Blogs! funktioniert nicht
schreibt der Schockwellenreiter:
Blogs sind ein nichtlineares Medium, das von den Hyperlinks lebt, Blogs zwischen zwei Buchdeckel gepreßt geht daher nicht.
Das mit dem qua Definition nichtlinearen Medium “Blog” glaube ich erst, wenn der Schockwellenreiter auf eine Datums-Zeile verzichtet und seine neuen Einträge nicht nach Zeit auf der Homepage ablegt, sondern nach… Kategorien oder Beitragslänge oder Smiley-Häufigkeit.
Ausgangspunkt für die Blog-Rezeption, sei es auf den Websites direkt, sei es via RSS-Feed, ist die zeitliche Dimension und erst mit dem ersten Klick verläßt ein Blogger möglicherweise diese zeitliche Linearität.
“Blogs funktionieren im Buch nicht” ist eine einseitige Betrachtungsweise die möglicherweise im Zusammenhang mit der eigenen Präferenz für exzessive Verlinkung oder bestimmten Blog-Inhalten steht. Rückblickend betrachtet habe ich in allen abgedruckten Blog-Texten (den Fließtexten, nicht den Navigationsleisten etc…) ? knapp 250 Seiten ? schätzungsweise 20-25 Links gehabt, von denen auf Wunsch der Blogger einige rausgeschmissen wurden.
Natürlich bedeutet der Transport von Blogs in ein anderes Medium ein Verlust (Hyperlinks, Interaktivität). Dafür punktet das Medium Buch z.B. mit “Lesefreundlichkeit” (hoffentlich auch in diesem Fall). “Nicht funktionieren” wegen einem Link alle zehn Seiten?
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ausserdem gibt es schon längst ein Buch über Blogs.
Dass Sie für das Buch natürlich Texte ausgewählt haben, die eher den “sollen-in-einem-Buch-Funktionieren”-Kriterien entsprechen, heißt ja nicht im Umkehrschluss, dass die Aussage “Blogs leben von Hyperlinks” nicht stimmt.
Zuallererst leben Blogs allerdings von Textqualität.
Und dass sowohl in Ihrem Blog als auch in denen der anderen Autoren (soweit ich das im Blick habe) der Hyperlink sehr ausführlich, oft pointiert genutzt wird, ist ja wohl keine Frage.
Dass man ausgerechnet diese Qualität nicht ins Buch mitbringt, aber auch.
Ich würde sagen, Wellenreiters Aussage stimmt, das heißt aber nicht, dass das Buch (das ich nicht kenne) nicht funktioniert.
Es werden auch Scripts von Filmen verkauft, Hörbücher nach Romanen, etc.
Das sind eben Transformationen erfolgreicher Inhalte in ein anderes Medium, um sie – aus welchen Interessen auch immer, nochmal auszuwerten.
Blogs! und andere Blogbücher sind eben keine Blogs, sondern Blogbücher. Und als solche können sie besser oder schlechter sein, aber das ist auch schon alles.
Ein Buch darf zum Film werden, ein Film zum Buch, ein Gedicht zum Lied und jetzt halt auch ein Blog zum Buch. Vielleicht wird ja auch mal eins verflmt.
Don Alfonso, rufen Sie doch schon mal bei Eichinger an! Kir Royal meets Der Pate! Das wird ein Knaller! Oder Frau Gröner: Wie wär’s mit einer Fernsehserie? Das ließe sich doch machen….
Der Schockwellenreiter trifft zwei Aussagen (“Leben von Hyperlinks”, “im Buch funktionierts nicht”) und mischt dabei Blogs und Blog-Texte in einem Topf (wie ich im Beitrag oben auch). Eine der Stärken von Blogs sind ihre Vernetzung. Diese muss sich aber nicht zwangsläufig im Inhalt selber wiederspiegeln.
Ich fand aber die Aussage des Schockwellenreiters putzig, weil ich mir in dem selben Moment bewusst wurde, wie wenig Links ich in den Texten auszeichnen musste. Ich hatte mir das zugegebenermaßen schlimmer vorgestellt.
der schokwellenreiter funktioniert (grad mal wieder) nicht.
Das wäre ihm in einem Buch natürlich nicht passiert.
Besser ein gedruckter Link in einem Buch, als ein toter Link im Netz.
Die Feststellung Blogs sind nichtlinear wird übrigens hier dadurch bestätigt, dass die Diskussion nicht im SWR-Blog stattfindet, wo dieses Thema angesprochen wurde, sondern in diesem Blog.
Sicher gibt es Texte in Blogs, die von ihrer Qualität her allein bestehen können und bei denen man sich vorstellen kann, dass sie auch in andere Medien übertragen werden können, in Bücher, ins Audioformat oder auch als Vorlage für einen Kurzfilm.
Aber dass Links auf andere Blogs ein Hauptfaktor für den Erfolg der Bloggerei sind, das stimmt schon. Und Links in Büchern abzudrucken, in der Erwartung, der Leser geht damit zum Computer und tippt die Adresse ein, das funktioniert nunmal nicht.
sondern in diesem Blog Woran das wohl liegen mag? Vielleicht ist die Gemütlichkeit vom SWR zu hier nichtlinear ansteigend?
