Adical, Falk Lüke und der Schleichwerbevorwurf
um es kurz zu machen (siehe auch Ihre “Quelle”): das ist 1. falsch, 2. Unfug und 3. sollten Sie mit solchen Behauptungen verdammt vorsichtig sein. Das grenzt hart an Rufschädigung.
Jenseits dessen, dass eben diese juristisch sicherlich interessante Unterstellung mich persönlich eher belustigt:
Die Photogalerie bekannter deutscher Blogger, die der oben zitierte Mitarbeiter und ehemalige Metablogger (Zeit Blogruf) Falk Lüke für Zeit.de mit warmen Worten betextete, wurde verschiedentlich als Schleichwerbung für Beteiligte am Adical-Werbenetzwerk aufgefasst. Die Abgebildeten sind durch die Bank nicht nur Blogger, sondern auch Teilnehmer an diesem Netzwerk, oder dessen Gründer.
In gewisser Weise kann ich Lüke so lala entlasten: Ich wurde auch gefragt, ob ich von dem Photographen abgelichtet werden wollte. Ich habe nach längerem Zögern abgelehnt, weil ich mit der unkontrollierten Verbreitung von Bildern schlechte Erfahrungen gemacht habe: Man weiss nie, wer sie klaut, missbraucht oder betextet. Seitdem ich mal mit Micha Bar-Am aus Israel über das Problem gesprochen habe, bin ich da übervorsichtig. Und ich darf sagen, dass mir die Vorstellung überhaupt nicht gefallen hätte, mich ausgerechnet von Lüke im Kontext mit derartigen Werbeträgern betextet im Internetableger des inoffiziellen Zentralorgans ostpreussischer Landjunker wiederzufinden.
Aber: Natürlich sind Lükes Kontakte zum von ihm gelobten Adical und dessen Macher und Beteiligte gar nicht schlecht, wenn man das Kongresspodium der Adical-Macher zusammen bestreitet. Als Beteiligter dann gleich nochmal die Nachfolgeveranstaltung zu promoten, hat schon einen etwas komischen Beigeschmack. Wie auch das wirklich nette Begleitschreiben, das Lüke weiland für Adical bei Zeit Zünder verfasste.
Jetzt nehmen wir mal an, ein Journalist würde auf dem Kongress der deutschen Bank moderieren, kurz danach einen sehr positiven Bericht über eine Tochter der Deutschen Bank schreiben und später nochmal die Mitarbeiter der Tochter als die wichtigsten deutschen Bankmanager vorstellen, und anschliessend behaupten, das ginge nicht anders, weil die bekannteren Manager ja automatisch zur Tochter der Deutschen Bank gingen…
Als Blogger – ich mache keinen Hehl daraus, ich halte weder was von Adical, noch von der Geschäftstätigkeit der Beteiligten, noch von ihrem Netzwerk, zu dem meines Erachtens Falk Lüke gezählt werden kann – kann ich subjektiv durchaus was über den grünen Klee loben, oder verreissen. Als Journalist ist die ausgesprochen angenehm wirkende, publizistische Tätigkeit von Lüke über seine Bekannten dagegen weniger glücklich, wenn nicht dabei steht, was man an anderer Stelle zusammen so treibt. Schleichwerbung muss laut Definition des Rundfunkstaatsvertrages übrigens noch nicht mal zwingend entlohnt werden. Und Trennung zwischen persönlichen Interessen und journalistischer Tätigkeit ist auch was anderes. Ein schönes Beispiel für die Unterschiede zwischen Blogs und klassischen Medien, aber leider halt auch dafür, wie Blogs, sobald es kommerziell wird, auch in besonderem Masse die negativen Effekte der real existierenden Medienmacherei abbekommen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
In Deutschland fehlt es eben an dem grundlegenden Verständnis von Transparenz. Zu Transparenz gehört, dass man schon den Anschein von Korruption/Schleichwerbung/Vetternwirtschaft vermeidet. Erfordert ständige Sensibilität für das Thema.
Stattdessen wird immer gleich mit dem Anwalt gedroht und Beweise gefordert.
“Vetternwirtschaft gibt es auch unter Pflanzen: Die Gewächse erkennen ihre Verwandten und schonen sie im Kampf um Platz und Nahrung. Dieses Verhalten, das bisher nur von Tieren bekannt war, wurde nun erstmals auch bei Pflanzen nachgewiesen.” Quelle
Will sagen/fragen: Man kann mittlerweile verstehen warum soetwas passiert, aber muss man es dann nicht auch akzeptieren? Bzw. wer kann von sich schon sagen, völlig ohne Freunde, Bekannte oder Vettern durchs Leben zu gehen?
Ich glaube der entscheidende moralische Punkt ist dann erreicht, wenn andere Menschen dadurch geschädigt oder ganz bewusst getäuscht werden.
