Hi Google, bye Amazon
Es kommt Bewegung ins Anzeigengeschäft mit den Blogs. Im Prinzip gibt es in der Blogosphäre zwei Möglichkeiten: Entweder wird auf der eigenen Homepage selbst Werbung geschaltet, oder das Blog bei einem Hoster ist werbefinanziert. So schied sich denn die Welt in zwei Teile: Diejenigen, die hoffen konnten, durch AdWords, Ebay und Amazon reich zu werden, und diejenigen, die das Geblinke der Banner ertragen mussten.
Die Resultate sind nicht immer schön. Zum einem ist die Werbefinanzierung nicht immer lukrativ, weshalb twoday.net sie auf den kostenlosen Accounts eingestellt hat. Zum anderen setzt im Moment gerade Amazon bei dem Partnerprogrammen, über die sich etwa Blogger.de finanziert, die Daumenschrauben an. Von 7,5-15% Provision runter auf 5-7,5% – das ist schon einiges – und auch einiges mehr in die kassen von Amazon, die auf der anderen Seite die Verlage auch nicht gerade sanft behandeln.
Google geht einen anderen Weg: Bei den bislang werbefinanzierten Diensten Blogger und Blogspot sind die bisherigen Anzeigen verschwunden. Statt dessen wird den Bloggern angeboten, dass sie das neue System “BlogSense” nutzen, und dadurch an den Werbeeinnahmen beteiligt werden. Der Vorteil für Google und seine Werbekunden ist der geringe Streuverlust, der damit zu erreichen ist: Würde ich dort zum Beispiel über insolvente Startupper und ermittelnde Staatsanwälte bloggen, käme eine Anzeige mit Billigflügen nach Südamerika.
Irgendwie klingen die Ideen von Google immer netter als das Gestresse von Amazon.
Ja, wir fühlen und bauchbepinselt. Was mich aber am meisten freut, ist die Autorenseite, die der Rezensent zur Bebilderung ausgewählt hat. Als es darum ging, das Blog mit einem Satz daraus zu charakterisieren, habe ich _Lu bekniet, sie möchte doch den hier nehmen: “Es ist nachmittags, draussen knallt die Sonne, und der Hase die Häsin. Es ist Frühling.” Hat sie dann auch getan. Und prompt, Peng, was nehmen die Journalisten zur Bebilderung? Was wird zitiert? Der die Häsin knallende Hase.
Ein anderes Blog von mir (guess which one) hat heute morgen elektronische Post einer Marketing-Agentur bekommen. Immerhin mit persönlicher Anrede wurde mir mitgeteilt, man sei “bei Recherchen im Internet” auf meine “Seite” gestossen und würde mir “sehr gerne” das Partnerprogramm des Kunden “ans Herz legen“.