Blogmüll
Es ist zwar mittendrin, nimmt aber die Position eines Outsiders, eines Non-Konformisten ein: Blogmuell. Und die Narrenfreiheit eines anonymen Zynikers tobt es in vollen Zügen aus, tritt in sich anbietende Weichteile der Blogosphäre und löst Beißreflexe aus.
Von daher ist [Blogmuell] vielleicht sowas wie ein kleiner Zerrspiegel, vor dem endgültigen Abheben der Weblog-Welt in höhere Sphären, völlig subjektiv, anmaßend, dumm, ohne Anspruch auf höhere Weihen.
Die Angriffigkeit sollte nicht darüber hinweg täuschen lassen, dass es eine stringende Vorstellung von der Blogosphäre hat und damit mehr als nur Zynismus des Zynismus wegen ist.
So z.B. über die auch von mir gefürchteten Consultants: “Nepper, Schlepper, Bauernfänger”
[Was] mich anwidert, und immer mehr anwidert, je mehr ich mich mit der “Blogosphäre” beschäftige, sind die Hintertür-Schleicher in dieser “Sphäre” […]
Ich nehme Weblogs noch immer als etwas vorwiegend Privates wahr. Und so wird es auch immer noch in Zeitungen oder sonstigen Medien dargestellt […]
[Was] auffällig ist und sich geradezu lawinenartig ausbreitet: der anfänglich private Hintergrund der Weblog-Szene wird immer mehr unterwandert von seltsamen Typen, die vordergründig ein Weblog wie alle anderen schreiben und sich damit eine privaten Anstrich geben, in Wirklichkeit aber genau diesen privaten Rahmen zu Förderung ihrer dümmlichen Geschäfte nutzen wollen […]
Nie ist mir eine größere Zahl von “Coaches”, “Consultants”, “Marketing-Experten” und ähnlichen “Spezialisten” untergekommen als beim Stöbern in der Weblog-Szene. Fast alles selbsternannte Experten ohne jegliche Qualifikation. Dafür Dummgequatsche und Rumwerfen mit Pseudofachwörtern.
Oh mein Gott. Da pauschaliert jemand! Da wird verallgemeinert! Und das ganze anonym. Ohne Impressum! Und man wird, über fünf Ecken verlinkt, selber erwähnt! Hinfort Schwätzer! Qua definition Unrecht-Haber. In allen Punkten der Anklage. Die Details stimmen nicht, also stimmt auch der Grundtenor nicht. Punkt. Und ohne Impressum schon gar nicht.
In diesem Sinne: Willkommen im Blog-Establishment, Blogmuell.
Wenn wir über die blogsphäre diskutieren, dann reden wir meist nur von ein paar Dutzend Leuten, die verlinkt werden, blog-Bücher schreiben, in den Medien ab und zu auftauchen, zu blogger-Treffs gehen oder anders sich wichtig machen. 95% der blogwelt liegt im dunkeln. Dort passiert aber das Spannende.
(anonymer Kommentar)
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das euch das gefällt war anzunehmen. und bist anonymous, dogfood?
es gefällt nicht “euch” oder “uns“, sondern mir. unglaublich, aber wahr: die beiträge hier passieren vorher keine redaktionssitzung oder müssen vorher abgenickt werden.
nein, ich bin nicht “anonymous” und kann mich nur an einen ort entsinnen, wo ich vor jahresfrist nicht als “dogfood” oder “doggfood” o.ä. kommentiert habe.
>beiträge hier passieren vorher keine redaktionssitzung oder müssen vorher abgenickt werden.
der eindruck kann schon mal entstehen bei nutzung von internen foren u.ä.
man sollte meinen, es hätten hinreichend viele konferenzen und papiere gegeben, auf denen mögliche einsatzgebiete von nicht-öffentlichen foren für das handling von projekten erörtert wurden.
lol@ das interne forum an sich.
Fo|rum (lat.) das; -s, …ren u. …ra:
2. geeigneter Ort für etwas, Plattform.
