Kellnern, das bessere Profibloggen
Gerade eben waren diverse Leute auf dem Werbevermarkterkongress Re:Publica so freundlich, den auch von diesem Blog hier geleisteten Bemühungen gegen eine Dominanz der Blogosphäre gegen Käuflichkeit und das, was sie “Professionalisierung” nennen, eine recht hohe Effizienz zuzusprechen. Es ist immer nett zu wissen, dass auch so ein Blogvermarkter-Auditorium immer an einen denkt, wenn man fern den Berliner Niederungen in angenehmer Umgebung, mit guten Freunden und vorzüglichem spätem Frühstück verbleibt.
Eines vielleicht voraus: Es schmerzt mich schon, dass ich das widerlichste präsentierte Geschäftsmodell der dort Vortragenden, die PR-Agentur Trigami und ihren Gründer Remo Uherek noch nicht in folgende Empfehlungen einschliessen kann, denn wenn ich einem eine wirklich unerfreuliche Tätigkeit wünschen dürfte, wäre er es. Ich halte Trigami in seiner Gewissenlosigkeit und vollkommen unreflektierten Koofmichtum für das grösste Problem, das es innerhalb der Blogosphäre zu lösen gilt, da helfen auch keine Versuche, zu Weihnachten drittklassige Schokolade, offensichtlich deren Begriff von Medienarbeit, zu schicken.
Aber die anderen, namentlich Sascha Lobo von Adical und Peter Hogenkamp von der Blogwerk AG: Wenn das wirklich stimmt, dass die Umsätze so lächerlich niedrig sind, knapp 250.000 Euro bei Adical und nur 50.000 bei Blogwerk, wenn ich mich nicht verhört habe, bei Lobo kommen die Fahrtkosten raus und Blogwerk hat mit 300.000 Views von Bannern 0 Euro verdient – sorry, ganz klare Ansage: Lasst es bleiben und geht kellnern. Das wird nichts mehr.
Der Werbemarkt hat ein Überangebot von Werbeplätzen. Blogs sind da nur eine Alternative unter vielen, und das mit nicht wirklich guten Informationen über die Leserschaft. Ich sehe nicht, wie da noch signifikante Zuwächse bei den Lesern kommen sollten, und selbst wenn: Nehmen wir mal an, die Blogwerk AG schafft das Kunststück und vervierfacht ihre Nutzerzahlen, kommt damit mit allen Blogs unter die Top 20 der meist besuchten deutschsprachigen Blogs – wie gross sind dann die Jahresumsätze durch Werbung? 200.000 Euro? Oder vieilleicht mit etwas Glück 300.000? Selbst dann wird man Problme haben, ordentliche Leute ordentlich zu bezahlen. Ein halbwegs passabler Journalist kostet fest angestellt 50.000 im Jahr, mit allen üblichen Abgaben, oder man macht es eben weiter so wie bisher: Viele Artikel raushauen, die den Schreibern jetzt nicht wirklich viel Geld einbringen. Wie das lokale Schmarrnblatt für freie Autoren, nur eben jetzt die Nische als Ersatz für den Kaninchenzüchterverein. Bei vier Gründern, die 1/3 des Umsatzes von Adical erhalten, und dazu den ganzen Verwaltungs- und Vertriebsaufwand haben, ist das am Ende auch nicht viel mehr als ein Praktikantengehalt in Berlin.
Jenseits aller persönlichen und ideologischen Vorbehalte, die man gegen die Blogvermarktung haben kann: Es lohnt sich nicht, selbst wenn man den ganzen damit verbundenen Ärger rausrechnet. Kellnern ist sicher lukrativer. Wenn die Leute klug wären, würden sie die Re:Publica zu einer ganzjährigen Bloggerkneipe “Zum lustigen Twitter-Iro” umbauen, schliesslich sind 800 Stammgäste so einiges, auf die Viraleffekte setzen, und Hogenkamp eine Lizenz für Zürich geben. Das Problem ist weniger, dass die aktuellen Zahlen schlecht sind, das eigentliche Problem sind die Aussichten für die kommenden Jahre. Sehr viele vermarktete Blogs werden nicht mehr grösser, das zu erwartende Wachstum beim Umsatz wird also nicht so stark ausfallen, dass es oberhalb der Fixkosten sehr viel mehr zu verdienen gibt.
Vielleicht sollten sich die Leute also mal eine grundsätzliche Frage stellen: Gibt es überhaupt einen Markt für Werbung in Blogs, ist das Angebot ordentlich entwickelt, und wenn nein, was würde es kosten, das zu tun, und lohnt es sich dann? Übertragen würde ich das Bloggen vielleicht mit einem Bergbau vergleichen: Lobo und Co. glaubten, dass das gewonnene Erz hohe Marktpreise erzielt, eine einzigartige Qualität hat und da noch viel mehr zu finden ist. Nun sind die Marktpreise aber wegen des Überangebots und der Finanzkrise nicht mehr so gut, die Einzigartigkeit wird vom Markt nicht erkannt, und recht viel mehr gibt das Bergwerk auch nicht her. Das ist natürlich blöd, wenn man im Jahr davor Sturzbäche von Geld versprochen hat, das nervt Investoren , Beteiligte und diejenigen, die daran glaubten. Aber hey, der wilde Westen ist voller aufgelassener Goldminen, und es sind und waren Werber, die das grosse Geld versprachen. Lobo bohrt längst woanders.
Das sollte einem zu denken geben, und die Entscheidung für das Kellnern leichter machen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Der Witz ist doch folgender: Der Werbewert in Blogs ist theoretisch so hoch, weil allgemein der Blogosphäre eine hohe Credibility attestiert wurde. Sobald jedoch so ein Schmarrn wie trigami gestartet wird, zehrt das an der grundlegenden Eigenschaft.
