Bittere Bloggermedizin für PR in Luxemburg
Was dem Chefredakteur sein informelles Gespräch mit dem Unternehmer im Luxushotel ist, gibt es auch in der Low End Ausführung für die vielen “freien” Autoren und Praktikanten, die auch mal was anderes essen wollen als immer nur Fritten und Bockwurst: Der sog. “Medienevent”. Das sieht dann so aus, dass eine “medienagentur prollpunkt2.0” Einladungen verschickt, die erst mal lässig klingen: Keine Pressekonferenz, nein, man hat einfach Interesse, Medienpersönlichkeiten in angenehmem Rahmen kennen zu lernen. Meistens gibt es dann einen Vortrag irgendeiner “wichtigen Person”, und anschliessendes Networking beim Fingerfood in einem Hotel und Umfeld, mit dem allenfalls geschmacklose Pleitiers und andere Midlifecrisisopfer öffentlich angeben. Die gleiche “medienagentur prollpunkt2.0” schickt auch Einladungen an Firmen – aber wer da kommen will, muss dafür zahlen, auf diese Weise Zugang zu Medienvertretern zu bekommen. Dieses lausige Spiel der alltäglichen Korruption hatte in der New Economy seinen Höhepunkt, bevor viele Journalisten gefeuert wurden und sich in der Folge als Teilzeit-PR-ostituierte sich und ihre Medien direkt an Firmen verkauften.
Aber es gibt ja noch Blogs. Und damit einen Zukunftsmarkt für derartige Veranstaltungen, dachte man sich wohl bei der PR-Firma Vanksen Group und kratzte an den Toren der Blogosphäre – und zwar gleich nach ersten Erfahrungen in Frankreich jetzt auch in Luxemburg. Nicht kleckern, sondern klotzen war wohl die Devise bei einer Veranstaltung namens “Blogdelux”:
Dear Blogger,
We invite you to join us for a drink with other bloggers from Luxembourg Saturday 27 of January : http://www.blogdelux.lu
If youd like to have a drink and meet some of the 150 bloggers (yes 150!) in Luxembourg during the first bloggers meeting in the region, just join us
Dont hesitate to spread the word and tell the bloggers you know to join
You can adopt a banner (by copying and pasting the code) to put on your blog to help us promote this event : http://www.culture-buzz.com/banners.php3?id_ban=915 (you need to scroll a bit down to find the code of the banne to copy and paste).
If you have ideas, suggestions or want to help, feel free to contact us
Das Problem: Man hat die Mail an Leute geschickt, die das nicht so prickelnd fanden. Denn wie sich schnell zeigte, sollten die eingeladenen Blogger die Kulisse für eine Veranstaltung sein, die etwas anders angelegt ist, als die Einladung verkündete:
Zwei Experte aus Culture Buzz werden ebenfalls anwesend sein, um einige Ratschläge zu geben und auf Ihre Fragen zu antworten. In einem kleinen Vorführraum mitten im Etablissement, gemütlich und leicht zugänglich, werden Diskussionen rund um die folgenden Themen stattfinden:
Was stellt das Phänomen des Blogs heute dar?
Blog und Berufsleben
Wie kann die Sichtbarkeit eines Blogs verbessert werden?
Vergleich zwischen unterschiedlichen Plattformen
Wie kann ein Blog geselliger gestaltet werden?
Aufgedeckt wurde das hier in FireballŽs Weblog. Hinter dem angeblich nicht kommerziellen Blogdelux und Culture Buzz verbirgt sich die auf Viral- und Blogmarketing spezialisierte Fima Vanksen Group. Und weil inzwischen ein gewisses erbostes Geraune aus diversen Blogs in Luxemburg zu vernehmen ist, die sich offensichtlich nicht als Blogvieh für einen PR-Event missbrauchen lassen wollten, ging die Geschichte mit dem Kommentar eines Verantwortlichen weiter:
– De Nils, deen zum Blog culture-buzz.com (virun 3 Joer gegrennt, mat 165.000 page views pro Mount) bäidréit, an eis Platform mat 1500 Blogger aus 16 Länner, déi säit engem Joer existéiert, géréiert. Hien huet, ennert aanerem, bei der Organisatioun vum Treffen vu der Chaine France24 mat 12 vun deenen bekanntesten internationalen Blogger, wéi Rocketboom (6 Milliounen PV / Dag, éischten vlog op der Welt), Robert Basic (een vun den éischten däitschen Blogger), Luca Conti (Top 3 aus Italien), … bäigedroen.
