VEXILLA REGIS PRODEUNT INFERNI
Ihr glaubt, dass Privatsphäre egal ist?
Ihr denkt, selber schuld, wenn was hochgeladen wurde?
Ihr gehört zu denen, die mit dem Datenschutz abgeschlossen haben?
Und natürlich profitiert jeder davon, weil man tolle Leute treffen und gruscheln kann?
Und Ihr passt schon auf, dass nichts passiert, Euch kommt schon keiner zu nahe, denn Ihr wisst, wie man sich schützt?
Ihr seid smart. Es gibt da nur ein kleines Problem: Der Weg zur Hölle ist mit smarten Leuten wie Euch gepflastert. Denn es gibt immer einen Idioten, der nicht smart ist.
Und der macht das Tor zur Hölle auf.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Wo Du richtig liegtst, liegst Du richtig. :-)
Im Ernst, deine Formulierungen und Spitzen sind mir manchmal zu heftig, aber das musste mal genauso gesagt werden. Die ganzen Qutascher die einem erzählen, dass Ihnen das alles egal ist und ja nichts so schlimm sei, gehen einem auf den Nerv.
Letztendlich geht es auch darum, dass mit Ihren freiwillig gelieferten Daten Geld gescheffelt wird – Und spätestens da sollte jeder stutzig werden.
Das Schlimme ist, dass einem Leute etwas wie “Im Netz ist das eben so!” erzählen… Als, ob das so sein müsste und nicht mal anders gedacht gewesen ist.
Ein Beispiel, das ich eben mal selbst versucht habe?
Es war ein Leichtes, mit einer x-beliebigen Mail-Adresse bei uns aus dem Gästebuch mal bei Myspace vorbeizusehen, den Usernamen da zu nehmen, dann damit flott zu Last.fm rüber, dann mal bei ein paar anderen Social Networks nachgeschaut, mal Google mit dem Usernamen gefüttert und schwupps hatte ich aber ein so grosses Profil desjenigen zusammen, da hätte sich selbst Honecker die Finger nach geleckt – Um es mal zu überspitzen :-)
Musikvorlieben, Freundschaften, schulischer Werdegang, Ausbildung, Hobbys, Freizeitinteressen, Photos aus allen Lebenslagen, Foreneinträge – Da bekommt man schon ein schönes Bild von einer Person ohne sie jemals getroffen zu haben.
Wer da nicht begreift, was sensibel gehandhabt werden sollte, der versteht auch ansonsten nicht viel.
Wenn dann als “persönlich” markierte Daten auch noch ohne grösseren Schutz einsehbar sind, dann will ich das nicht – Man sollte und muss sich gut überlegen, wem man was anvertraut.
Allerdings sind die Volkszählungsboykott-Zeiten unwiederbringlich vorbei.
Richtig. Und deshalb muss man anders arbeiten. Wenn es keinen breiten Widerstand gibt, muss man die mächtigen Individuen abhalten und mit ihrer eigenen Gewalt konfrontieren. Ich will nicht klingen wie die RAF, aber das ganze Spiel hat tatsächlich was von einer Jagd.
Zum Glück habe ich nicht nur eine Kugel, sondern diesmal auch ein hochwirksames Kaliber im Lauf. Und ich hoffe, dass danach jede weitere Debatte überflüssig ist. ich habe nämlich inzwischen die Schnauze voll von den Relativierern.
Sorry, aber ich hab nix zu verbergen. Ich hab meine Daten auch in Orkut eingetragen, bei der größten Datenkrake unserer Zeit, Google. Na und? Wenn ich meine daten nicht veröffentlichen will, dann trage ich sie nicht in eine Webpage ein. Whats the deal?
Schau doch einfach morgen wieder rein, dann erkläre ich das an einem Exemplum.
“Sorry, aber ich hab nix zu verbergen.” Das ist ein Schäuble-Spruch, so dumm und gegen die Intention meines Rechtsstaates gerichtet, den ich nicht hören will. Nicht dass ich was zu verbergen hätte. Aber ich habe ein Recht auf den Schutz meiner Daten, und den lasse ich mir nicht von dummdreisten Pinschern kaputtplappern. Um das mal im Terry-Pratchett-Stil zu sagen. ;-)
Die damalige “Volkszählung” 83, derentwegen sich alle Bürgerbewegten ins Höschen gemacht haben, war nun wirklich echt ein Dreck dagegen: da wurde nach Zahl der Quadratmeter der Wohnung, der ehelichen und nicht-ehelichen Kinder und der Größe des Rasens im Vorgarten gefragt ( auch sehr überspitzt formuliert).
Und nu ? Viele tragen arglos Informationen wie “Beziehungsstatus: Offene Beziehung”, Musikgeschmack, Lieblingsbücher, “Ãœber mich: faul-fett-gefräßig”, “Gruppen: ‘Wer ficken will muss lieb sein’, ‘Ich glühe härter vor, als du Party machst’ “, Fotoalben “Saufen. Vom 13.09.06. Ort: WG” ein und hinterlassen auf anderen Pinnwänden “Hey Alda ! gestern noch heimgekommen ? Hab heute morgen noch gekotzt”….
Spätestens bei der nächsten Bewerbung um ein Praktikum (schließlich sind viele, die meisten bei StudiVZ ja mit KLARNAMEN registriert) wird sich der Personalleiter in einer langweiligen Nachmittagsstunde freuen, die StudiVZ-Profile seiner Bewerber mal zu durchforsten….
@Andre: Ja das kenne ich doch den Spruch. DAS IST QUATSCH! Egal wie oft es gesagt wird. Es gibt Daten die ich gerne bereit bin herzugeben, damit ein sinnvolles Miteinander möglich ist und es gibt Daten, die nicht viele etwas nagehen sollten.
