Ins Nichts
Ich blogge. Wie ich telefoniere. Mein Internet ist immer an, wenn ich daheim bin, und ich erzähle was in meinen Blogs. Das ist an sich nichts besonderes, es entspricht schlichtweg meinem Bedürfnis nach Kommunikation und narrativer Lust. Es macht Spass, also tue ich es. Und es gi8bt Leute, die das gern lesen, also macht es Sinn. Manchmal bewegt meine Schreiberei etwas, Prozesse kommen in Gang, und sei es nur, dass jemand ein Rezept nachkocht oder besser auf seine Daten aufpasst. Man kann nicht die ganze Welt retten, aber man kann was tun. Mir geht´s prima, dank meiner Blogs. Ich habe keine anderen Ziele, ich muss mit dem hier nichts verdienen, oder eine Personality promoten.
Aber ich frage mich, wie es denen geht, die beschlossen haben, dass sie irgendwohin müssen. Die jeden Tag wieder die Eingabemaske öffnen, um ihre Ziele zu erreichen, an Besuchern, an Links, an Awareness, und darüber aufbauend, die Vermarktungsergebnisse, die Kontakte zu Firmen und Institutionen, die einen dafür einladen. Oder auch nicht, wenn man nach einer Weile nicht mehr die Leistung liefert. Dann wird verkrampft weitergerödelt, oder was Neues aufgerissen, damit es wieder Bohei gibt.
Das alles gibt es seit rund anderthalb bis zwei Jahren, mit einem Höhepunkt der Euphorie bei der Konferenz Re:Publica und der Gründung von Adical in Berlin, und Trigami als Taschengeldquelle für weniger potente Schreiber. Nun, Adical war noch nicht mal in der Vorweihnachtszeit in der Lage, alle Werbeplätze zu verkaufen, und Trigami schleppt einen Haufen fragwürdiger Kunden an. Und die grosse Welle der Business- und PR-Blogs, von der nun schon seit Jahren geredet wird, ist auch 2007 ausgeblieben. 2008 wird dann vielleicht das unsägliche Daimlerblog schliessen, und man wird sich neue Hoffnungsträger suchen müssen. Und die wird man brauchen.
Denn die führenden Träger dieser Entwicklung in der Blogosphäre arbeiten daran schon etwas länger. Und es gibt manche, die inzwischen begreifen, dass sie in der Krise sind. Dass sie sich seit Jahren abarbeiten, dass sie immer wieder Neues ausprobieren, und es dennoch nicht voran geht. Das Bildblog ist so ein Fall: Das grösste deutsche Blog, massenhaft Applaus, aber es stagniert bei den Besucherzahlen, und die Bild selbst hat sich, so zumindest nach meiner Beobachtung, insoweit arrangiert, dass durch inhaltliche Reformen weniger Angriffsflächen bei gleicher genereller Widerlichkeit bieten. Also macht Man Fernsehwerbung, holt sich Promis als Gastautoren, macht eine Lesung, und nach einem halben Jahr der Versuche steht man wieder da, wo man vorher war.
Wie wird man damit fertig, wenn nichts mehr passiert, wenn das Wachstum endet und man sich keine Aktionen mehr leisten kann, weil die Kundschaft das nicht so gerne sieht? Spreeblick war mal gross, Spreeblick hatte “Du bist Deutschland” und Jamba und Sonnenlischt, aber seitdem kam nicht mehr viel. Wenn man sich diskret nach den Besucherzahlen der sogenannten A-List erkundigt, hört man überall das gleiche: 2007 war das Jahr der Stagnation. Nicht für “die Blogs”, die Zahl der genutzten Blogs steigt an, aber für die Blogs derer, die an der Vermarktung basteln. Und es ist ein ganzes Jahr, rund ein Viertel der Zeit, die Blogs als Massenphänomen im Internet existieren. Für einen schnellen, dynamischen Markt wie das Internet, wo praktisch jeder mit Wachstumszahlen im zweitelligen Prozentbereich protzt, ist das schlimm. Die Betreiber wurden ein Jahr älter, und ich wüsste nicht, wo da noch was Grosses, Tolles kommen könnte. Sie vermutlich auch nicht. Dass jetzt für Einnahmen schon in rechtliche Grauzonen expandiert wird, dass Vermarkter zu den Communities weiterziehen, nachdem es mit einigen Blogs nicht wirklich toll gelaufen ist, sind auch Zeichen für die Ratlosigkeit in diesen Kreisen. In den letzten drei Wochen gab es zwei Anfragen, ob ich nicht Lust hätte, an einem Blog/Publikatonsnetzwerk teilzunehmen – gerade so, als wäre das nicht schon mehrfach erfolglos versucht worden – man betrachte nur mal die Readers Edition, oder Germanblogs. Mit dem gleichen Grundfehler wie immer: Zuerst war die Vermarktungsidee, dann erst die Suche nach Inhalten.
