Maingold sagt:
(Folgendes im Kommentar, und mit seiner Erlaubnis veröffentliche ich das auch noch als Text, weil es sehr schön das Dilemma beschreibt, das ich auch kenne – ohne deshalb zu den Konsequenzen zu greifen, die leider das – vorläufige? – Ende von Maingold bedeutet haben. Don.)
Blog Depri, Blogblues? In meinem Fall trifft allerdings beides nicht den Kern der Sache. Blogs haben mich in letzter Zeit immer mehr regelrecht gelangweilt und sogar angeekelt. Natürlich nicht alle, aber ziemlich viele, sozusagen die meisten.
Die so called Blogosphäre wimmelt von widerlichen, nichtssagenden Selbstdarstellern, nerdigen Sesselfurzern die außer ihrem langweiligen Blog nichts anderes haben, einer großen Menge Speichelleckern und Jubelpersern und den besonders widerlichen SEO und Linkhuren, mit welchen ich ganz einfach nicht mehr in einen Topf geworfen werden möchte.
Ich möchte nicht mehr dieser „Blogosphäre“ angehören und ich möchte kein Blogger mehr sein. Warum nicht? Weil ich mit den meisten Personen dieser Schublade im realen Leben noch nicht mal ein Bier trinken gehen würde. Weil wir keine Gemeinsamkeiten haben, weil ich viele von ihnen abgrundtief zu hassen gelernt habe.
Jetzt könnte man selbstverständlich sagen, dass man doch sein eigenes Ding machen kann und einen großen Fick auf die Sicht und Dinge der anderen geben könne. Dies ist zwar eine hehre Meinung, aber in der Blogosphäre leider nicht konsequent durchsetzbar. Letztendlich wird man mit einem eigenen „Blog“ in den großen Deppenpool der „Blogger“ geworfen und muss sich als „Blogger“ mit anderen „Bloggern“ messen und vergleichen lassen, auch wenn das nicht die eigene Bestrebung ist und man darüber hinaus nicht das Geringste (außer einem CMS) mit diesen Personen gemeinsam hat.
Das war anfänglich noch völlig in Ordnung, aber die Blogosphäre hat sich verändert und dies aus meiner Sicht nicht zu ihrem besten. Es ist für mich nun nicht mehr in Ordnung sich Blogger schimpfen zu lassen, nur weil man Texte mit einem bestimmten CMS ins Internet schreibt. Mit dem Wegfall von Blogscout wurde die Situation zwar ein wenig besser, aber da waren sie leider schon alle da, die nicht erwünschten „Kollegen“.
Die Bezeichnung „Blogger“ ist im Laufe der Zeit zu einem regelrechten Schimpfwort verkommen, welches für mich bedeutet, dass hier “extrem wichtige” Personen tagtäglich virtuelle Kämpfe um Positionen und Links mit bescheidenem Inhalt ausfechten.
Die Blogosphäre ist zu einer überdimensionalen, virtuellen Schleimspur von meinungslosen Linkhuren verkommen, die nur der Chartpositionen wegen bloggen, und dies noch nicht mal großartig zu verheimlichen versuchen. Sie tragen halbstarke Scharmützel auf Buchstabenebene aus, fechten einen lächerlichen pseudointellektuellen Kampf, während die meisten von ihnen vor der Kneipentür beliebig ein paar in die Fresse bekommen würden.
Es ist leicht sich hinter einem Blog zu verschanzen, etwas vorzugeben was man nicht ist, seine eigene Persönlichkeit zu schönen und hemmungslos auf die Scheiße zu hauen. Es geht nur noch darum das eigene Blog mit allen verfügbaren Maßnahmen auf mittelmäßige Positionen zu heben. Inhalte? Egal! Blog Karneval? Ja Gerne! Technorati Linkaktion? Sofort dabei!
Mich interessieren die lächerlichen Selbstdarsteller nicht und mich interessieren die zwanghaften Vielschreiber nicht, denen man deutlich ihren innerlichen Zwang nach wenigstens einer Anerkennung in ihrem ansonsten vermutlich eher einsamen Leben anmerkt. Diese Menschen, die in Wahrheit nur von ihrer eigenen Angst vor der virtuellen Bedeutungslosigkeit getrieben werden, tun mir noch nicht mal mehr leid. Sie sind trotz ihrer gut funktionierenden Blogs die ersten Verlierer dieser schönen neuen Welt 2.0. Sie wissen es nur noch nicht.
Für mich ist es nicht erstrebenswert dieser Web 2.0. Jubelperser-, Speichellecker-, SEO Dumpfbacken-, und Selbstdarsteller-Gesellschaft weiterhin anzugehören. Im Grunde habe ich sie schon immer gehasst und meine Spucke auf dem Monitor ist noch die harmloseste Art meiner Geringschätzung für dieses Phänomen. Ich möchte nicht dabei sein, wenn sie sich gegenseitig die Eier schaukeln und sich gegenseitig abfeiern als wären sie der neue Netz-Heiland.
Und außerdem: Es ist extrem befreiend, ein jahrelang aufgebautes Blog mit einer gewissen Reputation und einigen aus meiner Sicht recht vernünftigen Artikeln mit nur wenigen Mausklicks komplett zu zerstören, selbst wenn dies einen jederzeit wieder herstellbaren Prozess darstellt. Das ist Punk und Rock´n Roll in einem, und davon gibt es ohnehin viel zu wenig.
Das schreiben und veröffentlichen werde ich mit Sicherheit vermissen, das bloggen allerdings nicht. Nichts hindert mich jedoch daran schon morgen wieder Texte im Netz zu veröffentlichen. Wenn ich es will. Und wenn man erst Dinge zerstören muss um neue zu erschaffen, dann ist das für mich auch in Ordnung. Es entwickeln sich so neue Sichten und Betrachtungen, und vielleicht sogar neue Ideen.
Und auch dieser Kommentar wäre aus meiner Sicht ein ganz guter Artikel auf einer eigenen Website geworden, auf der man mittels eines CMS auf einfache Weise Texte veröffentlichen kann, wobei der aktuellste Artikel immer an erster Stelle steht und die Übrigen zeitlich absteigend folgen. Vielleicht sollte ich ein solches System mal installieren und testen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Kann ich nachvollziehen. Bisher sind 2 meiner blogs den Weg ins Nirvana gegangen. Ich hätte kein Problem mein jetziges unter die Erde zu bringen und unter neuem Nick wieder einmal anzufangen.
Blogs sind Punk. Das darf man trotz aller Jubelperser, Speichellecker, SEO Dumpfbacken, Youtube-Verlinker und Selbstdarsteller nicht vergessen.
Kann ich nur teilweise nachvollziehen. Wenn er keine Lust mehr hat, soll er es lassen, wo ist das Problem?
Ich frage mich nur, wieso jemand seinen “Abgang” derartig beschreibt. Ausser tiefem Frust nehme ich da nichts war.
Sorry, ich habe keine Ahnung wie berühmt maingold ist, aber wenn es so (gefrustet) für ihn endet, dann hat er etwas falsch gemacht.
Da wünsche ich dann wenigstens eine nachhaltige Lernerfahrung und irgendwann auch keinen Frust mehr.
Wir leben nunmal in Zeiten von Veränderungen, vielleicht sollten wir uns das öfter mal vor Augen halten.
Ich mag Blogs und auch Blogger und die, die ich nicht mag, lasse ich links liegen.
So easy!
[…] ein vor Arroganz und Überheblichkeit nur so strotzender Beitrag von “Maingold” auf Blogbar veröffentlicht: Ich möchte nicht mehr dieser „Blogosphäre“ angehören und ich möchte kein Blogger mehr sein. Warum nicht? Weil ich mit den meisten Personen dieser Schublade im realen Leben noch nicht mal ein Bier trinken gehen würde. Weil wir keine Gemeinsamkeiten haben, weil ich viele von ihnen abgrundtief zu hassen gelernt habe… Für mich ist es nicht erstrebenswert dieser Web 2.0. Jubelperser-, Speichellecker-, SEO Dumpfbacken-, und Selbstdarsteller-Gesellschaft weiterhin anzugehören. Im Grunde habe ich sie schon immer gehasst und meine Spucke auf dem Monitor ist noch die harmloseste Art meiner Geringschätzung für dieses Phänomen. Ich möchte nicht dabei sein, wenn sie sich gegenseitig die Eier schaukeln und sich gegenseitig abfeiern als wären sie der neue Netz-Heiland. Und außerdem: Es ist extrem befreiend, ein jahrelang aufgebautes Blog mit einer gewissen Reputation und einigen aus meiner Sicht recht vernünftigen Artikeln mit nur wenigen Mausklicks komplett zu zerstören, selbst wenn dies einen jederzeit wieder herstellbaren Prozess darstellt. Das ist Punk und Rock´n Roll in einem, und davon gibt es ohnehin viel zu wenig. […]
Vielleicht hätte es maingold erst mal mit “Huna und Schamanismus” probieren sollen?
[…] Update: Marious hat sich bei der Blogbar zu Wort gemeldet. 15.09.2007 – 18:09 Uhr – sidenotes, Webthemen Beitrag zurückBeitrag vor […]
Maingolds Begründungen und Auslassungen erinnern mich sehr an meine “politische” Zeit mit Ini-Arbeit und co. Die hab ich auch nach Jahren geschmissen, weil es mich irgendwann nur noch ankotzte, wieviele Leute da nur mitmischten, weil sie sich für die eigene Karriere irgendwas erhofften und somit alles pervertierten.
Von daher kann ich im übertragenen Sinn das alles gut verstehen. Doch die Katze läßt das Mausen nicht, auch ich hab hier und da wieder angefangen, mich ehrenamtlich zu betätigen, also gehe ich mal davon aus, daß auch Maingold irgendwann wieder schreiben wird, ob blog oder statische website oder Artikel auf anderen sites oder Forenbeiträge ist doch letztendlich schnuppe, oder? Für mich ist das Bloggen nicht mehr- oder geringwertiger als meine statischen websites oder internetferne Aktivitäten.
Schamanismus? Wenn dann gleich die Puppen und die Nadeln.
Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum und wie schnell eine simple Handlung zu einer Bewertung (oder Einordnung) führen kann. Schon an der Stelle, wo maingold kommentierte und jetzt hier. Und das alles noch dicht an der Belehrungsschiene.
Wenn ich mal wieder mit dem Verfassen von Texten an alter Stelle aufhören wollte, so wäre es wegen dieser Belehrungen mit Psychotherapievorschlägen inkl.
Und das ganz Verrückte an dem anderen: Maingold (Blog) habe ich nur ganz selten besucht, einmal im Jahr vielleicht oder zweimal (Elsa Seefahrt? AOL und Chicago?”). Von der Auflösung habe ich nichts mitbekommen. So klein ist die Welt.
Ich teile Maingolds Einschätzung von Blogs dennoch. Wenn mich heute wer fragt, sage ich: “Mach ruhig ein Blog, aber bitte nenne es bitte keinesfalls Blog.”
(Erinnert mich jetzt doch an die ewige Diskussion darüber, was Jazz sei und was nicht.)
Für mich ist es genau das, was ich heute empfunden habe, als ich das grösste Blog bei Blog.de gesehen habe, ein Teil eines Vermarktungsnetzwerks, und das clickgeil öffentlich darüber spekuliert, wann eine bekannte Sängerin Selbstmord begeht. Ich nenne sowas Absachaum, da kann man die Gräben wirklich nicht tief genug machen.
Ist doch ein bisschen wie: “Wer das liest ist doof” an irgend eine Wand zu schreiben, oder?
Dann auch nochmal hier:
Was anderes als selbstdarstellender Blog-Karneval ist es denn, das eigene Blog mit einem Rant allererster Güte (Ja, Maingold, hat mir stilistisch prima gefallen…) zu schließen und dies AUSGERECHNET am Rand der sprudelnden Quelle der Selbstreferenzialität öffentlich zu machen. Ist das Punk oder Rock’n’Roll?
Unterschätze niemals die Nebenwirkungen von Drogen!
Warum sollte es in der Blogosphäre anders sein, als sonstwo in der Menschheit: 90% ist gnädig gesagt so lala, womit freundlich gesagt ist, dass 90% überflüssiger Schrott ist. Das ist sozuagen der cthonisch-verschwenderische Ausfluss der allseits grassierenden Logorhoe. Wir alle, also: Wir Menschen geben uns sehr gern der Illusion hin, dass, wenn wir halbwegs kontrolliert Geräusche aus unserem Mund entfleuchen lassen, wir schon was sagen, und dass wir, wenn wir Buchstaben zu Sätzen zusammendengeln, schon was geschrieben haben.
