Stell Dir vor, es ist Bloggerhautverkauf
und keiner geht hin von der Community – eine Art Erweiterung dieses Beitrags.
Hin und wieder hört man gerüchteweise, oder auch halb konkret, was Blogvermarkter ihren Kunden versprechen. Gerade, wenn es um die Vermarktung von bekannteren Bloggern geht, wird gerne mit der Skalierbarkeit und Mitnahmeeffekten argumentiert. Das geht in etwa so: Wenn der XY bei Euch schreibt, kommen sicher viele seiner Fans mit und bilden einen soliden Grundstock, auf dem ihr aufbauen könnt. Der Blogger hat es schon mal aus eigener Kraft geschafft, und wenn ihr eure Marketingkraft und Leserschaft dazu tut, wird das ganz gross, dann rocken wir den Markt. Dass die das dann auch wirklich glauben, sieht man an der Pressearbeit, die Holtzbrinck dem bislang weitgehend unbeachteten, Blogger mit 200 Euro abspeisenden Netzwerk “Germanblogs” angedeihen lässt.
Abgesehen davon, dass da sicher ein vielfaches des Bloggerhautgeldes in die Pressearbeit des “Marktführers” fliesst, ist es mal nicht uninteressant zu überprüfen, ob es tatsächlich klappt, mit dem Erfolg bei der Ãœbernahme von Blogger und – hoffentlich – auch seiner Leserschaft. Bei Germanblogs bietet sich der durch die Klowände zu unsterblichem Ruhm gekommene Jens Scholz an. Dieses Blog läuft mit einigen meinungsstarken Texten recht gut und komm bei fast jedem Beitrag auf 5 bis 10 Kommentare, manchmal aber auch ein paar Dutzend – kurz, bei Jens Scholz auf dem Blog ist was los, der kann schreiben, und seine Leserschaft schätzt und honoriert das auch – bei jensscholz.com. Gleichzeitig schreibt Jens Scholz auch bei Germanblogs bei deren “Gamesblog” über Computerspiele. Auch durchaus meinungsstark und nicht unkontrovers. Wird aber so gut wie kaum kommentiert. Wo ist denn da die Community hin, die beim Hauptblog so gern mitgeredet hat?
Wie es auch nicht geht, sieht man bei denen, die für eine Handvoll Euro einen Opel bewegen. Den vier drei Bloggern und einem beleidigten Leberwurtdingsschreiber wurde nicht nur ein Mittel zur Selbstdiskriminierung Fortbewegung und eine Debatte über Glaubwürdigkeit vor die Tür gestellt, sondern auch noch eine zentrale Schnittstelle für ihre Tätigkeit, das Astra.blogg. Eigentlich müsste das Ding recht gross sein, laufen dort doch Blogs (und ein beleidigtes Leberwurstding) mit konservativ geschätzten 5.000 echten Lesern zusammen. Netterweise legt einer der Blogger, Don Dahlmann, seine Referrer offen – und da kann man lesen, wie viele Leser pro Artikel über das von allen befeuerte Zentralblog kommen. So um die 60. Von denen man aber sicher noch einiges an beteiligten Profis und Beobachter abziehen muss, um auf die realen Zahlen zu kommen. OK, lassen wir es 50 sein – nur 50 Mantschgerl von potentiell 5000? Das ist ein Prozent, die von den teilnehmenden Blogs auf Astra.blogg rübergewandert sind und sich durchgeklickt haben. 1 Prozent ist nicht viel, ein Prozent ist eigentlich ein Debakel. Ist aber kein Einzelfall: Wer sich mal den Photowettbewerb mit sage und schreibe 13 teilnehmenden Bildern auf 3 zu gewinnende Dogicams anschaut, dürfte begreifen, dass es definitiv nicht geklappt hat mit der Partizipation der Blogcommunity. Und das, obwohl die Opelblogger bei ihren Freunden mitunter durchaus sowas wie Vetrauen und Bewunderung geniessen, bishin zum organisierten Mob gegen kritische Stimmen. Andere für Freunde niedermachen ist wohl immer noch beliebter, als sich vor einen Marketingkarren spannen zu lassen.
Womit wir bei den hier als “multiple spam community” aufgefallenen Insassen der Brause-WG sind, die es ja auch nicht gern sehen, wenn man ihre Rolle hinterfragt – im Ernst, wir hatten hier schon oft Trollaufläufe, aber diesmal brach alle Rekorde. Ob sich Coca Cola solche bisweilen unter falscher Identität marodierende oder ihre Freunde losschickende PR-Pleitiers wünscht, kann man dahinstellen, schliesslich bevorzugt der Laden in Europa, im Gegensatz zu den Todesschwadronen in Südamerika gegen Gewerkschaftler, eher eine Politik des offenen Dialogs mit Kritikern.
Der Cokecontainer enthält – zumindest vorrübergehend – immerhin eine Bloggerin wie Lyssa, die es in ihrem eigenen Blog ohne Probleme auf Dutzende sehr freundlicher Kommentare bringt, wenn die Software funktioniert. Lyssa blogt schon lange, entsprechend treu und anhänglich ist das bei ihr schreibende Publikum. Bei Lyssas Lounge. Schaut man sich dagegen das – eher sporadisch gefüllte – Brauseblog an, schankt die Zahl der Kommentare meist zwischen 0 und 10, wobei die Kommentatoren eben nicht ihre normalen Fans sind, sondern fast ausschliesslich Insassen des Containers. Ãœberhaupt wird der gesamte Laden fast unter Ausschluss der Öffentlichkeit kommentiert, oft auch mit hirnloser, wenige Worte umfassende Bejubelung (Great! Fantastic!) der Insassen füreinander. Von aussen kommt so gut wie nichts, die WG ist, was die Communitybildung im Netz angeht, eine Veranstaltung für Teilnehmer und ihre Kumpels. Was so sicher nicht erhofft wurde, schliesslich sollte man mit denen da draussen football speaken. Oder so.
Das Ausmass der Nichtwanderung der Blogcommunities sieht man, wenn man die Eventmarketingbemühungen des Brausegast- und Opelbloggers MC Winkel anschaut: Partizipativ sollten sich seine Leser und die eines anderen Bloggers in einem T-Shirt-Contest im Cokecontainer wiederfinden. Gepostet wurde der Contest auf allen drei Blogs, und das Ergebnis zur Stunde ist: 3 Kommentare beim Marketingcommunityblog der Fettmacher, 25 und 10 bei den Initiatoren – und das, obwohl beide auf das Brauseblog verlinkt haben.
Was in etwa bedeutet: Auch bekanntere Blogger mit vielen Lesern bewegen ihre Leser nicht oder nur sehr begrenzt dazu, zu kommerziellen Projekten rüberzuwandern. Warum das so ist, selbst wenn werbende Blogger mitunter nur das kritische Bewusstsein eines gekochten Meerschweinchens haben und mutmasslich jeden Marketingdreck mitmachen würden, solange es irgendwas umsonst gibt, das – müssen andere erklären. Blogberater, zum Beispiel. Gibt es ja in Hülle und Fülle an jeder virtuellen Strassenecke, kriegt man inzwischen wohl auch für ein Ticket und eine kleine Aufwandsentschädigung. Das heisst, sie könnten einen Erklärungsversuch machen, wenn sie das kleine Problem bei der Communitybildung überhaupt eingestehen. Was aber leider oft im Web2.0-totalvernetz-Rausch untergeht. Ich dagegen möchte nur mal auf etwas hinweisen, was bislang im Bereich Blogs so nicht geschildert wurde. Neu ist dieses verhalten übrigens nicht, es gibt ganz ähnlich üble Erfahrungen aus dem Bereich der Communities, die in der New Economy entwickelt und später dann zusammengefasst, totvermarktet und aufgegeben wurden.