Aber machen wir dochmal ein anderes Beispiel auf: Du erinnerst Dich doch bestimmt an den Fall der letzte Woche durch die Presse ging? Die vond em fummelnden Pärchen, dass jetzt wegen “Bildung einer terroristischen Vereinigung” dran sein könnte?
Gut, hast Du auf dem Schirm sehe ich. Alsoooo… Jetzt stell Dir mal vor in so einem hysterisch gewordenen Staat aufgrund von so ein bisschen Fummelei im betrunkenen Kopf und der kleinen, genervt hingeworfenen Drohung an den Steward “Er soll sich verpissen, sonst werde er schon sehen was er davon haben werde” angeklagt zu werden. Naja, sollte man nicht sagen sowas, aber Hey!, man vergreift sich schonmal im Ton, wenn man dumm angemacht wird von Leuten.
Dann kommt es zur Anklage wegen eben dieser “Bildung einer terroristischen Vereinigung” – Weil Steward drohen und nicht folge leisten ist nach Terrorismus-Act-Schäuble-Beckstein-Irgendwas schon kriminell.
Dann wird genüsslich dein Charackter analysiert, du verlierst ein paar Bürgerrechte mehr und man holt sich ein paar Daten aus dem Netz, aus deinem E-Mails udn siehe da: Der Kerl war ja immer schon ein Querulant! Ach, der hat auch den Koran zu hause? Sehr verdächtig. Und bei Youtube ein paar kleine Videos reingestellt wo man sieht wie ausgelassen der feiert? Allerhand, der hat sich ja gar nicht unter Kontrolle!
Klar, das ist natürlich in der Realität nicht so. Aber ein ausser Kontrolle geratendes System a la DDR sagt Dir noch was oder? Was da alles interessant für die StaSi gewesen ist, das glaubst du gar nicht. Und aus was da konstruiert werden konnte, dass Du, ja genau Du ein Klassenfeind bist. Klingt blödsinnig, weil das war ja ein “Unrechtsstaat”. Nee, mein Lieber, sowas ist einfach ein beliebiges System. Und zur Not hat man ja die Zeitungen mit den grossen Lettern die alles Mögliche so aufbauschen können, bis dein Leben ein Scheiss ist und die das Unterste nach Oben gekehrt haben.
Kann Dir nicht passieren? Glaube, dass dachte das Pärchen auch noch vor 2 Wochen.
Und weisst Du warum die alle das so machen können? Weil es Leute gibt die sagen “Ich habe nichts zu verbergen” und dann noch welche die sagen “Geil, her damit… dieses Schwein, wusste ich schon immer”
So, Tippfehler bitte ignorieren – Ist spät :-)
Eine Freundin hat sich schon diesen Sommer aus dem StudiVZ ausgetragen, nach nichteinmal zwei Wochen Mitgliedschaft.
Da sie nicht die unattraktivste Person ist, wurden auch einige “Studi’s” auf ihr Profilbild aufmerksam. Diese haben ihr dann per Nachricht mitgeteilt wo sie denn gestern, heute und Samstag Nacht war. Ihr hats gereicht, und ein paar Minuten später hat sie sich ausgetragen.
Wenn soetwas einige mehr Studenten erleben würden, oder bei ihrem nächsten Assesment Center mit recht genauen und auf sie zugeschnittenen Fragen konfrontiert würden.. Würde den Meisten wahrscheinlich nichtmal dann ein Licht aufgehen.
Ja, sicher, ich kann keine Daten von mir ins Netz hängen. Aber wenn ich es tuhe, und mir versichert wird, dass sie ‘sicher’ abgelegt werden, dann hätte ich ganz gern das jemand die nötigen Sicherheitsmaßnahmen ergreift um sie zu schützen. Ansonsten könnte ich doch wenigstens darauf hingewiesen werden. Das ist das eigentliche was mich an dieser gesamten Nutzerdaten Diskussion stört. Falsche Versprechungen. Und gegen ein “Totschweigen” habe ich sowieso etwas. (StudiVZ Blog..)
Wenn der soziale Druck nicht wäre, wär ich gar nicht mehr im StudiVZ.
Aber nunja. So denke ich mal, ich wäre dumm, und denke darum.. dass eh niemanden meine Daten interessieren. Bis auf.. ..
Ein Interessierter: Aber was hat das jetzt mit den aktuellen Sicherheitslücken zu tun?
@Andre: das sollte ausdrücken, dass es selbst ohne Sicherheitslücken schon schlimm genug werden könnte…
Damit kein Missverständnis aufkommt: die Erforschung und Aufdeckung und Veröffentlichung von Sicherheits- und Charakterlücken im Zusammenhang mit dem hier gegenständlichen “Start Up” begrüße ich ;-)
@Andre: Nichts, das ist eine Reaktion auf die Reaktion auf die Sicherheitslücken – Und die grosse Debatte die nicht zur Ruhe kommt.
Man kann über alles reden, aber “Ich habe nichts zu verbergen” ist kein Argument, sondern allerhöchstens eine Meinung. Und selbst das nur schwerlich.
