Drei Dinge, die noch immer absolut nicht gehen. Und drei andere Dinge.
1. Widgets. Gestern war ich mal wieder bei Lumma.de, wo mindestens 5 dieser fremdgelieferten Kästchen ihren Dienst tun. Mindestens, weil die Seitenleiste, die sie verunschönern, noch lange nicht fertig aufgebaut war, als mein Browser festfror und mich mit zwei Meldungen erfreute, dass ein Skript nicht reagiert oder nicht ausgeführt werden kann. Sowas bei dem “Evangelisten” für Widgets ist nun nicht gerade eine Empfehlung für diese Seitenverschmutzung
2. Rivva.de. Wirklich ein netter Versuch, Relevanz anhand von Verlinkung abzubilden, aber inzwischen nur noch eine Empfehlung für die Massenansammlungen für Technikschrott, die Linknuttereien der inhaltlichen Adabeis und einiger Linkschleudern, von denen eine mal wieder nicht in der Lage zu sein scheint, ihre Schulden zu zahlen. In den klassischen Medien würde Rivva Themen um so wichtiger halten, desto öfters sie von Agenturen wie dpa oder AP übernommen werden. So nicht. Gutes muss man selbst suchen.
3. Twitter. Fand ich schon immer scheisse und das Clusterfucking der Hasimausibärlies für die 24/7 Morningshow der guten Laune auf Internet.fm. Social Grundrauschen. Wirklich hart in meinen Augen: Als es mal wieder zusammenbrach, konnte man zwar weiterschreiben, aber die Archivfunktion war abgeschaltet – man konnte nur noch die Gegenwart anschauen. Es schien keinen zu stören, dass die Vergangenheit nicht mehr zu lesen war. Sorry, aber Leute, deren Vergangenheit man einfach so ausknipsen kann, haben auch keine Gegenwart, die einen Wert hätte. Wie Twitter.
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1. Neu beginnen. Mit einem Blog für eher komplexe und lange Texte wie der Brainblogger, ex Werbeblogger Patrick Breitenbach.
2. Weniger Videos in Blogs. Ich habe mir gestern mal Youtube in Bezug auf einige Inhalte angeschaut, die früher gern eingebunden werden. Es scheint, als würden gerade diverse “Isch hab Fifs Älement mid dem goilen Song von Medalliga untalegt, schaut ma, Alda”-Amateure es zunehmend schwierig machen, Youtube als Fremdinhaltelieferant zu nutzen. Oder ist es einfach nur unschick geworden? Jedenfalls hat die Begeisterung für Youtube in meinem Umfeld nachgelassen. Und das tut Blogs gut.
3. Eigenständigkeit. Früher sah man das sehr oft: Jemand machte ein Blog auf und verlinkte “die üblichen Verdächtigen”, die man halt so kennt. Heute macht man eher ein Blog auf und verlinkt die Blogger, die man mag. Das Prinzip des “famous for being famous”, das Lebenselexier der P.Hilten-Blogger und der Relevanzmesser wird damit an der Quelle ausgetrocknet.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Lumma.de bei mir kein Problem auch mit Widgets. Vielleicht mal auf DSL umstellen!?!
Hab ich. 6000er. Passiert trotzdem immer wieder. Und es ist nicht meine verantwortung, dass ich irgendwas rumwurschtel, bis es läuft, sondern deren Verantwortung. Schliesslich wollen die Widgethersteller ja meine Aufmerksamkeit.
eieiei..
SpOn schießt mir übrigens in letzter Zeit auch regelmäßig den Browser ab. An der Internetverbindung kann es nicht liegen, am Browser auch nicht, da so ziemlich alles andere sauber läuft. Ich habe die eine oder andere Multimedia-Werbung im Verdacht.
Das ist so ein Dauerproblem mit den neuen Technologien. Meistens machen Flash, Java, Videofilmchen & Co. nur Ärger, aber einen Nutzen für mich selbst kann ich so gut wie nie erkennen.
Am längsten verweile ich auf Seiten mit guter alter HTML/CSS-Technik und moderatem Bildeinsatz, vielleicht auch, weil sich die Macher dort in der Regel mehr Gedanken über die Inhalte machen. Aber ich bin natürlich auch eine unrettbare Internet-Konservative aus dem letzten Jahrtausend.
Ich würde das “t” in “P.Hilten” durch “d” substituieren. Das verdeutlicht eindrücklich die Relevanz.
(Nix gegen Hilden, piekfeine Mittelstadt mit immerhin fast 60k Seelen und Seelenlosen, das.)
[…] Don Alphonso […]
Was überhaupt nicht geht: In&Out-Listen.
100% ack
weniger ist manchmal mehr. Zu der Erkenntnis bin ich auch gerade gekommen.
@Strappato: Da werden doch alte Bravo-Zeiten vor gefühlten 100 Jahren wach.
