Recherchespam
Frisch aus den Kommentaren gefischt und dortselbst gelöscht: Die Kombination aus qualitativ minderwertiger Recherche und Kommentarspam:
Hallo, arbeite an einem Artikel für die ************ über mögliche Probleme, die Auftritte (Fotos, persönliche Vorlieben) in Online-Portalen, Blog oder ähnlichem nach sich ziehen. Dafür such’ ich nach Betroffenen, denen im Bewerbungsgespräch irgendwelche Bilder oder andere Internet-Einträge unter die Nase gerieben worden sind. Natürlich kann der Name abgekürzt oder ganz verfremdet werden. Also wenn euch so etwas widerfahren ist, dann meldet euch doch bitte bei:
[Emailadresse einer grossen Lokalzeitung]
Danke im Voraus!
Nichts zu danken. Natürlich ist es nicht immer leicht, an Betroffene zu kommen, aber früher haben Journalisten einen wenigstens angemailt und gefragt, ob man jemanden kennt. Das war zwar auch oft Faulheit, aber auf diese Art bekommt man wenigstens halbwegs vertrauenswürdige Informationen. Solche Kommentare sind geradezu eine Einladung, einem Journalisten einen Bären aufzubinden.
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[…] Wie »Web Zwo Null« aussieht, das wissen wir jetzt ja alle: vor allem bunt und flutsch und inhaltsleer. Klar, dass andere Medien da nicht hintan stehen wollen und den Journalismus Zwo Null erfinden, der mich irgendwie daran erinnert, wie unerfahrene und unaufgeklärte Teenager an den Sex herangehen: einfach, schnell, dumm und gefährlich. […]
Hui,
magst du nicht die email doch veröffentlichen?
Ich würde gerne einen Bären binden;)
Ja, nur mit Bären kann man solchen Auswüchsen Herr werden :-D
In einem Handbuch zum modernen Technikjournalismus wird das Hinterlassen von Fragen in einem Gästebuch als “moderne Recherchemethode mit wenig Zeitaufwand” empfohlen. Wie sollen Menschen, die so einen unglaublichen Stuss von ihren Ausbildern lernen, auf die Idee kommen, dass ein ganz anderer Einsatz und wesentlich bessere Formulierungen der Fragen erforderlich sind? Müssen Bären es ihnen unter die Nase reiben?
Die Älteren werden sich noch erinnern.
„Wir haben die plumpe Internetrecherche von Polylux zum Anlass genommen, die Legende des Speed-Patienten „Tim“ zu erfinden und zum Drehtermin ein kleines Schauspiel vorzuführen. Erschreckend, wie einfach es ist, selbst gewählte Inhalte in Massenmedien zu platzieren und so gesellschaftliche Wirklichkeit werden zu lassen.“
http://tito.blogsport.de/
Das war aber nicht zufällig eine weibliche Journalistin aus der schwäbischen Hauptstadt?
So was von grenzenlos naiv. Als ob es zu einem Gespräch käme, wenn man den/die Bewerber/in StupidVZ in der Gruppe Komasaufen entdeckt hat. “Wir haben uns leider für einen qualivizierteren Bewerber…” Mehr wird es nicht zu hören geben. Nicht bei der Bewerberflut.
In ein Gästebuch sollte man sowas nicht schreiben, aber an sich finde ich so eine Frage nicht verwerflich. Oder kann man niemandem mehr vertrauen?