Zahlenspielereien, Rankings und Blogoscoop
Das Thema eines allgemein akzeptierten Blogcounters taucht immer wieder mal auf. Der letzte gut gemachte Versuch von Dirk Olbertz, mit Blogscout einen derartigen Dienst zu etablieren, scheiterte an einigen Unzulänglichkeiten von Bloggern, denen das nach vorne kommen in der Liste zu wichtig war, um sich an Regeln zu halten.
Jetzt versucht sich Blogoscoop mit einem etwas anderen Ansatz wie nutzerdefinierten Ranglisten und einigen Communityeigenschaften ebenfalls auf diesem, nun, nennen wir es mal Markt der Eitelkeiten. Was mich ein wenig überrascht hat, waren die asymetrischen Reaktionen: Eine ganze Reihe von Tech/Web2.0-Bloggern zeigte sich begeistert, andernorts gab es so gut wie keine Reaktion auf die Ankündigung. Und das, obwohl so ziemlich jeder der bekannteren deutschen Blogger bei Blogscout war – mit Ausnahme gewisser Leute, die behaupteten, dass Blogscout falsch zähle, ihre Serverstatistiken richtiger seinen oder sie so unfassbar tolle Zahlen hätten, dass sie sich da gar nicht zu registrieren bräuchten, oder denen es einfach egal war. Allerdings waren die Blogscoutzahlen für die, die wirtschaftlich etwas erreichen wollten, der absolute Massstab für ihre “emerging Markets”.
Ich habe meine Zweifel, ob es möglich sein wird, wieder einen verbindlichen Counter einzuführen, der grosse Teile der Blogosphäre erfasst. Einerseits waren viele froh, als Blogscout verschwand, weil es den Rankingdruck genommen hat. Andererseits hat sich seitdem so eine Art Zahlenfetischismus herausgebildet, der nicht im Mindesten auf belegbaren Fakten, sondern auf Behauptungen beruht. Man muss nur mal schauen, welche Leute bei welchen Blogparaden irrwitzig gute Zahlen vermeldet haben, wer in ein paar Monaten 1000% mehr Besucher erblogt haben will. und welches weitegehd inhalt- und kommentarfreie Lohas-Portal gerade mit der Behauptung von 50.000 Nutzern am Tag auf der Suche nach Grossmüttern zum Erzählen war. All diese Leute tendieren entweder dazu, den Counter nicht zu nutzen, oder aber, die Ergebnisse zu manipulieren.
Und dann sind da noch die sog. Topblogs, die allesamt eine seit anderthalb Jahren andauernde Phase der Stagnation durchmachen. es sieht für mich so aus, als hätten diese Blogs einen maximalen Leserkreis erreicht, und jetzt geht es nur noch darum, Zu- und Abflüsse von Lesern auf einem Niveau zu halten. Manche steigern ihre Zahlen vielleicht noch durch eine höhere Postingfrequenz, Trollfütterung, fragwürdige Angebote, Mitmachspiele, etc. pp., aber sehr viele stossen gleichzeitig an eine Grenze. Das muss nicht im Mindesten schlecht sein, für normale Blogger ist nach meinem Erleben bei 1500, 2000 Besuchern und 60 Kommentaren am Tag der Punkt erreicht, wo das Hobby anstrengend wird. Nur für diejenigen, die mit diesen Zahlen Geld verdienen möchten, ist eine Stagnation natürlich Gift. Bloggen kann wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn es der heisseste Scheiss ist, und diese Phase ist definitiv vorüber, ohne dass es Blogger oft geschafft haben, auf Basis der stürmischen Entwicklung ein solides, publizistisches Geschäftsmodell für die Zeit der Etablierung aufzubauen.
2006 ging es bei Blogscout eigentlich nur darum, das Ding wachsen zu sehen. 2008 gibt es die Blogosphäre – falls es sie je gab – nicht mehr, es gibt sehr unterschiedliche Interessen an Zahlen, ihrer Vertuschung oder ihrer Ãœbertreibung. Das eigentliche Kernproblem, dass nackte Zahlen so gut wie nichts über den tatsächlichen Einfluss, die bedeutung und den Wert eines Blogs aussagen, wird auch Blogoscoop nicht lösen können: 10.000 durch Googlespamming fehlgeleitete Sucher sind immer noch was anderes als 100 Leser, die ein Blog zu schätzen wissen.
