Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ
Ich schreibe dort seit anderthalb Jahren ein Blog. Es gab absolut keinen Versuch, mich zu beeinflussen, auch wenn meine Meinung sehr oft nicht zwingend auf dem lag, was man für eine Redaktionslinie halten könnte. Ich kann beim besten Wissen und Gewissen nur sagen: Das gab es in meinem Fall nicht. Im Gegenteil, ich hatte durchaus manchmal das Gefühl, dass bei einem monothematischen Blog wie meinem ab und zu eine Gegenkontrolle von anderen gut getan hätte. Blattkritik nennt man das im Journalismus, aber die Leistung meines Blogs mit mehr als 130 Kommentaren pro Beitrag ist wohl auch so nicht ganz schlecht.
Ich bin dort das, was man als “freier Mitarbeiter” bezeichnet. Ich habe zwar ein Blog und enorm viele Freiheiten, aber ich weiss, dass es aus vielerlei Gründen schnell vorbei sein kann. Ich habe keine Angst, dass es so kommt, denn es gäbe genug andere Optionen für das Projekt. Ich glaube aber, dass für mein Thema die FAZ das ideale Umfeld ist. Ich mein, wo hat man das schon: Diskurse über 300, 400 Kommentare auch zu haarigen Themen, ohne dass man löschend eingreifen müsste. Dennoch: Als Freier bin ich dort nur so lange, wie ich mich ordentlich benehme. Ich bin deshalb nicht unfrei, ich zahle keinen Preis, ich weiss nur, dass es sinnvolle Regeln gibt, die im Redaktionsstatut zu finden sind.
Ich bringe dort eine Leistung, die mit Bloggen nicht mehr viel zu tun hat. Für meinen letzten Beitrag habe ich 30 Kilometer Umweg nach Würzburg gemacht, habe 2 Stunden Parkgebühr bezahlt, bin in den Dom gegangen, habe photographiert, und daheim eine Stunde lang die Bilder bearbeitet und eingefügt, nachdem ichn mir dazu eine Geschichte ausgedacht habe. 4 Stunden Arbeitszeit für eine Leistung, die bei den Lesern gut ankommt, aber auch eine Leistung, die ich selbst von mir fordere. Man muss das nicht machen, aber es hat schon seinen Grund, warum meine Beiträge auch unter schlechten Voraussetzungen und an Wochenenden sehr gut laufen.
Die Bezahlung bei der FAZ hat keine Aufwandskomponente. Sprich, es spielt keine Rolle, wieviel Stress man sich mit Bildern macht, ob man sich speziell für die Arbeit eine neue Kamera kauft oder Bilder einfach weglässt, oder sie aus anderen Quellen bezieht. Es macht aber sehr wohl einen Unterschied bei der Frage, ob sich Arbeit lohnt: Wenn sich ein anderer hinstellt, über etliche Beiträge hinweg Bilder bei Flickr klaut und sich einen Dreck um die CC-Lizenz kümmmert, die kommerzielle Verwertung ausschliesst, gibt es am einen Ende jemanden, der etwas für seine Bezahlung tut, und einen anderen, der für die gleiche Bezahlung andere ausnutzt. Und nebenbei auch noch bei Kundigen den Ruf der Zeitung nicht verbessert.
Bei diesem Spiel, wenn es hingenommen wird, ist der sauber arbeitende Journalist der Idiot, und relativ dazu wird die Klauerei belohnt. Es gibt kein Medium, das auf Dauer so arbeiten könnte, das ein oder andere Gossenorgan und ein paar andere Onlinepostillen mal ausgenommen. Es gab in der Frage der Urheberrechte nach mehr als nur einem solchen Fall vor ein paar Tagen eine unmissverständliche Mail an alle Blogautoren der FAZ, in Zukunft die Bildrechte vorab zu klären und nur noch Bilder entweder aus dem Haussystem oder aus der eigenen Kamera zu nehmen. Daran war nichts falsch zu verstehen, es ging nicht um “besser aufpassen”, sondern um absolut klare Vorgaben. Sich nach so einer klaren Aufforderung gleich wieder hinzustellen und die nächsten drei Bilder bei Flickr zu klauen, ist – nun, das kann sich jeder selbst denken.
Und hier will ich persönlich sagen: So etwas zu tun, wenn man sich ausgerechnet als Internetvordenker profilieren will, ist saublöd. Weil, entweder bin ich ein Guru – dann weiss ich, was Creative Commons eine ziemlich wichtige Sache für das Miteinander im Netz ist, und benehme mich. Oder ich klaue einfach nur Bilder und kassiere dafür Geld. Aber dann noch eine Welle zu machen und zu winseln, damit alle Kumpels Solidaritätsbekundungen ablassen, Kumpels, die über jeden Journalisten herfallen würden, der sich bei Flickr seine Bilder zusammenklaut, aber in diesem Fall statt dessen meinen Arbeitgeber beschimpfen, auf diese Art und Weise die Bloggerei bei der FAZ in Misskredit bringen – wenn ich das alles mache, dann sollte ich mich nicht wundern, wenn andere nicht gerade Verständnis für meine Lage aufbringen.
Oder, um es im zuvorkommenden Ton dieser netten Internetwelt zu sagen: GAFL. Die Arbeit bei der FAZ und den dortigen Blogs ist auch nicht anders als anderswo, wo freie Journalisten sitzen, oder höchstens angenehmer. Man liefert eine Leistung, hat enorm viele Freiheiten, und wird dafür ordentlich entlohnt. Das ist das freie Recht der dort Arbeitenden. Dafür muss man dann eben respektieren, wenn die Zeitung das freie Recht für sich in Anspruch nimmt, diese Leistungen nach eigenem Empfinden und eigener Entscheidung zu präsentieren. Das ist alles. Man kann damit gut leben, oder auch Verschwörungstheorien ins Netz setzen. Nur muss man sich im zweiten Fall über die Folgen absolut nicht mehr wundern. Wer Leistung sowieso hasst und seinem Partner von seinen Freiunden das Ende wünschen lässt, kann sein Zeug auch bei sich selbst veröffentlichen. Das hier ist das Internet.
Sorry, the comment form is closed at this time.
[…] Das Problem ist nicht der Kontrollverlust eines Bloggers gegenüber einem Unternehmen, mit dem er ein für ihn wie auch immer missverständliches Vertragsverhältnis eingegangen ist, sondern der drohende Kontrollverlust gegenüber einer immer mächtigeren Informationsinfrastruktur, deren wesentliche Bausteine nicht in öffentlicher, sondern privater Hand sind. Da hat der alte Sethe dann doch noch seine Relevanz. […]
[…] Kein ich mehr, kein Mspro. Zumindest kein FAZ-Autor mehr unter diesem Namen. Unter Krawall verschwindet ein Missverständnis aus dem Netz, nämlich, dass Blogger nur Autoren sein können. […]
> Kumpels, die über jeden Journalisten herfallen würden, der sich bei Flickr seine Bilder zusammenklaut (…).
Genau das war auch mein erster Gedanke. Ansonsten ist es als Außenstehender schwierig einzuschätzen, wem und was man glauben soll (oder besser: kann) an der ganzen Geschichte.
Und der elektrische Reporter twittert #Bücherverbrennung. Da gehen dem einen oder anderen offensichtlich die Pferde durch. Anstatt vor der Apotheke zu kotzen.
[…] Update: Und das hier klingt ja nach echter Freundschaft: Es gibt kein Medium, das auf Dauer so arbeiten könnte, das ein oder andere Gossenorgan und ein paar andere Onlinepostillen mal ausgenommen. Quelle: Blogs! Buch Blog » Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ AKPC_IDS += “6784,”; […]
Ich beobachte das ja mehr oder weniger amüsiert von außen aber wenn der angesprochene schreibt, sein Blog sei gesperrt worden nachdem er den Artikel *ohne* die beanstandeten Bilder (erneut) veröffentlicht hat, dann ist Ihr Eintrag hier leider am Thema vorbei denn dann ging es ja wohl nicht um die Bilder.
Ansonsten sehe ich das ähnlich. Ohne die Häme.