ZU deutsch: Emmanuel Vivier beruft sich hier als Referenz hier auf die Teilnahme bekannter Blogger wie Robert Basic an vorhergehenden Veranstaltungen. Robert wurde von diesem Vorgehen nicht informiert, hat auf Nachfrage aber kein besonderes Problem, hier als Referenz genannt zu werden. Kann man so sehen. Für Journalisten wäre so ein öffentliches Einsortieren als Referenz für derartige Fress- und Hullygully-Events nicht wirklich eine Empfehlung. Vor allem, wenn es für Vivier und seine Freunde damit auch nicht besser wird. Im Gegenteil: Wer sehen will, wie eine PR-Firma in ihrem eigenen, durch virales Marketing verursachtes Lügengebilde zappelt, wenn Blogger zu deren Verhalten kritische Fragen stellen, kann drei weitere Akte betrachten:
– Ein wenig tiefer in den faulen Zahn der PR-Agentur bohren…
– Dann beim Bohren langsam an die Nerven kommen, es sirrt, es, wird heiss, es spritzt der Eiter derer, die eigentlich ein Bierchen mit dem Arzt trinken wollten…
– Und dann schreien sie! Autsch! Das hat wohl weh getan!
Und alles ohne Vollnarkose, und es ist noch nicht mal die Zange angesetzt. Ja, mit Journalisten war das einfacher. Lustig auch die Versuche der PRler, das Thema jenseits der deutschen Sprachgrenze zu halten. Man sollte sich dennoch die Namen der Akteure merken, falls sie auch nach Deutschland kommen: Emmanuel Vivier, eine gewisse “Lola2luxe” und “Paulo Lobo”, die für sich für diesen Event engagieren und schon ziemlich nah dran am Fakebloggen sind, Blogdelux.lu, Vanksen Grup, Culture Buzz. Denn für Blogger wie für Journalisten gilt: “There is no free Curry Wurst”. Man zahlt immer für das, was einem PR-ler “schenken”. Sonst würden sie es nicht tun. Und am Ende ist man Vorzeigeobjekt für Leute, denen die Hosen runtergelassen wurden.
Erinnert sich vielleicht jemand noch an das Ende von Rudolf Scharping und den Zusammenhang mit dem PR-Mann Moritz Hunzinger?
Sorry, the comment form is closed at this time.
no free Curry Wurst und Hunzinger in Kombination ist literarisch genial.
Aber was zum Diabolo hat Scharping mit Robert Basic gemein?
Mit anderen Worten:
Ich verstehe nicht, was Du uns sagen willst…
ssorry. Außer, dass irgendwer Kulis an Blogger verteilt?
Ich versuche wirklich zwischen den Zeilen zu lesen und finde aber nix…
Hallo Don,
so ein Skandal ist das nun auch nicht, finde ich. Wobei es aber natürlich auch nicht gerade die feine englische Art ist.
Pardon, wo steht hier was von Skandal?
Eine PR-Firma versucht, mit angeblich nichtkommerziellen Events Blogger für ihre Zwecke zu instrumentalisieren, erzählt ihnen nicht die Wahrheit, fliegt auf, schickt Fakeblogger ins Rennen, fliegt auch damit auf, und ich berichte darüber. Es ist in gewisser Weise fast schon Business as Usual, aber es erscheint mir dennoch wichtig zu zeigen, was momentan so gemacht wird.
Ob die Folgen von solchen Events gravierend sind, muss jeder selber wissen. Nach meiner Erfahrung ist die Neigung zur Instrumentalisierung enorm hoch. Selbst bei deutschen Amateur-Profibloggern, die alle paar Kommentare dann schreiben: “Aber damals bei unserem Gespräch hast Du doch gesagt…”. Kann sein, dass die Neugier erst mal überwiegt, aber wer das ein paar mal erlebt hat, kennt die Unterschiede zwischen klaren Deals wie Pressekonferenzen und solchen Ranwanzmeetings. Am Ende bist Du dann eben der Credibilitydepp für eine Lügenbande.
nichtkommerziell?