Was die Bloggerei des jubelnden Fleisch-Karnevals betrifft, über dessen beschämend willige Selbstzuhälterei bei gleichzeitiger Egomanie Maingold hier ergreifend ablästert, so fühle ich mich mit dem abwertenden Ton von Maingold pudelwohl.
ach herrlich. ich empfinde oft genau diese gefuehlsregungen, auch wenn ich kein blogger bin, alleine schon wenn ich ausversehen mal in diversen berliner mitte apple-cafe’s aufschlagen muss. diese ganzen affen, mit ihrer gespielten geschaeftigkeit, mit ihren “durchgekauten” communitykonzepten und ihren scheinheiligen exitscheiss. lokalverbot im st.oberholz waer doch mal ein motto.
Sorry Marius, das einzige was ich an diesem Text nachvollziehen kann, ist die Punk-Attitüde…. in die Richtung dachte ich auch öfter, plattmachen und neu anfangen. Dann dachte ich aber auch: alles, was ich neu anfangen würde, wäre eh wieder das gleiche, wie Nerdcore. Also kann ichs auch gleich lassen, wie’s is…
Wir kennen uns und haben mehr als ein Bier getrunken. Der Text da oben gilt ja nicht nur für Blogs, den kann man auch gleich auf die ganze Gesellschaft beziehen. Ersetze Blogger durch Mensch, funktioniert auch. Als Mensch wäre die Konsequenz Eremitentum, muss ich nicht haben.
Wichser gibt es überall, ich hab da nen ganz ordentlichen Ignore-Modus.
Und Don: wenn ich mir den Abschaum anschauen und mir auch noch Gedanken darüber machen würde, wär ich vielleicht genauso angepisst wie ihr beide. Bin ich aber nicht. Ich muss den Dreck nicht lesen.
Da blogge ich lieber. Oder „schreibe ins Internet“… wenn’s geht wie eine Ente und aussieht wie eine Ente…
Stoibär, einfach nur ne Andeutung reinklatschen darf man gern tun, wenn man sich von Trigami nicht kaufen lässt – aber wer es tut, muss hier mit erheblich anderer Qualität mitreden, um zu beweisen, dass er nicht nur auf der Suche nach Awareness ist. Verstehen wir uns? Kleinst-PR-Unternehmer bekommen hier keine Vorzugsbehandlung.
Ich will ja jetzt gar nicht mit der Technik-Keule kommen: Ich habe aber mal über ein System namens Tapestry gelesen, dass so in den 80ger Jahren in der Literatur beschrieben wurde. Es diente, ganz kurz zusammengefasst, zur Erstellung personalisierter Regeln zur Filterung von Mails (auch übertragbar auf Newsgroup-Beiträge). Personen konnten hier Bewertungen für Beiträge abgeben und andere Personen im nächsten Schritt Kollegen, die sie kannten und auf dessen Urteil sie glaubten vertrauen zu können, in ihre Filterregeln aufnehmen. Empfohlen wurden dann die Beiträge, die solche Personen positiv bewertet hatten. Negativ bewertete konnten hingegen ausgeblendet werden.
Lässt sich so was nicht auch auf Blogs übertragen? Ich stelle mir also eine Liste mit Blogs zusammen, die ich schätze, bzw. gerne lese. Im nächsten Schritt werden mir dann Blogs empfohlen, die von diesen Bloggern verlinkt (also empfohlen) wurden und eventuell in einem weiteren Schritt noch die Blogs, die von den Bloggern empfohlen wurden die empfohlen wurden. So eine Art rudimentäres Collaborative Filtering also. Es würde dazu führen, dass sich interessenspezifische Cluster bilden, und man die Leute, von denen man nichts wissen oder mitbekommen möchte, auf Dauer ausblenden kann. Sie würden einfach unter sich bleiben. Das geht natürlich am Anfang nicht ohne herkömmliche Suchmaschinen, aber mittelfristig könnte sich da ein enormer Schneeballeffekt entwickeln.
Es spiegelt im Wesentlichen auch meine Vorgehensweise wieder, die ich schon seit einiger Zeit “manuell” anwende. Ich hangle mich viel lieber auf diese Weise (Link für Link) weiter, anstatt mühselig über Technorati oder Google Blogsearch nach neuen Blogs zu suchen, von denen ich zunächst ja nicht mal weiß, was ich von den entsprechenden Autoren überhaupt halten soll.
Ich weiß, dass es hier nicht primär um Information-Overload geht, sondern auch um Zugehörigkeit und um das große Ganze. Aber wenn einem das nicht mehr gefällt, muss man sich eben seine Nischen suchen, in denen man sich wohl fühlt. Und die einfachste Weise ist da, den faulen Rest schlicht und ergreifend zu ignorieren. Das würde mit so einem System oder einer solchen Vorgehensweise sehr gut funktionieren.
[…] Marius hasst Blogger. Ich möchte nicht mehr dieser „Blogosphäre“ angehören und ich möchte kein Blogger mehr sein. Warum nicht? Weil ich mit den meisten Personen dieser Schublade im realen Leben noch nicht mal ein Bier trinken gehen würde. Weil wir keine Gemeinsamkeiten haben, weil ich viele von ihnen abgrundtief zu hassen gelernt habe. […]
Rene, ich habe da ein anderes Mittel: Denen jeden Cent so bitter wie nur irgend möglich zu machen. Dafür zu sorgen, dass das hier draussen keine 9live-ähnliche Veranstaltung mit Schleichwerbepausen wird. Da muss man sich eben ab und zu mit diesem Dreck auseinandersetzen. Und ihn ab und zu an sein Wesen erinnern.
Seit ich Anfang des Jahres ein Monat in Italien war, mache ich das sehr gelassen und joval. Nach dem Monat, wo ich all das kaum sah, merkte ich erst, wie unsagbar piefig das alles ist. Das gesammelte Geflenne in Karlsruhe des gemsichten Männerchores aus Schultheis, Turi, Winkel und seinem kleinen Helferlein, weil ich ja so gemein bin, und ihre Show danach, der Frust bei Turi, das Gezappel von Winkel, der einer Frau in den Auschnitt gaffen kann, und die kleinliche Werberechnerei von Schultheis haben dann auch trefflich dafür gesorgt, dass ich die Tage danach aus dem inneren Lachen nicht mehr rausgekommen bin. Helden des Blogkommerzes. Ganz klein. Ich muss mal in meine Münzschublade schauen, wieviele dieser dollen Leute ich mir fürs Wechselgeld kaufen könnte.
Mir geht´s grossartig. Ich habe alle Zeit der Welt, am Fluss zu sitzen und auf die vorbeitreibenden Kadaver zu warten. Und die meisten, die zu schnell auf das Thema Geld gesetzt haben, werden das als Business Personalities und linkgeile Marken auch tun, belly up und übel riechend.
Kann man so machen, erscheint mir aber ein Kampf gegen Windmühlen… solange der Rainer da gelassen ran geht ist ja alles gut.
Nur ist leider der Kadaver im Fluß in diesem Falle Marius’ Baby „Maingold“.
Einen guten Schreiber hält nichts davon ab, seine Gedanken weiterhin zu bringen. Anders, woanders, irgendwo, wo einem die Awarenesspinscher nicht nachkriechen können, um alles zu beschmutzen. Ein Blog ist nur die Software. Schade, dass Praschls Beitrag nicht online ist, der hat das nochmals sehr ruhig und konzentriert vorgetragen, dieses Unbehagen, wenn einem etwas zu nahe kommt, das man keinesfalls in seiner Umgebung wissen will.
Die Frage ist nur, wo geht man hin. Oder bleibt man, und zieht die Grenze. Nachdem allgemein geheult wird, dass man die bloggenden Geschäftsinteressen ja auf einmal als von denen gefühlten “Mensch” angreift, ganz so, als ob die 1-Personen-Firma sowas wie eine Seele hätte, nur weil es zu mehr als einem Hansel nicht gereicht hat, weiss man, dass man auf denm richtigen Weg ist.
Ach so, und: Was machen eigentlich der Blogkulturermöglicher Lobo und Adical?
Totgesagte leben länger ;-)
Jaja, sowas hört man immer wieder mal. Ich habe ohnehin den Eindruck, dass einige Protagonisten ihre Blogbemühungen in der werbelosen Zeit extrem runterfahren, da ist dann gar nicht mehr so extrem viel los, Niggespreeschwenzelbildjojoblog, oder so. Trotzdem, der Schultheis, der bei der Werbepause wohl wirklich übel mit drin hängt, meinte schon, Spenden wären ihm lieber. Nibelungentreue sieht anders aus, glaube ich. Und was machen sie sonst so, ausser länger leben, die Totgesagten?
omg… jetzt hat er mich erwischt, der Rainer.
Aber um mal was Konstruktives zum Thema beizutragen: Was ist eigentlich mit dem Videoblog von Elsa Seefahrt? War das soweit in Mainblog integriert, dass es jetzt auch gestorben ist?
Ich mag es nicht, wenn jemand beim Rausgehen mit der Tür knallt. Und was mich an der Blogwelt inzwischen am meisten nervt, dass die Leute, die sich aber auch sowas von total im Recht fühlen, insbesondere in dem Recht, über andere zu urteilen, ganz schnell mit Verbalinjurien dabei sind: “Jubelperser-, Speichellecker-, SEO Dumpfbacken-, und Selbstdarsteller-Gesellschaft”.
Das ist nicht provokant oder aufrüttelnd oder sonstwie geschrieben. Sondern einfach nur rausgewürgt.
Und das nimmmt überhand. Dass zu den Aufgeregtheiten immer gleich die Zornesader und die Abschaltung simpelster Höflichkeitsregeln kommt.
Bei einigen Blogs hat man schon den Eindruck, daß hier *auf Krampf* nach Bedeutung gefahndet wird.
…zudem sollte *man* vielleicht Blog und RL nicht verwechseln.
Herrjeh, Punk? Bitch, please! Hört sich eher nach nem Kleinkind an, das schreit
Wie freundlich hätten es die Herrschaften denn gerne? Wieviel linkgeiler Geifer darf aus so jemandem stinken, bevor man ihn nicht mehr mal mit der Kneifzange anfasst? Wozu höflich sein zu Kanaillen, deren einziges Interesse es ist, möglichst viele Links zu ergattern, damit sie irgendwie vorne stehen, und zwar vor einem? Ab wann darf man einem notorischen Drängler ins Kreuz treten?
Fragen, deren Antwort sich da oben findet.
Hm. Ich versteh immer dieses verbale Beharren darauf, “punk” zu sein, nicht. Ist das “punk”?
Blogkulturermöglicher
Großartiges Wort.
Wie man hört, die Blogkulturermöglicher machen alles Mögliche, außer bloggen.
maingold? hör ich heute zum ersten mal.
so viel zur bedeutung.
Es ist doch recht simpel diesem ganzen Kram gar nicht erst zu begegnen: Einfach ein (Blog-)CMS der Wahl installieren, den Suchmaschinen und ähnlichem den Zugang verwehren, und drauf los schreiben. Man muss es ja nicht so radikal wie ich machen, und Trackbacks und Kommentare ganz weg lassen, aber möglich ist es. Keine Blogroll, kein Feedstat-Counter, Technorati-Backlinkwichse und das ganze blah-blah – einfach so das schreiben was man will. Wer es lesen will kann es tun (wenn man es denn findet) und wer das alles doof findet kann weg bleiben. Niemand wird einen irgendwo “überholen” können, da man gar nicht mitläuft. Kein (selbstgemachter) Stress, keine Ansprüche (ausser die eigenen) – Zwanglos schreiben mittels CMS im WWW. Vollkommen egal ob lange Geschichten oder Berichte, kurze “Tagebuch”-Einträge oder mal ein hingeworfener Link – entweder eines dieser Dinge, mehrere oder alle (oder was ganz anderes), eben wie es einem gefällt. Es kann so einfach sein.
Egal ob man dann noch “Blogger” genannt wird oder eben nicht – drauf geschissen.
Was aus Elsa Seefahrt wird oder geworden ist würde mich aber trotzdem interessieren.
@KO.OS: Mal bei Wikipedia unter P2P-Journalismus nachschauen (oder Googeln)!
