Die Öffentlich-Rechtlichen und das Internet – und Blogs, natürlich
Ich bin in der Frage der politisch verordneten Beschränkungen für die Internetangebote des öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖR)nicht wirklich zu einer Überzeugung gelangt, ob das nun gut oder schlecht ist. Und dabei geht es nicht nur um solche unschönen Fälle. Die ÖRs sind auf fast allen Ebenen längst auf dem Niveau der Privaten angekommen, und in den Pflichtprogrammen, bei denen nicht auf die Quote geschielt wird, füttert man die in Rundfunkräten sitzenden gesellschaftlich relevanten Gruppen ab. Journalistische Eigenleistung geht in den musikunterlegten Awarenesshappen unter, und trotzdem tun Vertreter der Programme so, als wären sie immer noch die Siegelbewahrer des Wahren und Guten, selbst wenn es sich um den Bayerischen Rundfunk, seine devote Kumpelhaftigkeit mit der CSU-Junta und die Gebührenverprassung handelt.
Für die ÖRs und ihre krakenhafte Neigung, sich angesichts von Vergreisung der Zielgruppen nach Kräften in jede andere Nische auszubreiten, sind die Pläne der Politik natürlich nicht allzu schön – im Gegensatz zu den Privatanbietern, die keine gebührenfinanzierte Konkurrenz für ihre meist immer noch defizitären Webseiten wollen. Aus Gesprächen mit Mitarbeitern der ÖRs weiss ich, wie sie sich über die ausbleibende Unterstützung ihrer Mediennutzer wundern. Man hat das eigene Wollen durchaus oft und deutlich vorgetragen, aber es sieht nicht so aus, als gäbe es eine breite Bewegung, die sich für mehr öffentlich-rechtliche Inhalte im Internet einsetzen wollte.
Stellt sich die Frage, warum das so ist. Ich war letztes Jahr beim BR in einer wirklich sauber vorbereiteten, mit kompetenten Gesprächspartnern und guten Beiträgen gebauten, vielschichtigen Sendung über das Internet – die niemals online gestellt wurde. Das ist schade, da hätte man durchaus Kompetenz zeigen können. Dieses Jahr nun, gerade mal ein halbes Jahrzehnt nach dem Beginn der Bloggens als Massen ansprechende Bewegung im Internet, hat sich der BR jetzt aber durchgerungen, es auch mal mit Blogs zu versuchen – Blogs, die das ganze, selbstverschuldete Elend der ÖRs im Internet verdeutlichen. Bittschön:
http://blog.br-online.de/eisbaer/ – der Versuch, den Hype um Eisbär Knut in Bayern nachzumachen.
http://blog.br-online.de/suedwild/ – das ganze Elend der sendungsbegleitenden Langeweile, darin enthalten:
http://blog.br-online.de/suedwild/index.php?/archives/148-Suedwild-EM-Tagebuch.html – ein EM-Tagebuch in einem einzigen Beitrag.
http://blog.br-online.de/buecher/ – Ein Bücherblog, das die Frage aufwirft, was hochbezahlte Journalisten eigentlich dafür qualifiziert, ein Blog zu betreiben, das mehr Anspruch als das Blog des Grundkurs Deutsch des Hannibal-Lector-Gymnasiums in Schwartenkeil hat. Gleiches gilt auch für Freiraum:
http://blog.br-online.de/freiraum/ – Deren Autoren sollte man jemand sagen, dass man mit einmal wöchentlichem Teeniegefasel a la Myblog zwar deren Niveau, nicht aber deren Leserschaft erreicht.
http://blog.br-online.de/on3radio/ – Der Blogversuch des Versuchs, ein cooles, junges Internetradio zu machen, nachdem die
http://blog.br-online.de/zuendfunk/ – Redaktion der sich für anspruchsvoll haltenden Berufsjugendlichensendung “Zündfunk” mit dem Plan, ihre Sendung zur Vollfrequenz auszubauen, gescheitert ist.
Wenn dieser ganze Textschrott sendungsbegleitend sein soll, will ich die Sendungen gar nicht mehr kennenlernen. Wenn das eigenständige Angebote im Netz sind, sollte man mal über Beständigkeit, Textqualität und journalistische Grundsätze reden. Für mich sieht es so aus, als würde da ein grosser, dummer Sender sich an eine Entwicklung dranhängen wollen und wie viele andere Medien irgendwelche Leute irgendwelche senderunterstützende Laberformate ins Internet klatschen. Die Süddeutsche war auch nicht besser, aber die haben es wenigstens nicht von den Zwangsgebühren bezahlt, die auch ich abführen muss, obwohl ich weder Radio noch Fernsehen habe: Nur weil ich einen Internetanschluss besitze, dafür Rundfunkgebühren zahle und diese Sender auch im Internet angeblich etwas machen, das mir nutzt
SO EINEN BLOGMÜLL NÄMLICH
Ich sehe für sowas nicht die geringste Existenzberichtigung. BR-Sendungen pinseln sich gegenseitig den Bauch, Leute bar jeder Kompetenz schmieren irgendwas, man hat es gar nicht nötig, sich nach draussen zu orientieren. Der BR versucht, was er schon länger seit dem Ende des Sendemonopols probiert: Die Mediennutzer in seinen eigenen Angeboten zu halten, ganz für seine eigenen Belange einzunehmen, nicht die Augen zu öffnen für das, was es sonst im Netz gibt. Dabei kann es dann gerne auch so kryptisch sein, dass man nicht erst gar nicht versteht, was das jetzt bedeuten soll. Weil, BR, das ist das Wahre und Gute und hat einen Verfassungsauftrag.
Den man in meinen Augen mit solchen Blogs selbst in Frage stellt.
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Sie werden es nie begreifen, dass SIE sich einbringen und mit dem Bestehenden vernetzen müssten, ganz ohne Dominanz und Premiumgehabe. Die aber spielen immer noch ‘Ihr Kinderlein kommet!’ – und dann soll ganz Blogville gefälligst dahin pilgern, das Wunder zu schauen …
Ich bin Onlineredakteur, öffentlich-rechtlich und ich sehe in unserem Angebot durchaus Blogs, die das Gebührengeld wert sind: http://www.swr.de/blog/umweltblog oder http://www.swr.de/blog/planerde oder http://www.swr.de/blog/swr2_dokublog oder das leider abgelaufene http://www.swr.de/blog/aktiv/ Die Öffentlich-Rechtlichen müssen bestimmt noch viel dazulernen, das ist sicher, müssen sich auch mehr trauen. Pauschale Kritik lässt die Welt allerdings einfacher aussehen, als sie wirklich ist. Und eine inhaltliche Beschneidung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote würde genau das Dazulernen und Besserwerden schwerer oder unmöglich machen. Ist es wirklich das, was wir wollen: keinen kommerzfreien, konsumfreien Bereich im Netz, keine klickquotenfreie Zone, weil die Bürger es über Gebühren bezahlt haben? Statt dessen das Netz nur als Geschäftsfeld, wo alle Geld verdienen wollen und werden, außer ein paar privaten Bloggern?
DRadio und DLF halten sich strikt daran, online nur sendungsbegleitende Inhalte anzubieten. Ich finde das, was sie machen, OK und nutze es auch häufig.
“Umweltblog macht Sommerpause”
Prima! Darf ich dann jetzt auch Gebührenpause machen?
Die Kritik da oben ist ganz sicher nicht pauschal, dazu sind die ÖRs viel zu grosse Behörden. Aber wenn sie was erreichen wollen, müssen sie etwas leisten, das nicht nur irgenwo rumsteht, sondern genutzt und gewünscht wird, und die Nutzer mitnimmt. Sowas jedenfalls
“Erfolgreicher Start in SWR2 Dschungel
Andrew Goldstein und Nils Menrad gaben am 3. April im SWR2 Dschungel Auskunft über ihre Arbeit an der DOKUBLOG Seite.”
ist ein schlechter Witz. Und unsagbar peinlich. Warum sollte man einen Sender für derartig plumpes Eigenlob bezahlen? Und wie soll ein Blog etwas wert sein, dass gerade mal ein halbes Dutzend Beiträge mit Eigen-PR mindester Güte enthält? Es ist mir egal, ob ein Medium Werbung für ein Auto macht, oder für die eigene Produktion. Bringt ordentliche Leistung für die Nutzer, und man kann reden. Aber Programmwerbung ist genau der gleiche kommerzielle Dreck wie überall – nur dass die ÖRs ein besseres Modell zum Abzocken von Nutzern haben.
