Wochenendkinderkacke
Hyperlinks sind eine der Essenzen die das Internet zusammenhalten. Man wird nicht über jeden Link glücklich sein. Bei einigen Verlinkungen wird einem der Kragen platzen. So geschehen mit der Erwähnung der blogbar in einer Blog-Empfehlungsliste der WELT.
Dass Don ein Problem hat, in einer Empfehlungsliste der WELT aufzutauchen, kann ich nachvollziehen und sollte niemanden überraschen. Dass er um Entfernung bittet, ist legitim. Mit dem Tonfall wird nicht jeder an der blogbar glücklich gewesen sein (man zähle mich dazu), da es in diesem speziellen Fall das ganze Blog blogbar und seine Beteiligten betrifft und nun auch auf das Blog zurückschlägt.
Es wird Veränderungen an der blogbar geben. Es ist nur die Frage des “Wann”, denn die Prozesse die im Hintergrund nötig sind, schleppen sich zäh dahin. Was eigentlich schon für Ende Januar angedacht war, wird sich nun mit Sicherheit nicht vor März realisieren.
Zum Kinderkacke-Spiel gehören immer zwei. In der anderen Ecke steht Stefan Niggemeier der sich nicht nur über Wortwahl aufregt, sondern bereits das Verlangen für abstrus hält:
Dies ist ein freies Land. Jeder darf auf BILDblog verlinken. Und wenn auf diese Weise ein paar Welt-Leser einen schärferen Blick auf das Blatt bekommen, von dem der Herausgeber der Welt lebt wie von keinem anderen, ist mir das Recht.
Abgesehen davon, dass es sich nicht nur um eine bloße Verlinkung handelte, gibt es Fälle in der sich das BILDblog auch nicht so ganz gerne empfehlen lässt. Dann z.B. wenn man auf der Nominierungsliste für den Goldenen Prometheus steht.
Also: eine Empfehlung auf der Blogliste der WELT ist ein Zeichen für ein freies Land. Ein Austragen aus der Nominierungsliste des Goldenen Prometheus ist hingegen ein Akt der “Medienhygiene”.
Apropos WELT: der Online-Newsroom und damit verbunden der erhöhte Ausstoß an Inhalten, scheint zu einer “Blogisierung” der WELT-Website zu führen. Manch Artikel in den hinteren Ressorts liest sich eher wie ein gestreckter Blogeintrag und nicht wie ein Nachrichtentext der würdig genug wäre, auch auf Papier gedruckt zu werden. Da sind andere Zeitungen konsequenter in ihrer Trennung
Immer noch besser als das was sich Holzbrinck/Germanblogs/BOOGIE MEDIEN derzeit einfallen lassen. Mit “Loovt” aus dem Hause “Germanblogs” (jenes Unternehmen, das Blogger inzwischen nicht mehr mit Geld entlöhnt, sondern mit kleinen “coolen” Taschen abspeist und demnächst Glasperlen und Muscheln als Blogwährung einführt) bringt man inzwischen das gefühlt siebenundzwanzigste TV-Blog auf dem Markt, dass sich vorallem als Lagerstätte für umformulierte Pressemitteilungen versteht, die von newsaktuell/OTS abgegriffen werden.
Kann man machen. Bin trotzdem über die geringe Fallhöhe dieses Projektes aus dem Hause eines Medienkonzerns und seiner Tochter überrascht.
BTW: Als Blogsystem wird Drupal und nicht 21publish benützt.
Die hiesigen Fernseh- und Rundfunkanstalten versuchen sich massiv dem Thema Internet anzunähern. Die ARD hat zum Beispiel inzwischen ein gut laufendes Tagesschau-Blog (hätte ich vor zweieinhalb Jahren nicht gedacht). Und wer irgendwelchen Intendanten und sonstigen Verantwortlichen ein Mikrophon unter die Nase hält, bekommt viele Lippenbekenntnisse zu den fantastischen Kommunikationsformen die das Internet ermöglicht.
Aktuell gibt es ein Beispiel, dass als “Lakmustest” dienen könnte, wie ernst die ARD und der NDR ihre Kommunikationsbereitschaft nehmen.
Das “Politmagazin” PANORAMA hat am Donnerstag einen unterirdischen Beitrag zum Thema “Computerspiele” gebracht. Nicht nur die Intention des Beitrages ist fragwürdig gewesen. Es tauchen so viele hanebüchene faktische Fehler auf, dass man sich fragen muss, ob PANORAMA, der NDR und die ARD überhaupt irgendeine Form der redaktionellen Qualitätskontrolle besitzen. Jan Schejbal hat sich die Mühe gemacht und den PANORAMA-Beitrag durchgeackert (via Jo/YAMB).
Die spannende Frage: wird die PANORAMA-Redaktion die Kommunikation mit seinen Fernsehzuschauern aufnehmen? Im PANORAMA-Forum beim NDR sind inzwischen 83 Beiträge aufgelaufen, die größtenteils detailliert und sachkundig den Beitrag auseinandernehmen. Wortmeldungen des NDRs, der PANORAMA-Redaktion oder des Autors hat es im Forum (Zitat PANORAMA-Website: “Ihre Meinung zählt!“) bislang nicht gegeben. Der Admin macht nur brav seine Runde und löscht Links die auf ausführlichere Blogeinträge verweisen.
Es ist nicht der erste fragwürdige TV-Beitrag zum Thema “Computerspiele” in politischen Magazinen der mit Einseitigkeit und blanker Ahnungslosigkeit/Lüge glänzt. Der viel gelobte Frank Plasberg musste nach einer ebensolchen einseitigen “Hart aber fair”-Sendung und den heftigen Reaktionen im Gästebuch eingestehen:
Ich habe wie immer besonders aufmerksam unser Gästebuch gelesen. Nicht zu übersehen, dass viele User unsere Sendung als unfair empfunden haben, weil kein Spieler am Panel vertreten war. Sie haben Recht: Das war ein Fehler. Auch ein noch so guter Tom Westerholt im Film konnte dieses Manko nicht wett machen. Sorry, wir haben verstanden.
Ihr Frank Plasberg
Der PANORAMA-Beitrag ist eine Katastrophe gewesen.
Die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten verstehen nicht, dass für Jugendliche/Unter Vierzigjährigen die handwerklichen Fehler solcher Beiträge offensichtlich sind. Die Häufung solch schlechter Beiträge zu einem Thema läßt für eine große Gruppe von Personen die gesamte Glaubwürdigkeit der Informationssparte der Öffentlich-Rechtlichen gegen die Wand fahren. Es sind solche Beiträge die dazu führen, dass in der Wahrnehmung von vielen, “Journalismus” keine Bezeichnung für ein Qualitätsmerkmal mehr ist und die Grenzen zwischen den altherkömmlichen Massenmedien und den Medienformen des Internets verwischen.
Wenn ARD & ZDF Probleme haben, für ihre Programme eine junge Zielgruppe zu erreichen, dann liegt es auch an dem Unverständnis für “jungen” Themen, dass die Öffentlich-Rechtlichen immer wieder zeigen. Der Image-Schaden der sich dabei bei den Leuten einbrennt, ist auch nicht dadurch wieder gut zu machen, dass man Karl Moik gegen Florian Silbereisen austauscht oder an anderer Front hippe Blogs für ARD Aktuell aufmacht.
Also PANORAMA, was nun?
[Edit: Die PANOARAMA-Redaktion hat bereits am Freitag reagiert. Stefan Niggemeier macht mich in den Kommentaren darauf aufmerksam, dass die PANORAMA-Redaktion in einem anderen Thread im Forum ihren Textbaustein für Anfragen zum Thema veröffentlicht hat ]
Sorry, the comment form is closed at this time.
Jaja, die Panorama-Sendung! Noch ein Sargnagel für die ÖffentlichRechtlichen, bzw. das ganze Medium TV. In meinem Bekanntenkreis nimmt die Zahl der TV-Komplettverweigerer immer mehr zu. War ich noch vor Jahren ein Exot (“Ach stimmt, Du hast ja kein Fernseher!”), so nutzt ca. die Hälfte meines Umfeldes die Glotze fast nur noch zum DVD-Anschauen oder die Spiele-Konsole anschliessen. TV wird allenfalls in homöophatischen Dosen genossen (Spochtgroßereignisse und hier und da eine ausgewählte Serie).