So oder so ein spannendes soziologisches Thema.
Wohltuend moderater Artikel.
[…] Das Thema ist jetzt in der Blogbar angekommen. […]
Schleichwerbung oder nicht – wohl eher nicht -, aber die Liste ist schon äußerst unobjektiv. U.a. fällt einem das Fehlen von Robert Basic auf, der sicherlich keine Scheu hätte/hat, sich ablichten zu lassen. Und die Popnutten, so gerne ich sie auch lese, aber zu den bekanntesten Bloggern zählen die sicherlich nicht.
die bildstrecke, haha, die hässlichsten blogger sind im internetz
der allerschürfste ist immer noch der exploitedpunker mit dem bart namens lobo
@Patrick Breitenbach: Im Gegensatz zu Pflanzen hat der Mensch ein reflektierendes Gehirn.
Das bedeutet, er kann sich unter anderem eine “Moral” stricken. Die ist zwar je nach Interessenlage verschieden, muss jedoch mit einer erheblichen Menge anderer kompatibel sein, um die Kommunikation und den soziologischen Zusammenhalt zu sichern.
Mit anderen Worten, wenn eine Mehrheit der Meinung ist, daß versteckte Werbung nicht akzeptabel sei, dann hat jeder der werben will, das zu akzeptieren, wenn er nicht Gefahr laufen will, von dieser Menge zum Outlaw erklärt zu werden.
Um nichts anderes geht es hier: Schleichwerbung ist “Bäh!”
Es war schon in früheren Zeiten so, daß Vertreter, die zur Vordertür hinausgeworfen wurden versuchten, durch die Hintertür wieder hereinzukommen. In den wenigsten Fällen war das erfolgreich (vor allem dann, wenn an einer nachhaltigen Geschäftsbeziehung gelegen ist).
Die Drückerkolonnen der sechziger- bis achtziger Jahre kommen heute als elektrische Informationen daher, das macht sie weder sympathischer, noch ehrlicher.
Das jemand versucht, seine Brötchen zu verdienen, ehrt ihn; daß er versucht, den Leuten gegen deren Willen die Brötchen “abzuschwatzen” (um nicht zu sagen, vom Tisch zu klauen) weniger.
Mich beschleicht eher der Verdacht, bei der Blogger-Gallerie in der Zeit handelt es sich um Schleichwerbung für Anti-Aging-Faltencrème.
[…] Nachdem der Versuch von Ogilvy, bekannte Blogger für Astorturfing zu Instrumentalisieren, von selbigen Bloggern bereits durch kritischen Investigativ-Journalismus Bloggerismus im Keim erstickt wurde, trifft es dieses mal die Zeit. Bei Zeit Online hat nämlich der Autor Falk Lüke über “einige der bekanntesten Deutschen Blogger” berichtet – und dabei vielleicht eine etwas unglückliche Auswahl getroffen. Alle dargestellten Blogger sind nämlich Mitglieder des Netzwerkes Adical. Und hier setzt der investigative Kampfblogger an: Ist das nicht Schleichwerbung? Andere folgen, und am Ende landet es auch bei denen, die vielleicht wirklich etwas zu dem Thema sagen können (z.B. Don Alphonso, weil er von Lüke selbst zur Fotostrecke eingeladen wurde, aber ablehnte). Und zuvor haben es bereits die Spatzen von den Dächern gezwitschtert getwittert. Leider ist Twitter nicht durchsuchbar, daher kann ich hier keine Auszüge aus der von Lüke erwähnten Diskussion in “einschlägigen Twitter-Accounts” verlinken. Erinnert das nicht an die guten alten flamewars? Klar, die Beleidigungen sind nicht mehr ganz so böse und der Schlag unter die Gürtellinie mit weniger Kraft ausgeführt. Aber Ansätze sind immer noch zu spüren…ja, und darum liebe ich Blogger, die Leute, die die Klotüren des Internets beschmieren. […]
Der eigentliche Skandal sind die dumpfen Drohungen des Falk Lüke – das ist doch steinhöfelesk!
Jo, ich hab mir nun auch die blogs durchgelesen, die darüber schrieben. Und ich stimme mit Rainersacht überein: dieser Falk Lüke hat wirklich ne arg dünne Haut. Also gibts nur 2 Möglichkeiten: entweder er ist tatsächlich völlig unschuldig – oder er fühlt sich ertappt. ich tippe auf zweiteres, rein nach Gefühl und Erfahrung mit derlei Konsorten im Internet (jahrelange, empirische Erfahrung!).