Diese “Ich habe nichts zu verbergen.”-Einstellung des viel zu zahlreichen meinungslosen Stimmviehs ist seit Jahren der Grund, das Bürgerrechte, Privatsphäre und rechtsstaatliche Errungenschaften verloren gehen. Man hat ja nichts zu verbergen, und wer da nicht mitspielt mach sich verdächtig, also warum nicht auch Vorratsdatenspeicherung, Biometriedaten im Ausweis, Kameras an jeder Ecke, Passagierdaten in die USA, Geldbewegungen von EC und Kreditkarte bei den Banken, Scoring, RFID undundund …
Es geht nicht ums verbergen, es geht darum, das nicht jeder die Möglichkeit haben sollte, alle möglichen persönlichen Daten einzusammeln . Wenn man private Daten, Vorlieben Hobbys – und sei es noch so trivial – preisgibt, beim VZ, bei openBC oder nur in irgend einem geschlossenen Forum, dann ist das kein Freibrief für die Aufgabe der informellen Selbstbestimmung und das Ende des Datenschutzes. Sondern die verdammte Pflicht der Betreiber, die ihnen anvertrauten (
Wonko: Ja, ich gebe Dir kraft meiner Vernunft Recht. Mea culpa. Ich denke trotzdem das ist ein allgemeines Problem, kein Problem des StudiVZ.
(ups, halber Kommentar verschluckt)
Sondern die verdammte Pflicht der Betreiber, die ihnen anvertrauten (
@Andre: Genau darum dreht sich doch die Dsikussion hier die vom Posting angestossen wurde. Die grosse Meta-Diskussion anscheinend :-)
Um StudiVZ geht es ja im Moment doch gar nicht mehr. Da lehne ich mich zurück, nehme mir eine Tüte Chips und warte was passiert.
Ich weiss nur eins, wenn bei und in der Firma so mit den Daten der Kunden und der Mitarbeiter umgegangen würde, dann könnten 1-2 Leute ihren Hut nehmen – Und zwar mit Pauken und Trompeten.
Was anderes: Haben wir eigentlich nichts bessers zu tun um diese Uhrzeit? Huch, ich muss ja noch was ins CMS einpflegen. Verdammt! :-)
Ob du was zu verbergen hast, haben schon immer andere entschieden, nicht du. Was du alles verbergen solltest, kannst du auch nicht wissen, denn die Entscheidung darüber muss nicht heute, sie kann auch erst in 30 Jahren fallen, wenn die Daten schon längst gesammelt sind.
Aber man kann trotzdem versuchen darauf Einfluss zu nehmen – Jedenfalls da wo ich sie freiwillig hergebe. Was die Regierungsbehörden noch so sammeln, das weiss ich erstmal nicht – Was sie aber generell nur im Rahmen der Gesetzgebung tun dürften.
Das heisst aber nicht, dass ich das auch noch freweillig tun muss. Und ich kann mir auch anschauen, wem ich was in die Hände gebe.
[Ich gehe hier mal mit Rahmendaten ganz unkritisch um:]
Als Jurastudent bin ich selber ein Verfechter der Hoheit über die eigenen Daten. Allerdings muss ich zu #5 (Ein Interessierter) sagen, dass meiner Meinung nach die Personaler nicht unbedingt ein Interesse daran haben, das nächtliche Kotzen negativ zu werten. Ich kann ganz offen sagen: Ich bin selber seit Jahren studienbegleitend (teils auch selbstständig) als Personaler und in der Rekrutierungsbranche (konkret: Headhunting) tätig. Auch ich/wir(Firma) haben selbstverständlich einen Fake-Account bei einem sehr großen Networking-Portal (soll angeblich schon rund 200 mio. Wert sein ;) ) und schauen uns die Leute dort an, bzw. nutzen das sogar teilweise als Search-Modul. Sollte dort aber in irgendeinem Gästebuch mal stehen “Ey, war ne echt geile Party gestern. Hab lang nicht mehr trotz so viel Alk so lang durchgehalten. Und dein ‘besonderes Feature’ ;) am Ende war dann die optimale Krönung… [usw.]”, dann interessiert mich das ehrlich gesagt gar nicht.
Ich denke, dass auch gerade die Personaler in dieser Debatte (die ich für sehr sinnvoll halte) arg dämonisiert werden. Meinetwegen (und sofern ich für andere Personaler sprechen darf mindestens auch wegen meiner Kollegen) darf jemand gern anständig feiern gehen. Egal was das in seinen Augen bedeutet. Selbstverständlich wird die Info irgendwie im Hinterkopf behalten. Letztendlich sind es bei der Bewerbung aber doch, im ersten Schritt die Referenzen (Lebenslauf, Zeugnisse, evtl. pers. Referenzen etc.), die zählen und im zweiten Schritt der perönliche Eindruck vom Bewerber aus dem Interview (wenn die Referenzen soweit überzeugt haben). Auch wenn man die Info im Hinterkopf hat (so viel zum Assesment), wird man sich vielleicht ein par Fragen dazu überlegen und wenn dann der Bewerber gut kontert – who care’s?
Insofern sollte man den Einwand “jeder der sich selbst kompromittiert ist selbst schuld” gelten lassen. Personaler sehen normale Verhaltensweisen idR differenziert.
Den Joint, Koksspiegel, das Diskoklo und die Aufnahmen aus dem Frankfurter Bahnhofsviertel sollte man ja auch aus anderen Gründen besser außen vorlassen. Oder findet man so besser alte Freunde wieder?
(Naja, einige vielleicht schon ;) )
Meiner Meinung nach gibt es ganz andere Gründe, seine Daten sehr kontrolliert zu veräußern. Da zieht dann schon eher das Argument ‘Daten sind Geld’ und (falls veröffentlicht) ‘Belästigungspotenzial’. By the way: DonAlphonsos Realnamen wird man auch einfach herausfinden. Dass er in der Münchener Gegend wohnt ist auch bekannt. Ich denke mal ER weiß aber auch wie viel und für welche Gegenleistung er Daten preisgibt (und natürlich – welche).
Naja, ist schon wieder viel mehr geworden, als ich schreiben wollte.
