Wegen dieser Berlecon-Blog-Studie
die ich jetzt nicht verlinke, wozu denn: Da wäre ich mal eher zurückhaltend. Es ist so: Diese Studien sind das typische Fressen für dumme Marketing-, PR- und Werbeabteilungen, die unter dem dauernden Druck stehen, der Geschäftsführung neue, geile, marktpenetrative Ideen zu präsentieren, ohne die man sie penetrieren würde.
Bevor jetzt schon die Invasion der PR-Körperfresser an die Wand gemalt wird: Der Käse müsste erst mal durch alle Instanzen, dann budgetiert werden, und sowas dauert. Abgesehen davon wäre es dumm zu glauben, dass die wirklich guten PR-Firmen die Sache mit den Blogs nicht schon lange auf dem Radar hätten, und auch schon wieder verloren haben – man mag sich vor Augen halten, dass sog. Business Blogs meistens mitunter von Leuten betrieben werden, deren Ideen in der New Economy geplatzt sind, sprich, nicht wirklich die erste Garde der Zunft sind. Wenn der PR-Blogger Klaus Eck die Studie jetzt breitwalzt, sollte man vorher mal schauen, was aus der von ihm 2000ff bejubelten Contentwirtschaft geworden ist. Ein Haufen Pleiten und ein paar vergilbte Studien.
Und da sind wir auch schon beim Thema Berlecon – die waren in der New Economy GAANZ gross. Kein windiger Business-Plan, der aus den immer optimistischen Studien nicht solide Zukunftsaussichten rausinterpreiteren konnte. Diese Leute kauften das, diese Leute soffen damit ab. Die Vorhersagen von Berlecon zur Contentwirtschaft, zum E-Learnig und anderen Buzzwords aus der Zeit des Hypes kann man jederzeit nachgooglen. Ich behaupte: Die Gegenwart zeigt, dass die von Berlecon researchte Zukunft keine Zukunft hatte. Und ich wage zu behaupten: Bei Blogs wird das genauso laufen. Wenn schon die Content-Wirtschaft noch nicht mal mit Playern wie Holtzbrinck funktionierte, wie will man dann Erlösmodelle mit Blogs entwickeln?
So, calm down. Nur eine Studie für Marketing-Tanjas, von einer auf den Schrumpfungsmarkt Internet spezialisierten Firma, die erst vor ein paar Jahren gegründet wurde, nicht im Mindesten so international ist, wie der Name klingt, und alle paar Wochen eine neue Sau durch das darbende IT-Presseslum scheucht.
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Merke: Wenn Don A. Bücher über Blogs schreibt ist das voll im Trend.
Wen XYZ Studien über Blogs herausgeben ist das voll am Thema vorbei.
Aha.
Merke: Es gibt keine Bücher über Blogs, sondern ein Buch mit Texten aus Blogs, bei dem ich einer der Herausgeber bin und einen Sachtext voran- und einen weiteren hintenan gestellt habe.
Wenn Sie einen Blick in die Studie und das Buch werfen wollten, statt haltlose Unterstellungen zu verbreiten, würden Sie sehen, dass das zwei höchst unterschiedliche Dinge. Die Studie propagiert Infiltration, Ausbeutung und Verwendung von Blogs zur Umsetzung von kommerziellen Interessen dritter Personen und Firmen. Wir propagieren die Veröffentlichung von Blogs, die sich selbst dazu entschlossen haben – auch gegenüber Anonymen, die sich hinter Proxies verstecken. Wollen Sie noch etwas Giftiges hinzufügen, von wegen “Ist doch alles Vermarktung und Hype, kein Unterschied”?
Wenn der Link auch für die Blogbar zu dumm ist, mir wäre er erstmal nicht zu doof, denn ich kann ja lesen und hab einen Kopf auf den Schultern und so. Mein E-Mail-Postfach nimmt ihn gerne entgegen, zur Not auch mit ganz spitzen Fingern.
Heureka, der eigene Kopf reichte sogar, sie entlang dem Link oben selbst zu entdecken.