Garantiert fühlt er sich ertappt. Wohlwollend kann man annehmen, daß er sich bei Dilletantismus ertappt fühlt. Dafür spräche auch, daß er gleich rumblökt und von seinem Boss blöken lässt, anstatt einfach zuzugeben, dass er Scheisse gebaut hat, womit er sogar hätte verhindern können, daß die Nummer zu kleben anfängt.
Armer Falk – jetzt klebt sie und er steht bestenfalls wie ein Trottel, schlimmstenfalls wie ein Heuchler oder Betrüger da. Insofern steht er seinen Bloggerfreunden wiederum in nichts nach.
Ich sag´s mal so: Die Einlassungen setzen einen nicht unerwarteten Schlussakkord hinter die Bemühungen der – im Fall von StudiVZ übrigens erbärmlich feigen – Zeit, sich zum Teil der Blogosphäre zu machen. Vor allem, weil die auch nicht blöd sind und die Verbindungen besser als jeder andere kennen. Wie auch die Reaktion auf Wedeln mit dem Rechtssystem, das in dem Fall Lüke ziemlich einsam dastehen lassen würde, nach meiner Einschätzung.
Peinlich an dem Vorwurf ist, dass wer wirklich führende Blogs gelesen hätte, gewusst hätte, dass der Don ein entsprechendes Angebot abgelehnt hat. Man hätte aber ja auch mal nachfragen können bei denen, die fehlen, ob sie nicht gefragt wurden. Oder Igitt, das wäre ja Recherche und sowas machen ja nur diese ekligen Journalisten….
Aber den Fehler zugeben ist ja auch irgendwie ganz uncool.
Soweit ich informiert bin, wurde zuerst ganz ohne Hinweis auf eine Veröffentlichung gefragt. Die war damals konkret nicht erkennbar. Allerdings wurden die Leute nochmal gefragt, und den Beteiligten war definitiv schon vorher klar, dass sie da eine komplette Adicalstrecke bringen:
http://twitter.com/saschalobo/statuses/556652022
http://twitter.com/flueke/statuses/556663722
http://twitter.com/flueke/statuses/556663722
“@flueke Warte, bis sie herausgefunden haben, dass in dem Zeit-Artikel ausschliesslich adical-Blogger erwähnt werden. << (2008-01-02 19:04:25) @saschalobo: warte mal, bis sie herausgefunden haben, dass ich in gegenwart fast aller der erwähnten schonmal ein bier oder eine mate trank. ... 10:09 PM January 02, 2008 from im in reply to saschalobo @saschalobo: ich warte eigentlich seit stunden darauf, dass fonsi das als riesengroße totalinvestigative enthüllungsgeschichte postet. 10:05 PM January 02, 2008 from im in reply to saschalobo" Ein Freundschaftsdienst. Und dann, als andere einsteigen, steigt Lüke mit den rechtlichen Hinweisen ein. Man kann über das Prozedere so einiges sagen und hinterfragen, aber in der Sache gibt es nichts zu rütteln.
Vielleicht sollte man die Reihenfolge doch beachten: die Galerie ging am Vormittag online, Sascha Lobo schrieb mir das dann am Abend. Mir wars schlicht nicht aufgefallen.
Don: nenn es doch einfach “Guerilla”-Marketing. Dank deines Beitrages ist dieses Happening nun endgültig in Klein-Bloggersdorf angekommen.
Hast du schon mal daran gedacht, irgendwann mit deinem Engagement, wie man es manchmal sehen mag, auch “benutzt” zu werden? Weil es doch recht vorhersehbar ist?
Wo bleibt der Wink mit dem Anwalt, oder hast Du Angst, dass es bei mir nicht so locker gehen könnte? Wo bleibt Dein keifender Ex-Boss? Gibt es eine ältere Aurede als “ist mir nicht aufgefallen”, wenn man sich als Journalist schon mal intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt hat, und auf den Podien der Unternehmer sitzt?
Und glaubst Du ernsthaft, dass hier irgendjemand so blöd ist, Dir diese halbgare Ausflucht nach dem Juragewinke bei den anderen abzunehmen?
Martina, diese Geschichte habe ich auch schon bei StudiVZ gehört. Es gibt angeblich keine schlechte PR, jaja. Und deshalb rutscht Lüke durch die Kommentare, seinen f. Randow im Schlepptau, und bedroht Blogger, aber ja doch.
Ich weiss schon, was ich tue, keine Sorge.
Okay.. dann bin ich wirklich beruhigt. Mir war nur der eine Satz von S.L. aufgestoßen, in dem er “zugab”, nur auf dein Eingreifen zu warten.
Shalom!
Sind Sie jetzt beleidigt, weil Ihr «Coup» immer noch eine Ente ist? Oder weil ich Ihren «Coup» süffisant vorweggenommen habe, nachdem ich von Lobo benachrichtigt wurde – und Sie über zwei Wochen gebraucht haben, um doch noch in diesen Napf zu tappen? Weil Sie keine Twitter-Suche bedient haben?