Gute Nacht ;)
Sebastian, im Gegensatz zu den meisten Menschen bin ich unkaputtbar, weil a) finanziell unabhängig b) immer noch im Besitz von Mitteln, um mich wehren zu können gegen die Dämonen meiner angehäuften Vergangenheit und c) komme ich den ganzen langen Weg der Hölle, es gibt nichts mehr, was man mir noch antun könnte. Insofern spielt das mit meinem Namen keine Rolle, ausser es würde hier in der Provinz in den besseren Kreisen bekannt, aber da weiss keiner, was ein Blog ist. Und selbst dort bin ich in einer Gesellschaft, die mich nicht raussschmeissen wir, solange ich beimTee den kleinen Finger spreize. Meine Blogtexte sind stark verschränkte Literatur mit einigem Wahren und genug Lügen.
Ich denke, das grösste Risiko liegt im Stalking und in Verleumdungskampagnen des innerbetrieblichen Machtkampfes sowie von Industriespionage, geheimnisverrat und sexuelle Belästigung. Alles, was früher schwer war und nun die nötigen Mittel frei Haus bekommt. Im M oment habe ich einen Fall aus der Immobilienbranche, bei dem ein Typ der anderen Seite zum reden gebracht wurde – nicht wegen der unschönen Abbuchungen, sondern weil es Nachweise für fragwürdige persönliche Dinge gab. Ãœbertragen: Lass einen Studi mal vergessen, dass er in einer Gang-Bang-Gruppe war, sein Account bleibt erhalten, und nach einem halben Jahr im neuen Job gibt es innerbetrieblich Streit – dann mutieren die Datenbanken zu little mans stasi.
Zwei Lackmustests für die “ich habe nichts zu verbergen weil ich nicht denken kann”-Fraktion:
Warum schreibt ihr dann nicht alle eure Briefe (Sackpost) auf Postkarten? Ihr habt doch nichts zu verbergen!
Was verdient ihr? Na los, raus damit, ihr habt doch nichts zu verbergen! Zeigt mal eure Steuerkarte und Steuererklärung.
@don: vielleicht ist es eine entwicklung des zeitgeistes und du musst dich dem fügen? es ist von der sache her ehrenwert, die klappe aufzureißen, um mißbilligung auszusprechen oder zu warnen (heiße toppics für blogs usw. mal beiseite) – aber wie du selbst sagst, alleine von der größe der blogs wirfst du letztlich nur steinchen gegen goliath!
lass uns davon ausgehen, dass du alle erreichbaren mit deinen hinweisen auf aufdeckungen bereits erreicht/wachgerüttelt hast. an den sturen/unbekümmerten wirst du dir die finger wundbloggen. ist dann nicht der zeitpunkt erreicht, sich zurückzulehnen und den zeitgeist hinzunehmen? ich will es leicht anders formulieren: …sich zurückzulehnen und die lemminge springen lassen?
Ich glaube nicht, dass den meisten Studenten der Datenschutz gänzlich egal ist, aber es scheint ihnen eben im Moment wichtiger zu sein, “dazuzugehören” – und dieses Bedürfnis wiederum gab es wohl schon immer.
Ich hätte früher auch nicht geglaubt, dass mir heute z.B. ein Kommentar unter meinem richtigen Namen in einem Weblog peinlich sein würde, in dem ich in recht heftigen Worten gegen einen Fachbeitrag gewettert habe, von dem ich aus bestimmten Gründen wenig hielt. Was man als Studentin halt mal so tut ;-) – aber heute habe ich Angst, dass man mich für eine Querulantin hält. Harmloses Beispiel, aber es zeigt, dass es bei Kleinigkeiten anfängt.
Ich bin sogar in einigen Online-Netzwerken vertreten (schlimm genug, könnte man vielleicht sagen), habe mich zum Glück aber nie mit tiefem Ausschnitt, Party- oder Urlaubsfotos etc. präsentiert, wie es (leider) viele andere Mädels tun, auch aus meinem Bekanntenkreis. Deswegen werde ich gerne mal als “langweilig” bezeichnet, aber wenigstens lassen die Stalker so ein graues Mäuschen in Ruhe.
Aber um zum Einstiegssatz zurückzukehren, ich denke, der Zeitgeist könnte sich in dieser Hinsicht ja auch mal wieder drehen. Deswegen finde ich solche Diskussionen gar nicht verkehrt.
Was kommt eigentlich heute ans Tageslicht? Ich hab mich schon so an meinen täglichen Tasse-Kaffee-Studivz-Skandal gewöhnt :)
also ich weiss ja nicht, wie ihr das seht, aber mir geht das ganze gelaber mit “studivz” und konsorten mittlerweile so tierisch auf den sack, dass ich, wenn ich könnte, am liebsten [wegen Ausfälligkeiten und gewissen Andeutungen drastisch gekürzt. Don]
Was noch Jahre später passieren kann:
Die Daten könnten zB in einem Strafverfahren genutzt werden. Es gab vor Jahren einen Fall, in dem die Polizei bei der Hausdurchsuchung ein Tagebuch des Verdächtigen fand, in dem er Jahre zuvor etwas geschrieben hatte, was nun im Strafverfahren gegen ihn verwand wurde. Die Klage dagegen wurde vom BvG mit 4 zu 4 Stimmen abgewiesen. Konkret ging es um Vegewaltigung. Im Tagebuch hatte der Verdächtige etwas eher Allgemeines geschrieben wie, Frauen würden ihn agressiv machen. Das wurde nun genutzt, ein Bild seiner Persönlichkeit zu gewinnen.
Auf StudiVZ übertragen, könnte das Klovideo für beide Beteiligten in einem derartigen Verfahren fatale Folgen haben. Es wäre denkbar, der Frau damit zu unterstellen, sie sei so Eine, die durch ihr eigenartiges Entgegenkommen zu sexuellen Übergriffe auffordere. Und ganz klar, ED sollte zusehen, dass nicht irgendwann in dieser Richtung gegen ihn ermittelt wird.
