Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird.
Web2.0 – oder Web 2.0? – oder Internet 2.0, der Buzzwords gibt es viele – wird kommen. Noch nicht dieses Jahr, aber 2006/7. Und zwar ganz gross. Auch hier in Deutschland. Ganz ohne Ironie, ich meine das Ernst. Denn Web 2.0 hat endlich, endlich wieder alle Zutaten, die es braucht, um ein Thema wirklich gross zu machen. Es hat, im Umkehrschluss, alles, was Blogs nicht haben.
Denn Blogs haben sich bislang in Deutschland nicht als wirtschaftlich relevantes Thema durchgesetzt. Die Anzahl und Nominierung von Businessbloggern offenbahrt ihre weitgehende Nichtexistenz. Grossartige Versuche grossartiger, netzaffiner Firmen waren nicht allzu erfolgreich, und die Bemühungen und vorgeblichen Nettigkeiten diverser Medien waren mutmasslich auch nicht so, dass der fetten Geldströme Schar das finanzielle Jammertal der Medien geflutet hätten. Es gibt zwar ein paar kommerzielle Projekte und auch manches mehr oder weniger redliches Bemühen, aber keinen erkennbaren Durchbruch als Geschäftsmodell. Dazu sind die Nutzerzahlen kaum ausreichend.
Und da sind noch ein paar andere Hinweise, dass es so doll doch nicht ist: Wenn bei Vorträgen die Räume halb leer bleiben, wenn Seminare angeblicher Blogberater abgesagt werden müssen, wenn Consult-Hinz und Buzz-Kunz das Thema für sich entdecken, aber bei genauen Nachfragen ausserhalb des Freundeskreises keine Referenzkunden vorweisen können. Jubelpostillen gibt es nicht, auch Buchveröffentlichungen halten sich in engen Grenzen. Ich habe die Zeit der New Economy miterlebt, ich kenne die Stimmung und die Kraft, die die Menschen im Hype beherrscht, und von dieser emotionalen Verblendung ist das Wirtschaftsthema Blogs weiter entfernt als ein PRolet von der Einsicht, dass er während der Börsenblase nichts als gelogen hat.
Zurecht, wie ich meine. Das Wachstum der deutschen Blogs ist gut, aber nicht so grandios, dass es Investoren begeistern muss. Zwar hat 20six Geld von einem VC bekommen – nur ist das die U.C.A., die manchem vielleicht noch durch mitunter recht schnellen Veränderungen im Portfolio in Erinnerung ist. Auch Sixapart (Typepad, Livejournal und Movable Type) ist in den USA VC-finanziert, hat es hierzulande aber nicht wirklich leicht. Hypezahlen wie 250.000 Blogs in Deutschland, die immer wieder mal die Runde machen, übersehen schnell, wie wenige davon aktiv sind. Und die Userzahlen sind von ein paar wenigen Ausnahmen abgesehen nicht allzu bedeutend. Tragfähige Geschäftsmodelle sind nicht in Sicht. Blogs haben in Deutschland einen öffentlichen Parallelraum zu den herkömmlichen Medien geschaffen und sind dabei, nachhaltigen Einfluss auf die Debatte um Infornationsvermittlung auszuüben. Jenseits der wirtschaftlichen Aspekte läuft es blendend – nur all die Businessblogger und Hypeschreier und andere Restobszönitäten der New Economy, die in die Blogosphäre geschwappt sind, sitzen ziemlich auf dem Trockenen.
Und in dieser Situation kommt jetzt Web 2.0. Wie der Name schon sagt, wird hier nicht der Fehler begangen und ein völlig neues Branding verwendet. Mit “Web” kann jeder Investor was anfangen, und das 2.o ist in seinem dummen Fortschrittsglauben die ideale Projektionsfläche für jede Erwartung an die Zukunft. Tatsächlich fällt es im Moment schwer, im Bereich der Internetsoftwareentwicklung für Consumer etwas zu finden, was nicht irgendwo als 2.0 bezeichnet würde. Die sich mitunter als “Evangelist” bezeichnenden Promoter heben besonders die sozialen Aspekte hervor; Web 2.0 sei gewissermassen die Rückkehr des Internets zu seinen Wurzeln vor der New Economy. Was Kulturhistoriker an das Bemühen gewisser Herrscher erinnert, Legitimitatsprobleme durch gefälschte Stammbäume aufzuhübschen, hat tatsächlich so seine Ursachen: Viele der jetzt unter dem Banner Web 2.0 segelnde Herrschaften hatten ein intensives Vorleben in der geldgierigen, dummdreisten New Economy. Ein Rückgriff auf Ideale, die sie 1999 in die Tonne getreten haben, ist da genauso logisch wie das “Ich liebe Euch doch” vom Stasi-Mielke, wenngleich ein wenig geschickter vorgebracht.
Kurz, bei Web 2.0 erleben wir zumindest personell eine Neuauflage vom bisherigen Web 1.0. Ideell – nun, da müsste man diesen Leuten sowas wie “Lernfähigkeit” zugestehen, was mir als Kulturhistoriker beim Blick auf die allgemeine Menschheitsgeschichte etwas schwer fällt. Generell führt der Schrei nach einem radikalen kulturellen Bruch, den Web 2.0 im Kern darstellt, selten zur Verbesserung der allgemeinen Lage. Wenn es gelingt, stehen wenige Profiteure vielen Verlierern gegenüber, wenn es scheitert, stehen die Möchtegernprofiteure mit dem Rücken zur Wand und vor ihnen ein Exekutionskommando. Nun ist das Web zum Glück rein virtuell, Blut wird da kaum vergossen, aber schon beim Scheitern der New Economy standen viele Revoluzzer am Ende mit leeren Händen da. Aber natürlich, nachdem diesmal alles so social softwarig sein wird, kann es ganz anders kommen.
