Corporate Publishing ist ja auch so ein Hype. Am besten mit Blogs. Dann auch als Werbemassnahme. Direkt, oder auch indirekt über Blogger, die Genehmes schreiben. Die FTD sinniert mit dem von mir sehr geschätzten Martin Roell über geeignete Formen der Beeinflussung von Blogschreibern:

“Intelligenter wäre gewesen, ein paar Bloggern einen Kasten von dem Getränk zu schicken und sie darüber schreiben zu lassen, wie es ihnen schmeckt.” Ja, fraglos angesichts der im Text erwähnten Rohrkrepierer a la Art of Speed oder Dr. Pepper , aber intelligenter wäre es auch gewesen, sich mit solchen Worten nicht zitieren zu lassen. “schreiben zu lassen”. Unternehmer lassen Blogger schreiben, kost ja nur einen Kasten. Nicht wirklich fein. Zumal ich persönlich denke, dass das qualifizierte Trink-Bloggertum eher in Fässern denn in Kästen denkt. Und ob die Postings der Werbeabteilung gefallen hätten, steht auf einem anderen Blatt. Nicht dass da steht:

Willst Du die FTD zu lesen wagen?
Entleere erst mit Dr. Pepper Deinen Magen.

Und sowas dann noch bei Google dank Verlinkung auf die Eins geht, und von anderen Bloggern aufgeschnappt wird. Was dann wirklich glaubwürdiges “virales Marketing” ist – nur leider nicht im Sinne der Erfinder.

Ãœbrigens: Das nenne ich Qualitätsjournalismus, Frau Diplomjournalistin und Henri-Nannen-Journalistenschülerin Angelika Unger aus Hamburg: “Dabei kann man über Blog-Suchmaschinen wie Blogstats.de kostenlos (! d. Red.) feststellen, was Blogger über das eigene Unternehmen schreiben.”

Klar, man kann zur Not auch mit Google Linkstatistiken abfragen. Mit Dampfern fliegen. Und wenn Sie so weiter recherchieren, werden Sie ganz sicher mal Chefredakteurin. Die Suchmaschhinen-Site heisst www.blogg.de. Oder Technorati. Oder einfach auch mal bei IT&W nachlesen, wo ich das her habe. Statt bei Blogstats.de falsche Zahlen zu klauen. Blogstats registriert zwar 19.616 Blogs, die Sie in etwa für die Zahl der deutschen Blogs halten, aber da fehlen ein paar Tausend von Livejournal, und etliche andere. Ach kennse nich. Na sehnse mal an.

Update: Der von mir (ohne jede Ironie) sehr geschätzte Martin Roell weist darauf hin, dass da aus einem lässig auf die Frage nach Dr. Pepper hingeworfenen Satz a la “Nee, die war schlecht, besser wär’s gewesen, einfach nen Kasten zu verschicken.” ein aufgesextes Zitat gebastelt wurde. (note2myself: donnie, pass beim nächsten interview mal besser auf deine eigene grosse klappe auf)