Wer macht solche Scheisse an seine Klowand?
Zum Thema deutsche Blogs:
“Was ich wirklich und nachhaltig originell finde, ist, wie sehr diese Winzszene in Deutschland von Misstrauen geprägt ist.”
a) Jean Remy von Matt (Blogs sind Klowände)
b) Lars Cords (Du bist Deutschland)
c) Mathias Müller-Blumencron (99% der Blogs sind Müll)
d) ein Angestellter der drittgrössten PR-Agentur weltweit, die sich Technorati zur Ãœberwachung und Kontrolle von Bloggern angelacht hat und jetzt eine Umfrage bei den “wichtigsten” Blogs macht, indem die Blogger meist ungefragt Spammails erhalten, die sie dazu auffordern – eine Umfrage, die nicht nur bescheuert formuliert hat, sondern, als wäre es eine unseriöse Abzocke, noch nicht mal den angesichts des Vorgehens dringend nötigen Begriff “Datenschutz” erwähnt und auf das Bemühen der internationalen Mammi zurückgeht, die einen Neocon – hierzulande würde man sagen Rechtsextremisten – eingesetzt hat, um Bloggern in den USA Pressematerial unterzuschieben, um ihrem Kunden, einer ziemlich unschön agierenden Supermarktkette zu helfen; und mit der Beteiligung an dieser Umfrage soll man das Lügen und Schmieren dieser Weisspulverbranche erleichtern diesem PR-Konzern, der obiges Verhalten auch noch prima findet, die Ansprache von Bloggern mit PR ohne weitere Kosten für diese Leute erleichtern.
Auflösung hier. Wie heisst es nicht so schön? Wer ficken will, muss nett sein.
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Mitgemacht habe ich übrigens auch – um die Fehlerquote anzuheben.
Ich musste sofort an “Was erlauben sich Strunz” denken. Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach als Edelmans Trappatoni.
Die versuchen den Kunden die alte KOL (key opinion leader) Sache zu verkaufen. Wer den grössten Schw… hat, zeugt die meisten Kinder. Ist auch verständlich. Der long tail, egal ob man dieses Konzept gut oder schlecht findet, wäre das Ende des business models von Edelman und anderen Agenturen.
Ich halte das erst mal für einen Ausrutscher. Allerdings einen, den ich mir verkneifen würde, wenn ich als Vertreter einer fetten Geldsackhilfsfirma was kostenlos von denen haben wollte, über die ich mich so einlasse.
Abgesehen: Wenn das hier so ist, was wollen die eigentlich hier?
[Edit: Auf eigenen Wunsch gelöscht]
Hmm.. ein “Punkt” mehr hätte dem Mammutsatz gut gestanden… ;) Ansonsten, wer darauf eingeht, ist es selbst schuld.
Nun, Don, ein paar Kleinigkeiten lassen nicht ernsthaft bestreiten, oder?
(1) Die Blogosphäre ist im deutschen Sprachraum extrem winzig. Mit gerade mal 60.000-120.000 Blogs, die real geführt werden…
(2) Eine vergleichbare Diskussion mit der, die hierzulande in zwei oder drei Blogs geführt wird, gibt es trotz gleichen Vorgehens in keinem der anderen Sprachräume, die wir gerade befragen. Dass dabei bei Vielen – obwohl ich dich nicht mal im Kopf hatte, als ich das schrieb – Misstrauen im Spiel ist, lässt sich schlechterdings nicht leugnen, oder?
(3) Beides gepaart mit der Tatsache, dass die Verlinkungen der Kritiker mit Ausnahme vom Werbeblogger nahezu keinen Traffic gebracht haben, ist ja auch interessant – zumal wenn mehr als die Hälfte der Eingeladenen die Umfragen mitgemacht hat.
Das Thema Datenschutz spreche ich an der Stelle an, an der es relevant ist: In der Mail mit der Einladung – denn da sind ja Daten im Spiel. In der Umfrage werden keine Daten jenseits der Antworten (ausschließlich Ankreuzen aus mehreren Möglichkeiten) erhoben.
In anderen Branchen bekommt man für die gnädige Beteiligung an einer Internet-Umfrage ohne wissenschaftlichen Wert und Anspruch nach dem Drücken des ABSENDEN-Buttons locker mal einen Amazon-Gutscheincode im Wert von 100 Tacken, nur um mal eine übliche Größenordnung zu nennen.
1. Wenn sie so winzig ist, muss man sich ja wohl auch nicht drum kümmern, oder? Oder doch nicht? Oder was? Oder wie wäre es mal mit fundierten Zahlen?