Das ist gewissermassen das erprobte Personal und die alles umfassende Good News. Ein Netz umfasst alles, sozial will auch jeder sein, und warum 1.0, wenn es auch 2.0 gibt. In dem neuen, umfassenden System haben sie Blogs auch schon ihre neue Rolle zugewiesen bekommen, als persönliche Homepage 2.0., zentral für den Einzelnen als Mitteilungskanal, aber eben doch mit sehr begrenzter Funktion und beileibe nicht ausreichend für die Fülle an Möglichkeiten, die da auf uns zukommen. Im Gegenteil, mit RSS wird das Blog als Website für die Leser eher marginalisiert, und dafür steigt dann eben RSS als neuer, umfassender Infokanal auf.
Ich halte das nach dem momentanen Stand der Dinge für PSB, plain simple bullshit, aber: Es spielt keine Rolle. Selbst wenn es die entsprechenden Investoren als Bullshit erachten, wird es kommen. Da spielt es keine Rolle, ob Picasa aus den Trümmern eines VCs kam, ob Google Blogger für ein Butterbrot kaufte, AOL Weblogs Inc nur schluckte, um seine davonfliegenden Nutzer einzufangen oder Initiatoren des Hypes wie Friendster oder Orkut am Boden sind. Weitaus wichtiger sind die möglichen Synergien, die die vermeintlichen Schlüsselrechnologien zusammen bringen. Wer heute einsteigt, kann das entscheidende Bröckchen Web 2.0 haben, das die späteren Grossen brauchen werden, um sich einen Vorsprung zu verschaffen. Wer jetzt schnell wächst und begeisterte Anhänger hat, wird später hoch bewertet sein. Das Wachstum der Blogs alleine ist nicht sexy, aber das kombinierte Wachstum mehrerer Applikationen ist das, was Investoren feuchte Höschen macht – eben Web 2.0. Synergie ist das Wort der Stunde.
Es ist das gleiche erbärmliche Rattenrennen wie bei der New Economy 1.0, ohne das VCs nicht mitspielen werden. Sie werden mitspielen, nicht weil sie daran glauben, sondern weil sie untergehen, wenn sie nicht mitspielen. In spätestens ein, zwei Jahren müssen die VCs wieder Geld für ihre auf 10 Jahre angelegten Fonds einsammeln. Bis dahin müssen sie nachweisen, dass sie ihre vom Hype immer noch prall gefüllten Geldsäcke irgendwo sinnvoll investiert haben, sonst haben sie keine vorzeigbare Performance und sind nicht im “Upper Quarter” der Rendite. kein Upper Quarter, kein frisches Geld. Um das zu erreichen, lohnen sich kurzfristige Investments in winzige Softwareklitschen, weil sie geringe Folgekosten haben und angesichts der Virtualität der Produkte fast nach Belieben zu bewerten sind. Das geht besonders gut, wenn alle Magazine tolle Dinge über das Web 2.0 schreiben, und das werden sie – auch dafür steht schon die Staffage in Deutschland bereit, denn Web 2.0 wird per se der Spitzenaufhänger, der dem Thema Blogs so oft fehlt. Web 2.0 ist die beste Chance für die Ãœberbleibsel der New Economy, es nochmal zu packen, nach 5 oder 6 Jahren im Jammertal.
Allein deshalb wird es kommen, und deshalb tauchen bei vielen Leuten jetzt diese neuen Buzzwords auf. Ein PR-Blogger bemängelt plötzlich mangelndes Verständnis für Web 2.0 bei den Journalisten, sein Kumpel macht ein Blog für Web 2.0 auf, und im Winter werden wir bei Spreeblick Johnny einen Kongress zum Thema erleben, der als Startpunkt gelten wird. Kurz, da wird es einen Riss durch die Blogosphäre geben, und manche werden das Blog nur noch als Teil einer grösseren Sache, ihrer virtuellen Egosphere auffassen – man sehe mir die fehlenden Links zu den entsprechenden Scharlatanen nach, itŽs not my business to promote their buzz. Bezeichnenderweise taucht bei denen das Wort “kulturell” nicht auf, kulturell ist für sie keine Grösse. Es liesse sich aber trefflich darüber streiten, ob das Erfolgsmodell Bloggen nicht eine kulturelle Komponente hat, die die soziale “social” Komponente dominiert. Diese massenhaft genutzte kulturelle Komponente der Blogs ist nach meiner Beobachtung allerdings etwas, das es weder im Ursumpf des Netzes so ausgeprägt oder in der New Economy überhaupt gegeben hätte.
Ist das jetzt alles etwas kryptisch? So ganz durchdacht habe ich es auch nicht, aber nach meiner Erfahrung wird sich der Riss zwischen Blogosphäre und Web 2.0 dort bilden, wo die Erkenntnis der Kultur aufhört (und, siehe Projekte wie Exot wo das Kulturelle total dominiert). Ausnahmen wird es immer geben, Leute, die auf beiden seiten des Risses gleich eloquent und befähigt sind. Entscheidend aber ist, dass sich eine gewisse Gruppe von Leuten schon heute unter dem label Web 2.o auf den Weg in eine andere Konzeption von Persönlichkeitsmanifestation im Netz macht, die nur noch am Rande mit Blogs zu tun hat. Weil sie für sich dort den eigentlichen Profit sehen; nehmen wir mal einen Überwachungsstasifreak, der wird begeistert sein, wenn statt Worten plötzlich auch Ton und Bild zu observieren sind.
Allein die vorgebliche Dynamik von Web 2.0 wird dann seine Evangelisten auch zwingen, das langsam wachsende, sich kaum verändernde Bloggen als etwas Zurückgebliebenes wahrzunehmen. Tatsächlich passiert ja nicht viel Weltbewegendes in der Blogospäre, die ihre Kraft und Energie aus dem Alltag bezieht; wenn das PR-oletariat heute über Schneeballeffekte spricht, haben sie seit fast einem Jahr nichts anderes zu bieten als den einzigen Jamba-Fall bei Spreeblick. Das ist nichts im Vergleich zu all den schnellen Stories, die Web 2.0 liefern kann. Die kläffenden Hunde werden weiterziehen in die Wüste Richtung Fata Morgana 2.o – die Blogkarawane wird grösstenteils an der Oase bleiben. WeilŽs hier schön ist, und weil man ohne die nervenden Buzzköter in Ruhe vielleicht ja auch mehr hinbekommt als nur die lockere Clangesellschaft.