Martina Kausch: Es ist andersrum. Die @Name stehen für “an”. Lobo schrieb mir, dass nur Adical-Blogger vertreten seien, ich antwortete.
Falk, sag mal, was soll das denn jetzt?
Wärst du kein Mann, dann würde ich glatt “ZICKENALARM” brüllen!
Au Mann!
Warum soll ich beleidigt sein, wenn ein Redakteur von Zeit Online mit dem Thema Schleichwerbung Witzchen reisst, wenn er darüber mit seinem geförderten und belobhudelten Kumpel spricht, und die Rechtskeule zückt, wenn ander ihn auf sein unsauberes Treiben hinweisen?
Die Kritik der anderen ging zwar an der Beschaffung der Bilder vorbei, aber inzwischen klingst Du ja doch etwas vorsichtiger. Na? Wo bleibt die Drohung, die Du bei den anderen rasugelassen hast? Oder bist Du hier einfach nur feige? Wie damals bei StudiVZ? Als die es nicht bringen wollten?
Wischen Sie sich den Schaum vom Mund und akzeptieren sie einfach, dass Ihr Gegeifer (wie so oft) einfach nur ins Leere geht.
Natürlich mache ich Witze darüber, dass Sie schrecklich berechenbar sind. Sie sind halt, wie Sie sind (oder zumindest Ihre so gerne betonte “Kunstfigur”). Dass Ihnen das nicht schmeckt, wundert mich nicht. Sie schmecken verbittert.
Ich kann diese Meinung gerne hinnehmen, solange ich nicht begründete Anlässe liefere, für einen Schleichwerber gehalten zu werden, der sich mit “Mir wars schlicht nicht aufgefallen” vom Acker zu schleichen versucht – nachdem er schon mal einen netten Beitrag über die Beworbenen geschrieben hat und die Typen kennt.
“Mir wars schlicht nicht aufgefallen”, das politische Ehrenwort des Falk Lüke. Wenn ich einen Tipp geben darf: Da oben stehen schon genug peinliche Zitate aus der Journalistendarstellerei – ich wäre langsam mal vorsichtig mit weiteren Lieferungen, das kann alles gegen einen verwendet werden.
Wieso sollte ich schweigen? Weil Sie es gerne hätten? Weil es Ihnen peinlich ist, dass “Kunstfigur” Don Alphonso bei mir eher für Witze denn fürs Ernstnehmen taugt?
Klar wusste ich, dass manche davon bei Adical sind. Zum Beispiel Jens Schröders Blog lese ich aber im Regelfall nicht, die Popnutten auch nur sporadisch via RSS-Feed. Bei meinen Besuchen auf den Webseiten habe ich es so gehalten, wie viele Menschen: AdBlockPlus. Das können Sie gerne gegen mich verwenden wollen, ist mir aber herzlich egal.
Vielleicht, weil nicht jeder neue Onlinechef begeistert ist, wenn der zwischen winselnder Lachnmummer und Droher changierende Redakteur mit wíndigen Ausreden daherkommt, wenn er nach einer Lobeshymne an die Klitsche seiner Freunde aufgefallen ist?
Die Zeit mag ja ein Herz haben für Ostelbier, denen beizeiten auch nichts aufgefallen ist, aber bitte such Dir jetzt einen andere Ort zur charakterlichen Selbstentleibung.
Ursache und Wirkung sind schon sehr merkwürdige Fakroren.Soweit ich die Story von einem der beteiligten mitbekommen habe, wollte ein junger Fotograf einige Blogger portraitieren, um sich einen Namen mit den Bildern zu machen. Die Bilder wurden vor einem Jahr aufgenommen. Der junge Fotograf suchte daraufhin Monate lang einen Abnehmer, bis die Zeit sich für die üblichen Online-Fotostrecken sich fand. Und dort musste jemand die Bilder betiteln, was wohl auf Herrn Lüke fiel, weil dieser sich dort mit Blogs und Beteiligten auskennt. Dass dies nun zum Schleichwerbung-Skandal aufgebaut werden soll, verwundert mich leicht. Bisher dachte ich, dass dieses Blog journalistisch korrekt arbeitet und nicht Verschwörungstheorien fabriziert. Oder soll ich jetzt die bisher von mir als kompetent eingestufte Berichterstattung zu StudiVZ anders bewerten?
Nur des besseren Verständnisses wegen: Sie, Don Alphonso, wurden angefragt, ob Sie sich für diese Fotostrecke zur Verfügung stellen würden, haben – aus sicher nachvollziehbaren Gründen – abgelehnt, und werfen Lüke jetzt vor, dass in ebendieser Fotostrecke niemand gezeigt wird, der so ist wie Sie, also jemand, der keine Werbung auf seinem Blog duldet, oder dessen Werbung nicht unter anderem durch Adical gebucht wird. Beklagen Sie da nicht etwas, was Sie an allererster Stelle selbst hätten verhindern können?