Aber wozu aus alten Fehleinschätzungen lernen, wenn die neuen so schön bunt sind?
Sorry, the comment form is closed at this time.
Wie formuliertest Du nicht so schön? Lutscher an der Popverwertungskette.
Spaßeshalber könnten die ja mal versuchen, hiermit Kommerz zu machen:
http://www.terrormarketing.de/
Ist doch ähnlich, wie bei den Kommentaren unter Artikel bei der ZEIT oder im Forum bei SPON. Klar sind die Hürden mit Anmeldung da höher. Aber bei diesen riesigen Userzahlen müssten dort mehr Kommentare aufschlagen. Soviel zu “social media”. Wenn jetzt ein Zeitungskonzern kommt und verkündet: “Das wird spektakulär. So schnell wie möglich eine große Gemeinschaft im Netz schaffen.”, dann bedeutet es nichts weiter, als dass man aus den Projekten der Konkurrenz nix gelernt hat. Solche merkbefreite Umgebung ist das einzige Biotop, auf dem die angeheuerten “Profi-Blogger” gedeihen. “Chefredakteurin” – kann man das als Titel in den Ausweis eintragen lassen? Ist damit automatisch auch eine Journalistenrabattkarte verbunden?
In bestimmten Bloggerkreisen ist damit automatisch eine Arschkarte verbunden.
Man kann schon Communities aufbauen – aber das braucht vor allem Zeit, viel Zeit, und ein wenig mehr Wissen, als im Cluetrain Manifest steht. Tatsächlich ist es m. E. eine grundfalsche Annahme, dass die Konsumenten mit den Lieferanten kommunizieren wollen. Bringt man sie dazu, muss man irgendwas Besonderes haben. Bei Bloggern ist das grosse Problem, dass sie, wenn sie angeheuert werden, die maximale Reichweite schon erlangt haben dürften und inhaltlich auch nicht mehr viel besser werden. Wo dann noch das Besondere herkommen soll, weiss ich auch nicht. Sicher nicht vom gegenseitigen Bestätigen derer, die an die machbarkeit von solchen Skalierungsprozessen glauben.
Was nicht heisst, dass es nicht spektakulär sein kann – ich fürchte aber, da kommt schon wieder so eine “Jetzt alles und sofort”-mentalität zum Tragen, wenn sie gleichzeitig noch Leute, die es erwiesenermassen nicht können, als Experten einladen.
Mit diesen so genannten “Kultbloggern” wird wohl nie richtig Geld zu verdienen sein. Bloggen bleibt ein Hobby für eine neue Spezies von “Netzschriftstellern”, vielleicht entsteht ja bei einigen besseren mal eine gedruckte Sammlung von Skizzen oder Apercus daraus. Es ist aber nichts, was für Unternehmen irgendeinen ökonomischen Sinn macht. Weil der Massenmarkt dafür einfach nicht vorhanden ist.
Du schreibst oben von 12 Kommentaren/Story als Spitzenwert, selbst das Bildblog kommt “nur” auf 40.000 Besucher am Tag, habe ich gehört. Vergleichsweise würde Coca Cola sich doch auch nicht extra einen “Pop-Literaten” wie den Stuckrad-Barré kaufen, damit der neue Print-Prospekt besonders viel Umsatz generiert. Das “Opel-Blogging” ist also eine falsche Herangehensweise. Man muss jedoch fairerweise sagen, dass die Unternehmen üben – und noch vieles ausprobieren und auswerten werden.
Firmen können aber Blogs sinnvoll nutzen, um ihre eigenen Kommunikationsstrukturen effektiver zu gestalten (im Intra- wie im Internet). Denn ein Blog ist organisierter als jede Homepage, weil es chronologisch und zugleich themenzentriert verfährt, während der größte Baddel aus der Einkaufsabteilung es auch noch selbsttätig und halbwegs fehlerfrei bedienen kann. Wer jemals ein dezentralisiertes Projekt über Telefon-, SMS- und E-Mail-Verkehr dirigierte, weiß welchen Vorteil eine mobile, stets aktuelle Kommunikationszentrale haben kann. Man kann auch Teile der Kundenkommunikation in ein Blog auslagern. Man kann Cross-office-Strukturen zwischen Firmenfilialen via Blog schaffen. Man kann auch in der Pressearbeit einen Blog-Beobachtungsdienst einrichten, was wohl als Frühwarnsystem nach einigen PR-Katastrophen der letzten Monate ganz sinnvoll wäre.
Und es gibt bestimmte Bereiche – Verbandsarbeit, Tourismus, Stadtmarketing bspw. – wo sich ein Blog ebenfalls sinnvoll nutzen lässt, um nämlich bspw. bestimmte weichere Themen – und eben NICHT Marken oder Produkte – zu pushen. Mit anderen Worten: ßber Rügen lässt sich bloggen – über Rügenwalder Teewurst nicht.
Auch Blogs von wirklichen Stars – statt der Pseudo-Stars der Blogger-Szene – sind durchaus machbar. Das geht mir persönlich zwar am Mors vorbei – aber Coca Cola könnte durchaus Windfall-Profite bei unbedarften Teenies einfahren, wenn sie auf dem offiziellen Tokyo-Hotel-Blog auftauchen würden. Das macht dann aber nur Tokyo Hotel reicher, und nicht die Bloggerszene. Erst prominent sein, dann bloggen – so lautet da der Weg.
Kurzum – meine Meinung: Ein wenig mehr Arbeit für Leute, die solche Blogs technisch einrichten können, aber kaum etwas für Schreiberlinge.
ßbrigens empfiehlt es sich, nebenbei auch diesen Eintrag zu lesen – es ist ja nicht so, dass die WAZ unilateral expandiert:
http://www.pottblog.de/?p=1053
Sondern eher andersrum: Journalisten raus, Blogger rein.
@strappato
Bei der ZEIT habe ich mich das auch schon gefragt. Ich glaube aber daran, dass es dort an der bescheidenen navigation & usability liegt.
Chat, Du sprichst einige wichtige Aspekte so an, wie ich sie auch sehe. Eins kommt aber hinzu und birgt einerseits eine große Chance für die Produkttransparenz und andererseits eine große Gefahr für die Werbung: Was ist denn, wenn kommerzeielle Blogs primär dazu genutzt würden, offen und ehrlich über die Qualität der vom jeweiligen Blogbetreiber angebotenen Produlte und Diernstleistungen zu diskutieren? Die Bloggerszene, die ich kenne, ist vor allem sehr kritisch und an grundsätzlichen Diskussionen interessiert. Fast tödlich für jemanden, der via Blog Guerillamarketing betreiben will.
die bescheidene Anziehungskraft von bekannten Bloggern beim Umzug auf eine Werbeplattform; nachvollziehbar.
Aber die Anzahl an Kommentaren als Messmarke für Aufmerksamkeit und Erfolg?!
Dann ist das Blog von Metzger beim Focus ja eine ganz tolle Nummer. Jeder Eintrag hat einen langen Rattenschwanz an Kommentaren. Obwohl die charmantesten wechselseitigen Beleidigungen vor Veröffentlichungen rausgefiltert werden bleiben noch ausreichen Erfolgsbeweise übrig.
Nun ja – ein fingiertes Beispiel: Ich komme aus Bremen und ich mag diese Stadt. Stadtmarketing für Bremen hieße, dass ich meine Sicht der Dinge unter Umständen auch in einem Stadtmarketing-Blog posten würde. Zusammen mit anderen Bremen-ßberzeugten. Und dass wir Kritikern zugleich ihre Vorurteile nehmen würden – oder sie notfalls mit Witz über die Planke schicken. Weil’s halt ein Blog ist, stünde unsere Sicht der Dinge über “Bremen” beim Googeln weit oben, wo’s auch wahrgenommen wird. Es ist dann ein sinnvolles Instrument im Stadtmarketing-Mix.