Cipha, vielleicht überlegst Du Dir mal in Ruhe, was Du da geschrieben hast. Solange verzichte ich auf weitere Bemerkungen, auf derartig positionierte Leser lege ich eigentlich keinen Wert.
Don hat Recht mit den innerbetrieblichen Aspekten. Vielen Studis ist noch gar nicht klar, wie Ihr Berufsleben mal aussieht und was für eine zugige Atmossphäre in der Angestelltenwelt heute so herrschen kann. Möglich wäre Mißbrauch auch zur Erpressung.
Ich frage mich, ob langfristig solche Online Service nicht genau jeden Strukturen der Berechenbarkeit des Kaufverhaltens durch Individualisierung zerstören auf die sie jetzt bauen. Während momentan noch eine starke Korelation zwischen Real-Life Interessen und ihrem Ausdruck im Netz besteht, werden neue Kommunikationsmöglichen einen Schub bewirken, der in einigen Jahren klare Milieu zuordnen schwächen wird. Dann müssen noch mehr Daten gesammelt werden, um einen Zusammenhang zwischen Interaktionen und Kaufverhalten zu finden.
Wenn man sieht, was Einsamkeit für krude Folgen treiben kann wie in Emsdetten, darf einem schon gruseln, was manche mit anderen Daten so treiben könnten. Wohnheimadressen sind schon was krasses. Alles nette Ideen, aber unbedacht umgesetzt. Guter Wille reicht halt nicht, sondern es kommt auf die Folgen an.
Kann man sich fragen, ob Dinge wie Studivz langfristig Ausdruck von Individualität sein wollen oder ob als nicht intendierte Nebenfolge diese Individualität, die permanent zur Schau gestellt werden soll, schwinden wird und es stromlinienförmig wird.
Vor einer Weile habe ich eine Kolumne zum Thema Datenschutz gelesen, in welcher der Autor die These vertrat, dass die einzige Möglichkeit sich gegen die Datensammelwut der Behörden und all die damit zusammenhängenden Verknüpfungen, Abfrage- und Sanktionsmöglichkeiten zu wehren die “Totale Offenlegung” sei.
Sein Argument: Wenn alle von allen alles wissen können, kann man sein Gegenüber nicht mehr mit Informationen erpressen/drohen, da man vom “Erpresser” natürlich auch alles mögliche in Erfahrung bringen kann.
Da mich diese Theorie aber fatal an die Extrem-Libertinisten in den USA erinnert, die zB. unkontrollierten Waffenbesitz für jedermann fordern, weil damit alles sicherer würde, gerade weil JEDER Waffen habe, stehe ich ihr doch etwas skeptisch gegenüber.
Oder doch nicht? Wenn es keine Geheimnisse für alle mehr gibt, wäre das nicht ein erstrebenswerter Zustand? Kein Mauscheln mehr, keine undurchsichtigen Entscheidungen. Keine Erinnerungslücken mehr à la Koch? Klingt zu gut, um wahr zu sein …
—-8tatsächlich am Herzen liegt, der kümmere sich mal um die Klage beim Bundesverfassungsgericht zum Thema Vorratsdatenspeicherung (Bericht bei Heise).
Ihr könnt euch ohne Kosten an der Klage beteiligen, hier gehts zum
Meldeformular.
Wenn euch allen also Datenschutz wirklich nicht egal ist, dann macht
da mit.
—-8
Oops, den letzten Kommentar (No 29) hats zerhauen (bitte löschen).
Also nochmal: Kurz off-topic vom aktuellen StudiVZ-Hype:
Wenn euch Datenschutz tatsächlich am Herzen liegt, der kümmere sich mal um die Klage beim Bundesverfassungsgericht zum Thema Vorratsdatenspeicherung (Bericht bei Heise). Das betrifft euch nämlich ALLE.
Ihr könnt euch ohne Kosten an der Klage beteiligen, hier gehts zum Meldeformular.
Wenn euch allen also Datenschutz wirklich nicht egal ist, dann macht da mit.
Und: Spread the word! Bloggt darüber. Schreibt E-Mails. Macht das Ding publik.
Aus dem StudiVZ Blog: “Solangs nix kostet ist mir ziemlich egal, was mit meinen Daten passiert”. Beam me up, PLEASE!!
Ich hab gestern schon alle meine Freund bei StudiVZ darauf hingewiesen, daß es da eine eklatante Datenschutzlücke gibt und daß ich deswegen meinen Account heute kündigen werde. Wäre mal interessant zu wissen, wieviele da dann mitziehen und wieviel User StudiVZ in der letzten Woche verloren hat.
Die Betreiber von StudiVZ habe ich vor mehr als 6 Wochen auf diesen Umstand schon hingewiesen.
Es ist kein guter Stil im Sinne von IT-Security, Sicherheit auf dem Verstecken von Links aufzubauen. Die Reaktion der Verantwortlichen war nicht vorhanden, was mir zeigte, dass eine, achtung, Buzzword, “awareness” in keinster Weise gegeben ist.
Mir war damals schon klar, dass es nur eine Frage der zeit ist, bis jemand, in dem Fall Don, kommt und den Laden filetiert.
Ich kann jeden Benutzer von StudiVZ nur dazu aufrufen, den Account zu kündigen. Die Betreiber haben keinerlei Bewusstsein für Sicherheit und Datenschutz, ergo sollte man ihnen auch keinerlei persönliche Daten überlassen.
Mit den besten Grüßen,
S.M. aus M.
