Culture Clash
Ich war gestern zu Gast bei einem monatlichen Stammtisch der DJU Deutsche Journalisten Union, der Journalisten-Gewerkschaft von ver.di. Neben meiner Wenigkeit wurde auch Dirk Franke von Wikipedia eingeladen zum Thema: “Ist die freie Information Konkurrenz für bezahlte Journalisten oder eine neue ergänzende Sparte des Journalismus“.
Beim Reinkommen war es putzig die zirka 10-12 Journalisten zu beobachten, wie sie alle selbst bei einem Stammtisch, erst einmal den Notizblock und die Kugelschreiber rausholten und neben sich auf den Tisch legten, allzeit griffbereit.
Nicht dass ich denAbend als unangenehm empfunden hätte, aber er ließ sich am besten mit dem Begriff “Culture Clash” umschreiben. Vereinfacht ausgedrückt, war in der Runde eine deutliche Altersgrenze zu spüren, irgendwo zwischen 30 und 40 Jahren. Jenseits der Grenze wurde das Ganze größtenteils mit Skepsis und teilweise Unverständnis aufgenommen.
Ich und Dirk Franke erzählten vom Bloggen und der Wikipedia und von den dahinter steckenden Strukturen: Linkkultur, basisdemokratisch etc… Wir haben auch versucht das große Bild mit Begriffen wie Open-Source-Denke, fair use und CC-Lizenzen zu zeichnen. Und wie aus dem Lehrbuch für Klischees gab es dann an bestimmten Stellen auch die klassischen Bedenken:
Wie? Bei der Wikipedia kann jeder einfach so was reinschreiben? Das kann doch nicht funktionieren?
Wie? Blogger schreiben und bekommen es nicht bezahlt?
Woher weiß ich, dass das was in der Wikipedia/im Blog steht auch stimmt?
Woher nehmen Blogger die Zeit? Haben die nichts zu tun? Bekommen die Geld vom reichen Daddy?
Verarmt der Mensch nicht, wenn er die ganze Zeit vorm Monitor hockt?
Im Grunde genommen die klassischen Generationskonflikt-Fragen: “wir kennen es nicht, also kann es nix sein” und “früher war alles besser”.
Das Vertrauen in selbstregulierenden Mechanismen, wie z.B. bei der Wikipedia, war gleich null. Viele der Anwesenden machten ein Gesicht, als würden wir von einem fernen Land reden.
Immer wieder war auch deutlich zu spüren, das Wikipedia und das Bloggen vielfach als Stellvertreter für das Internet genommen wurde, mit all seiner Schlechtigkeit wie z.B. dem vereinfachten Bilderklau oder permanenter Urheberrechtschutzverletzung. Die Offenheit die man dem Thema Internet entgegen brachte, schien mir auch viel mit der wirtschaftlichen Situation der Beteiligten zu tun zu haben. Je schlechter die Finanzen waren, desto böser das Internet.
Nur mühsam entsannen sich einige der Anwesenden in den 70er Jahren selber in Sachen Raubdrucke ganz vorne dabei gewesen zu sein. Oder dass der NDR seinen Mitarbeitern vor Jahren Anweisungen gegeben hat, wie für lau an Bildmaterial heranzukommen ist. Z.B. durch Ausnutzung des Zitatsrecht, in dem das Bild via Zeitungsausriß gebracht wird. Oder das zahlreiche der Anwesenden inzwischen selber die Wikipedia als Recherchebasis verwenden.
Das Internet stand gestern mehr als “Billigmacher”-Medium im Mittelpunkt. Einer der freien Journalisten mit Spezialgebiet Reisen und Essen, sah nur dass er sich immer mehr mit Hobbyisten herumplagen müsste, die es for free im Internet machen würden.
Ich verglich seine Situation mit meiner, als freiberuflicher Webdesigner, der sich auch Billigkonkurrenz von Studenten und Schülern, die sich irgendwo billig Dreamweaver ziehen und dann einen auf Webdesigner machen, ausgesetzt sieht. Und trotzdem überlebe ich. Wenn die Dienstleistung des Journalisten nicht den Mehrwert besitzt, der ihn von den Freizeit-Schreibern unterscheidet, sind dann die Hobbyisten das Problem, oder er? Auf diese Bemerkung von mir, kam Gelächter und ein Schwall der handelsüblichen Schlagwörter “5 Millionen Arbeitslose”, “Hartz IV” etc…, aber keine Antwort. Verschränkte Arme statt weiter zu denken.
