Das Berliner Trashportal Zoomer.de, so eine Art kostengünstig erstellte Bild Online für junge Leute inklusive rassistisch angehauchter Sprüche im Testlauf, hat wenig zu lachen. Schlechte Klickraten, ein Versuch eines neuen Designs mit Hilfe der Community nach wenigen Monaten, dessen Umsetzung auf sich warten lässt, abgehalfterte Blogger und obskure Podcaster als Meinungsmacher, die andere wie eine inzwischen verstummte Z-Prominente einer Castingshow ersetzen – das alles wirkt nicht gerade professionell, auch wenn Zoomer.de-Mitarbeiter bei einer Medienlinkseite etwas anderes sagen dürfen, nachdem sie dort Werbung geschaltet haten.

Und als sei das alles noch nicht genug Debakel: Gerade kamen die neuen Zahlen für Onlinenutzung der IVW-Analyse heraus, und die Visits im August stellen einen neuen Negativrekord seit Beginn der Zählung dar. Von über 5 Millionen Visits mit Unterstützung durch eine grosse Kampagne bei StudiVZ ist man mittlerweile bei etwas über 4,3 Millionen angekommen – die allerdings mit dem auch bei vielen anderen Medien beliebten Zukauf von Traffic durch Anzeigen bei Google. Letztes Wochenende war es mal wieder so weit, und die Zoomer-Mama des Holtzbrinck-Konzerns zahlte – hoffentlich besser als die eigenen Mitarbeiter – für eine prominente Platzierung für die Beschreibung des Formel 1 Rennens in Belgien. Und Spanien. In Spa nahe Valecia, wo der grosse Preis von Europa zum zweiten Mal nach dem vorletzten Wochenende ausgetragen wurde. Zumindest ist es in etwa das, was Zoomer als Sportkompetenz bezahlt verbreitet hat:

Ich finde es ganz erstaunlich, für was deutsche Medienkonzerne im Internet Geld rausschmeissen. Sollten Firmen wie Holtzbrinck mittelfristig vor die Hunde gehen, dann liegt es ganz sicher nicht daran, dass sie aufgrund zu hoher, teurer Qualität Verlusten gemacht haben. Sondern massgeblich am Glauben, dass für Onlinenutzer und ihre Klicks auch die lausigste Qualität mit ein wenig Communitygedöns noch ausreichend ist.