Und jedem, der dort kündigt, kann ich nur empehlen: Lasst Euch schriftlich mit persönlicher Unterschrift vom studivz-Datenschutzbeauftragten bestätigen, dass Eure Daten unwiderbringlich gelöscht (und nicht nur gesperrt) wurden. Beruft Euch dabei auf das Bundesdatenschutzgesetz.
Der Hauptgegner in der ganzen Sache heißt so wie ich das sehe eh nicht Essan Dariani oder sowas (obwohl er sich natürlich anbietet) sondern Herr Netzwerkeffekt.
Und solange der bei StudiVZ tätig ist kann man noch so viel am Datenschutz kritisieren oder die abstoßenden Hintergründe des Vereins und der dort tätigen Personen aufdecken.
Nächstes Hauptziel wäre es halt irgendwie den Netzwerkeffekt wegzubekommen…
Hätte nicht jemand Lust, zu dem Thema auf dem Digital Lifestyle Day 2007 am 21. bis 23. Januar 07 in München mal einen kritischen Vortrag zu halten zum Thema “Soziale Netzwerke und Datenschutz am Beispiel von StudiVZ”? Kontakt über Heiko Hebig. Die suchen noch Referenten. Unter anderem wohl auch deshalb, weil die E.D. wieder ausgeladen haben ;-) (hab ich hier irgendwo mitgelesen). Damit auf solchen Podien mal die harte Realität statt euphorischer Web 2.0 Hudelei berichtet wird!
Ich wollte mich ja schon anmelden als Redner, sber ich seh grad, is ja Burda seine Truppen.
Macht doch nix. Infiltrieren und dann übernehmen!
Große Worte an der Blogbar
Also, wenn DonAlphonso wahr macht, was er hier ankündigt:Wenn es keinen breiten Widerstand gibt, muss man die mächtigen Individuen abhalten und mit ihrer eigenen Gewalt konfrontieren. Ich will nicht klingen wie die RAF, aber das ganze Spiel hat tatsächlic
@brainboMb: E.D.??
Die suchen da nur Claqueure.
http://www.studivz.net/blog/?p=85
Ohne Worte!
Es soll also eine kreative Weihnachtskarte gestaltet werden… Wollen wir Wetten abschließen wie lang es dauert bis die erste Karte im E.D. Style am Start ist?
Das nenne ich mal Steilvorlage.
Sytlevorlage ;-)
Die Datenschutz-Apologeten hier sollten sich ruhig ein wenig damit zurückhalten, hier jedem Unwissenheit oder Ignoranz zu unterstellen, der (evtl. ganz zufrieden) das StudiVZ nutzt. Natürlich habe ich auch den Verdacht, dass es mit der Medienkompetenz einiger Leute vielleicht nicht allzuweit her ist. Aber nun generell StudiVZ-Mitgliedern Medieninkompetenz zu unterstellen — das ist ein Armutszeugnis für die logischen Fähigkeiten dessen, der sich so äußert.
Vielmehr ist es doch so, dass die informelle Selbstbestimmung ein Recht ist und keine Pflicht. Genauso, wie ich mich von einer Domina verprügeln lassen kann, ohne dass gleich Strafbarkeit für eine oder beide Parteien da wäre, kann ich auch in die Preisgabe persönlicher Informationen einwilligen. Nur weil es einer Firma Gewinne einbringt, ist das auch noch nicht automatisch verwerflicher. Immerhin geht es nicht um das Verwerten von Konsumgütern, die halt dann weg sind, sondern um Datennutzung, die erstmal nur der Konkurrenz weh tut (durch verlorenen Informationsvorsprung). Wenn hier jedenfalls schon gleich das Ende des Rechtsstaates angesungen wird, nur weil ein paar Leutchen eben der Sozialexhibitionismus Spaß macht, dann sollten die Leute sich vielleicht mal etwas intensiver mit Logik auseinandersetzen.
Das einzige bißchen, wo ich tatsächlich die Vorwürfe zählen lassen mag, sind die irreführenden Aussagen der Betreiber. Die waren sicherlich erstmal nur gutgläubig aber auch etwas leichtsinnig abgegeben. Damit setzt man sich natürlich auch schon in die Nesseln. Dass nun, nach Aufdeckung von Sicherheitslücken (per se auch erstmal nicht so ungewöhnlich, dass Software Bugs hat), nichts passiert oder sogar eben der Bug zum Feature umpropagiert wird, das ist wirklich daneben.
Und E.D.’s Eskapaden? Nagut, der hat den Kaffeeklatsch hier verdient, denn natürlich gilt: stupid is as stupid does.
Wo aber das anscheinend so große Aufreg-Potential liegt, das frage ich mich immer noch. Vielleicht ist das ja mal die Umkehr der Schweigespirale. Jedenfalls war ich von der Klimax der Angelegenheit, dem groß angekündigten “Knall”, doch mehr als enttäuscht. Da war kein Knall, bestimmt nicht. Von meinen StudiVZ-Bekannten haben vielleicht 2% die Sache zur Kenntnis genommen. Das ist dann in etwa der impact, den die Blogger so haben. Jedenfalls sollten sich Blogger nicht einbilden, ein Medienkompetenzmonopol innezuhaben. Auch viele Blogger pflegen einen gewissen Sozialexhibitionismus, dabei sollten sie sich auf ihre etwas diversifiziertere Szene nicht allzuviel einbilden. Individualismus und Narzissmus rettet den Rechtsstaat und die informelle Selbstbestimmung auch nicht.
Kurz ein kleiner Schlenker: mich hat ein Freund drauf aufmerksam gemacht, dass heute plötzlich einige Profile als “gelöschte Person” auftauchen, der Name verlinkt nicht zum Profil – aber das Vorschaubild nach wie vor.