Mir fallen da immer die In & Out Listen in Magazinen wie Gala oder Bunte ein – was man so beim Warten in der Arztpraxis liest. Aber ich fürchte, weder Bravo noch Gala/Bunte gehören/gehörten zu Dons Lektüren.
Ach, Twitter als Rauschensdingens find ich mittlerweile eigentlich ganz nett, nicht mehr nicht weniger (kommt halt drauf an, was man damit macht, wie immer) und ohne Archiv, so als Nur-Gegenwarts-und-sofort-wieder-Vorbeigezwitscher fänd ichs sogar noch besser.
Schrieb ich es nicht unlängst, dass Rivva den Weg des web2.0 gegangen ist und nur noch als Plattform für selbstreferenzierte IT-Nachrichten darstellt? (so krass nun hatte ich es nicht formuliert!)
Don, vergiss es! Die Zeiten, an die du noch glaubst und von denen du und manch andere hier (incl. meine Wenigkeit) noch glauben, sind endgültig vorbei. Was wir allein noch erreichen können, ist ein Minimum von Anstand und Benehmen im Web. Die Kommerzialisierung allerdings hat inzwischen schon längst die letzten Nischen der “alten” Internetseiten erreicht.
JFI: Lumma.de läuft bei mir auch problemlos mit Widgets im Firefox. Also kein generelles Problem.
Ich hab mich schon immer in Nischen wohlgefühlt. Man kriegt einiges mit und hat trotzdem seine Ruhe. ;-)
Und zu den unter Punkt 3 im Teil 2 genannten Bloggern gehöre ich auch: nur Links zu Seiten, die ich inhaltlich mag.
Ich bin ja gerade in der Twitter-Testphase. Es ist doch wie mit Blogs. Es ist schwer, dass wenige Interessante unter dem großen Angebot herauszufiltern. Die Frage ist, was man erwartet. Aufgrund der Einschränkung kann man das ein bisschen damit vergleichen, was man von einer SMS erwartet. Keine Erklärung der Relativitätstheorie. Ich war gegen Twitter negativ eingestellt, weil ich dachte, dass es mir nichts bringen kann. Es bringt mir ca. einmal am Tag eine interessante URL, die ich selbst nicht unbedingt gefunden hätte und es bringt mir häufiger einen Schmunzler oder spontanen Lacher. Es ist bei iGoogle eingebettet und wird mit überflogen, kostet also wenig Zeit. Vielleicht wegen meiner geringen Erwartungshaltung oder aufgrund meines schlichten Gemüts komme ich zu dem Fazit, dass ich Twitter derzeit faszinierend genug finde, um es mir weiter anzusehen.
Stimmt. Alles totale Scheiße und Twitter ist schlimmer als der Atomkrieg. Der Nichttwitterer bei uns im Büro kann das bestätigen.
Schlecht gefrühstückt?
Ich kann die genannten Dinge nicht wirklich nachvollziehen. Lumma läuft mit IE, Opera, und mozilla. Mal Rechner checken…
Rivva nutze ich nur ab und an und kann wenig dazu sagen.
Twitter ist cool und ein nettes Com-Mittel. Als SMS-Nutzer fühlt man sich heimisch.
Ja und warum soll man jetzt nicht verlinken? Internet! Hyperlinks! Vernetzung!
Neenee…
Rivva bildet Bewusstseinsinhalte des deutschsprachigen Blogos ab, wobei der einzig nicht maschinisierte Eingriff ist, wer in den eingelesenen Pool aufgenommen wird.
Die Schwerpunkte bilden sich selbst heraus und an einigen Tagen weiß man nach Sekunden: den Mainstream kannste mal wieder bei Trost vergessen.
Was sollte Rivva den anders machen? Das angeführte Bild würde ich so übertragen das die AP digg und die dpa Herr Basic ist, aber so wars bestimmt nicht gemeint.
Ein subjektiv persönliche Auslese würde meines Erachtens gerade die Stärke von Rivva untergraben, bzw. dafür könnten sie ja mal ein bloglines-Verzeichnis mit den Perlen uns vor die Füsse werfen..
Einen schönen Tag, und guten Appetit
Hey, don´t kill the messanger…
Rivvas Ansatz ist doch super! Das einzige Problem ist: Die “großen” Blogs werden immer verlinkt, auch wenn die “kleinen” manchmal als erstes über ein Thema berichtet haben. Deshalb muss Rivva auf weitere Bewertungskriterien setzen, nicht nur auf Links.
Ich betreibe selbst einen Memetracker, allerdings nur zum Thema Fußball, und da funktioniert das auch besser mit mehreren Kriterien.
[…] Don hat mal wieder gesprochen und drei Dinge dem Bösen zugeordnet: […]
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es hier manchen vor allem um Googlerank und Awareness geht. Kommerzielle Projekte und Blogs mit einem erkennbaren Schwerpunkt auf Werbeerlöse brauchen hier erst gar nicht als Website angegeben werden.