2. Keine Ahnung, was woanders los ist. Dann ist es halt ein Spezialmarkt. In dem muss man sich eben auf solche Debatten einstellen, das Geflenne bzw. grosskotzige Attitüde, dass in Amerika Edelman die Daten bereitwillig reingeschoben werden, hilft da auch nicht weiter. Und wer einer PR-Agentur nicht mit Misstrauen begegnet, ist meines Erachtens selber Schuld. Für mich als Journalisten und Blogger seid Ihr, und besonderts solche Typen wie Eure aufgeflogenen amerikanischen Schmieranten, ziemlich an der Grenze zum natürlichen Feind – und auf welcher Seite Ihr steht, hängt ganz von Eurem Verhalten ab.
3. Blabla. Da kann jeder kommen. Wo bennent Ihr den Datenschutzbeauftragten? Wer wacht darüber? Dass Du nichts weitergibst, ist nett – aber beweise mir das mal mit den Verbindungsdaten, oder sind die auch bei Dir? In der Mail steht nichts, auf der Website auch nicht. Wo ist auf der Website das Impressum? Jeden Studi würde man wegen so einer Nummer zerreissen. Dass Du Dich persönlich reinhängst, macht die Sache da auch nicht besser, Stichwort Trennung privat-persönlich.
Winzszene? Solche Bemerkungen würde ich mir bei so einer Durchführung sparen.
@Masse oder Klasse? Was der Chief Blogging Officer “extrem winzig” findet, muss noch lange nicht bedeutungslos sein.
Das Wort “Winzszene” könnte übrigens wie die Klowand das Potential zum Klassiker haben. Auch deshalb, weil es den phonetischen Reichtum unserer Sprache auf engstem Raum virtuos nutzt.
Dafür, dass es bloß so’ne «Winzszene» ist, sind diese Großkommunikatoren ganz schön heiß auf Partizipation. Diese PR-Ollies basteln sich sogar mit viel Aufwand eigene Blogs zusammen, um endlich auch mal Winzling sein zu dürfen. Kurzum: Wenn’s so uninteressant ist, warum halten sie nicht einfach ihre Tippfingerchen da raus. Sie könnten wie gewohnt weiter die Presseverteiler vollsülzen? Schon wäre Ruhe im Karton …
Herr Lünenbürger-Reidenbach,
man könnte sich mal fragen, ob beim Sammeln der E-Mail Adressen an die Ihr “Mailing” (auch so ein abgewichstes PR-Wort) später gegangen ist, alles entsprechend den Datenschutzbestimmungen zugegangen ist. Können Sie für jede einzelne Adresse nachweisen, wie sie zu ihr gekommen sind, ob der Eigentümer über die Speicherung in Ihrer Mailingliste informiert war, er wußte zu welchem Zweck dies erfolgte und ob er einverstanden war?
Wie? Nicht? Tssss, tsss, tssss.
Datenschutzbeauftragter, opt-in, Umfrage-Methodik,
GottvertrauenMisstrauen, …Ihr Kleingeister. Es geht um eine grosse Sache. Die Zukunft der PR. Da darf man nicht so kleinlich sein. Kein Wunder, dass Deutschland nicht vorankommt und so eine Winz-Bloggerszene hat.
Chief Blogging Officer? So darf sich höchstens der Typ nennen!
Richtig, strappato, und wenn man sich mal anschaut, welche hochbedeutenden Agentur-CEOs dort bei media coffee bloggen, zwar ohne zu wissen, worüber sie denn nun eigentlich bloggen sollen und weshalb der Response auf ihr doch absolut pr-mäßig durchgestyltes Ballyhoo ausbleibt – aber immerhin, sie bloggen! -, dann ist es nichtsdestotrotzalledem diesen großmächtigen PR-Figuren gegenüber extrem ungalant, von einer «Winz-Szene» zu sprechen. Denn man kann sich nicht auf die Autobahn begeben und glauben, man wäre kein Teil des Staus. Man kann nicht bloggen und glauben, man wäre kein Teil dieser «Winz-Szene» …
Hmmmf… ich sach’ nu’ mal nix:
http://www.martina-kausch.de/?p=1656
Ich versteh die Aufregung nicht.
Was hier geht, ist das Fuettern von PR Affen, ansonsten nichts Weltbewegendes.
Macht mal lieber ne wirklich spannende Umfrage, via google nach “200 Dinge” suchen und dem ersten link folgen. Die ist zwar aehnlich aussagekraeftig wie dieser Duennpfiff von WL, bringt aber wenigstens noch einen gewissen Unterhaltungsfaktor. Dieser fehlt neben schon angesprochenen Dingen hier voelig.
Die PR-Fuzzis (selbst dann, wenn sie sich zu den Bloggern zählen … wollen/dürfen) sollen uns einfach vom Leib bleiben. Da sage ich als praktizierender PR-Berater. Nein, wir sind keine Zielgruppe, sondern Individuen. Das ist es, was Blogger ausmacht: Sie sind unterschiedlicher als Smarties in der Dose und widersetzen sich (selbst die neoconistischen) der öffentlichkeitsarbeitenden Gehirnwäsche. Die PR-“Wissenschaft” (bruhaha…) hat die Blogs als “neuen” Kommenekatzjonskanal entdeckt und will rein in ihn. Außerdem habense Schiß (siehe Saturn Media ./. Rainersacht), dass in Blogs Meinungen gebildet werden, und sie haben nicht ihre Griffel im Spiel.