Der große ironische Moment des Abends kam, als einige der Anwesenden von einem Skandal in Hamburg erzählten, in denen ein hochrangiger Verlagsangestellter verwickelt ist, der aber unter Deckel gehalten wird. Kein Hamburger Medium will die fertig recherchierte Story veröffentlichen und der Frankfurter Rundschau wurde die Sache zu heiß. Von den Altvorderen am Stammtisch kam nicht einer auf die Idee, mal via Internet die Sache steigen zu lassen. Nicht einer sah im Internet oder den Blogs die Chance, vorbei an den “Gatekeepern” so eine Sache publik zu machen. Auf Nachfrage wurde müde mit der Hand abgewunken.
Mein Eindruck war, das viele die neuen Medien aus Borniertheit oder Voreingenommenheit ablehnten und kein Verständnis für die sich verschiebenden Wertevorstellung der jüngeren Generation haben.
Natürlich bringt das Internet Probleme mit sich. Beim Stammtisch waren auch Besitzer von kleinen, unabhängigen Bildagenturen zu Gast. Sie sind in den letzten Jahren komplett an die Wand gedrückt worden. Durch Fusionen der Branchengrößen haben sich 2-3 Kolosse gebildet, die nahezu den kompletten Mark besitzen. Durch den Vetriebsweg Internet werden Bilder inzwischen fast nur noch digital akzeptiert. Und die Digitalisierung der Papierbilder ist für die kleinen Agenturen kaum zu leisten. Diese Bildagenturen haben 50.000 – 100.000 Bilder. Das Geld ist nicht da, um die Bilder auf einem Schlag zu digitalisieren. Einer der Agenturbesitzer scannt derzeit zirka 3.000 Bilder pro Jahr ein und gibt sie inkl. aller Metadaten händisch in eine Datenbank ein, wozu er pro Bild ungefähr eine halbe Stunde braucht.
Der Umsatz der kleinen Agenturen ist im Laufe der letzten zwei Jahre um die Hälfte eingebrochen. Die Papierbilder werden kaum noch nachgefragt und sind stattdessen kostenfressender Balast. Die Archivierung verlangt aufwändige Klimatisierung die Kosten von monatlich 300-400 EUR verursacht. Viele Agenturen haben zugemacht, andere werden dicht machen. Keiner will die Papierbilder übernehmen und das Material riskiert für unwideruflich verloren zu gehen.
Sorry, the comment form is closed at this time.
[…] Der Don (Blogger, Journalist) [EDIT: dogfood] und Dirk Franke (wikipedia) waren gestern bei einem Hamburger Stammtisch der Journalistenunion eingeladen. In der Blogbar gibt es schon eine kleine Zusammenfassung. Wenn die deutsche Blogosphäre (bzw. mit Sixtus gesagt: die deutschen Dorfgemeinschaften Bloggers) schon selbst nicht vernünftig die alten Medien absägen kann, sollte sie doch wenigstens die Steilvorlage nutzen: Der große ironische Moment des Abends kam, als einige der Anwesenden von einem Skandal in Hamburg erzählten, in denen ein hochrangiger Verlagsangestellter verwickelt ist, der aber unter Deckel gehalten wird. Kein Hamburger Medium will die fertig recherchierte Story veröffentlichen und der Frankfurter Rundschau wurde die Sache zu heiß. Von den Altvorderen am Stammtisch kam nicht einer auf die Idee, mal via Internet die Sache steigen zu lassen. Nicht einer sah im Internet oder den Blogs die Chance, vorbei an den â??Gatekeepernâ?? so eine Sache publik zu machen. Auf Nachfrage wurde müde mit der Hand abgewunken. […]
“Ich und Dirk Franke erzählten…”
Man hat mir mal den folgenden Satz beigebracht: “Der Sesel nennt sich selbst zuerst.” Komischerweise habe ich das Gefühl, dass die zitierte Reihenfolge dich ganz gut charakterisiert.
