blogandwin.de
Don verlinkte vor einigen Tagen auf einen Artikel in der Computerwoche in dem automatische Systeme zum Auswerten von Blogs nach marketingrelevanten Material vorgestellten werden.
Es geht auch händisch.
Ein anderes Blog von mir (guess which one) hat heute morgen elektronische Post einer Marketing-Agentur bekommen. Immerhin mit persönlicher Anrede wurde mir mitgeteilt, man sei “bei Recherchen im Internet” auf meine “Seite” gestossen und würde mir “sehr gerne” das Partnerprogramm des Kunden “ans Herz legen“.
Pro Neukunden würde ich 20,? EUR bekommen, “ein sicherlich sehr reizvolles Angebot verglichen mit anderen CPO-Modellen im Netz“.
Der Wohligkeit des Ge-Bauchpinselt-sein hielt zirka zehn Sekunden an. Dann begriff ich, dass eine nicht gerade sehr internet-firme Marketing-Agentur mir ein stinknormales Amazon.de-likes Partnerprogramm aufs Auge drüc ans Herz legen wollte.
Die eMail der Münchner Agentur die sich u.a. aus ehemaligen Sport1-Mitarbeitern rekrutiert, schloß mit Namen und Firmenanschrift. Keine Telefonnummer. Und keine Webadresse, was auch kein Sinn gemacht hätte, denn auf der seit November 2003 eingerichteten Domain prangt noch eine Baustellen-Seite.
Auf der unteren Evolutionsstufe der Marketeers scheint man also inzwischen von der Existenz des Internets überzeugt zu sein (auch wenn die Begrifflichkeiten noch etwas Amok laufen (“Site” vs. “Seite”)). Nur wie man sich anscheinend dieses Monster “Web” und “Blog” für sich zu Nutze machen kann, scheint sich noch nicht bis nach unten hin herumgesprochen zu haben, anders kann man sich dieses unoriginelle und von einer Spam-Mail nur aufgrund der persönlichen Ansprache hauchdünn unterscheidbar, nicht erklären.
Zurück bleibt nur das Gefühl “Wow, da googlet sich jemand im Internet einen Wolf um seine Banner zielgruppengerecht anzubringen“. Man kann sich vorstellen, dass cleverere und größere Marketeers inzwischen an ganz anderen Dingern arbeiten. Womit sich der Kreis schließt und ich mit dem Resümee von Don konform gehe. You bet.
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Da wird es dann 2 Fraktionen geben: Die Lauten und die Leisen. Die Lauten mit ihren Textlinks, Popups und Bannern, und die Leisen mit Datamining, gezielten Fehlinformationen in den Kommentaren und stillen Offerten.
Im zweiten Bereich ist vieles nicht unbedingt neu, Fehlinformanten gibt es etwa hier, wobei ich die für nicht wirklich effektiv halte. Trotzdem, das geblubber sollte man sich mal antun, um zu wissen, wie die im Prinzip ticken:
Mit dem krisen.radar wissen Sie…
1. welche Beiträge im Internet über Ihre Marke, Produkte und Services erscheinen,
2. wann und wo Konfliktsituationen entstehen,
3. welche Argumente kursieren,
4. wer die Meinungsführer sind,
5. Darüber hinaus erhalten Sie im Krisenfall eine kompetente Krisen-Beratung zu kommunikativen Maßnahmen.
Werbetreibende kommen an der Atomisierung der Zielgruppen sowieso nicht vorbei, also ran an die grossen Blogs. Wenn ich mal ein paar Kriterien aufstellen soll:
– eine Microcommunity
– hoher Traffic
– hohes Google-Rankimg
– hohe Glaubwürdigkeit
– viele Zitate von diesem Blog bei anderen Bloggern
Die Microcommunity sorgt dafür, dass es ein paar sichere Käufe gibt. damit holt man die Grundkosten wieder rein. Der Traffic garantiert Laufkundschaft, die man mit Sonderangeboten ködern kann. Das Google-Ranking macht mein Produkt in der Suchmaschine populär. Die Glaubwürdigkeit macht aus dem Kauf einen Akt der Zugehörigkeit, und die Zitierer glauben es und tragen es weiter.
Unter diesen Kriterien muss man eine geeignete Form des Placements entwickeln – da bietet sich mehr als nur ein klassisches Produkt Placement an. Google und der iPod haben ja vorgemacht, wie man an die Blogs rankommt. Man könnte sich also überlegen, wie man eine Werbekampagne so gestaltet, dass sie Blogger dazu bringt, das Objekt ihrer Begierde zu promoten. Vielleicht mit einem Stück Software für das Blog (Weatherpixie), Bilder, Skins. Und dann auf virale Effekte hoffen (Wow, der hat das, cooool, umsonst? Geeeeiiil das wil ich auch). Werbung so attraktiv machen, dass die Blogger sie wollen, und nicht umgekehrt.
Das, denke ich, wird die effektive Methode sein. Effektiv heisst aber nicht unbedingt sauber. Ich habe eine gute Freundin, die eine der besten Micromarketing-Agenturen in Deutschland leitet, und ich zaudere, sie auf ddas Thema Blogs anzusprechen, eben weil ich solche Leute gern beim Mittagessen habe – aber nicht in den Blogs.
Ach so, nochmal wegen BC.Lab – wer auf deren Seite rumstöbert und das alles sehr traurig findet, was die letztlich aus dem freien Internet machen wollen, sollte sich vor Augen halten, dass sie behaupten, auch Suchmaschinen optimieren zu können. Dann mal BC.lab bei Google eingeben und schaun, was da auf Platz 2 kommt – ein ganz fieser Beitrag von Dotcomtod. Und auf Platz 3 wird nach ein paar Tagen wahrscheinlich dieser Beitrag hier stehen :-)
BC.Lab sind auch mir nicht unbekannt: http://www.kaipahl.de/dogfood/dogfood_020801.html#020802_11h53
wenn ich mich richtig entsinne, hatte peter bernskötter damals den laden gerade erst frisch aufgemacht, nachdem er vorher in einer anderen agentur war: conga communications. das startgeld waren seine guten kontakte zu adobe deutschland, u.a. dieser grottenschlechte golive contest. zu behaupten dass conga hamburg in bernskötters ägide in sachen vertretung von adobe den besten ruf bei der presse hatte, wäre knapp an der wahrheit vorbei.
die bc.lab-seite war bereits damals derart dürftig.