Wird Zeit, dass man so’n Schild ans Blog hängt:
“PR-Fuzzis und Medien-Knallis haben keinen Zutritt!”
Der Herr aus dem Hurendienste feil bietenden Lügenkunstgewerbe (=PR) möge sich doch bitte in Zukunft mit der “Winzerszene” beschäftigen, eingehend und tief ins Glas schauend, sodass sein Gelalle künftig zwar nicht stichhaltiger, aber doch fröhlicher wird.
Denn: Die “Winzszene” mag Leute wie Sie nicht. Ganz und garnicht, und dies aus den allerbesten Gründen heraus. Zum Wohl!
“Wer ficken will, muss nett sein.”
Zu dieser Aussage mit dem implizit formulierten Allgemeingültigkeitsanspruch stelle ich fest: stimmt nicht.
:D
Keine Peanuts
Die große Aufregung, die der von mir privat sehr geschätzte Don Alphonso an der Blogbar auslöst, weil ich mir erlaubt habe, mit dem zugegebenermaßen nicht so extrem freundlichen Wort Winzszene darauf hinzuweisen, dass die “Szene” rund um Weblogs – al…
… Liebe PR-Leute …
>die einen Neocon – hierzulande würde man sagen Rechtsextremisten – eingesetzt hat, um Bloggern in den USA Pressematerial unterzuschieben, um ihrem Kunden, einer ziemlich unschön agierenden Supermarktkette zu helfen;
Sieh’ mal an:
Washington Post Photographer Blogged for Wal-Mart Incognito
[…] Im Endeffekt könnte man sich als Firma dann ja von den rein privaten ßußerungen des Blog-Autors immer noch distanzieren, auch wenn dieser versucht den Makel von der Firma zu tilgen. Interessante Vorgehensweise: Wir, die großartige PR-Firma, haben da eine fehlerhafte Liste, schauen uns das Datenmaterial von Technorati – habe ich da Jehova-Rufe gehört? – nur teilweise an, machen dann seltsam falschgeschriebene Graphiken und laden ein XLS-Sheet hoch. (Bei dem am unteren Bereich der Tabelle zwar Nummern stehen aber keine Einträge mehr vorgenommen wurden.) Und jetzt merken wir: Verdammt, verdammt, verdammt. Alles falsch. Wir rudern jetzt also zurück in dem wir nicht den offensichtlichen Weg gehen, uns bei den Bloggern entschuldigen oder zumindest einen Beitrag in den offiziellen Blogs posten – wenn, dann mit Worten wie “Schnappschuss” oder einem englischem Zitat des Chefs oder einem Video von einer Konferenz, nehmen aber keine Stellung zu den Vorwürfen sondern lassen jemanden in seinem privaten Blog die Faktenlage korrigieren, das sicherlich nicht von den Kunden gelesen wird oder von den Medien an sich, außerdem ist das toll weil privat heißt, dass wir da vermutlich auch nicht wirklich zu stehen müssen wenns knall auf Fall kommt. (Und wenn jemand was sagt, können wir ja immer noch sagen: “Aber wir haben da doch in diesem Blog…”) Warum nur kommt mir da der Spruch von “Tarnen und Täuschen” in den Sinn? Aber das hat doch eine solch mächtige PR-Firma gar nicht nötig. Dazu kommen noch zwei Tatsachen, die man bei der Blogbar nachlesen sollte: Einmal geht es um eine sehr obskure Mail, die genau von dieser PR-Firma stammt und die haben es meiner Meinung nach – und nicht nur meiner – offenbar nicht so genau mit dem Datenschutz, zum anderen kann pflückt die Blogbar das Statement des Chefs der PR-Firma auseinander – ja – übersetzt es quasi. […]
[…] Zunächst zuckte ich kurz zusammen, musste ich doch irgendwie an meinen Wunsch zur Robinsonliste denken – auch wenn diese Anfrage wohl ein Grenzfall sein dürfte. Letztendlich fand ich die Anfrage irgendwie überflüssig und hätte eine Einladung zur Teilnahme per Blog wohl sinnvoller gefunden, aber wirklich gestört hat sie mich nicht. Zumindest Patrick (siehe http://www.werbeblogger.de) und DonAlphonso (siehe http://www.blogbar.de) ärgerten sich dagegen sehr lautstark über das Vorgehen von Edelman. Und auch wenn wohl nur ein kleiner Teil der kontaktierten Blogger sich lau geärgert hatten (siehe auch luebue.blogspot.com[2]), waren somit erste kleine Risse in der Hülle der ersten Stufe sichtbar. […]