Ohne Herzblut, ohne Leidenschaft ohne eigenständige Meinung sind Blogs einen Furz wert, weil es dann wieder auf die Reichweite ankommt.
Ansonsten gibt es nur noch die Chance eines digitalen Fachverlages für Blogs. Das hätte Adical in Angriff nehmen müssen, denn dann ist die Zielgruppe spitzer und die Möglichkeit vorhanden wesentlich höhere TKPs einzufordern. Da ihr Netzwerk aber thematisch kunterbunt ist, ist das alles sehr sehr dürftig.
Nix gegen Pioniere, ausprobieren und locker-flockig. Dann darf man aber auch keine Vokabeln wie “professionell” in den Mund nehmen und die Einnahmen eines SPON-Vermarkter erwarten.
Anders gefragt: Welcher Blogger in Deutschland kann sich aufgrund von Werbebannern auf seinem blog ernähren? Selbst die Nummer 1 schafft das ja nicht. Also sind solche Podiumsdiskussionen eh fürn Arsch, weil Trigami natürlich vom Long Tail lebt und Geld verdient.
Es müsste daher nicht heissen: Geld verdienen mit Trigami, sondern Trigami verdient Geld mit Bloggern.
Adical hat noch nicht mal geschafft sich selbst zu ernähren. Das ist irgendwie noch bitterer angesichts des kommunikativen Stress, welches das Vorhaben nach sich gezogen hat.
Der Zufallsmitschnitt aus dem Stream zeigt in Bild und Ton:
Nein, Don Du hast Dich nicht verhört.
mein erfahrungsbericht aus mehreren jahren websitebetrieb: ja, man kann davon leben, mehr schlecht als recht. und selbst dafür braucht man einen mindesttraffic von mehreren tausend besuchern am tag, drunter kannst dus direkt vergessen. denn: entweder ganz oder gar nicht, vollzeit-profi mit unsicheren einnahmen die reichen können oder nicht. auf jeden fall sich den arsch aufreissend für schmales geld. oder eben hobby-webmaster, der nur seine serverkosten im monat reinbekommen will/kann. von letzterem kann man selbstverständlich nicht leben.
ach ja: ich bin *kein* blogger, sondern betreibe ein informationsportal. blogs sind im allgemeinen – genauso wie communities, nur aus etwas anderen gründen – ungeeignet, um damit nennenswerte webeeinnahmen zu erzielen.
leute, hört mit der innenorientierung auf. die ausgangsfrage lautet nicht: wie verdiene ich geld mit meinem blog? sondern: was kann ich dem werbekunden bieten, damit sich eine werbeschaltung für ihn lohnt?
blogs sind da naturgemäß schlecht aufgestellt. kein werbetreibender will diese illoyale meinungsabsonderei in artikeln und kommentaren. viel zu unsicher fürs geschäft. kommentierte banner? son quatsch, ich will als werbetreibender nicht, dass in einem öffentlichen forum meine marketingstrategie (secret sauce) auseinandergenommen wird. was ich will ist klassische one-way-kommunikation. hier, user, friß das. oder lass es bleiben, aber dann analysier doch bitte nicht öffentlich mein werbemittel.
zweitens: blogs sind interaktiv. interaktion ist schlecht für werbung. warum? die werbewirksamkeit nimmt rapide ab, wenn user mit lesen von zumeist nicht im geringsten auf die werbung zugeschnittenen texten bzw. kommentieren (=ablenkung) beschäftigt sind. der werbewert geht dann schnell gegen null.
also, was allenfalls geht sind fach-nischen-blogs, die konkret nur ein thema beackern. dieses thema muss auch ein thema für den werbetreibenden sein. er muss seine produkte ja irgendwie integrieren können.
so, und dann brauchst du traffic, wie gesagt. massig traffic. so viel traffic, wie ihn nur eine hand voll a-blogger haben. und das wie gesagt in einer begrenzten nische, also fast unmöglich. plus du brauchst die fachliche kompetenz, um als autorität irgendwann mal wahrgenommen zu werden. plus die unternehmerpersönlichkeit. plus viel viieeel zeit, mindestens zwei jahre bis zum ersten nennenswerten verdienst einkalkulieren. plus mindestens für ein jahr frischgeld hinterlegen. und jetzt träumt weiter von eurem “leben von der website”.. nur die besten kommen durch, einer von hundert. spielt lieber lotto. oder geht kellnern. unfähiges pack.
rant over.
[…] Eben noch ging es um Adical und Trigami1 und Geld mit Blogs. es gibt definitiv einfachere Möglichkeiten als mit Blogs Geld zu verdienen (siehe dazu Don Alphonso aktuell). Wie weit wer überhaupt damit verdient, scheint wenig ausgemacht und öffentlich. Ist ach egal. Es sind sicher eher weniger als mehr Leute. So ähnlich wie be der G€MA. […]
“Der Werbemarkt hat ein Überangebot von Werbeplätzen.”
Ja klar. Mein Dackel hat eindeutig ein Überangebot von Bäumen. Trotzdem gibt es Bäume an denen er sein Bein hebt und andere an denen er es nicht tut.
Ich habe den Stream ja auch verfolgt und eine Ansage kam klar rüber, die ich genau so sehe. Der ganze Adsense, Trigrämdich, Klickbuntifirlefanzi geht nicht. Das ist Kinderkram für 75 Cent Produkte.
Lobo hat etwas anderes gesagt. Er hat nämlich darauf hingewiesen, das der Verkauf von Werbung wie der Verkauf von jeder anderen Sache Vertrauen voraussetzt. Vertrauen muss man sich erarbeiten. Um es sich erarbeiten zu können braucht man Kontakte.