@ strappato
Out:
– In&Out-Listen
– Bildgalerien mit vielen Extraclicks
– Widgets
– Linkhurerei
In:
– Längere Texte
– Sorgfältig ausgewählte Links
– SpOn-Bashing
– Tiefgang
;-)
> Ich kann mich des Eindrucks nicht
> erwehren, dass es hier manchen vor
> allem um Googlerank und Awareness
> geht. Kommerzielle Projekte und
> Blogs mit einem erkennbaren
> Schwerpunkt auf Werbeerlöse
> brauchen hier erst gar nicht als
> Website angegeben werden.
Da bin ich aber froh, dass das zumindest nicht für meinen Pingback gilt, der beide Kriterien, die du aufstellst, nicht erfüllt.
Andererseits: Wer in den Bergen laut schreit, muss mit dem Echo klarkommen. Muss man dir das sagen?
> Andererseits: Wer in den Bergen laut
> schreit, muss mit dem Echo klarkommen.
> Muss man dir das sagen?
Nee, muss man dem Don nicht sagen, da er der Herr im Hause ist. Und so hat man (Nicht nur er, nicht nur auf Blogs!) es schon immer gehalten: Wer sich nicht benimmt oder anderweitig gegen die Hausordnung verstößt, fliegt raus.
Dies kann man übrigens auch im Archiv nachlesen, Don hat das mal eindrucksvoll beschrieben.
Naja, der “tolle” Fußball-Memetracker hat seine Linkverstümmelung allmal verdient. Das in eine Linie mit Rivva zu stellen ist irgendwo zwischen Größenwahn und Lächerlichkeit.
Schade eigentlich, ein guter Fußball-Rivva hätte mich zur EM schon gefreut.
Ich wüßte übrigens mal gerne, wohin sich ein Rivva entwickeln würde, das man mit anderen Seeds füttern würde als mit den ganzen Web2.0-Bloggern.
Und: Bilde ich mir das nur ein, oder hat Dichte und Häufigkeit der gegenseitigen Verlinkung bei den (Lebens-)Geschichten-erzähl-Bloggern mit der Zeit immer mehr nachgelassen?
Ich fürchte, an der Linkdominanz der Awarenessstricher ist nicht zu rütteln, und ich würde auch sagen, dass die sich mehr reinsteigern, wenn andere plötzlich auch wieder verlinken würden. Im Ergebnis hat man all den miserabel geschriebenen, abgeschriebenen Dreck vorne und fragt sich – wenn man es nicht anders kennt – was für eine Scheisse, man kann es nicht anders sagen, die Blogosphäre doch ist. Das ist zumindest mein Eindruck bei Leuten, die sich nicht allzu gut auskennen und Rivva entdecken.
Man kann aber auch nicht umhin zuzugeben, dass da draussen wirklich viele sind, deren Tagesgeschäft aus Nachplappern, Linkbetteln und Gewinsel nach einem kostenlosen Schokoladenpaket ist.Und für die das Blog kein Erzählinstrument, sondern Plattform für oben Genanntes ist. Linkbait, billige Aufreger, man kennt das. Da hat sich was verändert, in den letzten Jahren.
Dass die Web2.0-Blogger mehr Links setzen ist klar. Aber ich habe halt das Gefühl, dass die Erzähl-Blogger vor ein-zwei Jahren noch mehr Links untereinander gesetzt haben, als sie das heute tun.
“man kennt und liest sich ja eh, was braucht es da noch Links”, wäre das die Erklärung?
Das wäre eine Erklärung, aber keine gute: Es soll ja auch noch Leute geben, die sie nicht kennen. Und die was anderes lesen wollen als das Analschnüffeln techfixierter Kastraten.
Dein Einwand richtet sich gegen die Konsequenzen des keine-Links-setzens, stellt aber keine bessere Erklärung dar.
Meiner Meinung nach hat auch das Verlinken unter Erzähl-Bloggern oft Nachteile, gerade in meiner Altersgruppe. Es gibt Leute, teilweise auf meiner Schule, die ihr Blog mittlerweile nutzen wie andere myspace. Angeben wie viele Freunde man hat vor allem. Es geht nicht mehr um den Blogger im Blog, was ja die eigentliche Absicht wäre, sondern um die Leser und deren Meinung über den Blogger.
Deswegen verlinke ich auch nie jemanden :)
Nur zur Klarstellung, ich meine nicht Links in einer Blogroll, sondern in den Artikeln.
Ich könnte mir vorstellen, dass Twitter die Zahl der Link-Postings reduziert hat.
[…] das ist in Kurzfassung meine Replik auf Drei Dinge, die noch immer absolut nicht gehen. Und drei andere Dinge. und etwas länger: […]