Man regt sich daher massiv auf, dass ARD&ZDF mehr Sendungen ins Netz stellen wollen, nur damit man damit die PC-GEZ-Gebühr rechtfertigen will. Auf die Art: “Ich habe schon im TV keine Lust den Schrott anzusehen, ich werde ihn garantiert auch nicht im Internet ansehen. Aber zahlen soll ich für diese gequirlte Scheisse?”
Grundversorgung my ass … aber solange die Volksparteien noch auf das Medium TV zum Nebelwerfen angewiesen sind, solange wird sich politisch dort nichts bwegen. Hilft einfach nur das klassische Mittel der Verweigerung. So wie in Diktaturen Leute während der Rede des Staatsoberhauptes plötzlich gehäuft einen Spaziergang machen, so hilft hier nur konsequentes Ignorieren, bis die Verantwortlichen die Lektion gelernt haben oder bedeutungslos geworden sind.
Warum ist das ein “Kinderkacke”-Spiel, wenn Don und ich anderer Meinung sind und das entsprechend äußern? Warum ist das nicht einfach ein Streit, eine öffentliche Debatte? Ja, gut, sie wird mit unfreundlichen Untertönen von beiden Seiten geführt, weil wir eine Vergangenheit haben aber macht das die Auseinandersetzung um die Frage, was Links sind und was sie bedeuten (eine Auseinandersetzung, die ich für fruchtbar halte) zu einem “Kinderkacke”-Spiel?
In der Sache sehe ich tatsächlich schon formal einen großen Unterschied zwischen der Nominierung für einen Preis und einem Link, auch einer Link-“Empfehlung”. Das eine hat etwas mit meiner Mitwirkung zu tun, das andere nicht. Die Nominierung für den Preis ist natürlich verbunden mit einer Einladung zur Preisverleihung und mit der Möglichkeit, am Ende auf der Bühne zu stehen und den Preis zu bekommen. Wir wollten diesen Preis nicht und haben die Nominierung genutzt, öffentlich zu erklären, warum nicht. Wir überlegen uns bei BILDblog, wem wir Interviews geben, wessen Fragen wir beantworten, mit wem wir zusammenarbeiten. Aber wir überlegen uns nicht, wessen Links wir “akzeptieren” – weil das nichts mit unserer Mitwirkung, nach meinem Verständnis nicht einmal mit einem irgendwie gearteten Akt unseres Einverständnisses zu tun hat.
Neulich hat uns Claus Strunz in seiner “Bild am Sonntag”-Kolumne freundlich erwähnt. Das ist nichts, worauf ich stolz bin, nicht nur weil das vermeintliche Kompliment natürlich vergiftet war, sondern allein schon wegen des Absenders. Ich nehme die unterschiedlichen Versuche bei Springer, Wege zu finden, mit uns umzugehen, eher interessiert und amüsiert zur Kenntnis. Aber soll ich daraufhin Strunz schreiben, er möge bitte davon absehen, seinen Lesern BILDblog zu empfehlen? Das hielte ich in der Tat für abstrus. Aber sobald er uns einen “Bild am Sonntag”-Preis für korrekten Journalismus überreichen wollte, würden wir uns das deutlich verbeten.
Ich finde das einen nachvollziehbaren Unterschied. Ja, vielleicht kann man auch darüber streiten, ob Empfehlungen in Link-Form etwas anderes sind als Empfehlungen in anderen Medien. (Hat Don auch Zeitungen oder Zeitschriften böse Briefe geschickt, weil sie gegen seinen Willen das “Blogs!”-Buch rezensiert und gar positiv besprochen haben? Könntet Ihr Euch erfolgreich dagegen wehren, von, sagen wir, der “Jungen Freiheit” positiv erwähnt zu werden?) Wie gesagt: Ich streite mich gerne darüber, ich erhebe nicht den Anspruch, endgültige Antworten zu kennen. Aber ich wehre mich dagegen, das als “Kinderkacke” abzutun.
Ich lese nun eine ganze Weile schon hier mit und beobachte mit zunehmendem Bedauern, daß nach meinem Gefühl eine Diskussion auf Sachebene immer schwieriger – inzwischen fast unmöglich – geworden ist. Unterschiedliche Meinungen müssen ja nicht zwangsweise in Beschimpfungsorgien ausarten.
Didaktisch reduziert (!) kann man sagen, dass wir derzeit in der deutschen, die Medien betrachtenden Blogosphäre zwei Vorgehensweisen haben:
a) Sich Beachtung und Raum verschaffen durch Lärm und deutliche, zuweilen äußerst verletzende, zuweilen verhetzende und beleidigende Ansprache (Don Alphonso)
und
b) sich Beachtung und Raum verschaffen durch genaue, zuweilen auch etwas erbsenzählerische Recherche, verbunden mit einem bündigen Erzählstil (Niggemeier). Zwischenformen gibt es auch (Knüwer).
Dadurch haben sich mit der Zeit Lager aus namentlich bekannten und anonymen Claqueuren gebildet, die ihren jeweiligen Gallionsfiguren (es sind natürlich einige mehr als Alphonso und Niggemeier) bereitwillig applaudieren und stützend für diese, ihre Meinungsrepräsentanten wirken.
Ein bisschen wie ein Rugby-Match mit vollen Zuschauerbänken, nur daß keine Teams auf dem Rasen stehen, sondern nur ein paar Männlein.
Schuld an der Entwicklung ist in erster Linie der hier oft herrschende hetzerische Ton, der – das sieht dogfood richtig – mehr und mehr aus dem rebellmarkt hierhin herübergeschwappt ist. Ich halte das für eine gefährliche und mehr als bedauerliche Entwicklung, weil man aus reinen Ressentiments immer mehr geneigt ist, der “Gegenseite” zu applaudieren, allein weil hier so eine unangenehme, ja vergiftete Atmosphäre herrscht. Ich habe hier in der Vergangenheit auch bei Don Alfonso durchaus gute und richtige Analysen gelesen. Aber dieser martialisch-kriegerische Sound dabei ekelt mich in zunehmendem Maße an, so daß ich – was mich erschreckt – fast automatisch Sympathie für seine “Gegner” entwickele, die diese oft selbst nicht verdient haben.
Leider färbt all dies – allein aufgrund seiner Reichweite und Vernetzung – auch auf andere Weblogs ab, immer mehr. Dass große “Altmedien” wie Zeitungen und Printmagazine die Blogosphäre nicht so ernst nehmen, wie viele Blogger das gerne hätten – es ist nicht zuletzt eine Konsequenz dessen, dass einige wenige mit lautem Getöse und halbgaren Google-Recherchen durch Betonwände laufen und alles niederreißen. Wenn ich in diesem Jahr einen Wunsch hätte: Es wäre eine Entspannung und ein Zurückfahren der Tonalitäten auf ein gewisses Mindestniveau, das Sachdiskussionen zulässt.
Oh, pathetisch geworden, dies.
Na, Amen.
@Stefan: Die Auseinandersetzung rund um diese “Verlinkung” wurde so und nicht anders geführt, weil beide Akteure ihre Vorgeschichte miteinander haben und aneinandergerasselt sind. Dazu braucht man sich nur die entsprechenden Blogeinträge und Kommentare zu lesen. Öffentliche Debatte um Links/Empfehlungen? My ass. Wenn dein Blogeintrag so gedacht war, dann war er dezent am Sujet vorbeigeschrieben und von einem Großteil der Kommentare falsch aufgefasst worden.
Stand das irgendwo in den Prometheus-AGBs dass aus einer Nominierung eine Teilnahme- und Annahmepflicht folgt?
Ich sehe weiterhin Parallelen zwischen einer redaktionellen Empfehlung und einer Preisnominierung. Bei beiden kann man sagen “Leckt mich am Arsch, macht was ihr wollt” und anschließend gepflegt vor sich hin ignorieren. Oder man kann sich in Pose werfen, in die Öffentlichkeit gehen und “Schurken, Ihr!” rufen!