Nett ist auch das hier: http://www.netzkritik.de/art/248.shtml
Inclusive Graphik :-)
so viel hass. warum eigentlich so viel hass? wohl keine kohle vom internet hype gemacht, hmmm? oder doch eher kindheit?
ich tippe auf kindheit.
Schnucklig, das :-)
Ui, Don, da haste aber wen auf dem kleinen Zeh erwischt *lach*
Neee, solange sich Blogs nicht selbst schreiben ist das nix für den “normalen” Mittelständler.
Das “normale” Unternehmen kauft Werbung “fertig” ein, soundsoviel zu demunddem Preis, vielleicht noch ein “darfs ein bischen mehr sein, da passt noch ein Spot rein” – “Ach ja, na gut”.
Müsste ja auch jemand da sein, der sich da dann täglich und ständig drum kümmert, so wer kostet Geld, und “schreiben kann ja jeder”, also darfs natürlich nicht wirklich kosten udsoweiterundsoweiter… – sonst ists auch nur ne News-Seite höchstens und kein Blog, und ersteres ist ja dummerweise wieder nix Neues und somit kein Hype draus zu konstruieren und nichts, aus dem man das Rezept zur Rettung der schönen bunten Werbefuzziwelt herausfriemeln könnte.
Kaufcontent? Unfug, ein Blog lebt davon, “persönlich” zu sein, subjektiv und alles andere als “neutral”, und Kaufcontent muss ja in mehr als ein Schema passen, da geht das verloren, was ein Blog ausmacht und weswegen es gelesen wird: die individuelle Persönlichkeit dahinter, mit der man sympathisiert oder an der man sich reibt oder beides….
Hmm, wir hoffen inständig, Don möge mit seiner Einschätzung zu PR-Blogs richtig liegen.
Ich werde nächste Woche mal mit einer alten Freundin reden, die im Bereich Microaudiences/Micromarketing wahrscheinlich die beste Agentur Deutschlands hat, dann kann ich mal was Substanzielles drüber schreiben. Das Problem bei der ganzen Geschichte ist halt, dass, desto kleiner die Audience ist, der Aufwand enorm ansteigt, so dass sich Mikromarketing eigentlich vor allem im B2B rechnet. Will sagen: Wenn Du als Boss einer grossen Firma ein Blog schreibst, das Deine Kunden schnell und ehrlich informiert, könnte es was bringen, wenn Du keine Fehler machst. Andererseits kollidiert das zwangsweise mit der Unternehmens-PR. Bei unseren deutschen CEO-Bloggern mit ihren Winzumsätzen kann ich mir so oder so nicht vorstellen, dass das irgendeine Rolle spielt.
Natürlich könnte man das auch im Bereich B2C machen, dieses Blog hier ist in den Köpfen einiger Marketingstrategen ein Beispiel, wie ein Blog nicht ganz erfolglos zur Vermarktung eines Buches verwendet werden kann. Nur: Bei unserem kleinen Produkt stünde der Aufwand in absolut keinem Verhältnis zum Erfolg, insofern ist Blogbar ein Liebhaberpeojekt, oder eben eine Seite zum Buch mit Blogfunktion.
Probiert wurde das übrigens schon mal im grossen Stil mit dem Tagebuch von Rebecca Casati bei jetzt.de, das sie in der Zeit der Veröffentlichung ihres Buches Hey hey hey führte. Ein Marketingflop, von dem ich annehme, dass die meisten Entscheider in der Szene bis heute nicht vergessen haben.
@Don Alphonso cooler Artikel hab schon immer nach sowas gesucht…
Kategorie: Blogs Blogs & Companies oder warum PR-Blogs und die PR-Blogger vollkommen überflüssig sind, wenn man sich des eigenen Gehi […]
n ja in München, und ich weiss nicht, ob ich wirklich was versäume, wenn ich mir von einer mir altbekannten Studienfirma nicht die Weblogwelt erklären lasse. An […]
Hi,
gebe Sven recht :-)
*lach*