Don, definiere das mal. Es scheint wichtig! Langsam kapier ich das!
Aber Sharping und Basic ist immer noch eine Nummer zu groß. Ich meine der bloggt doch nicht vom Fahrrad runter?
Wer die oben verlinkte Quelle liest, ist klar im Vorteil:
Blogdelux bezeichnet sich als nichtkommerziell. Frag die, die müssen es wissen – es sieht nur so aus, dass die Firma dahinter irgendwie kommerziell sein müsste.
Kulis an blogger. Ich möchte es mal auf eine sozialpsychologische Ebene bringen:
Nehmen wir mal die Theorie des Symbolischen Interaktionismus:
Grundannahmen nach Blumer:
1.Menschen handeln gegenüber Dingen auf der Grundlage der Bedeutungen, die diese Dinge für sie besitzen.
2.Die Bedeutung der Dinge entsteht durch soziale Interaktion.
3.Die Bedeutungen werden durch einen interpretativen Prozess verändert, den die Person in ihrer Auseinandersetzung mit den ihr begegnenden Dingen benutzt.
Kurz: Der Wert des Kulis bemisst sich an der Wertschätzung der Handelnden.
Wenn ich das Handeln in diesem Fall mir ansehe, dann gewinne ich den Eindruck, dass die Bedeutung gross ist, sonst würde das nicht von den Organisatoren so hoch aufgehängt und verschleiert werden. Wie zur Zeit überall, wenn man blogger für eigene Ziele nutzen kann. Auch für das spontane Blogger-Treffen im Rande des DLD morgen Abend haben sich sofort Sponsoren gefunden. Die machen das nicht aus Nächstenliebe. Der Saal wird voll sein, also halten dies die teilnehmenden blogger auch für nicht so unbedeutend, sonst hätten die ihren Abend in München auch anders verbringen können.
Marketing will Bloggen für ihr Geschäft nutzen. Wie auch die Pharmaindustrie die Beteiligten im Gesundheitswesen, wo ich mich etwas besser auskenne. There ain’t no such thing as a free lunch. Man kann nicht zu solchen Events gehen, bezahlte Produkttests bloggen, sich in den Skiurlaub einladen lassen – und hinterher sagen: Waren doch nur Peanuts, reines privates Interesse, nicht so schlimm, ich habe trotzden eine unabhängige und eigene Meinung, usw. Das werden aber die blogger, die sich billigen Honig um den Bart schmieren lassen noch selber merken.
So wie ich das sehe, werden blogger immer mehr zum leichten Fressen für PR- und Martketing-Agenturen. Die müssen sich bei anderen Zielgruppen erheblich mehr anstrengen, um die für ihre Zwecke zu kaufen.
Natürlich ist es reiner Zufall, dass culture-buzz Seminare zum Thema Firmenblogs und Blog-Marketing anbietet. Und Veranstaltungen in Frankreich mitorganisiert hat, die laut ihrer Webseite das Ziel haben, Verbindungen zwischen Blogger und Firmen zu schaffen.
Aber “blogdelux” ist ganz sicher nichtkomerziell!
Und der Mond besteht aus Käse…
@mikel
Wie soll ich das verstehen?
So. Irgendwie dachte ich, man kann es ja mal wieder mit “Mikel” probieren, nachdem er vor einiger Zeit wegen Dauertrollereien hier eine Weile nicht mehr seine Einlassungen abladen konnte. Nachdem ich mich getäuscht habe, muss man sich vor Strappatos Beitrag noch ein paar seiner Einlassungen vorstellen, die gelöscht wurden. :-/
Nein, das ist keine Zensur. Ich sehe nur nicht ein, dieses Blog zu einer Bühne für Profilneurotiker verkommen zu lassen.
LOL!
Web2.0 ist die aktuelle version des Hypes um das Phänomen “Webdesigner” im jahre 2000 und davor “Script kiddies”:
Lauter Schüler die sich zum ersten mal und ohne grosse Anstrengung irgendwie wichtig fühlen.
Html und Javascript hatte man damals auch in ein paar Tagen gelernt.