Mit so einem Verfahren hätte ich keinerlei Probleme, selbst dann nicht, wenn ich von der Breminale oder vom Musikfest bloggen sollte. Oder auf unseren “shopblogger” verweise. Authentisches Interesse und Werbung gehen nicht immer und nicht notwendigerweise getrennte Wege. Es sind Fall-zu-Fall-Entscheidungen.
Anders ausgedrückt: Werbung braucht jeder, auch die Aids-Hilfe oder der Dritte-Welt-Laden. Nicht die Werbung ist folglich schlecht, wenn, dann immer nur das Produkt oder der Absender.
Noch mal zur “Community”. Das soll ja eine regionale Community werden. Das Internet ist aber global. Also nur Themen, die ausschliesslich die Wattenscheider interessieren? Die meisten Themen sind überregional. Das ist ja das Crux bei der Kommunalpolitik, mit der man keinen hinter dem Ofen hervorlocken kann.
Welche Communities und Foren sind im Internet erfolgreich?
– Dating/Partnerschaft
– Kaufen/Verkaufen
– Lebenshilfe
– Fachlicher Rat
– Experten/Hobbyisten/Fans
– Status/Beruf/Karriere
Alles wo eine regionale Beschränkung eher kontraproduktiv ist – und wo es starke Marktteilnehmer gibt. Am ehesten wäre eowas wie eine West-Craiglist erfolgreich. Aber ob da ein Zeitungskonzern ran will? Und blogger braucht man dazu auch nicht. Da wäre noch das Zusammengehörigkeitsgefühl, was eine Community interessant machen könnte. Das “Wir-Gefühl”. Ich bezweifele, dass es ein ausreichendes Ruhrpott-Wir-Gefühl gibt, was solche virtuellen Gemeinschaften trägt – ganz im Gegenteil: Die sind sich spinnefeind.
Also ich kenn da ein paar gelernte Journalisten, die stauben vom Kfz über die Heissluftballonfahrt bis zu den gratis WM-Tickets ALLES ab was sie von irgendwelchen Marketineiern vor die Nase gehalten bekommen. Danach steht dann der Artikel in Print von Kommunal bis Bundesweit je nachdem wer da zugegriffen hat.
Gegen solch professionelle Abstauber sind private Blogger doch nun wirklich total harmlos und das unkritische Bewusstsein benötigen sie meiner Ansicht nach viel weniger als die gelernte (und noch dazu bezahlte!) Journaille mit Anspruch auf Pseudo-Objektivität.
Und als Beitrag zur kleinen Marketinganalyse kann ich als “treue Leserschaft” nur sagen, dass ich wegen der zwei Nasen zwar mal rübergeklickt habe, aber bei dem einen mal blieb es dann auch. Schlicht und ergreifend weil der Rest des Geschreibsels der anderen WG-Insassen für mich nicht so unterhaltsam war. (wobei andere dies sicher anders empfinden mögen)
hi, don. ich find deine sorge um die bloggerethik ja ganz nett und glaube durchaus, daß as sogar sinn macht, sich darüber gedanken zu machen, wie das zu bewerten ist, daß es inzwischen für blogs und blogger auch buchhalterische bewertungsmöglichkeiten gibt.
aber irgendwie kommt mir das schon etwas arg übertrieben vor. meine ansicht – nach 10 jahren internetarbeit – ist, daß man schon immer ein paar ideen ausprobiert, von denen einige bis viele nicht, andere, gerne auch mal anders als gedacht, aber eben trotzdem klappen.
welche das sind, kann man im moment des herumprobierens nicht wirklich bewerten.
was es mir schwer macht, dir wirklich zu folgen ist das bild, blogger müssten irgendwie ganz toll, anders, avantgardistisch sein, und der böse kommerz korrumpiert und missbraucht diese naiven, unschuldigen und schützenswerten kreaturen. ich weiß nicht, ob du das wirklich so siehst, aber das ist halt ein bild, das du entwirfst, und es ist – naja – halt einfach völlig falsch.
ich finde es durchaus wichtig, sich zu überlegen, ob man ein angebot annehmen will, das einem offeriert wird oder daß man sich das wirklich gut überlegt, bevor man sich irgendwo bewirbt. aber ich gehe davon aus, daß das jeder tut oder getan hat und daß es nicht notwendig ist, vorher einen (eventuell selbsternannten) bloggerpapi zu fragen ob man das darf.
eine andere sache, die ich wenig bis gar nicht nachvollziehen kann ist diese komische kategorisierung, die ich immer wieder bei dir lese. ich weiß nichts von “a-listen” und ich kenne keine “blogger-stars”, das sind doch genau solche pseudoaufwertungen, wie man sie aus boulevardsendungen und -zeitungen kennt, das ist doch aber alles nicht echt und schon gar nicht irgendwie repräsentativ. das klowand-thema war doch das, was die leute interessiert hat und worüber man zu recht gesprochen hat. da gings und geht es doch nie um mich, ich weiß also nicht, warum ich in deinen augen da jetzt irgendeine rolle spiele. ich schreib ja immer noch den selben käse wie seit fünf jahren und wenn mich wer fragt, ob ich lust auf irgendwas kommerzielles habe, dann schau ich mir das an und überlegs mir. ich würde mal wetten, das machen ziemlich alle anderen auch so.
ich tipper auch diesen kommentar grade nicht wirklich mit dem gedanken, eine pointe zu finden. das ist einfach nur das, was mir so nach dem ersten lesen des artikels so eingefallen ist und weil du mich erwähntest. ich würde übrigens richtig gern mal mit dir über das thema diskutieren, welche entwicklungen es gibt, wie die publikationsformen des bloggens und die chancen (und gerne auch gefahren) für blogger so aussehen könnten.
grüße,
jens
P.S.: daß bei gb in einem blog über ein völlig unwichtiges nischenthema wie computerspiele etwas weniger kommentiert wird als bei mir zu hause halte ich übrigens für völlig normal, das interessiert und lesen ja nunmal auch viel weniger leute. vielleicht hast du die relevanz des umstandes, daß ausgerechnet ich über sowas schreibe, überbewertet.
ob gb das ebenfalls überbewertet hat kann ich aber nicht sagen, da das nie ein thema war. und das geschäftsmodell von gb oder ob das aufgeht, ist mir ebenfalls völlig wurscht, da hab ich keine aktien und keine interessen drin.
Chat, bei einem Bremen-Stadtmarketing Blog würde ich sogar mitmachen. Der springende Punkt liegt doch aber darin, dass offensichtlich geglaubt wird, der Erfolg reichweitenstarker Blogger ließe sich einfach so kommerziell vernutzen, indem man die vor irgendeine Karren spannt, und es ließe sich produktbezogenes Marketing im Sinne von kostenloser Werbung damit machen. Und so funktioniert es jedenfalls nicht.
Bremen Stadtmarketing – weg von den 4 Stadtmusikanten, die es sowieso nicht nach Bremen geschafft haben. Da würde ich mich auch beteiligen.
