Ein Journalismus,
der mir mehrheitlich von Beratern (so nennen die sich zumindest), Werbern, PR-oleten, Schleichwerbern und mitunter reichlich abgewirtschafteten Journalisten erklärt wird, ist vermutlich wirklich ein Journalismus, der in berufstypischer Unterversorgung mit Qualitäten und Charakter sowas wie ein Manifest als Stütze braucht.
Und es wäre jetzt einfach wunderbar, wenn sich die selbst erklärten Superchecker jetzt zusammensetzten, ein Medium nach ihrer eigenen Kompetenz schaffen und dann zeigen, dass sie mehr als nur die Klappe aufreissen können. Das beste Argument ist nicht einfach nur hingeschmiert, es ist die erfolgreiche Umsetzung*.
*zumindest seit dem Ende der naturprallen New Economy
[Edit: The gay Bar hat sich dem Stress unterzogen, dem Monstrum die Giftzähne zu ziehen]
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ist ja richtig, aber könnten’s denn nicht einmal gegenlesen, bevor Sie hier posten? “sowas wie ein Manifest” soll es wohl heißen, nehme ich jetzt mal an…
der gay-bar – link funktioniert auch nicht.
Hm, keine Reaktion… Vielleicht laboriert der Herr noch an einer schweren Dosis Tarte und Torte auf seinem Tegernsee-Anwesen…
Dieser Kommentar wird auf Niggemeiers Seite systematisch gelöscht. Ich halte ihn nicht für beleidigend und der Sache dienlich und bitte um Publikationserlaubnis in der freien Welt. Zitat:
Ich wiederhole, was hier gelöscht wurde, und wenn es wieder gelöscht wird, wiederhole ich es wieder. Die Löschung allein dementiert dieses Manifest. Denn mein Kommentar ist nicht beleidigend.
Wer Banalitäten als Manifest verkauft, will Autorität. Dieses Manifest ist autoritär. Ein revolutionäres Manifest, das wirklich was aufrühren würde, wäre so:
Wir werden nicht mehr in Print veröffentlichen, denn wir haben unser eigenen Medienkonzern in der Tasche. Wir werden nicht mehr in Fernsehstudios sitzen, denn wir haben unser eigenes Studio auf dem Schreibtisch. Wir werden nicht mehr Medienkonzerne beraten, denn in der Wissensgesellschaft ist Beratung kollektiv. Wir werden nur noch im Internet schreiben, auftreten und kommentieren und jedem helfen, der sich darin ausdrücken will. Vielleicht gehen wir unter aber wir erklären unsere Scheidung von den bisherigen Medienformaten, die hierarchisch organisiert sind und die Schlüsselochperspektive bevorzugen. Natürlich machen wir das alles nicht, denn wir sind ältere Internetuser mit Doppelmoral zu alt, um dsa Netz für etwas selbverständliches zu halten, zu jung um nicht noch die letzte Chance auf Marktlücke zu ergreifen.
@Strabo: Dieser Kommentar wird ernsthaft gelöscht? Unfassbar!
Ãœbrigens wäre das schon eher ein Manifest, dass ich auch unterschreiben würde, wobei ich mich Dons Meinung anschließe, dass das Labern langsam langweilt und alle begierig auf das “machen” starren. Aber nüschts passiert. Nicht wirklich, denn fast alle sitzen sie im kuscheligen Vorzimmer der old big media ad corps.
Wie auch immer. Ihre Schlagzeile haben sie bekommen. Von daher können sie sich wieder als Werbeexperten für Social Dingeskirchens verkaufen und sich so ihre Position als zukunftsträchtige Experten im Vorzimmer sichern, während rundherum Kollegen entlassen werden.
Aber wollen das nicht alle irgendwie zur Zeit?
Und jetzt die echte Expertise zum Thema angewandte Medientheorie vom DJV, der DeutschenJournalitätsVerwaltung laut WDR:
“Und der Deutsche Journalisten-Verband, der nicht unschuldig daran war, dass Thomas Knüwer zum Nachdenken angeregt wurde, kommt in seinem Weblog zum vorläufigen Schluss: “Die Fragen der Zeit werden nicht so richtig gelöst, aber vielleicht soll das Manifest ja auch nicht so sehr für die schnöde Jetztzeit, sondern für die Ewigkeit gelten.”
Keine weiteren Fragen Euer Ehren.
Erst dachte ich: Der Alphonso wird auch langsam repetitiv, Teekannen und Gehässigkeiten. (Wobei mir die Teekannen entschieden lieber sind, weshalb ich sage: Mehr Kulturkannencontent im Rebellmarkt, bitte, ich bin süchtig geworden.) Schließlich macht der Herr ja öffentlichkeitswirksam auch nichts anderes, als seine unterhaltsame Logorrhoe *bei* der FAZ abzukippen (und es penetrant mit dem Schreiben *in* der FAZ zu verwechseln, dort durfte er m. W. aber erst zweimal auftreten, mancher Volontär schafft da mehr).