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Blogosscope ist mir wurscht. Ich habe z.B. mal eine zeitlang beim Bloggeramt mitgemacht, aus Neugier und hab mir das angeguckt: der ewig gleiche Müll wird hochgejubelt, da wird gedisst (Bewertungspunkte entscheiden massiv übers Ranking mit), da werden Seilschaften gebildet….
nach nur 3 Monaten reichte es mir und tschüß. Das alles braucht kein Mensch. Ach ja, in der zeit, in der ich dabei war beim Bamt, hab ich ganze 30 Leute von da als Referrer bekommen, also eine höchst selbstreferenzielle Angelegenheit, die nix bringt, wenn es einem um echte Leser und Interessenten geht als Blogger.
Wer braucht die Scheiße also? Ich nicht.
Ich hatte mich bei blogscout abgemeldet, als das “Kuschel-Ranking” eingeführt worden ist.
Das Grundproblem: Reine Besucherzahlen bilden nicht die Relevanz (was immer das ist) ab und sind anfällig für Manipulation. Dagegen soll die “Weisheit der Massen” helfen und per Linkzählung, Bewertung usw. eine realistische Einordnung ermöglichen – auf blogebene oder auf Beitragebene.
Das kann nicht beides klappen, da die Blogs nicht mehr im eigenen Saft kochen. Früher wurde aufgehorcht, wenn mal blogs oder blogger in Medien vorgestellt worden sind. Oder die unsäglichen Zeitungsseiten mit den “Kommentaren aus der blogger-Szene”. Sah aus wie Menschen vom anderen Medienstern. Exotisch und denen muss man einen eigenen Käfig geben. Hagenbecks Völkerschau reloaded.
Fast unmerklich werden blogs normal und ein Teil der Informationslandschaft – obwohl sich einige Betonkopf-Journalisten heftig wehren.
Erschwerend kommt die grosse Zahl hinzu. Die Relevanz beschränkt sich nicht mehr auf 200 A- und B- Blogger, was Rivva zu einem Dienst macht, der etwas von Dinosaurier hat. Oder soll der Nutzer wirklich glauben, dass die Dutzend gleichen blogs, die in Rivva regelmässig die “Top-Nachrichten” kommentieren, die Agenda-Setter bilden?
Ich wiederhole mich, aber ich bin von der Entwicklung der blogs in Deutschland enttäuscht. Gerade für die selbsternannte Blogger-Avantgarde ist ein Magazin-Layout schon die höchste der Innovationen.
Auf der re:publica klopft man sich gegenseitig auf die Schultern und bei nach den barcamps wird über “Noshows” und T-Shirts berichtet. Themen und Diskussion sind nebensächlich.
Ein wenig Stillstand. Und daran wird auch der nächste Relevanz-Counter nichts ändern.
Stillstand?
Ich behaupte sogar, es geht nach unten. Bloggen ist definitiv durch.
Ich würde eher von einer Wachstumskrise sprechen, Blogs als system werden nicht “durch” ein, weil Gespräche nicht durch sind. Und schon morgen kann einer kommen, der es besser macht und sinnvolle Dinge über wichtige Themen schreibt. Die Chancen werden nicht schlechter, nur hat die Spitze beim Versuch, etwas anderen, besseres, zu werden, versagt – das Ergebnis heisst Adical, abgefuckte Punks, die das letzte Stück Sicherheitsnadel verticken wollen.
Aber das ist nicht das Problem, solange andere nachkommen.
Bloggen ist genau das, was die großen Medienhäuser daraus machen. So sehr man sich auch an deren Pamphleten abarbeiten kann. Zurückzuführen auf das Berliner Meinungskartell diverser Netzwerkblogger.
Ähnlich wie die Netzwereker und der Seeheimer Kreis der SPD. Die einen haben eine große Volkspartei zerstört. Die anderen das Bloggen. Beides wurde für die Interessen weniger geopfert.