Klingt fast wie Koch, der sich über Jugendkriminalität beklagt, nachdem er sie, wie von Frau Diener geschildert, durch Einsparungen selbst verursacht.
Ah, sehr gut informiert. So gut, dass Du ziemlich nah dran sein musst, “Gabriel”.
Von einer Veröffentlichung im Rahmen einer Zeitung war in den an mich gerichteten Beiträgen kein Wort zu lesen. Das “Gschäckle” bei der Sache ist weniger der generelle Umstand, dass so eine Serie erscheint, sondern vielmehr die mannigfaltigen Verbindungen von Lüke und Adical, siehe sein oben verlinkter Beitrag. So. Nun schreibt Lüke in seinem Blog selbst, dass er auch diesmal wieder auf ein re:publica-Podium möchte, und was lobt er in seinem Beitrag? Re:Publica. Und nebenbei vergisst er auch darauf hinzuweisen, das der Veranstalter weniger ein Blogger ist, sondern sein Blog Netzpolitik Bestandteil der Firma “newthinking” ist, ein kommerzielles Kommunikationsunternehmen aus dem alternativen Bereich. Öps.
Also, “Gabriel”, der Du so gut informiert bist und jetzt zum ersten Mal unter dieser Email hier auftauchst, wo endet die seriöse Berichterstattung durch ein Medium, und wo beginnt die Lobhudelei für einen befreundeten Konferenzveranstalter? Und warum muss man gleich juristisch kommen und Bloggern, siehe die ersten Links, bequatschen, dass die besseren Blogger hatlt bei Adical wären, wenn man zwei Wochen später zugeben muss, es wäre einem einfach nicht eingefallen?
Lena, würdest Du bitte das da oben nochmal genau lesen? Ich habe deutlich geschrieben, dass ich Lüke wegen der Bilderauswahl entlasten kann. Aber keineswegs wegen der Texte, mit denen er seine Bekannten schönschreibt.
Erst lesen, dann verstehen – dann ist man als neuling auch nicht gezwungen, solche Kommentare abzugeben.
Gerade wenn Sie ihn wegen der Bilderauswahl entlasten können, glauben Sie denn ernsthaft, er hätte unter Ihrem Bild – so Sie denn einer Veröffentlichung zugestimmt hätten – einen Schmähtext verfasst, sie schlechtgeredet, weniger schöngeschrieben, als er es mit seinen Bekannten tat? Sie also insgesamt in ein anderes Licht gestellt, als die restlichten Beteiligten, obwohl er sich in Ihrem Fall davon keine unterstellten Vorteile versprechen konnte?
Äh… ja? Soweit ich es letztes Jahr verfpögt habe, hatten Sie auch erstmal für die re:publica zugesagt und dann wieder mit einem mehr oder weniger mittellautem Gedöns abgesagt. Wenn man sich das Programm der letzten re:publica anschaut,dürften Fotografen wohl kaum noch etwas bekanntere Blogger fotografieren. Sie natürlich schon noch, aber Sie wollen ja nicht.
Wundere mich auch, dass Sie Netzpolitik den Status eines Bloggers absprechen wollen. Wie war das nochmal mit dem Kulturaspekt, dass jeder ein Blogger sein kann? Dann finde ich es merkwürdig, wenn kritisiert wird, dass jemand neben seinem Beruf noch ein Blog führt. Und womit verdienen Sie ihr Einkommen?
Lena, ich hätte einer veröffentlichung in diesem in meinen Augen ausgesprochen widerlichen Blatt und auch in diesem Kontext nicht zugestimmt, das ist das eine. Was Falk Lüke geschrieben hätte, ist irrelevant, der Text ist so, wie er ist. Er hat die Bilder nicht genmacht, aber den Kontext, in dem sie zu sehen sind. Wenn er dann entsprechende Lobeshymnen bringt, bei einigen weniger zu den Blogs, denn vielmehr zu ihren Geschäften, die sie damit treiben, an denen er auch partizipiert und die er schon mal deutlich gelobt hat, ist das ganz sicher wtwas anderes als eine ausgewogene Berichterstattung.
Abgesehen davon hat Herr Lüke in seiner Zeit als Metablogger bei Zeit.de mehrfach festgehalten, dass er mein Blog und mich nicht schätzt.