Mal ganz im Ernst. Warum sollte eine Werbeagentur Risiken eingehen. Es reicht doch wenn sie den gleichen Scheiß wie immer macht. Die Werbeagentur ist der Abwickler aber nicht der Kunde.
Ich habe in meinem Leben schon jede Art von Werbung gemacht. Als Aufraggeber. Das meiste davon habe ich mit meinen Vertrieblern und Technikern selbst entwickelt und nur die technische Durchführung anderen überlassen.
Wer Werbung verkaufen will muss an die Entscheider und nicht an die Agenturen. Die Entscheider wollen mit ihrer Werbung an ihrem Platz alleine sein.
Porsche will nicht neben VW oder BMW hängen aber auch nicht neben o.b. oder Raiders die jetzt quicky heißen.
Aluminium ist eben kein Sterlingsilber. Was ein schönes Autoblech sein kann ist nichts für die Teekanne.
Solche Werbeplätze gibt es aber so gut wie gar nicht. Welcher Chef will schon seiner Sekretärin bei der “Konferenzreise” nach Berlin zeigen, das die Werbung der eigenen Firma am Hochhaus 27 in der sechsten Etage zwischen zwei anderen hängt.
Es gibt viel zu wenig gute Werbeflächen. Man muss ein Produkt machen bevor man es verkaufen kann.
Da es einen Markt für Werbung in Online-Medien gibt, sollte es zumindest einen Markt für Werbung in Blogs geben, die diesen Online-Medien ähnlich sind. Es könnte aber sein, dass Blogs genau dann überflüssig werden, wenn sie Online-Medien zu ähnlich werden.
Ausserdem glaube ich, dass es eine immer stärkere Abneigung gegen Werbung geben wird. Die Werbe-Modelle von heute (AdSense oder Banner) sind möglicherweise schon die von gestern. Und – zumindest für mich – bereits heute äusserst überflüssig und oft störend.
Eigentlich kann man es nicht oft genug wiederholen – und so stimme ich mit Fragezeichner ohne wenn und aber überein.
Wenn Geld verdienen im net, bestimmt nicht mehr mit Werbung. Womit sonst? Mit alldem Zeugs, das so tut, als sei es keine Werbung? Schlechter Ruf mittlerweile, will auch keiner mehr. Was sonst? Die bezahlte PR-Tätigkeit, die in D Journalismus genannt wird? A geh wech!
Womit also? Der Markt ist gesättigt. Die Konzerne werden immer größer und immer weniger, und der Aufwand, den die betreiben müssen, wird immer horrender und teurer. Das erinnert mich an Firmen wie die Mayersche, die eine Filiale nach der anderen gründet, nur um darüber hinwegzutäuschen, daß sie eigentlich pleite sind. Wie das funktoniert? Fragt einen guten Volkswirtschafter.
Ich bin absolut deiner Meinung.
Die Werbung in Blogs wird überschätzt.
Und ich weiß auch nicht, ob diese Geschichten von Bloggern immer stimmen, das sie wirklich Geld damit machen.
Ein mir bekannter Blogger, sagte unlängst zu mir das er jedem MONAT!! 500 euro und drüberhinaus verdient.
Ob das stimmt bezweifle ich ernsthaft.
Ich bleibe dem Thema Werbung in Weblogs weiterhin sehr sehr sehr kritisch!!
Alexander Stritt
Vor einigen Tagen schrieb die Neue Züricher Zeitung, Blogwerk zahle pro Text 6 bis 60 Franken. 60 Franken sind etwas weniger als 40 Euro.
Hits, Visits und so der Blogwerk AG: http://netreport2.wemfbox.ch/angebot.php3?id=12166
[…] Besonders umstritten sind dabei Trigami und adical, die versuchen Vermarktungsstrategien für Blogs umzusetzen. So diskutierten Don Dahlmann, Robert Basic, Remo Uherek (Trigami), Thomas Knüwer und Sascha Lobo (adical) durchaus kontrovers mit dem Publikum zum Thema Geld verdienen mit Blogs. Dass kommerzielle Unternehmen keine Geschenke an die Blogger machen, sollte sich von selbst verstehen, über die Praktiken lässt sich ebenso diskutieren, aber leider wird die Diskussion oft zu emotional geführt, entgleitet dann auch in Beleidigungen – auf der re:publica und ebenso außerhalb. […]
Das Problem sind wie überall die Leute, die einem das Goldene vom Webhimmel herunterlügen (böse Zungen sagen: die Loboisten) und die Leute (Schüler, Studenten, Hausfrauen), die die Summe X (vor Steuern) für sehr groß halten und die glauben, dass man von der Summe X leben kann, weil das Finanzamt das ja eh nie kontrollieren würde.
Liebe Trigami-Klicki-Linkkoof-Blogger: wenn Ihr den Zeitaufwand durch Eure Einnahmen teilt, was bleibt? 10, 20 Euro pro Stunde? Wäre ja schon Wahnsinn. Und versteuert Ihr das auch brav oder habtst ein Konto in Liechtenstein?
Die effizienteste, ehrlichste und angenehmste Art der Werbung in Weblogs ist immer noch die Eigenwerbung:
Wenn man wirklich guten Content bieten kann, sich in seinem Fachgebiet als beschlagen präsentiert und daraus Kapital schlägt (und ab und zu mal Späßken macht, muss ja auch sein). Da müssten schon Hunderte von Inderkindern jahrelang Google-Clickfraud betreiben, um das hereinzuholen, was ich an Umsatz (auch vor Steuern) durch Kunden getätigt habe, die mich u.a. deswegen engagiert haben, weil ich mich mit einem Weblog auf diversen thematischen Gebieten profiliere.