[…] P.S.: DonAlphonso (auch FAZ-Blogger) sieht das alles ein klein wenig anders – nicht überraschend, aber lesenswert – vor allem was die Sache mit der Bildverwendung angeht. Laut DonAlphonso gab es erst einige Tage vor dem Vorfall eine klare Anweisung an die FAZ-Blogger nur noch eigene Fotos oder solche aus dem Haussystem zu verwenden. Trotzdem denke ich, dass die komplette Sperrung des Blogs nicht der richtige Weg war. Sinnvoller wäre es meiner Meinung nach gewesen, mspr0 erstmal nur den Zugriff auf das Backend zu sperren und ein ernstes Gespräch mit ihm zu führen. Aber hey, was weiß ich denn schon… […]
[…] Die Redaktion von FAZ.net hat sich bislang nicht zu dem Vorgang geäußert, den Seemann in seinem Zweitblog öffentlich gemacht hat. Die Redaktion war in der Nacht nicht zu einer Stellungnahme zu erreichen. Laut Don Alphonso hatte die Redaktion vor ein paar Tagen noch einmal darauf hingewiesen, dass bei Bildern streng auf die Abklärung der Rechte zu achten sei. […]
Whow, die haben das Blog komplett gelöscht, sauber. Mich hat er ja schon direkt am Anfang verloren, der Herr Seemann, als er in irgendeinem Artikel seinen Freundeskreis aus Twitter- und Iphone-Usern mit der Bevölkerung gleichsetzte. Tjaja, der Mikrokosmos.
Ich denke, die FAZ hat damals bei der Bloggerauswahl einfach geschlampt und sich etwas überhastet von seinem Geschwurbel zunächst einmal blenden lassen. Was hinterher herauskam, war die Verherrlichung eines Lifestyles mit Produktwerbung für die üblichen Tools und Gadgets.
Aber ist doch prima gelaufen für die FAZ. Auf diese Art und Weise haben sie ihn doch jetzt noch einigermaßen elegant entsorgen können.
Als nächstes dann bitte den Netzökonom.
Wow, Don. Ein Hohelied auf die entfremdete Arbeit. Wie schön. Die SuperDuperFAZ. Glaub ich dir ja, dass dir das gefällt.
Aber war das Löschen des kompletten Blogs wirklich angemessen? Wegen so einem lapidaren Regelverstoß? Kam es zu dieser größtmöglichen Sanktion durch die Redaktion wirklich nur deshalb, weil der Typ seinen Text (ohne Bilder) nochmal veröffentlicht hat?
Und: War es diese Folgen wert? Das hier ist das Internet!
@spltny
Das dürfte schwierig werden. Abgesehen davon, das das ein gute Mann ist: Netzökonom Holger Schmidt ist FAZ-Redakteur und einer der Verantwortlichen für das Blogprojekt ,)
@Tech-o-matic: Ob das Blog tatsächlich gelöscht wurde (“Bücherverbrennung”? Herrje!) oder lediglich gesperrt wurde, ist derzeit offenbar unklar.
Ein (kontinuierlicher) Verstoß gegen Bildrechte ist aus Verlagssicht alles andere als lapidar. Nicht zuletzt wg. der politischen Bedeutung der CC-Lizenzen sollte man da aber auch als Blogger ein bisschen aufpassen. Ob es noch weitere Gründe gibt, weiß derzeit offenbar nicht einmal mspro.
Und ja, es ist eine denkbar dumme Idee, als freier Mitarbeiter Inhalte gegen den erklärten Willen der verantwortlichen Redaktion zu veröffentlichen. Zumindest das hätte auch Michael klar sein müssen.
Selbst, wenn es nicht nicht zu einer Einigung kommt, sind die Texte ja nicht verloren (Der Standardvertrag der FAZ GmbH ermöglicht eine Zweitveröffentlichung, mit Genehmigungsvorbehalt durch den Verlag. Notfalls bliebe noch § 41 UrhG).
Der Schaden, so ungern ich Don Alphonso Recht gebe, liegt dank der z.T. infantilen Eskalation (Facebook & in Schnappatmung verfasste Blogkommentare) derzeit leider vor allem auf Seiten der Blogosphäre.
[…] Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ (Blogs! Buch Blog) – Don Alphonso, der bei der FAZ auch noch bloggt, stellt ein paar Fakten zum Thema Bloggen bei der FAZ klar… […]
OT aber eine Ãœberlegung zu 500 + Umsatzsteuer bei ungefragter Werbung: wo gibt es da einen “Leistungsaustausch”, wie sieht es bei Werbungs-Kommentaren aus der EU aus (unter Umständen Reverse Charge?).
:–)
[…] Bloggen: Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ…Blogbar […]
Das seh ich mal ganz genauso wie der Don. wer auf Internet-Guru macht, sollte wissen, wie man mit fremden Bildern umgeht. Dann beleidigt zu sein ist einfach nur peinlich. Ich sehe auch keinen großen Unterschied zum Klau von Texten oder Textteilen. Wer mir sowas abliefert als freier Mitarbeiter ist auch draußen. Gab es auch schon, wird es auch immer wieder geben. Da trennt sich halt die Spreu vom Weizen.
Sie haben recht. Jemanden, der das Netz so gut kennt, sollten Fehler wie mit dem Einsatz einer Lizenz nicht vorkommen. Das CC-Modell ist ja recht übersichtlich. Das war ein Fehler – aber Menschen machen nun einmal Fehler. Von Seiten der FAZ hätte man das durchaus auch anders regeln könnnen.
Den Zusammenhang mit dem, was Ihren zusätzlichen Einsatz betrifft, sehe ich hier jedoch nicht. Das ist doch alleine Ihre Sache. Aber wenn Sie schon darauf rumreiten möchten: Ich persönlich halte Ihre Photoskills für unterirdisch. Qualität und Auswahl der Ausschnitte sind sind für jeden, der auch nur wenig von Photographie und Harmonie versteht im unteren Knipser-Bereich anzusiedeln. Ob dieser Einsatz Ihren Artikeln gut tut und sie aufwertet, wage ich stark zu bezweifeln.
Sie sollten sich vielleicht überlegen, ob sie die Umwege, die Parkgebühr und die Zeit ihre Werke zu bearbeiten, in Zukunft sinnvoller investieren.
Abschließend möchte ich noch bemerken, dass man als Freier natürlich überall seine gute Kinderstube bewahren sollte, auch im Bordell.
alles bestens!
endlich werden die ansonsten ja sehr gelungenen faz-blogs nicht mehr vom unbrauchbaren dahingeplapper dieser person verschmutzt. und dieser kann nun einige wertvolle lektionen für sein leben lernen: wie es läuft mit lizenzen im internet (ist ja anscheinend sein thema, wird ihn interessieren). und in ökonomischer hinsicht, dass man erst den bären erlegen sollte, bevor man das fell verteilt. (anscheinend ist er gerade in new york und hat nun kein geld mehr).
ich freue mich für ihn!
Ist doch eine saubere Lösung: Weil alles, was er künftig macht, jetzt wieder eindeutig ‘nichtkommerziell’ ist, gibt’s mit der CC-Lizenz auch keine Probleme mehr – den Herkunftsnachweis mal vorausgesetzt.
Na, zwei Seiten der Medaille. Das Bildmaterial zu verwenden ist natürlich falsch, vor allem nach Vorwarnung nicht akzeptabel.
Irgendwie symptomatisch, dass der Vorkämpfer der “Geschenkökonomie” nicht die Realwelt akzeptieren kann, in der eben nicht alle Leute alles verschenken wollen. Das Seemannsche Blog war wirklich arg unreflektiert.
Aber wieso die FAZ das Blog löscht, nachdem die Bilder entfernt wurden, finde ich dann auch etwas komisch. Ich kann da Seemann durchaus verstehen, denn wenn ich ein Blog mit allen Freiheiten habe, dann muss ich ja eben auch nicht für jeden Upload nachfragen. Das hätte ich auch nicht gemacht.
Ich hätte allerdings auch in dem Umfeld (FAZ) keine Bilder geklaut.
[…] Don Alphonso beschreibt den Vorgang wie folgt: Man liefert eine Leistung, hat enorm viele Freiheiten, und wird dafür ordentlich entlohnt. Das ist das freie Recht der dort Arbeitenden. Dafür muss man dann eben respektieren, wenn die Zeitung das freie Recht für sich in Anspruch nimmt, diese Leistungen nach eigenem Empfinden und eigener Entscheidung zu präsentieren. Das ist alles. Man kann damit gut leben, oder auch Verschwörungstheorien ins Netz setzen. […]
Aus dieser und gelegentlich ähnlicher Geschichten muss ich langsam die Vermutung gewinnen, dass sich der ein oder andere Blogger selbst überschätzt. Auch finde ich es bemerkenswert einen tatsächlich ausschließlich logischen Schritt, mit persönlichen Emotionen – dies sogar öffentlich – zu verarbeiten. Aber im Internet scheint Privatsphäre auch für sich selber nicht mehr gelten zu müssen.