@strappato: “Aber bei diesen riesigen Userzahlen müssten dort mehr Kommentare aufschlagen.” Es verhält sich so, dass wir (a) mittlerweile einen sehr hohen Tagesumsatz an Artikeln haben, die online gehen und allesamt kommentiert werden könnten, und dass (b) Artikel oft nur recht kurze Zeit auf der Homepage oder auf den Subpages präsentiert werden (Ausnahmen gibt es – manches bleibt auch zu lange präsent). Und da wir -leider- vor einem Jahr die Kommentarfunktion ziemlich ad hoc eingeführt haben, wandern die Kommentare mit den Artikeln gemeinsam ins Archiv und sind oft nur schlecht wiederzufinden. Wir hatten schlicht kein Geld für eine umfassende Softwarelösung, die es erlaubt hätte, Kommentare nach diversen Kriterien zu indizieren etc., sodass die Debatten sich vom Artikel lösen oder auf einander beziehen könnten. Allerdings arbeiten wir mit unseren – ich betone es – bescheidenen Mitteln daran, noch in diesem Jahr eine bessere Lösung zu präsentieren (bessere Nutzerführung eingeschlossen). Man sollte auch nicht vergessen, dass die Besucher einer Website von der Art der unsrigen nicht annähernd so kommentarfreudig sind wie Blogleser, oder gar wie die Leser dieses Blogs. Was sich freilich auch ändern könnte; die Blogszene trägt zu einer solchen veränderten Haltung möglicherweise bei.
Sorry, jens, aber das:
“was es mir schwer macht, dir wirklich zu folgen ist das bild, blogger müssten irgendwie ganz toll, anders, avantgardistisch sein, und der böse kommerz korrumpiert und missbraucht diese naiven, unschuldigen und schützenswerten kreaturen.”
ist Blödsinn. Es ist mir offen gesagt ziemlich egal, wer sich wie wo einen markt sucht und schafft. Was mir weniger egal ist, ist die Art, wie manche Blogmarketeers sich einen Dreck um die Gesetze dieses Landes kümmen oder Lügen in die Welt setzen, vom grossartigen Erfolg der Businessblogs. Das hier ist lediglich eine Bestandsaufnahme. Mehr nicht. Es ist halt so. Dass ich nicht überrascht bin, wenn Germanblogs et al nicht abheben, ist völlig klar. Ich hätte halt ganz gern darüber geredet, was offensichtlich nicht im Sinne der Erfinder funktioniert. Es gleich auf die von Dir genannte Ebene zu ziehen, ist ziemlich daneben – Du wirt hier kein böses Wort über das erstklassig betrieben mac Essentials finden, oder über Robert Basics eigenes Blogmarketing als Berater, oder Lyssas durch das Blog erhaltenen Buchvertrag. Es geht nämlich durchaus. Gut sogar. Nur eben nicht so, wie manche sich das erträumen.
Dass Computerspiele ein Nischenthema sind, wage ich zu bezweifeln – der Umsatz der Games ist weltweit inzwischen höher als der Umsatz der Filmindustrie. Und Robert Basics WOW-Blog ist ja durchaus gut gelaufen. Es geht mir aber zentral um die Frage, was sich die Blogeinkäufer erwarten. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die einen Blogger wie einen x-beliebigen Schreiberling kaufen. Zumindest widerspricht das der Selbstdarstellung von Germanblogs. Und allem, was die Blogberater da draussen erzählen. Wenn Du Journalisten mit Bloggern vergleichst, haben erstere sicher leichte Vorteile bei den handwerklichen Fähigkeiten – irgendwas müssen Blogger, ausser dass sie billig sind, also haben, was sie das Rennen machen lässt. Und das ist meines Erachtens die besondere Vertrauensbeziehung zu den Lesern und die Fähigkeit, die aufzubauen. Wobei ich glaube, dass die wiederum keinen Schuss Pulver wert ist, aber das ist nochmal eine andere Sache.
Gero, mit der Zeit Online steht Ihr, ähnlich wie der SPON (nein, kein inhaltlicher Vergleich, bewahre!) in einer Zwitterrolle zwischen der klassischen Online-Ausgabe einer Zeitung und einem Blog, halt wegen der Kommentarfunktion. Der typische Leser der Online-Ausgabe einer Zeitung ist, wie Du selbst gerade gesagt hast, nicht der Blogger, auch wenn das Kommentieren von Artikeln eine blogähnliche Struktur schafft. Das liegt aber auf einer ganz anderen Wellenlänge als die von Don beschriebenen Versuche, Blogs als Werbeträger zu instrumentalisieren.
Und dass wir Kritikern zugleich ihre Vorurteile nehmen würden – oder sie notfalls mit Witz über die Planke schicken. (Chat Atkins)
Genau. Leider ließen einige der letzten Projekte oder Diskussionen diesen Witz etwas vermissen. Der gehört m. E. aber zwingend zur Bühnenreife solcher Cross-over-Aktionen zwischen PR und Blogs.
Bislang scheint es eher so, als sei außer einem zweifelhaften Google-Ranking mit Blogs nichts zu gewinnen. Bislang scheint es auch so, als können Blogger nicht viel dabei gewinnen. Grundsätzlich sehe ich aber schon Möglichkeiten: BoingBoing erzeugt ja auch keine “Glaubwürdigkeitsdebatten” – da paßt die Form eben gut zu der Art der kleinen “Produkttests”, die da ab und an laufen.
Die deutsche Blogszene hat m.E. ein Problem, weil jahrelang vehement “Watchblogs” und “Graswurzeljournalisten” gefordert wurden (gerne auch von Journalisten) – und kaum hat man mal ein paar etwas profilliertere Gestalten (anders als Jens meine ich schon, daß es “Blogger-Stars” gibt, deren Bedeutung z.B. darin besteht, eher Themen setzen zu können als andere) – greift die Wirtschaft zu. Diese scheinbare Unentrinnbarkeit (“Dieser Blogbeitrag wird Ihnen präsentiert von…”) von PR befremdet mich, während ich päpstliche Dogmen zu eventuellen Vorteilsnahmen für reizlos halte.
Ideenmarketing statt Produktmarketing, mag da vielleicht auch nur scheinbar eine bessere Alternative sein.
Hm, also wenn die Anzahl der Kommentare ein Indikator fuer die Anzahl der Leser und die Groesse der “Community” sein soll, dann muss der Schockwellenreiter ja ein ziemlich unwichtiges und sinnloses Blog sein. Bei den meisten Eintraegen steht naemlich “Kommentare 0”.
Das wird den Herrn Kantel aber gar nicht freuen, dass er so unwichtig ist und sein Blog keinen interessiert.
@che2001 – d’accord, es hat mit dem hier kritisierten Phänomen wenig zu tun. Allerdings – ob “Zwitterrolle” oder eventuell etwas ganz anderes (zumal ja auch Blogs kein “Wesen” haben), das wissen wir alle noch nicht recht. Jedenfalls eine ßffentlichkeit, die nicht nur Senden/Empfangen kennt. Auch, dass man in Echtzeit das Besucherverhalten sieht und darauf reagieren kann, verändert vieles. Aber das ist jetzt vielleicht zu off topic, weshalb ich jetzt wieder den Barhocker für andere freigebe.
Es geht hier nicht um absolute Zahlen, sondern um den Vergleich – wieviele Kommentare hat jemand als Normalblogger und wieviele im PR-Job. Warum rennen sie einem daheim die Bude ein, und warum schweigen sie, wenn es eine andere Umgebung ist.
Und Schockwellenreiter, da war mal was, stimmt. Gibt's den immer noch?
Ja, der Herr Kantel veroeffentlicht ziemlich regelmaessig seine tollen Besucherzahlen und Mediadaten ;-)
Und ansonsten ist halt die Frage (wie schon von Jens angedeutet) ob der Vergleich themenbedingt nicht hinkt. Manche Themen eignen sich zum Kommentieren und erzeugen eine Diskussion (oder viele “me too” Kommentare), andere halt weniger.