Nein, viel ist das unterm Strich noch nicht (nach Steuern), aber a) es ist deutlich, deutlich mehr als diverse Vermarkter bieten können, b) ich mache den Preis für meine Dienstleistungen und c) der Pfeil geht nach oben.
Bloggen ist doch sowas wie freies Künstlertum. Da wir uns im Netz ungefähr im Zeitalter der Höhlenzeichnungen befinden, wird es also noch ein bißchen dauern, bis sich das Äquivalent zum Mäzenatentum oder gar zur Galerienszene entwickelt, die Bloggern hilft, ihr Werk gegen Bezahlung an die Liebhaber und Sammler zu bringen. Solange das fehlt, gibt’s nur eins: Mit kellnern oder was sonst auch immer die Kohle ran zu schaffen und so zu bloggen, wie man das vor sich selbst vertreten kann.
Ich wusste gar nicht, dass es eine Firma namens Blogwerk gibt (ich habe meinem PC mal den Rechnrnamen gegeben :D )..
Und ich bin froh, dass ich mir immer dachte “so viel wirst du mit deinem popeligem Blog net verdienen, das es den Aufwand lohnt”. :D
Nicht? Hogenkamp von Blogwerk ist doch immer so stolz auf seinen wachsenden Impact – angesichts von läppischen 50000 Umsatz sollte er sich aber mal überlegen, ob nicht statt der Kommunikation die Verbesserung der Erlöslage im Vordergrund stehen sollte. Unverständlich, warum er mit solchen Nichtzahlen an die Öffentlichkeit geht.
Aber vielleicht fusionoieren Adical und Blogwerk bald :-)
Naja, wenn dann würde ich es vermutlich hierüber kennen, aber *so* oft lese ich auch nicht in der Blogbar.
(Oder ich hab den Namen mal aufgeschnappt, aber die Herkunft vergessen).
Gab es nicht noch einen dritten Blog-werbe-macherdingens? Zumindest der ist mir schon des öfteren Bewusst in Disclaimern begegnet (“dies ist ein gesponsorter Beitrag”), du weißt sicher was ich meine. laufen die alle so mies?
Mir ist konventionelle Werbung – auch über höchst penetrante Layerads (Schon allein weil ich weiß welchen Produkten ich aus dem Weg gehe, wenn ich mal Layerads sehe) – lieber. Allerdings nur aufgrund der nichtblockbarkeit von gesponsorten Einträgen via AdBlock.
Trigami heisst die C äh na das Schweizer Startup, das Du meinst. Mir fällt es schwer, da nicht Begriffe aus der Seuchenmedizin zu verwenden.
Wer ausser Werbern mag schon Werbung?
Wenn Werbung nicht zu penetrant ist, habe ich dafür ja verständnis. Ich mag sie nicht, akzeptiere sie aber. Sobald es zu plump oder zu penetrant wird, neige ich eher dazu das beworbene Produkt nicht zu mögen, unabhängig dessen Qualitäten (so hat pa zwar einen DSL-Anschluss bei einem großem Provider, aber ich würde, würde ich selber einen beauftrage, eben diesen meiden, weil mich die penetrante regelmäßige Zubombung der c’t mit Broschüren eben dieses Anbieters nervt :D )
Wenn Musiker beispielsweise mit kostenlosen Songdownloads ihre Werke bewerben, finde ich das gut (und ich habe mir durchaus schon CDs gekauft weil mich die Musik überzeugt hat)
(Trigami ist aus der Schweiz? war mir echt neu. Ich sollte mal öfters hier lesen.)
Ja, Trigami ist aus der Schweiz, eigentlich ein Zweimann-Unternehmen aus Basel. Mehr dazu im Handelsregister: http://www.hrabs.ch/cgi-bin/fnrGet.cgi?fnr=2703013910&amt=270&lang=1&hrg_opt=11000&shab=0000000
[…] Und vielleicht schreib ich all das, was mir heute so durch den Kopf ging sogar nochmal auf. Aber nur ganz vielleicht. Und bis dahin kann ich wenigstens mit der Gewissheit leben, dass ich mit diesem Blog nie Geld verdienen werde, dabei aber höllisch aufpassen muss, nicht von windigen und nicht ganz so windigen Firmen und Anwälten wegen irgendeinem Scheiss verklagt zu werden. Dabei wäre es wohl eh besser, wenn wir alle entweder Kellnern oder einfach was vernünftiges Lernen würden. Denn wenn man sich einer Sache gewiss sein kann, dann ja wohl ganz klar der, dass wenn man nicht so bloggt und lebt, wie gewisse Dons es gerne hätten, dann wäre man sowieso besser beraten, das Überkochen der Milch fortan zum Hightlight seines Tages zu erklären und ansonsten die Klappe zu halten. Käme auch der Gesellschaft zugute. […]
Das Wort “Profi-Blogger” wird in Deutschland viel zu eng gesehen. Vom Bloggen leben können, greift zu kurz. Von einem “Profi” erwartet man gemeinhin bessere Arbeit, und nicht nur bessere Vermarktung – es sei denn es ist ein Marketingprofi…
Ich bezeichne mich als Profiblogger. Ich schreibe über Themen, mit denen ich sonst auf hohen Niveau mein Geld verdiene. Zwar generiert das Blog weder Einnahmen noch berufliche Netzwerk-Kontakte – weil ich das nicht will. Aber es ist Teil meines beruflichen Lebens, inkl. des beruflichen Qualitätsanspruchs.
Bezeichnend ist, dass immer die “Monetarisierung” diskutiert wird, aber nie die “Qualität”. Die Stagnation der “führenden” blogs in Sachen Leser und Werbekunden wird mit dem Longtail erklärt, mit mangelnder öffentlicher Aufwerksamkeit oder mit betonierter Denke der Medien und Werbeindustrie.