Die Folgen? 2008 wird das Jahr der Exits. Ich vermute mal, dass bekanntere Blogger vermehrt nach Chancen suchen werden, schnellstmöglich umzusteigen, sich als Berater andienen oder nach Aufträgen für Verwandtes suchen. Damit noch etwas kommt, wenn man begriffen hat, dass nichts mehr kommt.
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Mir gehts auch Prima. Obwohl ich mir vor gut einem Jahr, als ich Anfing, zwei Ziele für das Bloggen gesetzt hatte. Nachdem ich die aber erreicht hatte, bin ich trotzdem dabei geblieben, weil mir das Blog die Möglichkeit gibt Sachen zu schreiben, die ich im normalem Firmenalltag sonst nicht so rüberbringen konnte. Und natürlich hoffe ich, dass das irgendwen ein wenig interessiert.
Wer aber meint, weil er ein paar Euro mit Werbung verdient, mit seinem Blog (viel) Geld verdienen zu wollen, wird dieses Ziel kaum erreichen. Dann dann muss sich ein “Blog” mit den “üblichen” Online-Medien messen lassen. Die Leser/Besucher (und damit die Werbeeinnahmen) werden insgesamt aber nicht wesentlich mehr, sondern um-verteilen sich ja nur unter allen Anbietern.
Komisch…erstens weiß ich gar nicht mehr, wann ich wirklich mit einem “Blog” angefangen habe, und zweitens habe ich keine Ahnung, ob ich jemals irgendwelche Ziele hatte und wenn, was das für Ziele waren. Ich erinnere mich, dass meine erste blogartige Aktivität darin bestand, meine Katzen ins Internet zu bringen *lol*. Damals (also so vor knapp 10 Jahren) noch mit so einem unsäglichen html-Editor-Dingens von WISO, das versprach, dass man garantiert keine html Kenntnisse bräuchte. Aus der Zeit stammt auch noch der Name “Eliwagar” – meine Katzen sind nämlich “vom Eliwagar”. Ansonsten hat sich irgendwie alles so ergeben…ich hab immer das geschrieben, was mich gerade interessiert hat. Bei manchen Sachen war es mir schon wichtig, dass Leute das lesen. Bei anderen (den meisten) Einträgen ist es mir eigentlich völlig egal. Ewig (wirkich jahrelang) habe ich gar nicht gewußt, wie viele Leute überhaupt meine Beiträge lesen…Analytics nutze ich erst seit ein paar Monaten. Und habe es damals auch nur eingebunden, weil ich mal schauen wollte “was das so kann”. Klar schreibe ich immer noch für Trigami – Asche auf mein Haupt, ich kann´s einfach nicht lassen. Aber auch da ist es mir relativ egal, ob ich einen Schreibauftrag bekomme oder nicht. Werbung, Adsense und so weiter findet man bei mir nicht. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis nervt doch nur. Warum sollte ich mir für nen Appel und n Ei meine Seite mit Werbung vollbalelrn, die eh nur nervt? Trigami-Rezensionen kann man ja wenigsten ignorieren… Die Idee, dass ein Blogger sich als Berater verkaufen könnte – das ist für mich völlig … strange? Komische Welt ist das geworden…bin ich irgendwie zu doof dafür? Oder warum geht es in meinen kleinen Kopf nicht rein, dass Leute mit Blogs auf Teufel komm raus Geld verdienen wollen? Und vor allem: Geld verdienen können? Mach ich was falsch?
ups, das is nun aber ein langes Kommentar geworden…
Meine Meinung: Es fehlt Content. Geldverdienen ist das eine, aber der Sinn sollte darin liegen, den Lesern interessante Stories und Artikel zu liefern und nicht den Suchmaschinen. Dazu braucht es passable Autoren und entsprechende Themen. Vielleicht tue ich der deutschen blogsphere unrecht, aber über die Topics “IT”, “Web”, “Medien” hinaus wird es dürftig. Wo man hinsieht Banalitäten, Alltagserlebnisse, Pressemitteilungen, usw. Schlecht recherchiert, thematisch nicht fokussiert, ohne tieferes Hintergrundwissen und ohne Mehrwert. … und ohne Verantwortung gegenüber den Lesern.