Maingold … muss man jetzt aber nicht kennen, oder?!
Die obigen Gründe fürs Aufhören hab ich aber für ganz andere Dinge auch schon gehört und gelesen. Würde ja mal vermuten, dass der Frust auf Blogs nur vorgeschoben ist. So eine Art Mischung aus nichterfüllter, übertriebener Erwartungen an Blogs im Allgemeinen, und enttäuschte Vorstellungen darüber, wie Gesellschaft sein sollte.
“Maingold” geht in den Untergrund
Ich habe gerade in der Blogbar gelesen, warum “Maingold” seinen Blog aufgibt. Nach einem kurzen “Ja, stimmt!” las ich dann die Replik von Robert Basic. Dabei ist mir klar geworden: Der Beitrag von Mai…
ad 24: Das hat gar nicht geknallt. Und schon gar nicht eine Tür. Das ist nur eine Zustandsbeschreibung. Und diese trifft meines Erachtens zu.
Ansonsten:
Was mich am meisten trifft, ist, dass genau jene Blogsuppenköche, ob sie wollen oder nicht, weglenken. Es ist dann diese Ablenkung, die nicht viel anders funktioniert wie in den älteren, herkömmlichen Medien. Oder wie in einer vollen Wirtschaft, wo es diese dominanten Stammtische gibt, die dann Aufmerksamkeiten kanalisieren – allerdings auch mit den Folgen zu leben haben. (Wenn ich da an die Heise-Foren denke und überlegte, die würden dicht gemacht werden und dann beispielsweise auch über die Blogbar herfallen, ogottogott).
Ich höre immer wieder Praschl und will jetzt nicht überall rumklickern. War er auch in Karlsruhe?
[…] [Gefunden drüben bei Wikipedia] Wenn das mal nicht auf Marius AKA »Maingold« zutrifft… Wie kann man sich nur so über andere heben? *kopfschüttel* […]
Irgendwie kenn ich das und irgendwie auch nicht. Na ja bin eben nur eine Z-Bloggerin *gg*
@ Fonsi: Ich werde hier den Teufel tun und das Bloggen der anderen beurteilen… wer bin ich denn?
Zu Elsa Seefahrt kann ich folgendes sagen: Sie wird wohl weitermachen und ein eigenes Vlog starten…
ähm, kann ich jetz vielleicht deine domain haben, maingold?
… frag ja nur …
ein bisschen spaß muss doch auch sein ;-)
Rene, musst Du nicht. Ich habe da nur so einen Eindruck. Und den habe ich formuliert. Ich denke aber, dass es tatsächlich eine Krise des Bezahlbloggens gibt, denn irgendwann bloggt man tatsächlich für Geld. Und wenn es kein Geld mehr gibt, ist auch eine Motivation zum bloggen weg. Perverserweise haben es die Trigami-PR-Mitarbeiter schwerer, an Aufträge ranzukommen, und sind deshalb froh über ein Stottern der Einnahmen in der Hoffnung, dass die Pausen bis zur nächsten Einnahme kleiner werden. Von aussen gesehen ist das aber so oder so, hm, also, wie soll ich sagen:
Ich verstehe oft einfach nicht, wie man sich den Spass an der Sache freiwillig so ruinieren kann. Zumindest nicht bei den paar Leuten, die wirklich was drauf haben. All die Kreativität, das Können – für ein popliges Ebay-Widget, eine Depperlprojekt von Yahoo, eine Knipse, eine blöde Daddelkiste.
Ich werde das nie verstehen.
Erbärmlich. Glaushaus. Steine. Mir ist schlecht.
Puah – genau das Glashaus ist es, wo ich raus will. Als ich reingegangen bon, gab es noch nicht so viele komische Gewächse, da kann ein Stein wirklich nicht schaden. Luft! Frische, unverpestete Luft!
@DonAlphonso: Nein – wirst du tatsächlich nicht, solange du davon ausgehst, dass man sich nur kreativ, gekonnt und mit Spaß an einer Sache austoben kann, wenn man kein Geld dafür bekommt.
Finaler Rundumschlag
In der Blogbar wird scheinbar dramatisches berichtet: Maingold verkündet mit großem Trara seinen Ausstieg aus der so called Blogosphäre.
Dramatisch? Auf den ersten Blick vielleicht – aber im Grunde genommen nur eine Wiederholung des Te…
[…] blogbar – Maingold sagt: | | Seit ich Anfang des Jahres ein Monat in Italien war, mache ich das sehr gelassen und joval. Nach dem Monat, wo ich all das kaum sah, merkte ich erst, wie unsagbar piefig das alles ist. Das gesammelte Geflenne in Karlsruhe des gemsichten Männerchores aus Schultheis, Turi, Winkel und seinem kleinen Helferlein, weil ich ja so gemein bin, und ihre Show danach, der Frust bei Turi, das Gezappel von Winkel, der einer Frau in den Auschnitt gaffen kann, und die kleinliche Werberechnerei von Schultheis haben dann auch trefflich dafür gesorgt, dass ich die Tage danach aus dem inneren Lachen nicht mehr rausgekommen bin. Helden des Blogkommerzes. Ganz klein. Ich muss mal in meine Münzschublade schauen, wieviele dieser dollen Leute ich mir fürs Wechselgeld kaufen könnte. […]
@ Fonsi: Meine Motivation zu bloggen ist garantiert nicht, damit Geld zu verdienen. Ich verdiene damit, das nicht übel und das ist gut. Meine Motivation liegt aber an erster Stelle im Wert der Publizistik und ich weiß, dass das genau der Punkt ist, an dem wir beide was gemeinsam haben. Ich liebe es, eine Stimme zu haben, ich liebte das schon, als ich 10 Leser hatte und ich liebte das, als ich 1993 ein Fanzine für 100 Leute rausgab.
Meine Motivation ist nicht die Kohle. Die kam doch sowieso erst hinterher, nach der Lust am Veröffentlichen. Und da gehört sie auch hin, zuerst kommt die Leidenschaft, dann die Bezahlung, andersrum geht es nicht. Beziehungsweise: geht schon, aber dann sind wir beim Abschaum.
Ich glaube übrigens kaum, dass das einer der Adicaler anders sieht.
Und überhaupt, was soll schon wieder dieser Themenschwenk? Die Werbeneurose? ;-)
Zurück zum eigentlichen Thema “Blogblues”: Ich mache merkwürdigerweise gerade ähnliches durch, allerdings stellt sich mir die Frage ob aufhören (neudeutsch “den Laffe machen”) der richtige Ansatz ist.
Für mich zählten die ersten Blogger immer mit zur Avantgarde (den Begriff bitte wörtlich, also als “Vorhut” verstehen und nicht als sich selbst abgrenzende und sich für etwas besseres haltende Elite). Vielleicht ist es an der Zeit Platz zu machen und in neue Gefilde aufzubrechen. (So wie viele mit Blogs sich bewusst von den klassischen Medien abgrenzen wollten). Vielleicht bündelt man auch hier und dort (wie KA.OS es beschrieben hat) die Blogs, die man selbst für geeignet hält oder startet irgendeine neue kreative Ausdrucksform in Netz. Was weiß ich, einfach mal nachdenken, rumspinnen, irgendwas konstruktives unternehmen.
Ich glaube jedenfalls nicht an die reine destruktive Kraft (auch wenn wir sie selbst oft genug praktizieren), sondern an ein positives, konstruktives Wirken. Vielleicht gefällt mir der Punkbegriff gerade deshalb nicht, weil es mir einfach nicht gefällt, NICHT an die Zukunft zu glauben und sie komplett aufzugeben. Nörgeln und motzen kann jeder, wer kann aber tatsächlich die Zukunft mitgestalten? Die Trigamis, PR-Flüsterer und wie die sogenannten Gegner alle heißen, gestalten aktiv die Zukunft (ob es in euer Wertesystem passt oder nicht), alles was ihr tut (und wir zu oft auch) ist passive Empörung ausüben. Das ist ein wichtiger erster Schritt, nur das Problem dabei, es zeigt den Menschen keine wirklichen Alternativen in einer sonst so perspektivlosen Welt auf und somit rennen sie alle in die offenen Arme der besagten Wölfe im Schäferspelz (nicht nur in der kleinen Blogosphäre, das meine ich weltweit).
Viele sind mit ihrem Blog weit gekommen, wieso nicht endlich auch mal für etwas sinnvolles und konstruktives einsetzen?
Ja, mir ist klar, dass das ein “kleiner mieser Werber sagt”, der ein Blog über Werbung führt. Umso trauriger, oder?
So, jetzt darf wieder gebissen werden. Gerne auch in mich, aber wahrscheinlich werde ich einfach nur mal wieder hier komplett ignoriert. Mal sehen, vielleicht spricht ja ein Trigammler, SEO oder PRler mit mir …
[…] Zitat von der Blogbar “Blog Depri, Blogblues? In meinem Fall trifft allerdings beides nicht den Kern der Sache. Blogs haben mich in letzter Zeit immer mehr regelrecht gelangweilt und sogar angeekelt.” […]
Warum denn den Patrick beißen? Macht doch gar keinen Sinn. Reflektierte Menschen beißt man nicht. Mich würde mal genauer interessieren, zumal es zum Thema passt, warum und wo es beim Bloggen bzw. dem, was Patrick vorhat, fehlt. Fehlende Reichweite? Journal-Struktur zu eindimensional? Bloggen nicht mehr neu und aufregend genug? Feedback eher langweilig?
Don fragte hinsichtlich der blogverwertenden Kulturermöglicher:
Sie sind mal hier und mal da.
@werbeblogger (#47): Bin ehrlich überrascht, das von Ihnen zu lesen. Sie machen ein engagiertes Themenblog, woher der Blues? Was fehlt?
Trigami? Hier nur mit kurzer Halbwertszeit.
Ich habe im Frühjahr schon mal drüber geschrieben, wie ich mein “Imperium” reorganisert habe. Das GT-Blog ist die feine Leistungsschau, Rebellen ohne Markt privat bis so privat, dass es als Blogfight hoer zu hart wäre, und die Blogbar als das Ding, das alle lesen, auch wenn sie es nicht zugeben. Aufgeben ist nicht mein Stil, es ist eher so:
heute sah ich das Vermarktungsnetzwerk, das sich bei Blog.de gebildet hat. Der Macher ist – ein Hellseher von Questico. Und es liest sich wie eine Kopie von Adical und Trigami zusammen. Wäre die Blogosphäre eine dunkle Kneipe, ich würde eine Menge tun, um so jemanden rauszukicken. Das geht leider nicht. Also müssen Trennmauern her, Abschottungen, klare Aussagen, dass die vielleicht die Software nutzen, aber ansonsten Parasiten an dem sind, was andere aufgebaut haben.
Tatsächlich flennen gerade die Blogvermarkter, die andere Seite würde Gräben ziehen und ausgrenzen – weil sie genau wissen, dass diese nichtkommerziellen anderen das repräsentieren, was allegemein als das Besondere an Blogs wahrgenommen wird, und das ihr USP bei der Verkaufe isz. Von mir aus könnten alle Kommerzspacken morgen die Krätze kriegen und drei Jahre ohne Netz im Leprosenheim sitzen, es würde die Qualität der Blogosphäre nicht mindern. Wenn einer wieder mal die Kennzeichnung von Werbung winkelmässig “vergisst” oder , wenn sich solche Verhaltensweisen als massenkompatibel herausstellen, muss man eben die Kontroverse anstossen. Anders geht es nicht.
Dean: Bäh – Fettaugen in hellroter Grütze.
Manchmal kommen mir die Herren der Selbstreferenz vor, wie alteingesessene Verleger, die sich vor einem Kiosk auf die Lauer legen und sich für jeden Kunden, der den Schund der anderen kauft, ein paar Haare ausreißen.
Was zur Hölle ist ein “Blogger”? Einer, der mal von einem Printmedium erwähnt wurde? Oder sind die Millionen, die aus völlig unterschiedlichen Beweggründen bloggen und völlig unterschiedliche Qualität abliefern, auch endlich “Blogger”?
Was hat bloggen mit ““extrem wichtige(n)” Personen” zu tun? Da draußen sind tausende, die einfach schreiben. Wer kennt hier nicht zig Blogs, die man prima lesen kann?