Wir können hier gerne reden, aber bittschön ohne Geschichten für die Grossmutter, dass die ÖRs der Hort der Wahrheit und der Reinheit sind. Oder muss ich hier nochmal ein paar Schleichwerbungsgeschichten auffahren, oder auf den obigen Link zum “Vorzeigejouurnalisten” Leif verweisen?
Arboretum hat recht, was DRadio da macht, ist ganz fantastisch, viele Sendungen zum Nachhören, zusätzlich Manuskripte und Links. Das ganze ist so gut strukturiert, daß man sich trotz der Fülle der Materialien gut zurechtfindet.
@Thomas, ARD-Onlineredakteur:
Öffentlich-Rechtliches Fernsehen ist frei von Kommerz und Konsum? Das scheint mir nach den Schleichwerbungsfällen und angesichts der vielfältigen direkten und indirekten Werbung doch eine ziemlich verwegene Behauptung zu sein.
Am wichtigsten ist sowieso, in Zukunft darauf zu bestehen, dass öffentlich-rechtliche Inhalte nicht nur 7-Tage im Netz verbleiben dürfen, sondern über ein Archiv permanent zugänglich gemacht werden müssen. Nur so kann man die Sendungen auch verlinken und das ist ja wohl der Kern des Internets. Wenn die lahme Blogs produzieren ist mir das ziemlich egal. Da werden die wohl auch nicht soviel Gebühren für verbraten haben, sondern eher nach dem Prinzip der Selbstausbeutung lustlose Journalisten zwingen. Aber das mit dem permanenten Archiv, das ist sehr wichtig! Das muss man den Politikern ganz dringend klarmachen. Und ansonsten ist der Bayrische Staatsfunk als Ganzes nichts anderes als eine Einrichtung zum parasitären Gebühren-Verbraten für den CSU-Wahlkampf.
Zuerst einmal bin ich für Internet-Auftritte der Öffentlich-Rechtlichen. Ich sehe den Bildungsauftrag nicht nur aufs Fernsehen beschränkt. Ob er jetzt so erfüllt wird, wie ich mir das vorstelle, kann ich nicht behaupten. Online ist für mich Gegenwart und Zukunft. Ich hätte gern qualitativ hochwertige Onlineprogramme von meinem Geld. Interessant ist schon, wie es von Verlagsseite geschafft wurde, diesbezüglich zu manipulieren.
Über die Qualität muss diskutiert werden. Aber die Möglichkeit, qualitativ hochwertige Angebote zu schaffen, muss erhalten bleiben.
Ach ja, ich arbeite nicht für öffentlich-rechliche Anbieter.
ich hätte gerne, dass das öffentlich-rechtliche sein komplettes fernsehprogramm live übers internet ausstrahlt – schließlich ist es einfach nur ein alternativer übertragungsweg, mit dem man nebenbei auch die unter 60 jährigen bequem erreicht. und ich hätte gerne, dass sie sich ansonsten aber komplett aus dem web raushalten. alles andere verzerrt den freien wettbewerb und führt letztendlich dazu, dass arbeitsplätze – und ich meine sich selbst tragende, nicht gebührenfinanzierte – in den neuen medien nicht geschaffen werden und private webangebote eingeschränkt werden müssen. und zu so irrsinnigen und unerträglichen situationen, dass ich als kommerzieller webseitenbetreiber durch meine zu entrichtende gez-gebühr meine eigene konkurrenz subventioniere.
das argument “wenn ich schon diese hohen gez-gebühren zahle, dann will ich auch eine rundumversorgung im netz” kann ich beim besten willen nicht nachvollziehen. lieber würde ich weniger zahlen und dafür auf ein öffentlich-rechtliches netz weitgehend verzichten, denn es gibt einfach keinen einleuchtenden grund, warum ör hier tätig werden müsste. qualität gibt es auf milliarden von websites, die alternativen informationsmöglichkeiten sind im gegensatz zum beschränkten fernseh- und sogar printangebot unerschöpflich.
beim obigen kommentar von “thomas” vom swr geht mir der hut hoch:
“Und eine inhaltliche Beschneidung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote würde genau das Dazulernen und Besserwerden schwerer oder unmöglich machen.”
typisch innenorientiert. wieso sollte ich dem ör mit meinen gebühren dabei “helfen” wollen, sich im inet besser zurechtzufinden. wieso?
“Ist es wirklich das, was wir wollen: keinen kommerzfreien, konsumfreien Bereich im Netz, keine klickquotenfreie Zone, weil die Bürger es über Gebühren bezahlt haben? Statt dessen das Netz nur als Geschäftsfeld, wo alle Geld verdienen wollen und werden, außer ein paar privaten Bloggern?”
zwangsgebühren zahlen um keine banner auf den entsprechenden webseiten sehen zu müssen? *das* soll also die existenzberechtigung für ein ör-internet sein?
nebenbei mal wieder den kommerziellen anbietern vorwerfen, dass es sie gibt? entschuldigung, dass ich von werbeeinnahmen leben muss, dass ich mir meinen eigenen arbeitsplatz dadurch geschaffen habe. keiner hat werbung auf der webseite, wenn es nicht erforderlich wäre. ich mach das nicht als selbstzweck, ich mach das, um die existenz eines bei usern beliebten internetangebots zu sichern, verdammt nochmal.
zum kotzen, diese borniertheit.
Nur mal ‘ne dumme Frage. Es gibt doch in Zukunft diese öffentlich-rechtlichen Kooperationen mit diversen Verlagen, z.B. solchen, die von CDU-Ministerpräsidenten-Töchterchen geführte News-Portale betreiben. Mich würde dann mal interessieren, ob diese Verlage denn den ÖR-Content archivieren dürfen. Da würde ich mich als Kunde der ÖR nämlich heftigst gegen aussprechen wollen. Wenn, will ich auf den Urheber verlinken können, nämlich die ÖR und nicht auf diese Fastfood-Journallie, die nach einer neueren Studie 40 Prozent gegenseitig abschreiben, weitere 40 Prozent von Nachrichtenagenturen und der INSM eins zu eins übernehmen und die restlichen 20 Prozent wohl jetzt auch noch mit dem von mir gebührenbezahlten Content füllen wollen, damit sie alles nur noch mit Copy und Paste machen und sich ansonsten den ganzen Tag darauf konzentrieren können, wie sie Ypsilanti und Beck am effektivsten wegmobben können.
@ brainbomb: Das Problem dabei ist oft, dass die Sender den freien Journalisten, von denen die Beiträge häufig sind, keine entsprechenden Nutzungshonorare zahlen (wollen). Darum gibt es die Sendung dann halt nicht als Podcast oder zum Anschauen in der Mediathek.
wenn ich, was selten genug vorkommt, für eine schnelle programmbegleitende information mal ruckzuck informiert werden will, klicke ich mir einen wolf durch den schlecht strukturierten webseiten-djungel von daserste.de, ard.de, sportschau.de, sportstudio.de, grossmufti.de, jede wurst hat da eine eigene url mit eigenem undurchsichtigen quatsch, und kotze weil sie nicht können, wofür internet da ist: schnell auf den punkt kommen. dass sie nicht bloggen können war mir schon vorher klar, but i wouldn’t have tried it anyway, stoopidshit
Zwar bin ich dagegen, dem ÖR grundsätzlich JEDE Aktivität im Internet zu verwehren. Aber die Netzaktivitäten sollten sich auf zwei Bereich beschränken, nämlich auf das zeitunabhängige Senden von Radio- und Fernsehbeiträgen einerseits und die Information über Programme andererseits.
