Ponotcasting
Johnny meinte, dass der CSU-Clip heute mein Einstieg in die Podcasterszene wäre. Everything but, nur eine multimediale Erweiterung. Ich glaube nicht an Podcasting, und die mauen Abrufe geben mir recht. Bislang wurde das Ding 175 mal abgerufen, bei ca. 1200 Besuchern der Seite. Dafür, dass in dem Ding vom Texten über das Einsprechen, Schnitt und Mastering bis zum Onlinestellen drei Stunden Arbeit stecken, ist das ein erbärmliches Resultat. Aus Sicht des Radiomachers und Bloggers eine ganz katastrophale Quote. Trotzdem hat die CSU einen entsprechenden Link gelöscht, man hat wohl Angst…
Sorry, the comment form is closed at this time.
Der ist aber auch verdammt gut versteckt. Ich hatte zwar den Text überflogen, auch kurz geschmunzelt, den Clip aber nicht gesehen.
Ansonsten: Podcasting aus Sicht eines Radioprofis zu sehen, macht keinen Sinn. Keine Ahnung, ob mir Johnny da zustimmen wird, aber “professionell” zu produzieren hat mit Podcasting wohl ebenso wenig zu tun, wie Bloggen mit einem klassischen Printartikel.
Ich habs ja selber gemerkt, 3 Stunden Arbeit für 20 Sekunden Videoblog, das kann es ja wohl nicht sein. Ist es zum Glück auch nicht.
Frage ist nun, wo der ganze We-Multimedia-Hype landen wird. Im Gegensatz zu Mario Sixtus glaube ich da bis auf weiteres auch nicht an die große Revolution. Blogs gern, Podcast vielleicht noch, Vlogs eher nicht.
Die technischen Hürden sind einfach zu hoch. Haben wir ja eigentlich schon damals bei den Offenen Kanälen gelernt.
Zum professionell produzieren: Es gibt im Radiogeschäft schon sehr viele Erfahrungen damit, wie ein Beitrag aussehen muss, um angehört zu werden. Podcasting von Bloggern mag wegen der Verbindung zum Leser sicher nochmal andere Voraussetzungen haben, aber zu den guten Ideen beim text braucht man auch gewisse Qualitäten bei der Umsetzung eines Wortbeitrags: Eine angenehme Stimme, ein guter Klang, eine gewisse Persönlichkeit, und auch eine ganze Menge Ahnung von Technik. Das ist wie mit dem Essen: Gut gewürzte Sachen schmecken besser.
Warum sollen für Podcasts andere Qualitätskriterien gelten als für Blogs? Die “A-List-BLogger” geben sich richtig Mühe, haben gute Themen, Schreibtalent und produzieren auf professionellem Niveau (“Quality Content”). Dafür werden einige mit einer größeren Leserschaft belohnt.
Bei Podcasts ist es nicht anders. Wer was werden will, muß sich handwerklich an den Profis messen lassen. Das Handwerk zu beherrschen ist Grundvoraussetzung, sonst wird’s nur akustischer Müll. Nun lernen wir schon in der Schule schreiben, damit ist der Pool aus dem potentielle Blog-Talente kommen können größer als der für potentielle Podcaster. Der Talentpool für Podcaster ist extrem klein. Podcasting wird an was ganz banalem verrecken. Kaum ein Podcast klingt nicht scheiße.
Podcast ist ein Hype. Schon der Name ist nur der neue Schlauch für alten Wein. Nützlich, wenn man gewisse aufnahmefähige Musikplayer verkaufen möchte.
Spreeblick-Johnny ist übrigens ein alter Radiomann und Musiker. Damit ist er die Ausnahme in der Podcasting-Szene. Was Johnny leicht von der Hand geht überfordert die ganzen Mikrofon-Checker-Podcaster da draußen. Johnny produziert Radio.
PS: You heared it here first: “MC-Podcaster” als Synonym für Niedrig-Qualitäts-Podcaster.