Mal davon abgesehen sollte man wenn man so eine “Community” aufbauen will und sich “Qualitaetsblog” nennt diese Ansprueche auch erfuellen. Ich habe mich mehrmals ein bisschen bei Germanblogs umgesehen, die Themen bei denen ich mich auskenne sind dort eben keine Qualitaet sondern einfach nur schlecht. Was soll ich dann dort kommentieren und mitmachen? Das kann ich auf meinen eigenen Blogs besser. Das ist das Problem das ich bei diesen Versuchen sehe.
hi don,
ok, dann verstehe ich dich da offenbar immer wieder gründlich falsch in den letzten wochen, aber ich habe immer noch nicht das gefühl, dich richtig zu verstehen.ich bin aber auch schon immer nicht sehr gut darin, zwischen zeilen zu lesen und wahrscheinlich treffe ich nicht so ganz die trennlinie zwischen dem was du meinst und was deinem stil geschuldet ist.
ich stolpere halt bei dir immer über diese dogmendreschereien und persönlichen be- oder aburteilungen dritter. mit denen komme ich kaum bis gar nicht zurecht und die machen mich so quengelig, daß ich vielleicht auch gar keine rechte lust mehr habe, genauer zu lesen. kann gerne an meiner harmoniesucht und meinem hang zum fremdschämen liegen oder daran, daß ich lieber gemeinsam über themen diskutiere statt gegen irgendwelche dinge oder blogger wettere – letzteres ist natürlich reichweitenstärker was dir als journalist, der gehört werden will, sicher wichtig ist, aber zumindest mir verstellen solche hänseleien die sicht auf das, was eigentlich das thema ist.
keine ahnung, ob dir das an der stelle egal ist, aber was zu meinem da oben zitierten bild führt, das ich (gerne irrtümlicherweise) bei dir gepflegt sehe, sind auch die diskussionen, die du erzeugst. die sind selten thematisch und meistens persönlich (und für mich daher auch so unendlich langweilig und unergiebig).
deinen kommentar da oben hab ich jedenfalls viel besser verstanden, als den artikel; ich glaube jedenfalls, in der sache sind wir beileibe nicht sehr weit auseinander. nur daß ich – vor allem wenn du selbst sagst, daß es darum nicht gehe – keinen grund sehe, jedesmal “vati watscht die bösen kinderchen (z.b. felix) ab und streichelt den guten (z.b. robert) über den kopf” zu spielen. kommt dir da nie der gedanke, daß das eventuell beiden zu recht nicht gefällt?
Grüße, Jens
ßh – was Roberts Baicthinking angeht, bin ich durchaus angetan von seiner Schreibe, von irgendwelchen seiner googleoptimierten Blogs weniger, und das sage ich ihm auch hier öffentlich. Was soll's, es ist ein Blog, hier bin ich nicht gezwungen, was anderes zu schreiben als meine Meinung. Wenn jemand das hier als entscheidende Instanz sieht, liegt er eben voll daneben. Es ist nicht meine Schuld, dass solche kritischen Themen immer an der Blogbar hängen bleiben, macht halt keiner von den vielen Jublern, also mach ich es. Und wenn ich anfange nachzudenken, was wem gefallen könnte oder nicht, könnte ich es auch bleiben lassen. Es war lediglich eine Antwort auf den Vorwurf, ich würde jede Art von Geschäft in Blogs schlecht finden.
Dieser Jens hat ein Autoritätsproblem. Seine Familien- und Verwandtschaftmetaphern zeigen das deutlich. Die Unfähigkeit auf Argumente in der Sache einzugehen, hat darin ihren Grund: Der Autoritätskonflikt ist so stark, daß er die Sache ständig beiseite schiebt. Das und nichts anderes ist es, was sie verstellt: “die sicht auf das, was eigentlich das thema ist”.
Nörgler: Oh mein Gott, ich bin durchschaut :)
Astra Blog:
das Desaster wird doch nicht daran liegen, daß Google
bei Astra-blog und Astra-blogg als 1 Seite
jene Seite zeigt die aus Hausmanns – Sicht mal auf etwas
reagiert hat?
Seltsam.
Zum Problem Kommentarhäufigkeit:
Wie stellen es sich die MacherInnen des oben Erwähnten vor
Menschen und Leser an sich zu binden,(wie das schon klingt?).
Ich lese und sortiere, sortiere aus!
Und das soll jetzt keine Lob – Hudelei sein.
Ich bin so wie 1900-Strauß beim Spiegel und 2006 bei den ‘rebellen’ gelandet”.
STN und auf dem Rebellmarkt gucken, das ist Frühstück.
Natürlich mit grünem Ei von meinen Hühnern.
Allerdings würde ich den ‘offenen’ blogs eine
Kontrolle empfehlen.
Und den ‘geschlossenen Benutzergruppen per Kommentatorenselbstbeurteilung’ etwas mehr Offenheit bei neuen Beiträgen von dorthin Verirrten.
@gero: Ich persönlich würde es spannend finden, hin und wieder zu lesen, wie sich der Leserresponse aus Sicht der Zeit darstellt. Und Du hast recht, es ist vielleicht kein Zwitterwesen, sondern eine ganz eigene Kategorie.
@don: Basicthinking lese ich ebenso gerne wie das Bootsektorblog. Das sind aber Weltenunterschiede zu den gängigen PR-Blogs.
@Don, kurz zu dem googleoptimierten World of Warcraft Blog und ein Ausflug anhand diesem Beispiel gen Frage, ob etablierte Blogger helfen können, etwas Drittes (Germanblogs, Colablog, etcpp) aufzubauen:
1. Müssen Blog SEO optimiert sein? Beispiel: WoW Blog ( gamersliving.com/wowblog/ )
Googleoptimiert hört sich so an, als hätten wir – ca. 18 Autoren, davon 5 Ex – alle möglichen SEO Maßnahmen ergriffen, um das Ding in Google hochzupushen. Die ganz banale Wahrheit aber: die Autoren schreiben aus Begeisterung über ihr WoW, der Google-Bot kommt vorbei, scannt die Inhalte und positioniert sie. So wie bei jedem anderen Blog mit einem 08/15 Template. Der Unterschied zu vielen anderen Blogs: Die Google-Suchen im Bereich WoW treten ungleich häufiger auf als bei Begriffen wie Schnürsenkel-binden oder polymer-diagonale Atomstrukturen :-) Da sich ca. 1 Mio Menschen in D für WoW interessieren, gibt es eben mehr Google-Anfragen und damit ist auch die Besucherquote Google-Stammleser ungleich höher. Also ein natürliches Ergebnis ohne Google-Push-Ups. Insofern ist es fast schon eine Herabwürdigung, die Leidenschaft der Autoren und dem etwas höheren Traffic gegenüber dem Durchschnittblog mit einer SEO-Optimierung gleichzusetzen :-)) Das wird den Autoren nicht gerecht.
2. Ist es nun wichtig, dass ein bekannter Blogger ein Themenblog startet? Hilft das dem Traffic? Hilft das, um den Reach zu erhöhen? Ziehen Fans dieses Bloggers auf das neue Weblog mit?
Nein! Bleiben wir beim Beispiel WoW Blog. Meine Person als Ex-MExler oder “Basicthinker” spielt dabei keine Rolle, begünstigt also nicht den Traffic, da ich im WoW-Bereich einer der vielen unbekannten Player bin, ganz sicher kein PvP-Gott noch sonst irgendein bekannter WoW-ProGamer. Die Leser interessieren sich rein für WoW-Inhalte, die ihnen entweder was bringen (Info/Tipps/Tricks) oder aber etwas zum Nacherleben liefern. Ihnen ist es völlig schnuppe, dass ich mit dem Basicthinking Blog ein etwas bekannterer Blogger bin. Im Klartext: Es ist ihnen scheissegal :-) Sollte das Blog erfolgreicher sein wollen als die WoW Mega-Forencommunities, nämlich die längt etablierten Anlaufseiten im Netz zum WoW Thema, müssten wir exorbitant geile Schreiber und zugleich die WoW-Experten schlechthin sein. Zudem exklusive Infos direkt liefern können, also eine super Draht zu Blizzard haben, der Herstellerfirma hinter WoW. Haben wir auch nicht. Es gibt im Gamerbereich überall klasse Seiten, da werden Blogs – sollten sie den Anspruch auf Traffic und rege kommentierende Leserschaft haben – nur mit einem Blog allein keine Chance haben behaupte ich mal. Bei neuen Games könnte das anders aussehen, wenn man zwei Jahre vor Erscheinen damit anfängt, einen guten Draht zum Hersteller aufbaut, etcpp.. aber nur weils ein Blog ist? Nö.. da fehlen wesentliche Elemente, die Gamerseiten groß gemacht haben. Um das mal an Zahlen aufzuzeigen: Unser WoW Blog hatte mal in der Spitze sagen wir mal 10.000 Besucher an einem Tag erreicht. Gute Gamerseiten schaffen das in einer halben Stunde. Jeden Tag!