Bei der Empfehlung und bei der Nominierung verhalten sich die Parteien identisch. Der Empfänger soll belohnt/beschmeichelt werden, gleichzeitig verleiht sich der Absender Credibility und Inhalt. Wieso soll nun nur in einem Fall die Möglichkeit bestehen, sich per eMail eine Empfehlung zu verbeten, aber nicht in dem anderen?
Keine Ahnung, aber wir reden hier über einem Betrag im Internet, sprich: veränderbaren Inhalten, und nicht über Zeitungen, Radio oder Steintafeln.
Sowohl bei der Empfehlung als auch Nominierung dürfte die lautstarke Empörung auch zu einer gewissen Adelung geführt haben. Vor Don dürften die wenigsten überhaupt von den versteckten Empfehlungen der WELT etwas mitbekommen haben und beim Prometheus war es (wenn ich mich richtig entsinne) die allererste Verleihung des Preises für die das BILDblog dann mit seinem lauten Protest auch für entsprechende Bekanntheit sorgte.
Bei beiden Geschichten wäre nicht viel passiert, wenn man sie durch gepflegte Ignoranz ins Leere hätte laufen lassen. Stattdessen hielt man es beide Male für nötig laut Flagge zeigen zu müssen.
Grundsätzlich:
Mir ist es im Prinzip erst einmal egal, wer was wie verlinkt und was für ein Text über “meinen” Content schreibt. Ggf. habe ich ja via Blog die Möglichkeit selber darauf zu reagieren. Ich halte es immer noch für besser als “Verbote” auszusprechen.
Andere Leute sind anders gestrickt. Für die ist es eine Gewissensfrage sich eben nicht von jedermann verlinken zu lassen und in diesem Sinne akzeptiere ich dass für Don die WELT nicht nur irgendein Medium und nicht vergleichbar mit irgendwelchen Rezensionen in Lifstyle-Magazinen ist. Es soll auch fantastisch politisch-korrekte Blogger geben, die sich die Verlinkung aus blogbar per .htaccess-Datei verbeten haben.
Das Internet ist größer als die einzelnen Marotten von Individuen.
@Franz H:
Nicht jedem liegt die Tonalität von Don. Aber die StudiVZ-Geschichte ist meines Erachtens ein Paradebeispiel, dass es manchmal anscheinend nicht anders geht.
Wäre es nach den Bloggern gegangen, die das Thema anfangs aufgegriffen hatten, wäre es bei einem “Klaps auf dem Hinterkopf” geblieben.
Alles was sich ab November aus der Geschichte ergeben hat, köchelte nur wegen Dons Rhetorik lange genug, damit die eher nüchternen Fakten auch aus anderen Blogs aufgegriffen wurden.
Es gibt Themen, da kommt man nur voran, wenn man Lärm macht.
@dogfood: Ich versteh Dich nicht. Die Diskussion unter meinem Blogeintrag ist über weite Strecken kein Zickenkrieg zwischen Don und mir, sondern eine Auseinandersetzung zwischen ix und wolff (der die Frage überhaupt aufgebracht hatte) über das Wesen von Links. Wieso öffentliche Debatte your ass?
Ich habe vom Panorama-Beitrag nur gehört und kann daher da nicht ganz mitreden. Es ist jedoch wirklich so, daß ich das Grundvertrauen in einige Medien verloren habe. Sobald die nämlich über Themen berichten, bei denen ich mich einigermaßen gut auskenne, ärgert es mich, wenn ich da peinliche Fehler (sachlicher Art) entdecke, die bei einer vernünftigen Recherche hätten vermieden werden können.
Denn dann frage ich mich jedesmal “informieren die auch bei Themen, wo ich mich nicht auskenne, so schlecht?” und befürchte, daß es eine rhetorische Frage ist.
In Sachen Panorama: Doch, es gibt eine Wortmeldung der Redaktion im Forum: http://daserste.ndr.de/de-forum/thread.jspa?threadID=62&tstart=0
(Ja, eine sehr unbefriedigende Wortmeldung, aber immerhin verweigert man die Kommunikation nicht vollständig.)
Jetzt habe ich den Stream gesehen. Dafür zahle ich also GEZ-Gebühren?
Ich habe der ARD eine Mail geschickt, mal sehen was die antworten.
WELT Online zeigt unsouveränen Umgang mit Blogs
Da lobt man mal WELT Online zum neuen Internet-Angebot, weil die auch anscheinend kritische Blogs verlinken. “Damals” (vor vier Tagen erst!) schrieb ich:
Positive Karmapunkte für welt.de – bei den Blog-Empfehlungen i.S. Medien wird an …
Ich versteh dogfood auch nicht. Interessiert wahrscheinlich keinen, aber ich wollt’s mal loswerden.
z.B.: “Stand das irgendwo in den Prometheus-AGBs dass aus einer Nominierung eine Teilnahme- und Annahmepflicht folgt?” Mit Verlaub, aber das ist doch Käse. Wenn ich am Nominierungsverfahren teilnehme, ist es doch eine Frage guten Stils, sich dann auch zum Verleihungs-Ereignis einzufinden. Es könnnen ja nicht alle die Jellinek oder den Sartre machen.
Also, m.E. bleibt es dabei: Links sind eine passive, Verleihungen eine aktive Angelegenheit.
Und was anneres: Ich find’s immer lustig (unterhaltend ist er!!!), wenn sich der Don über andere Blogs aufregt, in denen nicht alle die bloggen, die da als Blogger aufgeführt sind (“seit x Wochen macht y keine Einträge mehr”). Ja, an der Blogbar scheint aber auch nur der Don über die Getränkekarte zu bestimmen. Seid heute weiß man, dass dogfood auch ein Mitspracherecht hat, aber alle anderen gelisteten Teilnehmer haben sich wohl aus der Bar verabschiedet.
Oder sehe ich das falsch?
Und der Ton vom Don: Laut Selbstauskunft ist der Don ja nur eine Kunstfigur, er ist ja nicht die Person, die dahintersteckt. Na, dann nehme ich eben einige Blogeinträge nur als Kunstfigureneinträge. Ob er sich das so gedacht hat?
@Stefan Niggemeier/PANORAMA: Danke für den Hinweis. Hatte deren Kommentar im schwächer frequentierten Thread nicht gesehen. Anscheinend sah man sich genötigt aufgrund der zahlreichen eMails einen Antworttext zu entwerfen mit denen mal alle eMails abspeisen kann.
Wenn ich aber sowas lese wie
… dann fragt man sich wo nun der journalistische Beitrag von PANORAMA im Filmchen geblieben ist.
@Dussel:
Es hat niemand am Nominierungsverfahren “teilgenommen” oder wurde gefragt. Es hieß “wir haben nominiert”, Zack, Bumm. Ist meines Erachtens keine Frage des fehlenden Stils in so einer Konstellation einfach nicht zu kommen. Wer mich ungefragt nominiert, muss damit rechnen auf die Nase zu fallen.
Erstens: wir reden nicht über “Links” in Form einer Blogroll oder eines textlichen Hinweises in einem Artikel “blogbar hat zu StudiVZ gesagt” (was sich die WELT tapfer verkniffen hatte), sondern von “Die WELT empfiehlt” + redaktionellen Text.
Zwotens: wir reden nicht von einer Verleihung, sondern dem Step davor: der Nominierung, einer Liste auf der einige Leute draufstehen.
Vielleicht solltest du vor dem Studium der Getränkekarte die Kontaktlinsen einsetzen. Alles andere steht in den Links wie “Impressum” und “Autoren”. Das Verhältnis der Blogeinträge hier auf Blogbar zwischen mir und Don ist 1:3.
Wenn man keine Ahnung hat…
… einfach mal die Fresse halten.
Das hÃtten sich die Macher des in der BlogosphÃre bereits mit UnverstÃndnis und Entsetzen aufgenommenen Panorama-Beitrages mal zu Herzen nehmen sollen. Durch die – fÃr alle informierten Menschen – offensichtliche…
Wunderbar, es braucht lediglich einen langen Blogpost und nicht mal 15 Kommentare, und ich lese das und denke Heureka! wenn mich jetzt jemand fragte, was das so ist mit dem Blogwesen, dann würde ich sagen, hier: lies mal!