Jetzt kommt sicher wieder die Replik, dass dies von “Hobbyisten” nicht zu leisten sei, dass blogger keine Journalisten seien, dass der mangelnde Verdienst Fachautoren abschrecken würde, dass blogs keine Fach-Newsletter ersetzen könnten, man dürfe das nicht mit den englischen blogs vergleichen, usw.
Blogs sind vielfältig, meine Kritik trifft nur einen Teil von blogs. Mein Augenmerk gilt den “ambitionierten blog” wie ich sie nenne und den eher journalistischen bloggern. Nicht blogs, wo die Kommunikation primäres Ziel ist, so eine Art öffentlicher Kaffeeklatsch zum Kennenlernen neuer Leute.
Das von mir angesprochene ist um so verwunderlicher, wenn man die unterirdischen Qualität der deutschen online-Presse sich ansieht. Zusätzlich die Fachpresse, die qualitativ oft nicht besserm und meist ausser in den oben erwähneten Bereichen kaum online frei verfügbar präsent ist. Da müsste es viel Raum geben für neue Ideen und Konzepte, die auf blogs aufbauen.
Aber solange “blog” gleichgesetzt wird mit “Katzenbilder”, “Bauchnabelschau”, Linkhurerei, fragwürdige Zeitungsblogs und anderen negativen Entwicklungen, wird von aussen nichts neues kommen. Zu gross die Angst mit der “blogosphäre” in einen Topf geworfen zu werden.
Und da sind wir wieder bei Dons Ausgangspunkt: Verantwortlich halte ich die “führenden Träger”, die das öffenliche Bild in den letzten Jahren geprägt haben. Ins nichts… und ich sehe nicht, wie man aus dieser bestenfalls Stagnation wieder rauskommt.
Ich glaube, dass Geld mit dem Bloggen zu verdienen genauso nahe liegt wie das Geld verdienen mit jedem anderen Hobby. Ob als Fußballer, Musiker oder Blogger – die Idee, davon zu leben, ist schnell gebohren.Aber es setzen sich halt nur wenige durch.
Das ist schade für den Einzelnen, aber ich denke, selbst viele der Gescheiterten werden sagen: Der Versuch hat sich gelohnt.
Insofern alles kein Grund zur Aufregung. Auch in den nächsten Jahren wird es Leute geben, die vom Bloggen geschäftlich profitieren.Don, Du bist ja längst einer von ihnen. Was meinst Du, wie viele der Möchtegern-Profis Dein Buch gekauft haben.
Also guten Rutsch.
Ich verstehe nicht, daß anscheinend immer noch so wenige Leute begreifen, daß 100% nun mal die Obergrenze sind. Und wenn sich 100 Leute drum streiten, kriegt jeder 1 % oder – der Wahrheit näher kommend – manche ergattern 5 oder 8 %, andere dafür kriegen gar nix.
Wenn aber statt 100 gleich 3000 Leute sich drum streiten, bleiben noch mehr auf der Strecke. So sehe ich das im Internet. Durch das Aufkommen von blogs wurde nicht mehr Geld in Werbung und Marketing gesteckt, es verteilte sich nur anders (weil blogs eine recht preiswerte Möglichkeit der Werbung boten). Nun raffen die Verantwortlichen, daß die Reichweite der blogs nix bringt, daß die überwiegende Anzahl der Nutzer/Leser von blogs wohl doch nicht zu den “Mehr” an Absätzen führen usw., und verabschieden sich wieder. Die Karawane zieht weiter, zunächst zu der ausgenudelten Community-Idee (wie lang? 3, 6 Monate?), alles dreht sich im Kreis, um die eigene Nabe.
Und die Lüge vom Sprungbrett stirbt nicht aus…
Ich blogge, also bin ich. Und mir macht es Spass, Blogs zu finden, die mit tollen Texten glänzen. Und wer einen Blog mit unbändiger Schreiblust betreibt, wird dieses auch 2008 tun. Ob sich Bloggen und Geld verdienen einander immer ausschließen müssen, ist wohl Ansichtsache. Der gute Text zählt. Und zwischen käuflich sein und bezahlt werden liegen Welten, die ich nicht wirklich erforschen will. Das überlasse ich diesem Blog. Guten Rutsch.