3. Lehre: Ein Blog und ein Blogger machen den Bock nicht fett
Ich verstehe Verlage nicht, die meinen, dass man mit einem Superblogger und welchem Topic auch immer der Meinung ist, etablierten Themenseiten auch nur den Hauch der Konkurrenz bereiten zu können. Im Web, gerade im deutschen Web, sind doch längst alle Themenfelder belegt. Scheiss auf den A-Blogger, egal wer sich da was vornimmt: Der/die Blogger(in) muss in der Lage sein, geniale Infos in einer fantastisch eingepackten Schreibe und in Persona superengagiert abzuliefern. Stimmt eines der Elemente nicht, kannste gegen klassische Webseiten einfach einpacken oder am besten gar nicht erst mit dem verrückten Plan anfangen, was via Weblog aufzuziehen. Nur weil ein Blog ein Blog ist, ist es nicht automatisch besser. Nur weil ein Blogger ein bekannter Blogger ist, hat er keine besseren Karten. Die Verpackung und das Image um eine Person herum können höchstens kurz mal mithlefen, was anzustoßen. Aber auf Dauer entscheidet die Gesamtqualität unabhängig des Blogger-Status. Was anderes wäre es, wenn man aus einem Netzwerk wie Gawker oder Weblogs INc. heraus bereits auf eine riesige Leserschaft in einem großen Blogland wie den USA zurückgreifen könnte, um die Besucherströme auf was neues zu lenken? Auch das aber ist keine Garantie! Beispiel: WoWInsider.com von Weblogs Inc. Ein nettes US-Blog über WoW. Und? Als professionelles Blog (viel Traffic = viel Werbeeinnahmen) ist es ein Rohkrepierer. Der Traffic schwebt seitwärts um die 4000 Besucher pro Tag. Unser WoW Blog erreicht im Schnitt 2000 Blog-Besucher im deutschsprachigen, ungleich kleineren Blogland. Und das ist schon ein Riesending für uns. Was, wenn sich aber auf einmal Gamer-Blogs warum auch immer dazu aufschwingen, gute Trafficanteile zu gewinnen? In deutschen Landen könnte zB die Gamestar jederzeit den Usern auf Gamestar.de ein Blogsystem anbieten, zu jedem Game. Dank der riesigen Community plätten die nahezu jedes externe Blog. Ich würde jeden Gamer sofort bewundern, der es in diesem Umfeld schafft, “richtigen” Traffic zu generieren, vergleichbar mit den Großen in diesem Bereich.
Zusammengefasst zum Thema Kommerzprojekte, Weblogs und Blogger: Der Anteil eines bekannten Bloggers am Gesamtprojekt ist mE minimalst. Es entscheidet immer noch der Inhalt, nicht der Blogger (Ausnahmen wie Peter Rojas von Engadget sind eben atomistische Ausnahmen, der war aber schon vorher eine Mega-Koriphäe auf seinem Gebiet in den USA, solche Personen haben wir in D schlichtweg nicht im Blogumfeld).
[…] Stell Dir vor, es ist Bloggerhautverkauf: Das Ausmass der Nichtwanderung der Blogcommunities sieht man, wenn man die Eventmarketingbemühungen des Brausegast- und Opelbloggers MC Winkel anschaut: Partizipativ sollten sich seine Leser und die eines anderen Bloggers in einem T-Shirt-Contest im Cokecontainer wiederfinden. Gepostet wurde der Contest auf allen drei Blogs, und das Ergebnis zur Stunde ist: 3 Kommentare beim Marketingcommunityblog der Fettmacher, 25 und 10 bei den Initiatoren – und das, obwohl beide auf das Brauseblog verlinkt haben. […]
# 19
“mit Witz über die Planke schicken (Chat Atkins)”
Treffend zitiert, kid.
Atkins kennt nämlich die Planke sehr gut â?? von der Seeseite aus.
zu #5 (Chat Atkins):
Das lohnt sich aber nur dann, wenn alle weiteren Kommunikationsstrukturen innerhalb der Unternehmung bereits optimal laufen. Ansonsten kann ein M-Blog schon ein Schuss sein, der nach hinten los geht.
Gerne hätte ich in diesem Zusammenhang auf die Diskussion bei mir drüben verwiesen, da ich aber derzeitig mit einem “winzigen” Problem zu kämpfen habe (wenn alles “glatt” geht, zerschieße ich mir heute mittag meinen Weblog!), wage ich es nicht, einen Link zu setzen. (Kann im Augenblick bei mir keine Kommentare ertragen, da diese beim baldigen Downgrade sowieso gelöscht werden)
Robert, es ist alles eine Frage der Nachhaltigkeit und der Basic äh Basiskonzeption. Will man langfristig Leser binden, oder zielt man auf Googletraffic, der sich leichter über Google-Ads verwerten lässt. Oder, dritte Option, ist es eine Mischung, in der man eine solide Basis erschreibt, die langfristig einen gewissen Strom an qualifizierten Suchabfragen bringt. Da gibt es natürlich auch Mischformen, aber ein Blog, das 80% seines Traffics über Google bekommt, hat halt nicht mehr viel zu tun mit der Konzeption einer langfristigen Leserbindung. Ob da ein Weg tichtig und ein anderer falsch ist, kann man unter wirtschaftlichen gesichtspunkten nicht einfach so sagen – aber wenn man sich mal professionelle Blognetzwerke anschaut, dann scheint die – sich durch Kommentare verstärkende – Leserbindung das eigentliche Potential zu sein.
@martina: Sag’ Bescheid, wenn dein Blog die Warzone verlassen hat.
Ich sag jetzt mal was total langweiliges, das überhaupt nichts mit Strategien und Zugriffen und ßbergriffen und Effekte oder so zu tun hat:
Ich mag mein kleines Blog http://www.stylewalker.net und schreibe gerne über Musik und jetzt mache ich das für Geld auf http://musik.germanblogs.de.
Das kostet mich nicht viel Zeit, das macht Spaß, was soll daran (aus Autoren-Sicht) nicht super sein?
Aber vielleicht will sich der Autor hier ja der Medienindustrie als Berater andienen.. Viel Erfolg, vielleicht klappts ja noch.
Stylewalker, das habe ich lange gemacht und bin freiwillig raus. Und ich sage jedem Medienvertreter, der mich fragt: Lasst die Finger von Blogs, es lohnt sich für Euch nicht. mehr kann man dazu nicht sagen. Es ist sinnlos. Diese Beratungseinheit ist kostenlos.
Und hier wird nicht allgemein über Befindlichkeiten geredet, sondern nur um die Frage, ob sich die Leserbindung übertragen lässt. Ob für 200 oder 2000 Euro ist egal.
Und ich sage jedem Medienvertreter, der mich fragt: Lasst die Finger von Blogs, es lohnt sich für Euch nicht.
Na, wie gut dass die BBC Dich nicht gefragt hat. Denn dann duerften die keine Blogs haben und vor allem keinen Erfolg damit.