Alles dabei: Persönliches, Recherchiertes, Kritisches, Verlinkendes, alles schön bunt durcheinander. Nur der Sport fehlt.
Bitte mehr Panorama-Auseinanderpflücken, das ist großartig, jeder für sich, und nötig ist das auch; und weniger Was-ist-gut-was-ist-schlecht-Haarspalterei, oder wenigstens abgetrennt, dann kann man das überlesen, wenn man will.
@dogfood (Nr 5, 1. Absatz):
Was heißt “Nicht anders geht”? Was ist denn mit oder durch das ganze Gedöns gegangen? Nichts. StudiVZ gibt es immer noch, angeblich wächst es auch noch. Alphonso wird in den Medien inzwischen totgeschwiegen. Sich auf ihn zu berufen dürfte bei Nachwuchsjournalisten dort als ebenso peinlich gelten, wie eine StudiVZ-Mitgliedschaft bekannt zu geben. Selbst bei Wikipedia gab es eine Diskussion darum, ob er mit seinem Stil als Quelle überhaupt taugen kann.
Mit einem anderen Stil, wäre da sehr viel mehr “gegangen”. Alphonsos Stil war bestenfalls geeignet sein Ego vor dem Spiegel maximal aufzublasen. Das war’s aber auch schon.
Von einigen hektischen Stunden des Fehlerpatchens, dürfte man bei StudiVZ immer noch ungläubig den Dusel bestaunen, dass der Hauptkritiker sich in einer solchen Weise selbst abzuschießen vermochte.
Sollten Veränderungen bei der Blogbar geplant sein, wäre ich für eines dankbar: Dass in Zukunft keine Kommentare gelöscht werden.
Das wird wohl nur schwer realisierbar sein, da man so nur schlecht ein stark verfälschtes bild wie beispielsweise in zusammenhang mit der studivz-kampagne präsentieren kann.
so, 2 mal bitte die löschtaste betätigen!
Ich teile Friedys Einschätzung. Ich sprach kürzlich mit einem Münchner Journalisten; es ging genau um die StudiVZ-Geschichte. Man lehnte bei der betreffenden Zeitung Don Alfonso als Quelle a priori ab, weil die Art und Weise wie das Gemisch aus 66% Fakten, 10% haltlosen bzw. überzogenen Unterstellungen und 34% persönlicher Antipathie gegen E.D. präsentiert wurde, “stinkt”, so drückte sich der Journalist wörtlich aus.
Insofern wirklich ein Eigentor. Wären der Ton und die Herangehensweise eine andere geweseb, etwas dezentere gewesen, hätte der Effekt womöglich besser sein können. Das meinte ich in meinem Ursprungsbeitrag. Wer Mitarbeiter von Zeitungen durchgehend als “Jo[h]urnaille tituliert, darf hinterher nicht darüber ein Wehklagen anstimmen, daß ebenjene Menschen sich hinterher scheuen die Recherchergebnisse zu veröffentlichen. Das ist ein bißchen so, wie im Sandkasten, wenn Kind A zu Kind B sagt, “deine Förmchen sehen ja total scheiße aus”, um eine halbe Stunde später bei der Mutter darüber zuklagen, daß Kind B einem die Förmchen nicht ausleihen mag.
Aber nun bin ich abgeschweift. Verzeihung.
@Franz:
Sie wurden ja veröffentlicht – in diversen Zeitungen wie z.B. taz oder Welt. Mal mit Namensnennung und mal ohne.
nolookpass:
Bitte: http://www.allesaussersport.de/ ,)
Friedy:
Wieso muss man über den Stil einer Sekundärquelle diskutieren, wenn man die von ihr thematisierten Probleme _selbst_ und _vor Ort_ nachvollziehen kann?
Das ist ja fast schon eine Kapitulationserklärung für das Wikikonzept und den sonst gern gefeierten Bürgerjournalismus, wenn nur sein kann und darf, was einem von zitierfähigen Quelle bestätigt wird.
Und nein, Andeutungen und Gerüchte haben auch in der Wikipedia nichts zu suchen. Das muss man aber auch nicht weiter diskutieren. Die hard facts hingegen waren für jederman nachrecherchierbar oder wurden von Heise und Co aufbereitet. Und ja, tlw. glitt die von dogfood angeführte Rhetorik ins Absurde ab. Was die eher trockenen Fakten leider mitunter entwertete (“Wie, doch nur heiße Luft?” “Aber …”).
Ob “mehr” möglich gewesen wäre (Da ist erstmal die Frage vor, ob der Zweck wirklich die Mittel heiligt. Welchen Zweck überhaupt? Die Ziele und Motivationen der Beteiligten waren bekanntlich recht unterschiedlich)?
Keine Ahnung, ich denke nicht. Das hat aber mehr Holtzbrinck und dem Verlagsgeschäft zu tun, als mit der Kritik und den Kritikern. Und nein, nur wenig mit Journalismus.
@Franz H & Friedy:
Wielange war das Material gegen StudiVZ draußen? Wann sind Basic, Turi oder Jo eingestiegen?
Wann ist Don eingestiegen?
Ab wann fingen die Medien an zu berichten?
Und dann erzählt mir nochmal, dass Dons Einträge hier völlig versickert sind und von keinem Medium aufgegriffen wurden …
@Peter Turi:
Jeder nach seiner Façon. Ich kümmere mich um meine Einträge, Don um seine Einträge und Sie können weiterhin Ihr Ding 2.0 versuchen.
@17 Das würde ich sehr begrüßen. Die Argumentation zu StudiVZ-Zeiten war: Negative Kommentare müssen SPAM sein. Ergo -> /dev/null
D.h., eine Diskussion wurde im Keim erstickt und mir kam der Tenor vor, wie die sehr guten Wahlergebnisse in totalitären Staaten. Da hilft es auch wenig wenn Herr M. auf sein Hausrecht pocht.
@18 Ich glaube aufgrund der vielen “Falschverlinkungen” in den Kommentaren der entsprechenden Artikel, ist dem Leser recht schnell klar geworden, dass es sich hier nicht mehr nur um vermeintliche SPAM-Löschungen handeln kann. Resultat der Geschicht siehe Kommentar 20.
Hm, sind aber komische Blogs, die dort verlinkt und abgebildet wurden. Sieht irgendwie nach “Journallie unter sich” aus. Ich wöllte auch nicht dazugehören. ;)
Wenn man keine Ahnung hat
einfach mal die Fresse halten.
Ist auch ganz klar meine Meinung!
@Mr. Eigentor (Herrn H)
Nunja:
Nichts für Ungut, aber Journalisten mit derart eklatanter Rechenschwäche, sowie Lustlosigkeit an leichter (!) Recherchearbeit (an der sie von Don gewiss nicht gehindert werden), also derartige Journalisten sind es m.E. nicht wert, irgerndwo irgendetwas zu veröffentlichen oder auch nur einen Cent mit ihrer Arbeit zu verdienen.
Echt jezz.
Und noch was anderes: Die zur Diffamierung von Don vorgebrachte These, dass eine weniger polemische Darstellungsweise der StudiVZ-Geschichte hätte “besser sein können” bzw. ein breiteres Medienecho gefunden hätte, ist meiner Auffassung nach, um es in den Worten von Franz H. auszudrücken:
“Haltlos” bzw. “stinkt”.
Vor allem aber: Genauso ohne jeden Beleg, wie jener “Franz H.” die behaupteten sachlichen Fehler (wir reden nicht über Bewertungsfragen, okay?) von Don bei der StudiVZ-Story ebenfalls nicht belegen kann und mag.
@dogfood: Zunächst ja, aber der Bogen wurde im Verlauf der Geschichte einfach überspannt. Gerade einige der interessanteren Geschichten gegen Ende haben dann einen deutlich geringeren Widerhall bekommen.
Btw.: Gibt es eigentlich auch sowas wie SiemensWatchBlog oder generell DAXWatch? (Bin nicht so drin, in der “Blogosphäre”.) Die Siemens-Kacke kochte ja nahezu zeitgleich mit dem StudiVZ-Hype hoch und irgendwie kam es mir die ganze Zeit über ein wenig wie Kindergeburtstag vor, sich aufs StudiVZ zu stürzen.