“Gabriel”, ich gehe einer schreibenden Tätigkeit nach, die Dich einen Dreck angeht, wie auch Schäuble und andere. Abgesagt habe ich die Re_Publica, weil ich den Eindruck hatte, dass sie zur Werbevernastaltung für Werbung verkommt. Die Sache mit den Bildern an sich ist, denke ich, unstrittig, das Problem sind die Einlassungen von Lüke und die mangelnde Transparenz, bei gleichzeitig deutlicher privater Nähe zu den Beschrieben. Und ich bin bedauerlicherweise nicht ganz doof, als dass ich den schrittweisen Übergang von billigem Geschleime für meine Arbeit bei StudiVZ zu den jetzigen Äusserungen nicht verstehen würde – von jemandem, der sich ein wenig zu gut auskennt, um nicht selbst involviert zu sein.
Ich hoffe, wir verstehen uns.
Offensichtlich nicht, na gut, dann eben manuell per Löschknopf.
Es handelt sich um eine Fotostrecke (wohlgemerkt: keine wissenschaftliche Arbeit, keine Experten-Analyse für ein Wirtschaftsmagazin, keinen politischen Antrag im Bundestag), die ein paar bekannte deutsche Blogger vorstellt. Zufälligerweise sind die Blogger alle beim selben Vermarkter, was nicht so verwunderlich ist, da dieser unter der deutschen Blogprominenz marktanteilsmäßig recht gut aufgestellt ist. Wodurch der Vermarkter sogar indirekt von der Fotostrecke profitieren mag. Was aber längst nicht genug Futter zur Untermauerung irgendeiner Verschwörungstheorie ist: Außerhalb einer Paranoia ist “cui bono?” nämlich kein zuverlässiger Kausalitätsindikator.
Sehe ich das richtig, Don, dass dein Vorwurf also um die folgenden drei Punkte kreisen muss?:
1. Dass das entsprechende Blogger-Umfeld in freundlichen Worten porträtiert wird.
2. Dass diese Worte von Falk stammen, der sich in diesem Blogger-Umfeld persönlich bewegt und sich an anderer Stelle journalistisch auch mal mit seinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen (“Adical”) auseinander setzt.
3. Dass eine Darstellung von Punkt 2 nicht explizit bei der Fotostrecke mit einem eigenen Absatz drüber oder drunter gepflastert wurde.
In dem Fall finde ich den Vorwurf nur sehr unzureichend fundamentiert.
Als einzige denkbare Prämisse stünde ihm der moralische Maßstab zur Seite, dass ein Mensch aus einem anderem Universum kommen muss, um unentschuldigt über eine Sache aus dem hiesigen etwas sagen zu dürfen; dass eine Beziehung oder Meinung irgendeiner Art zum Gegenstand seiner Darstellung zu haben, diese Darstellung per definitionem korrumpieren würde. Nun, unter der Voraussetzung dürfte das meiste, was jemals in schriftliche Form gegossen wurde, korrupt sein.
Man darf getrost annehmen, dass jemand, der über etwas schreibt, in irgendeiner Beziehung zu diesem Etwas steht. Dafür braucht es keinen Disclaimer. Wen Details interessieren, der fragt Google nach dem Autorennamen: Bei über zweitausend Treffern für “Falk Lüke” und über viertausend Treffern für “Falk Lueke” (und ich nehme mal an, dass der Name nicht /so/ verbreitet ist) dürfte genug Transparenz darüber gegeben sein, bei welchen Blogs Falk kommentiert oder auf welchen Konferenzen er spricht.
Es ist albern, aus paranoischem Eifer heraus hinter jeder Ecke böswillige Verschwörungen hinterhältiger Geschäftemacher zu vermuten. Es ist armselig, Vorwürfe daraus zu zimmern, mit wem jemand ein Bier trinken geht oder sich sonstwie persönlich gut versteht. Es ist naiv, einem Autoren vorzuwerfen, dass das, was er sagt, konform gehe mit seinen Sympathien und Interessen. Wenn es keine besseren Argumente gibt als diese drei, um jemanden oder etwas anzugreifen, sollte man es vielleicht zur Wahrung der eigenen intellektuellen Würde unterlassen.
Mir ist darüber hinaus schleierhaft, wie man das Interesse einer Person gegen nicht der Wahrheit entsprechende Unterstellungen (@11: “Der eigentliche Skandal sind die dumpfen Drohungen des Falk Lüke”, @12: “arg dünne Haut” -> “fühlt sich ertappt”, @19: “keifender Ex-Boss”) zum Angriff auf diese Person wenden kann. Wir leben nun einmal im Zeitalter der Google-Bombe, wo eine sich in der Blogosphäre viral ausbreitende Unterstellung durchaus empfindlichen Schaden erzeugen kann, ganz unabhängig davon, ob sie der Wahrheit entspricht oder nicht. Daraus folgt die Legitimität, sich gegen derlei Unterstellungen zur Wehr zu setzen. Welche Form für diese Wehr angemessen sein mag, darüber kann man gerne diskutieren, aber ich konnte an Falks Kommentaren zu den Unterstellungen nichts Indiskutables finden.
