Sklaven2.0 der Werbewirtschaft.
Terry Yang tritt als Chef von Yahoo, der bekannten Helfer der chinesischen Mörder, zurück. Nicht, weil die Firma in Sachen Menschenrechte die niedrigste Existenzform der Internetfirmen ist, sondern weil die Werbedeals mit Google oder Microsoft nicht funktioniert haben. Es geht allen um Werbung. Nicht darum, wie toll Flickr ist, ob Yahoo 360° gescheitert ist, ob Yahoo bei seinen verkauften Suchabfragen vorankommt. Es geht einfach darum, dass Yahoo keinen Weg findet, seine diversen Klicks auf diversen Plattformen so zu vermarkten, dass es nach zukunftsfähigem Geschäftsmodell aussieht.
Werbung ist schon im Print eine niedergehende Geschäftskomponente. Im Internet ist Werbung dummerweise fast die einzige realistische Refinanzierungsmöglichkeit. Und wenn es heute schon Yahoo so beutelt, dass ihnen nichts anderes als die Flucht zu den de facto Monopolisten bei Software und Internetwergung zu fliehen, kann man sich vielleicht ausmalen, was die mittelfristigen Folgen für alle sind, die auch an Werbung als Goldgrube im Netz geglaubt haben. Werbung war schon während der Dotcomkrise eine todsichere Fehlentscheidung, die vielen Startups das Genick gebrochen hat. Es ist nicht erkennbar, warum es diesmal anders werden sollte. Es wird imjmer noch geklickt wie blöd, das war schon während der New Economy nicht das Problem. Aber es wird zu wenig imm Netz gekauft, zu viele Angebote sind kostenlos, und mit der Wirtschaftskrise wird das über die kommenden Jahre nicht besser. Sondern vermutlich erheblich schwieriger. Angefangen bei überflüssigen T-Shirts bis zu Viagra, von Desingerresten bis Billigreisen. Das Internet hatte als Wirtschaftsraum zwar eine Menge Zukunft, aber aktuell sehr wenig Substanz.
Werbung ist sowas wie der zentrale Konstruktionsfehler des Internets. Statt Leistungen zu verkaufen, werden Nutzer an die Werbung verkauft. An Werbung, die gerade kein Geld mehr hat. Grosses Angebot, winzige Nachfrage, Erholungsaussichten gerade bei den wichtigsten Werbekunden Banken, Auto und Internet/Medienfirmen eher unwahrscheinlich vor 2010. Erstaunlich ist in meinen Augen, wie wenig über Alternativen nachgedacht wird. Das ist unangenehm, man müsste sich ein Scheitern eingestehen, aber wenn es schon einen Yang derbröselt, frage ich mich schon, woher andere ihre Zuversicht nehmen.
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Ausschließlich dem Geschäftsmodell Werbung die Schuld geben halte ich für zu kurzsichtig. Die Qualität der Produkte von Yahoo ist teilweise unterirdisch und daher laufen die User weg.
Der Yang hat sich einfach nur verzockt. Er dachte, dass er mehr rausholen konnte als M$ geboten hat und das ging unter anderem durch die Finanzkrise schief.
Und wer sich als CEO verzockt, der muss gehen. ;-)
Ein konkretes Beispiel für die Alternative Bezahl-Content (und in Zukunft mit teilweisem Einsatz von Werbung): mac-tv.de [soll wiederum keine Werbung sein. Wenn es doch so aufgefasst werden sollte, bitte den Domainnamen unkenntlich machen]. Hier zahlen Nutzer für die während einer Livesendung unter Zuschauerbeteiligung produzierten und später geschnittenen Beiträge in PAL-Qualität (!). Der Kundenkreis ist zwar weitgehend auf Macuser oder Wechsler beschränkt, aber es ist eine der ganz wenigen deutschen Internetseiten, die für ihre Filme Geld verlangen und es auch bekommen. Es gibt unterschiedliche Abomodelle bis hin zu einmaligen Tickets.