Ich erlaube mir, den Spieß einmal umzudrehen: Anstatt dauernd die Deppen in den Vordergrund zu stellen, die einem den Spaß verderben, und sich einen drauf zu hobeln, daß man selbst was besseres ist – wie wäre es, sich einmal um die zu kümmern, die einen guten unbezahlten Job machen und sich ihrer zu erfreuen? Oder sind die nicht wichtig genug?
Eine wöchentliche Blogauslese als Magazin wäre doch was, mit richtig klassischen Anzeigen, die Erlöse teilen sich Blogger, Verlag und Vermarkter. Eine Beilage vielleicht….. wo bleiben die Verleger, wenn man sie einmal braucht ?
Kein Thema, Kontroverse ist verdammt wichtig um eine Diskussion anzustoßen, sie ins rollen zu bringen. Mir stellt sich nur immer wieder die Frage, wohin rollt das am Ende? 24 Stunden Empörung und dann kräht kein Hahn danach. Auch Empörung nutzt sich irgendwann ab, das ist der fatale Mechanismus im Menschen. Deshalb sehen wir nix mehr vom Irakkrieg in der Glotze. Weil es die Menschen als gewohnt empfinden und es sie langweilt oder anödet. Das ist scheisse, aber scheinbar ein existierender Mechanismus.
Die Frage lautet also, wie setzt man auch mal kommunikativ andere Hebel an? Kann man das überhaupt? Oder wagt man dann zuviel, weil man als Kritiker plötzlich angreifbarer wird. Keine Ahnung. Wie gesagt, nörgeln ist immer sehr leicht und relativ bequem. Ich kenn das. Habe ich mein ganzes Leben gemacht und das macht dich auf Dauer ziemlich mürrisch und auch ein Stück weit kaputt. Man lässt es zu nah an sich ran.
Weil die Fragen hier kamen. Ich habe das Gefühl ich drehe mich mit meinem Themenblog im Kreis. Ich habe es satt täglich irgendwelche Kampagnen zu zerreißen oder zum hundertstenmal darüber zu schreiben, wie Werbung nicht sein sollte. Richtig schlimm wird es allerdings erst wenn im Laufe der Zeit dann so Kommentare folgen wie “das war schon immer so” oder “kann man halt nix ändern, ist halt so”. Das frustriert und da frage ich mich, ob ich meine Tatkraft nicht anders einsetzen kann, auch auf anderen Themenfeldern. Den Draht zur Branche will ich dabei sicher nicht verlieren. Im Gegenteil, ich möchte der Branche so viel Input geben wie möglich, in der Hoffnung, dass sich ein Stückchen in der Zukunft ändert.
Geld wird dabei völlig überschätzt, aber natürlich sind wir alle darauf programmiert. Sicherlich ist es in unserer derzeitigen Welt sehr schön viel davon zu haben, die Frage ist allerdings, was man damit anfängt. Investiert man in glücklichmachende Projekte (ich bin eher ein Flowmensch und kriege Kicks bei der Arbeit und beim Wissen aneignen und vermitteln) oder in pseudoglücklichmachende hedonistische Projekte (Schmuck, Klamotten, Schampus, Partys, weiss der Geier).
Ich will am Ende, wenn mich der Schlag trifft und ich gefragt werde, na Breitenbach, was hast du denn mit deinem Potenzial so angestellt im Leben, eine vernünftige Antwort geben. Und wenn es “nur” “Ich habe meine Kinder vernünftig und verantwortungsvoll großgezogen, so dass sie keinem anderen Menschen bewusst Schaden zugefügt haben” ist.
Bei all dem Idealismus darf man aber nicht vergessen, dass wir in einer knallharten Kommerzwelt leben und dass viele sich auf den schnellen Euro per Blog gerade einstellen. Das ist nicht einfach so wegzuwischen, das muss man akzeptieren. Also noch einmal, wo sind die Perspektiven für diese Menschen? Arbeiten gehen? Wo? Was? Macht das denen denn auch Spaß 8-10 Stunden am Tag irgendwo zu sein, wo man nicht zuhause ist? Wenn ich mir das aussuchen könnte, würde ich auch lieber Produktrezensionen schreiben als Versicherungen an der Haustür zu verkloppen.
Ach ja noch ein konstruktiver Vorschlag – unadressiert:
Mehr fragen als sagen! Wir fragen die Menschen leider viel zu wenig und verpassen dann oft sehr spannende Ansätze und Denkweisen. Gerade der Dialog hat den Reiz von Blogs ausgemacht und dennoch fragen wir noch viel zu wenig.
Wer fragt, entdeckt und verändert die Zukunft, denn man findet Antworten für sich selbst und kann das eigene Handeln entsprechend danach ausrichten, nämlich in Abstimmung zu den Mitmenschen.
Esoterisches, psychologische Geblubber? Mag sein, ich glaube aber nunmal dran. Es ist meine Wirklichkeit. Und was ist eure?
Guten Tach, ich bin der Neue! Kenne den Maingold deshalb leider auch nicht. Aber alle in einen Sack stecken und draufhauen ist bestimmt kein Punk. Das ist allerhöchstens schlechter Punk.
Anspruch und Wirklichkeit der Blogosphäre lassen sich aktuell sehr schön an den “Blogperlen” auf lieblnk.de beobachten:
Jeder schmeißt seine vermeintlichen Blogperlen vor die Säue, hat aber keine Zeit oder Lust, sich andere Beiträge anzugucken oder dafür zu voten. Ich habe deshalb gestern spaßeshalber mal unter “neue Blogperlen” seitenweise Beiträge mit nur einer einsamen Stimme – nämlich der jeweils eigenen – auf 2 hochgevotet. (Es waren nur die ersten beiden Seiten,um genau zu sein.)
Grüße aus Duisburg!
Stefan
@ Don: Ich würde die Mauern nicht zwischen nichtkommerziellen und kommerziellen Bloggern hochziehen, dadurch entgeht einem zuviel.
Ein Angebot wie BoingBoing, zutiefst kommerziell, trotzdem zutiefst subversiv, würdest Du aussperren.
Warum nicht eine Trennung nach Geschmack? Jeder behält doch sowieso nur die Blogs und Feeds im Reader, die einem passen. Auf diesem Schirm, so scheint mir seit heute, sind bei mir weniger Tittenblogs, als bei dir.
Filter sind notwendig, bei all dem Dreck da draußen, keine Frage. Den Filter kann aber nur jeder mit seinem ureigenem Urteilsvermögen herstellen.
Die Egalität der Information da draußen, in der Tat, Britneys Muschibildchen, die direkt neben fonsischen Abhandlungen stehen, das ist nicht nur ein Problem der Blogosphäre, sondern eins des kompletten Internetzes, ach was, der kompletten Medienlandschaft.
Was man übrigens auch urdemokratisch gut finden kann.
Am Ende denke ich soweit, dass ich es ungeheuerlich finde, dass bis heute kein Schulfach namens „Medienkompetenz“ in den Schulen gelehrt wird. Das könnte einigen Tittenblogs nämlich den Einkommenszapfhahn abdrehen.
Der vielleicht beste Beitrag zum Thema…
http://www.ohwhataworld.de/?p=1759#comment-8359
Soviel zu kleinen Blogs… Kick it!
@ alle
Kann doch nicht sein, dass ein paar adical-Schmierer einen kollektiven lemmingnösen Blogger-Burnout der “Guten” verursachen.
Was geht.
Rebellische Haltung, nichts anders ist Punk, strengt auf Dauer an. Zu starkes ideales Denken ebenfalls. Vielleicht einfach mal ein paar Gänge zurückschalten und sich selbst auf depressives Potenzial überprüfen. Nein, kein Prozac in den Tee, aber Idioten einfach Idioten sein lassen hilft.
@ Alter Falter! (Lustiger Name btw)
Sehe ich auch so. Viele Blogger kreisen um sich selbst, wollen hofiert und gelesen werden, aber lesen kaum andere Blogs. Merkwürdig.
@ Patrick
Ich hoffe nicht, dass ich derjenige bin, der dich auf deinem – übrigens sehr gut geführten – Blog immer runterzieht^^.
Aber ich glaube einfach nicht daran, dass man die Werbung ändert/verbessert, indem man mit den ebenso idealistischen Rädchen (Texter, Grafiker, Jung-BWLer) der Werbung im Blog über Werbung diskutiert.
Designer und Jung-Werber sind alle nur kleine Hamster im Rad, das Taktgeben und die Entscheidungen passieren ganz woanders. Ich traue mich das so erzreaktionär sagen, weil mein junger Idealismus (“wir sind eine Familie, wir wuppen das, wir machen das große Ding, wir ändern die Welt…”)weit über ein Jahrzehnt in großen Werberbuden böse und fast auf Sektenart von der Führung fremdgesteuert verballert wurde.
Ich habe ich rechtzeitig rauskatapultiert (vor dem Crash), habe immer noch Biss, aber den nutze ich für meine kleine Bude, statt mich in Sandwich-Position nach oben und nach unten aufzureiben und doch nichts bewirken zu können, weder kreativ noch unternehmerisch. Veränderung findet leider nur entweder direkt mit dem werbetreibenden Kunden statt oder gar nicht. Daher direkt partnerscahftlich mit dem Unternehmer (schwer, sitzt immer am längeren Hebel) oder eben nicht. Lieber Käse verkaufen gehen als Jung von Matt verändern wollen.
Thema Frust
Und was soll ich sagen: Meine Blog-“Zielgruppe”, das KMU, liest schomma kaum auf meinem Design-Blog (war wohl vorauszusehen). Das war am Anfang frustrierend wie d’Sau, kann ich nur sagen. Mittlerweile kratzt mich das aber gar nicht mehr und blogge mit dem Partner stillvergnügt vor mich hin (Manchmal mache ich mir den Spass und lese fremde und eigene ganz alte Artikel, auch beim Don mal, seine ersten Einträge von 2003, das hat was.)
Bloggen ist wie Marathonlauf. Wenn das Seitenstechen aufhört, fängt’s an gut zu werden. Dann läuft’s. Allzuoft während des Laufens die Sinnfrage stellen ist aber kontraproduktiv. Und dauend auf die schielen, die am Straßenrand stehen? Da kommt man vom Weg ab.
Ich denke, man muss in zwei Richtungen denken. Einmal müssen allzu dreiste Kommerzspacken oder lügnerische PR-Heinis etwas auf den Deckel bekommen. Leider. Wobei ich die angesprochene Gefahr von Patrick auch sehe, dass Schmutz abfärbt. Es muss m.E. dennoch sein.
Zum anderen muss das Gute, Wertvolle und Mitteilenswerte gefördert werden. Eigentlich sollten Links diese Aufgabe bewerkstelligen, aber so richtig funktioniert das scheinbar nicht.
Die Blogcharts weisen eher in die falsche Richtung, sie förderten – ungewollt – eher den Schund als dass sie Qualität förderten.
Wie fördert man das Wertvolle, wie fördert man Qualität in Blogs?
@dr.dean: Ich bin der Überzeugung, daß sie sich selbst fördern. Allerdings bedarf es entsprechder Geduld. Jahrelanger Geduld. Ein wenig Förderung durch generöse Verlinkung und inhaltliche Stellungnahme schadet allerdings auch nicht.
ich gehe jetzt nicht mehr ins kino, weil dort gehen auch blöde menschen hin. und die mag ich nicht.
@alle: der Trick ist bloggen! ;-)
Danke. Danke fuer das Gefuehl, das es wundervoll ist, ein XYZ-Blogger zu sein und all diese Probleme nicht zu haben.
Und ich bin auch echt dankbar, dass ich Maingold gar nicht kannte, dann kann ich ihn auch jetzt nicht vermissen. Ich bin naemlich sehr sensibel.
Wenn ich gewusst haette, wo Bloggen hinfuehren kann -naemlich zu so einem fulminanten Abschiedstrompeten- haette ich sicher vor lauter Angst nie angefangen. Grisly, das.
daSS es wundervoll ist, natuerlich. Das muss das ehrfuerchtige Erstarren gewesen sein. In den Fingern.
Ich sehe nicht wirklich einen “Blogblues”. Schön und gut, da draußen gibt es also Blogs, die man als langweilig, uninteressant, anstößig oder nervig empfinden kann. Empfinden ist ein gutes Stichwort; Empfinden ist nämlich doch recht oft ziemlich subjektiv. Von daher kann man es letztlich nicht verhindern, dass jeder Blogger oder Blogleser seine eigenen Maßstäbe setzt und sucht, von hohen literarischen oder thematischen Ansprüchen bis “herunter” zur Ansage, Niveau und Qualität seien doch völlig egal.