Selbstverständlich ist der Schritt der FAZ richtig, den Artikel zu löschen. Er enthält, so wie es zumindest kommuniziert wurde, Bildmaterial, deren Nutzung nicht gestattet ist und rechtliche Folgen für das veröffentlichende Medium beinhaltet. Das ist intelligenter Selbstschutz, den die FAZ hier anwendet.
Selbstverständlich ist es eine Frechheit des betreffenden Bloggers, den Artikel ohne Zustimmung der FAZ, bzw. Absprache, erneut zu veröffentlichen. Hier wurde leichtfertig und ungeprüft ignoriert, dass es eventuell noch weitere Probleme mit dem Artikel geben könnte, die eine Löschung notwendig machten.
Es ist nur folgerichtig, dass in diesem Zusammenhang, der gesamte Blog entfernt wurde. Dies ohne Kommentar umzusetzen, ist zwar kein feiner Zug der FAZ, dennoch aber ein akzeptabler und angemessener. Das Ergebnis dieser Entscheidung hat der Blogger in Vollendung genauso selbst beobachten können, wie es sein Auftraggeber, die FAZ, nach mehrmaliger Aufforderung und Bitte unfreie Bilder nicht mehr zu verwenden, auch konnte.
Die Basis zur Kommunikation wurde hier, meiner Meinung nach, nicht durch die FAZ gewählt, sondern durch den Blogger selber: Entscheidungen ohne Absprache auszuführen. Das kann die FAZ – und besser!
Das dem Blogger nun fehlende Geld für den New York-Aufenthalt, ist vielleicht eine Kompensation für die dem Bildrechteinhaber fehlenden und nicht geleisteten Nutzungsgebühren.
Ich weiß nicht, was die FAZ ihren Bloggern so zahlt, aber wenn dies tatsächlich einen Trip nach New York finanzieren kann und dennoch nur diese zumindest diskussionswürdige Textqualität produziert, dann wird die FAZ hier auch wirtschaftlich gehandelt haben.
Man möge den Blogger bitte in den Arm nehmen, trösten und ihm dabei das Schreibgerät entfernen.
Völlig losgelöst vom Thema: Das sind wirklich sehr schöne Fotos die Du da in Würzburg gemacht hast! Kompliment.
Verstehe da was nicht, nur mal so interessehalber: CC-Fotos sind doch nicht per se von kommerzieller Nutzung ausgeschlossen, oder? Ich mein, es gibt die eine Lizenz, die nur Namensnennung verlangt. Und eine weitere, die u.a. kommerzielle Nutzung ausdrücklich ausschließt. Wenn die erste das auch tun würde, bräuchte es die zweite nicht. Oder bin ich zu blöd, das zu kapieren?
@Baranek Genau. Nur sollte man eben keine CC-Fotos, deren Lizenz eine kommerzielle Nutzung verbietet, in einer kommerziellen Präsenz einbauen. Wenn man nicht dazu in der Lage ist, Fotos selbst zu schießen, kann man auf Flickr explizit nach Fotos suchen, die auch eine kommerzielle Nutzung erlauben. So viel Zeit sollte man sich dann doch nehmen.
@Stephan Güldenberg: Ästhetik ist natürlich zu großem Teil Geschmackssache. Dennoch halte ich Don Alphonsos Bebilderung in der FAZ für durchaus ansehnlich – gerade auch weil sie sich nicht an zweifelhaften Patentrezepten aus irgendwelchen Fotographie-für-Dummies-Büchern orientieren.
Viel wichtiger ist jedoch, dass die Bilder eine Einheit mit dem Text bilden – das heute im Netz (auch bei der FAZ) weit verbreitete Illustrieren mit irgendwelchen ‘stock photos’ zeigt gut, wie man es nicht machen sollte.
Ich denke, die Motive für die Vorgehensweise der FAZ sind auch im Zusammenhang mit der Hegemann-Erfahrung zu sehen. Ein laxer Umgang mit Bildrechten in einem Fall (wovon ich übrigens aus der umgekehrten Perspektive ein ziemliches Lied singen kann…) weckt nicht gerade Vertrauen in Bezug auch auf die Textarbeit.
Popcorn? Noch irgendwo Popcorn?
@19: Ich hätte für die FAZ erst gar nicht geschrieben. Denn:
Klein fein mein. Darum geht es beim Bloggen. Wer diesen sicheren Grund verläßt, bekommt die Quittung.
@Benedikt: *moep*
@Baranek: CC-Lizenz und kommerzielle Nutzung sind kein Wiederspruch. Die Wikipedia bespielsweise nutzt eine CC-Lizenz, die eine kommerziellen Nutzung gestattet.
Grundsätzlich ist das CC-Lizenzmodell modular aufgebaut. Der Urheber entscheidet, welche Rechte er vergibt, bzw. verweigert.
Im vorliegende Fall hatte sich der Urheber offenbar gegen eine kommerzielle Nutzungsmöglichkeit entschieden und das “NC-Modul” genutzt. Klingt komplex, ist bei Flickr aber nur ein Mausklick und wird auf der jeweilige Bildseite auch deutlich angezeigt.
Erstens gab es schon im Februar Probleme, weil Seemann Copyrights verletzte. Semann schrieb damals im FAZ-Blog:
“Ich werde also in den nächsten Tagen alle inkriminierbaren Bilder entfernen, auch wenn der stehenbleibende Text dadurch unverständlich wird. Da in Zukunft viele Themen nicht mehr darstellbar sind, erwäge ich, die Frequenz der Einträge erheblich zu reduzieren oder den Blog ganz einzustellen.”
Quelle: http://faz-community.faz.net/blogs/antike/archive/2010/02/12/in-eigener-sache-bilder-weg.aspx
Semann ist also Wiederholungstäter, und die FAZ hat völlig Recht ihn rauszuschmeißen, zumal er ja selbst schon vor Monaten mit der Idee kokettierte, “den Blog ganz einzustellen.”
Zweitens hat Seemann eh in seinem Blog ein teils postmodernes, teils postpubertäres Geschwurbel abgeliefert, um das jeder vernünftige Mensch einen Bogen machte.
Das ist nicht richtig, der fragliche Blopgger ist ein anderer und nicht Michael Seemann. Aber wie schon gesagt: Das Thema wurde offensichtlich als drängend aufgefasst.
Ab einer gewissen Schöpfungshöhe kann ich den Urheberschutz noch mitvollziehen und billigen.
Bei Photographien realer Gegenstände versagt mein Verständnis allerdings regelmäßig. Jemand photographiert also eine Kirche. Dies ist doch aber höchstens ein “Durchleiten” der Schöpfung des ursprünglichen Künstlers, des Dombauers. Was schafft der Photograph selbst, was hebt ihn ab von anderen Photographen desselben Objekts? Marginale Variationen in Winkeln und Belichtungen.
Daß für eine solch geringe Schöpfungshöhe bereits ein gesetzliches Monopol mit all seinen Nebenwirkungen eingreift, halte ich für nicht zu rechtfertigen.
@29
Es war Prof. Uwe Walter, der in seinem Blog im Februar die Entfernung von Bildern ankündigte.
Trotzdem kann man daran sehen, dass das Thema bei den FAZ-Blogs seit Monaten akut ist. Das ist kein “Clash der publizistischen Kulturen” wie jetzt anderenorts ein hervorbeschworen wird, sondern nur der schmerzhafte Aufprall auf die Realität. Für jemanden, der immer wieder betont, selbstbestimmt und frei sein Leben gestalten zu wollen, offenbart der CTRL-Verlust-Blogger ein verstörend schwaches Verständnis von den rechtlichen und menschlichen Rahmenbedingungen, mit denen sich gerade Freigeister und -berufler besonders auseinanderzusetzen haben. Das geht von dem Umgang mit Urheberrechten an Fotos, bis zur Desavouierung von Vertrags- und Geschäftspartnern durch den voeschnellen Start einer Internetkampagne.
Wieder ein neues Wort gelernt: “Shitstorm”. Gnihihi. Genauso treffend wie “Follower”. Wahrscheinlich anders gemeint aber treffend, diese Schöpfungen. Twitter reimt sich ja auch auf Hitl… Was hab ich da noch so für Assoziationen: Volxstorm, Twitter-Jugend ,… Nun gut, lassen wird das :-)
Wow! Einen so sachlichen und nachvollziehbaren Beitrag zu diesem Thema hätte ich vom Hernn Phons nicht erwartet. Meinen aufrichtigen und ehrlichen Respekt. Das gilt auch für die entspannten Kommentare. Ich bin begeistert.
Aber es werden doch keine Bilder geklaut, wenn sie einem geschenkt werden. Beispielsweise auf flickr.com gibt es auch einen riesigen Haufen CC-BY-(ND)-Bilder (ohne NC [noncommercial]).