@ Friedy
Träume können ja nicht verboten werden.
Aber dass sich Blogs – insbesondere auch Top Blogs – aus ihrem Laufstall herausbewegen und übermehr als ihren Sandkasten berichten/diskutieren kannste echt nicht erwarten.
Blogs könnten sonst noch so etwas wie Gegenöffentlichkeit über “Kinderkacke a la StudiVZ” hinaus erzeugen, wer will das schon…….
Wer meint, dass Blogs nicht einer ganz bestimmten Aufgabe nachkommen, der wird nicht daran gehindert es selbst besser zu machen und dort Dinge aufzugreifen, die der eigenen Meinung nach zu kurz kommen. Denn “Blogs” ist lediglich eine Sammelbezeichnung für eine ganz bestimmte Art des Publizierens. Was mit diesem Publizieren erreicht werden soll, dass muss schon jeder mit sich selber ausmachen.
Sprich, wer Gegenöffentlichkeit will, der muss sie selbst schaffen. Wer in Blogs etwas bestimmtes vermisst, der muss eben seinen faulen Hintern in Bewegung setzen und selbst was auf die Beine stellen.
Schon mal jemand was von “Agenda Setting” gehört?
Ja, und nun?
Hi, meint ihr jetzt so mit investigativer Arbeit von Herrn Mayer bezüglich StudiVZ sein Hochköcheln eines Gruscheln zu der ominösen und gemeingefährlichen “Sex Stalking Gruppe” und das er sich dessen immer noch rühmt ohne auch nur mit eine der Frauen je gesprochen zu haben?
Stimmt, “die Welt” schreibt immer noch vom Sex Stalking Skandal.
Das war wohl so die größte Leistung des Herrn Mayer bezüglich StudiVZ, ahja, eine Geburtstagseinladung hat er ja auch noch veröffentlicht, der Held.
Über die relevanten Themen haben andere geschrieben, die relevanten Sicherheitslücken bei StudiVZ haben auch andere aufgedeckt, da ist der technische Sachverstand bei Herrn Mayer glaube ich nicht so ausgeprägt, muss ja auch nicht.
Er schreibt dann lieber über Themen, bzw.inszeniert sie gekonnt die auch die Springer Presse, insbesondere die Online Ausgabe der Welt begierig aufgreift:
Sex und Nazis. Das kommt immer gut.
@ 23 dogfood:
Oder auch nicht. Bei Medien2 hat man sich sehr einsnullig von Turi, äh, entdingt.
Franz H., ich habe übrigens auch mit einem Münchner Journalisten gesprochen, und der meinte, dass Franz H. zu 65% aus Wahrheit, 39% aus ehrlichem Namen und mindestens 21,464% aus dem idealen Bekanntenkreis besteht, der es ihm erlaubt, dann derartig tolle Erkenntnisse zu meiner Person kundzutun, und zwar so, dass es überhaupt nicht wie eine billige Lüge wirkt.
Frager, da oben ist eine Suchmaske, StudiVZ eingeben und dann nachlesen, das bringt Dir vielleicht Erkenntnis statt dahergefaselter Meinung – und mir spart es Zeit, mich mit typen wie Dir abzugeben.
Was die Links angeht: Der Link war in meinem Fall nicht das Thema. Es ging ganz konkret um den Umstand, dass im Text allein meine Person in Union mit Blogbar (!) empfohlen wurde. Und es gibt einfach Institutionen, von denen ich nicht empfohlen werden möchte. Die Blogbar betraf das allenfalls am Rande – mich als Autor beleidigt sowas, und damit sie es begreifen, sage ich ihnen deutlich, was ich von ihnen halte. Damit es ein Ende hat mit dem jetzt seit 18 Monaten andauernden “Nettigkeiten” von Springer betreffend meine Person. Nachdem ich an mehreren Stellen genauso deutlich, aber privat gesagt habe, warum ich mit ihnen nicht kollaborieren werde, ging es diesmal eben On Air.
Viraler Unfung…
Hallo Herr Mayer,
verstehen Sie mich bitte nicht falsch. Ich habe großen Respekt vor Ihnen und Ihren StudiVZ Tiraden, durch Kalkül und geschliffenem Schreibstil ist es Ihnen gelungen mit Null Meldungen in die Mainstreammedien einzubrechen. Sie brauchten halt nur noch noch einige andere Blogger die treu und ergeben “Sex Stalking Gruppe, Nazi Skandal, Sex Stalking Gruppe, Nazi Skandal” solange aufgesagt haben bis sie es selber glaubten. Ich darf nun die Online Ausgabe der “Welt” vom 5. Februar 2007 zitieren. Jene Zeitung die Ihre inszenierten Skandale am häufigsten aufgegriffen hat, Spiegel Online haben sie ja soweit ich mich entsinnen kann nur 1-2 Mal erreicht, an dem Tag haben Sie sich vor Stolz vermutlich gleich 2 Kronleuchter gekauft? Naja und das hat dem Ansehen von Spiegel Online bei mir durchaus geschadet. Auch dafür möchte ich Ihnen danken.
Zitat Welt Online: “In den vergangenen Monaten ist StudiVZ und dessen Führung mit Skandalen in die Schlagzeilen geraten. Es gab schwere Datenschutz- und Sicherheitsbedenken sowie Sexismus-Vorwürfe. Hunderte männliche Nutzer hatten einen Tauschring für die Daten von Studentinnen gebildet und diese dann belästigt.”
Sehen Sie Herr Mayer, aus dem Gruscheln ist nun in der allgemeinen Wahrnehmung ein Tauschring von Perversen geworden welche die armen Studentinnen “belästigt” haben. Wie haben Sie das nur geschafft, Herr Mayer! Das ist ja wirklich ganz große Kunst mit aufreißerischen Ãœberschriften und ein wenig wenig “Spin” der Wahrheit gegenüber so eine Medienwirkung zu erreichen. Herr Mayer, sie sind ein Teufelskerl! Haben Sie nun eigentlich mittlerweile mit den 2? Frauen Kontakt aufgenommen welche die besagte Gruppe verlassen haben? Nein? Ach das macht doch nichts Herr Mayer!
Nun können Sie sich natürlich darauf berufen das die “Welt” die beim Thema StudiVZ Hand in Hand mit Ihnen durch die letzten Monate gegangen ist die falschen Schlüsse aus ihren StudiVZ Amoklauf gezogen hat.Aber Herr Mayer, Sie wissen doch nur zu gut das ihre eigentliche Strategie nicht die Aufklärung als Intention hat.Das was Sie, ja ich möchte meinen meisterhaft beherrschen ist die sogenannte Fear, uncertainty and doubt Kommunikation. Ihr Hauptanliegen ist es einzig das beim Leser, der sich nicht wirklich Zeit nimmt ins Detail zu gehen und zu reflektieren “irgendwie” hängenbleibt das StudiVZ wohl “irgendwie” im Rotlichtmileu anzusiedeln ist und irgendwas mit einem Booonnnkerr (Ach Herr Mayer, welche Stilblüten sie doch so drauf haben, Entzückend!) zu tun hat.
Seien wir doch mal ehrlich Herr Mayer, mal abgesehen von ihren inszenierten Sex und Nazi Skandalen hätten sich doch die Massenmedien gar nicht für StudiVZ interessiert und der Sturm im Wasserglas der Blogosphäre wäre nur nen laues Lüftchen gewesen. Herr Mayer, Sie sind eines meiner großen Vorbilder.
Bei all dem Gezeter über Dons rabiaten Tonfall hier in der Blogbar geht es – nach meiner unmaßgeblichen Ansicht – unterschwellig auch darum, dass Journalisten das Genre der Polemik selbst gar nicht mehr beherrschen. Obwohl sie es manchmal vielleicht auch in den Tippfingern juckt. Ihnen fehlt die Ãœbung, weil sie nämlich in ihren Medien so gar nicht mehr schreiben DÃœRFEN. Dieses Verbot wiederum, dieser antipolemischen Maulkorb, denen ihnen ihr Verleger/Sender auferlegt, den haben sie so verinnerlicht, dass sie als zunehmend prekär angestellte Schlipsgeraderücker ihre Lenor-Schreibe längst als guten Stil, als Objektivität, als sachliche Diskussion und sonst noch so mancherlei abfeiern. Dabei kriegen sie schlicht nur ihr Maul nicht auf – ganz anders als einst ein Kisch, ein Tucholsky, ein Kraus, ein Döblin usw. (einen Wiglaf Droste nehme ich jetzt ausdrücklich mal aus).
