Vor exakt einem Jahr kam mein Verleger nach München, um neue Projekte zu planen. Ich holte ihn am Flughafen ab und ging mit ihm früshstücken. Es war einer dieser einzigartigen Spätsommertage, wie ihn nur die Munich Area kennt: Blauer HImmel, warme Luft voller sirrender Schwalben, und an der Kreuzung runter zur Isar testete ein neuer BMW die Knautschzone eines blitzsauberen Golfs. Wir sassen draussen. Das Leben war schön.

Ich erzählte ihm von den Blogs, dass das eine spannende Geschichte ist, das bislang aber nur als amerikanisches Phänomen wahrgenommen wird – dabei gibt es doch auch in Deutschland verdammt gute Leute. Autoren, die es eigentlich verdienen würden, in ein Buch zu kommen, um den dem Literaturbetrieb mal zu zeigen, was eine Harke ist. Ich erzählte ihm nette Anekdoten, von strammen Bloggern, die sich mit den Medien anlegen, von knackigen Bloggerinnen, die frech ihr Leben und ihre Meinung gegen all die DSDS und verbotenen Lieben setzten. Ich sprach von der grenzenlosen Freiheit des Internets, ich sagte, dass es mit Kai den idealen Herausgeber für so ein Mammutprojekt geben würde, und irgendwann sagte er: OK, einen hast Du bei mir frei, macht es.

Und jetzt gerade, ein Jahr später um die Zeit, müsste es in den Buchhandlungen ankommen. Zufall. Aber ein schöner Zufall. /selbstreferenziell mode