Schön langsam sollten die deutschen Jubelhelfer für Facebook wieder von ihrem kritiklosen Trip runterkommen und in Facebook das sehen, was es ist: Eine miese Datenkrake ohne effektives Geschäftsmodell, die von ihren Nutzern Dinge fordert, gegen die man sich durchaus den Rechtsweg vorstellen könnte. Facebook geht damit den Weg, den StudiVZ Anfang 2008 mit seinen nie effektiv durchgesetzten AGB vormarschiert ist.

Denn das, was facebook jetzt von seinen Nutzern erwartet, ist nicht weniger als eine Blankovollmacht zur unbegrenzten Nutzung der Daten, selbst wenn man die Mitgliedschaft aufkündgt. Und weil es gar so schön ist, bekommt Facebook laut Consumerist auch die Möglichkeit, Sublizenzen zu verteilen.

Ich habe meine ernsthaften Zweifel, ob das in Deutschland rechtlich bestand hätte, aber abgesehen davon: Was ist das eigentlich für ein miserables Verhalten? Nach dem angekündigten Verkauf von Nutzerdaten ist das der nächste Schritt zur totalen Aulieferung an einen Konzern, der zwar wegen seines flapsigen Chefs von der Wirtschaftsmediengosse gelobt wird, aber tatsächlich seine Nutzer wie Idioten behandelt und im Stil von StudiVZ vermutlich irgendwie darauf hofft, dass die Nutzer sich den Krempel nicht genau durchlesen. Vielleicht sollten sich das die deutschen Facebookwerber nochmal genau überlegen, bevor sie das nächste Mal wegen irgendwelcher Applikationen zum Zeitverschwenden den Inhalt ihrer feuchten Hosen in die Blogosphäre tragen.