Alleine tagesschau.de soll mit 50 über GEZ finanzierten Redakteuren produziert werden. Das sind Startbedingungen, die sich kaum ein privater Anbieter schaffen kann. Insofern wird da der Wettbewerb krass verzerrt.
Die Argumentation der ÖR ist dabei immer gleich: Sie geben vor, für hochwertige Inhalte und gegen den Kommerz zu stehen (zuletzt im Kommentar von Jörg Sadrozinski, tagesschau.de, vom 12.06.). Was für eine Anmaßung! Klar, mit 50 von der GEZ finanzierten Online-Redakteuren kann man hochwertige Inhalte produzieren und gegen Kommerz sein – das ist ziemlich einfach. Die Kunst aber liegt wohl eher darin, ohne solche Startbedingungen (oder aus eigener Tasche) was auf die Beine zu stellen.
Was mich aber am meisten ärgert, ist die unausgewogene Berichterstattung der ÖR zum Thema. Da läuft eine regelrechte Propagandamaschine mit allen Tricks – genau das, was man umgekehrt den privaten Verlegern immer vorwirft. Hier ein schöner Beleg für diese tendenziöse Berichterstattung: http://www.swr.de/daserste/quoten-klicks-und-kohle/-/id=3436570/vbijck/index.html.
Geld auf ein Problem werfen, löst es meistens nicht. Und wenn die Öffentlich-Rechtlichen im TV trotz immerwährendem Geldsegen schon Zuschauer verlieren, sehe ich nicht ganz, warum das im Internet auf einmal anders sein sollte. Auf die Wünsche ihrer Geldgeber/Zuschauer legen sie bisher keinen Wert, warum also sollte das im Internet ne Rolle spielen?
ARD und ZDF sollen nicht anfangen, Dating-Seiten oder StudiVZ-Klone herzustellen, wenn sie ansonsten mal QUALITÄT produzieren oder wenigstens alle anderen für ne gewisse Zeit aufscheuchen, dies zu tun, solls mir recht sein.
Ohne dies jetzt speziell auf die Öffentlich Rechtlichen zu beziehen (aber natürlich auch): Ich glaube dass viele in anderen Medienbereichen beheimateten Unternehmen das bloggen an sich so verstehen: Wir schreiben das, was wir sonst auch schreiben würden. Nur der Benutzer kann es kommentieren und es ist alles nacheinander aufgelistet, nicht nur die aktuellen Hinweise. Hier kommt es ihnen auf die Aufmachung und auf das moderne Schlagwort “Blog” an, nicht darauf ob sich das damit deckt was sonst die Reize an einem Blog, egal aus welchem Genre, ausmacht. Welche das sind, darüber lässt sich natürlich streiten. Aber für diese Unternehmen ist es meiner Meinung nach einfach nur eine Umstellung ihres Systems und der Aufmachung, aber keine im Inhalt. Um das herauszufinden haben sie wahrscheinlich noch gleich eine Werbeagentur beauftragt.
…..
Und ja, ich arbeite für solche Werbeagenturen.
Nun, Don, der BR ist zwar tiefschwarz, obwohl man ihm zugestehen muß, mit dem ´jetzigen Intendanten *nicht* den Wunschkandidaten der CSU gewählt zu haben. (CSU-Mitglied ist er natürlich, sonst bekommt man im BR gar keinen Job). Aber er ist im Internet immer noch einer der “guten”. Hält sich an Grundsätze wie “nur sendungsbegleitend”. Und zeigt nicht jene Aggressivität wie andere ÖR-Sender, ich nenne hier mal WDR (berüchtigt!), ZDF und SWR.
Wenn der nun lahme Blogs macht – geschenkt! Das mit den Blogs kam ja von den Grünen, die plötzlich meinten, der ÖRR müsse ausgerechnet Blogs machen. Inzwischen sind die aber wohl etwas zurückgerudert, nachdem die Blogger das nicht so gerne gehört haben:
http://medienlese.com/2008/05/29/oeffentlich-rechtliches-web-texte-mit-verfallsdatum/
Bedenklich finde ich allerdings die Rundfunkgebühr für Onliner. Als kommerzieller Radio- oder TV-Sender mußt Du für Deine Radios und Fernseher keine Gebühr zahlen, weil Du sonst Deine Konkurrenz reich machst – =”unlauterer Wettbewerb”. Als Onliner ist das aber so, ob Du nun eine eigene Website/Blog hast oder für andere arbeitest. Oder gar als “Webcamlady” strippst. Jedesmal haöten die ÖRs die Hand auf und sagen, sie vebessern so die Qualität. Wenn sich Tina Wild vor der Webcam nackisch macht, wo verbessert sich da die Qualität, wenn sie und ihre “Kunden” für diese Darbietung je eine Rundfunkgebühr zahlen? Und kann ich mich dann beim BR beschweren, wenn Tina zuwenig Titten zeigt???
Von dem Größenwahn, das Internet komplett kontrollieren zu wollen und Journalisten mit dem “Konkurrenz”-Argument sogar den privaten Ebay-Account rauben zu wollen, ganz abgesehen.
[…] Er hat einfach nur die Privaten gebasht und bekommt dafür jetzt endlich sein Fett weg. Michael Moore in spießbürgerlicher deutscher Krümelkackerei. Armes Würstchen. Lustig wird’s natürlich, wenn mal wieder der ein oder andere Leif auf den Leim geht und den ÖR selbst ein Ei ins Nest legt, indem man behauptet, ÖR hätten Erwartungen enttäuscht, stünden nicht mehr für Qualität, seien genauso privat wie alle anderen, Machtgier, Kapitalismus, der ganze Kram. Das ist doch einfach nur lächerlich. Da wird mal wieder nur mehr als deutlich, dass Medienkritik in Deutschland völlig am Thema vorbeigeht und anachronistisch (sic!) wie eh und je ist. […]
Einst in grauer Vorzeit … da gab es so etwas wie eine “Ökonomische Theorie der Bürokratie”, wo u.a. behauptet wurde, daß das bürokratieimmanente Äquivalent zum “Profit” der “Etat” sei.
Das Ausweiten der Ö-R-Tätigkeiten, sei es durch den x-ten TV-Ableger, Radio swr17 oder Internetaktivitäten, hat demzufolge zunächst einmal nichts mit “Bildungsauftrag” zu tun. ;-)
Irgendwo beißt sich die Katze in den Schwanz, wenn man einerseits Internet-“Qualitätsjournalismus” fordert (was immer das sein mag) und andererseits (nicht ganz zu Unrecht) ein steuerfinanziertes Me-too-Produkt sieht.
Die Beziehung zwischen Blogs und Ö-R ist eine Problematische – da erstere von der pointierten Mono-Meinung leben und zweiterer genau das nicht bringen darf – sonst wäre er nämlich kein “Qualitätsjournalismus”.
Das Problem kann auch nicht dadurch gelöst werden, daß Blogpapst A diese und Blogpapst B gerne jene polit. Meinung bei “seinem” Sender durchgesetzt sehen möchte.
P.S. Ich wohne in NRW und der BR kann gar nicht so “schwarz” sein, wie der WDR “rot” ist … ist also für jeden ´was dabei. :-)
@Thomas: “ich sehe in unserem Angebot durchaus Blogs, die das Gebührengeld wert sind”
Und ich sehe in der Blogbar etwas, was Gebührengeld wert wäre. Und was ARD und ZDF veranstalten finde ich durchweg eher schlecht.
Warum sollte ich also für etwas bezahlen was Dir und dem Weltherrscher gefallen, mir aber nicht?
“Und eine inhaltliche Beschneidung der öffentlich-rechtlichen Internetangebote würde genau das Dazulernen und Besserwerden schwerer oder unmöglich machen.”
Interessanter Ansatz, ich hoffe, mein Auftragber teilt diesen auch, wenn ich ihm damit meine neuen Honorarwünsche begründe.