Das gesamte Blog zu löschen, halte ich für übertrieben. Die betreffenden Links laufen jetzt ins Leere und Nachschlagen kann man auch nicht mehr.
Mag sein, aber die fraglichen Bilkder waren nun mal eindeutig nichtkommerziell, und das auch nicht zum ersten Mal:
http://webcache.googleusercontent.com/search?q=cache:VtYkUCVELg0J:faz-community.faz.net/62062/print.aspx+http://faz-community.faz.net/blogs/62062.aspx&cd=1&hl=de&ct=clnk&gl=ch&client=firefox-a
Natürlich hätte man es auch anders machen können. Aber so war es nun mal nicht. Man hätte auch den Mund halten und die Sache klären können. Aber auch das war nicht, statt dessen wurde die FAZ angegriffen, und es dauerte nur ein paar Stunden, bis auch mein Name im Gespräch war. Na denn, wenn die Leute es wissen wollen, dürfen sie auch meine Meinung wissen.
Wenn man aber Bilder verwendet, die eine kommerzielle Nutzung ausdrücklich ausschliessen?
Ja, die Löschung des kompletten Blogs halte ich auch für etwas übertrieben, hatte ich doch einen Riesenspass beim Lesen der maßlos verquasten und verschwurbelten Texte. Schade, vor allem, weil das Wayback-Archiv die FAZ nur bis zum Jahr 2008 enthält. Blöde Verleger! :)
Das ist doch mal eine angenehm sachlich, saubere (Bild)Betrachtung, abseits der hysterischen SM-Apfel-Goockel-Sektiererei. Was da gestern Abend teils via Zwitscher abging, zeugt nicht gerade von Souveränität. Was das Bloggen, Posten, Machen via altschulischer “Leitmedien” betrifft, muss halt jeder für und mit sich ausmachen, auf was er sich da einlässt. Genau so ist das übrigens auch bei Fatzebuch, Goockel, Zwitscher und überall sonst worüber man fremdbestimmt sein Ego distribuiert.
Ich freu mich auf mein neues FAS-Abo, welches ich nach dem Vorfall bestellt habe! Die FA-Zeitungen sind und bleiben redaktionell auf hohem Niveau, auch wenn man sich über die Ausrichtung streiten kann.
Die meisten Kommentatoren hier sehen ja (nach dem Artikel von Don) die verletzten CC-Bildrechte als Grund für die endlösungsartige Abschaltung des Blogs von Strg-Verlust. Das war es aber nicht. Nachdem der Redaktion bekannt wurde, dass in einem Artikel des Betroffenen solche Bilder genutzt wurden, wurde ja erstmal nur der betroffene Artikel entfernt. Erst als der Autor den Artikeltext OHNE BILDER nochmals einstellte, wurde der Blog komplett gesperrt. Also waren wohl weniger die falsch lizenzierten Bilder der Grund. Es wäre doch schön, wenn der so geschätzte wie begeisterte FAZ-Blogautor Alphonso dazu* eine Aussage machen würde, statt mit Nebelkerzen zu hantieren!?
*Das ist doch der eigentlich interessante Umstand!
@ Tech-o-matic: Der Ctrl-Verlust war keineswegs die ‘Bloghütte’ von mspro, sondern er gehörte ganz klar zum redaktionellen Fürstentum der FAZ und wurde nur per Service-Auftrag von einem ‘festen Freien’ namens mspro befüllt. Wenn die Redaktionsleitung – sprich also: sein Chef – ihm dort die Anweisung erteilt hat, einen bestimmten Beitrag bis auf weiteres nicht mehr einzustellen, und er handelt dieser Anweisung zuwider, dann sind die Folgen absehbar. So sind Hierarchien nun mal. Bilder hin, Bilder her … was ist daran nicht unmittelbar verständlich? Er hat sich über seine Dienstanweisungen einfach hinweggesetzt und muss die Folgen tragen …
@Tech-O-Matic: Im Zweifel ist es einfach: Die Redaktion hat Recht. Immer. Ich finde es müßig, darüber zu spekulieren, welche Gründe es möglicherweise noch gegeben haben könnte.
Spätestens nach dem Wiedereinstellen des Textes gegen den offenbar erklärten Willen der Redaktion/des Redakteurs ist das Ziehen der Notbremse nachvollziehbar.
Wie auch immer: Das ist eine interne Geschichte, die nun in Ruhe geklärt werden sollte.
Fragwürdige Vorwürfe von aussen (“Die FAZ hat aus fadenscheiniger Begründung und wegen Nichtigkeiten Michael Seemans Blog “CTRL-Verlust” gelöscht”) oder eine weitere Eskalation helfen zur Zeit nicht weiter. Weder mspro, noch der Blogosphäre.
@Strappato:
“CTRL-Verlust”…
…ist ein sehr schönes Wort!
Darf ich das auch verwenden, evtl. sogar in kommerziellem Zusammenhang?-)
Tech-O-Matic, bei der FAZ arbeiten nicht irgendwelche schrägen Vögel, sondern Leute, die
a) einem wirklich enorm viele Freiheiten lassen
b) das geschäft kennen und
c) einen Beitrag sicher nicht ohne triftige Gründe offline nehmen.
Wenn sowas passiert, fragt man besser erst mal nach und berät sich mit denen (Arbeitgeber, Presserechtlich Verantwortliche, Bezahler) was die Folgen sind. Gleich nochmal den offensichtlich nicht genehmigten Text drüberklatschen und gleichzeitig den internen Vorgang per Twitter ins Netz zu tröten ist, sagen wir es vorsichtig, ein eher unüblicher Vorgang für einen Untergebenen. Man nennt so etwas Eskalation. Und wenn man ohne Zweifel schon vorher einen schweren Fehler gamcht hat, ist das kein weises Vorgehen, will mir scheinen. Nun, ich weiss nur, dass die Interneteinschätzung eines Bloggerkumpels nicht der Einschätzung eines freien Mitarbeiters bei der FAZ ist.
[…] Denn es ist nicht nur die FAZ, die bei dieser Sache schlecht aussieht. Auch Seemann sollte sich in einigen Dingen hinterfragen. […]
“Im übrigen kann Herr Seemann, wie wir ihm mitgeteilt haben, nach der Prüfung auf etwaige andere Urheberrechtsverstöße an Bildern jederzeit über seine Inhalte verfügen und sie auf der eigenen Website publizieren.”
(carta . info/29704/kein-systematischer-konflikt-stellungnahme-der-f-a-z-zur-causa-ctrl-verlust/)
Unglaublich, dass sie diesen intellektuellen Reichtum einfach so wegschenken…
[…] Michael Seemann bloggte seit Februar 2010 für die FAZ. Dieses Blog-Experiment ist gescheitert und von der FAZ komplett aus dem Netz genommen worden. Seine eigene Sicht der Dinge schildert Michael Seemann hier. Weitere interessante Stimmen gibt es dazu beispielsweise bei Carta, von Malte Welding und auf die ennomane. Den Gegenpart in dieser Diskussion übernimmt DonAlphonso, der ebenfalls für die FAZ bloggt. […]
Für meinen letzten Beitrag habe ich 30 Kilometer Umweg nach Würzburg gemacht, habe 2 Stunden Parkgebühr bezahlt, bin in den Dom gegangen, habe photographiert, und daheim eine Stunde lang die Bilder bearbeitet und eingefügt, nachdem ichn mir dazu eine Geschichte ausgedacht habe.
schon das eine bild vom innenraum des kiliansdoms ist das wert.
[…] Die FAZ sperrt ein Weblog, hier zwei Reaktionen: Ein paar Fakten und persönliche Worte über das Bloggen bei der FAZ & Sperren, löschen oder Pressefreiheit für ein FAZ-Blog […]
@46 … und der CTRL-Verlust-Blogger kartet noch in seinem Blog nach. Ich fasse es nicht. Jeder potentielle Auftraggeber, der halbwegs bei Sinnen ist, wird nach diesem Stunt die schwarze Liste um einen Eintrag erweitern.
“und der CTRL-Verlust-Blogger kartet noch in seinem Blog nach”
Tja, was soll man dazu noch sagen, wo er doch selbst alles schon sagt: blahschnattergack.
@DA
Ach es ging also um den Text, nicht die Bilder? Und dieser informative Tweet über den Ausfall des Blogs (die Leserschaft sollte über sowas schon informiert werden) ist doch nicht “tröten”. Allzumal der Autor wohl zu dem Zeitpunkt noch gar keine Stellungnahme von der Redaktion hatte.