Ich frag’ mich nur wieso die dann z.B bei ihrem World Cup Blog meistens mindestes zweistellige, zu einigen Eintraegen sogar hunderte (ja, hunderte) von Kommentaren bekommen?
Nick Robinson’s Newslog hat auch regelmaessig zweistellige Kommentare, wo kommen die denn alle her?
Oder das Guardian Newsblog und das Guardian World Cup blog, dort sieht’s aehnlich aus, wie kann das sein?
All das kann und darf laut Deiner Argumentation eigentlich gar nicht sein. Laeuft aber trotzdem. Und die “normalen” Blogger linken sogar zu denen, posten dort auch manchmal (der Guardian hat/hatte das Angebot) und die Blogs sind Teil der “Blogosphere”.
Und nun?
Normale Anfragen normaler Medien und Firmen in Deutschland. Nicht gebührenfinanzierte Moloche.
Und auf ein gutes Projekt kommen ein paar Dutzend, die nicht laufen. Thomas Knüwers Indiskretion Ehrensache ist von Holtzbrinck und prima. Dafür haben sie aber gleichzeitig einen Haufen Pleiten.
Was man eher machen sollte, meines Erachtens: Ein anderer journalistischer Stil, der sich von der klassischen Gatekeeperfunktion verabschiedet. Macht der österreichische Standard schon sehr erfolgreich seit einer Zeit, als es noch keine Blogs gab. Software ist egal. Die Denke entscheidet.
Normale Anfragen normaler Medien und Firmen in Deutschland. Nicht gebührenfinanzierte Moloche.
Was bitte sind “normale Anfragen” und was sind “normale Firmen”? Gibt’s auch “unnormale” Anfragen von “unnormalen Firmen”? Sind Boeing, Sun oder Microsoft keine “normalen” Firmen? Die sind naemlich recht erfolgreich mit ihren Blogs.
Mal davon abgesehen, seit wann sind der Guardian oder der Telegraph gebuehrenfinanziert? Und deren Blogs laufen recht erfolgreich.
Und auf ein gutes Projekt kommen ein paar Dutzend, die nicht laufen.
Das ist bei allen Blogs so und die die nicht laufen werden i.d.R ueber kurz oder lang eingestellt. Das nennt sich Wettbewerb. Wieso sollten Blogs davon ausgenommen sein, egal ob sie von Hobbybloggern oder Firmen betrieben werden?
Das füht jetzt wirklich zu weit vom Thema weg. Dass Sun erfolgreich ist, halte ich für glatten Unsinn. Erfolg ist etwas anderes als die allgegenwärtige Kriecherei interessierter Blogberaterkreise vor einem Top-Manager, dessen Firma blöderweise seit Jahren keinen Fuss mehr auf den Boden bekommt. Da hat alles Bloggen nichts geholfen. Wieso Boeing gut sein soll, müsste man mir mal erklären, aber vielleicht nicht unbedingt hier. Und der bekannteste MS-Blogger ist auch nicht wirklich gut beleumundet, einerseits ist er weg, andererseits, wenn Du meine Meinung wissen willst, ein mickiger PR-Mitarbeiter mit grosser Klappe.
Unter normalen Firmen und Medien verstehe ich Läden, die ein vernüftiges Controlling und Management haben, die sich nicht sofort ohne Nachdenken in den nächsten beraterdriven Bullshit stürzen und dann abkacken. Das ist in Deutschland zum Glück die Normalität und wird, denke ich, auch so bleiben. Es ist bei der Planung von Kommunikation nie ganz blöd, immer nur die best case Szenarios anzuschauen, sondern auch mit anderen zu reden. Nur logisch & normal im Management. Unnormale Medien sind folglich Läden wie VNU, die nach der ersten Begeisterung inzwischen einsehen, dass es nicht richtig läuft.
Wo fuehrt es vom Thema weg? Ich rede nicht davon dass die Firmen als solche erfolgreich sind, sondern dass sie fuer Blogs und Kommunikation anerkannt oder damit erfolgreich sind.
Bei Sun bloggt nicht nur der CEO, sondern so einige Mitarbeiter. Scoble mag bei Dir vielleicht nicht beliebt sein, deshalb muss er noch lange nicht erfolglos sein. Mal davon abgesehen wuerde ich das bei Microsoft nicht an Scoble festmachen, da bloggen noch einige mehr. Er war vielleicht Katalysator, aber da ist mehr dahinter. Microsoft mag noch immer vergleichsweise unbeliebt sein, aber das Image hat sich schon geaendert und die Kommunikation verbessert. IBM hat auch eine recht grosse Anzahl an Bloggern, die Liste liesse sich fortfuehren.
Zugestanden, der Unterschied mag sein dass vieles davon nicht vom Management kam sondern von den Mitarbeitern und dass diese das Management ueberzeugt haben, nichtsdestotrotz funktionieren sie und werden angenommen.
Dass alle diese Firmen kein vernuenftiges Controlling und Management haben (dies aber in Deutschland der Fall ist) wirst Du mir wohl nicht ernsthaft erzaehlen, oder?
# 35 (Chat Atkins): BESCHEID! ;) Zumindestens passen jetzt 70% wieder, die restlichen kommen noch – sind schon in Arbeit.
Geh einfach zur Umfrage, darunter steht der Link zur Diskussion.. :)
@ Armin: So, willkürliche Assoziationsketten einstellen und zurück zum Thema bitte.
Was fuer willkuerliche Assoziationsketten bitte? Und zurueck zu welchem Thema?
So wie ich das sehe ist die Frage ob Blogs von Firmen erfolgreich sein koennen und ob sie bei der Kommunikation helfen koennen. Da kann es sich um Blogcommunities wie Germanblogs und aehnliche handeln, da kann es sich um Blogs von Einzelpersonen handeln, da kann es sich um eine Vielzahl von Bloggern handeln die unter anderem auch ueber ihren Job und/oder ihre Firma bloggen. Es kann sich dabei auch um Blogs “alter” Medien handeln.
Du sagst (etwas ueberspitzt dargestellt) dies ist sinnlos und mehr oder weniger zum scheitern verurteilt ist.
Ich behaupte dass dies nicht stimmt und durchaus erfolgreich/hilfreich sein kann. Verschiedene Beispiele die mir bekannt sind belegen dies.
Du willst das ganze mehr oder weniger auf Deutschland (oder zumindest den Deutschsprachigen Raum) beschraenken.
Ich dehne dies (aus naheliegenden Gruenden) auf Grossbritannien und den Englischsprachigen Raum aus.
Wo ist also das Problem?
Es geht hier um die Frage, ob angeheuerte Blogger in der Lage sind, ihre Community zum Partizipieren an kommerziellen Projekten zu bewegen. Und da oben sind Beispiele aus Deutschland. Beiträge zum Thema Businessbloggen gibt es hier auch wie Sand am Meer. Aber eben nicht dieser Beitrag.
Geduld ist das Stichwort, das viele in der kommerziellen Marketing-Bloggerei nicht hören wollen und auch nicht verstehen. Ich bin sicher, dass ein kommerzielles Blog-Projekt, das langsam und behutsam auf inhaltlich begründete Füße gestellt wird, einen klassischen Leser- und Reaktions-Zuwachs mit der Zeit bekommen wird. Zu Hoch-Zeiten wie Messen, Kongressen oder Produkt-Vorstellungen bekommt dieser Kommunikations-Kanal dann auch die Belohnung in Form von Lesern und Reaktionen. Hier kann und muss die Zusammenarbeit mit einem websicheren Blogger nur Vorteile bringen.
Dagegen wird ein Ereignis getriebenes Blog (vier Wochen Opel fahren, Fußball-WM), das mal eben so durchgestylt auf den Markt geworfen wird keine klassischen Leser und auch keine Kommentare produzieren. Würde nicht hier und anderswo darüber gestritten, ich hätte weder Opel noch Cola überhaupt mitbekommen. Daran ändern auch angeheurte Blogger nichts.