Problem ist doch, dass man mit “Pressefreiheit” eigentlich jede Geldausgabe rechtfertigen kann. Bei Verlagen oder Bloggern gibt es eine ganz segensreiche Hilfe, wichtiges von unwichtigem zu unterscheiden: Geld. Es hat eine wunderbare Eigenschaft, es hilft beim Prioritäten setzen. Aber die Konstruktion der ÖR Sender machen diese zu einem FOB – wenn die KEF versagt. Und das kann nicht funktionieren.
[Edit: Bei allem Respekt für Wolf-Dieter wäre ich wirklich ausserordentlich dankbar, wenn man darauf verzichten könnte, hier in den Kommentaren mit erst mal nicht wirklich allzu toll belegten Tatsachenbehauptungen und schrägen Formulierungen Einfallstore für Konfliktgegner aufzureissen, die mit dem obigen Beitrag so gut wie nichts zu tun haben. Don]
Sorry, Don, aber es geht nicht darum, Einfallstore aufzureißen – der Betreffende ist ja nun außer Gefecht. Sonst hätte ich das auch nicht geschrieben. Das würde ich auch jemand wir dir, der sich gegen verrückte Anwälte wehren kann, nicht antun, und auch Wolf-Dieter will keinen Ärger, hatte er wegen meiner Klappe leider schon mal, aber manchmal rege ich mich halt auf. Nur wenn ich zwecks Beleg 20 Links einbaue, dann nimmt Dein Spamfilter das Post nicht mehr an. Und Romane schreiben will ich dann auch nicht. Ich nenne aber jetzt keinen Namen mehr. (Außer meinem und den, den Du auch genannt hast).
Es ist aber belegt und aktenkundig, dass der betreffende Anwalt eine Hilfstruppe hat, die Gay-Porn-Sites betreibt. Schräg mag das sein, aber Tatsache. Ebenso, dass er die Emails an die betreffende Tageszeitung per Pfändung einkassieren wollte, was halt auf dem beruht, was die ARD einige Jahre eher mit Wolf-Dieter gemacht hat. Welche politischen Ziele er dabei verfolgt, auf dieses Eis hatte ich mich noch nicht mal begeben. Aber sicher keine liberalen.
Natürlich hat der Anwalt dann mit obigem Beitrag zunächst nichts zu tun. Im Gegenteil, der hasst die ARD und die mögen ihn sicher auch nicht. Aber die ARD hat ihm den Weg geebnet zu seinen Exzessen, hat diese möglich gemacht, das ist der Punkt. Leute, die keine Ahnung haben vom Internet, wirklich überhaupt keine, jammern vorne über den Schäuble mit seiner Online-Durchsuchung – was ich auch für berechtigt halte – sind hinten selbst aber viel krasser drauf und kapieren es nicht, was sie anrichten, was es aber nicht entschuldigt.
Was die ARD so als Blogs ins Web stellt, und wenn das noch so doof ist, ist mir relativ egal, ich muss es ja nicht lesen. Dass sie dabei Bloggern oder Verlagen über die Inhalte gefährlich werden, ist folglich unwahrscheinlich, das hast du ja auch erkannt. Gebühren kassieren sie von mir aber so oder so, auch wenn ich bei Dir lese. Und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die ARD ihre Anwälte auch auf populäre Blogger loslassen, da sie diese ja als störende Konkurrenz sehen, auch wenn dem umgekehrt sicher nicht so ist.
Natürlich ist das jetzt etwas pauschal, es gibt auch in der ARD sicher Leute, die Ahnung haben. Aber die verstecken es dann gut…
Eigentlich sollte ich jetzt anfangen, mein Feature für einen öffentlich-rechtlichen Sender zu schreiben, dazu einen knackigen Pressetext mit ebenso knackiger Ãœberschrift liefern mit möglichst günstigen Fotos (am besten selber fotographieren!) und für die programmbegleitende Web-Seite Material zusammenstellen, dann nächste Woche zwei Fassungen produzieren – eine Podcast-Fassung ohne Musik fürs Internet (Rechte- = Kostenfrage!) – und eine mit Musik, geht ja schließlich über Sender und soll sich hübsch anhören. Wenn der Beitrag dann gelaufen ist, beantworte ich noch die (hoffentlich wieder zahlreichen) Hörermails und verschicke artig vielfach den Link zur Podcastfassung.
Wie gesagt: eigentlich sollte ich jetzt mal loslegen – muss aber vorher doch noch ein paar Dinge loswerden.
Jetzt auch noch sendungsbegleitend zu bloggen, würde mich in den finanziellen Ruin treiben. Die Zusatzaufgaben – früher war man als Autor “nur” für das Original zuständig – werden nämlich sehr sehr mager vergütet dank des derzeit ebenso mageren Anteils, den mein ö-r-Arbeitgeber für Online-Aktivitäten ausgeben darf. Fazit also: wenn der Gebührenanteil erhöht wird und ich anständig honoriert werde, blogge ich auch hübsche Texte – genauso wie meine auch freiberuflich tätigen Kollegen (dürfte ja in der Szene bekannt sein, dass die meisten Sendungen nicht von Festangestellten erstellt werden…)- versprochen!
Ansonsten, lieber Donalphonso: ja, das ist schade, dass Ihre klugen Worte im letzten Jahr der Internet-Gemeinde vorenthalten wurden. Aber jetzt herzlich willkommen im Jahre 2008 – und viel Spaß beim Zuhören/Zuschauen:
Nur als Beispiel, weil Sie den BR angesprochen haben – die anderen ö-r. bauen ihr Angebot auch immer weiter aus –
http://www.br-online.de/podcast/
Und hier geht’s zur ZDF-Mediathek:
http://www.zdf.de/
Viertes Beispiel, und damit soll’s für heute genug sein:
http://www.phoenix.de/videos_podcasts/78905.78371.htm
Jetzt leg ich mal los, schönen Sonntag allen und viel Spaß beim Podcast-Nachhören/Nachschauen vieler großartiger Beiträge meiner KollegInnen…. – und es werden immer mehr – auch versprochen – selbst zum Preis der (Selbst-)Ausbeutung… –
Entgegen landläufiger Meinung stehen die meisten von uns dem Internet und den Möglichkeit, die es uns bietet, nämlich sehr aufgeschlossen gegenüber. Erstens weil wir unsere Hörer und Zuschauer natürlich als Kunden sehen und mit Podcast u.ä. einen Service liefern wollen und zweitens aus ganz egoistischen Gründen: Ist doch schön, wenn ein Feature, an dem man zum Teil Wochen sitzt, nicht einfach “weggesendet” wird,sondern einer größeren in meinem Falle Zuhörerschaft zur Verfügung steht!
Sorry – habe das vierte Beispiel vergessen – und ein paar Tippfehler – sind auch drin in meinem Posting :-) – einfach zu früh, um richtig zu bloggen :-)
http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/index.xml
[…] internet Manchmal fragt man sich schon was sich so manche Buerokraten vom > > Internet versprechen. (In dem Falle die von der Handwerkskammer). > > Reicht doch vollkommen aus, wenn man die Telefonnummer eines > > Handwerkers z.B. in einem regionalen Verzeichnis im Netz findet. > > Stimmt. Was nutzt es, wenn ein Surfer in z.B. Chile seitenweise > liest, daß ein Elektriker in Mainz noch Zeit für ‘ne Steckdose hat. > > Bye > Max Hier reden wir Leute über Dinge, von denen Sie keine Ahnung haben. Aber das ist hier im Forum ja leider keine Seltenheit: -(. Handwerker gehen ins Internet, weil ihre Lieferfirmen keine gedruckten Werkzeug-, Material- und Ersatzteilkataloge mehr aus- liefern. Sondern nur noch auf ihre Homepage verweisen. Von dem dortigen Suchen der Artikel bis zum Bestellen per Internet ist es für den Handwerker nur ein kleiner Schritt. Der nächste Schritt ist zumeist dann “Online Banking”. Schließlich spart das z.B. den Kunden der Commerzbank 1-2 DM pro Ãœberweisung. Macht beim Handwerker mal ganz fix 5 000 DM im Jahr. Ist auch Geld. Die Info des Kunden, ist eine ganz andere Seite des Geschäfts. Aber vielleicht sollten mal einige da einen Blick auf die Infowerte der Homepage bayrischer Innungen werfen. Da kann so manches Groß- unternehmen noch etwas lernen. Von Typen wie den Vorrednern erst ganz zu schweigen. Die schließen sowieso ihre Versicherung lieber im Stilmöbel-Büro beim Agenturleiter des netten Herrn Kaiser ab, als beim Testsieger Cosmos-Direkt … : -). Und wundern sich, warum der eine als Fahranfänger mit 240% 1850 DM zahlt und sie als Auto-Profi für die gleiche Karre mit 80% über 3000. Abgelegt unter: Allgemein […]
@ Blogkritiker: Ja und außerdem solltest du gefälligst auch noch eine zweite Rundfunk- bzw. Fernsehgebühr zahlen, denn deine Arbeit für die Öffis ist ja eine journalistische Dienstleistung derselben, die ohne sie gar nicht möglich wäre.