Die Aufregung, dass es Blogs gibt, die für einen selbst uninteressant sind oder die einen ankotzen ist da für mich nichts weiter als Zeitverschwendung. Natürlich gibt es diese Blogs, hunderttausende dieser Blogs; es wäre völlig ungewöhnlich, wenn alle Blogs irgendwie meinen Interessen oder Wertvorstellungen (oder die von irgendwem anders) entsprechen würden.
Vor dem Hintergrund würde ich auch nicht selbst nicht bloggen oder damit aufhören, denn ich schreibe ja nicht im Zwangskontrast zu all dem, was mich nicht interessiert, sondern als Äußerung dessen, was mich gerade interessiert. Wenn irgendwer meint, mich auswendig zu kennen, weil er meint andere Leute beurteilen zu können, die auch bloggen, die auch mit einer blauen Jacke zur Arbeit gehen oder ein bestimmtes Auto fahren liegt es nicht in meiner Verantwortung. Ich kann niemandem verbieten, ahnungslos sein und sich Vorurteile halten zu wollen; ich persönlich möchte mich aber auch nicht durch Ahnungslose, die sich Vorurteile halten davon abbringen lassen etwas zu tun, was mir persönlich etwas wert ist.
geniales marketing
für die diskussion bin ich eh zu frisch, les ich mal in ruhigen zeiten
eine nacht der selbstbesinnung für das deutschsprachige bloggeflecht
Ich poste aus Korea. Warum, weil ein Blogeintrag dafür gesorgt. Ende Februar schrieb jemand, dass sie nach 17 Jahren nach Seoul zurückkehrt. Aus New York. Einen Tag später hat meine Frau ihre Arbeitsstelle in Deutschland nach 13 Jahren gekündigt, wir haben unser Haus verkauft. Die Kinder gehen jetzt hier zur Schule und in den Kindergarten.
So und jetzt noch Mal, vom mir aus, Blogs spielen keine Rolle.
@BrainBomb (33): Ach danke – jetzt erinner ich mich wieder. Das Thema wurde hier ja vor ca. einem halben Jahr ja schon mal angesprochen.
[…] A-Klasse Blogger erkennen das unvermeidliche Ende der Subkultur. Erinnere mich daran, daß ich vor zehn Jahren in der Frontpage ganz ähnliche Gedanken gelesen habe. Damals, als elektronische Musik noch halbwegs cool und nicht durch die Scooters dieser Welt negativ besetzt war. Die Diskussion um eine angebliche Blog-Depression ist jedenfalls ähnlich selbstreferenzierend und unsinnig wie das jährliche “Techno ist tot”. Beispiel gefällig? Have a look. […]
[…] Ja, man mag es kaum glauben, aber selbst meine zarte Seele könnte mal einen Text raushauen wie: Ich möchte nicht mehr dieser „Blogosphäre“ angehören und ich möchte kein Blogger mehr sein. Warum nicht? Weil ich mit den meisten Personen dieser Schublade im realen Leben noch nicht mal ein Bier trinken gehen würde. Weil wir keine Gemeinsamkeiten haben, weil ich viele von ihnen abgrundtief zu hassen gelernt habe… Für mich ist es nicht erstrebenswert dieser Web 2.0. Jubelperser-, Speichellecker-, SEO Dumpfbacken-, und Selbstdarsteller-Gesellschaft weiterhin anzugehören. Im Grunde habe ich sie schon immer gehasst und meine Spucke auf dem Monitor ist noch die harmloseste Art meiner Geringschätzung für dieses Phänomen. Ich möchte nicht dabei sein, wenn sie sich gegenseitig die Eier schaukeln und sich gegenseitig abfeiern als wären sie der neue Netz-Heiland. […]
Zitat: “Weil ich mit den meisten Personen dieser Schublade im realen Leben noch nicht mal ein Bier trinken gehen würde.”
In den Blogs, wie im Leben: Es gibt halt zu viele, die mit jedem ein Bier trinken gehen würden – wenn der Andere nur zahlt.
Wer glaubt, seinen Abschied so inszenieren zu müssen, beweist selbst einen großen Hang zur Selbstdarstellerei. Hobbys kommen, Hobbys gehen. Ich habe sogar mal in früher Jugend Bierdeckel und Briefmarken gesammelt. Aber mit sich mit einer Beleidigung gegen andere Briefmarken- und Bierdeckelsammler zu verabschieden, wäre mir nicht in den Sinn gekommen.
Klein Bloggersdorf ist wie das reale Leben, auch hier gibt es Nette und Unnette, Arschlöcher und Gutmenschen, Huren und Heilige. Und deshalb möchte ich ebenso wenig aus diesem Ort scheiden wie aus dem realen Leben. Selbiges ist eben kein Ponyhof.
Nun hört eben einer auf weil er nicht genug den Pimmel gehobelt bekommt.
Na und? Who cares?
Ich halte da den Ball flach. Ich blogge deshalb weil es mir Spaß macht und ich lese die Blogs die mir Spaß machen. Davon gibt es mehr als genug und die wenigsten sind A-Blogger oder sonst irgendwelche gelisteten.
Ich amüsiere mich dabei prächtig und es geht mir dabei bestens.
Die anderen finden erst gar nicht den Weg in die Bookmarkliste geschweige denn in die Blogroll.
Ich nehme etwas und gebe dafür etwas. Die einen texten besser und die anderen eben schlechter. Aber jeder so wie er es am besten kann.
Somit bleibt die Bloggerei eine nette und amüsante Geschichte. Nicht mehr und nicht weniger.
Drei Wochen Urlaub ohne jedes Internet hilft ausreichend Abstand zu diesen komischen Blogs zu bekommen.
Das hatte ich gerade und finde es niedlich, dass in einem Blog steht, das Blogs doof sind.
Thomas, der Unterschied zum realen Leben ist aber, dass einem das Geschmeiss nicht in jeden Winkel nachgekrochen kommt und dann versucht, die Diskurshoheit zu erlangen. Bloglesungen waren ne nette Sache, bis die 9live-Abteilung der Blogosphäre mit Spammerwinkel und Kommentarschmarrnlibbertz sich der Sache angenommen haben. Blogscout war eine gute Sache, bis sich besagter Libbertz nach vorne spammte. In der normalen Gesellschaft sind die Grenzen nicht so durchlässig, und das ermöglicht das Zusammenleben. Wäre es im normalen Leben so wie in den Blogs, würde bei mir im Hausgang eine Vierlingsflak stehen.
Die Frage also ist: Wie kriegt man den Abstand hin? Meine Antwort ist: Ab und zu muss man denen was aufs Maul geben und ihnen verdeutlichen, was sie sind. Nur so kriegt man sie auf Distanz.
[…] Nur ein kurzer Lesetipp zwischendurch, bin gerade ziemlich im Streß und dann die nächsten Tage unterwegs. Also nicht wundern, wenn hier nichts passiert, ich möchte hier nicht den Blogblues spielen und trice.de erstmal nicht für tot erklären. :) Ab Ende des Monats kann ich dann hoffentlich wieder häufiger hier schreiben. Also der Tipp: In der Reader’s Edition gibt’s ein schönes Erklärstück, was die unterschiedlichen Formen des “Bürgerjournalismus” erklärt. […]
Ich muss immer an Bulimie denken …
Das Blog ist tot, es lebe das Blog!
Wer bloggen will, soll bloggen. Wer nicht bloggen will, soll es halt sein lassen. Und wer darüber bloggen will, das er nicht mehr bloggt, kann auch das.
Ich mag keine Abschiede. Lange schon gar nicht. Wenn ich mich verabschiede, bin ich im nächsten Moment aus der Tür. Manchmal gehe ich ohne Abschied. Wenn sich jemand verabschiedet und nicht geht, dann bekomme ich Allergie. Wenn jemand geht, ohne sich zu verabschieden, habe ich dafür Verständnis – ohne die Umstände kennen zu müssen, die dazu geführt haben. Ich bin schon ein paar Mal gegangen, ohne mich zu verabschieden, weil ich niemanden dazu ermutigen wollte, ebenfalls zu gehen. Wenn sich jemand verabschiedet, weil er vom Gehen abgehalten werden will, dann hat er in mir den falschen Partner. Wenn jemand geht, ohne sich zu verabschieden, dann habe ich dafür zwar Verständnis, aber gefallen muss es mir deshalb noch lange nicht.
Das sind ja noch mehr Gräben als der zwischen Kommerzbloggern (böse!) und dem Rest (gut!). Einer verläuft auch zwischen den Bloggern, die sich für die besseren Journalisten halten (hochmütig!) und dem Rest (demütig!). Ich finde, der Thomas Knüwer hat hier einen Begriff in die Debatte geworfen, der vermutlich negativ verstanden wird: Bloggen als Hobby. Ja, als stinknormales, spießiges Hobby. Das ist mehr so meine Abteilung, wenngleich mit ein bisschen Anspruch (Literatur!). In diesem Sinne habe ich ja auch dieses Buch geschrieben, das bald rauskommt (Schleichwerbung?).
Bis vor ein paar Monaten war ich regelmäßiger, passiver User/Leser von (den üblichen Verdächtigen) Blogs.
Warum ist das vor Monaten zum Erliegen gekommen? Exakt aus den Gründen, die Maingold aufführt.
Ich fand es schlicht und ergreifend langweilig, wie gleichförmig zum Beispiel das geschriebene Wort in Form und Duktus in den Beiträgen vieler Blogs wurde.
Da gibt es ein paar Pioniere, denen ich auf Anhieb abnehme, dass vom aller tiefsten Grunde des Handwerkes (Schreiben) wissen, wie ein Text aufgebaut sein muss, damit er dramaturgisch ‘kickt’.
Und es gibt den endlos langen Tross und Treck von Nachsiedlern, die diesen Pfaden stumpf folgen und exakt nach dem gleichen Muster zu schreiben bemüht sind. Können sie aber nicht. Und das merkt man.
Stattdessen werden sich virtuelle Supports zugeschoben, bei denen man manchmal an des Kaisers neue Kleider erinnert wird und bei denen aus Blogger-Raison oder was auch immer, niemand auf die Idee kommt, laut aufzurufen: ‘Moment mal! Das ist doch totale Scheiße!’
Dazu das immer wiederkehrende ‘Bonduell-Schema’ – alle schreiben manisch gegen die Wand, in dem sich ein kleines Loch befindet, durch das aber nur die Zartesten passen. Auf der anderen Seite der Wand wartet (gemutmaßt temporärer) wirtschaftlicher Erfolg.
Dorthin gelangen jedoch nur die Wenigsten. Ich wage zu behaupten, dass die Blogger, welche es durch dieses kleine Schlupfloch schaffen, Blogs für einen wirtschaftlichen Erfolg nicht mal zwingend bräuchten.
However: Am Anfang fand ich das alles aufregend, spannend und in Ansätzen anarchistisch.
Als ein in die Community nicht involvierter Leser muss ich feststellen: Das ist (fast) alles weg. Und ich dann als Leser auch.
> Wie Picasso am (vermeindlichen) Ende einer Arbeit sinngemäß meinte: “Jetzt denkst du als Betrachter ‘wow!’. Was für ein großartiges Bild, oder?”
Nur um es darauf mit großen Strichen wieder zu übermalen und anzufügen: “Aber jetzt fängt es erst an. Jetzt musst du den Mut haben, das gleiche Bild noch einmal anzufangen. Und dann ist es echt und gut.”
Maingolds Entschluss resultiert aus einem Problem, das ein systemimmanentes der “Blogosphäre” ist: Er möchte Beiträge veröffentlichen und er möchte, dass das dann auch jemand liest, sonst macht es ja wenig Sinn. Das Prinzip Blog ermöglichte ihm nun erstmals technisch, seine Veröffentlichung jedem anderen potentiell zugänglich zu machen. Das Problem: Wer will das schon lesen? Auch früher, als man noch nicht von Blogs sprach, haben privat betriebene Homepages niemanden interessiert – warum sollten sie es jetzt tun? Also bleibt einem nichts anderes übrig, als zu versuchen, bei der einzigen Gruppe von Menschen, die man als Leser gewinnen kann, möglichst viel Aufmerksamkeit zu erregen: andere Blogger. Und selbst wenn das einigermaßen gelingt und man täglich 20, 20 oder 40 Leser auf der eigenen Website begrüßen kann, wird das irgendwann frustrierend. Man schreibt und schreibt und kommentiert und verlinkt und erreicht trotzdem nur eine Reichweite, die im Vergleich zu der jeden Käseblatts ein Furz ist, und das einzige, was einen weitermachen lässt, sind die Schulterklopfer anderer Blogger. Mit ihnen bildet man eine kleine, loyale Gemeinde, die sich permanent selbst versichert, dass in Blogs die Zukunft liege, man quasi Pionierarbeit leiste und irgendwann der große Tag komme, an dem auch alle anderen das kapieren (“die Journalisten”). Was für ein verquaster Schmarrn!