Die eigentliche Stagnation ist die Qualität. Klar kommen wir da wieder in die Kostendebatte. Nur: Solange viele der blogs, die gerne was verdienen wollen, vom Inhalt aussehen an einen Kellner erinnern, der nebenbei was ins Netz schreibt, bleibt Kellnern die besser Wahl für den Lebensunterhalt.
Selbst das Leib- und Magenblatt (SpOn) zeichnet heute ein eher düsteres Bild von der Veranstaltung.
Ich glaube, es gab eine Zeit da waren Blogs “sexy” und für Marketer eine attraktive – da “innovative” – Werbeplattform. Ich fürchte, die Talfahrt begann auch mit den ganzen Blogger-WGs (Coca-Cola/PS3 etc.). Dort haben sich einige Blogger dann doch wohl zu billig verkauft.
Wer die Fachmagazine liest, merkt, dass deutsche Blogs als Werbemedium für Werber entweder nicht existieren oder obsolet sind. Spätestens mit den Reaktionen auf das Marketing von CK scheint mir dieses Thema tot. Aber das werden manche erst noch erfahren müssen.
Was Strappato schreibt, kann ich nur unterstreichen. Es wird viel zu selten die Frage nach der Qualität gestellt. Dass Qualität und Gelderwerb zwei Paar unterschiedliche Schuhe sind – und weder das eine noch das andere die Voraussetzung für das jeweils andere sind (und nur ganz selten zusammenfallen), macht die Diskussion gleichzeitig einfach wie prekär: als Diskussion, wohl verstanden.
Blogs haben bisher noch kein wirkliches “Thema”, (noch) keine Relevanz.
Selbst in Nordamerika, wo die pointierte (Polit-)Einflußnahme größer ist, setzen nicht die Blogs die Themen – wie unlängst der linke Polit- und Medienstratege Kinsella beschrieb.
Im Grunde ist -aua, aua- *Adical* keine schlechte Idee, weil hier (vermeintliche ?) TopBlogger jenseits einer direkten Werbeverknüpfung vermarktet werden. Handicaps sind mE, daß dieses “wir vermarkten uns selbst” für meine Begriffe ziemlich amateurhaft wirkt – zwar arm aber wenig sexy – und außer Flaggschiff *BB Niggemeier* wenig Premium-Content-Blogger auftreten. Nerdige Themen und DuBistBerlin reichen nicht aus.
Das mit den USA sehe ich nicht so ganz. Die ganz grossen Themen, vielleicht. Aber z.B. sehe ich bei US-Pharmabloggern, dass da Themen gemacht werden, die von andere Medien aufgegriffen werden und sogar Aktivitäten der Legislative (z.B. Senatsanhörungen, Aussschuss-Nachfragen) zur Folge haben. Für mich ist das eine neue Form des Journalismus. Zwar mit mit journalistischen Methoden gearbeitet (Investigativ, Recherche, Informanten, usw.), aber durch das pointierte Herangehen sich auszeichnet. Wall Street Journal und NJ Star Ledger beschäftigen Journalisten Vollzeit als blogger für solche investigativ-kritische Pharma-Beobachtung.
Hat auch was mit den Bedingungen in den USA zu tun. Hierzulande würde eine solche Berichterstattung mit Abmahnungen und einsweiligen Verfügungen überhäuft werden.
Jedoch ist diese Art des contents für Werbekunden nicht sehr attraktiv. Das wäre auch bei blogs der Fall, die “Themen setzen”. Pointierte Einflussnahme ist kein angenehmes Umfeld für Werber. Da muss man eher andere Kunden finden, z.B. Tagungs- und Seminarveranstalter, die diese ehr Fachzielgruppe suchen.
Aber solange mit SPON um Werbekunden und TKP kämpft …
Letzter Satz noch einmal:
Aber solange blogger mit SPON um Werbekunden und TKP kämpfen wollen …
Ich fordere einfach mehr *tits-and-ass* für die deutsche Blogszene.
So eine Fotostrecke mit einem nackten @Don könnte schon eine Menge traffic bringen und auch für die Werbeindustrie interessant sein … wenn es geschmackvolle, ästhetische Fotos wären. *duckundweg*
A pro Pos Kellner:
http://www.rbb-online.de/_/brandenburgaktuell/beitrag_jsp/key=rbb_beitrag_mini_7269372.html
(velrinkt auch bei SpoN und heise)
Dank StudiVZ bzw dort angestelltem (u.U sogar strafbarem) Blödsinn sind nun 9 Kellner wieder für den Arbeitsmarkt verfügbar.
—
Spam mich zu: helpdesk.germany@gmail.com
Als 0815-Blogger kann man vom Bloggen sicher nicht *leben*. Aber mit ein klein wenig interessanter Schreibe kann man sich locker die Kosten für die ganze Telekommunikation wieder reinholen. Und wenn man mit etwas Elan dabei ist, ist auch noch ein gebrauchtes ThinkPad und ein kleiner Urlaub mit drin. 200 Euro im Monat sind absolut nicht unrealistisch …
Wenn ich solche Summen als kleiner Mokel ohne jedwede anstudierte Erfahrung in dem Bereich und mit wenig speziellem Einsatz einfahre, dann wundere ich mich, was das für Leute sind, die mit einem solchen Bohei nur 250.000 Umsatz im Jahr hinbekommen.
@ Olaf
Du hast beinahe völlig Recht. Wenn man es als normaler, vielleicht sogar einigermaßen fähiger Blogger richtig gut anstellt, kann man im Monat vielleicht 50 Euro, eventuell 100 Euro oder gar 200 Euro verdienen.
