Piyobo – da gibt es nichts mehr zu pimpen
Im Kontext mit dem Ăśbergang von Germanblogs zu neuen Besitzern und neuen, bloggerreduzierten Geschäftsmodellen bin ich ĂĽber eine andere Idee von Holtzbrinck gestolpert: Nach dem Ausscheiden vieler Mitarbeiter wurde versucht, das Medizinblog bei Germanblogs von Dr. Michael Pang als Videocast fortzufĂĽhren. Unter PiYoBo.de – AbkĂĽrzung fĂĽr “pimp your body” – sollte es täglich ein Filmchen und sogar eine Praxis bei Second Life geben, das Material sollte auch bei Sevenload zu sehen sein. Das eine Problem: Dr. Prang arbeitet als PR-Autor, was nicht jedermann zusagte.
Das andere Problem: Nachdem im Sommer der Podcast zwischenzeitlich schon mal ausgefallen und wieder zurĂĽckgekehrt war – ist es mittlerweile komplett vorbei. Bei Sevenload sind Filme mit “piyobo” oder “Michael Prang” verschwunden, und auf der Website kommt nur noch:
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Und wieder eine grandiose Web2.0-Idee, die nicht so gelaufen ist, wie es in der Powerpoint vorgesehen war. Immerhin: Es könnte noch schlimmer sein: Die Reste des als Marketingerfolg gefeierten Promoblogs Schlaemmerblog.tv sind jetzt offensichtlich unter die Domaingrabber gefasllen und zeigen weibliches Fleisch, das vielleicht gar nicht schlechter als die beworbenen VW Astras zur Zielgruppe von Schlaemmer passt.
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“Schlaemmerblog.tv” (Jaja, ich hab’s angeklickt) wirkt eher wie ein sympathisch-ehrliches B-Blog: wir zeigen Titten, du klickst, wir verdienen. Nix Schleichwerbung, nix heimliche PR.
Hat mit der web2.0-Medienkarriere wohl nicht geklappt. Aber dafür gibt es ja die AOK, die immer ein Plätzchen für B-Stars:
aok.de/alles-in-balance/start.php
mein-dok.de/dr_prang_team.html
Man ist fast versucht, dem Prang den Titel “Sascha Lobo der Gesundheitsdarsteller” zu verleihen.
Spass beiseite: Es ist zu hoffen, dass solche Beispiele zu einer realistischeren Sicht der Dinge beitragen. Ich denke, dass damit die Blogoffensive von Holtzbrinck zusammen mit anderen Pleiten – Tagesspiegel und Handelsblatt jenseits von KnĂĽwer – langsam verschwindet.
[…] Sie lesen einen Artikel einer Serie | Inhalt:Wissenschaftsblogs in Deutschland » Status quo und die Professionalisierung der wissenschaftlichen BlogszeneZwischen Anspruch und Wirklichkeit » Scienceblogs.de und das Potential wissenschaftlicher Blogs» Voriger Artikel Auf dem gestern zu Ende gegangenen DLD wurde Scienceblogs nun auch richtig offiziell vorgestellt. Inklusive Verlosung von Molekular-Cocktail-Sets und der Verteilung von kleinen Werbegeschenken… [↩]Wobei dennoch gesagt werden muß, daß 1-2 Artikel pro Woche dennoch wünschenswert sind. [↩]Wie ich es teilweise hier in der Wissenswerkstatt praktiziere. Ich gelobe aber Besserung. ;-) [↩]Der seit Dezember in der Riege der Scienceblogger aktiv ist und durchaus einmal einen Aufruf an seine Fachkollegen "Paläontologen, sammelt Plattwürmer!" postet. [↩]Wenngleich die Erfahrung lehrt, daß trotz – oder gerade wegen? – eines professionellen Backgrounds solche Profi-Blogprojekte regelmäßig an die Wand gefahren werden. Erst gestern notierte Don in der Blogbar wieder einen solchen Fall. [↩]So das Ergebnis einer aktuellen Journalistenumfrage. Die Daten sind hier nachzulesen bzw. als PDF einzusehen. Den Link verdanke ich Klaus Eck. [↩]In Deutschland sind wir von solchen Werten noch ein gutes Stück entfernt. Aktuelle Akzeptanz- und Nutzungswerte sind der Mediastudie "2.0 und dann? Journalismus im Wandel" zu entnehmen. [↩]Und klar ist auch, daß sich in den nächsten Tagen und Wochen noch einiges bei Scienceblogs ändern wird. [↩] […]