Nicht verstehen kann ich allerdings Maingolds Reaktion: Warum denn gleich so hysterisch? Warum scheißt Du nicht auf die Spielregeln der “Blogosphäre” und darauf, dass Du in einen “Deppenpool der Blogger” geworfen wirst? Auch das interessiert ja schließlich, außer andere Blogger, keinen. Vielleicht solltest Di einfach unaufgeregt weiterschreiben und versuchen, auf andere Arten als die Vernetzung in der “Blogosphäre” Aufmerksamkeit zu erzielen?
Und nochwas: Ein Blog zu schließen, weil man die inhaltliche Qualität der meisten anderen Blogs scheiße findet, ist ja wohl auch totaler Quatsch. Printmedien und das Fernsehen sind doch auch voll mit Müll. Stellt aber die Süddeutsche den Betrieb ein, weil sie “in einen Deppenpool mit Käseblättern” gesteckt wird? Sicher nicht. Mann, komm mal wieder runter!
Die Entscheidung bleibt jedem selbst überlassen. Wer keinen Bock mehr hat, macht Pause – ein wenig Abstand zur Misere wirkt Wunder – oder hört auf. Schade für die Stammleser, aber den meisten Leuten – denen, über die sich Maingold aufregt, und denen, die nicht ständig im Interweb unterwegs sind – wird das, so hart es klingen mag, ziemlich egal sein.
[…] (Maingold auf blogbar.de) […]
Nachtrag zu 89: Knüwer zitierte gestern den Schweizer Verleger Ringier, der sagte:
“Im Internet wird zwar wahrscheinlich mehr kritisiert als in allen Zeitungen zusammen, aber kein Schwein interessiert das. Da gibt es Blogs und persönliche Homepages und weiß der Teufel was. Das findet aber niemand. Und deswegen werden wohl in Zukunft die Zeitung und die Zeitschrift diesen Platz stark für sich beanspruchen.”
Ich denke: Ringier hat Recht. Knüwer aber stellt ihn als Deppen hin und auch die meisten Kommentatoren tun das – das ist das, was ich in #89 mit dem Schulterklopfen meinte. Link:
http://blog.handelsblatt.de/indiskretion/eintrag.php?id=1513
Die Medien sind voller eitler Selbstdarsteller. Ob in Magazinen, Fernsehsendungen, Talk-Shows, Zeitungen – überall Leute, die meinen, die Oberchecker zu sein. Langweiliges Name-Dropping, Bullshit-Bingo und Haste-nicht-gesehen.
Blogs waren lange Zeit eine Mediennische, in der Authenzität und Geschichten wichtiger waren als Selbstbeweihräucherung und Selbstvermarktung. Die Oberchecker und Kaufmichs haben nun die blogs entdeckt als weiteren “Chanel” um ihre Egozentrik zu pflegen und ihre Taschen zu füllen.
Ich halte es für richtig, die Unzufriedenheit mit der Entwicklung laut zu artikulieren und nicht leise die Tür zu zumachen. Eine klare Linie zwischen “Geld” und “Ideal” wird man nicht ziehen können, aber es ist Zeit, die “Guten” und die “Bösen” auseinander zu dividieren. Am web2.0-Tor warten neue Startups, die Blogranking, Blogsearch, Blogvermarktung als Ziel haben. Wenn jetzt die Fronten nicht geklärt werden, dann versinkt alles in einer Kommerzsosse.
Huch, was habe ich denn jetzt plötzlich mit 9live (Kommentar #82) gemeinsam?
@Drüberschreiber: Natürlich ist das, war Ringier behauptet Unsinn. 94 Kommentare gibt es auf diesen einen Eintrag hier. Geschätzt sind es so 60 – 70 Autoren. Frag Herrn Ringier mal, wann eine seiner Zeitungen das letzte Mal so viele Leserbriefe auf einen einzigen Artikel bekommen hat. Meine Vermutung: Das ist verdammt lange her – wenn es überhaupt schon mal vorgekommen ist. Natürlich wird in Blogs mehr diskutiert und kritisiert. Warum? Weil es einfacher ist. Denn Zeitungen haben keine Interesse an Kommunikation. Die ist für die vorhandenen Strukturen viel zu aufwendig. Die meisten klassischen Medien wollen einfach senden, auf dass der stumme Konsument es höre.
die sache ist die: bloggen als subkultur verträgt sich nicht mit reichweite.
unter sich bleiben wollen und sich andererseits aufmerksamkeit im großen stil erträumen? elitär und cool daherschreiben, aber den massenmarkt benötigen, um seinen lebensunterhalt zu verdienen? hoher traffic ohne deppen?
das passt alles nicht. einige blogger brauchen da wohl einen reality check..
Kleine Jungs strullern an die Wand und überbieten sich dabei mit den derbsten Kraftausdrücken. Halt, das war gestern. Heute sind die Jungs pseudo-erwachsen, hatten ein neues Spielzeug. Jetzt hat es allerdings der doofe Nachbar auch. Zwar haben sie es immer noch und können damit spielen und machen was sie wollen. Aber es ist uninteressant, der doofe Nachbar hat es auch. Jetzt strullern sie halt wieder an die Wand und überbieten sich dabei mit Kraftausdrücken. Blöder Nachbar.
@Thomas Knüwer: Herr Ringier spricht doch nicht von Leserbriefen und Kommentarfunktionen. Er meint die Zeitungen und Zeitschriften selbst, also die Redaktionen, die seiner Meinung nach wieder kritischer werden und ihre Kontrollfunktion wieder betonen werden:
taz: Der Auftrag einer freien Presse ist Kritik und Kontrolle. Kann das die Zeitung in Zukunft noch leisten?
Ringier: Da hat sie ihren Platz, und den muss sie auch halten. Das könnte auch das Fernsehen leisten, nur anscheinend ist es da nicht gewünscht. Im Internet wird zwar wahrscheinlich mehr kritisiert als in allen Zeitungen zusammen, aber kein Schwein interessiert das. Da gibt es Blogs und persönliche Homepages und weiß der Teufel was. Das findet aber niemand. Und deswegen werden wohl in Zukunft die Zeitung und die Zeitschrift diesen Platz stark für sich beanspruchen.
Er vergleicht also nicht die mehr als 90 Kommentare auf diesen Eintrag hier mit der Anzahl an Leserbriefen, die eine Zeitung so bekommt (und abdruckt), sondern, um in dem Beispiel zu bleiben, die Blogbar mit einer Zeitschrift. Und da kann ich nur sagen: Don Alphonso kann sich noch so anstrengen, seine Leserzahlen können nicht mal im Ansatz mit denen zahlreicher Printmedien mithalten.
Recht gebe ich Ihnen allerdings in der Einschätzung, dass die Bedeutung von Internetmedien prinzipiell immer weiter zunehmen wird. Nur: Die meisten Leser werden sich an professionell und aufwendig gestaltete Angebote mit journalistischer Qualität halten und nicht an Blogs.
oh mist, entschuldigung. don, vielleicht kannst du das neu und etwas dezenter formatieren? danke…
erste Klarstellung: 97 – bin nicht ich.
Blues ist nachvollziehbar. Ja, wenn irgendwas läuft, gibt es immer Menschen, die glauben, sie könnten damit Geld machen – und damit verändert sich auch etwas. Meist nicht zum Guten. Aber was hindert daran, unter neuem Namen wieder neu irgendwo klein anzufangen und Geschichten zu erzählen?
Mir ist das ziemlich wurscht. Die Leute stecken einen sowieso immer in irgendwelche Schubladen, auch wenn man weder ein Blog hat noch weiß was ein CMS ist. Das passiert jeden Tag. Und in Real Life gibt es keine Lösch-Funktion. Da muß man halt durch. Ist es so wichtig, was andere denken? Schreibt man nur deswegen Posts, damit andere irgendwas bestimmtes denken? Scheiße! Macht doch was Ihr wollt, anything goes!
@Strappato(#93): Das klingt nach einem leicht verklärten Blick in die Vergangengeit. Mmn waren Selbstbeweihräucherung und Selbstdarstellung/-vermarktung auch schon früher bei Bloggern vorhanden, als noch niemand daran dachte, mit bloggen Geldverdienen zu wollen. Nur es gab halt rein zahlenmäßig weniger von allem.
Wirkliche Authentizität gibt es bei jenen, die meinen in ihr Tagebuch zu schreiben und nicht wissen, dass es ein Blog ist, welches im Internet veröffentlicht wird. Bei allen anderen wird die Authentizität, mehr oder weniger stark und mehr oder weniger bewusst, gefiltert.
@Drüberschreiber: Mmh… Nur hat die Blogbar eine höhere Leserschaft also so manche gedruckte Zeitschrift. Print bedeutet nicht immer “Spiegel” und “FAZ”. Das ist ungefähr so, als wenn alle Blogs Leserzahlen wie das Bildblog oder der Spreeblick hätten. Der Großteil aller medialen Inhalte wird von einer relativ gesehen überschaubaren Menge Menschen konsumiert.
punk ist, sich das ganze gejammer da oben nicht durchzulesen.
und schon wieder weg:
neve
Die Fronten klären:
Natürlich haben die SEO und ihre Kunden ganz klare Ziele, wenn sie Blogs für ihre Zwecke funktionalisieren, knallhart in irgendwelche Blogcharts puschen und sich keine Gedanken machen, ob sich jemand aus der Blogosphäre darüber aufregt. Der Betreiber von blogscout.de hat sich darüber aufgeregt und seinen Dienst geschlossen.
Private Blogger dagegen bloggen oft ziellos daher und sind vielleicht Selbstdarsteller und zwanghafte Vielschreiber aus dem “Deppenpool der Blogger”. Ich gehöre wohl auch irgendwie zu diesem Deppenpool. Ja mei, was soll’s!
Kann ein privater Blog klare Ziele haben? Außer, dass geschwätzig drauflos geblökt, äh, gebloggt wird?
Kann ein privater Blog eine Zielgruppe haben? Und wie findet die Zielgruppe solche Blogs – außer durch Zufallstreffer über bekannte Suchdienste?
Der einzelne private Blogger wird sich kaum solche Gedanken machen, obwohl er er sollte. Eine Spezialisierung auf ein Thema oder wenige Themen kann schon hilfreich sein, um häufiger gefunden zu werden.
Web2.0-Dienste bieten eine Blogsuche an oder listen aktuelle Themen aus der Blogosphäre. Die Blog-Hoster selbst bieten Communities an, die mehr oder weniger gut funktionieren. Insgesamt scheint mir dieser ganze Bereich noch sehr ausbaufähig zu sein – gerade nach der jüngsten Kritik und dem Frust am Bloggen.
Der zögerliche Anfang des Bloggens, der Hype, jetzt der beginnende Frust am Bloggen, bald vielleicht der Crash der Blogosphäre? Brauchen wir sogar den Crash, damit die Blogosphäre hinterher besser wird? Es wird Zeit sich über ungenutzte Möglichkeiten in der Blogosphäre ernsthafte Gedanken zu machen. Nur ein Beispiel: Gibt es überhaupt schon eine Art Blogosphären-Wiki? (Wie gesagt: nur EIN Beispiel, aber kein Allheilmittel!)
Drüberschreiber, wenn wir schon über Reichweite sprechen: Ist mir vollkommen egal. Reichweite ist erst mal nur Serverkosten. Es geht um die qualifizierte Reichweite. Der Text oben will gewissen Leuten a pain in the ass sein, und die Blogbar sorgt zuverlässig dafür, dass es diesen Leuten dann auch weh tut. Das ist die Reichweite, die ich will, alles andere ist mir wurscht.