Ich finde den Don ja manchmal auch zu martialisch, ich würde mir weniger bluttriefende Metaphern wünschen, dafür mehr “sophisticated stuff”, der oft viel tödlicher ist als ein verbaler Sturmangriff. Aber weniger Polemik wünsche ich mir sicher nicht, denn in der Sache liegt er meist richtig. Und ansonsten hätte ich als Leser schuld: Wenn ich Frank Schätzing aus dem Regal ziehe und aufschlage, dann kann ich nun mal keinen Thomas Mann erwarten …
Ferner: Ein Großteil des Stresses, der zwischen Bloggern und Journalisten herrscht, der resultiert doch daraus, dass Journalisten als geborene Tutti-Dilettanti auf allen thematischen Hochzeiten immer öfter schlecht recherchierten Bullshit abliefern (müssen?), wie eben in der Panorama-Sendung dort.
Und nicht zu vergessen: Wovon lebt denn ein Stefan Niggemeyer, der hier plötzlich die Fahne des Journalismus schwenkt, samt seinem Bildblog – doch ebenfalls von der zunehmend miserableren journalistischen Arbeit. Denn die Bild-Redakteure sind schließlich auch zunächst mal Journalisten, und keine extraterrestrischen Schweine von Alpha Centauri, die in eine ansonsten untadelige deutsche Medienlandschaft geplumpst wären …
@Frager:
Netter Versuch mit viel Rhetorik und Einschleusung des Wortes “Inszenierung” ein ausladendes, wortgewaltiges Szenario zu entwickeln.
Aber die rhetorische work rate kann nicht darüber hinweg täuschen, dass Ihr Kommentar ohne weitere faktische Unterfütterung, erst einmal nur eine Luftnummer bleibt.
Ah ja. “Jorge” äh Frager, darf ich vielleicht noch erfahren, welcher anonyme Feigling aus dem StudiVZ-Umfeld zu Deinen grossen Vorbildern gehört, denen Du hier nacheiferst?
Es ist schon interessant, dass immer diejenigen am weitesten die Klappe aufreißen, die zu feige sind zu ihrem eigenen Blog zu verlinken.
Naja Herr Mayer, das ist heute Ihr Pech.
Sie hätten natürlich meinen Kommentar schon längst gelöscht, mit der lässig flockigen Begründung ich hätte Verbindungen zum StudiVZ Umfeld. Das können Sie heute nicht, das ist schade, sie bleiben dennoch mein Vorbild. [Edit: Doch. Ich könnte durchaus löschen. Aber das ist Dogfoods Beitrag, das ist seine Sache. Don]
Zudem gilt das Geschriebene natürlich auch nicht nur für Ihren Umgang mit StudiVZ.
@Weltenweiser. Nur für den Fall das du mich gemeint hast, ich habe leider weder Verbindungen zu StudiVZ noch einen eigenen Blog.
@Frager (24.2., 23:34): Ganz offensichtlich kosten Sie das hier ja gerade – aus was für (sehr persönlich erscheinenden) Gründen auch immer aus. So wirklich sachlich gehaltvoll ist das nicht. Muss es ja auch nicht, ist ja ein WWW. Nur dann halt auch nicht beschweren, wenn da doch mal was gelöscht wird. Und sonst? Sonst würde ich sagen, dass jedeR ja die Wahl hat, das zu lesen, was gefällt oder es eben zu lassen.
Die einen lesen eben nichts mehr von Springer. Und wer nicht will, muss ja auch blogbar nicht lesen. Auch `ne Form von Freiheit, oder?
Als ehemaliger Redakteur des WDR Koeln kann ich Euch nur einen Tipp geben: Schreibt nicht an die Zuschauerredaktion oder in die Webforen der Onlineangebote der ARD-Funkhaeuser, das ist Dev/Null der Anstalten.
Schreibt an den Intendanten, an den Vorsitzenden des Rundfunkrates der betreffenden Landesanstalt (hier NDR) und an den Vorsitzenden des Programmausschusses des Rundfunkrates. Guckt welcher ernstzunehmende Politiker (bei diesem Thema eher FDP und Gruene) im Rundfunkrat sitzen und adressiert dieses Schreiben als CC ebenfalls.
Schreibt in keinem Fall eine Mail, schreibt in jedem Fall einen Brief.
Schreibt Programmbeschwerde, Verstoß gegen die ARD-Leitlinien und Programmgrundsaetze drueber.
Beleidigt nicht den Adressaten Eures Briefes durch Kraftausdruecke, ihr wollt einen serioesen Eindruck hinterlassen.
Verlangt eine Stellungnahme des Intendanten und des Programmausschusses als Antwort.
Seid praezise und stellt konkrete Fragen, deren Beantwortung nicht durch Textbloecke erfolgen kann.
Nur so loest ihr in diesen Behoerden einen buerokratischen Akt durch die Hierarchien aus und der verantwortliche Redakteur wird genoetigt, einen Antwortbrief zu verfassen und dem Intendanten als Vorlage zu uebermitteln.
Dies ist, und da spreche ich aus Erfahrung, nervend und zeitfressend.
Und wenn Ihr eine Antwort erhalten habt, schreibt eine Replik und stellt Nachfragen. Publiziert diese auf Euren Webseiten.
Das hat mehr Effekt und zwingt
MAD/Don Alphonso is watching u
Gab weiter oben die Unterstellung, das einige Kritker zu feige sind ihre Blogs/Internetpräsenzen zu verlinken.
Nö – eigentlich nich – aber immer wenn ich das versuche bekomme ich eine automatische Ansage, dass ich ins Visier des Blogbar BND geraten bin, da meine IP/Adresse wohl nicht koscher ist – warum weiß der Geier.
Kenne aber auch kein Blog, das mehr zensiert als Blogbar – kann sich ja jeder mal Gedanken drüber machen……….
Nachtrag – bin weder in Sachen Medien unterwegs noch journalistische “Hobbyhure” – habe auch schon lange nicht mehr versucht mein Blog hier anzugeben – aber was sich einige hier als Gralshüter der Blogmoral anmassen, ist m.E. nur noch zum kotzen………..
Und DA will wirklich über “Etikette” referieren auf der rp – warum nicht gleich Dieter Bohlen, wenn es um Medienperspektiven geht.
Jeder wird Grinse Diedähr Kompetenz im Musikbussinez zuschreiben – und Schlagzeilenpotenzial – und ebenso abwinken wenn es darum geht sachliche Kritik im entsprechenden Bereichen zu formulieren.
Dogfood: “Das Verhältnis der Blogeinträge hier auf Blogbar zwischen mir und Don ist 1:3.”
Ähem – ich bin jetzt nicht die ganze blogbar-Geschichte zurückgegangen, sondern nur bis zum 2.11.2006. Da sind insgesamt 110 Beiträge erschienen. 103 von Don, 6 von dogfood und 1 von Andreas. Wo Du da ein 1:3 siehst, weiss ich nicht.
Klar, kann was mit StudiVZ zu tun haben.
Klar, kann was mit was Persönlichem von dogfood zu tun haben, das er keine Zeit hatte.
Klar, kann hingeschludert sein von dogfood.
Shit, das Internet, es vergisst einfach nicht
Immer wieder putzig, diese Verschwurbelung von Zensur und Hausrecht, das langwierige Ausbreiten von angegriffenen Befindlichkeiten :) Anyway …
@45, Kai: Jepp, gute Tipps! Die Öffentlich/Rechtlichen sind nämlich keine börsennotierte Firma, die eitel darauf bedacht ist möglichst gut in der Öffentlichkeit dazustehen, sondern reine Beamtenorganisationen mit einem dicken Fell von Kontinentkrustenstärke.