…und dann konnte man seine computerunkündige Freunde im geheimnisvollem Ton sagen: “ich bin Webdesigner… Ich mache Homepages für Firmen…”.
So manch einer hat damals eine 1.0 abgesahnt weil er eine einfache html seite für die computer AG hingestellt hatte.
In dem alter braucht man auch dieses Gefühl des Ernstgenommenwerdens.
Na dann.. viel Spass “blogger”. Weiter so mit der “Revolution” und dem Kampf gegen das Böse. Vergiss ja nicht dein Katalog-“Che Guevara” T-shirt an zu ziehen.
In einem Jahr ist die Blogosphere auch vorbei und in ein paar Jahre kommt eine neue Welle.
Die Vanksens &Co werden weiterhin da sein… nur die Schüler ändern sich.
ROFL.
Die Vanksens dieser Welt werden, nehme ich an, sehen, dass Geld verdienen mit Bloggern ein schlechtes Geschäft ist, und zu was anderem weiter ziehen. Und natürlich verschwinden gerade Blogs – lustigerweise auch die der Vanksens dieser Welt.
Zu glauben, Blogs würden generell verschwinden, ist wie die Annahme, dass Menschen aufhören würden zu kommunizieren. Manche aber, Spacken, die per Proxy hier reinkommen und keine valide Email angeben, werden hier rausfliegen und dann tatsächlich den Mund halten – ich denke, wir verstehen uns.
Das mit dem Zielgruppe für das Marketing und PR würde ich so nicht sehen wollen. Zum einem kann es furchtbar daneben gehen, zum anderen gibt es da durchaus dankbare Gruppen, die eher vorzeigbar sind. Blogger sind keine besseren Menschen, aber die Szene der Vorteilsannehmer kommt mir vor wie Werbeträger, die sich gegenseitig für Bezahlung Tafeln vor das Gesicht halten. Es ist noch nicht mal lukrativ, also wird es irgendwann enden. Ich kann mich auch täuschen, aber Blogger verlieren durch solche Aktionen sofort den Impact, den sie davor hatten und danach weitgehend wieder bekommen. Weil Blogleser meist zynisch genug sind, damit umgehen zu können.
Die Sache mit dem Bloggertreffen beim Dilo würde ich auch nicht überbewerten: Das sind auch so Kumpels, diesmal nur mit Firmenbapperl. Dennoch der beste Grund, wirklich nicht hinzugehen, neben der vertretenen schlechten Gesellschaft dort. Letztlich sind Blogs doch nur ein Stück Software, das ein Achmadinedschad genauso nutzen kann wie SinnerSchrader.
Habe ich das richtig verstanden?
Eine PR-Agentur organisierte einen Art kommerzieller Workshop. Es gilt Blogger zu studieren.
Das Studienmaterial, die Blogger, will man dadurch ranschaffen, dass man diese unter falschen Angaben (“nettes, privates Bloggertreffen”) auf die Veranstaltung lockt. Dort sollen sie ohne ihr Wissen zur Gewinngenerierung der Agentur beitragen und wie im Zoo ausgestellt werden?
Einen Blogger stört das. Nachdem er die Geschichte öffentlich macht wird der von mit der Agentur verbandelten Leuten angegangen. Das geht so weit, dass er mysteriöse Anrufe erhält, in denen ihn ihm bis dahin Unbekannte zu einem Treffen überreden möchte.
So etwa ist die Geschichte bei mir rübergekommen. Sollte dem so sein, dann ist das eine ausgemachte Sauerei.
Nennt man auch “Anfüttern”.
Oder auch “Wenn ein Journalist nur ein Mittagessen kostet, geht so ein Blogger vielleicht auch für ein Bier”.
Dachten sie wahrscheinlich.
TANSTAAFL -> CYSYCLID
(Cook yourself. You can’t? Learn it, damn.)
… Buzz Marketing ist Fuzz Marketing … und nur für Fuzzies attraktiv. …
das ist so ein alter hut, seit es journalismus gibt, gibt es dieses anfüttern, gutstellen mit journalisten – was ist daran auch verwerflich? ich behaupte auch, dass dieses anfüttern (die berühmte ski-reise) ein grund ist wieso leute überhaupt journalisten werden möchten… macht mal aus einer maus keinen elefanten!