[…] Ups, gerade lese ich, dass es die Blogosphäre ab 2008 nicht mehr gibt. Egal, ich kann auch ohne weiterposten. Vermiss ich sie? Nö. Sollte man es? Vielleicht. […]
Kluge Gedanken zu einem interessanten Thema. Tatsächlich ist es eine spannende Frage, ob wir es mit blogoscoop schaffen werden, einen verbindlichen Zähler zu etablieren.
Beim oberen Ende, also den A-Bloggern, sind wir selbst etwas skeptisch. Nicht aber, was den Long Tail betrifft. Da spielt zunehmend die Musik: Es werden immer mehr Blogs, in immer mehr Nischen. Das genau aber macht die Sache unübersichtlich und wir hoffen, dass der von uns gewählte Ansatz hilft, hier mehr Durchblick und Orientierung zu schaffen.
Spannend ist auch, was Strappato zu bedenken gibt: Die einst klare Trennung zwischen “normalen” Medien einerseits und Blogs auf der anderen Seite löst sich ganz allmählich auf. Ich sehe das positiv und hoffe, dass die deutsche Blogosphäre damit auch aus ihrer “Biotop-Situation” herausfindet.
Ich bin regelmäßg beeindruckt, wie scheinbar ernst “das Bloggen an sich” in Deutschland diskutiert wird, ohne dass Blogs bislang auch nur ansatzweise die politische Relevanz zu Teil werden konnte, wie in den USA. Das liegt vermutlich u.a. auch daran, dass der Input aus den Online-Angeboten der Massenmedien fehlt. Den Menüpunkt Blogs gibt es -sieht man mal von wenigen Ausnahmen ab- so gut wie nicht und für neue potientielle Leser fehlen die Filter, die sie an die Blogosphäre heranführen könnten. Die Referenz, die den Bloggern von außen zu Teil werden müsste(vgl. etwa Guardian Technology und andere) übernehmen sie selbst und stolpern in das, was allgemein als “Bloggen über Blogs” rüber kommt und einen “Erstleser” zurecht in Unverständnis, wenn nicht leicht angewiedert zurücklassen muss.
Ein Ausbruch aus diesem Dilemma scheint nur möglich, wenn entweder die großen Seiten der alten Medien ihre Strategie ändern, oder von Gruppen kompetent geführte Blogs, die Filterfunktion erfüllen, die der deutschen Blogosphäre u.a. durch den (übermässigen) Erfolgs des BILDblogs und diverser “professionellen” Journalistenblogs bislang entgangen ist. Vielleicht bedarf es dazu aber einfach der Freude am Bloggen. Ohne Firma, ohne Geschäftsmodell und insbesondere ohne (virales) Marketing.
Hmmm – ist es für mich als normalen Blogger wichtig zu wissen, welche und wieviele Leser ich habe? Ich war zwar damals bei Blogscout angemeldet, aber wenn es hochkam hab ich einmal pro Woche in die Statistiken geschaut. Wenn überhaupt ich mal dran dachte. Es hat mich nicht interessiert, aber es hängt bei meinem persönlichem Blog auch gar nichts davon ob zu wissen ob ich viele oder wenige Leser habe. Dass nur die wenigsten aktiven Leser kommentieren ist mir bewußt, die größte schweigende Mehrheit liest halt ebend so mit. Ich weiß noch nicht mal wieviele Leute beim NGC mitlesen. Es wäre sicherlich mal spannend da nachzuschauen, aber im Grunde ist es für einen privaten Blogger ohne kommerzielle Gewinnabsicht relativ egal zu wissen wieviele Leser man hat. Es nimmt einfach den Druck aus dem Schreiben raus. Das Kriterium für viele Leser heißt: Schreibe gute Texte. Das wird sich so schnell nicht ändern. Der Rest, die Leser, die kommen dann von selbst.
Als die Blogosphäre noch in den Kinderschuhen steckte – damals in Zeiten von Pyra Labs als einzigem Hoster, unabhängig von Google und Co. – hat es bestimmt ein dreiviertel Jahr gebraucht bis ich den ersten Kommentar überhaupt im Blog hatte. Heute geht das bestimmt etwas schneller, aber wenn man ehrlich ist: Für die kleinen, privaten Blogger mag ein Tool wie Blogoscooped sicherlich nicht unbedingt das Maß aller Dinge sein – immerhin aber besser als wenn ungefragt Daten von einem mit Google Analytics abgegriffen werden und man das halt nicht weiß. Denn Google Analytics hat die Lücke nach Ende von Blogscout sehr rasch sehr dominant besetzt. (Und ja, man müsste normalerweise in der Datenschutzerklärung im Blog drauf hinweisen, dass die Daten mit Googel Analytics abgegriffen und verarbeitet werden. Tut aber kein Mensch oder wenige.)