@Thomas Knüwer: Ich kenne die Userzahlen der Blogbar nicht, ich vermute, es gibt hier ein paar hundert Leser am Tag. Das sind natürlich mehr, als die eine oder andere Special-Interest-Zeitschrift erreicht, aber selbst der Hintertupfinger Anzeiger dürfte mehr Leser haben, und das wissen sie auch. Und dabei ist die Blogbar schon vermutlich eins der reichweitenstärksten Blogs. Es gibt einfach für “normale” Medienkonsumenten (also die, die sich nicht per se fürs Internet interessieren, sondern für das, was drin steht) keinen Grund, sich mühsam in die “Blogosphäre” einzuarbeiten.
Das technische Prinzip “Blog” eröffnet viele Vorteile, aber eine Bereicherung des politisch-gesellschaftlichen Journalismus gehört ganz sicher nicht dazu. Dieser ist einfach besser, wenn er von Profis gemacht wird, und das merken auch die Leser.
das jetzt aber quatsch, drüberschreiber, weil beim leser des hintertupfinger anzeigers das ende der meinungsstange ist, die bei th knüwer z b mainzwegen erst anfängt
@106: Klar, es geht ja auch nicht um dich. Ich weiß, dass Du die Leute, die Du erreichen willst, auch erreichst. Das ist ja auch absolut ok. Ringier antwortet aber auf eine Frage nach der Bedeutung von Zeitungen als “vierte Gewalt”. Es geht um Kritik und Kontrolle, und aus dem Kontext wird klar, dass es hier um Rolle und Funktion der Presse in der Gesellschaft geht. So einen Anspruch hast Du mit der Blogbar sicher nicht.
@Supatyp: Und bei Knüwer wird knallkart und auf hohem Niveau diskutiert oder was? Und sein Blog ist Qualitätsjournalismus???
Knüwer schreibt, was ihm gerade so durch den Kopf geht und ein paar Typen geben in der Mittagspause ihren Senf dazu und das ist dann die große Revolution der Meinungsfreiheit, oder wie?
“Ein paar Hundert Leser am Tag”? Na hörnse mal. Selbst Blogs, die nicht unter den Top 100 der Blogscout-Charts (seeligen Angedenkens) standen, kommen auf 12.000 bis 20.000 echte Leser im Monat. Jetzt schaunse sich mal die verteilten Auflagen von Anzeigenblättchen an und wählen einen Wegwerffaktor nach Wahl… Wobei das ja ohnehin Äpfel-Birnen-Probleme sind und es auch darum gar nicht geht. Ist Reichweite Relevanz? Wie soll denn der Schwanzvergleich zwischen Print und Blog nun genau durchgeführt werden? Fragen über Fragen.
Es fiel ein gefrusteter Blogger
vor schäumender Wut fast vom Hocker:
Daß auch die anderen was schrieben,
das konnt’ er nicht lieben,
vor Mißgunst wurd’ sein Gesicht ocker!
Sie weichen aus, drüberschreiber, für th kn nenn ich Ihn auf die stelle 3 tv- und 7 printfuzzis, die den regelmäßig lesen. hintertupfinger qualitätsjournalismus lesen die nicht.
ich höre immer “Reichweite”. Es kommt nicht auf die Anzahl an, sondern dass man die richtigen Leute erreicht. Was wäre denn, wenn das Ringier-Interview nicht in den blogs verlinkt worden wäre?
Daher werden die Kommerzblogger auch nie den durchschlagenden Erfolg haben. In Kiel lesen 14-jährige pubertierende Jungs genau wie einsame 40-jährige Hausfrauen mit. Denkbar schlechte Voraussetzungen für dauerhafte Werbeeinnahmen. Da kann man sich eigentlich als blogger nur zum Hampelmann machen. Spezialisierung ist in ambitionierten blogs angesagt, ob man nun auf Einnahmen schielt oder die Welt verbessern will.
Ich sehe auch nicht, dass blogs nicht eine Bereicherung des “politisch-gesellschaftlichen Journalismus” sein können. Wenn wir mal das Reizwort “Journalismus” nicht so hoch hängen. In anderen Ländern klappt es besser. Wir sollten uns fragen, warum es in Deutschland so wenig gesellschaftlich relevante blogs gibt – ob kulturell, politisch, fachlich. An der Presse kann es angesichts der mässigen Leitung im Fäuleton, Politik- oder Wirtschaftsteil kaum liegen. Warum dreht sich hierzulande die Blog-Diskussion auch in den anderen Medien um zweitklassige Unterhalter? Da bekommt selbst “wirres” das das Etikett “politisch kritisch” angehängt. Statt “Agenda-Setting” sich als Ziel zu nehmen, starrt man gebannt auf Chartnotierungen. Kein Wunder, dass maingold meint, “blogger” wäre zum Synonym für Lute verkommen, die sich extrem wichtige finden und tagtäglich virtuelle Kämpfe um Positionen und Links mit bescheidenem Inhalt ausfechten.
“Blogs … kommen auf 12.000 bis 20.000 echte Leser im Monat”
… sind das nicht eher 500 bis 800 Leser, die einfach jeden Tag da hin klicken?? Und selbst die könnte man nochmal halbieren, da die meisten vermutlich mal mit Work- und mal mit Home-IP in die Wichtig-Statistik tanzen…
Puh, das wird ja richtig anstrengend hier! Also, dann hole ich nochmal aus: Ich denke, der Vorteil von Blogs liegt im Special-Interest-Bereich. Ich kann als glühender Anhänger von Preußen Münster ein Preußen-Fan-Blog machen und alle anderen Preußen-Fans freuen sich. Ich kann über mein Hobby, das Schnitzen von Nachnamen in Reiskörner, schreiben und mit meinem Blog eine Plattform für Reiskornschnitzer bieten. Und natürlich kann ich auch ein Blog schreiben, das sich speziell an Medienleute richtet und von denen gelesen wird (wobei da der Schwierigkeitsgrad schon steigt, denn die Qualität muss höher sein). Aber, siehe 109: Darum geht es Ringier doch gar nicht.
Und nochmal zu Knüwer: Ich lese Knüwer auch immer mal, ich habe dort auch schon kommentiert. Und, was heißt das jetzt? Worauf wollen Sie in 113 hinaus? Glauben, Sie, dass die 3 TV- und 7 Printfuzzis Knüwers Tanja-Anja-Geschichten nach dem Lesen multiplizieren und sein Blog dadurch wichtig wird?
“Janny” in Ermangelung einer validen Email als typischen Troll ohne Wert gelöscht. Ist hier noch ein MCWinkel-Fan, der das gleiche erleiden will?
Drüberschreiber, 2, 3 mehr sollten es schon sein. Schliesslich möchte ich schon einer vierstelligen Zahl von Leuten Schmerzen bereiten. Plus nicht weniger Freude und Erleichterung.
Meiner Ansicht nach ist die “Reichweite” nicht zwingend an UPIs festzumachen, sondern resultiert als Ergebnis von heutzutage bei Journalisten so beliebten Online-Recherchen, die dann unter den richtigen Stichworten (also quasi zielgruppenspezifisch) zum Beispiel hier landen…
.o(hier gibts viele kommentare…)
Ich habe täglich vermutlich so um die 20 bis 80 Leser (mich mehrfach mitgezählt), Statistiken gibt es dafür immerhin drei! :-)
Aber alle Leser sind relevant. Reichweite?
Ansosnten stimme ich Ringier und Strappato vollkommen zu, den anderen teilweise, und manchen gar nicht.
Erstaunlich. Noch nie ist mir schwindelig geworden, wenn ich jemandem zusah, wie er sich selbst er- und überhöht.
Wenn man mit einer solchen Abrechnung das hochglänzende Spiegelbild dessen ist, was man selbst beklagt, wurde der richtige Moment zum Aufhören wohl gerade knapp verpasst.
Das ‘Bespucken’ anderer ist noch lange keine Selbstreflektion. Die könnte, wenn schon nicht zu einer anderen Sicht, zumindest zu einem anderen Ton führen. Nicht, dass man in ferneren Tagen im Netz über eigene Texte stolpert, derer man sich lieber nicht erinnern möchte.
ach, das wird mir jetzt zu dummm, googlen Sie #116 mal nach impactbloggen.
hm. ich weiß nicht genau, worauf sie hinaus wollen. tatsächlich habe ich mich mit dem begriff “impact” in bezug auf blogs noch nicht beschäftigt, und die google-treffer sind recht, äh, heterogen. aber wir können’s ja auch einfach gut sein lassen, sonst produzieren wir am ende nochmal 100 kommentare ;-)
Ich bekomme langsam eine Ahnung von dem, was Maingold bewegt haben könnte.
Dieser ganze SEO-Karnevalsverein marodiert fleissig weiter durchs Netz. Jetzt haben sie rivva.de entdeckt und annektiert, lieblnk.de haben sie auch schon im Visier. Immer die selben Leute, gleiche Masche: Link+backlink.
Wäre alles nicht so schlimm, wenn sie z.B. bei rivva nicht die Artikel wegdrängen würden, die ich vielleicht lesen würde. So wende ich mich ab, voller Ekel.
Müsste es nicht eigentlich eine Möglichkeit gebe, solche Websites automatisch zu erkennen und aus dem Index zu kicken? Google hat ja z.B. den gekauften Links auch den Krieg erklärt. Z.Z. fragen sich alle, wie sie das erkennen wollen. Ich bin aber überzeugt, dass ihnen das gelingen wird. Insofern sollte es gegen diese Leute doch auch ein Mittel geben?
@126:
google könnte einfach alle websites aus dem index kicken, die die begriffe seo, problogger, projekt, traffic und “der blog” zu häufig und nicht in verbindung mit schimpfwörtern benutzen.
haha
löl – ja wer weiß ;) Google soll ja angeblich auch mal redaktionell eingreifen, wenn ihnen das Treiben zu bunt wird.
Mal etwas OT: Werden bei der Berechnung des Pageranks eigentlich auch Trackback- und Kommentar-Links auf ein Blog berücksichtigt? Ich habe da so spontan über Google nichts gefunden. Aber eigentlich sollte das ja nicht der Fall sein, da sie aus SEO-Sicht im Sinne von Google, nicht ganz sauber sind (Sie werden schließlich vom Autor selbst gesetzt).
[…] Gebt es auf, uns alle verbinden zu wollen. Wie Maingold schon so schön sagte: Wir werden nur noch vom CMS zusammengehalten. Aber hinter dem CMS steckt ein Mensch. Nicht der Blogger. […]
Entweder verarscht uns der Maingold-Type oder der hat sich grade ganz brutal selbst in die Pfanne gehaun. Weil nur ein gnadenloser Web 2.0-Selbstdarsteller & Autojubelperser kann sich selbst so knallhart auf die eigene Schulter klopfen und was von “Ich bin Punk, ihr seid Schwachköpfe.” erzählen. Hut ab, großer Coup.
Wenn dann verarsche ich Euch. Schliesslich habe ich einen Kommentar von “irgendwo da unten” nach hier vorne geholt. So plakativ war er möglicherweise – oder sogar wahrscheinlich – nicht gemeint. Beschwerden bitte an mich. Danke.
Was zählt, ist die Attitüde. Ob Punk, ob Rock’n’Roll, ob Disco oder Bloggen. Macht euch da mal nix vor.
Was für mich zählt, ist nicht die Attitüde, sondern eine relaxte Einstellung (Einschränkung: Natürlich kann das Relaxte auch eine Attitüde sein wie alles…)
Genauso wie die meisten echten Punker im real life eher relaxt abhängen statt Stress zzu machen. (Der natural born Rock’n’Roller hingegen macht Stress und zerdeppert Gitarren. Wenn wir unbedingt mit diesen Begriffswelten und Attitüden spielen wollen…)
“Ein sehr schönes Beispiel für Relaxtheit hier (ein sehr bekanntes Blog, wer es kennt, wird wissen, wer):
“Drittens, die Kommentarfunktion bleibt (zunächst) ausgeschaltet. Ein Blick auf andere Blogs über die USA zeigt, wie viel Gift und Galle bei diesem Thema verspritzt wird. Ehrlich gesagt habe ich besseres mit meinem Leben zu tun, als einen solchen Dreck zu moderieren. Wer mir etwas sagen will, macht es am besten per Mail an xxx. Auf höfliche Kommentare, Anfragen und Anregungen reagiere ich eigentlich immer, wenn auch nicht unbedingt sofort.