Korruption, Bestechung, Diebstahl, Mauscheleien, Lüge – alles alte Hüte. Dieser Umstand ist mir aber egal, genauso wie das Verhalten mancher Medienvertreter. Es geht darum, was sie tun, und wie sie es tun: Indem sie lügen, und wenn sie dabei erwischt werden, versuchen, die Sache unter Kontrolle zu bringen. Wenn es für Dich normal ist – bitte.
Langsam habe ich das Gefühl, es herrscht die Meinung vor: Erlaubt ist was gefällt.
In anderen Branchen würde ein solches Verhalten, wenn es an die Öffentlichkeit kommt, kritisiert werden, bis hin zu Bezeichnungen wie “Pharma-Mafia”.
http://gesundheit.blogger.de/stories/670117/
Im web2.0 gehört sowas anscheinend zum guten Ton.
Don! Ich bin durchaus Werber, kann man so sagen. Also der Teil, der Bevölkerung, der täglich professionell hilft, über Kommunikation Produkte an den Mann (und Frau!) zu bringen. Mal mit lautem Geschrei, mal mit Subtilität oder rein unterhaltend (je nach Kundenwunsch, Beratungsresitenz des Werbetreibenden und meiner individueller Tagesform ;-). Ich habe dabei versucht, meine persönlichen werbeethischen Grundsätze zu behalten, die vorwiegend über die Kinderstube geprägt wurden. Welche Grundsätze sollten denn deiner Meinung wieder mehr “Wert” erhalten? Ist virale Kommunikation per se Teufelszeug oder nur in den hier von Dir geschilderten Fällen?
@ Roland: Das Problem ist doch wohl die Lüge – dass also auf der einen bloggeröffentlichen Kommunikationsschiene dieser “Event” als etwas dargestellt wird, was er auf der anderen, nur halböffentlichen Schiene der Binnenkommunikation innerhalb der PR-Szene dann ganz und gar nicht mehr ist. “Vorspiegelung falscher Tatsachen” nennt man das wohl. Ich denke, niemand hätte ein Problem mit einer Aussendung, die besagt: “Liebe Blogger, ihr könnt gern für lau auf ein paar Schnittchen zu uns kommen. Wir erwarten dafür, dass ihr euch Beulen in den Charakter bloggt und nett über unser Produkt schreibt”. Wer dann noch hinfährt, hätte selbst schuld …
@Chat: LOL, einverstanden für diesen Fall. Aber wie hätten wirs denn als Blogger gerne, wenn der Kommerz ruft?
Ich fang mal an. Am wichtigsten scheint mir Transparenz. Werbung, egal in welcher Form, ist Teil unseres Lebens und nicht wenige leben davon. Also, liebe Luxemburger, Butter bei die Fische beim Event-Planning, runter mit der Büchs, nicht nur Claqueure suchen sondern kritische Stimmen als Teil des Events zulassen. Und wer für andere arbeitet, egal in welchem Kontext, sollte anständig partizipieren dürfen. Blogger leben schon lange nicht mehr 24h im abgedunkelten Kellerraum. Sie kennen auch das Real Life.
There is no free Curry Wurst. das hat daß zeug zum klassiker, der kommt ins repertoir.
ansosten dachte ich es gäbe für solche pr-mätzchen schon einen begriff. nennt man so etwas nicht einen edelmann machen?
Wenn etwas kommerziell ist: Dazusagen. Immer sofort sagen, so und so ist das. Wer das nicht tut, rickiert automatisch Haue. Und wer dann noch lügt, braucht nicht mehr anfangen.
Wobei die widerlichste Form das Strapazieren menschlicher Beziehungen ist – hatten wir hier auch schon ein paar Mal, wenn dann Gestalten, mit denen man 1, 2 mal gesprochen hat, in Konfliktsituationen plötzlich privat argumentieren: Wolfgang Lüdenburger von Edelman, der den Dreck seiner Agentur auf seinem Privatblog wegwischt, Dauer-Adabei Oliver Gassner, der in der Folge seiner Cola-WG-Beteiligung mit zwei kurzen Gesprächen nach Veranstaltungen hausieren geht, und noch so ein paar Gestalten. Man kann fragen, ob da nicht einfach die mangelnde Professionalität dieser Leute durchschlägt, aber zum Teil ist das Menscheln für ihren PR-Einsatz schlicht und einfach ein Mittel zum Zweck.