Zum Beispiel eine Kultur.
Sorry, the comment form is closed at this time.
danke danke danke für das mit der kultur und so. endlich mal ein artikel, der die entscheidenden punkte betont. und den satz im ZKM mit “kulturtechnik” und “staub von den füßen küssen” fand ich ja auch schon klasse…
nun, als Kulturwissenschaftler sage ich dir: es gibt keine Kultur ohne Sozialität und es gibt keine Sozialität ohne Kultur. Da einen Antagonismus hinzukonstruieren bringt nicht wirklich weit.
Aber ist mir doch auch eigentlich egal, dieses ganze web 2.0-Dings. Ehrlich, völlig schnurze.
Mich interessiert vielmehr, wie ich endlich meine del.icio.us-Links in mein Blog bekomme …
Am besten als .jpg via Flickr aufn Flog, äh Blog, lieber mspro. Die nächste Version vom sozialen Flockr-Brauser kann das bestimmt ganz lockr vom Hockr mit Rechtsklick bewerkstelligen. Und spätestens im Web 2.3, das dann auch die Küchengeräte mit sozialer Software einbindet, kann man sich dann seine last-fm-Lieblings-mp3s auf den Frühstückstoast brennen…
Es gibt einen Haken, weswegen ich nicht an einer großen Halbwertszeit des Hypes rund um den Begriff “Web 2.0” glaube: es ist zu abstrakt. Es kann nur mittels vorhandene Applikationen begrifen werden, aber selbst dann dürfte es Otto Normalinvestor schwer zu erklären sein, wo die Vorteile von Google Mail vs. andere Webmail-Systeme sind.
Verständnis von Web 2.0 setzt voraus, dass man RSS kennt, erkennt wo Ajax in Aktion ist, Zutrauen in Web als Applikationsplattform hat, Zutrauen in das Funktionieren von Kollaboration und “kollektiver Intelligenz” hat.
Erst daraus ergibt sich ein Gesamtbild das als “Web 2.0” bezeichnet werden kann. Ohne dieses Verständnis bleibt ein leeres Schlagwort übrig, von dem ich mir nicht vorstellen kann, wie es verkauft werden soll, sofern man nicht O’Reilly heißt, den Begriff geprägt hat und damit Bücher, Kongreße, Werbebanner und Magazine verkauft.
oh je. schiebt euch das mit dem 2.0 bitte ganz tief in den anus. web ist web, da gibt es kein “2.0” oder “3.0” oder “4.0”. wo kommen wir denn da hin!?! seid froh, mit dem was ihr habt und benutzt es als basis, wenn ihr in diesem bereich weitermachen wollt. wer noch einmal was von “web 2.0” faselt, wird vom internet ausgeschlossen.
danke für diese tiefschürfende Argumentation, wiewohl ich nicht ganz sehe was web2.0 noch mit der ursprünglichen vision des webs durech barners-lee zu tun hat.
wenn man keinen paradigmenwechsel in den letzten 1-2 jahren sieht, im vergleich zum web anno 2000, dann hat man vielleicht den kopf selber zu tief in körperöffnungen stecken.
Ne echt. So langsam geht auch mir diese Web 2.0 geschichte ein bischen auf den Senkel. Ich denke mittlerweile wirklich, das vernünftigste ist, den Hype Hype sein zu lassen, nicht mehr über dessen Berechtigung zu diskutieren sondern zur Tagesordnung zu schreiten. Was hat sich schon geändert? Was wird sich ändern? Ich glaube die nächste Zeit nicht viel.
Klar, es gibt ne Menge neuer Tools da draußen, mache schon recht viel genutzt, manche weniger. Manche mit guten Ideen, manche mit weniger guten. Und es kommen ne Menge hinzu, wohl auch in nächster Zeit. Wen das nicht interessiert, muss davon auch nichts mitbekommen. Ich für mein Teil kenne einige, die ich für wirklich sinnvoll erachte, die mir echte Vorteile bieten, von denen ich wirklich was habe. Ich werde auch weiterhin immer mal wieder für mich ein paar dieser Dinger ausprobieren, ganz unabhängig ob social-software oder web 2.0 draufsteht oder nicht.
Ich seh das eben aus Nuterperspektive, denn ich hab eh kein Geld, dass ich irgendwo venturen könnte. Und aus Nutzerperspektive kann ich viele der Tools wirklich nur begrüßen.
Die, die das für sich aus Prinzip ablehnen, nur weil dieses Label gerade so gehyped wird, denen kann ich auch nicht helfen, außer ihnen sagen: “Ihr verpasst was.” Ja, das könnte ich wohl tun, aber dafür ist mir das eigentlich viel zu egal.
Da gab’s doch mal ne österreichische Rock-Gruppe namens Opus, die hatten mal nen Hit, der hieß “Hype is Hype… na na na nana…” Mir geht Web X.X ziemlich weit am Arsche vorbei. Ich denke, also blogg ich. Das ist verdammt nochmal mein Leben. Das ist kein Geschäft.
Indem du aber doch recht viel über Web 2.0 schreibst, Don, beförderst du den Hype. Ob du willst oder nicht. Aber vielleicht willst du ja.
