Ich denke, man kann Robert Basic fĂŒr den Verkauf von Basicthinking von ganzem Herzen gratulieren, wenn man nicht gerade im BlogvermarktungsgeschĂ€ft tĂ€tig ist. Ich lag mit meiner SchĂ€tzung von 50.000 gar nicht so schlecht. Über die KĂ€ufer, die das Ding in den letzten Tagen vor die Wand gesetzt haben, kann man nur lachen: Noch ein Gadgetblog fĂŒr Techdeppen war wirklich nicht das, was die Welt gebraucht hat.

Ich hatte in den letzten Tagen ein paar Gelegenheiten, ĂŒber die Frage von Blogs und Wert nachzudenken. Ich finde, was Blogs wirklich wertvoll macht, ist das Geschenk, dass sich da einer hinsetzt und etwas schreibt mit der Absicht, anderen etwas zu geben. Und sonst nichts. Es ist schwer, das zu bewerten, und ich wĂŒsste auch nicht, wie man diese Haltung adĂ€quat ausser mit einem “Danke” belohnen sollte, selbst wenn es wenig sein mag.

Wenn wir aber schon ĂŒber Werte im Sinne von kommerziellen Absichten reden: Ich halte die Vergangenheit vieler Blogs mangels QualitĂ€t und UnabhĂ€ngigkeit vom Zeitgeschehen erstmal fĂŒr wertlos. Ja, auch die Blogbar. Das ist fĂŒr mich kein Problem, im Gegenteil. Ich glaube auch nicht, dass die Gegenwart im Sinne von “Awareness” einen Wert hat, wenngleich die Medienwelt voll ist mit Leuten, die fĂŒr Awareness sehr viel zu tun bereit sind, und immer noch eine Dimension der Sensation und des Ekels draufsetzen.

Man kann es sich vielleicht als drei Lagerfeuer vorstellen: Am ersten Lagerfeuer sitzt einer, der eine Weile was erzĂ€hlt hat und gerade genervt und schweigend seine WĂŒrstchen brĂ€t.Am zweiten Lagerfeuer sitzt einer, der dauernd GELD! ERFOLG! SEX! ALLES NUR MIT MIR! SEID DABEI! brĂŒllt. Und am dritten Lagerfeuer ist jemand, der eine Geschichte zu erzĂ€hlen hat, und man weiss, dass er das wirklich kann, weil er es schon lĂ€nger macht, und man ihm gerne zuhört.

Meines Erachtens sind Blogs am besten, wenn sich in ihnen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einem angenehmen Strom vereinen. Ich bin sehr froh, dass es viele Lagerfeuer der dritten Art gibt, und so, wie ich Robert von Herzen gratulieren möchte, möchte ich den anderen von Herzen danken.

Und nein, als Alphajournalist sehe ich mich und viele andere Blogger auch nicht. Schon das Wort Alpha erzeugt in mir Brechreiz.