StudiVZ hat sich eine neue Software gegönnt. Morgen dürfte dann der erste grosse Belastungstest sein, denn Gerüchte besagen, dass morgen dazu auch das neue Holtzbrinck-Nachrichtenportal Zoomer.de online gehen soll – zugeschaltet auch bei StudiVZ. Das ist streng geheim – gewesen, bis gerade jetzt.

Und wer wissen will, wie Zoomer ist: So eine Art Newscommunity mit eher weichen Nachrichten, deren Bewertung nicht durch Ressorts, sondern durch die Nutzer zentral bestimmt wird. Ressorts gibt es da nicht. Statt dessen sehr viel Meinung und Kommentare, die durch Rubriken wie “Gegensprechanlage” angeheizt werden sollen. Die Idee ist, dass die User in einer Art “Intelligenz der Masse” das bewerten und nach vorne bringen, was eben jener Masse wichtig ist; die Redaktion füllt dagegen nur die News ein und hofft auf rege Beteiligung – etwa auch durch Multimediaupload der Nutzer. Man ahnt, was die Probleme sind: Die eventuellen rechtlichen Folgen durch Urheberrechtsverletzung bleiben bei den Nutzern. Entsprechend dem, was die Nutzer nach vorne bringen und klicken, reagiert dann auch die Mannschaft und sorgt für weiteres Klickmaterial. Die mutmassliche kommerzielle Idee dahinter: Die Nachrichteneinspeiser können mit geringstem Aufwand ein Maximum an Klicks erzeugen,oder andersrum, die Kosten werden dort konzentriert, wo Einnahmen zu erwarten sind.

Kurz, meines Erachtens basiert Zoomer.de nicht nur auf falschen Annahmen zu Intelligenz und Partizipationsbereitschaft der Nutzer sowie wenig Erfahrung mit Social Spamming, sondern wird als Klickibuntiadabeiportal ein weiteres Debakel auf Holtzbrincks Weg gegen die Mauer des Internets. Damit haben sie aber schon Erfahrung, siehe StudiVZ, etwa die Geschichte mit den privat gestellten Alben, deren Bilder von aussen abrufbar waren. Früher war es zumindest noch nicht ganz leicht, mit einem rechten Mausklick die URL des Bildes zu bekommen – man musste über den Quelltext gehen.

Mit der Änderung ist es anders, man bekommt durch den Rechtsklick sofort die URL des Bildes. Und man kann sie immer noch draussen ohne Einloggen anschauen, selbst wenn der Nutzer das komplette Album und sein Profil auf privat gestellt hat.

Die Probe auf das Exempel ist hier – weltexklusiv: Der erste Ausschnitt von Zoomer, gespeichert bei StudiVZ, bei einem “privat” geschalteten Profil. Das ginge übrigens auch mit na sagen wir mal Partybildern, die gewisse Mitarbeiter von Zoomer unvorsichtigerweise an gewissen Orten von StudiVZ offen rumliegen lassen, und die eine Erklärung dafür sein könnten, warum Zoomer ist, wie es ist. Spass beiseite, es ist unfassbar: Das Problem existiert seit anderthalb Jahren, und alles, was StudiVZ tut, ist: Die Lücke nochmal grösser zu machen. Sprich: Sollte man blöde Bilder online haben, die eine der diversen Stalkergruppen bei StuduVZ witzig findet, und man schaltet das Album auf privat, ist das Bild immer noch für jeden abrufbar. Auch, wenn man nur seine Freunde reinschauen lässt, kann es mit der URL jeder sehen. Immer. Überall auf der Welt.

Ich verstehe nicht, warum die das nicht ändern. Ich verstehe es einfach nicht.