Als es das Internet noch nicht gab, habe ich eine eigene kleine Zeitung gemacht, 1.200 Exemplare, kostenlos verteilt. Um die Rechnung des Druckers zu bezahlen, habe ich Werbung von Buchhandlungen u.ä. abgedruckt. Und ich hab es GEHASST. Seit ich eine Website/einen Blog habe, ist eines ganz klar: Keine Werbung. Ich stecke doch nicht meine freie Zeit und meine Leidenschaft in ein privates Projekt, um dann den Schleier der Käuflichkeit drüber zu legen. Das Projekt ist unabhängig. Und bleibt es. Keine Werbung. Für niemand. Basta. Don hat auch keine. Der weiß warum.
Gerade mit der ganzen Vermarktungsgeschichte verliert das Weblog seinen Sinn und seine ursprüngliche Bedeutung. Es ist traurig mit anzusehen. Entweder starten Blogs sofort mit einem Vermarktungshintergrund, oder die anfangs so ideenreichen Blogger geraten zunehmend auf die falsche Schiene, wenn sie sehen, dass das Blog erfolgreich läuft.
Dauerhaft halten können sich nur die Blogger, die es aus Liebe zu der Sache tun. Und da das bei den meisten nicht der Fall war, kommt 2008 genau das, was du gesagt hast: Zahlreiche Exits, wo man nur hinguckt.
Mir sind die Besucherzahlen egal. Ich schreibe nur, wenn ich unbedingt etwas loswerden will – also immer dann, wenn ein gewisser Kommunikationsdrang vorhanden ist, ähnlich wie bei dir. Jeder Versuch, aus dem Webtagebuch Kapital zu schlagen, egal wie klein er ist, endet in einer Sackgasse.
Was zum Teufel haben eigentlich immer alle gegen Katzencontent? Ihr wollt CONTENT? Warum nicht mit Katzen…darüber kann man vortreffliche, schlaue, gut recherchierte Dinge schreiben.
Wißt Ihr, was auf meinem Blog der beste Content ist? Das Zeug, was ich zum Siamesischen Kampffisch geschrieben habe…Klingt albern, ist aber so. Das ist nämlich teilweise auf Deutsch einzigartig und war zu dem Zeitpunkt, als es geschrieben wurde, echt gefragt. Noch heute bin ich erstaunt, wie oft das verlinkt und zitiert wird.
Aber wen interessiert schon der siamesische Kampffisch? Solche Sachen werden doch eher belächelt…dann doch lieber den x-ten Artikel über SEO, IT, WEB2.0 und wie sie nicht alle heißen ;).
Klar Kampffische. Und Aquarium als Hobby. Nur muss man davon Ahnung haben und darf mit den Einträgen nicht Schuld sein, dass die kieloben schwimmen, was leicht passiert, sensible Tierchen. Das ist übrigens was ich mit Verantwortung gegenüber den Lesern meine. So ein blog wäre der Renner – es soll 2 Millionen Aquarien in Deutschland geben. Ich könnte mir noch einige blogs vorstellen, die eine Bereicherung wären. Ich habe auch prinzipiell nichts gegen Geld verdienen mit blogs. Nur nicht so, wie es derzeit gemacht wird. Mit gekauften Einträgen, SEO, intransparenten Interessenskonflikten.
Dass mit der Verantwortung halte ich für einen guten Punkt. Mit blogs Geld verdienen, Aufmerksamkeit, viele Leser, ein wenig persönlicher Ruhm in einer Szene, aber bitte keine Verantwortung. Beim Abschreiben von Pressemitteilungen, Jammern über Dienstleister, posten von Youtube-Videos kann man wenig falsch machen – höchstens fremde Brötchenbilder als Lückenfüller benutzen.
Noch ein Beipsiel: Rezepte und Kochen sind sind zur Zeit bei blogs im Kommen – nicht nur im TV. Wenn man sich durch die “Food-Blogger-Szene” klickt, dann liest man viel Allgemeinheiten, einige Rezepte, lustige Erlebnisse beim Kochen und Essen – sehr oft mit adsense und Werbung. Nichts zu Ernährung, Qualität von Lebensmitteln, ernährungsphysiologsicher Wert, usw. Was den Lesern mittlerweile genauso wichtig bei Rezepten ist. Der Leser wird mit Rezepten erschlagen, aber bekommt keinen Mehrwert über die schon vorhandene Küchenlektüre und Internet-Rezeptsammlungen hinaus.