Aber:
Die Nutzer sollen u.a. durch einige Gratis-Filme geködert werden, die man sich auf der Seite ansehen kann. Hierfür ist der Einsatz von Werbung geplant. Das war bisher nicht der Fall. D.h. auch hier hält Werbung wohl oder übel Einzug. Solange es sich dabei auf die Gratiszuschauer beschränkt, ist das wohl in Ordnung. Es wurde allerdings auch schon mal versucht, in die Filme direkt Werbung einzuflechten, was auf unterschiedliche Reaktionen gestossen ist.
Man sieht jedenfalls, dass, wenn man ein solides Produkt anbieten kann, man es auch hinbekommt, dieses in Teilen durch Werbung gegenzufinanzieren, ohne dass dies zu einem Aufschrei führen muss.
Wer, oh großer WebWeiser Don Alphonso, gibt Dir denn die umfassende Einsicht, dass eben nicht über Alternativen nachgedacht wird?
Nur weil Du keine besseren Ideen hast und bei den üblichen Verdächtigen auch keine siehst, heisst das doch nicht, dass da draußen nicht jede Menge cleverer Menschen darauf warten, mit ihren guten Ideen an den Start zu gehen.
Ignoranz entschuldigt auch nicht alles.
@1: Beides ist richtig. Die Produkte sind nicht gut bzw. nicht einzigartig genug, als dass jemand (ausreichend) Geld dafür bezahlen würde.
Der zentrale Konstruktionsfehler des Internets ist das Internet selber: Jeder kann sofort mitmachen und alles nachmachen.
Das Werbe-Geschäftsmodell von Yahoo funktioniert im Grunde ganz gut, zumindest haben sie ein relativ stark besuchtes Werbe-Umfeld geschaffen. Nur möchte scheinbar jeder Betreiber von Was-auch-immer im Internet – auch Yahoo – nicht einfach “davon leben”, sondern eine Gelddruckmaschine mit sagenhafter Rendite erfinden.
Daran scheitern nun mal 9999 von 10000, die sowas versuchen. Das hat noch nicht mal was mit dem Internet zu tun.
yang hat nie vorher ein unternehmen geleitet und schien auch einfach keine ahnung vom harten business jenseits von vagen businessplänen zu haben.
Der Typ heißt übrigens Jerry Yang.
@Meistermochi: als Mitbegründer von Yahoo! dürfte er sehr wohl eine Idee von diesem Business haben und war auch schon früher einmal kurz CEO von Yahoo!
Ich glaube man kann sehr gut ohne Werbung auskommen und einen (teil-)kommerziell wie es flickr oder Xing hat aufziehen. Ich hab das mit dem nächsten kleinen Projekt das ich online stelle auch vor, aber auf kleinem Niveau, ohne Geld zu investieren und ohne auf mehr als ein paar Tausender im Jahr zu erwarten. Reicht ja schon wenn’s nicht das einzige ist was man tut.
@sega …einfach nur davon Leben… Gut geschrieben. Danke
Vielleicht ist es echt mal an der Zeit sich um das Produkt zu kümmern und was “hübsches” auf die virtuellen Beine zu stellen und nicht immer gleich aufs Konto zu gucken. Natürlich ist das auch wichtig. Aber wenn das der entscheidende Punkt eines Projektes ist, dann kann ich auch Lotto spielen. Da habe ich wenigstens einen Maßstab für die prozentuale Chance den Hauptgewinn zu ziehen.
Gibt so ein Problem mit den Bezahlinhalten/Services. Sobald genug Kunden bereit sind dafür zu bezahlen, verschenkt es ein Dritter, der das Thema als Frequenzbringer für sein Hauptprodukt verwendet. S. zbsp. MSN Movies… komplette Filme kostenlos und ohne Registrierung anschauen… ok mit Werbeunterbrechung. Treibt Nutzer auf die MSN Plattform, dort werden ihnen dann andere Services (die zum Kerngeschäft gehören) schmackhaft gemacht.
Aus der Mechanik konnten bisher nur wenige ausbrechen … Oekotest, Xing, einige Fachdienste.
Nach deiner, durch ihre Übertreibung, sehr deutlichen Aussage, sind alle SEOs, die nicht für Kunden, die realen Produkte verkaufen arbeiten, dem Untergang geweiht. Ich sehe das zwar nicht ganz so, vertrete aber eine ähnliche Meinung.
