Es gab Material, das ich nie gebracht hatte, weil es möglicherweise in die Persönlichkeitsrechte von StudiVZ-Mitarbeitern reinspielt – das hier war ein Grenzfall, aber noch lang nicht alles. Und als eine Weile bei StudiVZ die Absicherung der Gruppenmitgliedschaften unten war, habe ich nicht nachgeschaut, in welchen Gruppen der J***************** heimlich mit dabei war. Oder auch der P***********. Ich habe dieser Versuchung wiederstanden. Also, glaube ich, ich muss nochmal die Screenshots durchsch

Geht es nach den neuen AGB, die manche oder die meisten Mitglieder von StudiVZ heute bekommen haben – ich kenne Fälle, die sie nicht erhalten haben – und denen man bis zum Ende der Winterferien zustimmen soll, um nicht rauszufliegen – wird das für Holtzbrinck und sein Skandalstartup aber durchaus möglich sein, und zwar auch über das Abmelden von StudiVZ hinaus. Bisher galt:

Mit der Abmeldung wird der gesamte unter dem Profil des Nutzers gespeicherte Datensatz vollständig gelöscht.

Im neuen Punkt 3.3 steht dagegen nur noch:

Mit der erfolgreichen Exmatrikulation eines Nutzers ist der Account des Nutzers nicht mehr zugänglich und sind die vom Nutzer in seinem Profil (“Meine Seite”) gemachten Angaben über das studiVZ-Netzwerk nicht mehr einsehbar.

Aber sonst? Nicht mehr einsehbar ist etwas anderes als vollständig gelöscht, und heisst nicht, dass StudiVZ und Holtzbrinck nicht bis ans Ende aller Tage die Daten nicht behalten – und verwerten können. Und wer nicht begreift, was der dauerhafte Zugriff bedeutet, mag sich das hier nochmal durchlesen. Nebenbei genehmigt man auch die Auswertung der Daten zu Marketingzwecken, Herausgabe der Daten an Dritte und erlaubt jede Form von Werbebotschaften durch hinterlegte Kanäle:

Zudem erkläre ich mich einverstanden, dass studiVZ meine personenbezogenen Daten nutzt, um mir Marketing-Mitteilungen unter Verwendung elektronischer Post zuzusenden (z.B. zum Versand von E-Mails an die von mir für die Nutzung des StudiVZ-Netzwerkes verwendete E-Mail-Adresse, SMS-Werbung an die von mir hinterlegte Mobilfunk-Rufnummer sowie von Nachrichten mit werbendem Charakter über den Nachrichtendienst von studiVZ oder einen von mir angegebenen Instant-Messenger).

Mir graust es bei dem Gedanken an die Datenmengen, die StudiVZ und Holtzbrinck bei Bestätigung der AGB auch dauerhaft in der Hand haben. Man hört, dass die Geschäfte nicht gut laufen, hohe Kosten, geringe Einnahmen und schlecht laufende ausländische Töchter, also macht man sich an das Vermarkten der Daten. Kleiner Tipp: Alte Daten peu a peu löschen, durch neue, falsche Daten ersetzen, und dann abmelden. Wer sowas unterschreibt, braucht sich später nicht wundern, wenn seine alten Daten auf die ein oder andere Weise die Runde machen – an Orten, wo man sich das nicht wünscht. Und wer jetzt meint, dass es dort zugehe wie in der Veraltung eines totalitären Staates – der sollte morgen mal reinschauen.

Denn so wie es ausschaut, hegt man dort eine gewisse, na, sagen wir mal, Toleranz für seltsame Leute.