Lustig. Bei Carta, diesem in “Umstrukturierung” begriffenen Projekt, fasst man die nicht gerade dolle Entwicklung der Blogaktivitäten von Robert Basic und seinem Ex-Blog Basic Thinking so zusammen:

Blogkrise verschärft sich
Manche Blogs werden zwangsgeräumt, andere versteigert oder verschenkt. Manche lancieren Spendenaufrufe, andere geben ganz auf oder relaunchen, was das Zeug hält. Und einige kommen gar nicht aus den Puschen oder sind eingefroren

Das ist amüsant, denn diese “Blogkrise” gab es schon immer. Treffender wäre vielleicht: “Bloggen mit kommerziellen Interessen in der Krise”. Das träfe es – was macht eigentlich Adnation? – schon besser.

Nur stimmt auch das nicht. Wenn man sich etwas umschaut, gibt es gerade einen enormen Blogboom mit bezahlten Autoren, guter Präsentation und mehr oder weniger neuen Ideen. Bei den viel geschmähten Holzmedien nämlich.

– Spiegel Online. 6 Blogs. Meiner bescheidenen Meinung nach berechenbare Aufreger (Fleischhauer und Augstein als Stichwortabspuler) oder sauöde (Kammerer, Lobo, Diez und Berg) Standardthemen. Aber hey, Spiegel Onschleim und wirklich phatte Präsi!

– Süddeutsche Zeitung Magazin: Hat gleich eine Woche später nachgezogen. Saulangweiliges Österreichding, der Sohn vom Witzigmann lernt kochen, leider aber nicht schreiben, PR-Frau in Kalifornien macht das 137.345ste Gossipblog. Als hätte sie nicht schon einen Haufen auch nicht gut laufender Blogs.

– Zeit: Macht ein Wikileaksblog, dem Vernehmen nach soll bald noch mehr kommen.

Und niemand nimmt einen Blogger dafür. Man kommt nicht mal auf die Idee. Man nimmt einen Werber, eine PRlerin, hauseigene und freie Journalisten. Aktive, handelsübliche Blogger? Nö. Will man nicht.

Ich will nicht sagen, dass es gerechtfertigt ist, denn fast alle Versuche mit normalen Journalisten sind schlecht gelaufen. Man braucht ganz andere Qualitäten als das, was Journalisten normalerweise mitbringen, und das Nichtfunktionieren sieht man sehr schön, wenn die gut präsentiert werden, und trotzdem kommen keine Kommentare. Und das ist das Paradox: Es gibt jede Menge – meines Erachtens falsche – Entwicklungen, Chancen und Projekte.

Aber die sind nicht für Blogger da. Die können weiter im Internet rumstöpseln.