Man kann sowas manchmal nicht verhindern, weil man nie weiss, wer was in zwei, drei Jahren macht – aber wenn es so daher kommt wie bei Joel und die Benutzung von Robert, dann braucht man sich da meines Erachtens keinen weiteren Gedanken mehr machen.
Wobei es auch mangelnde Professionalität ist, wenn man die unabgesprochene Referenznennung einfach so hinnimmt und “kein besonderes Problem” damit hat.
Das Problem ist ein wenig, dass da erst mal nichts aus dem Ruder läuft, weil es kein Ruder gibt. Im Prinzip geht es erst mal darum, Ruder zu schnitzen, in die es dann laufen kann. Und das geht nur durch einen Lernprozess. Egal ob das jetzt um Urheberrechtsabzocker wie “die Presse” geht, PR oder Marketing. Und im Prinzip könnte es auch egal sein, wenn andernorts klar wäre, wer was betreibt. Aber genau das ist es nicht. Es wird imjmer getrickst, gelogen, aufgehübscht, man kriecht den Bloggern in den Arsch und es findet sich auch immer einer, der es dann ü-ber-haupt nicht versteht, wo denn da das Problem ist.
ich wurde oft in meinem Leben insultiert
aber in so eine Art und Weise
dass jemand mich Fake Blogger nennt ohne nicht einmal mich zu kennen
dass habe ich noch nie erlebt
.
ich bin hier gekommen weil Debatte von Ideen mich interessieren
aber wenn ich lese die Lügen die hier verbreitet werden,
es wird mich peinlich
Deshalb Adios friends
amigos
Paulo Lobo ein echter AMATEUR BLOGGER
hm, mal wieder ein schönes ding, warum ich ausgerechnet hier kommentiere weiß ich zwar auch nicht so genau, aber ein bischen senf hab ich auch zum in die soße schmieren. ich finde grundsätzlich widersprechen sich werbung und ethik. werbung an sich muss unethisch sein (oder zumindest so weit weg von dem was ich für ethisch halte, dass es mir nicht in den kopf kommt wie jemand der sich in dieser hinsicht betätigt sich für ethisch halten kann) da sie manipuliert. und das auf gemeine weise. ist ja auch bei der gratiscurrywurst so, sobald otto normal weiß von wem sie kommt, sitzt es ihm im kopf. man muss schon ein abgehärteter schnorrer sein damit einen sowas kalt lässt (ich glaube da aus erfahrung sprechen zu können). das könnte ich jetzt noch bestimmt ein bischen besser ausführen, aber naja :)
ganj verpeilt
Ich habe leider erst jetzt diesen doch interessanten Artikel gelesen.
Ich denke, dass in diesem Fall noch eine andere Tatsache mitspielt, und zwar die der Sprache. Luxemburger reagieren meistens sehr empfindlich, was ihre Muttersprache angeht (da sie im Alltag oft französisch sprechen müssen). Es hatte sich eine Gemeinschaft von luxemburgischen Blogs etabliert, die grösstenteils auf luxemburgisch oder deutsch schrieben. Da ist man zu Recht erstaunt, wenn eine französische Agentur daher kommt, ein Bloggertreffen organisieren will und mal einige französisch-sprachige Blogs als Beispiele angibt.
Die Agentur wiederum war erstaunt, dass es überhaupt luxemburgische Blogs gibt; dachte sie doch, sie könnte jetzt dem kleinen Land mal zeigen, wie das Bloggen überhaupt funktioniert. Genau so erstaunt, waren die französisch-sprachigen Blogs, die meistens von französischen Pendlern oder portugiesisch-stämmigen Luxemburgern geschrieben werden. Da existieren quasi zwei voneinander komplett unabhängige “Blogosphären” in Luxemburg und kannten sich bis vor kurzem nicht mal. Kein Wunder, wenn es da zu einigen “Kulturschocks” kommt und jede Gruppe glaubt, die einzig richtige “Blogosphäre” zu sein.