Aber.
Jetzt sehe ich wer dieses kindliche Manifest unterschrieben hat. Eklig. *Da* hat er also mal wieder recht, der Don (ja, man muss es zugeben, er hat leider viel zu häufig recht, trotz des groben Keils): Der Bodensatz des Dünnpfiff- äh Web”journalismus”. Drittklassige Selbstdarsteller, die doch nur traurige Plagiate us-amerikanischer Vorbilder sind. Schreihälse ohne echte Ausbildung, die dem Prenzlberg-Prekariat entkommen sind, indem sie ihre traurige Existenz einer Tastatur envertrauen. Ästhetische Niederlagen, stilistische Fehlschläge sondergleichen. Unechte Salon-Linke, die für Geld ihre Großmutter verkaufen würden. Bäh. Carl Schmitt hat diesen Typus schon sauber abgeurteilt: Occasionalistische Romantiker. “Sie sitzen in einer engen Tonne, sehen über sich wunderbare Figuren, die sie für die Welt halten, und glauben, sie hätten diese Welt zu regieren.”
[…] Manifest: Ein Journalismus…Blogbar […]
Die haben John Wayne in der Autorenliste vergessen. Aber solange er sich für das Manifest interessiert, ist alles gut.
Das Internet will kein Manifest…
DAS INTERNET SCHEISST AUF SASCHA LOBO UND DIE GANZEN MÖCHTEGERN-SUPERBLOGGER.
DAS INTERNET WILL KEIN MANIFEST.
DAS INTERNET WILL KEINE HERRSCHER.
DAS INTERNET WILL FREI SEIN.
DAS INTERNET IST FREI.
(Screenshot: NP-Wiki, SFW-Edit von mir)
Das ko…
Eine Sammlung peinlicher Allgemeinplätze, die vor Pathos nur so triefen. Aber angesichts der Unterzeichner wird klar, warum es dann schon mindestens ein “Manifest” sein muss.
Was kommt als nächstes, die MAGNA CHARTA 2.0?
@Shiraz:
als nächstes kommen bestimmt die “Zehn-Gebote2.6.3.4-Beta.exe”
@Strabo/Patrick: Ich finde den Kommentar bei Stefan (#190), und im übernächsten wundert sich Stefan selbst über den Löschwurf…
Strabo: Großartig! Ja, das wäre wirklich ein Wurf gewesen.
[…] Mein erster Eindruck nach der oberflächlichen Lektüre war: mostly harmless, weitgehend überflüssig und ohne praktischen Nährwert. Die meisten Kritiken erschienen mir zu harsch, weswegen mir vor allem Detlef Guertlers „Manilasch“-Kritik gefiel. Aber dann machte mein geschätzter Kollaborateur Siggi Becker mich aufmerksam auf den 4. Kommentar („Strabo“) zu Don Alphonsos Kritik „Ein Journalismus,“ an dem ich vor allem die Aufforderung zum machen schätze. Dieser Kommentar, der mir entgangen war, wurde bislang nach Auskunft des Verfassers auf http://www.internet-manifest.de systematisch gelöscht. Nicht zuletzt auch darum in voller Länge (Hervorhebung von mir): Wer Banalitäten als Manifest verkauft, will Autorität. Dieses Manifest ist autoritär. Ein revolutionäres Manifest, das wirklich was aufrühren würde, wäre so: Wir werden nicht mehr in Print veröffentlichen, denn wir haben unser eigenen Medienkonzern in der Tasche. Wir werden nicht mehr in Fernsehstudios sitzen, denn wir haben unser eigenes Studio auf dem Schreibtisch. Wir werden nicht mehr Medienkonzerne beraten, denn in der Wissensgesellschaft ist Beratung kollektiv. Wir werden nur noch im Internet schreiben, auftreten und kommentieren und jedem helfen, der sich darin ausdrücken will. Vielleicht gehen wir unter aber wir erklären unsere Scheidung von den bisherigen Medienformaten, die hierarchisch organisiert sind und die Schlüsselochperspektive bevorzugen. Natürlich machen wir das alles nicht, denn wir sind ältere Internetuser mit Doppelmoral zu alt, um das Netz für etwas selbverständliches zu halten, zu jung um nicht noch die letzte Chance auf Marktlücke zu ergreifen. […]
[…] Ein Beispiel für einen Kommentar, wie sie bei irgendwelchen Zeitgenossen, die irgend so ein »Internet-Manifest« verfassen und sich in kompletter Selbstbezüglichkeit für diese Leistung in nanoskopischer Größenordnung feiern, rausgelöscht werden. […]
Da kann man nur Dietmar Wischmeyer zitieren: “Worum geht’s wieder mal? Um kritische Onanie als Selbstvergewisserung”.