Jemand hat schon eine Gruppe gegründet
http://www.studivz.net/group.php?ids=fj5YwT
“das studivz hat mich ausgelöscht”…
Was ist da los ?
@ customerofhell
das sind die interessanten Details zur Technik, von denen der Datenschutz-DAU da gesprochen hatte. Sie haben dem Nikolaus den Account gelöscht, jetzt ist alles wieder gut
@Don:
Wann gibt es den “finalen Rettungsschuß” für das StudiVZ?
@supatyp[40]. Ebend. Die Szene feiert sich selbst. Und der olle Burda macht den New-Age-Papst, findet die Deutsch-68’er aber eklig.
“Die Datenschutz-Apologeten”
Das Wort beddeutet etwas anderes als du meinst was es bedeutet.
Auf dem StudiVZ-Blog geht’s jetzt weihnachtlich zu – die Probleme werden totgeschwiegen. Ich kann nur Don und alle anderen dazu auffordern, den Druck aufrecht zu erhalten. Die Kollegen beten und hoffen nur, dass das hier aufhört, damit es mit Business as Usual weitergeht (sprich: Facebook-Deal).
@49:
Nein. Das Wort bedeutet ziemlich genau das, was ich meine. http://de.wiktionary.org/wiki/Apologet
Aber nagut: Von mir aus streich das auf deinem Monitor sauber durch und schreib’ was anderes hin. Vielleicht: “Denkt doch bitte auch noch jemand mal an die Kinder?” oder so.
Komischerweise werden auf von mir besuchte Konferenzen keine Referenten ausgeladen. Es zeigt vielmehr das dünne Eis, auf dem sie ihre “Erkenntnisse” verklappen.
“Tscha. Das mit dem Darani geht wohl nicht mehr”.
“Drehen wir die Story einfach um, haha.”
Das find ich zum kotzen.
Also das Angebot bei eBay finde ich schon putzig, insbesondere wegen der Antwort auf eine Frage, woher diese “Freunde” denn kommen:
“Es handelt sich um private Hochschulen aus dem Bereich Wirtschaftswissenschaften bzw. den Wirtschaftswissenschaften ähnliche/nahe Studiengänge.”
Oder kurz: Idioten suchen Idioten *augenroll*
Mfg
Daniel
@Axel Janssen
Vergessen Sie’s einfach. War nur ‘nen Gerücht, dass der ursprünglich vorgesehen war. Aber ich geb’s zu, ich hab’s hier irgendwo aus den Thread’s. Ist aber nur ein unwichtiger Nebenaspekt von Aufforderung [36], die ich ansonsten ernstgemeint habe, mal abgesehen von den kleinen enthaltenen Sotissen ;-)
mir scheint irgendwie die Sicherheitslücken beim Anzeigen von geschützten Profilen wurden behoben?
Zumindest sehe ich keine Freunde und keine Pinnwand mehr ;)
Nein. Das Wort bedeutet ziemlich genau das, was ich meine.
Datenschutz ist keine Religion und auch keine abstrakte Lehre, sondern common sense. Deine Verwendung impliziert, dass die studiVZ Kritiker(!) alle wildäugige Fanatiker sind.
Thanks for playing.
zu #55: ok ok falsch gelegen…siehe ja http://fx3.org/blog/2006/11/21/studivz-unseren-tglichen-privacy-gau-gib-uns-heute/
@56: Ich hoffe, “playing” meint nicht “trying”. Ansonsten: Fanatismus ist nicht gemeint. Den hier vertretenen Gedanken, dass Datenschutz beinahe Selbstzweck ist, halte ich aber schon für eine “abstrakte Lehre”, wenn man so will. Aber beschränken wir uns doch einfach darauf, dass mein “Apologeten” schlicht wirklich dem Wortstamm nach als “Verteidiger” gemeint war. Ich habe mein Posting ja auch nicht auf die Kritik insgesamt bezogen. Stattdessen habe ich versucht, herauszuarbeiten, dass der öfter implizit anklingende Vorwurf von Medieninkompetenz gerichtet an alle StudiVZ-Mitglieder nicht zutrifft. Es gibt eben genug Leute, die sich bewusst dafür entscheiden, ihre Informationsautonomie ein (individuell unterschiedliches) Stück weit aufzugeben. Wer hier nun Unwissenheit unterstellt und so quasi ein verwerfliches Ausnutzen dieser Unwissenheit durch StudiVZ behauptet, bleibt den Beweis schuldig. Sicher ist es äußerst wahrscheinlich, dass ein gewisser Prozentsatz tatsächlich so unwissend (besser: arglos) ist, aber das heißt noch lange nicht, dass die Mehrheit der StudiVZ-Mitglieder sich nicht doch bewußt dazu entschließt, Informationen auf diese Art freizugeben. Wer halt “Social Networking” in einer ziemlich offenen Internetplattform betreibt, rechnet ja möglicherweise damit, beobachtet zu werden.
@Hans-Werner: Zur “Informationsautonomie” gehören zwei Seiten. Nicht nur das Individuum auf der einen Seite, sondern auch die Plattform auf der anderen Seite.
Ein Individuum kann seine “Informationsautonomie” nur dann ausüben, wenn es entsprechend alle Informationen zur Hand hat. Und leider muss man StudiVZ nicht nur Unfähigkeit, sondern Täuschung vorwerfen. In der Hilfe werden Behauptungen über die Datensicherheit aufgestellt, die nicht haltbar waren. StudiVZ weiß seit längerem um die Sicherheitslecks.
Stattdessen die Fehler zu beheben oder offen über die Probleme zu sprechen, werden Fehler von StudiVZ einfach zu features umdeklariert.