Nun, es ist ein ziemliches Polemisieren festzustellen. Bei den Vetretern beider “Seiten”.
MM: Klar hat der Autor einfältig gehandelt. Die Redation hat ihrem Verein allerdings auch nicht gerade professionell vertreten. Da gibt es nix schönzureden. Nur einen Schuldigen zu sehen ist mir da zu einfach.
So, ich pack das Popkorn jetzt weg und mach mich rüber ins Wochenende.
oh my, wie oberdumm. aber ich bin wahrlich köstlich amüsiert.
[…] Das Blog von mspro ist von den FAZ-Seiten verschwunden. Und der Vorgang provoziert neben Häme auch eine ausgedehnte sachliche Debatte. Ich wünsche sowohl mspro, als auch der FAZ, dass es gelingen möge, die Differenzen in der Sache zu überwinden und zu einer Einigung zu kommen. Deshalb möchte ich hier nur kurz auf zwei Punkte aufmerksam machen: […]
Ach lieber Don, wenn meine Kommentare hier auch zukünftig unerwünscht sind, dann sag doch kurz Bescheid. E-Mail hast du ja.
Andererseits: Es ist Freitag und der Freischalteliste evtl. lang …
Habe ich’s an den Augen – oder sind die ‘Stützen der Gesellschaft’ unter den FAZ-Blogs auch nicht mehr zu finden?
Sorry – ich hab’s an den Augen!
Fehlt was? Ich habe keinen Kommentar gelöscht oder sowas.
Nö – ich wollte aus Relevanzinteresse bloß mal schauen, ob in den FAZ-Statistiken der Seebär noch dort auftaucht. Da schien mir auch dein Blog plötzlich in dieser Reihe zu fehlen. Als ich dann – zur Nachkontrolle, aber erst nach dem Posting No. 55 – nochmals rüberschaute, standst du wieder an deinem gewohnten Ort. Vermutlich werde ich ja alt – oder ich sehe, wie ein alter Verschwörungstheoretiker, Dinge, die gar nicht da sind. Du kannst meinen Bullshit also gerne löschen …
[…] Ãœber die Löschung des Blogs von mspro bin ich nicht empört, auch wenn YuccaTree in einem entsprechend betitlten Beitrag auf meinen ersten Beitrag hinweist, eher neige ich zu einer ähnlichen Ansicht wie Don Alphonso, der ebenfalls für die FAZ schreibt: sobald ich nicht mehr frei, sondern im Auftrage schreibe, muss ich damit rechnen, daß die Leistung zwar entlohnt, aber nicht genutzt wird. Davon unabhängig ist die Frage, ob und welche Regeln, seien es Lizenzen oder Redaktionsvorgaben, eingehalten oder verletzt wurden… Bei allen möglichen Position (dafür, dagegen oder neutral) erschrecken Robert vor allem die persönlichen Angriffe… […]
@DA: Da hats wohl einen Kommentar von mir ins Spamnirvana gesendet. Naja … halb so wild. Jetzt is erstmal Wochenende.
Das war ja vorhersehbar: Jemand geriert sich schamlos als Opfer und der Internet-Kindergarten wittert Zensur und Verschwörung. Gut, dass das hier zurechtgerückt wird.
[…] Mittlerweile hat sich die Stellungnahme von Don Alphonso und meine Einschätzung1 bestätigt – wie man bei CARTA nachlesen kann. Freie Übersetzung: Unser freierMitarbeiter hat sich wie die Axt im Walde verhalten und jegliches Vertrauen missbraucht und verspielt. Wer als Kunde, als Dienstleister seinen digitalen Mob und einen Shitstorm auf den Auftraggeber loslässt, muss sich nicht über die Folgen wundern. Kein Unternehmen der Welt kann und wird sich so ein Benehmen bieten lassen. […]
Noch einmal zum Thema CC: Bitte missachtet ND nicht! No Derivative Works heißt auf deutsch keine abgeleiteten Werke. Wenn ich also mit einem ND-Foto einen Text bebildern will, ist das ein abgeleitetes Werk und damit unzulässig. Ebenso darf ich ND-Musik nicht in einem Film verwenden. Ich habe eine Radiosendung, in der nur CC-Musik gespielt wird, glaubt mir, ich kenne mich aus.
Dass ich das noch erleben darf – Da lese ich diesen Blog schon seit Ewigkeiten nicht mehr, da mich die Artikel in ihrem Inhalt und ihrer Sichtweise regelmäßig zur Weißglut getrieben haben und dann so was:
Volle Zustimmung, DonAlphonso!
[…] Digital, Internet, Kommunikation, Social Media. Bookmark the Permalink. Post a Comment. Leave a Trackback URL.Gestern ein Tag am See mit den Kindern, der Liebsten und minimalem Internetempfang. Der Kleinsteund ich werden langsam warm. Er kann jetzt tolle Spuckeblasen machen und über meine Witze lachen. Das hilft viel, um als Vater das Gefühl zu haben, verstanden zu werden (Spuckeblasen, nicht die Witze).Scherz beiseite. Zu der Sache mit Michis Blog in der F.A.Z. habe ich mir am See einige Gedanken machen können. Wollte das alles aufschreiben. Doch wie ich lese, ist die Sau schon längst durch’s Dorf. Eigentlich ist alles gesagt. Aber eben noch nicht von allen.Michi ist ein guter Freund. Ich mag seine Emotionalität in solchen Dingen. Ich lächele auch gern über ihn, wenn das alles mit dem Leben und den Bürokratien und den Realitäten nicht so einfach ist, wie er sich das manchmal vorstellt. Aber das ist eine Qualität und er hat Recht mit der grundsätzlichen Frage: wozu, verdammt, ist das so und nicht so wie ich das besser finde? Wenn wir in der Vergangenheit verhaftet bleiben, uns mit der Gegenwart abfinden, werden wir uns nicht weiter entwickeln. Wenn nicht wir die Ideale (und realpolitischen Lösungen) unserer Elterngeneration überprüfen, wer dann? Wir suchen alle nach einer besseren Welt. Oder nicht? Eben.Es ist diese Stammtischmentalität in den Blogs und in den Kommentaren und auf Twitter, die mich immer wieder stört. Dieses hoffen auf den nächsten Shitstorm, darauf, dass dieses mal “die da Oben” endlich ihr Fett wegkriegen. Dann haben es alle wieder vorher gewusst, geben kluge Ratschläge und machen schlau analysierende Social-Media-PR-Podcasts. Eine Haltung, in die auch ich immer wieder gern gerate, die aber nicht konstruktiv die Probleme ändern wird. Dieses schrecklich deutsche Gehabe, dass man nicht nur unten in der staubigen Bierpinte an der Ecke findet, sondern eben an jeder Ecke in dieser so genannten Netzgemeinschaft. Dieses Gehabe um eine eigene Meinung, und sei sie noch so ungebildet und ohne dass man Zusammenhänge kennt, nur durch Halbwissen ausreichend kaschiert. Es geht doch immer um eigene Emotionen und Positionen, als um eine Strategie der Veränderung. Ich wiederhole: ich nehme mich da nicht aus. Trotzdem verleidet es mir oft genug den Spass an Social Media. Ich twittere auch emotional und gerne unüberlegt. Ich bloggere hier auch nur so vor mich hin, ohne zu wissen wohin das hier führen wird und manchmal auch, wie an Stammtischen üblich, unter Alkoholeinfluss. Trotzdem ist leider diese Stammtischmentalität ziemlich schlimm für meinen Glauben an das Internet und das Gute in der Gesellschaft. Aber das geht mir seit jeher so bei jeder Sau, die durchs Dorf getrieben wird. Nur weil es diesmal einen Freund erwischt hat, regt es mich einfach noch mal ein Stückchen mehr auf, was es nicht sollte. Schließlich ist das ja auch das tolle am Internet, dass da jeder Idiot was reinschreiben darf (frei nach @_peekaboo im Skypechat). Daher will ich zu der Sache gar nichts mehr denken. Das hier aufzuschreiben hilft mir, den Kopf davon zu befreien und mich wieder anderen Gedanken zu widmen.Wichtig sind vermutlich nur zwei Dinge:Für klassische Medien sind Blogs heute immer noch primär ein kostengünstiges Tool, um Klickraten im Onlineangebot zu steigern womit klassische Werbung verkauft wird. Ein anderes Geschäftsmodell haben die bisher noch nicht für sich entdeckt. Die Marketingstrategie, die Bindung von neuen Kundenschichten an die klassische Medienmarke, ist dabei aus Sicht der Werbeleiter Marketingdirektoren zweitrangig (siehe auch). Jetzt ratet mal, an welcher Stelle der Blogger und seine Texte kommen.Zweitens: Der Ton zwischen Auftraggebern und freien Mitarbeiter in Deutschland ist unmöglich. Nicht nur bei Zeitungen. Man zeige mir den Selbstständigen, der nicht irgendwann (mich eingeschlossen) mal über den rüden Sklaventreiberton