In dem Fall stimmt diese unverschämte Behauptung ja sogar mal, weil du ohne die Öffis definitiv nicht für die Öffis arbeiten kannst. Wenn ich dagegen einem Auftraggeber eine Zeichnung maile, haben die Öffis da gar keinen Anteil dran – weder erstellen sie mir die Zeichnung, noch liefern sie mir den Netzzugang, dafür muss ich bei der Telekom zahlen. Und trotzdem darf ich an sie für die berufliche Nutzung des Internets weitere Rundfunkgebühren zahlen!
Ob du nun für die Öffis für lau bloggst (was ja dann genau dasselbe ist, was auch alle anderen tun und worüber Don vorzugsweise lästert, weil manche behaupten, es wäre für mehr als lau) oder nicht, das ist mir ehrlich gesagt egal. Ich lese die Webseiten der Öffis nicht, nicht aus Prinzip, sondern weil kein Bedarf besteht/keine Zeit ist.
Was mich stört, ist, dass die Öffis nicht nur Blogs und Mediatheken wollen – die können sie von mir aus gerne haben – sondern Rundfunkgebühren von Internetnutzern und zudem über korrupte Juristen und Gerichte die komplette Kontrolle über das Internet – fremde E-Mails, Domains, Passwörter, Kreditkarten…
Ich will hier nicht nochmal die Sache mit dem Münchner “Rechtsanwalt” und der von ihm erpreßten Berliner Tageszeitung erläutern, weil Don da Angst vor Repressionen hat, aber dass so etwas überhaupt möglich ist – dass ein rechtskonservativer “Rechtsanwalt” einer linksliberalen Tageszeitung einfach die gesamte “Elektropost” (Vorsicht: politisch nicht neutrales Wort, ist hier aber nicht politisch gemeint) per Pfändung beschlagnahmen kann, das ist definitiv das Werk der Öffis. Ob aus Dämlichkeit oder Bösartigkeit, spielt keine Rolle. Ich jedenfalls habe vor dem Hunger von ARD und ZDF auf fremde Computerdaten, den sie auf dem Rechtsweg durchdrücken, mehr Angst als vor Schäuble und seiner Truppe, die es auf technischem Weg mit Trojanern versuchen wollen und dabei schon einige Male Schiffbruch erlitten haben.
Ich finde es prinzipiell richtig, dass sich hier ein Online-Redakteur und ein (freier?) Fernsehjournalist gemeldet haben. Ich fürchte nur, dass wir hier nicht ganz die selbe Sprache sprechen.
Die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten erweitern deshalb ihre Angebote, damit sie möglichst bald von allen Internetnutzern die volle Fernsehgebühr kassieren können. Damit besteht erstmalig nicht mehr die Möglichkeit, bewusst auf ein Fernsehgerät zu verzichten und die volle Fernsehgebühr zu vermeiden. Auf die Internetdienste /kann/ ich als Freiberufler nicht verzichten.
Gleichzeitig eröffnet sich eine ganz neue Kontrollmöglichkeit. Ich sage hier voraus: die GEZ wird mit Sicherheit innerhalb der nächsten zwei Jahre Zugriff auf die Daten aus der Vorratsdatenspeicherung bekommen. Damit ist es naiv, sich vor der Gebührenpflicht drücken zu wollen. Es mag ein paar theoretisch nutzbare Lücken geben, aber ich finde es nicht angemessen, mich auf ein unwürdiges Versteckspiel einzulassen.
Wir können hier beobachten, wie die Bürger immer mehr entmündigt werden. Früher konnte man frei entscheiden, ob man einen Fernseher haben will oder ob man darauf verzichtet. In naher Zukunft muss man für öffentlich-rechtliche Angebote teures Geld zahlen: ob man sie will oder nicht, ob sie gut sind oder nicht, ob man sie nutzen kann oder nicht.
Hübsche Verschwörungstheorie und gleichzeitig ein gutes Indiz dafür, daß Du nicht die leiseste Ahnung hast, “Stefanolix”.
Welcher Teil meines Kommentars fällt jetzt unter »Verschwörungstheorie«? Es ist bereits jetzt klar, dass die Einstufung des PC als »Radio« durch die Einstufung als »Fernseher« abgelöst werden wird. Die Einstufung als »Radio« wurde immer nur als vorläufig betrachtet. Man kann sich sicher trefflich darüber streiten, ob die GEZ Zugriff auf die Daten der Vorratsdatenspeicherung bekommen wird. Meine Prognose ist: die GEZ wird alle technischen Möglichkeiten der Suche nach Gebührenzahlern mit Netzzugang nutzen und die Vorratsdatenspeicherung wird mit hoher Wahrscheinlichkeit dazugehören.
YMMV.
@Bernd:
Ähmmm – die Gebühren wollen sie nur von denjenigen, die keinen Fernseher und kein Radio haben, aber dennoch das volle Qualitäts-Programm eben über Internet wollen.
Ich zahl übrigens selbst auch wie jeder andere ö-r Mitarbeiter Gebühren.
Ansonsten: Meine Güte, schafft sie doch ab, die öffentlich-rechtlichen Programme – im Hörfunk, im Fernsehen, im Internet – ich habe damit eigentlich kein Problem – ich such mir einfach einen Job außerhalb der anderen Medien, denn auf das Niveau der meisten privaten Sender möchte ich mich, journalistisch-qualitativ gesehen, nun wirklich nicht im geringsten begeben.
Und selbst nochmal auf die Gefahr hin, einen ganz ganz altes Kaninchen aus dem Zauberhut zu ziehen: Ich habe Politikwissenschaften studiert und darf nur nocheinmal darauf hinweisen, das man noch einmal ganz scharf darüber nachdenken sollte, dass da irgendwann mal was war mit der Gleichschaltung aller Medien (1939-1945 oder so…)und dass es einen Grund hatte, eben die ö-r zu gründen. (Berlusconi lässst grüßen!)
Ohohoh – ich höre sie schon die Einwände, dass heute alles, je nach Bundesland CSU, CDU, SPD oder sonstwas beeinflussst ist – das aber erörtern wir btte an anderer Stelle, nur soviel, es ist das Vorurteil aller Zeiten … –
@Don: mach einfach ein neues Thema auf und ich bin dabei!
Damit insgesamt kein Mißverständnis entsteht: Ich bin auch mit vielem nicht einverstanden, was passiert – aber vielleicht entwickeln wir ja gerade hier in desem Blog die Idee dazu, wie es funktionieren soll, nicht zu zahlen, aber den höchstmöglichen Ertrag bekommen zu wollen – nichts ist unmöööööööööööööglich oder so —
Wobei mir gerade einfällt, dass ich jetzt schnell weg muss – ich liebe nämlich Werbung im Fernsehen – etwa die Schokowerbung beim Privatsender xy – wohl wissend, dass, wenn ich ihn, den Riegel, morgen kaufen sollte, 20 oder 30 oder was weiß ich wieviel Prozent des Preises in eben diese Werbung fließen, aber das steht ja auf einem ganz anderen Blatt.