Geldverdienen durch Werbung im Internet klingt meiner Meinung nach sehr stark nach “ganz einfach im Internet reich werden”. Mir ist klar, dass es nicht so ist, aber ich bevorzuge entweder Dienstleistung für Kunden, oder das optimieren eigener Projekte, die allerdings keinen MFA Charakter haben, sondern ihrerseits Produkte oder Dienstleistungen anbieten.
don, sorry für offtopic, aber das brennt mittlerweile vielleicht auch anderen lesern unter den nägeln: wie sieht deine strategie bzgl. des massiv wachsenden manuellen kommentarspams aus? z.b. von den letzen 6 blogkommentaren sind mindestens 5 mehr oder weniger getarnte kommerzielle spamkommentare. auch wenn man in anderen vergangenen artikeln stöbert, fällt das immer mehr auf. viele weitere blogs sind ebenfalls betroffen.
finds halt schade, denn durch diese schmarotzer wird die qualität deines blogs verwässert bzw. die erworbene autorität untergraben.
stört sehr beim lesen, denn ein kommentator mit werbelink aufs eigene business ist imo unglaubwürdig, selbst wenn er das thema halbwegs berücksichtigt. er weiß, dass diese pseudorelevante und immer perfider daherkommende tarnung ja auch zwingend notwendig ist, um nicht direkt gelöscht zu werden. ein “find ich auch / bin ganz deiner meinung” reicht da mittlerweile nicht mehr, um vom blogbetreiber ungestraft zu bleiben. letztendlich kann so jemand sich bemühen wie er will, etwas sinnvolles zu schreiben: er ist schlicht unseriös, da das ganze geschreibsel doch nur dem absondern eines seo-relevanten links dient. sind wir uns dahingehend einig?
was hilft da? bleibt nur die trennung von link und linktext, nofollow bzw. komplettes abschalten von links?
[…] …passend zu allen Ideen im „web to zero“, wie man mit dem ganzen Geklicke der Menschen Geld machen will, es findet sich in der Blogbar und bedarf keiner weiteren Hinzufügung: […]
[…] Ich muss ja zugeben, es gab mal eine Zeit, als ich mit dem bloggen angefangen habe, wo ich bei der Lektüre der Beiträge in der Blogbar noch etwas mit den Augen gerollt habe und mir gedacht habe, dass Don Alphonso etwas übertreibt mit seinem Meckern und lachen über die Blogger die meinen mit ihren Blogs Geld verdienen zu können. Wahrscheinlich hat es bei mir aber die Zeit und vor allem die Erfahrung im Internet und in der IT Brache mit sich gebracht, dass ich bei den neuen Beiträgen vom Don, dass ganze etwas anders sehe. […]
Man kann durchaus mit Werbung im Internet leben. Aber weder darf man glauben, damit stinkreich werden zu können, noch darf man seine Inhalte danach ausrichten, dass man “mehr Werbung” bekommt. Wenn man denn eine gute Nische hat, kann (muss aber natürlich) es klappen. Ausdauer ist allerdings auch vonnöten, dann können einige wenige aus einem Hobby vielleicht auch etwas machen, wovon man leben kann. Jedenfalls habe ich das selbst so erlebt und zwar ganz ohne mich mit solchen Web 2.0-Heinis gemein zu machen und ohne die eigene Seite überall zu platzieren und mit jeder Klitsch zu “kooperieren”.
Deutschland-Schweden
Out of Europe
“Best” war ein Nordallianz ml Europa, Russland und Japan (große Krieger Personen)
Wenn es nicht gehen, wie Deutschland – Schweden
2 Möglichkeiten wirklich
1. große Armee (stehend)
2. intelligenter – flexiblere Variante = Patente und Innovation, Kreativität (und Gemeinschaft), in denen neues Wissen und qualifizierte Züchter der alten Krieger-Mentalität
Auf den weltweit führenden Weltraum-Programm (Kiruna)
http://sverigepatentet.blogspot.com/
http://www.dagobertsbloggen.blogspot.com/
Was möchte Bjorn uns damit mitteilen?
Steh ich einfach gerade auf der Leitung oder macht das Ding wirklich null Sinn?
@ thomas:
http://www.paidcontent.org/entry/419-yahoo-and-yangs-greatest-hits/
so wahr!
er hatte alles unter kontrolle so lange es leicht war.