von Auftraggebern geklagt hat, offene und unbezahlte Rechnungen hat, oder sich von Auftraggebern in Unfriede trennen musste. Ich kenne keinen Auftraggeber (mich eingeschlossen), der nicht einstimmt auf das Lied des Leides im Umgang mit (natürlich unerfahrenen, weil billigen) Selbstständigen, die mit einem über Grundsätzliches diskutieren wollen, wenn sie lediglich für gutes Geld mir die Arbeit erledigen sollen. Das geht weit über den Themenkomplex Selbstständigkeit hinaus. Das ist auch im Arbeitgeber-Arbeitnehmer-Kontext so. Doch bei freien Mitarbeitern ist eine fristlose Kündigung der Zusammenarbeit oft genug mit prekären Folgen verbunden und unbezahlten Stunden.Ich kann Michi verstehen, ich kann den Redakteur verstehen. Das ist Alltag an der Schnittmenge zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer. Nichts desto trotz: Warum immer so rüde und sozialinkompetent? Ich weiss die Antwort: Schuld daran ist die von beiden Seiten verherrlichte Telearbeit! (Telefonkonferenzen inklusive). Einer der britischen Kollegen hat es vor zwei Jahren in seiner Successful digital strategy in two words schon auf den Punkt gebracht: “the key to success in digital communications, whether you’re an individual or a business, can be distilled down to two words: BE NICE!” Und jetzt, wo das Geheimnis gelüftet ist, einfach immer wieder anwenden. Macht es schön! Dein eigener Tellerand muss nicht zwangsläufig der gleiche Tellerand deines Gegenübers sein.PS: Ich lese gerade nochmal meinen ersten Absatz dieses Artikels und ersetzte dabei im Geiste “Kleinste” durch “Blogger”, “Spuckeblasen” durch “Klickraten” und “Vater” durch “Unternehmer”: Der Kleinste und ich werden langsam warm. Er kann jetzt tolle Spuckeblasen machen und über meine Witze lachen. Das hilft viel, um als Vater das Gefühl zu haben, verstanden zu werden (Spuckeblasen, nicht die Witze).topsyWidgetPreload({ “url”: “http%3A%2F%2Fwww.pro2koll.de%2F2010%2F06%2F26%2Fbe-nice%2F”, “shorturl”: “http://bit.ly/bn5qC0”, “style”: “small”, “title”: “Be nice!” });Sharing is caring! /**/ Verwandte Artikel:WunschzeitSchwangerschaft in 3DZu Identität und Datenhoheit var flattr_wp_ver = ‘0.9.11’; var flattr_uid = ‘2440’; var flattr_url = ‘http://www.pro2koll.de/2010/06/26/be-nice/’; var flattr_btn = ‘compact’; var flattr_hide = 0; var flattr_lng = ‘de_DE’; var flattr_cat = ‘text’; var flattr_tle = ‘Be nice!’; var flattr_dsc = ‘Gestern ein Tag am See mit den Kindern, der Liebsten und minimalem Internetempfang. Der Kleinste und ich werden langsam warm. Er kann jetzt tolle Spuckeblasen machen und über meine Witze lachen. Das hilft viel, um als Vater das Gefühl zu haben, verstanden zu werden (Spuckeblasen, nicht die Witze). Scherz beiseite. Zu der Sache mit Michis Blog in der F.A.Z. habe ich mir am See einige Gedanken machen können. Wollte das alles aufschreiben. Doch wie ich lese, ist die Sau schon längst durch’s Dorf. Eigentlich ist alles gesagt. Aber eben noch nicht von allen. Michi ist ein guter Freund. Ich mag seine Emotionalität in solchen Dingen. Ich lächele auch gern über ihn, wenn das alles mit dem Leben und den Bürokratien und den Realitäten nicht so einfach ist, wie er sich das manchmal vorstellt. Aber das ist eine Qualität und er hat Recht mit der grundsätzlichen Frage: wozu, verdammt, ist das so und nicht so wie ich das besser finde? Wenn wir in der Vergangenheit verhaftet bleiben, uns mit der Gegenwa’; var flattr_tag = ‘Digital,Internet,Kommunikation,Social Media’; Give a little bit of your love to me. I´ll give a little bit of my love to you.« Wieder Nichts.Ihr KommentarHier klicken, um die Antwort abzubrechen.Ihre E-Mail wird niemals veröffentlicht oder verteilt. Benötigte Felder sind mit * markiertName *E-Mail *WebsiteKommentarDu kannst diese HTML Tags und Attribute verwenden: <a href="" title=""> <abbr title=""> <acronym title=""> <b> <blockquote cite=""> <cite> <code> <del datetime=""> <em> <i> <q cite=""> <strike> <strong> […]
[…] Mittlerweile hat sich einiges getan und die Blogger haben ihre Tastaturen gewetzt. Ein Shitstorm war das nicht, eher eine Schlammschlacht. Mittlerweile ist doch eine Stellungnahme der FAZ-Redaktion erschienen, die via carta veröffentlicht wurde. (Warum macht die FAZ das nicht selbst auf ihren Seiten?) Michael hat sich noch einmal dazu geäußert. Don Alphonso schreibt … äh … was man von ihm erwartet und das gleich mehrfach. Er scheint es wirklich nötig zu, jedenfalls habe ich darauf verzichtet, meine Meinung zum Beispiel nochmal auf YuccaTree Post zu verbreiten und einen gänzlich unbefangenen Kollegen gebeten, einen neutralen Post zu schreiben. Aus der Story FAZ vs mspro wird langsam eine Story Blogger vs Don Alphonso. It’s Popcorn-Time. […]
[…] Eingestellt am 26. Juni 2010 um 13:53 Uhr » frei².de Aktuell wabert ein etwas merkwürdiger Fall durch das, was manche als „Blogosphäre“ bezeichnen: Ein FAZ-Blogautor verliert sein Blog nach anscheinend wiederholtem Verstoß gegen Creative-Commons-Lizenzen. In der Diskussion darüber offenbaren einige Teilnehmer ein sehr simples und leider falsches Wissen über die Möglichkeiten und Einschränkungen der (kommerziellen) Nutzung von CC-lizensierten Inhalten. […]
Die anfängliche Reaktion der FAZ kann ich verstehen, im Nachgang das Blog ganz vom Netz zu nehmen finde ich überzogen. Das hätte auch anders geregelt werden können – ein bisschen lockerer sollte sich die FAZ schon machen.
Trotzdem: Blogger müssen auf der anderen Seite lernen, dass man sich – sofern man sich Strukturen unterwirft – auch an Regeln halten muss. Man sollte vorher überlegen, ob die Regeln einem gefallen oder nicht, bzw. ob man bereit ist, für das Geld, das man verdient, mit diesen Regeln auszukommen bzw. im Idealfall sogar für sie einzustehen. Insofern finde ich diesen Artikel von DA absolut okay, genau so muss es sein.
[…] sklavenmoral. was für ein schönes wort. und ernst gemeint ist es auch, sogar todernst, wie süß. es gibt da noch ein so ein wort, das heißt einfach, klipp und klar: opfer! und da ist dann nix mehr mit kotzen. (aber zum glück sind ja echte sklaven und auch opfer im grunde recht selten und in dieser amüsanten geschichte ganz sicher nicht vorhanden.) « […]
sehr lesenswert:
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Was-war-Was-wird-1029726.html
** “Eure Sklavenmoral kotzt mich an!” So endet der Ausflug des jungen Doktoranden Michael Seemann in die harte Welt der Arbeit, wo es Arbeitsanweisungen gibt und Juristen, die beim Kontrollverlust über die Bildrechte mit hübschen Sachadensersatzforderungen beim Verlag anklopfen. Die Redaktion der FAZ ließ ihm als Blogger Freiheiten, die normale Journalisten niemals haben, wenn sie ihre Texte wie diese kleine Wochenschau mit den durchaus widerständigen Redakteuren aushandeln. Das verstand der Mann mit Aversionen gegen Formalien nicht und setze auf “seiner Plattform” auf eine eigenwillige Art der Eskalation. Was die einen nicht oder doch als systematischen Konflikt sehen, kann journalistisch als pure Doofheit gewertet werden. Für Seemann hat es auch was Gutes. Schließlich will er niemals einem “9 to 5 Normaljob” nachgehen und einer gesellschaftlichen Norm nacheifern, die Software berechnen kann. Was bleibt, sind interessante Ãœberlegungen und Verwunderungen über die aufgeregte deutsche Blogosphäre, die den Fall tatsächlich zur Bücherverbrennung hochstilisiert. So wird das nichts mit der Macht der Blogger, wenn sie nicht mal die deutsche Geschichte kennen und ihre Verblödung stammtischartig twittern, wenn sie nicht einmal die einfachsten Spielregeln des pöhsen kommerziellen Journalismus begreifen können.