@Blogkritiker: Keine Klischees bitte. Ich bevorzuge auch Arte gegenüber 9live, darüber müssen wir nun wirklich nicht diskutieren.
Und ja, “natürlich zahle ich”. Es geht darum, daß für die berufliche Nutzung des Internetzugangs das private Zahlen einer Radio- oder TV-Gebühr nicht ausreichend ist, sondern dafür eine weitere Rundfunkgebühr fällig wird. Außer, man meldet den privaten Fernseher/Radio beruflich um, das wäre aber blöd, weil beruflich pro Gerät gerechnet wird, und jeder Videorekorder hat einen weiteren Tuner = noch eine TV-Gebühr. Plus das Autoradio…
Und die Sache mit der Gleichschaltung – bekannt. Deshalb ist es ja so beunruhigend. Denn so kann niemand die Öffis unter Kontrolle bringen, falls da mal wieder ein Herr Schönhuber oder Schnitzler Intendant wird.
Und die Werbung? Jetzt sach nur, die Öffis senden seit neuestem keine Fernsehwerbung mehr? Da habe ich wohl irgendwie was verpasst.
Nee nee, die wollen Gebühren UND Werbung. UND die Kontrolle über den Zugang zum Internet. Keiner darf bei Don lesen, ohne ARD und ZDF zu zahlen. Was kontrollieren sie dann als nächstes? Zeitungsabos?
Der Blogkritiker schrieb:
Der Blogkritiker schrieb:
Das ist einfach gelogen. Die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender wollen Gebühren von allen, die das Internet beruflich nutzen müssen oder privat nutzen wollen. Und von manchen wollen sie für /beides/ kassieren, obwohl der Mensch zur gleichen Zeit das Internet nur entweder beruflich oder privat nutzen kann.
Ich will nun außer Radio überhaupt nichts von Euch haben, aber ich muss trotzdem zahlen. Passt das in Dein Weltbild?
“Ich zahl übrigens selbst auch wie jeder andere ö-r Mitarbeiter Gebühren.”
ich zahl auch gebühren, als privater website-betreiber – meine mitbewerber sind unter anderem eine armada gebührenfinanzierter online-redakteure von wdr, mdr und konsorten. die sehen mich übrigens als konkurrenz. himmelschreiend ist das.
“ich such mir einfach einen Job außerhalb der anderen Medien, denn auf das Niveau der meisten privaten Sender möchte ich mich, journalistisch-qualitativ gesehen, nun wirklich nicht im geringsten begeben.”
was soll dieses elitäre gehabe? dass die privaten wettbewerber es finanziell ungleich schwerer haben, da unsubventioniert, ist eine sache. qualität kostet zumeist mehr geld, als sie erwirtschaftet, das ist leider so. bildungsfernsehen = geringe reichweite.
als großkotziger öffentlich rechtlicher sesselpupser nochmal draufzuhauen, ist die andere sache. klar, als jemand, der sich sein lebtag wohl noch nie dem freien wettbewerb stellen musste, bekommt man ein verfälschtes weltbild. man kann die ganze diskussion nicht nachvollziehen, versteht nicht, warum sich die leute aufregen. weil man wahrscheinlich keine ahnung hat, wie wirtschaft funktioniert.
dann kommen solche ausfälle zustande: man wirft den privaten kommerz vor. heißt: man wirft ihnen ihre wirtschaftliche existenz vor.
das ist ein weiterer punkt. dieses krebsgeschwür ör versaut die menschen, die darin arbeiten. und der verzerrte wettbewerb verhärtet die fronten kontinuierlich weiter. das ist nicht gut für deutschland.
“aber vielleicht entwickeln wir ja gerade hier in desem Blog die Idee dazu, wie es funktionieren soll, nicht zu zahlen, aber den höchstmöglichen Ertrag bekommen zu wollen”
ich will rein gar nichts an ertrag. ich nutze die öffentlich rechtlichen so gut wie gar nicht mehr, jedenfalls nichts, was 25 euro im monat rechtfertigen würde. trotz der krakenhaften ausbreitung der diversen rundfunkkanäle halte ich sowohl das fernseh- als auch das radioprogramm zu einem großen teil für schlecht, langweilig, nicht meiner alters- bildungs- und interessensgruppe gerecht werdend und oft genug schlichtweg als gleichgeschaltete volksverdummmung. durch das internet bin ich dazu imstande, mir meine informationen von diversen nicht gebührenfinanzierten medienangeboten selbst zusammenzustellen und fühle mich durchweg kompetent informiert.
@Bernd: Meine Vision ist ja eine ÖR-DVD, die in jeden Briefkasten geworfen wird. Im Gesetz wird dann och geregelt, dass jeder Kasten ein Empfänger ist.
@moti
Hmmm –
sorry – zu schnell abgeschickt…
Gut, lassen wir jetzt einfach mal die Diskussion beiseite um die Gebührenfinanzierung… – es ist nun mal so im Moment —
Aber auf den Punkt möchte ich doch noch eingehen…
puhhhhhhhh – harter Stoff am Abend – egal…
moti – ich fürchte einfach, dass Sie da ziemliche viele Vorurteile haben und vor allem, dass Sie bei mir an die falsche Person geraten sind….
1. Ich stelle mich jeden, aber auch jeden Tag dem Wettbewerb – ich kämpfe um jeden Auftrag und werde nach Leistung bezahlt – nach Sendeminuten oder Redaktionsdiensten oder was auch immer – kann mir nicht vorstellen, dass das bein den privaten Sendern oder den kommerziellen Zeitungen anders aussieht – und
2. ich weiß auch, dass es nicht so ist, weil ich auch unter anderem für Zeitungen schreibe und Bücher veröffentlicht habe – war auch nicht einfach, bei den (kommerziellen) Verlagen unterzukommen… –
3. könnte ich noch erzählen, dass ich zehn Jahre Berufserfahrung in der wirklich freien Wirtscahft außerhalb der Medien habe, soll ja auch Spätzünder geben…
Egal – was ich eigentlich nur sagen will: mir gehen ehrlich gesagt diese Vourteile auch gegenüber ö-r Mitarbeitern gründlich auf den Keks – vor allem aber nerven die persönlichen Angriffe …
Keiner möchte Dir persönlich zu nahe treten. Ich kritisiere die aufdringliche Ausdehnung der Öffentlich-Rechtlichen ins Internet. Ich kritisiere, dass ich zum Bezahlen der Angebote gezwungen werde, die ich zum Teil nicht nutzen will und zum Teil (noch) gar nicht nutzen kann. Das kommt bei Dir überhaupt nicht durch die instinktive Abwehr …
Aber um das hinzuzufügen ich habe auch keinen Zweifel daran, dass bei den Öffentlich-Rechtlichen tüchtige Mitarbeiter beschäftigt sind, die in der freien Wirtschaft prima zurechtkämen ;-)
@blogkritiker: Was da geschildert wird – freie Mitarbeit bei den ÖR – ist für mich auch ein Problem. Wenn sie Promis werden.
Eva Herman war Freie beim NDR, ihr Honorar fürs Tagesschau-Machen bezahlten die Gebührenzahler. Und nebenbei wurde sie berühmt und nutzte das dann zum Bücher schreiben. Die hätten sich ohne die Werbung, die ihr der NDR verschafft hatte sie so gut verkauft.
Diese Einnahmen macht sie natürlich selbst und steckt sie in die eigene Tasche. (Kerner macht eine seichte Sendung wurde berühmt, scheint seriös und kassiert Honorare aus Wurst- und Wasserwerbung, gleiches Kaliber.)
In beiden Fällen habe ich mit meinen Gebühren geholfen die beiden berühmt zu machen und wenn es interessant wird, dann werden die Profite (um es mal sch… klingen zu lassen) privatisiert. Die aber nur möglich sind, weil das ÖR Fernsehen sie berühmt gemacht hat. Oder geben die Teile der Einnahmen an die Sender ab?