Ich glaube, dass “Blogs” längst vom “Web-Log” wegmutiert sind. Wieso soll man nur die Geschichten der anderen aufgreifen und nicht selbst geschichten schreiben? Bei vielen Blogs sind Links nebensächlich über ein banales Hilfsmittel bis nichtexistent. Und solche Blogger haben wir explizit rausgesucht, eben um die Problematik der Verständlichkeit ohne Links zu umgehen.
Positiv ausgedrückt: Die Links waren ein guter Kinderwagen, und sind vielleicht für manche auch zum eleganten Spazierstock beim gang durch die Blogosphäre geworden – aber wir wollten Blogger, die alleine laufen können.
@polar_ulrich: Genau das ist die Auffassung der ich widerspreche, da sie so tut, als wären “papier-kompatible” Texte die Ausnahme und hyperlink-freundliche Texte die Norm.
Es ist das Grundmotiv die in den Diskussionen um das Medium Blog immer wieder auftaucht: der Versuch eine Norm über Blogs zu legen. In der Schockwellenreiter-Variante (wenn auch nicht bierernst gemeint): nur mit Hyperlinks bist du ein Blog, in anderen Variationen: “nur wenn du pingst”, “nur wenn du kommentierst”, “nur wenn du Essentielles zu schreiben hast”.
Und genau dem Auferlegen einer Norm wiedersetze ich mich zugunsten der Schwammigkeit des Begriffes “Blogs”, die erst eine entsprechende Vielfalt ermöglicht.
Re: Nichtlinearität
Ich habe nicht die Nicht-Linearität in Abrede gestellt, sondern die Ausschließlichkeit. Du hättest diesen Eintrag nicht gefunden, wäre er nicht derzeit oben auf der Homepage oder oben im RSS-Feed oder der Link in einem Kommentar zu einem “neuen” Eintrag vom Schockwellenreiter erschienen. Der Ausgangspunkt der ersten Aktion bleibt die Linearität entlang der Zeitschiene: “Neu”. Es sei denn man bewegt sich im Internet mit Hilfe Googles “I’m feeling lucky”.
…der Versuch, eine Norm über Blogs zu legen…
Klar, Bolg ist alles, was in dem entsprechenden Medium erscheint. Das Blogbuch ist ein Buch, kein Blog. Sie haben die Texte rausgesucht, die in einem Buch funktionieren. Und die gut sind. Die Frage ist also nicht, ob das Buch als Blog funktioniert, sondern ob es als Buch funktioniert. Ob Blogs allgemein auf Hyperlinks angewiesen sind oder nicht, ist da Schnuppe. Es muss ja nicht die “Blogrealität” exakt wiedergeben.
Und Texte, die man gut findet, las Buch zu veröffentlichen, ist ein berechtigtes Anliegen. Ob man damit gleichzeitig sagt, dass man ihren ursprünglichen Aggregatzustand geringschätzt, ist fraglich.
dass man ihren ursprünglichen Aggregatzustand geringschätzt
Das nun eben ganau nicht! Er wurden ja keine neuen, buchkompatiblen beiträge geschrieben, sondern existierende originaleinträge genommen.
@dogfood: über eine Sache diskutieren heißt immer, sie irgendwie begrifflich einzuschränken, ohne sowas kommt eine Diskussion nicht aus. Das heißt aber nicht, dass man die Beschreibung zur Norm erhebt.
@Don Alphonso
Du hast Deine Links zusammen, Du weisst, wo Du die feinen Sachen findest.
Die Blog-Landschaft lebt aber nicht nur von den alteingesessenen Qualitäts-Bloggern, da muss auch was Neues reinkommen, und zwar von außen. Wenn ich sage, dass Bloggen vom Linken profitiert, denke ich auch an Neueinsteiger, die irgendwo einen Hinweis finden, dass Weblogs das neue Ding im Internet wären, und die sich dann mühsam ihren Weg durch diese Blogs bahnen, von Klick zu Klick sozusagen, das ist nämlich meiner Erfahrung nach immer noch der beste Weg, gute Blogs zu finden.
Naja, was Du letztlich meinst, ist die Blogroll. Spassigerweise haben wir die im Buch bei jedem Blogger abgedruckt, und werden die hier auf dieser Seite auch nochmal online stellen. Soweit ich as beurteilen kann, wird in den Texten zumeist auf Blogs aus den individuellen Blogrolls gelinkt.
Mal wieder viel zu viel angestrengte Diskussion.
Was Her Kantel meint ist, dass sein Blog nicht zwischen 2 Pappdeckeln funktioniert und das ist doch wohl unbestritten.
Ya don't know shit man.
Jedes Blog geht zwischen 2 Pappdeckeln.
Lernen sie mal HTML :)
Ok, Tschuldigung, so habe ich es noch nicht versucht zu sehen, mein Fehler.
Wellness-Blogs… keine rare Spezies!
Heute wird Bloggersdorf unter die Lupe genommen. Das Ziel: Der Blick über den Tellerrand im Bereich der Wellness-Blogs, um einfach mal zu sehen, was die anderen so melden. Nicht dass sich metarefresh auf dieses Thema spezialisiert hätte, aber der ein…