Andererseits, da solche journalistischen “Meisterleistungen” ja kein versehentlicher Ausrutscher sind, sondern eher Ausdruck eines grundsätzlichen Problemes dieser Anstalten sind … was bringt es, einem Redakteur erfolgreich via Intendant aufs Dach steigen zu lassen, wenn nächste Woche ein anderer Redakteur die nächste Realsatire auf die Bildschirme loslässt?
Limited, swenn Du rausfliegst, kann es sein, dass Spamkarma einen Typen mit sehr ähnlicher, sehr seltener IP nicht vergessen hat, der hier neben einer etwas exotischen Meinung auch noch einen Link zu einer wenig schönen Kommerzseite aus dem Mobilsektor vertreten hat. Vielleicht ist es nur Zufall und Pech, aber wer weiss…
Was ich aber weiss ist, dass von anonymen Cretins und Spamschweinen hier draussen kaum ein Wort lieber benutzt wird als “Zensur”. Ohne eine Ahnung zu haben, was das ist. Ganz sicher aber nicht das Entfernen von sich dazu bei StudiVZ absprechenden Stalkern, wie wir es hier einige Male hatten, bis dann mal ein paar Unis entsprechende Hinweise bekamen. Soviel zum Thema “sachliche Kritik”.
zu Panorama:
mir geht es nicht in den Kopf, dass dieser offensichtlich manipulierte Beitrag so gesendet wurde. Schlechte Recherche? Bei schlechter Recherche hätte es besser ausgesehen. Angebliche Vergewaltigungsszenen (die es in dem betreffenden Spiel beim besten Willen nicht gibt) mit “Rape me” von Nirvana zu unterlegen ist doch kein “Fehler”, sondern viel mehr eine bewusste Entscheidung…
Die PanAmp AG versucht es ja nun nicht erst seit der Sendung in die Medien und in die Köpfe zu kommen (http://www.elementarteile.de/?p=747). Unter den tausenden “Medienexperten” hatte zufällig nur Herr Weingarten Zeit?
zu studivz:
zu “inszenierten” Eskapaden kann sich jeder schnell und unproblematisch einen kleinen Ãœberblick verschaffen (http://studiwatch.wordpress.de/)…
@kai(45): vielen dank für den Tipp
es zeugt nicht gerade von weitsichtigkeit hier jeden kritiker gleich als einen der “perversen stalker aus dem studivz-umfeld” zu diffamieren. unter den 1,5 millionen nutzern sind ja vielleicht auch zwei, drei leute , die sich nicht von irgendwelchen neidgeprägten hetzkampagnen beeinflussen lassen. im zweifelsfall also einfach mal nachdenken!
@49:
Du gehst davon aus, dass eine hohe Fluktuation an Redakteuren herrscht, dem ist nicht so. Die meisten haben einen Quasi-Beamtenstatus und sind unkuendbar, geben ihre Jobs nicht auf. Sicherlich gibt es eine hohe Zahl an freien Mitarbeitern, sie sind aber nicht in Hierarchie integriert, stehen ausserhalb des Systems und nehmen auch keine Beitraege medienrechtlich ab. Wenn ich das mit Monitor vergleiche, dann gibt es bei Panorama vielleicht einen Redaktionsleiter und festangestellte 4-5 Redakteure und 2 Assistenten, die die Sendung und eine Handvoll freie Autoren und Realisatoren steuern. Darueber gibt es dann vielleicht einen Programmgruppenleiter, darueber einen Programmbereichsleiter und darueber den Programmdirektor und dann den Intendanten.
Diesen schoenen Weg nimmt jede an den Intendanten und den Programmausschuss gerichtete Programmbeschwerde runter und wieder hoch.
@Schreibvieh:
Richtig. Du bist nicht die ganze blogbar-Geschichte zurückgegangen, sondern 4 von 34 Monaten. Was aber dann eher dein Problem als meins ist.
Um das mal zu erklären: Dieses Ding haben wir zusammen gross gemacht, dieses Ding ist nicht “meine Blogbar”, wie die Welt behauptet hat, und dieses Ding wird auch nie einem allein gehören. Hier sitzen zwei Piloten am Steuer, und alle anderen an Bord können ebenfalls ans Ruder. Nachdem sich aber der Schwerpunkt der Arbeit hier von der Buchbegleitung hin zum Metablog verschoben hat, hat sich auch die “Arbeitsverteilung”, wenn mnan das so nennen will, geändert. Was ein paar sinnvolle Änderungen in der Ausrichtung und Umbauten zur Folge haben wird.
Erstaunlich eigentlich, daß sich ausgerechnet ein (hehe) Springer (höhö)-Blatt den “Recherchen” um StudiVZ so anteilnehmend angenommen hat. Also das hätte ich ja nicht auf mir sitzen lassen. Meine Recherchen für das Bashen eines Mitbewerberverlags mißbrauchen lassen! Das hätte ich denen aber verboten. Springer. Sackzement!
Was mich interessieren würde: Was sind Blogger (also die, die mehr als zwei Beiträge verfassen und ihren Blog dann wieder einstampfen) eigentlich gewöhnlich so “von Haus aus”? Informatiker? Schüler? Studenten? Busfahrer? Philosophen? Kampftaucher? Alkoholiker?
Zur Panorama-Sendung:
In dem Beitrag gab es wohl mal eine Stellungnahme eines Mitarbeiters
aus dem Heise-Verlag, das schreibt jedenfalls Hal Faber in seinem Wochenrückblick:
“[…] Da passt es schon, wenn die Aussagen eines Heise-Kollegen weggeschnitten werden, weil der Beitrag ‘zu lang’ war. […]”
WWWW
Öffentlich Rechtliche debattieren unter der Gürtellinie – Killerspiele im Fokus
Jens vom Pottblog macht in einem seiner aktuellen Beiträge auf einen unglaublich schlecht gemachten Panorama-Beitrag vom letzten Donnerstag aufmerksam.
Das Thema: Killerspiele. Und schon der Anfang der Reportage hat es in sich.Sturmgewehr und Han…
@57:
Alles was es so im Leben gibt. Vom Schüler bis zum Rentner, vom ALG II-Empfänger bis zum Millionär.
@53, Kai: Eben in diesem Quasi-Beamtenstatus sehe ich ja das grundsätzliche Problem, welches man nicht per (ich nenne es mal) Dienstaufsichtsbeschwerde beheben kann. Weil es systemimmanent ist.
Gut, richten wir also eine korrekt adressierte Beschwerde nach Deinen Vorgaben an die richtige Person. Dann rattern die Räder der Hierarchie, weil wir am richtigen Hebel gezogen haben. Aber was für Konsequenzen hat so eine Beschwerde, ausser, dass sie dem verantwortlichen Redakteur viel nervige Schreibarbeit kostet? Wird er gefeuert? Wird er strafversetzt? Bekommt er einen Rüffel? Wird man nach x offiziellen Rüffeln zwangspensioniert? Gibt es danach Vorkehrungen, damit solche Peinlichkeiten nicht erneut gesendet werden können?
Deine Vorgaben und Adressaten für so eine Beschwerde sind ja korrekt aufgelistet. Du hast vollkommen Recht, wenn Du sagst, dass jede andere Kontaktaufnahme asap Richtung Papierkorb wandert. Können solche Beschwerden aber verhindern, dass solche offenkundigen Lügen nicht nochmals als “Reportage” ausgegeben werden? Wo wird noch “gelogen”? Wo wird noch die Wirklichkeit verbogen, ohne dass dies jemand merkt oder gar Folgen für den Verantwortlichen hat?
Alleine die Art und Weise, wie die ARD mit diversen Vorfällen der Vergangenheit (Schleichwerbung, Doping im Radsport + Verquickung privater Interessen) umgegangen ist, zeigt mir nur, dass man allenfalls hier und da einen Sündenbock zum Abschuss frei gibt, aber ansonsten nichts weiter unternimmt, weil es sonst das ganze verbeamtete Schranzen-System gefährden würde.
@61
Es ist doch recht simpel:
Es macht mir als Redakteur arbeit.
Arbeit, die ich hasse.
Die ich nicht machen will.
Also ueberlege ich mir beim naechsten Beitrag, ob ich mir diese Arbeit erneut aufbuerde.