(Duden, Das Fremdwörterbuch, 6te Auflage, Seite 271)
reine formsache?
widerspruch?
unglaublich, wie etwas “internes” die phantasien beflügeln kann.
unglaublich schnell würde sich so manch gemüt beruhigen, wenn es wüßte, wie langweilig und stoffbezogen so etwas sein kann. ich sag nur fonts, format und neue rechtschreibung.
ich finde, blogmüll hat sich den richtigen namen gesucht, einmal querlesen hat mir gereicht.
Ja, ich fand die Rumketzerei auch ein bisschen ermüdend. Aber was die Nepper, Schlepper, Bauernfänger angeht, hat er (sie?) recht.
Du hast schon recht, Moe, das wird hier alles vorher mit dem Marketing abgesegnet. Mein SuicideGirls-Eintrag gestern Nacht war natürlich ein Problem, weil ich die Verlags-PR um 3 Uhr zuquatschen musste von nackten Girls und Tattoos und so Zeug, weshalb die jetzt sicher glaubt, dass ich was von ihr will – aber so ist das nun mal, wenn man eiskalt berechnend die Blogosphäre kapitalisieren will. Und das gewiefte Verhalten von unserem naturprallen Werber/Consultant/Designer/NewEco-Team kann man in jedem besseren Roman über diese Szene nachlesen.
Da geht nichts ohne präzise Analyse vorher und Monitoring nachher.
“Aber was die Nepper, Schlepper, Bauernfänger angeht, hat er (sie?) recht.”
Was da veranstaltet wird nennt sich Rufmord.
Ist melody mit der Dame persönlich befreundet? Dann ist es höchst fragwürdeig, ein nur wirklich ausgesprochen liebedienerndes Interview auf 4 Seiten zu machen. Mit journalistischer Unabhängigkeit hätte das nichts zu tun. Wer sowas tut, macht seinen Ruf selbst kaputt.
Ich sage nicht, dass man nicht als Journalist Themen mit Leuten macht, die man kennt. Aber wenn man es tut, muss man die Fakten extrem genau prüfen, nachhaken. Fehlern nachspüren.
@Johannes: “Was da veranstaltet wird nennt sich Rufmord.”
Nicht alle Einträge bei blogmuell gefallen mir (z.B. “So werden EXPERTEN gebacken” ist grenzwertig), aber wer das Ding pauschal mit “Rufmord” oder wie anderenortes geschehen “Blognazi” abstempelt, bedienst sich just der gleichen Holzhammer-Rhetorik die er/sie blogmuell.de vorwerfen.
blogmuell von jemanden außerhalb der üblichen Blogosphäre-Verdächtigen, der/die artikuliert was schiefläuft, ist nützlich. Ich kenne keinen der in letzter Zeit so schmerzhaft die Finger in die Wunden gelegt hat. Die Reaktion war in ihrer “pawlow’scher Reflexartigkeit” bezeichnend und ist mir genauso zuwider wie die übers Ziel hinausschießenden Angriffe von blogmuell.
blogmuell verdirbt es sich jetzt gerade, weil ihm/ihr die Gäule durchgehen. Anscheinend gab es Lustgewinn durch die Reaktionen von außen und nun wird versucht mit jedem Eintrag nochmal eins draufzusetzen. “Provokation der Provokation willen” langweilt.
Nachtrag: Und was die Angriffigkeit angeht: so habe ich in der letzten Woche Dinger in Weblogs gelesen, u.a. im Dunstkreis von bei blogmuell Angegriffenen, die noch weiter unterhalb der Gürtellinie waren. Es lebe die Doppelmoral.
Ich würde es niemals wagen, zu pauschalisieren. Herr/Frau Blogmüll hat mich auch schon zwei- oder dreimal aufs Korn genommen, aber das nehme ich mit Humor.
Gerade diese “Nepper, Schlepper, Bauernfänger”-Artikel sind jedoch geschäftsschädigend. Zum Beispiel der Breitenbach-Artikel, in dem Betrug unterstellt wird, ohne sich vorher auch nur zwei Sätze zum Angebot durchgelesen zu haben.
Ich möchte mich nicht großartig in die Diskussionen einmischen oder gar diesem anonymen Möchtergern mehr Aufmerksamkeit schenken, als er es wert ist. Ich wollte nur mal anmerken, dass einige der dort veröffentlichten Beiträge nichts mehr mit Kritik, Satire oder Ironie zu tun haben.