Ãœber den sogenannten “Datenschutzbeauftragten”, der das Etikett de jure nicht verdient, wurde bereits an anderer Stelle diskutiert.
Ist StudiVZ der “faire” Partner damit jedes Individuum autonom seine Entscheidung treffen kann, wem er welche Informationen bei StudiVZ geben kann? Wohl kaum.
jaja, ich halt mich schon wieder zurück :-) Ich will hier bestimmt nicht den amateurhaften Betrieb dieser Plattform in Schutz nehmen. Es geht mir eher darum, die Nutzer in Schutz zu nehmen, zumindest einen Großteil von denen. Die wissen nämlich weitestgehend schon ganz genau, was sie tun. Jeder von denen ist sich doch völlig im Klaren darüber, was sie machen, wenn sie Informationen an ihren Klarnamen koppeln, nachdem sie bei der eigenen Anmeldung gesehen haben, dass im Prinzip jeder in das System und an die Daten kommt. Ist auch wurscht, natürlich kann man den Betreibern zu recht eine gewisse Böswilligkeit unterstellen, wenn sie ihre Datenschutzversprechen letztlich nicht revidieren, nachdem sich Teile davon pulverisiert haben. Andererseits wäre das rein ökonomisch vielleicht auch nicht klug gewesen, ein Schuldeingeständnis zu liefern. Ach egal, ich nehm’ jetzt wieder mein Popcorn und lehne mich zurück. Wenn mir nochmal jemand sagt, ich würde mit meinem bewußten Sozialstrip im StudiVZ irgendwelche Türen zu irgendwelchen Höllen öffnen bzw. das vorbereiten, dann denk’ ich mir meinen Teil und lache leise(r).
Schüler können das schon lange
Was dem Studenten sein StudiVZ ist dem Schüler seine eigene Plattform.
Da kann man auch prima Profile anlegen und gaaanz sexy Bilder posten. Ach wie schön ist es doch, wenn die Kiddies unter sich bleiben und quasi offiziellempfohlen werden s…
Ich kenne viele Foren und Communitys, bei denen man sich im Internet anmelden kann und bei denen auf “Frauenjagt” gegangen wird.
Mit Abscheu habe ich es leider oft mitbekommen müssen und kämpfe entschlossen dagegen an. Aus diesem Grund nenne ich die besagten anderen Seiten auch nicht.
Ich appelliere hiermit an euren Verstand, das StudiVZ ist eine gute Sache, bitte zieht euch in andere Foren zurück, http://www.germanfriendfinder.de oder so dürfte eher eurem Niveau entsprechen. Lasst das StudiVZ für Leute, die es sinnvoll nutzen, denn die Freuen die ihr hier findet sind sowieso nicht in eurer Zielgruppe.
Ihr könnt recherchieren, wie ihr ja in eurer Gruppe bewiesen habt, also sucht euch bitte andere Gruppen, bei denen die Frauen ähnliche Interessen wie ihr vertreten, das ist (meiner Meinung nach) für alle beteiligten das beste.
Mit freundlichen Grüßen
Neo Nice
PS. Neo Nice und die angegebene Emailadresse sind aus Datenschutzgründen (die mir persönlich wichtig sind) nicht meine richtigen Angaben, deswegen braucht ihr auch nicht versuchen mit mir irgendwie in Kontakt zu treten. Ich werde aber schauen, ob auf meinen Post reagiert wurde.
@Hans-Werner [60]
“Es geht mir eher darum, die Nutzer in Schutz zu nehmen, zumindest einen Großteil von denen. Die wissen nämlich weitestgehend schon ganz genau, was sie tun. Jeder von denen ist sich doch völlig im Klaren darüber, was sie machen, wenn sie Informationen an ihren Klarnamen koppeln, nachdem sie bei der eigenen Anmeldung gesehen haben, dass im Prinzip jeder in das System und an die Daten kommt.”
Ist zwar mittlerweile ein einigermaßen toter Beitrag hier, aber dem muss ich doch trotzdem mal ganz entschieden aus eigener Erfahrung widersprechen; eine schnelle Umfrage im StudiVZ-treuen Freundeskreis, ob man sich denn eigentlich darüber im Klaren sei, was man da so alles von und über sich preisgäbe ergab zum allergrößten Anteil leere Gesichter, fragende Blicke und diverse Antworten à la “äh wie jetzt?”
Vor allem unter den weiblichen Bekannten und Freunden war da ein enormes Maß an Unwissenheit (jaja, das alte Vorurteil von “Frauen&Technik”, aber hier ists leider bestätigt) und nach Erklärungen dann Bestürzung zu beobachten: “So einfach ist das? Und das kann man einfach so rausfinden?” – Ja, kann man, wenn man will.
Unter anderem, weil keine vernünftigen Sicherheitsvorkehrungen seitens der Betreiber forciert und bestehende Sicherheitsmängel nicht behoben werden.
Hi zusammen,
ich bin gerade per Google hier auf den Blog gestoßen,weil wir´s in der Schule über Studivz hatten und wollte nur kurz mich bei Don bedanken – super und mach weiter so!
mfg ger
[…] Mittwoch, der 22. November 2006, 13:38 Uhr von daburna var addthis_product = ‘wpp-254’; var addthis_config = {“data_track_clickback”:true};Aus der ganzen StudiVZ Diskussion ist eines ersichtlich geworden: die meißten Nutzer haben keine Ahnung was Datenschutz ist und legen keinen Wert darauf. Kommentare wie “mir doch egal, was die mit meinen Daten machen” finden sich zu Hauf in den Blogs. Also werde ich mal versuchen über die Wichtigkeit des Datenschutzes zu schreiben. Mir ist allerdings klar, daß keiner von diesen Datenschutzverweigerern den Artikel lesen wird. […]