Klar sind da die Hürden hoch, wenn die Schreibe auch stimmen muss. Nur Geld verdienen ist nicht so leicht, wie es die SEOs einem vormachen wollen.
autsch, das mit den fremden Brötchenbilder war gerade bei mir ein wunder Punkt *seufz*.
Das mit der Verantwortung stimmt – das habe ich damals bei einen Artikeln gemerkt. Es gab Situationen, wo ich in Foren auf einmal las “Da gibt es einen Artikel, da steht das und das” und den dann als meinen erkannt habe. Wenn man da Mist schreibt, multipliziert sich das X-fach. Ich habe mit dem Kampffischgeschreibsel auch nur aufgehört, weil ich nicht mehr züchte und daher den Kontakt zur “Szene” völlig verloren habe…und weil ich frustriert war, dass gerade die selbsternannten Meinungsführer in Deutschland sehr Informationsresistent waren. Interessanterweise waren gerade die Amis da anders…
Mein Problem war und ist, dass ich einfach zig Interessen habe und mich weigere, mehrere Blogs zu führen. Momentan hat das wohl zu so einer “ich poste nur noch youtube Videos und Pressemitteilungen”-Lähmung geführt…
Sucht die Blogbar Content-Klauer?…
Ich weiss nicht, ob das Absicht war, oder ein Tippfehler. (…) bin mal gespannt, welche RSS-Aggregatoren damit in den nächsten Tagen noch gefunden werden, und ob die Blogbar gegen jene vorgehen will.
…
[…] Mein Dasein als Teilzeit-Redaktor des Politik-Blogs NZZvotum verpflichtet mich gerade zu, auch in meiner Funktion als freier Schreiberling ein Blog zu haben führen. Nun soll hier aber nicht weiter am virtuellen Klowand-Roman gekritzelt werden, sondern der Frage nachgegangen werden, ob ein Blog als journalistisches Werkzeug taugt? Will heissen: fortan werde ich im Zuge meiner Recherchen nicht nur die Blogosphäre nach Nützlichem, Interessantem, Randständigem abgrasen, sondern auch die Themen, die ich gerade beackere, hier zur virtuellen Diskussion stellen – es versteht sich indessen von selbst, dass ich mir nicht gänzlich in die Karten gucken lasse, schliesslich kenne ich meine Zunft… Edit: Glaubt man den Auspizen, ist dies Unternehmen ein antizyklisches, soll 2008 doch das Jahr des Blog-Exits sein. […]
So einfach ist das „Geheimrezept“, was der Don folgendermaßen formuliert hat:
Fast genau so sieht es auch in meiner „Eckkneipe“ (mit Rauchverbot) aus.
Was sich jetzt wohl abzeichnet ist zweierlei: Einerseits, dass Bloggen wohl doch eher Hobby als Profession ist, und andererseits, dass die Welt hier doch anders als bei den „etablierten Medien“ funktioniert (welch Erkenntnis); interessant wäre, ob Blogs wirklich Fernsehen oder Zeitungen (oder gar Bücher) substituieren.
Duplizität der Gedanken, da ich mich gerade blog-inhaltstechnisch damit befasse, daß 2007 eben nicht das “Jahr der Immobilien-Blogs” wurde. ;-)
Wie generell die corporate-Blogs, wie eingangs geschildert, eher Fata Morgana,denn tatsächliche Realität zu sein scheinen.
Ich glaube, Blogs können (und dürfen) verschiedene Bedürfnisse erfüllen – aber zuerst dienen sie dem inneren Narziß … und ansonsten “leiden” sie natürlich daran, daß sie aus dem “Selbstreferentiellen-Ghetto” von PR/Medien/IT nicht wirklich heraus kommen. :-)
P.S. Ich habe auf meinem Blögchen Werbung. Allerdings zugunsten von blogger.de … und das ist auch gut so.
[…] “2008 wird das Jahr der Exits” glaubt Don Alphonso und sieht eine Identitätsumwandlung der Alphablogger in Alphaberater. […]
In den Medienkonzernen sitzen die Römer und beherrschen das ganze Römische Weltreich. Das ganze? Nein, irgendwo im fernen Gallien liegt ein Dorf mit Namen Klein-Bloggersdorf. Dessen Bewohner leisten erbitterten Widerstand. Und wenn Don Asterix damit droht, ein wenig Zaubertrank zu schlürfen, müssen sich die Römer aber warm anziehen!
Das ist seit Monaten die Aussage.