Nur eines noch: Ich fände so eine Blogmüll-Seite gar nicht einmal so unwichtig. Im Ansatz hat der Autor sogar recht – manche nehmen sich viel zu wichtig und es schadet nicht, denen mal eins auf den Deckel zu geben. Nur dieses ßber-die-Stränge-schlagen und die Anonymität stoßen mir sauer auf.
Ebenso könnte ich behaupten, Blogmuell sei ein verurteilter Kinderschänder, er könnte sich nicht dagegen wehren, es bleibt einfach ohne Beweise im Raum stehen. (ßbrigens: Wie man so mitbekommt, ist die Suche nach seiner wahren Identität im vollen Gange, sollte sich wirklich herausstellen dass Herr/Frau Blogmüll ebenso im Geschäft, der von ihm so verhassten Consultants, Webdesigner etc., war oder ist, so blüht ihm jedenfalls eine Klage wegen Wettbewerbsschädigung)
Ich habe wirklich nichts gegen Kritik an meiner Person oder konstruktive Kritik an unserem Unternehmen. Diese sollte allerdings Hand & Fuss haben. Dieser Blogmuell hat keinerlei Einsicht in unsere Arbeit, er hat sich ja noch nichtmal die Mühe gemacht sich unser Angebot, welches er als Nepp tituliert, genau durchzulesen.
Ich verstehe schon Teile der Blogosphäre, welche sich über die kommerzielle Ausbeutung von Weblogs brüskiert, aber diese Diskussion muss einfach auf einem anderen Niveau geführt werden.
Sorry, ich bin lang genug dabei, um Dir zu sagen: Für Wettbewerbsschädigung brauchst Du schon einen gewissen Nachweis. Sonst könnte jeder Autor daherkommen und die Person hinter dem Buchautor Don Alphonso verklagen, wenn der mal eine schlechte Kritik über ein anderes Buch hasst.
Ihr BWL/Werbung/PR-Menschen habt ein sehr seltsames Verständnis von Meinungs- und Pressefreiheit, muss ich schon mal sagen. Zumal Eure Drohgebärden echt peinlich sind.
Ich denke es wurde schon recht deutlich, wie freudig hier solch ein Hasswerk rezipiert wurde.
Wer sagt denn, dass ICH ihm drohe? (bitte immer genau lesen!)
Schliesslich geht es dabei nicht nur um mein Unternehmen.
Wie gesagt, das ist nur dass was ich so mitbekomme.
PS: Ich bin auch kein Rechtsexperte. Und was die Presse- und Meinungsfreiheit angeht, ist das wieder genauso eine plumpe Unterstellung und Verallgemeinerung, die ich schon bei Blogmuell so liebe.
Ja alle Werbefuzzis sind faschistische Satanisten, die das Geld anbeten und kleine Kinder verspeisen und nur darauf aus sind Kommunisten zu inquirieren.
Erweitert doch bitte endlich mal euren Horizont!
@Patrick
> sollte sich wirklich herausstellen dass Herr/Frau Blogmüll
> ebenso im Geschäft, der von ihm so verhassten Consultants,
> Webdesigner etc., war oder ist, so blüht ihm jedenfalls
> eine Klage wegen Wettbewerbsschädigung
Klingt für mich ganz nach einer Drohung. Und die ist das beste Rezept, sich in der Blogosphäre noch schneller unbeliebt zu machen als das Blogmüll gelungen ist.
@NN
Blogmüll, der Haßprediger? Komm mal wieder runter: Da hat jemand den Stil einiger Blogs ins Visier genommen und ein paar Volltreffer gelandet. Mehr war nicht.
@Johannes
> diese Â?Nepper, Schlepper, Bauernfänger”-Artikel sind
> jedoch geschäftsschädigend
Und da hört der Spaß auf? Verstehe ich nicht so ganz, denn Du teilst ja selbst auch ganz gern mal ein paar Schellen gegen Unternehmen aus in Deinem Blog. Daß wir uns nicht falsch verstehen: Ich finde das vollkommen in Ordnung. Wo wollen wir denn auch die Grenze ziehen? Darf ich noch sagen, daß ein Produkt widerlich schmeckt oder der Support von xy nichts taugt? Ist auch geschäftsschädigend.