@dogfood: er heisst berners-lee, nicht barners-lee. ausserdem kann er noch soviele visionen gehabt haben, das, was es im endeffekt geworden ist, lag in der hand von vielen vielen individuen. jeder interpretiert das web für sich anders. es in irgendwelche schubladen zu pressen ist der absolut falsche weg. lasst euch lieber überraschen, was die nächsten generationen machen, wie sie es weiterbringen und was sonst noch dabei rauskommt. noch bin ich zuversichtlich. aber auch nur, weil ich selber daran interessiert bin.
lieber cipha, schön dass du hier mit argumentationen bar jeder schublade auftritts.
das bedauerliche an der web2.0-diskussion ist, dass der hype mitsamt seines dümmlichen geschwätzes nicht nur pro-web2.0 funktioniert, sondern auch die protagonisten des anti-hypes sich nicht zu mehr aufraffen können, als dem schwingen einiger schlagwörter. mehr als bloße reflexbewegungen scheint dabei nicht rauszukommen.
Böses, kulturloses Web 2.0?
Es ist fast schon ein Wunder, dass manche deutsche Blogs sich nicht selber scheiße finden. Das religiöse Gebot des deutschen Blogismus “sei dagegen” würde zumindest eine gute Argumentation dafür hergeben. “Die sind immer destrukti…
@ hiegl-Trackback: Kultur könnte auch bedeuten, Widersprüchliches zu akzeptieren, wie, sagen wir mal, einen Blogger, der etwas mies macht, indem er meinungen, die er nicht teilt, als Miesmacherei bejammert. Und vielleicht bedeutet Kultur auch, Texte kognitiv zu durchdringen. Kleines Beispiel: Pol Pot hat einen kulturellen Bruch verursacht, ohne dass man ihm jetzt Kultur zuschreiben würde. Abgesehen davon spreche ich wörtlich von “Erkenntnis der Kultur”, das ist etwas gänzlich anderes als “Kultur”.
Ich sage also nicht, dass die Apologeten von Web 2.0 kulturlose Volltrottel sind, ich sage, dass ihnen bei der Integration von Blogs in das Web 2.0 die Einsicht in die kulturellen Leistungen, neudeutsch von mir aus Content, abgeht. Meines Erachtens jedenfalls ist der Paradigmenwechsel durch Blogs nicht in der Software oder Funktionen wie RSS oder Trackbacks begründet, sondern vor allem durch den Willen der Autoren, sich auszudrücken. Was zuerst eine kulturelle und erst in der Folge eine soziale Leistung ist. Beispiel: Wenn ich für mich allein blogge und keine Kommentare zulasse, bleibt von “social” nichts übrig.
Dann, lieber Don, bleibt meines Erachtens auch nichts von der Blogkultur übrig.
Nun, ich würde Beispielsweise Frank Lachmann mit Argh schon Kultur zusprechen wollen. ßbrigens hatte auch Rebellen ohne Markt früher keinerlei Kommentare.
@DonAlphonso:
Herr Alphonso, das ist doch quatsch, wie wir als Materialisten wissen. Materielle ßnderungen, hier technischer Natur, geschehen nicht aufgrund von Quantensprüngen im Bewusstsein von XY, sondern werden vielmehr durch materielle Veränderungen erzeugt. Somit sind Trackbacks, dein gern-gehasstes RSS usw. genau die Vorraussetzung dafür, dass sich der soziale Rahmen wandelt. Und mitnichten umgekehrt. Genauso wie wir wissen, dass der Kapitalismus die Aufklärung hervorgebracht hat und nicht umgekehrt.
Lachmann hat dafür ne ziemlich lange Blogroll und bezieht sich auch häufiger in den Artikeln auf Kollegen. Im übrigen würde ich grundsätzlich davon Abstand nehmen, jemandem oder etwas grundsätzlich Kultur abzusprechen.
Es gibt aber eine Blogkultur und diese ist immer wesentlich eine soziale. Denn Kultur entsteht in der sozialen Interaktion (genannt Kommunikation)und ist ohne sie nicht denkbar. Schon beim Schreiben zu wissen, dass man Leser hat, ist macht das Schreiben zu einem sozialen Akt. Wie du es also drehst und wendest, du wird Kultur und Sozialität nicht gegenüberstellen können.
Diese Trennung in kulturelle und soziale Komponenten (u.a. bei Blogs) ist es, was mir nicht in den Kopf will. So ist deiner Meinung nach ein Blog, welches keine Kommentare zulässt wie Bildblog oder auch Wolfgang Flammes Blog lediglich eine kulturelle und keine soziale Leistung?
Das sehe ich anders. Allein in der Mitteilung an alle, wie es Bloggen darstellt, sehe ich eine soziale Kultur – also soziale und kulturelle Leistung. Kommunikation an sich ist immer eine soziale Leistung und dazu gehören lediglich einer der etwas gibt und jemand der es aufnimmt – schreiben und lesen zum Beispiel.
Das Kommentieren, die Diskussion, mag noch eine Stufe weiter gehen, aber der von dir angesprochene Wille der Autoren sich auszudrücken ist meines Erachtens genau die soziale Kultur, welche das social Web, Web 2.0, ausmacht. RSS und Trackbacks sind Funktionen in welchen sich dies ausdrückt.
Web 2.0 bedeutet also meiner Meinung nach auch und gerade bei Blogs die neue, soziale(re) Kultur im Internet. Der kommerzielle Faktor dabei ist wichtig und wird tatsächlich auch an Bedeutung gewinnen.
Tjaha, wenn ich denn dergleichen geschrieben hätte. Ich schreibe was über “kulturelle Komponente”, “Erkenntnis der Kultur”, also Kulturwahrnehmung der Web 2.0 Apologeten. Und über Kultur per se nur zum Schluss bei der Frage, ob es mehr als nur das Soziale geben kann. Ich bin aber der Auffassung, dass bei einem gedruckten Text wie beim “Exot” tatsächlich das Kulturelle das Soziale dominiert.