[…]
Und als Letztes: Dieses Blog dürfte eine natürliche Lebensspanne haben. Wenn meiner Meinung nach alle wichtigen Punkte angesprochen wurden, wenn es mehr und mehr in die Details geht oder sich gar wiederholt, werde ich es beenden. Ein Blog kann nur so viel – ab irgendeinem Punkt muss man selbst ins Flugzeug steigen und sich die Sache vor Ort anschauen.”
Das war mal vor langer Zeit vielleicht so. Sorry, musste grad mal sein.
Daher sagte ich ja “natural born”. Das ist damit gemeint: vor langer Zeit. = Das Urverständnis des rocknrollers.
Dass immer einer was rummeckern muss. Ich warte jetzt noch ergebenst auf Rechtschreibkorrekturen, und mach schomma absichtlich welche rein…
Sorry musste mal sein.
Immer relaxed bleiben.
Mit der Erklärung ists gut, ich hatte aber auch grad keinen Bock, den Bogen noch weiter zu spannen. Das könnt ihr selbst besser, als meinereiner. War ja keine Kritik an deiner Aussage, nur gibts eben keine “modernen” Gitarrenfledderer mehr. Zumindest in meinen Augen nicht.
[…] September 20th, 2007 | mp3, Internes, Music Blogger zweifeln oder verzweifeln, Blogger lecken die Wunden, Blogger reiben Salz in die Wunde. […]
Bitte beim Rausgehen die Tür leise schließen
Warum müssen manche so einen Krawall machen , wenn sie etwas nicht mehr machen wollen? Große Enttäuschungen erwachsen aus hohen Erwartungen. Welche Erwartungen wurden denn von Maingold ans Bloggen gestellt?
Ich sehe im Internet und in Bl…
Märchen machen (1): Im Souterrain
Meine treuen Leser wissen, dass ich das bedingungslose Grundeinkommen für ein machbares Märchen halte (siehe “EIN Kampf“). Angenommen, man wollte dieses Märchen verwirklichen (worüber sich natürlich streiten lässt): Wie geht man dabei…
[…] Maingold sagt & Blog Reactions […]
ist ja doch irgendwie muessig, die Diskussion, ob die Blogosphaere noch das ist, was sie mal war. Subkultur? Auf jeden Fall. 90% der Bevoelkerung haben von “Bloggern” noch nie was gehoert. Kommerzverein? Auf jeden Fall auch. Allerdings in relativ kleinem Masstab, schliesslich werden Blogger groesstenteils von anderen Bloggern gelesen.
Aber all das steht ja schon in den anderen 140 Kommentaren.
Bliebt nur zu sagen: “most bloggers are assholes, we just pretend to like each other because it’s good for traffic.”
Alles, was gesagt werden muss, steht in Comment #104: punk ist, sich das ganze gejammer da oben nicht durchzulesen.
und in Comment #67: der Trick ist bloggen! ;-)
So siehts aus.
also wenn ich mal möchte, dass mein kleines blog bekannter wird, schreibe ich den text von maingold ein bisschen UM und verlinke ihn dann einschlägig.
*trägt unter WIEDERVORLAGE NOVEMBER “alle fundiert ankreischen” ein
[Editiert. Einerseits ist das Konstatieren von gewissen persönlichen Problemen alles andere als höflich, andererseits hat die Dame ja auf ihrem Blog bereits erklärt, wie sie die Dinge sieht – dass man über die Motivation anderer locker urteilen kann, wenn man sich zwecks Bloggerreisen an AOL-Manager ranschleimt, sehe ich durchaus. Aber bitte nicht so und nicht hier. Don]
[…] Das Resultat? Ein bisschen möchte ich dem Herrn Maingold zustimmen. Der hat’s nämlich hingeschmissen. Aber nur ein bisschen. Weil die Verabschiedung zu laut ist. Und weil jeder weiß das es so ist. Er spricht ja nicht vom Mittel dagegen, sondern macht Bestandsaufnahme. Das was Don Alphonso mit unbändiger Leidenschaft und sogar einer 2. Generation, dem Nachahmertum vom FixMBR, hauptberuflich bloggend eigentlich tagtäglich fabriziert. Nur anders. Tja. […]
Ich würde da nicht so ein Drama um maingold machen…
Die einen machen ne Therapie,
die anderen bloggen,
wieder andere schreiben auf Papier,
manche machen alles zusammen und
haben sich immer noch nicht gefunden
und suchen auch heute noch….
….nach dem Sinn des Lebens?
nach dem Sinn des Bloggens??
so what?!?
[…] Ich rede nicht nur von Probloggerworld, dem Blog von Rene Kriest, sondern auch im Allgemeinen über die Situation in der Blogosphere. So wird der ein oder andere sich sogar überlegen, sein Blog zu schließen. Ich zitiere: Für mich ist es nicht erstrebenswert dieser Web 2.0. Jubelperser-, Speichellecker-, SEO Dumpfbacken-, und Selbstdarsteller-Gesellschaft weiterhin anzugehören. […]
[Editiert. Jaja, die Neulinge, die gleich mit der Tür ins Haus fallen, und so komische Emails haben. Gehr nicht wirklich. Don]
[…] Ein Gespenst geht um in der Blogosphäre: die Lust am Untergang. Seit der BlogScout das Handtuch geworfen hat, weil er mit seinen Charts ungewollt die Konzentration auf “Schwanzvergleiche” förderte, sind Abgesänge, Brandreden auf die Verlotterung der Sitten und Abgänge mit großem Knall an der Tagesordnung. Manch einer hört auf, weil er die rechtlichen Risiken nicht mehr tragen mag, doch meist geht es um Frust und Ärger, um Enttäuschung und den Zerfall idealistischer Vorstellungen von der “Blogger-Gemeinde”, die der sich allzu schnell differenzierenden Realität nicht mehr standhalten. Etwas leiser verschwinden diejenigen, die erkennen, dass es auf Dauer nichts bringt, rund um eine inhaltliche Leere ein “erfolgreiches Blog” mit Marketing-Mitteln krampfhaft am Laufen zu halten – und dass das auch gar nicht so leicht ist wie gedacht. (Wer auf angenehm entspannte Weise in die aktuelle Diskussion eintauchen will, lese den blogherbstmonolog in den Reisenotizen von Andrea und die Kommentare). […]
maingold war ein blog, das ich -bis jetzt- kontinuierlich verfolgt habe.
ich tu mir selber leid, weil ich nichts mehr in der richtung zu lesen und zu kommentiereen habe.
herr maingold, …hmmm warum muß bloggen sowas wie gewichteheben sein? vielleicht sind sie an ihren eigenen hohen ansprüchen gescheitert.
Ob Maingold jetzt auch sein Auto und Führerschein abgibt weil er sich mit den meisten Autofahrern nicht identifizieren kann, mit ihnen kein Bier trinken gehen würde, und besagte Autofahrer vor jeder Kneipe einen auf die Fresse kriegen würden?
Elsa Seefahrt ist zurück!
Auch das muss hier mal gesagt werden: Mit Maingold war plötzlich das Vlog von Elsa Seefahrt verschwunden. Glücklicherweise war der RSS-Feed noch in meinem Reader, der mit dem aktuellen Video von Elsa gefüttert wurde.
Elsa Seefahrt auf Sevenload:
http://de.sevenload.com/elsa-seefahrt
RSS-Feed:
http://maingold-vlog.podspot.de/rss+all
das posting hört sich an wie der brief einer beleidigten leberwurst und der satz “…weil ich viele von ihnen abgrundtief zu hassen gelernt habe” meldet akuten therapiebedarf an.
zum den anderen sätzen mag man kaum stellung nehmen, als x-chromo bin ich schliesslich die selbstbefriedigungsakte der herrchen schon aus offline-leben gewohnt. warum sollten die sich jetzt nicht den unterleib weiter am schreibtisch und an toplisten reiben, wenn sie im netz unterwegs sind. so ist das nun mal… da haben einige halt den grösseren. du liebe güte.
das miese an der abschalt-aktion des herrn maingold ist, dass er mal so eben mirnichtsdirnichts die sehr erfolgreiche elsa seefahrt komplett aus dem online-rennen geworfen hat. wahrscheinlich war elsas erfolg zu gross und da hätte einer beim schwanzvergleich den kürzeren gezogen…
[…] Wie ich gerade sehe, ist maingold.com weg. Nach einer kurzen Suche im Web habe ich diesen Beitrag in/an der Blogbar gefunden, aus dem hervorgeht, das und warum Marius sein Blog eingestellt hat. […]
Wieso erinnert mich dieser Artikel inhaltlich so sehr an den Film Fightclub? “Und wenn man erst Dinge zerstören muss um neue zu erschaffen, dann ist das für mich auch in Ordnung” – Ground Zero, das muss es wohl sein…
[…] Blogblues – Heute, 08:49 Eindrucksvolle Rhetorik: Blogs! Buch Blog » Maingold sagt: Ein Auszug: Zitat: […]
[…] Man ist wohl kein Blogger, wenn man beim Starren auf die Besucherstatistik oder die Zahl der Kommentare depressiv wird. Inzwischen bin ich selbst von wenig über 600 auf unter 100 Besucher abgerutscht, was wohl auch kein Wunder ist, wenn ich bedenke, was ich zuletzt alles so angestellt habe. Vielleicht lag Maingold mit seinem Frustbeitrag am Ende nicht so falsch. « Benehmen ist Glückssache: Unfreundliche Deutsche […]
[…] Ich habe sie (fast) alle gelesen: Von den sehr guten Beiträgen über die zweifelhaften Tipps für Blog-Neueinsteiger bis hin zu den gekonnt (?) inszenierten Abgängen. Ich habe sogar versucht mein eigenes Blog zu programmieren, konnte mich aber Gott sei Dank abbremsen, bevor ich den Wald vor lauter PHP-Objekten und SQL-Statements nicht mehr sehen würde. […]
[…] Dies sind Sätze, die ich vor einiger Zeit innerhalb eines Kommentars auf der Blogbar veröffentlicht habe, und unter anderem eine Erklärung für die Schließung meines damaligen Blogs unter dieser URL waren. Moment, Schließung meines damaligen Blogs? Was macht dann diese Webseite hier, die ja doch irgendwie stark nach einem “Blog” aussieht, so wie es von den meisten Menschen interpretiert wird? Die Antwort lautet: Sie existiert. Sie existiert aus der puren Lust heraus, gelegentlich Texte zu veröffentlichen. Vielleicht auch Musikvideos oder Links oder andere Dinge, Dinge eben, die man auf einer eigenen Website abbilden kann, egal wie diese heißt, egal mit welchem CMS, egal mit welcher Technik sie betrieben wird. Dazu jedoch muss ich keiner *sphäre angehören und auch an keinen Blogtypischen Ritualen teilhaben. Ich muss mein Verhalten nicht blogtypisch extrem verschärft auf Zahlen, Charts und Links ausrichten, ich muss keine krampfhaften Linksammelaktionen in Gestalt von angeblichen *contests, Blog-Karnevals oder Blog-Paraden starten, ich muss keine bezahlten Trigami Artikel schreiben und keine “Stöckchen” fangen, ich muss gar nichts. Noch nicht mal Werbung muss ich machen um die ach so hohen Hostingkosten wieder einzuspielen. Ich muss all die Dinge nicht, die ich in der Vergangenheit mit Blogs assoziiert habe und die in meinen Augen den “Ruf” von Blogs ruiniert haben. Ich muss nicht, aber ich könnte wenn ich wollte. Und genau das ist ein schönes Gefühl in einer komfortablen Situation. […]
[…] blogbar – Maingold sagt:| | Och nee, ne? Und was ist jetzt mit Elsa? […]
[…] M.R.: Und das heißt also, du klingst, also, es gibt halt so Anforderungen manchmal, aber klingst ganz zufrieden. Weißt du oder kannst Du uns jetzt erklären was ein “Blogblues” ist? Marnem: Ja, Blues is ja eigentlich eine eher traurige Musikart und der Blogblues is halt wenn man nicht singen kann, sondern halt traurig bloggt im Prinzip. Angefangen hat das ganze über die Blogbar, DonAlphonso, der hat nen Artikel geschrieben über die Konferenz “Ich, wir und die anderen” und darüber dass eben kurz davor haben zwei Blogs zugemacht, Maingold und Poodlepop und dass auch die Professoren auf der Konferenz äh eher so n bißchen art Abgesang gemacht haben, auf die ganze Bloggerei und was es so gibt. […]
[…] Dieses fiel mir ein, als ich das hier gelesen hatte… […]