Mal ehrlich: Für wen hältst du dich eigentlich?
Wenn du ein Problem hast, dann nenne es. Und wenn es nur die zeitliche korrekte Abfolge ist (ich wurde zuerst zu Wort gebeten, dann Dirk Franke), dann würde ich wegen zu hohem Blutdruck zum Arzt gehen.
rainer â?? bleibt die frage für wen du dogfood und dich hälst?
ich halte dich, nebenbei bemerkt, für jemanden der der matthias schindler in seinem rezeptionsverthalten nicht ganz unähnlich ist.
Oha, was für ein gereizter Ton!
Ein Problem habe ich nicht, ich frage mich nur, wie jemand darauf kommt, sich bei der Beschreibung eines Auftritts so wichtig zu nehmen. Dass man bei einem Bericht von einer Veranstaltung, an der man selbst teilgenommen hat, die Nennung der Vortragenden in der zeitlichen Reihenfolge vornimmt, finde ich ungewöhnlich.
Die eigene Person durch ein “Ich und der andere” so hervorhebt, kommt mir zumindest unhöflich vor – es riecht aber auch nach Eitelkeit und Arroganz. Die aggressive Reaktion spricht ebenfalls dafür.
Und da du ja scheinbar eine Sonderrolle in Deutsch-Blogistan einnimmst, hat das auch etwas mit dem Thema zu tun: Ist es nicht auch das, was den altbackenen Journalisten der geschilderten Art charakterisiert, dass er von sich glaubt, er müsse den anderen da draußen die Welt aus seiner Sicht erklären.
Mein Blutdruck ist vergangene Woche gemessen und für gut befunden worde. Ich habe mich auch nicht aufgeregt. Ich wollte nur mal wissen, woran es lag…
@ix: Wer ist Matthias Schindler?
Hallo Dogfood,
danke für die spannenden Einblicke. Es ist wirklich erschreckend. Irgendwas läuft bei der Journalistenausbildung schief, grandios schief. Irgendwann, wenn ich betrunken genug bin, werde ich mal von den Redaktionskonferenzen einer lustigen, kleinen Zeitung erzählen.
@rainer:
“Und da du ja scheinbar eine Sonderrolle in Deutsch-Blogistan einnimmst” ???
Enlighten me. Was für eine Sonderolle habe ich?
“dass er von sich glaubt, er müsse den anderen da draußen die Welt aus seiner Sicht erklären.”
Ich bitte noch mal um Erleuchtung: was habe ich beim Thema “Blogs” verpasst? Ist es nicht die Essenz von Blogs, dass da Dinge aus seiner/meiner/deiner Sicht erklärt/erzählt/geschildert werden?
Guten Tag. Hier ist Kai Pahl und ich berichte vom Wurf meiner Jungen Katzen. Die Kleinen sind um 3Uhr57 mitteleuropäischer Zeit zur Welt gekommen, 7,5 cm groß und 200 Gramm schwer. Die Mutter ist wohl auf. Das war Kai Pahl für die Blogosphäre, ich gebe wieder zurück an die angeschlossenen Bloganstalten.
@6 bzw ix: Frage ich mich auch gerade.
Wundere mich gerade ein wenig über diesen äm dialog hier.
@ix: Muss ich erst Rainer einmal quer durch Blogistan googlen, um ßhnlichkeiten zu entdecken?
@ Jochen: ich würde es nicht an Journalisten oder fehlgeschlagener Journalistenausbildung festmachen. Das ist mir zu pauschal. Ich denke Beharrungskräfte, mangelnde Flexibilität etc… sind in der Gesellschaft häufiger anzutreffen.
Ich kann es auch bis zu einem gewissen Punkt verstehen. Man ist 60 Jahre alt und sieht wie das Fundament des eigenen Lebensunterhaltes wegbricht. Das ist dann nicht nur ein Problem der Einstellung, sondern wie man im Falle der Bildagenturen sieht, ein Problem der mangelnden Resourcen. Das ist ausweglos. Das ist ja nicht nur Job/Arbeit, sondern Passion. Dass man da mit Bitterkeit reagiert, liegt nahe.