Vorab:
Bin nur sporadischer DonAlphonso-Leser. Habe mir mal das Vorurteil gebildet, dass er ein latter-day Oscar Wilde ist, und damit wars gut.
Was die Schnittstelle zur FAZ betrifft:
Das ist ja wohl erstmal das Zentralorgan des konservativen deutschen Bildungs-)bürgertums.
Und das hat seine eigenen Mythen, wie:
Leistung muss sich lohnen.
‘Freiheit’ der Meinungsäusserung.
(Das wird zwar bisweilen ironisch gebrochen, aber irgendwann muss dann auch Schluss sein)
Konsequenterweise wird Don -offenbar nicht gaaanz schofel- von der FAZ bezahlt.
Dafür akzeptiert er bestimmte Benimm-Regeln.
Er ist also anschlussfähig an die bürgerliche Ideologie, wenn auch etwas randständig.
Dass er sich das wg gesicherter persönlicher materieller Verhältnisse leisten kann, nur nebenbei.
Don ist -so scheint mir- ein ‘intelligenter’ Snob, der den Bildungsbürgern auch mal ‘schön-hässliche’ ‘Wahrheiten’ zumutet.
Das kennt man aus der Kunstszene: Integration des Abscheulichen als ästhetisches Moment. (Gilt auch für Brecht)
Ein deutscher Oscar Wilde halt.
Was Don offenbar-aus meiner begrenzten Lektüre geschlossen- nicht so recht verstanden hat,ist, dass die bürgerliche DenkWelt rotten/verlogen to the core ist.
Sie hält zB die Fiktion aufrecht, dass es eine Proportionalität von Leistung und Bezahlung gibt, der er sich mehr oder weniger elegant dadurch entzieht, dass der Snob die Illusion nährt, dass man in dieser Logik irgendwann mal ÜBER den Verhältnissen steht.
Was -sorry- Quatsch ist.
Ich könnte jetzt hier endlos weiterschwadronieren.
Diesen Bruch haben gottseidank andere schon ausreichend beschrieben:
Kleines Video: “The surprising truth about what motivates us”
http://www.youtube.com/watch?v=u6XAPnuFjJc&feature=player_embedded
Dass das mit der FAZ-bürgerlichen Denk-Infrastruktur und auch der des werten Don schlecht vereinbar ist, sollte offensichtlich sein.
Oder habe ich da was falsch verstanden, werter Don?
Und was hat das jetzt mit dem eigentlichen Thema zu tun? Verstoß gegen Creative-Commons-Lizenzen als Akt des Aufbegehrens gegen das Establishment?
sind eigentlich hotlinks zu wikipedia als quellenangabe eines geklauten wikipedia fotos erlaubt? reicht das?
Mit etwas zeitlichem Abstand fällt viel mehr auf, wie es um das Dasein des Bloggers bestellt sein muss. Normalerweise bespricht man Dinge, die aufregen, erregen, aus der Fasson bringen, mal mit Frau/Freundin, Freunden, Familie, wer auch immer als Vertrauter mit offenem Ohr das eigene Leben bereichert. Und hier? Da wird kopflos in die virtuelle Welt gezwitschert. Niemand da, bei dem man sich mal auskotzen kann, der hilft, wieder zu sich zu kommen? wie ist es um eine Menschen bestellt, der seine Hilflosigkeit in alle Welt hinauskrähen muss und der noch nie gelernt hat, dass man Probleme direkt mit dem bespricht, den sie betreffen. Das Ganze scheint mir weniger ein Problem des Inhalts (Rechte, Lizenzen etc.) als eine Frage der (fehlenden) Umgangsformen.
Lustig wie ennomane und oben groo, das zu einem Fall “Don A.” aufbauschen wollen. Das ist so richtig schöner Neid und Hass, der nur auf eine Gelegenheit gewartet hat sich Bahn zu brechen.
@Robert B: Du beziehst dich auf die konservative Auslegung des ND-Moduls bzw. des Begriffs “Derivative”/”Ableitung”. Folgt man der Ãœberlegung, wäre in der Praxis lediglich eine – ohnehin legitime – Privatkopie entsprechend gekennzeichneten Materials erlaubt.
Das entspricht nach Ansicht vieler CC’ler aber nicht dem Sinn und Zweck von Creative Commons. Eine _unveränderte_ Ãœbernahme von Bildern in eigenständige Textwerke wird daher durchaus toleriert. Bei Musik, Collagen, etc schaut es aus nachvollziehbaren Gründen freilich anders aus (vgl. die eigens nachgeschobenen Sampling-Lizenzen).
@Andrea: Die Wikipedia erlaubt grundsätzlich eine kommerzielle Nutzung und akzeptiert aus pragmatischen Gründen einen Link als Quellennachweis.
Für Bilder und Mediendateien gelten im Einzelfall gesonderte Regelungen, “welche im Einklang mit den Lizenzierungsbestimmungen der Wikimedia Foundation stehen”. Details findest du in den Nutzungsbedingungen, die im Fuß jeder Wikipediaseite verlinkt sind.
Es gibt freilich einen Haken. Das von der Wikipedia verwendete “Share-Alike”-Modul erlaubt eine Verwendung nur unter “gleichen Bedingungen”.
D.h. das Werk, in dem WP-Content verwendet wid, muss anschließend ebenso frei genutzt werden können, wie die verwendete Quelldatei. Damit wird eine Nutzung in kommerziellen Fällen abseits des allgemeinen Zitatsrechts regelmäßig nicht möglich.
Lars #76,
ochgottchen.
Wenn ich schon ‘Gefühle’ entwickle, sind das WUT oder ENTTÄUSCHUNG, VERACHTUNG.
(‘Neid’ ist ein Konstrukt, das besonders bei FAZ-Lesern beliebt zu sein scheint.)
Die entstehen im ‘Fall’ DonA. nicht.
Wieso sollte ich über DonA. zB wütend sein?
Er ist für mich zunächst ein Fall. Eine Kategorie (Oscar Wilde), obwohl mir das zuwider ist.
Jeder ist erstmal der, der er ist.
Aber im öffentlichen Raum gilt das halt nur eingeschränkt.
Dann werde ich ggf wütend oder sonstwas.
Mir ging es aber nicht darum, sondern ganz allgemein um Motivationen, sowohl von FAZ-Seite(eine Struktur) als auch von DonA. Seite.
Und dann ging es mir darum, das -ähem- bürgerliche Motivationsverständnis, das dahinter steht, infrage zu stellen.
Schau Dir bitte das Video an.
Möglicherweise weisst Du dann besser, was ich meine.
Nochmal zu bürgerlichen Ästhetik:
Schirrmacher hat vor ein paar Jahren angefangen, in eben das bürgerliche Nest zu sch..en.
Wieso machte er das?
Selbst ein Schirrmacher ist sich nicht mehr sicher, wie es mit dem
Kapitalismus weitergehen soll.
Wieweit er die bürgerlichen Tugenden mit auskippt, ist mir zZ unklar.
Dazu unterhält er ein kleines Labor mit Querdenkern, denen er ein paar Erdnüsse spendiert.
Wie er es mit den bürgerlichen Tugenden halten soll, weiss er vermutlich selber nicht.
Es wäre nicht ganz so schlimm, wie er es sich macht, wenn er sich zB an das Achsentheorem der Aufklärung halten würde:
Den kategorischen Imperativ.
Und der stünde auch einem DonA. gut an.
Oscar Wilde war da extrem widersprüchlich.
Aus verständlichen Gründen.
Bei DonA. sehe ich das nicht so.
Er scheint die b.Ä. als reine Machtästhetik nicht zu durchschauen.
Anmerkung: ich bin kein Marxist, falls das jemand meinen sollte.
Ich bin Anarchist, wenn überhaupt was, und lehne jegliche ‘Herrschaft’ –ob das Menschen oder Symbolsysteme sind– ab.
Die sind so dumm wie ihre Schöpfer.
Irgendwie habe ich mich hierher verirrt.(Link-Link-Link…)
Also keine Sorge.
Bin schon wieder weg.