Wie hätten die
TexteBildunterschriften ausgesehen, wenn sie von einem Redakteur stammten, der keinen der Blogger kennt?Ich diskutiere das wahrscheinlich an der falschen Stelle, denn Don hat die Behauptungen, er hätte absichtlich nur adical-Blogger abgelichtet, ja nicht losgetreten.
Geghen wir es also noch einmal durch.
Erster Vorwurf:
Das ist doch nach der aktuellen Datenlage klar falsch.
Das Falk dafür angegriffen wird, dass er was dagegen geschrieben hat, verstehe ich schlichtweg nicht. Er soll großmütig drüber hinwegsehen, wenn sein Ruf ruiniert wird, weil sind ja die Kumpels aus der Blogosphäre?
Wenn über mich einer schreiben würde, dass ich mit Sascha Lobo befreundet bin, würde ich vielleicht auch mit Klage drohen…
Und jetzt kommt es mir so vor, als ob Alle die da so falsch lagen dankbar nach dem Strohhalm greifen, dass es da noch etwas gibt, was man Falk vorwerfen kann. Die positiven Texte zu den Bloggern.
Toll, wir müssen uns nicht entschuldigen, sondern dann nehmen wir eben den zweiten Vorwurf, den der Don ausgegraben hat.
Das ist genau die Stelle, die ich persönlich so mies finde. Nicht, dass der Don die positive Berichterstattung kritisiert. Da kann man durchaus drüber diskutieren.
Ich hab bei einer Klickerklacker-Reihe keine kritische Berichterstattung erwartet, aber da mag meine Erwartungshaltung zu gering sein.
Ich bin persönlich allerdings auch befangen, da ich Falk mal vor zwei oder drei Jahren auf einem Kongress in Hamburg getroffen habe, auch wenn er sich daran nicht mehr erinnern dürfte, und er mir nicht von vornherein komplett unsympatisch war, auch wenn er sich nicht mehr dran erinnern wird.
Für mich ist das Thema gegessen, aber eine Frage interessiert mich doch noch? Ist jetzt Jeder, der auf dem Podium der re-publica sitzt per se böse?
Ich hab die letzte re-publica ja ziemlich runtergemacht in meinem Ort der Selbstreferenzialität, aber ich schaue mir, wenn es dort etwas Interessantes gäbe, das Ganze vielleicht doch noch einmal an. Ich kann aber auch gut mit Alternativen leben. Nennt mir einfach welche.
Der Punkt ist doch: Warum kann Falk (mit dem ich nebenbei bei einer Veranstaltung in Hamburg auch mal ein paar Worte gewechselt habe) nicht einfach zugeben, dass die Auswahl der porträtierten Blogger unglücklich war? Insbesondere, da er ja offenbar doch recht früh darauf hingewiesen wurde. Dann hätte sich alles weitere wohl tatsächlich erledigt und Don hätte wahrscheinlich in dieser Sache gar nicht erst etwas geschrieben.
Aber offenbar können die wenigsten Journalisten (oder Menschen ganz allgemein; gilt letztlich auch für viele Blogger ;-) Fehler zugeben …
Und im Ergebnis wird das ganze dann in der Tat zu mehr, als es eigentlich jemals war.
Nochmal: Der Klüngel-Vorwurf gegen Lüke ist selbstreferenzielle Kinderkacke. Wir wissen doch alle, dass es da einen festverpechten Blogger-Klüngel gibt – so what? Mittlerweile denke ich: Lass die sich doch ihren Ruf nach und nach ruinieren, mir ist das egal, und ich empfinde nicht mal Schadenfreude.
Was aber mindestens bedenklich stimmt, sind die juristischen Drohungen des Falk Lüke in Blog-Kommentaren. Das geht gar nicht, und DAZU sollte er mal Stellung nehmen.
Weltenweiser, nochmal: Mir ist der Journalist Lüke weitgehend schnurz, ich habe mehrere Kostproben seiner “Tätigkeit” erlebt, nur ganz blöd bin ich auch nicht. Das Problem ist weniger die Verquickung der Person mit den Beschriebenen und seine ziemlich klar erkennbare Voreingenommenheit, die ich durchaus bei Veröffentlichung mitbekommen und als den üblichen Scheiss aus dem üblichen Netzwerk aufgefasst habe. Sondern die erheblich unerfreuliche Reaktion bei denen, die sich mit ihm auseinandergesetzt haben. Das saugt, und zwar kräftig. Wenn er bei denen zusammen mit seinem früheren Boss rumkrakeelt und behauptet, das sei alles nur Zufall gewesen, und hier sagt, das sei ihm nicht aufgefallen: Wer soll das glauben?