Als Historiker widerspreche ich deshalb. Es steht völlig ausser Frage, dass wir beim Betrachten von neolithischer Kunst der Linearbandkeramik keinerlei soziale Interaktion oder Kommunikation betreiben, schliesslich sind die Jungs schon seit 7000 Jahren tot, wir haben keinen Peil, wieso sie dann zur Schnurbandkeramik gewechselt sind – aber es ist fraglos Kultur. Oder nimm de Sade, der in Einzelhaft eingesperrt war und nicht einmal träumen konnte, dass seine Bücher je gedruckt werden würden. Dennoch entstand da ohne jedes soziale Ereignis Kultur. Man könnte natürlich universell argumentieren und die Abwesenheit von sozialen Ereignissen wiederum als soziales Ereignis definieren – aber das ginge mir dann doch zu sehr ins Beliebige. Kann sein, dass ich damit quer zur Soziologie liege, aber damit kann ich leben
Man kann sich nicht ausdrücken außerhalb eines Systems von sozialen Verweisungen und sozialen konventionen, seien es diejenigen der Linearbandtechnik, die auch nicht aus dem Nichts auftauchten, noch konnte de Sade schreiben, ohne in der seit Jahrtausenden waltenden sozialen Konvention eingegliedert worden zu sein, die wir Schrift nennen. Aus die Maus. Wir können das ewig so weiterführen.
De Sade hat sich eben nie erträumt, dass seine Bücher mal gelesen werden. Blogs ohne Kommentare richten sich aber an Leser und wünschen sich solche auch.
Es gibt natürlich ohne soziale Leistung Kultur, aber meiner Meinung gibt es eben auch soziale Kultur und diese ist mit ein Kern von Web 2.0 (und Blogs). Bei Blogs, sehe ich nur selten, dass die Kultur wirklich eine größere Bedeutung hat wie das Soziale – viel häufiger ist es andersrum.
Ok, der Kulturwissenschaftler sieht es wohl anders und es klingt logisch – also vielleicht gibt es doch keine Kultur ohne soziale Leistung.
@ martin: Als ich mein Blog Rebellen ohne Markt begonnen habe, war es ein rein privater Schmierzettel, um Texte für eine Publikation auszuprobieren. Und damit mich da keiner stört, habe ich die Kommentare abgeschaltet. Blogroll war mir damals auch ziemlich wurscht. Ich wollte eine gewisse ßffentlichkeit für meine Gedanken und Texte, aber keine Dummschwätzer in den Kommentaren. Und auch heute kicke ich regelmässig Leute raus und finde generell, dass auf meinem Blog zu viele leser sind. Entsprechend schmerzbefreit gehe ich auch mit ihnen um, lösching means fun 2 me. Und dieser robuste Umgang ist in etwa so, wie das beim Buch auch ist. Ein Buch etwa ist vollkommen unsozial, das egomanste, was ich bislang kennengelernt habe. Selbst eine Lesung hat kaum was Soziales, man sitzt halt vorne, liest seinen Text runter, die Scheinwerfer sind an, und das Publikum ist eine indifferente masse im Dunkel. Erst, wenn Fragen kommen, gibt es tatsächlich einen beidseitigen Austausch, davor geht es von A nach B, und das ist so sozial wie Knutschen mit der Wand. In der Konsequenz, denke ich, muss man einräumen, dass manche Kultur wie mein Blog früher weniger sozial und manches Sozialsystem wie Trackback nicht allzu kulturell ist. Dass ein Ameisenhaufen bei perfekter sozialer Struktur kulturell nicht auf unserer Stufe steht, ist eigentlich kein Geheimnis. Insofern bin ich der ßberzeugung, dass Kultur und â??Socialâ?? nicht das gleiche sind und ganz unterschiedlich gewichtet werden können.
Eine schnelle Suche bei Blogstats und Google Blogsearch zeigt nun aber, dass beim Thema Web 2.0 die Kultur nicht mal ansatzweise debattiert wird. Statt dessen wird auf Networking und schnelle Information abgehoben, alles Dinge, mit denen man vorzüglich einen Ameisenhaufen betreiben, aber zwingend noch keinen einzigen schönen Satz schreiben kann. Im Gegenteil, Bloggen wird zu einer Art privaten Website degradiert, oder nur einer Content-Tanke, die den RSS-Feed der anderen füttert. Das ist der Punkt, wo sich die Gewichtung der Web 2.0 Vertreter wegentwickelt von dem, was Bloggen für viele ist – eben keine omnipräsente Egosphäre mit einem Maximum an Social Software Schnittstellen, sondern ein privates Lagerfeuer, an dem jemand eine Geschichte erzählt. Das ist Bloggen übrigens für mich. Und wer das übersieht und meint, alle meine Geschichten taggen zu müssen, per del.ici.ous seinen Freunden verfügbar machen und mir dadurch social networking Partner zuführen will, die mir via Trackback reinquasseln – der ist mit seiner Social Software nun mal drüber über den Riss hinter meinem soziokulturellen Lagerfeuer.
@don
Ich weiß ja auch was du meinst: Es hat sich eine Blogkultur (oder mehrere) entwickelt und du glaubst durch die neuen (sozialen) Anwendungen und Tools ist diese nun bedroht. Kann ich nachvollziehen. Es werden sich aus diesen Anwendungen sicher neue soziale Verhaltensmuster ausbilden (=neue Kultur) und da ist bisher wenig die Rede von. Klar, denn man wird erst abwarten müssen, wie sich die Kultur dadurch verändert. Sie wird sich sicher verändern, aber man wird sich auch einigen. Die Diskussionen über Trackback- und Kommentarspam sind ja im vollen Gange, das heißt ja nichts anderes, als dass hier neue Konventionen (= eine modifizierte Kultur) ausgehandelt wird. Wo das endet weiß jetzt keiner, ob es endet auch nicht. Aber ich bin zuversichtlich, dass du auch in Zukunft ungehindert dein Lagerfeuer entfachen können wirst.
Witzig finde ich es überdies, das Sokrates in etwa die selben ßngste in ähnliche Argumente verpackte, als er meinte seine Kultur vor der gerade sich ausbreitenden Schrift verteidigen zu müssen.