@Jo: Ich beziehe mich auf den Text der ND-Lizenz. Dass viele Künstler damit lediglich die Kontrolle über ihr Werk haben wollen, ist mir bekannt, aber die wortwörtliche Auslegung der Lizenz ist nun einmal so restriktiv. Im Zweifelsfalle gilt eben „Take the risk or take the phone.“ Damit fahre ich in meiner Sendung bestens.
schön, auch mal eine andere Perspektive zu bekommen. 81 Kommentare. Hier wird deutlich, dass Qualität mehr Effekte erzielt als Quantität…
Ach so. Also nicht doof, sondern saudoof.
@Lars #82,
SO stelle ich mir einen FAZ Leser vor!
Les’ Dich mal ein, bevor du versuchst, die Welt zu verstehen.
Einstieg: John Zerzan.
Nachtrag zu #83
es sind genau diese Pamperstragenden Fans von DonA, die mich zu meinen Schlussfolgerungen bringen.
DonA ist klug genug um festzustellen, dass die Qualität seiner Anhängerschaft letzlich auf ihn selbst zurückfällt.
Mal schaun.
@84
Dann hat Don dir was voraus, denn du bist nicht klug genug, um zu wissen, dass die plumpen Bshing-Versuche hier niemanden interessieren. Geh woanders spielen.
@#85
lern mal richtig tippen, oder überlässt Du das Deinem Maestro?
Schau mal, lieber Groo, um eine Diskussion führen zu wollen, müsste das Gegenüber ein Mindestmaß an nachvollziehbarer Argumentation liefern. Aber diese Mischung von Unterstellungen und Platitüden – nein danke.
Und auf der Basis Deiner hier hinterlassenen orthographischen Leistungen solltest Du nicht versuchen, anderen ans Bein pinkeln zu wollen.
@Groo: “Irgendwie habe ich mich hierher verirrt.(Link-Link-Link…)
Also keine Sorge. Bin schon wieder weg.”
Offenkundig nicht. Wo hängt’s?
@Soziologe Groo 84:
Hehe, ganz richtig!
Ja, wollen wir’s hoffen.
[…] Diese Geschichte um das Aus des FAZ-Blogs “Ctrl-Verlust” war für mich eine der interessantesten Belege dafür, dass das mit der Meinungsführerschaft im Netz und in unserer so wunderbar pluralen digitalen Welt auch nicht sehr viel anders funktioniert als im echten Leben. Und dass es in der Bloggosphäre und im Web 2.0 auch nicht sehr viel anders zugeht als in einem CDU-Ortsverein am Niederrhein. Ein paar geben den Takt vor, die Herde blökt nach. Mario Sixtus verstieg sich sogar via Twitter zu der Auffassung, die FAZ betreibe “Bücherverbrennung” — weil sie jemandem den Stecker zog, der fortgesetzt und trotz diverser Hinweise der FAZ immer wieder Bilder verwendete, für die er keine Rechte hatte. Trotzdem schrie man weiterhin “Skandal” im Netz und ich bin mir ziemlich sicher, dass es den Skandal verstärkte, dass das Lieblingsfeindbild der Gemeinde, der Herr Alphonso, seinem Ex-Bloggerkollegen nicht beistand und die Abschaltung ausdrücklich verteidigte. Ursprünglich hatte ich ja mal gehofft, dass das Netz dafür sorgt, dass Meinunsgvielfalt und ernsthafte Debatten entstehen können. Wenn ich mir allerdings ansehe, wie vollkommen kritiklos auch in “unserer” Szene vielen A-Bloggern/Twitterern/Facebookern nachgeplappert wird, fürchte ich fast, mich getäuscht zu haben. Sehr schön beschrieben ist die Geschichte u.a. in der “Jungle World”, Teile der Debatte gibt es auch hier nachzulesen. […]
[…] Communities: Foren macht man nicht mehr? Plasticrock, phpbb, Häkelschweine, @haekelschwein, Piggeldy & Frederick, Facebook und soziale Netzwerke als Community-Ersatz? Facebook-Verweiger, Schwachstrom e.V, der Forenbeitrag mit den Anmeldezahlen, Neon-Artikel über den, der seine Daten freiwillig verkaufen wollte,  Facebook-AGB, Lehrer und Journalisten lesen die AGBen gerne, Kommentarfunktion als Forenersatz? Oder Forum als Kommentarfunktionsersatz? Das relevanteste Blog der Welt. Foren und Vorteile, vbulletin als CMS, WordPress als CMS, die kritische Forenmasse. Kommunikation sind keine Monologe, Spezialforenmitglieder wollen nicht nur über ihr Spezialthema sprechen, buddypress. Domian. Elektrischer Reporter: Phase 1, 2, 3, Mario Sixtus, Interview, epileptische Anfälle der ZDF-Zuschauer, videopunk, Webvideotage, 140 Sekunden. Gehört der El-Rep ins Hauptprogramm? Und Bertie war mal mit seinen Eltern im Kino. Das Foto. El-Rep zu schnell? KDD (Staffel 1*, 2*, 3*). Schaut man eigentlich noch fern? Mainzer Tage der Fernsehkritik: Internet böse. Und Antipremiumcontentlieferant. Gutjahr hat’s gerettet, Kritik an Ranga Yogeshwar überhöht. Harald Lesch als Knuddelbär (mit höchstem Respekt gemeint!), Tipp: Lesch bei den Elementarfragen. Skeuomorph. Kommt aus dem Griechischen. Internes: Wir flattern für Hardware. Und uns selbst. Tim’s Tweet. Internetdienste: Diffusion of innovation (Wikipedia), Technology adoption lifecircle (Wikipedia) Soulmib’s Rock’n’Roll, trunk.ly als Linksammeldienst, wortkomplex bei delicious, Pinterest, Floyboy bei Google Reader, Diaspora, Wortkompkex und Floyboy bei Diaspora, Demolition Man* und die Franchise-Kriege im Internet, Sascha Lobo über die early adopter (aka Idioten), soziale Netzwerke in Unternehmen. Telefonnummern, Veröffentlichen oder nicht? Stern TV findet eine E-Mail-Adresse!!!elf1! Telefonbücher gibt’s auch online, Spamanrufe, Marcophono. Der ‘Gefällt-mir’-Button: Gerichtsentscheidung, Datenschützer mögen den Like-Button nicht, Bundesdatenschutzgesetz, Google Analytics, Social Filtering, Webserverstatistiken: Warum sammele ich eigentlich die ganzen Daten? Piwik ist datenschutzkonform einsetzbar, manchmal interessieren IP-Adressen doch, Karl E. Weick. Geburtstagswünsche: John de Lancie, William Shatner, Leonard Nimoy. Lesetipp: Ich, Q*. Spock vs Q. Vic Fontaine im Duett mit Benjamin Sisko. Q ist hungrig. Herzlichen Glückwunsch, Twitter. Follow your interessts. Twitterstammtisch in Göttingen sehr empfehlenswert. Termin des Hörerstammtisch legen wir das letzte mal fest. Kommentiert bitte nicht. Themen, die’s nicht in die Sendung geschafft haben: Googlebook Settlement, FAZ.net und die Blogger: Don Alphonso hört auf. Causa mspro und Reaktion von Don Alphonso. iPad 2, hermetisches E-Mail-Schreiben, NYT mit neuer Paywall. Glitzeranaloops, The Event zu erklären ohne zu spoilern ist echt doof. Spoilern sei doof. […]
[…] Große Freude: Wir hatten sogar einen Kommentar! Weil wir letzte Woche im Abspann von DonAlphonso und mspr0 gesprochen haben… Dabei wollten wir doch nur irgendwann auf das Thema “FAZ und die Blogger” hinaus. Ist es gesellschaftlich relevant, dass FAZ.net mit der Einbindung von Bloggern neue Wege ausprobiert? Wie z. B. mit dem ehemaligen FAZ-Blog Ctrl-Verlust (mspro zu seiner Causa, Carta dazu und DonAlphonso darüber) und Stützen der Gesellschaft (der Stein des Anstoßes). […]
[…] Also: Welche Lizenz? Klar, die CC0 Lizenz ist eigentlich das, was dem “Kein Urheberrecht” weitestgehend entspricht, aber ich mag die ganze CC-Lizenz Geschichte einfach grundsätzlich nicht. Ich finde sie mit all ihren Optionen viel zu kompliziert und in ihrer Ausgestaltung dann doch viel zu sehr dem Urheberrecht anbiedernd. CC ist irgendwie so bürgerlich-alternativ, der Bioladen des Urheberrechts. Ich möchte da einfach nicht teil von sein. […]