Unsauber arbeiten ist eine Sache. Privatinteressen mit Journalismus verquicken ist auch noch nicht so ungewöhnlich. Aber nach so einer Nummer durch vier Blogs zu ziehen, alles abzustreiten und den Leuten juristisch zu kommen, weil sie sich nicht ohne Grund reingelegt fühlen, ist zuviel.
“Was aber mindestens bedenklich stimmt, sind die juristischen Drohungen des Falk Lüke in Blog-Kommentaren. Das geht gar nicht, und DAZU sollte er mal Stellung nehmen.” (43)
Sehe ich auch so.
Also, etwas über blogs zu schreiben und sich hinterher zu wundern, wenns Krach gibt und dann auch noch juristisch zu kommen, dass ist schon sehr eigenartig und auch irgendwie etwas komisch. Da hat einer was ganz Grundsätzliches nicht verstanden.
Eigentlich müsste sich so jemand doch hier draußen mit so einer Äußerung quasi außerhalb der Gemeinschaft stellen (wenn er nicht sein Netzwerk hätte, das ihn offenbar stützt). Kenne mich in der blogosphäre selbst nicht so aus, aber die Jura-Keule ist doch hier mit Recht tabu, oder?
Es ist halt immer die Frage, wer das macht. Wenn Jamba seine Mitarbeiter losschickt, um als Trolle zu widersprechen, ist das Bäh. Wenn Johnny und Sascha von Adical jemand für Bilder und eine Werbeaktion bezahlen, und die Person dann ohne Hinweis auf ihre finanzielle Verbindung auf Adicalkritiker losgeht, ist das für viele kein Problem. Wenn ein MC Winkel eine Aktion mit Ebay macht und hier in den Kommentaren dann Freunde aus einer Agentur auflaufen, mit der er zu tun hat, ist das auch kein Problem. Die kommerzialisierte Blogosphäre ist kommerzialisiert, vielleicht nicht unbedingt, was das Geld angeht, da hapert es noch, aber das Verhalten ist typisch.
Und natürlich sagen nachher alle, dass das ü-ber-haupt nichts mit dem Geschäftlichen zu tun hat, das ist alles privat. Draussen fressen und in der Blogosphäre scheissen, das ist die Devise. Es kommt nicht darauf an, was man tut, sondern wer es tut.
“Es kommt nicht darauf an, was man tut, sondern wer es tut.” Wow. Das ist ein Weltbild :-)
@42, Oli
Genau das habe ich mich auch gefragt. “Sorry, Mist gebaut, bitte entschuldigt.” und die Sache wäre gegessen gewesen, schliesslich macht jeder Mensch mal Fehler.
Stattdessen empfehlen sich Falk Lueke und Gero von Randow als Journalisten, die entweder keine Lust auf Transparenz haben oder gar nicht erst in der Lage sind, sie herzustellen. Und der Twitter-Auszug da oben deutet ausserdem darauf hin, dass es zumindest Lueke auch herzlich egal ist, wie seine Artikel bei den Lesern ankommen.
Und wenn sowas schon bei einer so nichtigen Sache, wie einer Klickstrecke zu hauptsächlich viertklassigen Autoren passiert, stellt sich mir ausserdem die Frage, wie das erst bei wirklich wichtigen Themen sein mag, wo Ignoranz sich auch tatsächlich auszahlen würde. Randows Artikel zur Energiewirtschaft zum Beispiel haben mich immer etwas befremdet und ich habe oft im Scherz gesagt, dass der bestimmt ein eigenes Atomkraftwerk hat, das noch nicht ganz abbezahlt ist. Jetzt bin ich misstrauisch.
Was für mich hängen bleibt, ist also ein Vertrauensverlust und zwar nicht nur was die beiden Autoren, sondern auch was die ganze Zeitung angeht. Und das wäre wirklich nicht nötig gewesen.
[…] Ich lese Don Alphonso und Falk Lüke. Und bin von beiden eher mäßig begeisert. […]
Im April schon das gleiche Theater
Patrick Breitenbach
Am 10. April 2007 um 14:32 Uhr
@Falk Lüke: Wollte dir sicherlich nicht unterstellen, ist mir schon klar, dass es kein “Product Placement ist”. Ich entschuldige mich und ändere den Text.
Mann oh Mann so ein kleiner ABsatz und so viele Änderungen auf einmal
Die Anzahl der teilnehmenden Blogs lass ich jetzt auch erstmal offen.
@28: “Weil es Ihnen peinlich ist[…]?”
Sehr guter Ansatz!
Wenn einem gar nichts mehr peinlich ist, geht man mit diesem Argument immer erfolgreich in die Offensive. Fällt Ihnen jetzt etwas auf? Nein? Na dann weiter so!