Und da ist wieder die Krux. Es ist egal, ob ich Herman und Kerner nicht mag, ich zahle trotzdem. Wenn ich die Schreibe von Matthias Müller von Blumencron nicht mag dann kaufe ich den Spiegel nicht. Habe aber deswegen noch lange nicht Hausverbot im Zeitschriftenladen. Das passiert aber wenn ich die ÖR nicht mehr mag und meinen TV (so es denn die GEZ akzeptiert) abmelde. Ich darf gar nichts mehr gucken.
Warum also strahlen ARD und ZDF nicht verschlüsselt aus? Zum Gucken benötige ich eh eine Lizenz, warum passt man das System aus den fünfziger Jahren (da gab es keine Decoder) nicht den modernen Gegebenheiten an?
Tja, es gibt aber auch die stillen Buchautoren bei den ö-r – und die gibt es auch – ich habe nicht ein einziges Mal für irgendeines meiner Bücher den Namen meiner AG benutzt… – hat sich auch so durchgesetzt in Fachkreisen, sozusagen durch Qualität :-)
Was Eva und andere da machen, wird in KollegInnenkreisen genauso verurteilt – aber es ist ja eher die Ausnahme als die Regel —
@Blogkritiker: Die Mitarbeiter der Öffis sind im Normalfall (es gibt Ausnahmen) nun wirklich nicht die Schuldigen. Die sind ganz normale Redakteure, wie anderswo auch.
Das Problem sind die gierigen Leute.
Eva Herman hat ja gemerkt (wenn die überhaupt noch was merkt, was man bezweifeln kann), wie ihre Art “draussen” ankommt. Und ist dafür auch gefeuert worden, wobei man freie Mitarbeiter natürlich gar nicht feuern kann.
Fritz Pleitgen war aber auch so ein Gieriger. Hat seine immer nur sich selbst feiernden Bücher auf Gebührenzahlerkosten beworben, hat (ich will jetzt den link nicht nochmal setzen, sonst löscht Don es wieder) einen anderen Journalisten bis aufs Messer bekämpft, um dessen Fachbuch über Amateurfunk aus dem Verkehr zu ziehen, konnte nie genug kriegen und ging nur, weil ihm endlich jemand anders noch mehr Kohle in den Anus pusten wollte. Sonst würde er heute noch auf seinem Posten hocken und sich für unentbehrlich halten.
Selbst die Freimaurer haben dem noch 5000 Euro geschenkt. Zur privaten Verwendung. Weil sie so in die Presse kamen.
Kannst du dir vorstellen, dass jemand Markwort oder Döpfner mal eben 5000 Euro schenkt? Da würde man wohl an dessen Geisteszustand zweifeln. Kein normaler Verleger wird so hofiert.
“Wettbewerb” ist definitiv was anderes.
Natürlich kannst du sagen, das ist die Ausnahme, ist ja nur ein Intendant aber Tausende Mitarbeiter.
Aber der hat das Sagen. Der geht gegen Journalisten vor, die für Zeitschriften arbeiten, plärrt “Konkurrenz”. Dabei hat ihm von denen keiner was getan.
Zahlenmässig sind solche Leute die Ausnahme. Auswirkungsmässig nicht. Denn Leute wie du und ich haben nix zu melden. Außer bei Don in den Kommentaren. Aber nicht da draussen. Da sind Herman, Pleitgen, Struwe die Entscheider.
Eva Herman ist eine Entscheiderin. Wow, das hat sie bisher wohl selber noch nicht gewußt.
Schlimm ist, wenn solche Diskussionen in Heuchelei und Pseudo-Moral abkippen.
Natürlich gibt es “Nebeneinkünfte” von ö-r-Beschäftigten. Und je höher man steigt, je “prominenter” man ist, desto
bessere Möglichkeiten gibt es, Gefälligkeiten zu erhalten (und medial zu gewähren).
… wird würden es doch genauo machen. Denn “wir da unten” nutzen auch jede Möglichkeit, um uns Vorteile zu verschaffen.
Welche fundamentale Erkenntnis.
@DerHerold: Neid?
Mir ist egal, was Komiker wie die oben genannten verdienen, solange sie nicht auf die Einkünfte der anderen neidisch sind, solange sie nicht von meinem Geld leben und solange sie nicht von “Wettbewerb” sprechen, wenn sie eigentlich darunter verstehen, aus einer überlegenen Position gezielt gegen Webworker, freie Journalisten und sonstige knapp über Hartz IV stationierte Freiberufler vorzugehen.
Ob Du es genauso machen würdest, als Großer die Kleinen zu schikanieren?. Kann sein, ich kenne Dich nicht. Für mich hoffe ich das nicht. Von “wir” solltest Du also nicht sprechen. Und eine Entschuldigung für das Verhalten der korrupten Mächtigen ist es nicht, daß das auch manch anderer gerne täte. Schon gar nicht, wenn sie wie eben in diesem Fall eine höhere Moral für sich und ihre Sender beanspruchen.
Ich denke, dass die ÖR sich auf das beschränken sollen, was – meiner Meinung nach – heute ihre Kernaufgabe sein sollte: Nachrichtliche Information. Die Seiten des ö-r Rundfunks sollen gerne als Ãœbertragungsweg für Hörfunk- und Fernsehprogramme dienen (schließlich kassieren sie ja auch Gebühren für den Besitz eines internetfähigen Rechners). Es können auch gerne sendungsbegleitende Infos online sein, die man sich einst per Faxabruf oder gegen Rückporto hätte bestellen können. Doch die derzeitigen Auftritte der ö-r Rundfunkanstalten beschränken sich mitnichten darauf: Man findet dort von Kochrezepten (die nie in irgendwelchen Sendungen auftauchten), über Gartentipps bis hin zu Sportstatistiken alles, womit private Anbieter Geld verdienen möchten und müssen.
Diese Nutzung unserer Rundfunkgebühren für den Aufbau solcher Seiten und die Bereithaltung solcher Inhalte ist schon jetzt nicht mehr tragbar.
Den ÖR soll nicht der Weg ins und im Netz verwehrt werden, aber ein Anbieter, der mit GEZ-Beiträgen diversen Privatanbietern (egal aus welchem Fachbereich kommend) Konkurrenz macht, ist nicht mit meinem Verständnis von Pluralitätssicherung vereinbar.
@Der Herold:
Klar ist Eva Herman eine Entscheiderin. Sie hat sich für Apfelkuchen entschieden :-) m.E. eine vielleicht nicht weise, aber richtige Entscheidung.
(Eine Führungskraft, nein, das wird sie hoffentlich niemals).
Und nö, Heuchelei und Pseudo-Moral, die gibt es ja nun von Seiten der Öffis, die so tun, als ob sie moralisch hoch stehen und den Journalismus retten. Und das stimmt nun mal einfach nicht. Denn hier geht es ja nicht um Öffi vs. 9live, sondern um Internet. Da gibt es auch noch andere gute Sachen, und RTL oder 9live spielt im Web praktisch keine Rolle. Ebensowenig sind die Bücher der Öffis (Kochbuch von Biolek z.B.) besser als die normaler Verlage. Aber für die a) etwas zum Geld scheffeln – wohgegen ich nichts hätte, spart dann ja Gebühren – und b) eben ein Mittel, um die normalen Verlage aus dem Buchgeschäft zu drängen und zu klagen. Und da hört der Spaß auf.
Ach – ich finde, Ihr habt alle irgendwie recht :-) –
Wie wär’s mit einer Volksabstimmung pro oder contra ö-r??? Oder Intervention auf politischer Ebene?? Hier im Blog kommen wir da nicht weiter, aber schön, dass wir mal alles losgeworden sind! Ist aber ein bisschen mehr Arbeit, sowas zu organisieren bzw. sich zu engagieren für die berechtigte oder nicht berechtigte Sache…
Wünsche einen wunderbaren Sommerabend, viel zu schade, um sich zu streiten. Ansonsten insgesamt sind das hier meine ersten Blogerfahrungen als Schreiberling. Ich habe mich bisher nicht in irgendeine Diskussion irgendwo im Netz eingemischt, nur viel gelesen.