Dafür muss der Betreffende nur ca. 20 Stunden pro Woche
bloggenarbeiten.(Hinweis: Don Dahlmann verdiente mit adical nach vielfach kolportierten Angaben insgesamt 400 Euro – im Jahr)
So, Olaf. Und jetzt überlege mal, wieviel Du als Hilfsarbeiter oder Lokaljournalist verdienen könntest, wenn Du Dich mit einem Stundenlohn von 4,20 Euro zufrieden gibst.
Na, Olaf? Fällt der Groschen?
Robert Basic zu dem Thema verstehe ich so ähnlich wie Strappato. Man kann bloggen sicher nutzen, um in einem anderen kommerziellen Betätigungsfeld besser zu werden.
Ich glaub der Punkt ist einfach, dass viele der selbsterklärten Ä-Blogger eine Menge Verbindungen zu Medien haben. Und da ist das mediale Präsentieren ja das Kerngeschäft. Zumindest versteh ich das so.
@DrDean: ich bin weder richtig gut, noch “arbeite” ich am Blog 20 Stunden in der Woche. Ich schreibe einfach was ich denke und mache. Da sind ein paar Texte bei, die gut ziehen und mehr nicht – ich kann meine Qualität da schon einschätzen. Mehr habe ich nicht geschrieben. Ich habe einfach keine extra Aufwendungen zusätzlich zu dem, was ich sowieso tue. Davon kann ich nicht leben, aber es kommt was rein – und da ist nicht ein Text dabei, der in irgendeiner Form gekauft wäre.
So, Dr. Dean, wahrscheinlich ist meine Leitung zu lang, aber was wolltest Du mir eigentlich sagen? Ich vermute, dass ich als Hilfsarbeiter mehr verdienen könnte. Ja und? Habe ich das bestritten? Deine Annahme man müsste für 200 Euro Blogeinnahmen im Monat 20 Stunden arbeiten ist der Knackpunkt. Das muß man eben nicht, weil man das Blog sowieso hat. Es ist ein *Zubrot*, welches der bloggende Hilfsarbeiter mit 4.20 Euro Stundenlohn sicher gerne mitnimmt. Und wenn es nur 50 Euro sind, dann freut mich das auch. Und selbst wenn nur die 2.50 für den Webspace wieder reinkommen, lohnt es sich.
Aber vielleicht meint Herr A. ja auch gar nicht diese Peanuts, wenn er den Markt für Werbung auf Blogs in Frage stellt.
[Edit: Gelöscht. So nicht. Don]
“Mac”, obwohl Du vorgibst, über mich Bescheid zu wissen, kann ich kann leider nicht ganz ausschließen, dass Du ein Vollidiot bist. Wenn Du einer wärest, würdest Du anonyme Postings verfassen um Dich darüber aufzuregen, dass andere Blogger anonym sind. Und Du würdest Dir das vornehme Recht herausnehmen, die Ernsthaftigkeit von Morddrohungen gegen mich zu beurteilen. Das ist dümmlich. Ob es gleich zum Vollidioten genügt, das musst Du schon selber wissen, “Mac”.
[Edit: Gelöscht. So nicht. Don]
@ Olaf
Du argumentierst:
— schnipp —
Deine Annahme, man müsste für 200 Euro Blogeinnahmen im Monat 20 Stunden arbeiten, ist der Knackpunkt.
— schnapp —
Das ist kein schlechtes Argument von Dir Olaf, nur: Zeige mir mal die Blogs, wo die Verfasser mit z.B. nur 5 Stunden oder 10 Stunden Zeitaufwand in der Woche sich ein Zubrot in Höhe von 200 Euro verschaffen!
Ich denke, es lassen sich ein paar Beispiele finden (sicherlich: nicht viele), aber um so zahlreicher sind die Beispiele von Bloggern, die sogar deutlich mehr als 20 Stunden pro Woche ins kommerzielle Bloggen stecken – und doch deutlich weniger als 200 Euro damit erwirtschaften.
Ich behaupte:
Es gibt für den normalen Blogger keinen smarten Weg, mit Bloggen mehr Geld zu machen als der unterbezahlteste, ausgebeuteste Hilfsarbeiter.
Und meine Messlatte sind hierbei 4,20 Euro pro Stunde.
Eine anderere Sache ist es, aus Herzblut und Begeisterung zu bloggen – und nebenbei vielleicht noch ein paar Euro zu kassieren. Nur sollte man dann wissen, ganz klar wissen, dass da i.d.R. nicht sonderlich viel bei rumkommt.
Ein paar älteren Menschen beim Einkaufen zu helfen, dürfte deutlich lohnenswerter sein als ca. 98% aller deutschen Kommerzblogs.
“Vielleicht sollten sich die Leute also mal eine grundsätzliche Frage stellen: Gibt es überhaupt einen Markt für Werbung in Blogs, ist das Angebot ordentlich entwickelt, und wenn nein, was würde es kosten, das zu tun, und lohnt es sich dann?”
** das dachte ich mir bei jeder Konfrontation in den Medien mit dem Thema. Weltfremd. Das kommt davon, wenn man zu spät kommt. Dann begreift man das Thema nicht richtig udn will nur geschäftsmäßig die Abgreifnummer fahren. Ich fand die ganzen Nadelstreifenblogger immer eine sehr seltsame Riege. Haben gar nix gerafft, aber die dicke Biznizz-Lippe raushängen lassen. Die ganzen Ranker und Klickzähler, alle in ein Sack un… – Hömma, triffse immer den richtigen, doo.
@DrDean (37): Da ist der nächste Knackpunkt, jedoch einer bei dem ich dann dem Gesamtkontext zustimme. “Kommerzielles” Bloggen … Was soll das sein? Wo fängt das an? Bei den oben erwähnten 400 Euro von Don Dahlmann?
