“Galubst Du wirklich, Xxxxx würde sein Blog verkaufen?”

stand heute Nacht in einer Mail. Ja. Ich glaube durchaus, dass eine grosse Zahl sog. A-Lister ihre Blogs verkaufen würden, gäbe es dafür Kunden. Was beim Thema Bloggen nicht nur mir ab und zu seltsam vorkommt, ist der Gedanke, was in 10 Jahren sein wird. Der Gedanke ist ok, wenn man einfach so vor sich hinschreibt, aber die Mehrheit der bekannten deutschen Blogs tut das längst nicht mehr. Für die ist Bloggen zumindest ein Stück Beruf und Nebenverdienst. Und die erleben momentan meist etwas sehr unerfreuliches:

Die Leserzahlen stagnieren. Auch Verlinkungen vom Spiegel und anderen Medien helfen nur noch kurzfristig. Die Folge ist, dass manche Leute inzwischen die Schlagzahl irrwitzig angehoben haben, in der Hoffnung, dass die Leute täglich 10, 20 mal reinschauen und es dafür fünf Verlinkungen gibt. Das führt zu taktischen Postings entsprechend der üblichen Lesephasen der typischen Cyberslacker und der Neigung, sich an den umsatzschwachen Wochenenden eher zurückzuhalten. Insofern funktionieren diese Blogs schon wie ein Medienbetrieb. Dann gibt es noch die Neigung, innerhalb der Werbenetzwerke zu verlinken, um da nochmal das Maximum an Besucherzahlen rauszukitzeln, und dann… vielleicht noch ein bisschen hier und da eine Idee bei denen klauen, die sich kritisch mit dem auseinandersetzen, was man als Adical mit Yahoo beworben hat, dann…

dann ist irgendwann Schluss.

Irgendwann erreichen Blogs nicht in ihrer Gesamtzahl und thematischen Breite, sehr wohl jedoch bei den Leserzahlen eine Obergrenze, durch die man nur sehr schwer stösst. Was für normale Blogger völlig wurscht ist, kann für Problogger schnell grauslig werden. Und damit kann man sich dann die nächsten Jahre rumschlagen, wenn man Glück hat und nicht andere an einem vorbeiziehen. Und das wird der Moment sein, wo die kommerziellen Blogger verkaufen werden. Es hat sich zwischenzeitlich beim Hype um Second Life schon mal sowas angedeutet, und es wird für diesen Kreis irgendwann in naher Zukunft marktwirtschaftlich sinnvoll sein, zu verkaufen, bevor es zu stressig wird, das erreichte Niveau zu halten.

Wenn es soweit ist, wird man hier davon lesen.