Die beste Digitale Gesellschaft von allen
Es war nicht wirklich ein Geheimnis, dass die Initiatoren des unrühmlichen Internet Manifests gehofft haben, dass da noch mehr daraus werden könnte, als eine peinliche Erinnerung an “Zentrale Eckpfeiler”. Zentrale Eckpfeifen zum Beispiel, die sagen, was abgeht, in den Gesprächskreisen der Politik und Firmen sitzen und als Vordenker gelten. War wohl nichts.
Und seid ihr nicht willig – jetzt also versuchen sie es erneut, der grünennnahe Netzpolitilk-Beckedahl, seine mal bekannten, mal unbekannten Freunde vor allem aus Berlin, und der ein oder andere kleine micropublizistische Helfershelfer wie Jörg Olaf Schäfers, bei dem man sich immer fragen kann, als was er sich äussert: Als Mitarbeiter von Mario Sixtus oder von Beckedahl oder was auch immer – Interessenskollisionsvertreter unter sich.
Mit etwas Abstand betrachtet frage ich mich schon, wie dieser desolate Haufen mit seinen Ansprüchen – ihr unterstützt, wir entscheiden – ernsthaft geglaubt hat, irgendeine Basis in der Szene zu haben. Und wie blind und abgehoben diese Leute eigentlich sein müssen, mit diesem Müll nicht auf die Bremse zu treten und so tun, als wäre nichts passiert: Jede Interessensvertretung muss doch zumindest irgendwie zeigen, dass sie wenigstens die Leute versteht, die sie vertreten will. Und dann die öffentliche Selbstdarstellung dieses Ladens der Amateurlobbyisten. Steht doch heute brettlbreit bei Twitter:
@Frau_Elise wir arbeiten daran,bauen aber die #digiges in unserer Freizeit auf und sind auch etwas überrannt worden mit Mitmach-Vorschlägen.
Wir fassen zusammen: Beckedahl und seine Mauschelkumpane wollen eine tolle Lobby machen, basteln aber das Ding irgendwie ein wenig nebenbei und haben nicht so den Plan, wie sie mit der Interaktion – das Zeug das den Kern des Internets ausmacht – umgehen sollen. Aber Grossmaul Schäfers durch die Blogeinträge pöbeln lassen, das kriegen sie gerade noch hin, die Helden. Das geht auch in der Freizeit. Wieso glauben diese Freizeitgesellschaftler, dass sie irgendwer – innen oder aussen – irgendwie ernst nimmt?
Trotzdem ist es natürlich fein, dass dieser Laden, der Antworten auf Fragen bietet, die niemand gestellt hat, so vor die Freizeitwand gefahren wird: Der nächste Nachvornedrängler wird erst mal erklären müssen, was an ihm besser ist. Und zwar anders, als Beckedahl plus Mietmäuler es gemacht haben. Endlich mal etwas Leistungsdruck in diesem Bauchpinselverein auf Gegenseitigkeit.
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[…] Irgendwie etwas verspätet, aber treffsicher haut auch noch einmal Don Alphonso auf die Digitale Gesellschaft ein: Mit etwas Abstand betrachtet frage ich mich schon, wie dieser desolate Haufen mit seinen Ansprüchen – ihr unterstützt, wir entscheiden – ernsthaft geglaubt hat, irgendeine Basis in der Szene zu haben. Und wie blind und abgehoben diese Leute eigentlich sein müssen, mit diesem Müll nicht auf die Bremse zu treten und so tun, als wäre nichts passiert: Jede Interessensvertretung muss doch zumindest irgendwie zeigen, dass sie wenigstens die Leute versteht, die sie vertreten will. Und dann die öffentliche Selbstdarstellung dieses Ladens der Amateurlobbyisten. […]
[…] Internet: Die beste Digitale Gesellschaft von allen…Don Alphonso […]
Hallo Don Alphonso,
ich bin seit Jahren mehr oder weniger stiller Mitleser von Rebellenmarkt und Blogbar. Demzufolge kenne ich ihre Vorliebe für “Rants” richtung Berlin und dortiger “Szene”. Verbal finde ich das sehr unterhaltsam weil zynisch, sarkastisch und subversiv.
Inhaltlich kann ich deine Standpunkte nicht immer nachvollziehen, wahrscheinlich sind sie *auch* irgendwie persönlich motiviert.
Ich kann deine Kritikpunkte verstehen, weniger deine daraus folgenden lapidaren Bewertungen ganzer inhaltlicher Strömungen und noch weniger deine an Bosheit grenzende, ätzende Art gegenüber diesen Strömungen, die im Moment (noch) nicht deine Ansprüche an Professionalität zu erfüllen scheinen.
Damit wir uns nicht falsch verstehen: ich habe mit denen weder persönlich noch beruflich oder sonstwie was am Hut. Aber: ich finde es absolut begrüßenswert, dass sich ÃœBERHAUPT mal irgendwo alternative Meinungen manifestieren, während Wirtschaft und Politik in althergebrachter Zweisamkeit und damit Macht beginnen, das Feld “Online-Politik” ausschließlich in ihrem Sinne zu beackern, welches sie auch heute noch nur sehr begrenzt verstehen. Geschweige denn dessen Benutzer. Oder “normale Bürger”, wie sich immer öfters auch zeigt.
Muss denn jede “Lobby” unbedingt exakt den Willen ihrer Basis abbilden? Tut sie das in der Realität an anderer Stelle (außer in engen Oligopolen, wo der thematische Korridor eng ist und man sich extrem gut koordinieren kann)?
Ganz ehrlich: wir gehen doch jeden Tag Kompromisse ein und in der Regel entscheide ich mich dafür, was meiner Meinung am nächsten kommt. Wenn ich darauf wartete, dass eine Gruppe exakt meine Meinung vertritt, dann passiert lange, lange erstmal gar nichts. Wenn überhaupt.
Mit Blick auf die Digitale Gesellschaft: d’accord, nicht wirklich ausgereift, inhaltlich sicherlich diskutabel – aber aus meiner Sicht und ich glaube auch aus Sicht vieler jüngerer Menschen immer noch besser, als das was Schäuble, Friedrich und Konsorten in ihren stammhirndominierten Beiträgen zur Debatte anbieten.
Wie gesagt, mit Sicherheit könnten die noch Nachhilfe in dem Metier gebrauchen – vielleicht von jemandem wie dir. Und dass sie “nebenher” noch irgendwie für ihren Unterhalt sorgen müssen, kann man eben wie du als Interessenkonflikt oder schlicht als Notwendigkeit interpretieren.
Ich jedenfalls würde mich extrem freuen, wenn deine Beiträge in gleicher Bissigkeit kämen, aber vielleicht man eine zusätzliche konstruktive Note hätte. Die Republik, wir alle, sind darauf angewiesen. Du offenbar weniger als andere, aber das ist ein Privileg und Privilegien sollten zu etwas verpflichten, auch wenn uns das persönlich manchmal auf den Zeiger geht.
Leute wie Beckedahl und andere selbsternannte Internetmogule sollte man nicht einmal ignorieren.
Hehe, ein J-O Schäfer ist halt noch lange kein Don Alphonso :-))