Ad Astra
Man sollte zwischen den Statistiktools wie Google Analytics und den Ranking-Diensten unterscheiden. Ich benutze statcounter als free-Version und weise darauf auch hin.
Die blogscout-Lücke existiert weiter, weil blogscout eben Ordnung in die deutschen blogs gebracht und damit dies handhabbar für die Vermarktung gemacht hat. Vermarkter können zwar mit den Besucherzahlen von blogs argumentieren, mal abgesehen von der Glaubwürdigkeit von countern und Selbstaussagen, aber es fehlt die Einordnung. Sind 2000 unique visits viel? Wieviele haben andere blogs oder andere mit ähnlichen Themen?
Genutzt hat statcounter nur einer Handvoll Kommerzbloggern, u.a. die, denen adical-Lobo schnellen Reichtum versprochen hat. Beim Blogoscoop wird das ähnlich sein. Wie man sehen konnte, wird der neue Dienst ja auch selbstgemachte Rankings bieten, nach Tags, Region, usw. Wie gemacht, um dies in klingender Münze umzuwandeln. Davon wird kein blog besser.
[…] Blogs am Ende, lange lebe das Blog Veröffentlicht in Nicht kategorisiert by ugugu am Februar 27th, 2008 Blogranking war gestern. Um neue Blogperlen zu entdecken sind Listen wie blogug 100 unterdessen definitiv out. Ãœber die Gründe will ich hier gar nicht lange Philosophieren. Vielleicht bringt es folgender Satz an der Blogbar auf den Punkt: Bloggen kann wirtschaftlich nur erfolgreich sein, wenn es der heisseste Scheiss ist, und diese Phase ist definitiv vorüber. […]
Markus (Nr. 8): Die fehlende Relevanz der Blogs in Deutschland liegt sicher nicht nur an den etablierten Medien und ihrer Tendenz, sich gegenüber Blogs abzuschotten.
Ein wesentlicher Teil des Problems dürfte darin liegen, dass Meinungsmacher und die Bildungselite bei uns Blogs schlicht noch nicht für sich entdeckt haben.
In den USA braucht beispielsweise jeder Professor für Volkswirtschaftslehre, der etwas auf sich hält, ein eigenes Blog. Bei uns hingegen müssen die führenden Vertreter dieser Zunft noch nicht einmal erklären können, was ein Blog überhaupt ist.
Und ein Wort noch zu Strappato (Nr. 10): Muss man denn Statistiken über Blogs immer nur unter dem Gesichtspunkt der Monetarisierung sehen? Kann man Blogs nicht auch einfach nur aus Spaß und Interesse dahingehend vergleichen, wer gerade mehr oder weniger Traffic hat?
Blogscout hatte gegen Ende über 3000 Blogs gelistet, wenn ich mich recht erinnere. Die Frage der Monetarisierung war dabei allenfalls für die oberen 10 % relevant. Und wirklich interessant wurde es im Grunde für noch viel weniger Blogs.
Hallo. Das ist zwar offtopic, aber kann sich auch mal jemand von Euch dauerhaft kritisch mit dem hanebüchenen “Deutsche Startups” Blog mal befassen.. wenn ich folgendes Posting lese:
http://www.deutsche-startups.de/2008/02/27/gastbeitrag-von-prof-hendrik-speck-mehr-profildaten-verfuegbar-als-zustasi-zeiten/#comment-10167
von einem sogenannten Experten, der dann den folgenden Satz von sich lässt:
“Gemeint ist damit das biographisch bedingte Durchwandern und Verlassen einzelner Plattformen – SchülerVZ ist für Jugendliche sicher faszinierend, spätestens mit der ersten Hochschulvorlesung kommt Facebook,”
dann frage ich mich ob der “Experte” von bestimmten Investoren cofinanziert wurde, bzw. nett gefragt wurde, ob er da noch Facebook reinschreiben kann… denn ob man jetzt StudiVZ mag oder nicht, das ist immer noch das Netzwerk, in der fast jeder deutsche Student ist, und auch wenn man StudiVZ kritisiert, Facebook hat definitiv noch mehr Userrevolten hinter sich und geht mit Daten auf jeden Fall schlechter um (schon allein weil mit Sitz in den USA) als StudiVZ.