Im journalistischen Tagesgeschäft machen Parallel-Blogs Sinn, wenn man die Nachrichten-Ströme aufteilt. Die kleinen aufbereiteten Info-Häppchen kommen als stundenaktuelle Info in’s Blog (wie in ein Notizbuch) und die durchrecherchierten Beiträge kommen in die Print-Ausgabe. Die Leser-Blog-Bindung wird über die Aktualität erreicht und die Leser-Blatt-Bindung über die Zeitung. Ein guter Journalist braucht keine Blog-Beratung, sondern eine einfach zu bedienende Publizierungs-Schnittstelle, die auch automatisch die Artikel-Promotion übernimmt.
Kommentare sind bei allen drei Beispielen eher hinderlich, weil arbeitsintensiv, wenn man den Kommunikationskanal als reinen Sendekanal sieht. Und diese PR-Denke behindert das Firmen- oder Produkt-Blogging derzeit nachhaltig. Vielleicht gehört es in Zukunft mal zum Alltag die Produktmanager direkt mit ihren Abnehmern kommunizieren zu lassen und dies nicht durch die PR&ß zu filtern bzw. gar nicht stattfinden zu lassen. Auch hierbei kann ein erfahrener Blogger z.B. als Schnittstelle zwischen Blog und Helpdesk extrem hilfreich sein.
Vielleicht ist der A-list blogger wirklich sowas wie Oliver Geissen, der seine Fans mitbringt, egal was für einen Schrott er moderiert und damit das Publikum für die Clips in den commercial breaks ranschafft.
Aber das was im Fernsehen funktioniert, floppt bei blogs. Warum?
Meine These: Die Bindung an den blogger ist nicht stark genug. Wie auch? Ein paar Texte, ein paar mehr oder wenig gelungene Fotos, Amateur-Videos als podcasts. Zu wenig, um eine emotionale Bindung aufzubauen. Dagegen sind andere Sternchen präsenter. In Zeitschriften, in Klatsch-Kolumnen der Yellow-Press. Der Vorteil der blogs durch die direkte Kommunikation verpufft, wenn es nur einen Kommunikationskanal gibt.
Vielleicht hilft auch hier Geduld und wir werden in 1-2 Jahren die ersten echten blogger-Stars haben, die sich ihre Anhägerschaft erbloggt haben. Ob das dann in klingende Werbemünze umgesetzt werden kann – dann sind wir wieder bei der Glaubwürdigkeitsdiskussion.
Ergänzung: Präsenz natürlich nicht nur in Zeitschriften, sondern auch als Seriendarsteller, Sänger, bei Charity Events und Preisverleihungen, usw. Multimedia eben und nicht nur Unimedia, wie es blogs zur Zeit sind.
http://www.neun12.de/2006/07/04/bodo-bodo/
Das als Ergänzung.
@#47:
Du schreibst von PR&ß-Denke als Bremse. Stimmt, in diesem Punkt hast du Recht. Und zwar dann, wenn die PR nicht als Public Relation sondern als Promotion gesehen und verstanden wird. Funktioniert die interne Kommunikation, und das nicht nur in Krisenzeiten, dann werden sich auch deine Bedenken in Luft auflösen. PR ist schon etwas mehr als nur Texte freigeben… ;)
@Markus Merz: Nun ja, “inhaltlich begründete Füße” war eine unerwartete Formulierung, aber das Wort “Geduld” einzuführen, ist ein Verdienst. Da geht es um unterschiedliche Strategien der Kapitalwerwertung, und der Feind heisst “G-W-G’ sofort”.
@Martina – unter deiner Adresse krieg ich immer noch nur eine Fehlermeldung “Server nicht gefunden”.
Public Relations – in dem Punkt hast du recht – sollte einfach nur die Einführung allgemein menschlicher Umgangs- und Sprachnormen in die so genannte “Unternehmenskommunikation” sein. Dass das Gegenteil der Fall ist, zeigen 90 Prozent aller Pressemitteilungen aus den entsprechenden Abteilungen: Kunstsprachler ohne Publikumsgefühl, aber mit einer Rechtsabteilung im Nacken, wenn irgendwas “nach draußen” gehen soll. Heiße, 1000fach gesiebte Luft …
Da sieht man’s mal wieder, Blogleser sind eben keine Viehherde, die sich wahlos durch die Gegend treiben lässt. Aber ich persönlich glaube, dass es eben auch daran liegt, dass keiner der Leser in der Brause-WG den Anfang machen will: Wenn ein Blogleser einen “guten” Kommentar hinterlassen würde, konnten sich weitere Leser, die eventuell in den WG-Blog schwappen, sich genötigt fühlen darauf zu antworten – aber ob es wirklich so ist? Man weiss es eben nicht.
Ach ja Armin (Kom. 38) zum großen Teil, ist der Erfolg von so einem “WG-Blog” davon abhängig, wer diesen denn betreibt. Die BBC und der Guardian sind charismatisch, und haben auch im “normalen Fall” Leser, nämlich die, welche die täglichen News konsumieren. Und diese Leser, scheuen sich nicht auch mal in das Blog-Projekt zu schauen – und vielleicht finden diese, dass Projekt eben auch gut.
Auch der Haltungsturner ist jetzt bei der PR-Agentur Edelman angekommen und hat damit seinen Mors an der Heizung: Ich denke kaum, dass er dort für ‘nen Appel und ‘nen Ei arbeitet. Irgendwas werden sich diese Agenturen wohl davon versprechen – im Zweifel Aufträge und Umsatz.
@Chat:
Probier mal bei Martina den Link ohne http.//
Würde den gerne selber hier hinpacken, aber ich weiß nicht wie Spam Karma auf URLs reagiert die nicht von meiner Website stammen.
Müsste eigentlich gehen, versuch's mal.
Also dann:
Ich denke Martina meint diese Diskussion inkl. der Umfrage:
http://www.martina-kausch.de/?p=1194
Danke Jens. :)
Habe jetzt den funktionierenden Link gefunden, auch gepostet, bin aber gleich vom Spam-Roboter verhaftet worden. Mal sehen, ob ich wieder freigelassen werde.
Danke für die Hilfe.
ich habe wagemutig den Kampf mit dem Spam-Roboter aufgenommen und gewonnen. ;) Er muss halt erstmal lernen, wen er durchzulassen hat und wen nicht. ;)
Diese Kommerzialisierung von Blogs ist doch nur eine natürliche Entwicklung. Ich finde es völlig verständlich, wenn Verlage, Agenturen oder auch Blogger selbst damit experimentieren. Manches klappt, manches nicht.
Was mich viel mehr stört, ist der teilweise unprofessionelle Umgang mit solchen Angeboten von Seiten des Kommerzes. In der Tat gehören die Modalitäten eines Werbedeals im redaktionellen Teil klar und transparent kommuniziert. Alles andere ist eine Mogelpackung, Schleichwerbung, Leserbeschiss – und führt auf Dauer zur Selbstdisqualifizierung.
Dass Medien nun aber Leute einkaufen, die sich einen Namen gemacht haben – das ist nun wirklich nichts besonderes. Das gabs vor den Blogs auch schon. In moderem Beratersprachkrebs heißt das win-win.
@martina: Dein Spam-Sheriff mag mich nicht. Ich sitze schon wieder im Knast. Zahlst du die Kaution.
Hab ich schon… ich werde wohl die “White List” mal füttern müssen…
[…] Ist schon eine verdrehte Welt. Die als konservativ geltende WAZ startet mit Ankündigung einen neuen Ansatz im Netz und ganze Rudel von Bloggern outen sich als strukturkonservativ […]