Denn erstens moechte ich lieber im Netz surfen, als Antwortentwuerfe zu verfassen und zweitens moechte ich meinen Vorgesetzten nicht unbedingt schon wieder mit dem Thema auf die Nerven gehen, die muessen sich ja auch damit befassen, ich will ja nicht ewig Redakteur bleiben, sondern auch mal Redaktionsgruppenleiter werden oder vielleicht sogar mal Korrespondent irgendwo werden.
So funktioniert das.
Leute, vergesst die alten Medien und ihre diversen Organe und Hierarchiemitglieder – die haben schon lange nix mehr zu sagen. Ist nicht der Mühe wert, und Blogger, die bloggen, weil sie in die Zeitung oder das Fernsehn kommen wollen, haben den Schuss (Achtung! Anspielung auf Killerspiele) nicht gehört. Wenn interessiert denn noch wirklich, welche Meinung Journalisten, schlimmer noch: Redakteure haben? Richtig, nur andere Journalisten und/oder Redakteure. Selbst den Berufspolitikern geht Medienkram inzwischen relativ weit am Heck vorbei. Lasst uns nur aufpassen, dass die Journalisten uns das Bloggen nicht wegnehmen. Für mich: Ende der Debatte.
DonAlphonso:
Oh, dahin hast Du mich also eingeordnet. Bloß weil ich wohl den gleichen Backbone-Provider hatte wie das StudiVZ?
Ich bin übrigens gerade richtig überrascht, wie heterogen doch die Blogbar-Leserschaft ist. Da momentan wohl keine Kommentare gelöscht werden, erscheint der Inhalt des Artikels viel unsicherer und umstrittener.
Aber OK, vielleicht will man das gerade nicht beim FUDden.
“Äh ja – ich gehör’ eigentlich gar nicht dazu” – ist das nicht eigentlich solch ‘ne Woody-Allen-Ausrede?
Tja, Jorge. Don Alfonso rotiert gerade vor Wut, weil er hier nicht herumlöschen darf, wie er es in seinen eigenen Beiträgen gewohnt ist.
Was mich allerdings am allerallermeisten wundert ist folgendes:
Don Alfonso hat ja bekannterweise etwas gegen den Springerverlag. Wer etwas gegen den Springeverlag hat, hat ja in erster Linie etwas gegen den Springerverlag wegen der Bildzeitung. Was völlig nachvollziehbar ist, für jeden von hier, weil die Bildzeitung manipulativ ist, niedrigste Instinke anspricht, schlampig recherchiert und auch ansonsten in vielerlei Hinsicht saudumm ist.
Was zeichnet die BILD denn primär aus?
– Reißerische Ãœberschriften
– Tendenziöses Geschreibsel
– mehrmals täglich gerichtlich anfechtbare Tatsachenbehauptungen
– Schamloses Ausplaudern privater Dinge
– Ausschalten von Gegenstimmen.
– u.v.m.
So. Fällt eigentlich irgend jemandem etwas auf?
Ja? Der Herr in dem Cordjackett da hinten?
Genau. Die Bildzeitung und Don Alfonso unterscheiden sich was die Darstellung der Inhalte und Sau-durchs-Dorf-treiben angeht, ungefähr so sehr voneinander wie trockene Weintrauben und nasse Rosinen.
Ja, das Totschlagargument von Don Alfonso, es wird lauten: MAN KANN SIE NUR MIT IHREN EIGENEN WAFFEN SCHLAGEN.
Genau das glaube ich NICHT. Das kann Niggemeier besser.
Freunde des Abends: wenn ihr argumentativ was zu sagen habt, tut es. Wenn ihr Don-Bashing des Don-Bashings wegen betreiben müsst, macht selber ein Blog auf. Hiermit ist die Gelbe Karte gezückt.
@63, Rainer:
Ja, im Grunde, ja. Aber … ;) NOCH gibt es jede Menge Bürger hier im Lande, die jedes von den ÖR gesendete Worte für bare Münze nehmen. Alt UND Jung! Denn gerade in den doch von sehr jungen Leuten frequentierten Spieleforen herrscht allgemein die Verwunderung vor, wie Beiträge wie jene in Panorama oder Frontal zustande kommen können, wo doch (O-Ton) “… die ARD doch zu den guten Journalisten gehören, oder?” Sprich, man hätte derartige Dinge eher von den Privatsendern erwartet, nicht jedoch von den ÖR. Hier herrscht immer noch die Meinung vor, die ÖR stehen für Qualität, für sauberen “guten” Journalismus.
Deswegen halte ich es durchaus für wichtig JETZT etwas dagegen zu unternehmen (und sei es noch so gering), anstatt die Sache einfach auszusitzen und in 30-40 Jahren mild darüber zu lächeln, über welchen Unfug man sich damals aufgeregt hat. Je schneller diese Institutionen, bzw. ihr Arbeits- und Selbstverständnis, Geschichte sind, desto besser.
Na, das sind dann aber auch genau die Leute, denen ich die nötige Reife “Killerspiele” betreffend absprechend würde. Prima, diese Selbstregulierung der Medien, oder?
je mehr leute auf blogs aufmerksam gemacht werden – und es geht erst los (siehe schlämmer und zb. heute h.schmidt) desto mehr wird die deutungshoheit der klassischen medien schwinden.
@kai
ich kann dir nur zustimmen. wichtig scheint mir soviel ins cc zu setzten wie möglich. denn in den ör. räuberhöhlen beobachtet jeder jeden.
ist das wort “dienstaufsichtsbeschwerde” schon gefallen – die kommen in die personalakte und jucken wie pickel am allerwertesten.
Ich finde es etwas schade, dass das “Killerspiel-Thema”, dessen ich mich ja selbst schon gerne angenommen habe, in der allgemeinen Diskussion zur Blogbar und im Gruschel-Gejubel untergeht. Es wäre schön, wenn zwei so kontroverse Themen das nächste mal in zwei Blogeinträgen abgearbeitet werden könnten.
@Franz H.: Ob man so etwas ein Eigentor nennen kann. Sorry, das ist ein Diskurs. Und es gibt Journaille, die stellt sich hin und schwatzt von oben herab, weil sie so schön sinnfrei und ohne Meinung einen Text (Pressemitteilung) nacherzählen kann. Dass Don Alphonso eine Meinung repräsentiert finde ich gut. Sowohl im akademischen Feld, als auch im journalistischen Feld gibt es viel zu viele Leute, die sich einfach nur raushalten. Es gab schon vor Max Weber einen Diskurs darüber, ob es gut oder schlecht sei, sich einzumischen, oder seine persönliche Intention in irgendeiner Form einfließen zu lassen. Doch man kann an unserer Gesellschaft sehr schön ablesen, wohin es führt, wenn am Ende niemand mehr eine Meinung haben mag. Mir ist ein Don Alphonso wesentlich lieber, als ein Journalist, dessen Artikel ich nach der Lektüren von ungefähr 20, 30 seiner eigenen Pamphlete ersetzen könnte, weil ich seinen Duktus intus hätte. Es gibt zu wenig Diskurse, und gerade die, die eine verantwortliche Rolle spielen könnten, weil sie einen Vorsprung durch Wissen/Information haben, die entziehen sich den Diskursen, weil sie nur auf Quote schreiben, oder nur für den Erhalt von Forschungsgeldern einem Tagwerk nachgehen, anstatt sich selbst zu hinterfragen, wozu sie das überhaupt tun.
Zum Panoramabeitrag:
Ich verfolge sehr interessiert, wie es da weitergeht. Und es geht weiter.
Brief an den deutschen Presserat
http://forum.esgnserver2.de/thread.php?threadid=2004
Brief an den Programmdirektor ARD, Brief an den Rundfunkrat NDR
http://forum.esgnserver2.de/thread.php?threadid=2005
taz-Artikel über den Killerspiele-Bericht von Panorama
Vor fast einem Monat brachte ich einen Beitrag zur Glaubwürdigkeit von Medien angesichts eines Beitrages Fernsehmagazins Panorama über Killerspiele, nachdem ich in der Blogbar bzw. durch andere Blogs darauf aufmerksam gemacht wurde.
Es ging u…
[…] Grundsätzliches wird mal wieder diskutiert in Berlin, München, Düsseldorf und Hamburg: […]