Jetzt gehe ich in den Garten (neeeeeeeeeein – keine gebührenfinanzierte Villa, sondern “nur” die Gemeinschaftseinrichtung eines Mietshauses :-)))) ) und denke nach, ob private Blogs besser sind als die der ö-r.
Was die Themensetzung betrifft und die Akutalität, die Phantasie und die Lust am Experimentieren mit Worten u.a. sind sicherlich viele Blogs ausgezeichnet – auch der hier. Ãœber den Umgangston, über Polemik und über die Frage, warum es nicht sachlich geht ohne persönliche! Angriffe, und das meine ich nicht auf mich bezogen, muss man, fürchte ich, noch diskutieren.
bzw.: donalphonso??? Bist Du noch da???
@Blogkritiker: Irgendwie kommst du von dem Gedanken nicht weg, Blogger würden die Öffis abschaffen wollen.
Nein. Nur die Einmischung der Öffis im Internet ist das Problem.
Und die Politik winkt das durch, die Herren Abgeordneten zahlen ihre beruflichen zweiten Rundfunkgebühren ja nicht selbst.
Was die Polemik betrifft: Ok, bei Don ist es ohnehin etwas deutlicher. Aber ansonsten haben die Öffis nunmal die bereits eingesessenen Internetuser angepupst und verklagt, nicht umgekehrt. Und zwar durchaus auch persönlich und unter der Gürtellinie. Das jetzt ist nur die Quittung. Es muss sich aber deshalb kein Redakteur bei ARD und ZDF Sorgen machen, solange er nicht beim Internet-Mobbing seiner Chefs mitmacht.
Wo Don ist? Der geniesst grad “User Generated Content”. Solange wir schreiben, kann er Pause machen :-)
Was ich denke, habe ich oben deutlich ausgedrückt, und nur weil ich die Stichpunkte gebe, muss ich nicht an einem Tag mit 34 Grad vor der Kiste sitzen. Es geht auch gar nicht um die Abschaffung, sondern um die Frage, ob wir diese Kraken im internet finanzieren sollen, wenn sie nichts Sinnvolles dazu beitragen, das diesen Aufwand rechtfertigt.Spätestens seit dem Deal von WDR und WAZ als Monopolkartell haben die Öffis in meinen Augen jede Legitimation hier draussen verloren. Print ging ohne sie, Internet wird auch ohne sie gehen.
Die Frage nach dem Wert des Produzierten würde ich hier überhaupt nicht stellen.
Ein empfangsbereiter Fernseher ist zum Fernsehen da. Also kann man nachvollziehen, dass die GEZ dafür Gebühren eintreiben will.
Mein Mac steht hier aber nicht zum Fernsehen, sondern er soll vor allem meiner Arbeit und ein wenig meiner Freizeitgestaltung dienen. Es gibt tausend Gründe, einen Rechner an das Internet anzuschließen. Es gibt eigentlich nur einen Grund, einen Fernseher empfangsbereit zu halten. Es ist deshalb schlichtweg zum Kotzen, dass man bald für beides die gleiche Gebühr zahlen muss.
[Edit: Ich habe den Kommentar versehentlich als Spam markiert und jetzt nochmal nachgetragen- Don]
[…] fernsehen der Punkt. Alles was neu und interessant ist gibt es zuerst, billiger und besser für PC’s. Und dann, mal irgendwann, gibt es das dann auch für den MAC, aber natürlich viel teurer und ohne all die Features, und ganz vor allem ohne ‘illegale’ Programme, also hackertools. Ich hab mit Mac’s gearbeitet und fand die auch echt nett, und hab schon seit Jahren einen PowerMAC im Keller stehen den ich an Weihnachten immer mal anwerfe um mich dran zu erfreuen (falls er anspringt, normalerweise ist immer was faul, z.B. brauch der Mac eine volle Batterie auf dem Mobo um sich anzuschalten hahaha da musste ich erstmal laut lachen als ich rausfand das das KEIN Witz ist, aber eigentlich ist es ja eher zu Heulen…) Naja wie auch immer, mit Mac’s auf Dauer Spass zu haben wenn man technisch interessiert ist ist nicht so einfach und billig möglich wie beim PC. Aber, um nur zu surfen oder nur office zu machen ist ein Mac gar nicht schlecht, auch wenn man erstmal Geld ausgeben muß um damit arbeiten zu können. Z.B. um die fehlende 2te Maustaste zu ersetzen von der Steve meint das sie der Ergonomie im Weg steht LOL Schönes Wochenende! […]
Meine Kritik am ÖR-System ist eigentlich nur eine Maximalposition. Ich bin Meinung Stefanolix’, dass mein internetfähiger PC kein Rundfunkempfänger ist. Wie gesagt, mit der Logik, könnte jeder Zeitungsverlag jeden Briefkastenbesitzer zum Abonnenten machen.
Seltsamerweise ist dann aber der Verlag selber schuld, wenn er jedem eine Zeitung in den Briefkasten steckt und nicht bezahlt bekommt.
Da aber unsere Politiker in den Rundfunkräten sitzen und sich etwas davon versprechen (bei den Zeitungen sind sie nämlich außen vor) werden sie ihre Sender schön hätscheln. Weswegen das ein sehr dickes Brett ist.
@Marc:
Ich könnte auch eine Currywurstbude an der A7 aufmachen und dann von jedem Autobesitzer 2 € im Monat verlangen. Er hat zwar keine Currywurst bei mir gegessen, aber er hat den Zugang…
Aber so klappt das nicht. Verlage können das nicht machen. Aber die ÖR-Sender. Die haben ja längst Zeitungen, von WDR Print bis BR intern. Die müssen sie jetzt nur noch ungefragt jedem in ihrem Sendegebiet schicken – dank Internet istd as inzwischen ja sogar deutschlandweit (na eigentlich weltweit, aber Gebühren gbt es nu innerhalb Deutschlands) – und dann fragt der Mann von der GEZtapo:
“Haben Sie diesen Briefkasten eigentlich schon angemeldet????”
Die ersten 3 Jahre werden dann Briefkästen aus besonderer Kulanz nur mit Radiogebühr abgerechnet, danach mit TV-Gebühr.
Und wer für seinen Briefkasten nicht zahlen will, bekommt dann zu hören, er wolle wohl den öffentlich-rechtlichen Rundfunk abschaffen und lieber RTL gucken.
Das Thema nervt mich auch. Ich hab’s mal mit einem eigenen Vorschlag zur Finanzierung versucht und jemanden interviewt, der sich auskennt:
http://www.ray-talk.de/2008/07/04/online-beschrankungen-fur-ard-und-zdf/
Jörn
Einige für mich neue Aspekte haben die mittlerweile wohl nicht mehr nur Ãœ60-Blogger von “Message” zur Diskussion gestellt:
http://www.message-online.com/blog/2008/07/09/befangenheit-auf-allen-seiten/
Fazit dort: ÖR nur mit starker Beschränkung ins Netz.
Interessanter Einwurf: Blogger sind genauso befangen wie alle anderen Beteiligten.
Im heute-journal vom 28. August 2008 wurde ein “Hohelied auf Blogs” gesungen. Und zwar im Zusammenhang mit den Präsidentschaftswahlen in den USA.
Auf einmal waren Blogger seriöse Journalisten, die recherchieren, fundierte Artikel schreiben und sich auch nicht zum “Jubelperser” machen lassen – man ist zwar Unterstützer der einen oder anderen Seite, aber zu erst Blogger.
Der ganze Beitrag endete damit, dass Werbung für ein ZDF-eigenes Blog über besagte Vorgänge gemacht wurde.
Mal sehen wessen Brot das ZDF nach der Wahl ist – und somit wessen Lied sie singen…