Letzteres hört man allenthalben von deutschen Startups, Blogunternehmern und sonstigen Leuten, deren Geschäfte nicht richtig ins Laufen kommen, weil man in Deutschland so gerne kritisch ist, niemals einfach nur macht und es sogar wagt Ansprüche wie die Einhaltung der Menschenrechte oder Datensicherheit anzumahnen. Ãœber dem grossen Teich geht alles, die Marketeers, Journalisten und Unternehmer arbeiten Hand in Hand am Erfolg, das ist alles, was drüben zählt…

Nun, nicht ganz. In gewisser Weise ist man in den USA schneller stinkig als hierzulande. Das betrifft im Journalismus unter anderem die Vermischung von Werbung und Inhalt. Und obwohl Payperpost und andere Blogstrichereien florieren, gibt es offensichtlich eine Grenze: Wenn nämlich bekannte Blogger plötzlich Slogans für Werbung texten. Auf diese Idee ist der Vermarkter Federated Media mit seinen Topleuten wie Om Malik gekommen, und aufgeflogen. Ebenfalls als Mietmaul unterwegs: Michael Arrington, der Gründer der Startup-Promosite Techcrunch.

Der Spin der Geschichte: Microsoft wollte eine “Conversation” haben, was erheblich nach der eher unerfreulichen, für Microsoft tätigen Bloggerkauffirma Edelman riecht, in dem Fall aber eine Geschichte zwischen dem Softwaregiganten und den Bloggern war. Von denen manche inzwischen erheblich schmerzhafte Entschuldigungen anbringen, weil der Druck durch andere Blogger, die die Käuflichkeit anprangern, zu gross wurde. Die Werbung selbstg wurde wieder eingestampft. Tjaja, so ist das in den USA. Nicht mal in Ruhe seine Meinung verticken kann man dort. Fast so schlimm wie in Deutschland. Ausserhalb von Marl, und Kiel natürlich.