Ich schrieb davon jedenfalls nicht. Ich schrieb von Leuten wir mir, die eh Bloggen und sich damit *jetzt* zufällig was leisten können. Wie das in ein paar Monaten aussieht weiß ich auch nicht. *In diesem Moment* nehme ich es aber mit. Da das klappt, ist ein Markt für Werbung in Blogs vorhanden.
Wenn ich das kommerziell und hauptberuflich betreiben würde, wäre es natürlich nach derzeitigem Stand ein Desaster und Reinfall.
Aber selbst meine Schwester, die einmal in der Woche einen Beitrag schreibt und die mit Glück auf 20 Besucher am Tag kommt, kriegt mit AdSense die Hosting- und Domainkosten raus.
Dass es nun Großsprecher gibt, die aus dieser kleinen Taube gleich einen Adler machen und auf Podien wichtig den Geschäftsmann raushängen lassen … ganz andere Sache und lässt IMHO nicht zwingend den Schluß zu, dass sich Werbung in Blogs nicht lohnt. Sie lohnt sich! Auch für den ausgebeuteten Hilfsarbeiter.
Ich schätze, beim Thema “Werbung in blogs” muss man immer auch mitdenken, dass mit Bannern ja nicht nur Werbefläche, sondern auch ein Link gekauft wird – zumindest sich beides gut verbinden lässt.
Hochangesehene Fachblogs mit gutem PageRank (wie z. B. dieser hier) hätten allein damit die Chance, gutes Geld zu verdienen, weil: Hochwertiger Link fürs SEO in fest umrissenem Themenumfeld (gutes robots-Management und Kommunikation desselben vorausgesetzt, z. B. konsequent nofollow für alle unbezahlten Links in Kommentaren).
Nur kriegt man mit dem Ansatz halt keine Werbung in “die blogs”. Weil 99% der blogs vom PageRank so niedrig ranken, dass sie nicht über die allfälligen Webkataloge und Artikelverzeichnisse rausgehen und es damit uninteressant ist, für Werbung (=Links) dort zu löhnen.
Eine weitere Schwäche des adical-Ansatzes…
Ein Problem der Chose ist m.E. die Teilzeitorientierung der Macher. Wenn in knapp über einem Jahr (= 50 Wochen) Lobo nach eigenen Aussagen 20 bis 30 Agenturen besucht hat, dann ist das allerhöchstens ein Tag Arbeit pro Woche – und man könnte sich fragen, wieviele dieser Besuche nicht zumindestens einem Nebeninteresse geschuldet waren und ob man auf dieses Weise auf einen grünen Zweig kommen kann. Wenn adical in einem Jahr nach Abzug von Kosten und Vergütungen an die Blogger am Ende eines Jahres ca. 65.000,- Euro verdient hat, brutto und vor Steuern, und das auch noch mit max. einen Tag Aufwand pro Woche, dann ist das für die Macher von adical vermutlich ein gutes Geschäft – erklärt aber auch, neben oft sehr trägen Reaktionen seitens von Adical, warum man trotz gefälliger Blogs wie Spreeblick so oft und so lange Werbeunterbrechungen hat.
Slackerstyle.
Und vielleicht erklärt das auch, warum man andere Ambitionen, also über das reine Geld verdienen hinaus, entweder kaum entwickelt hat bzw. nicht verwirklicht hat.
Immerhin: Die Kritik an der mangelhaften Öffnung gegenüber weiteren Blogs ist angekommen. Ich könnte mir gut vorstellen, dass Johnny nach der re:publica schaut, wie man adical besser geregelt bekommt. Ich würde sogar darauf wetten.
Wie soll die Öffnung aussehen? Die Sternchen der Berlin-Hamburg-Düsseldorfer Blogger-Galaxis?
Der Kunde will auswählen. Aber irgendwie ist das alles eine Pampe.
@39: Bei Google Adsense ist allerdings etwas problematisch, dass man nur begrenzten Einfluss darauf hat, welche Anzeigen neben den eigenen Texten erscheinen.
[Edit: Bitte nicht solche Links. Don]*auaaaaa*
[…] Mit Humor in der Schreibe ist der Mann richtig schön anzulesen: Blogvermarktung … lohnt sich nicht, selbst wenn man den ganzen damit verbundenen Ärger rausrechnet. Kellnern ist sicher lukrativer. Wenn die Leute klug wären, würden sie die Re:Publica zu einer ganzjährigen Bloggerkneipe “Zum lustigen Twitter-Iro†umbauen Tags: adical, iro, kneipe, re-publica, rp08, sascha lobo […]
Don, Deine Linkpolitik weicht gerade ziemlich auf, oder? Jetzt bleiben schon Links zu Schweizer Möchtegern-Politically-Incorrects unzerhackt stehen? @44.
Entschuldigung, aber ich muss ab und zu auch mal schlafen und danach in die Arbeit, ohne die Kiste anzuwerfen und alle Kommentare checken zu können.
Zweierlei: Tatsächlich fände ich es sehr nett, wenn politische Differenzen mit kommerziellen Blogangeboten andernorts ausgetragen werden könnten.
Und dann: Natürlich “Slacker Style”. Wer ernsthaft arbeiten will, geht ganz sicher nicht in die Creatve Advertising Social New Media Ecke. Eine Einstellung, sowas mal einen Tag die Woche nebenbei zu machen, ist ganz sicher nicht hilfreich. Man muss Geschäfte machen wollen; mal irgendwo einen Pitch hinzulegen und dann auf Werbeeinnahmen zu warten, ist das, was halt am Ende sowas wie Adical zur Folge hat: Leute, die konkrete Vorstellungen und strategische Planung als “1978” abtun. New Economy 2.0. Ich vermute mal, das erinnert viele Agenturen sehr peinlich an 2000, und dessen Restbestände sind jetzt nicht allzu doll angesehen.
Der adical-Dilettantismus karikiert sich doch selbst.