Könnten die Gallier nicht endlich dazu stehen, dass sie etwas anderes wollen als die Römer? Dass sie mehr wollen als nur Tagebuchschreiben oder Tipps auf Aquarium.de? Dass sie ihre verdammte Vereinzelung mal überwinden und – wie die Römer – einen gemeinsamen Newsroom bilden. Die Römer haben auf die Krise (von 2001) reagiert. Die Gallier klagen nur.
Worüber sollen wir Gallier denn klagen? Ich finde, dass es sich hier an dieser malerischen Steilküste auf der einen und dem wildschweinreichen Wald auf der anderen sehr gut lebt. Mir scheint eher, dass Don den Verfall des römischen Reichs ganz gut beschreiben kann.
@Ach Robert: „Ins Nichts“ und „Schlusswort“ und „das Jahr der Exits“ klingt nicht nach malerischen Steilküsten und saftigen Wildschweinschwarten. Den Römern den Spiegel vorhalten, sich einen Ast lachen über ihre Dummheiten – das hat was von Stirnerscher Größe („Mir geht nichts über mich“). Ist o.k. War’s das?
(Die Küste bröckelt!)
Ist nun mal bei uns so Sitte. Die Einladung, sich in einen Newsroom zu ketten wie die werbegrfütterten Galeerensklaven ist nett, aber nichts für mich. Das, was ich will, geht auch ohne, und wenn es nicht gehen sollte, würde ich ganz sicher nicht auf die Militärstrategen aus Kleinbonum setzen.
Nebenbei: Dass der Link zu Autoren-Reporter nicht geht, ist kein Vertipper, sondern nachträgliche Absicht meinerseits. Bei Frau Zielke wäre ich nicht so, aber die würde nach ihren Erfahrungen mit der FAZ vermutlich auch nicht diesen Hurra-Patriotismus verbreiten.
Hab ich wohl beim Newsroom die Ironiestriche vergessen. Es kommt mir nicht auf den Link an! Also bitte ohne Webseiten-Hinweis. Nur eins noch: Welcher Hurrapatriotismus?
[…] Ins Nichts (blogbar.de, Don Alphonso) “2008 wird das Jahr der Exits. Ich vermute mal, dass bekanntere Blogger vermehrt nach Chancen suchen werden, schnellstmöglich umzusteigen, sich als Berater andienen oder nach Aufträgen für Verwandtes suchen. Damit noch etwas kommt, wenn man begriffen hat, dass nichts mehr kommt.” […]
[…] Update 2: Ja, ist ja gut! Also, auch “Indiskretion Ehrensache” wagt unter dem Titel “Die Trends des Jahres 2008 – Versuch einer Vorhersage” eine Zukunftsprognose über Blogs und warum der Konflikt “Journalisten contra Blogger” eher heftiger als sachlicher werden könnte. Und auf Blogbar gibt es unter dem Titel “Ins Nichts” die Prognose, dass 2008 das Jahr der Exits wird, in dem bekanntere Blogger nach Chancen suchen werden, auf anderes umzusteigen. Bei Bookmark-Diensten eintragen: Hide Sites […]
[…] Andere Szenekenner erwarten auch eine erste Welle von Aussteigern in der Blogosphäre. Der Prognose kann ich etwas abgewinnen. Viele alte Hasen haben es meiner Meinung nach verabsäumt, sich rechtzeitig weiter zu entwickeln. […]
[…] sagt der Teaser seines Textes. Was damit gemeint ist? Don Alphonso, der Untergangsbeauftragte aus Few Economy-Zeiten hat wieder einmal tief in die Milchglaskugel geblickt. Es gehe nun abwärts mit der Bloggerei und den Blogs. Baumann schreibt: “Er mutmaßt, dass diese Autoren sich nach gut dotierten Beraterjobs umsehen werden.” Der von Baumann als Skelett für seinen Artikel zitierte Eintrag ist eine gute Woche alt. Nun, Fonsis Voraussagen sind schon immer von eigener Qualität. Und ganz zweifelsohne häufig eher Wunsch denn Wirklichkeit. Was von dem Artikel in der Berliner Zeitung zu halten ist, zeigt ein einziger Satz: »Robert Basic, der aktuell wichtigste deutsche Blogger, sieht das Ende nicht gekommen.« Dieser Prognose möchte ich mindestens in dem Maße widersprechen, in dem Robert Basic der wichtigste deutsche Blogger ist («fleißigste» oder «umtriebigste» hätte ich vielleicht noch unterschrieben..). […]