Aber nein! Keine Angst, ganz im Gegenteil! Das ironische ist ja, dann Web 2.0 nur Realität wird, wenn es genug Partizipation gibt. Nun werden sich die Netzmemen der Mitmacher sicher potenzieren, aber ich bin mir sehr sicher, dass der grösste Teil der Blogger darin keinen Sinn sieht und einfach nicht mitmacht. Und all die neuen Ideen führen ja von Bloggen weg, marginalisieren es, machen die Tür von aussen zu, und das ist prima. Ich freue mich auf Web 2.0, weil es für eine Entflechtung sorgen wird.
Nun werden sich die Netzmemen der Mitmacher sicher potenzieren, aber ich bin mir sehr sicher, dass der grösste Teil der Blogger darin keinen Sinn sieht und einfach nicht mitmacht.
Nun, man wird sehen. So wie ich das aber mitbekomme, gibt es schon viele Blogs, die sich dort gerne tummeln und dadurch auch keinesfalls an (kutureller, literarischer) Qualität einbüßen: Wirres, Lu, Spreeblick und viele andere.
Inwiefern führen all die neuen Ideen von Bloggen weg? Ich glaube du siehst das falsch. Im Gegenteil integrieren die neuen Ideen Blogs und machen so aus dem einfachen Lagerfeuer ein größeres, mit Baumstämmen zum draufsitzen an der Seite und Gitarrenmusik mit Stockbrot, Roter Wurst und Bierfässle, mit Decken für die Besucher und Trampelpfaden zu den anderen Lagerfeuern.
Buzzword web 2.0
Ein lesenswertes Posting von DonAlphonso, recht heftig kommentiert von dem von mir sehr geschätzten majo macht mir zu später Stunde Kopfzerbrechen. Ja, beide haben recht: Web 2.0 ist Hype. Ja, es ist ein Buzzword, welches von den VCs (Wagniskapital …
Hallo webzweinull, meinst du mich? Ich bin nicht majo. Außerdem riechts hier nach Spam!
Lasst doch den armen Firmen ihr schönes Buzzword, um sich von Google oder Yahoo! kaufen oder von einem gutgläubigen VC finanzieren zu lassen.
Ach: Und die sind auch nicht völlig bescheuert und investieren in das “Web 2.0”, wenn da keine Vision und somit Geschäft wäre. Der Begriff ist zwar wirklich hohl, aber dass da eine gewisse Entwicklung hin zu etwas “anderen” Nutzungsmustern und Angeboten ist lässt sich ja wohl kaum bestreiten.
@mspro:
Nein, ich meine nicht dich, sondern majo von “industrial-technology-and-witchcraft”, der auf seiner Site einen Komentar geschrieben hat, offensichtlich ohne Trackback auf diese Seite. Warum riecht das nach Spam?
Nachdem ich jetzt auch den Eintrag und die Kommentare bei IT&W gelesen habe (Verlinkung nicht möglich da IT&W down ist), wird mir ein Problem ein Problem der Diskussion rund um “Web 2.0” bewusst.
Leute wie Don oder Rainersacht kennen “Web 2.0” nur in Form von Statements aus der VC-Szenerie.
Leute wie meine Wenigkeit, sprich Webdesigner, Pixelschubser u.ä., verbinden mit Web 2.0 konkrete Technologien, Formen von Websites und Internetangeboten. Siehe obigen angesprochenes “Paradigmenwechsel” gegenüber Web anno 2000.
Webarbeiter und VC-Menschen sprechen über “Web 2.0” und doch aneinander vorbei.
Web 2.0 aus der Sicht von Entwicklern – oder anderen
Eigentlich wollte ich zu diesem Eintrag auf blogbar.de nicht wirklich etwas schreiben, denn schon beim ersten ßberfliegen dachte ich mir, dass es ein typischer “Web 2.0 ist eine weitere Blase, um Venture Capital abzustauben, also eine böse Dot-Com-Z…
Don, mal wieder sehr erfrischend dein Beitrag! Die vielen Kommentare sprechen ja auch dafür, dass du einen wunden Punkt getroffen hast. Endlich mal eine neue Sichtweise auf den ganzen Hype mit Web 2.0. Wenn hier einer 2.0 ist, dann ja wohl: www2.blogbar.de oder http://www.blogbar2.de! ;-)
RB
Na dann will ich den Lesern hier auch networkmässig nicht die neueste Web2.0slimenetwork-App mit Bierextension eines freischaffenden Journalisten mit Hype2.0 Schwerpunkt an das Handelsblatt vorenthalten: Sixtus mal wieder in schwülstig-web2.0esoterischer Hochform. Dass ausgerechnet so jemand, der zu feige zum Hierherlinken ist, von social Software spricht…
Revolution im Internet
Auch an Hartz4all gehen die neuesten Entwicklungen des Internets nicht spurlos vorbei.
Im Gegenteil: Während an allen globalen Fronten – in der Blogosphäre, in Artikeln, in Interviews, etc. – teilweise heftig über das so genannte anachronistische W…
web 2.0
Zu einer unsinnigen Diskussion ein Kommentar vom Handelsblatt, das wiederum in schönen Worten von Mario Sixtus widerlegt wird. web 2.0 hat doch was für sich.
…
“ein Kommentar vom Handelsblatt, das wiederum in schönen Worten von Mario Sixtus widerlegt wird”
Das Handelsblatt wird widerlegt? Da wäre aber viel zu tun…
Web 2.0 ist wohl, wenn eine Abfolge in dürren Worten ohne eigenen Gedanken von einem Herrn beschrieben wird, der nicht wirklich der deutschen Sprache mächtig ist, sich aber für befähigt hält, die Sinnhaftigkeit einer Diskussion und die Schönheit von Worten zu beurteilen. Nicht, dass ich dieses Wesen von Web 2.0 bezweifelt hätte, aber ein herzliches Dankeschön für die Bestätigung.