Ich weiß nicht wie es mir mit 60 geht, ob ich dann noch die Kraft habe mich als Dienstleister so umzudefinieren oder zu hinterfragen, wie es jetzt bei einigen anscheinend notwendig ist.
Ich habe auch das Gefühl, dass die anwesenden Journalisten im Text oder Kommentare zu schlecht wegkommen. Man muss auch sehen das sie interessiert zugehört haben und sich an der Diskussion beteiligt haben. Ich habe oben im Text nicht umsonst das Wort “Vereinfacht” fett ausgezeichnet, da zwar diese “Generationskluft” zu spüren war, aber bei einigen älteren Journalisten auch Unterschiede in der Einstellung vorhanden waren. Es geht also eher um meinen generellen, pauschalen Eindruck, und nicht darum jeden der dort anwesenden älteren Herr zu bashen.
Nicht vergessen darf man, dass es ein Stammtisch der DJU war, d.h. die Leute die dorthin kommen, sind bereits von sich aus eine homogenere Gruppe als wenn es eine völlig offene Veranstaltung gewesen wäre.
@dogfood: Na ja, als Blogger in dem Blog, von dem ich annehme, das es sozusagen eines der Zentren von Deutsch-Blogistan ist…
Sorry, eine derartige Debatte wollte ich gar nicht lostreten; möglicherweise ist der Tonfall meines Kommentars missverständlich gewesen. Ich bin ja in dieser Sphäre nur eine kleine Leuchte und gelobe Besserung.
@ Rainer: “Sonderrolle”, “Zentren”, “kleine Leuchte”
Wenn du bei der Besserung bist, tue mir ein Gefallen und lege im Zusammenhang mit der Blogosphäre Begriffe wie “große Leuchten”, “kleine Leuchten”, “Schlüsselblog”, “Wichtigblog”, “Meinungsführer” oder Artverwandtes beiseite.
Es gibt im technischen Sinne Blogs auf die mehr verlinkt wird und die mehr Besucher haben, aber damit hat sich das auch. Der Rest ist das was Leser daraus machen.
Nichts für ungut.
Ich kann das nach meinen Erfahrungen mit meinen Kollegen nur bestätigen. Die begreifen weder das Bloggen an sich noch die Ursachen, warum Blogs überhaupt Leser finden. Und das beschämende ist, dass es sich in ihrem ureigensten Bereich abspielt.
Das härteste, was ich erlebt habe, war eine öffentlich-rechtliche Kulturjournalistin in Berlin, nach Eigenangabe früher Punkerin, jetzt aber super geschleckt und im grünen Lager aktiv. Die erzählte, dass diese Blogs keine richtigen Medien wären, sie hätte sich die zwar noch nicht angeschaut, aber sie müsse ja auch kein Daily Talk sehen und zu wissen, dass das mit Medien nichts zu tun hat.
Journalisten sind nun mal meistens enorm betriebsblind, unkreativ und obendrein stinkfaul. Und sie werden sich erst damit beschäftigen, wenn es ihnen ans Leder geht, oder sie jemand für's Bloggen bezahlt, siehe den schwachen Auftritt der Süddeutschen oder der Zeit.
Werter Herr Kollege â?? dju-Treffen sind mir nicht unbekannt; aber der Absatz: “Nicht dass ich den Abend als unangenehm empfunden hätte… Vereinfacht ausgedrückt, war in der Runde eine deutliche Altersgrenze zu spüren, irgendwo zwischen 30 und 40 Jahren. Jenseits der Grenze wurde das Ganze größtenteils mit Skepsis und teilweise Unverständnis aufgenommen.” verdeutlicht = eklärt vielleicht zu einem großen Teil die Skepsis, die Dir entgegen gebracht wurde.
Professioneller Journalismus ist keine Frage der Bezahlung, sondern der sprachlichen Präzision und Qualität. War der Abend nun unangenehm oder nicht? Gab es eine deutliche = exakte Altergrenze oder lag die irgendwo? Zählst Du Leute über 40 zum alten Eisen? Fühlst Du Dich am wohlsten in Gruppen von unter 30-Jährigen? Was war “das Ganze”, das auf Skepsis gestoßen ist: Bloggen?? â?? Wikipedia?? â?? oder vielleicht nur Dein Vortrag?? Freie Information ist übrigens Grundlage für jeglichen Journalismus und keine “neue” oder “ergänzende Sparte” desselben.
