Der lehrende Zweck der Gewalt kann niemals durch Kampfschriften, Plakate oder Veranstaltungen ersetzt werden.
Carlo Pisacane

Ich glaube aufgrund einiger Erfahrungen, dass die Zeiten, in denen Blogger keine Blogger verklagen, bald vorbei sind, und zwar unwiderruflich. Weil es die unerfreulichen Gestalten selbst sind, die mit aller Kraft an den Grenzen rütteln, die bisher selbst Lügner und Diffamierer geschützt haben. Gestern hatte ich von einem anonymen, auf meinen Blogs mehrfach gelöschten Spammer, der ein privates Hassblog gegen einige Blogger führt, zweimal nacheinander Trackbacks in der Blogbar stehen, die er bei mir auch nach der ersten Löschung generiert hat. Und danach hatte ich folgende Mail im Posteingang:

entfernen Sie bitte den oder das Trackback auf Ihrer “Blogbar”, der auf mein Blog ********** verweist.
[…]
Ich hoffe, Sie entfernen diesen Eintrag umgehend. Ansonsten werde ich meinen Rechtsanwalt einschalten müssen.

Da würde ich mich allerdings, hätte ich den unerwünschten Eintrag nicht selbst entfernt, sehr freuen, denn in diesem Fall hätte ich einen Namen und eine Adresse, mit der ich einiges anfangen könnte. Da hilft dann auch die später mit diversen Hilfsmitteln verschleierte Arcor-IP dieser Person nicht wirklich weiter. In so einem – nun wirklich krassen Fall – tendiere ich dazu, eine härtere und ausnehmend teure Gangart für eine angemessene Lösung zu halten. Man kann ja streiten, und in gewissen Grenzen halte ich sogar Trollkommentare unter falschem Namen für charakterlos, zivilrechtlich jedoch für irrelevant. Diese Grenze war erreicht, als hier ein Hamburger Jazzmusiker seine Meinung mit falschem Namen und Pornolinks verzierte. Aber banale Stalker, die nebenbei ein Blog betreiben und gezielt versuchen, durch Anstachelung von Konflikten Aufmerksamkeit zu erheischen, sind in meinem Augen genau die Typen, an deren Adresse gerichtete Rechtsmittel alles andere als eine Verschwendung sind. Vielleicht hilft so eine deutliche Reaktion, anderen Benehmen beizubringen. Wie etwa auch dem Herrn Doktor aus dem deutschen Südwesten mit seinem rechtsradikalen Hassblog, der vergeblich hofft, anonym zu sein. Oder die Schweizer Rechtsradikale unterstützenden Spammer, die versuchen, ihre Konflikte auf dem Rücken anderer auszutragen.

Das sind natürlich nur Randerscheinungen einer ansonsten wirklich wunderbaren und bereichernden Blogosphäre, aber ich denke, ohne solche Figuren, für die Kommentarspalten, Trackbacks und Blogs nur Mittel für ihre verrückten Zeitverschwendungen sind, könnte es noch erheblich wunderbarer werden. Denn Trackbacks und Kommentare wurden entwickelt, um die Kommunikation der Menschen zu fördern, und nicht als rezeptfreie Gummizelle.