Einerseits werden die Blogkommerzen nicht müde, immer wieder die ach so tolle Aktualität ihres Mediums “Blogs” anzupreisen (im Gegensatz zum “toten Holz”, wie man noch vor nicht allzu langer Zeit spöttelnd zu betonen wusste), andererseits steht bei adical seit über einem Jahr “Beispiele der angebotenen Formate folgen bald.” (http://adical.de/formate) – ohne dass man es in dieser langen Zeit fertig gebracht hätte, diese Beispiele auch wirklich folgen zu lassen.
Kinderkram, das ganze. Es lohnt nicht, darüber viele Worte zu verlieren.
http://www.gapingvoid.com/widget/cartoons/20080408-400.jpg
In diesem Sinne! ;-)
Johnny Haeusler geht jetzt auch bei Spreeblick den Adical-Kommentar-Weg: Negative Kommentare wegmoderieren. Ganz massiv.
Ich habe mich lange gewundert, warum sowohl bei Adical, als auch bei Spreeblick neuerdings alles so Ja-Sagerich ist. Gestern habe ich versucht bei dem neuesten angeblich China-Kritischen Johnny-Beitrag folgenden Kommentar abzugeben – er wurde nicht durch die Moderation gelassen (haben wohl schon die entsprechenden Stichworte, die wegmoderiert werden):
————————————-
Hallo Herr Nägele,
wenn ich solche Sätze lese:
“Was sollen meine Kinder von mir denken, wenn ihr Papa nur geldorientiert handelt – wenn er sich keine Gedanken über die Welt macht und vor allem – wenn er keine Taten folgen lässt?”
dann wird mir klar, dass ich Sie warnen muss – warnen vor Johnny Haeusler, Spreeblick und deren Werbefirma Adical.
Warnen vor einer Instrumentarialisierung.
Sie kennen Spreeblick wahrscheinlich nicht, und auch nicht die Geschichte.
Ich mache es kurz – das wesentliche: Johnny Haeusler hat im letzten Jahr Adical (adical.de) gegründet und es gutmenschlich angepriesen.
Aber der erste Werbekunde war mit seiner “Human Network” oder dergleichen Augenwischerei Cisco-Systems, die wesentlich am Aufbau und der Unterhaltung des Überwachungsnetzwerkes in China beteiligt sind.
Einige Zeit später machte Johnny Haeusler wieder einen auf Kritisch und lockte mit der Aktions “Spree8” – einer Aktion gegen den letztjährigen G8-Gipfel in Heiligendamm scharrenweise Globalisierungsgegner zu Spreeblick.
Als der G8-Gipfel und die Aktion “Spree8” beendet waren, wurde den Spreeblick-Lesern (und den anderen ca. 32 Weblogs des Adical-Netzwerkes) gleich Yahoo-Werbung vor den Kopf geknallt.
Yahoo! Genau, die mit der Chinesischen Regierung gegen Dissitenden zusammenarbeiten. Yahoo!
Um – wie versprochen – kurz zu bleiben, hier ein Zitat eines Freundes von Johnny Haeuslers, der auch Mitautor bei einer Spreeblick-Sendung war:
“Oder mal andersherum gefragt. Unter welchen Umständen könnte man Verständnis für jemanden haben, der sich, ohne erkennbare Not, von einer Firma bezahlen lässt, die einen ins Gefängnis gebracht hat, indem sie einen um des Profits Willen an eine Diktatur ausgeliefert hat?”
Quelle: http://holgi.blogger.de/stories/822489/ (Bitte den ganzen Artikel lesen.)
Nur noch etwas zu ohne erkennbare Not: Johnny Haeusler bringt zwar ab und zu an, er hätte kein Geld und er kenne Hartz IV / Sozialhilfe, brüstet sich aber auch gerne damit im letzten Jahr ein (damals frisch auf dem Markt) Nokia N95 (damaliger Marktpreis 700,- Euro mit Vertrag) gekauft zu haben – aber natürlich nur als “Übergangshandy bis zum iPhone”, das ein halbes Jahr danach von ihm für insgesamt (Kaufpreis + Grundgebühren) 1600,- Euro erstanden wurde.
Bitte, Bitte, lieber Herr Nägele: Lassen Sie sich nicht von Johnny Haeusler instrumentarilisieren – und sich am Ende für eine Werbeaktion für Kollaborateure der Chinesischen Diktatur mißbrauchen!
Johnny Haeusler ist sehr geschickt und überzeugend.
————————————-
Johnny hat ja nun genug gesagt, dass er Angst vor Kommentaren hat, dann sollte er auch so ehrlich sein und die Kommentare gleich ganz schließen, wenn er nur noch Jupelperser durchlassen will.
[…] Eben noch ging es um Adical und Trigami 1 und Geld mit Blogs. es gibt definitiv einfachere Möglichkeiten als mit Blogs Geld zu verdienen (siehe dazu Don Alphonso aktuell). Wie weit wer überhaupt damit verdient, scheint wenig ausgemacht und öffentlich. Ist ach egal. Es sind sicher eher weniger als mehr Leute. So ähnlich wie be der G€MA. […]
[…] Ebenfalls Gedanken zur Zukunft von Blogwerk gemacht hat sich Don Alphonso in einem Artikel vom 03.04.2008: Nehmen wir mal an, die Blogwerk AG schafft das Kunststück und vervierfacht ihre Nutzerzahlen, kommt damit mit allen Blogs unter die Top 20 der meist besuchten deutschsprachigen Blogs – wie gross sind dann die Jahresumsätze durch Werbung? 200.000 Euro? Oder vielleicht mit etwas Glück 300.000? Selbst dann wird man Probleme haben, ordentliche Leute ordentlich zu bezahlen. […]