“wie freudig hier solch ein Hasswerk rezipiert wurde.”
Nicht wirklich – es findet hier eine Meinungsbildung statt. Blogmuell hat sich auch über dieses Buch hier sehr negativ geäussert. Wie immer, man sollte ihn lesen, überlegen, ob da nicht auch ein Teil berechtigte Kritik drin steckt. Mir kommt es so vor, dass alle lesen und grinsen, bis sie mal selbst an der Reihe sind.
Ich als Werbefuzzi fühle mich gerade total missverstanden. Geld anbeten, ja klar, je mehr, desto besser, aber kleine Kinder essen? An denen ist doch noch nix dran.
@SannÃÂe: Ich kann es wohl nicht oft genug sagen: Bitte immer erst genau lesen! Ich habe es (Klage) von anderen gehört. (das zitierst du hier nämlich wieder nicht) Und wer sich womit unbeliebt in der Blogosphäre macht ist mir piepegal, hier geht es nicht um die Blogosphäre und wer Fleißbildchen kassiert. Hier geht es um meinen Lebensunterhalt und dem Lebensunterhalt meiner Kollegin, das scheinen einige nicht ganz zu kapieren. Manchen dürfte das in der Blogosphäre sicherlich auch völlig am Anus vorbeigehen, denn Mama und Papa spendieren ja auch Kost & Logie während Tochter/Sohn von der Meinungsfreiheit und allen anderen Idealen dieser ach so grausamen Welt träumen.
Und ja ich kann sagen dass ein Produkt XY widerlich schmeckt und dass der Support von Dingsbums scheiße ist, jedoch sollte ich dann auch beides zumindestens schonmal ausprobiert haben und entsprechende Erfahrungen gemacht haben. Es ist dieses “aus der Luft greifen” was mich extrem stört und mich dementsprechend wütend macht. Natürlich bin ich Kritik gegenüber aufgeschlossen und ich bin der Letzte der sich nicht mit Kritik auseinandersetzt.
@Don Alphonso: Von daher ist es eine verfälschte Meinungsbildung (ach da applaudiert dann plötzlich die Blogosphäre, oder wie?) und damit Hetze. ßbrigens, wenn Blogmuell ein enttäuschter Kunde von uns wäre, auch geschenkt! Aber so, absolut daneben! Ob mit oder ohne Weblog.
@Anke: Ich weiss nicht was du hast, kleine Kinder sind äußerst zart & köstlich. Ich empfehle dazu eine Himbeer-Champagnersauce, ein
Erbsen-Reis-Timbale und Preiselbeereis-Parfait.
Außerdem koksen wir Werbefuzzis sowieso soviel, dass unser Appetit extrem gezügelt ist!
@Sannie: Ja, der Spaß hört da auf, wo etwas mies gemacht wird, um der Schädigung willen. Das ist doch keine Kritik dort auf der Müllhalde, das ist Draufhauen bis der Arzt kommt. Alles um der Aufmerksamkeit willen.
@Don: “Für Wettbewerbsschädigung brauchst Du schon einen gewissen Nachweis.”
Ich brauche keinen Nachweis zu erbringen, ich will ja niemanden verklagen. Ob das Geschreibsel rein rechtlich gesehen Geschäftsschädigung ist, ist mir momentan egal. Dass es auf jeden Fall dem Ruf der angesprochenen Personen/Firmen schadet, ist aber wohl offensichtlich.
Dass es auf jeden Fall dem Ruf der angesprochenen Personen/Firmen schadet, ist aber wohl offensichtlich.
Vielleicht. Jeder Leser kann sich dazu eine eigene meinung bilden. Vielleicht geben si auch der anderen seite Recht.
Zu diesem Zweck gibt es in Deutschland die Meinungsfreiheit im Grundgesetz, die gegen den Gummi-§ 187 BGB Verleumdung abgewogen wird. Fast immer gewinnt dabei das Grundgesetz.