Genutzt hat statcounter nur einer Handvoll Kommerzbloggern, u.a. die, denen adical-Lobo schnellen Reichtum versprochen hat.
Ich nehme an, Du meinstest damit den Blogcounter. Sehe ich nicht so, dass der nur den Adicalinskis genutzt hätte. Auch wenn deren Interessen an diesem Tool natürlich handfester waren als meine, da es mir mit meiner kleinen Privatveranstaltung weder um Grimme- noch um Tausendkontaktpreise zu tun ist.
Ich fand es einfach von der empirisch/methodischen Seite her gesehen spannend, wie Dirk Olbertz versucht hat, eine blogspezifische Währung zu etablieren. Dass SEO-Geschraube und linkgeiles Rumgeklicke diesen Ansatz letztlich gekillt hat, bedaure ich nach wie vor sehr.
Aber damit ist das Thema eigentlich auch durch, denn ich sehe nicht, dass blogoscoop, blogrolle.net oder wer auch immer im Moment das Potential haben, weite Teile der Blogszene repräsentativ abzubilden, wie es der Blogscout zwischenzeitlich mal geschafft hatte.
Nachtrag: Jetzt bin ich selber schon so verwirrt. Im ersten Satz meines vorigen Kommentars meinte ich natürlich nicht den Blogcounter, sondern den Blogscout-Counter. Schulligung!
@ Matthias(Nr.11)
ich stimme zu, dass Hochschulprofessoren und Wissenschaftler im Allgemeinen fehlen, dass liegt vor allem aber meiner Meinung nach an den Gründen, die ich genannt habe.
Wenn in Deutschland ein Professor, von ähnlichem Bekanntskeitsgrad wie vielleicht Paul Krugman für eine große Zeitung bloggen würde, bin ich mir relativ sicher, dass innerhalb kürzester Zeit Kollegen bzw. Konkurrenten ihm nachfolgen würden.
Die Zeitungen würden davon ebenso profitieren, indem sie Einträge sowohl in der Printausgabe als auch im Netz veröffentlichen könnten und den Diskurs mit anderen Zeitungen, der bisweilen nur noch im völlig verstaubten Presseclub stattfindet, endlich wieder aufnehmen könnten, anstatt die allwissende Gatekeeperfunktion endgültig ad absurdum zu führen(siehe Spiegelabschreibe aus aller Welt).
Anstatt dessen erleben wir einen Deadlock zwischen den großen Zeitungen im Netz, die Blogs allenfalls mal als witziges Experimentierdings für Jugendliche (a la Zeit Zünder)einrichten.
Dass Wisenschaftler das Netz selbst für sich alleine “entdecken”, halte ich indes für eher unwahrscheinlich, da Ihnen die Expertise, der öffentlichkeitswirksame Anreiz und die Zeit fehlt, um einem Blog auch Reichweite zu verschaffen(schließlich wollen sie doch auch Gutachten schreiben und eingeladen werden).
Wenn es hingegen Projekten wie Blogoscoop gelingen könnte, nicht nur ein Statistikportal zu bleiben, sondern auch inhaltlich hilfreiche Fäden zu spinnen, gibt es vielleicht die Möglichkeit eine tatsächliche Lücke zu schließen(nicht die, welche die Zoomer-Macher meinen gefunden zu haben).
Na ja, da gibts doch bei DerWesten das Blog vom Leggewie und das von Herrn Tolan. (Nicht schlagen, ich weiß auch dass die allenfalls jedes Schaltjahr aktualisiert werden…)
Ad Astra
[…] Seit einiger Zeit bin ich mit diesem Blog (Alpha)tester des Blogvermessungstools Blogoscoop und glaube, dass weder Blogscout noch das, was aus Blogoscoop werden kann, einem Jahrmarkt der Eitelkeiten ähnlich sehen muss. […]