Wenn man dann noch eine kommerziell orientierte Firma hinzufügt, die glaubt, beide Gruppen zu eigenen Zwecken benutzen zu können und die lokalen Printmedien deren Pressemeldungen ungeprüft übernimmt, kann es schon zu einem explosiven Cocktail kommen.
Zur Verteidigung Paulo Lobos: Ich kenne ihn persönlich nicht, aber seine Seite ist doch schon etwas älter; ich glaube kaum, dass er etwas mit dieser Sache zu tun hat. Er war wohl bloss einer der ersten, der von Culture Buzz kontaktiert wurde.
[…] Wat dat ominéist Bloggertreffen emmer méi no kennt, wat emmer méi pikant Detailer bekannt gin déi no enger Erklärung verlaangen. Verschidden “Blogger” (eis Ennerstetzung aus dem Ausland, de renomméierte däitsche Blogger Don Alphonso – dee Blogger also, deen zum Beispill d’Sécherheetsprobleemer bei StudiVZ opgedeckt hat – tituléiert se als Fakeblogger, ech si mettlerweil der Meenung, si sin einfach nemmen korrupt an hu sech kaafe geloos) hun an de leschten Deeg divers Auteuren aus der Blogosphär opgefuerdert, op de Blogdelux ze kommen, mam Argument si selwer hätten dat Treffen am Dezember 2006 ursprünglech gestart an Culture Buzz wier eréischt spéider dozou komm. De Joël huet do allerdéngs eng brisant Entdeckung gemaach: Blogdelux gouf als Initiativ vum mettlerweil aalbekannten E. Vivier * gestart – am November 2006! […]
[…] Wat dat omin?�ist Bloggertreffen emmer m?�i no kennt, wat emmer m?�i pikant Detailer bekannt gin d?�i no enger Erkl?�rung verlaangen. Verschidden “Blogger” (eis Ennerstetzung aus dem Ausland, de renomm?�ierte d?�itsche Blogger Don Alphonso – dee Blogger also, deen zum Beispill d’S?�cherheetsprobleemer bei StudiVZ opgedeckt hat – titul?�iert se als Fakeblogger, ech si mettlerweil der Meenung, si sin einfach nemmen korrupt an hu sech kaafe geloos) hun an de leschten Deeg divers Auteuren aus der Blogosph?�r opgefuerdert, op de Blogdelux ze kommen, mam Argument si selwer h?�tten dat Treffen am Dezember 2006 urspr?�nglech gestart an Culture Buzz wier er?�ischt sp?�ider dozou komm. De Jo?�l huet do allerd?�ngs eng brisant Entdeckung gemaach: Blogdelux gouf als Initiativ vum mettlerweil aalbekannten E. Vivier * gestart – am November 2006! […]
[…] Für jene, die noch nicht wissen, um was es sich bei Blogdelux handelt: Die Einladung und die Wahrheit, Eine Antwort von Emmanuel, Entdeckungen auf der offiziellen Homepage von Vanksenmedia, Merkwürdige Einladungen und eine pikante Frage. Wem das alles zu viel ist, der darf sich die wunderbare Kurzfassung der Ereignisse in der blogbar durchlesen. […]
[…] Wat dat ominéist Bloggertreffen emmer méi no kennt, wat emmer méi pikant Detailer bekannt gin déi no enger Erklärung verlaangen. Verschidden “Blogger” (eis Ennerstetzung aus dem Ausland, de renomméierte däitsche Blogger Don Alphonso – dee Blogger also, deen zum Beispill d’Sécherheetsprobleemer bei StudiVZ opgedeckt hat – tituléiert se als Fakeblogger, ech si mettlerweil der Meenung, si sin einfach nemmen korrupt an hu sech kaafe geloos) hun an de leschten Deeg divers Auteuren aus der Blogosphär opgefuerdert, op de Blogdelux ze kommen, mam Argument si selwer hätten dat Treffen am Dezember 2006 ursprünglech gestart an Culture Buzz wier eréischt spéider dozou komm. De Joël huet do allerdéngs eng brisant Entdeckung gemaach: Blogdelux gouf als Initiativ vum mettlerweil aalbekannten E. Vivier * gestart – am November 2006! […]