Das darf man nicht akademisch-diskursiv angehen. Was wir erleben ist Internet-Pop-Kultur. Die Boy-Band um Sascha Lobo hat sich verselbstständigt. Das Spiel mit der Öffentlichkeit ist spannender geworden, als einen guten Song abzuliefern. Das funktioniert mittlerweile wie die Boulevard-Medien. Provakante Sätze und Taten an Medien und Multiplikatoren verteilt, die darauf anspringen und mit dem Twitter-Netzwerk verbreitet. Selbst Paparazzies sind Teil der Inszenierung – Twitpic lässt grüssen.
In welchen Kreisen man sich da teilweise inzwischen bewegt, konnte man gerade bei Klaus Bittermann nachlesen, der über eine Lesung des Spiegel-Redakteurs Jan Fleischhauer unter anderem schreibt:
“Dann muß man beim Berliner »Edel-Italiener Adnan« eine sogenannte Buchpremiere feiern und sich dabei mit Karl-Theodor zu Guttenberg (37) ablichten lassen, weil der wie ein etwas feisterer Klon von Fleischhauer aussieht. Man muß dann – die Vorschriften für die Aufnahme in die erste Mannschaft des Spiegel sind äußerst kompliziert – folgenden von Bild vorgeschriebenen Gästen die Hände schütteln: »Thomas de Maizière (55, CDU), dem CDU/CSU-Fraktionsgeschäftsführer Norbert Röttgen (43) und dem Junge-Union-Chef Philipp Mißfelder (29).« Außerdem dem stellvertretenden Regierungssprecher Thomas Steg (49, SPD), Sascha Lobo (34, BLOG), Mathias Döpfner (46), Tita von Hardenberg (41), Arnulf Baring (299) und Ildikó von Kürthy (41). (Die Zahlenangabe hinter den Namen beziehen sich übrigens auf die Anzahl der Totalausfälle in der Großhirnrinde).”
[…] Mein erster Eindruck nach der oberflächlichen Lektüre war: mostly harmless, weitgehend überflüssig und ohne praktischen Nährwert. Die meisten Kritiken erschienen mir zu harsch, weswegen mir vor allem Detlef Guertlers „Manilasch“-Kritik gefiel. Aber dann machte mein geschätzter Kollaborateur Siggi Becker mich aufmerksam auf den 4. Kommentar („Strabo“) zu Don Alphonsos Kritik „Ein Journalismus,“ an dem ich vor allem die Aufforderung zum machen schätze. Dieser Kommentar, der mir entgangen war, wurde bislang nach Auskunft des Verfassers auf http://www.internet-manifest.de systematisch gelöscht. Nicht zuletzt auch darum in voller Länge (Hervorhebung von mir): Wer Banalitäten als Manifest verkauft, will Autorität. Dieses Manifest ist autoritär. Ein revolutionäres Manifest, das wirklich was aufrühren würde, wäre so: Wir werden nicht mehr in Print veröffentlichen, denn wir haben unser eigenen Medienkonzern in der Tasche. Wir werden nicht mehr in Fernsehstudios sitzen, denn wir haben unser eigenes Studio auf dem Schreibtisch. Wir werden nicht mehr Medienkonzerne beraten, denn in der Wissensgesellschaft ist Beratung kollektiv. Wir werden nur noch im Internet schreiben, auftreten und kommentieren und jedem helfen, der sich darin ausdrücken will. Vielleicht gehen wir unter aber wir erklären unsere Scheidung von den bisherigen Medienformaten, die hierarchisch organisiert sind und die Schlüsselochperspektive bevorzugen. Natürlich machen wir das alles nicht, denn wir sind ältere Internetuser mit Doppelmoral zu alt, um das Netz für etwas selbverständliches zu halten, zu jung um nicht noch die letzte Chance auf Marktlücke zu ergreifen. […]
[…] Vielleicht ist es aber auch nur die erneute Verwendung des Begriffes “Manifest”, der Kritikern grundsätzlich missfällt. Oder der Grundtenor der Erklärung, sich gegen eine bestimmte mediale Entwicklung zu stemmen, statt ihre Chancen in den Vordergrund zu stellen. Oder der Umstand, dass immer wieder viel gelabert, aber scheinbar nicht konstruktiv gehandelt wird. […]
[…] Don Alphonso: “Und es wäre jetzt einfach wunderbar, wenn sich die selbst erklärten Superchecker jetzt zusammensetzten, ein Medium nach ihrer eigenen Kompetenz schaffen und dann zeigen, dass sie mehr als nur die Klappe aufreißen können. Das beste Argument ist nicht einfach nur hingeschmiert, es ist die erfolgreiche Umsetzung”. […]