Don 0.92 und Web 2.0
Don resümiert auf der Blogbar über Blogs und das Web 2.0 als Ganzes:
Web2.0 – oder Web 2.0? – oder Internet 2.0, der Buzzwords gibt es viele – wird kommen. Noch nicht dieses Jahr, aber 2006/7. Und zwar ganz gross. Auch hier in Deutschland….
Bitte, gern geschehen.
Allerdings versuche ich auch gar nicht mit irgendwelchen abgehobenen Satzkonstrukten Aufmerksamkeit zu erreichen. Ist nunmal meine Meinung. Persönliche Homepage 2.0 und so, du weisst schon, da muss man sich ja auch entsprechend geben. Ich bleibe eben dabei dass web 2.0 ein Modewort ist welches nach wie vor nicht greifbar ist, aber jeder meint, seinen Senf darüber abgeben zu müssen, inkl. Herrn Alphonso.
Allerdings bedanke ich mich für den Hinweis, der mich dazu gebracht hat, mal über das Wort Kommentar nachzudenken. Dachte immer es wäre neutral…
habe ja doch schon eine Menge über Web 2.0 gelesen. Sowohl Kritiker als auch Beführworter, sowohl Phantast als auch Realist.
Aber Don, solch irrelevante Aussagen (man verzeihe mir bitte diese Ausdrucksweise) über Web 2.0 und Blogs ist mir noch nicht untergekommen. Sonst schätze ich deine Artikeln doch sehr …
Magst Du das irgendwie begründen, oder bleibt es beim hingeworfenen Pauschalurteil?
er meint wohl, dass du der natürlichen evolution des kapitalismus widersprichst und die evolution des webs verkennst. :P
ich find web 2.0 übrigens nen tollen begriff. er umschreibt das nichts so wunderbar, dem kann man sich kaum entziehen. es scheint fast, als sei der begriff eine ode des kommerz an das nutzende volk. sozial sollt ihr sein, euer geld sollt ihr uns geben und wir liefern euch dafür was ihr jetzt schon habt. nur teurer wirds, aber das ist zu eurem besten.
Web 2.0 Deutsch …
… dankenswert konzentriert bei live.hackr, deutsches mustread-blog zum thema. dort verlinkt zwei sinnvolle beiträge, vorgemerkt zur weiterverarbeitung: – don alphonso räsonniert über Web 2.0 als neuauflage des dot.com-rinderwahnsinns. und er hat rech…
Selten so viel Unfug gelesen wie in diesem Beitrag. Wenn du es nicht haben willst, sei still. Oder schreibst du künftig auch über jeden Versuch eine neue Gummibärensorte auf den Markt zu bringen?
Mir sind jedenfalls Menschen lieber, die positiv Neues ausprobieren und zulassen. Auch auf die Gefahr hin, dass sie auf die Nase fallen. Aber das ist besser, als pseudointellektuellem Tratsch und negative Besserwisserei über was verbreiten, was man nach eigener Aussage noch nicht mal verstanden haben.
Das Leben ist mehr als VC. Und eine Entwicklung wie Web 2.0 – oder wie auch immer man es bezeichnet – ist spannend genug, sich positiv damit auseinanderzusetzen. Stimmt schon: Muß man nicht. Halleluja.
“Wenn du es nicht haben willst, sei still.”
Und warum hältst Du dann nicht den Mund? Wir wäre es mal mit einer Nachhilfestunde Meinungsfreiheit? Mit anonym agierenden Feiglingen wie Dir wird das sicher ein lustiges Web 2.0.
Im alten Web 1.x kriegt erhält der Sender eine Email, wenn die vorhin gesendete Email nicht zugestellt werden konnte.
Im neuen Web 2.0 frägt man doof hinterher: “Guten Tag Herr Sixtus, ich hatte ihnen gestern eine E-Mail geschickt. Ist die mittlerweile bei Ihnen angekommen?”
http://www.sixtus.net/entry/638_0_1_0_C/
Web2.0 in der Diskussion
Seit ein paar Tagen läuft eine Diskussion über Web2.0, die ich hier verlinken und aus meiner Sicht ein wenig erörtern will. Zunächst die Links: Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird. Altes Web in neuen Tüten Von Web 2.0
Das Web 2.0 ist eh schon da. Worüber geht noch gleich die Diskussion? Ich glaube, ich muss nah der Lektüre dieses Beitrags meinen Account bei Flickr, del.icio.us et al. löschen :-)
(Ich hab natürlich nur ca. 5% der Beiträge hier gelesen, aber trotzdem:) Was kümmerts euch? Is doch wieso nur Internetz.
Du bist Deutschland
Die Kampagne zur Aufbesserung des Images der Bundesrepublik Deutschland dürfte ja mittlerweile jedem bekannt sein. Bis zu diesem Zeitpunkt wusste ich noch nichtmal, dass ich auch Franz Beckenbauer bin – nur Tore schieße ich immer noch nicht. Ich wus…
I want to be a star
Weblog ist da, Beitraege sind da, Besucher nicht.
Wie bekomm’ ich die jetzt?
Ich koennte allen meinen Freunden davon erzaehlen. Dauert aber lange und ist auch nicht sehr effektiv. Ausserdem altmodisch, wir leben in Zeiten von Web 2.0. Das ist es! I…
Die Hunde kläffen, aber die Karawane zieht weiter…
Die Diskussion um Web 2.0 geht weiter
Richard Joerges fasst in seinem Weblog die aktuelle Diskussion über das Web 2.0 in der deutschen Blogger-Szene, die unter anderem von DonAlphonso und Thomas Knüwer angezettelt wurde, sehr schön zusammen: “Schon seit geraumer Zeit bahnt sich eine unse…
Web 2.0 goes Munich: Trinkt Euch das Internet schön!
Kaum etwas hat in letzter Zeit so hohe Wellen im Netz geschlagen wie das berühmt-berüchtigte “Web 2.0″ – was auch immer damit gemeint sein mag. Während der Begriff bei manchen sofort allergische Reaktionen auslöst, verlieren andere sic…
Web 2.0 Dingeling
Don Alphonso weiss, wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird.
…
Was umschreibt der Begriff web2.0
Vorbemerkung zu diesem Artikel
Diesen Artikel schreibe ich, weil ich die neue Kategorie web2.0 eingeführt habe. Wenn ich in nächster Zeit in dieser Kategorie Projekte oder Meinungen zum Thema web2.0 vorstellen möchte, will ich wenigst…
[…] Nicht zuletzt die Blogosphäre war Auslöser und Ideengeber vieler Web 2.0 Anwendungen. In den Nischen entstehen verschiedenste Konzepte, die den Nutzer bewust einbeziehen. Die Aufbruchstimmung erinnert an die Anfänge des WWW, als Amateure mit Ihren Homepages den größten Anteil am WWW für sich beanspruchten. Der fast religiöse Eifer , mit dem Web 2.0 Anwendungen aus dem Datenstrom schießen findet bereits Kritiker. […]
[…] Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird vom "bloggenden Kanonenboot" DonAlphonso […]
[…] Social Software / Web 2.0 […]
Ahh, das ist aber schön:
“ein privates Lagerfeuer, an dem jemand eine Geschichte erzählt”
Ja, das gefällt mir. Kann der misteriöse DonAlphonso auch anders?
Wer ist eigentlich der Kerl, für den ich ein Rattenfänger bin?
Gruß Ramona
PR-Fachfrau
Mittlerweile könnte der deutschen Blogshpäre ein kleiner Dämpfer zugefügt worden sein. Die Vorschrift, für die Deutsche nationalbibliothek alle Webinhalte im zweifel bereit zu stellen, dürfte die meisten überfordern:
[Edit: Link wegen absoluter Sinnlosigkeit entfernt. Don]
@”Politisches Journal”: Ist das eigentlich schon Spamming, wie dieser Link quer durch alle Diskussionen geschmiert wird?
Am Ende steht auch nur Panikmache drin, da wird längst nich so heiß gegessen wie gekocht.
Auch wenn natürlich dieses Thema schon über ein Jahr alt ist und damit VÖLLIG veraltet ;-) , möchte ich doch meinen Saft dazu beigeben.
Ich selber bin Entwickler von einem nicht zu kleinen Content Management System und dort werden wir fast täglich damit beworfen, das unser CMS ja gar nicht diesen tollen Web 2.0 Hype mitmacht. Trotz allem haben wir innerhalb von einem Jahr unsere registrierten Forumsnutzer von 30.000 auf über 75.000 verdoppelt. Irgendwie scheinen doch eine Menge Leute dort draussen zu sein, die mit Hirn an die Sache ran gehen. Da müssen dann doch meist mehr als 5 Jahre dazwischen sein, damit die Leute wieder drauf abfahren. Vielleicht wie in der Atomkraft so 30 Jahre. Oder wie bei der Bombe so in Richtung 50 Jahre…
Neben dieser netten Tendenz (in meinen Augen), gibt es auch noch den Effekt, das gute Sachen, egal ob technisch veraltet oder nicht, sich wirklich lange halten. Wer das Mausnet noch kennt… Das hat sich in den letzten 25 Jahren kaum verändert und ein Bekannter von mir treibt sich dort immer noch rum. Oder IRC. Es ist alt. Es ist langweilig, weil gar nicht bunt und mit Ton und Bildern und sowieso, aber wenn man Hilfe sucht, findet man meistens in diesen “alten” Kanälen immer noch die kompetenteren Leute…
Also, auf die Hypes, die kommen und gehen und auf die soliden Sachen, die lange brauchen, aber dann auch lange bleiben. :-)
Hmm, klar, Sachen wie IRC un usenet sind mit Sicherheit alt und gewachsen. Aber auch für viele unverständlich ;) So ein Web2.0 Projekt ist da dann halt doch einfacher, man muss sich auch nicht mit der Technik beschäftigen ;)
Was unterscheidet die Web-Versionen voneinander? Ein Wortbild mag helfen. Web 1.0 fällt mit der Tür ins Haus, Web 2.0 rennt offene Türen ein und Web 3.0 braucht weder Türschlösser noch Türgriffe.
Hans Kolpak
Biß der Woche
Seit dieser Artikel geschrieben wurde hat sich viel getan. Mittlerweile gibt es einige Profitable Web2.0 Unternehmen – auch in Deutschland. Die Businessmodelle hinter den meisten Startups sind aber immer noch nicht auf Nachhaltigkeit ausgelegt.
Auf Socialweb Guide kann man sich ein Bild zur aktuellen Entwicklung machen:
http://www.xxxxxx – xxxx .de
[…] In der deutschen Blogosphäre ist die Diskussion Web 2.0 (hot or not) ja gerade in vollem Gange. Ich würde auch gerne was dazu schreiben, aber erstens ist schon alles gesagt, zweitens kann ich das sowieso nicht so gut. Also machen wir das gleich praktisch: […]
für mich ist dies nur ein deutliches Zeichen, daß Springer noch ein Printhaus ist und völlig unerfahren im Umgang mit dem Internet ist. Christoph Keese ist gut für die Zeitung, aber Online brint er nichts – bitte schaut mal den seinen Blog aus der Chefredaktion an, ein Armutszeugnis, keine Links, keine Kommentare, keine Vernetzung – typisch Print. Einer schreibt keiner liest.
Freuen wird dies vor allem Spielgel, Focus und Co., denn so wird Springer im Internet keinen Schritt nach vorne kommen.
Gruß aus HH
[…] Auch ein weiterer Artikel von DonAlphonso “Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird.” setzt sich nur mit der Benutzerseite des Web 2.0 auseinander. […]
[…] Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird. […]
[…] Wie Web2.0 die deutschsprachige Blogosphäre schöner machen wird von DonAlphonso […]