“Der große ironische Moment des Abends kam, als einige der Anwesenden von einem Skandal in Hamburg erzählten, in denen ein hochrangiger Verlagsangestellter verwickelt ist, der aber unter Deckel gehalten wird.” War besagter Angestellter in den Skandal oder in den Anwesenden verwickelt?? Lass Du ihn doch raus den Verlagsangestellten, damit er nicht länger unterm Deckel gehalten wird.
Die Diskussion, was denn “richtige Medien” seien, erinnert mich immer wieder an die Frage “Was ist Literatur?”. Wer den Leitfaden “Literatur für Hochstapler” (Eichborn Verlag, leider out of print, aber es kursiert ein PDF, sagt man) gelesen hat, weiß, was ich meine.
Für die anderen: Irgendjemand, der sich als Wissender darstellen möchte, winkt großmächtig ab und bescheidet den ignoranten Zuhörern: “Ach wissen Sie, das mag ja alles gut und schön sein, aber ‘Medien’ sind (oder eben: ‘Literatur’ ist) das doch noch lange nicht. Dabei lässt man sich zu konkreten definitionen gar nicht erst hinreißen, denn die könnten ja widerlegt werden, womöglich noch exemplarisch.
Derlei Verhalten sagt eigentlich nichts anderes aus, als dass der ßußernde seinen ureigenen Bereich als den einzig maßgeblichen und wahren anerkennt und, vor allem, anerkennen WILL.
@rainer: wer matthias schindler ist siehst du am ersten pingback zu diesem artikel, ganz oben. steht ne â??1â?? dran.
@matthias: du hast, wie man in deinem pingback sieht, don und dogfood verwechselt. das ist ok und nachvollziehbar, nichtsdestotrotz sind die beiden ganz und gar unterschiedlich, nicht nur vom namen her.
der â??gereizte tonâ?? von rainers erstem kommentar legt nahe, dass er ebenfalls dogfood für don hielt, zumindest scheint es mittlerweile usus zu sein jeden beitrag hier erstmal mit einer gehörigen portion aggressivität zu kommentieren, so nach dem motto, der don und der ton hier ist ja auch immer so aggressiv, also hau ich jetzt auch mal drauf wenn mir was nicht passt. scheissegal ob der autor gröner, siebenviertel oder dogfood heisst. immer erstmal druff.
@ix: die verwechslung von don und mir im pingback von mathias ist mir auch aufgefallen. als ich zwei minuten später in seinem beitrag kommentieren wollte, hatte er es bereits korrigiert. shit happens. ich werde es, um mißverständnisse auszuräumen, auch hier im pingback ändern.
wenn das mal nicht noch mehr missverständnisse generiert, herr donfood.
ich weiß, das war eine ixvorlage.
Wir sollten anfangen, bei jedem Beitrag Hundefutterbilder oder eine Flashanimation einer Mafiametzelei einzustellen, dann weiss auch jeder, ob er normal schreiben soll oder gleich was inne Fresse kriegt. ;-)
Das mit der Verwechslung von dogfood und don war Mist von mir, ich habe das recht schnell geändert (danke auch für das schnelle Feedback der mitlesenden Meute :) ) Vermutlich hat mich eine Erwartungshaltung eingeholt oder so. Den Ping kann ich leider nicht mehr ändern, dort steht auch “Stammtich”.
Klemmst du noch ein s rein, dogfood? Danke.
dogfood, dann mach doch gleich noch aus dem â??Seselâ?? einen â??eselâ?? und dem â??Ich und Dirk Franke erzähltenâ?? ein â??Dirk Franke und ich (dogfood) erzähltenâ??. ausserdem könntest du den nick â??Rainersachtâ?? â??Rainermeckertâ?? machen. dann stimmt hier wieder alles.
Neenee, dann geht die Zensur-â??Diskussionâ?? wieder los.
@jack trasper:
ja, ja, die sprachliche präzision, die sprachliche präzision. gestern traf ich sie noch und fragte wie es denn so geht.
“Werter Herr Kollege” â?? sie sind auch webdesigner? oder kollege in der eigenschaft eines bloggers? apple-user? sport-gucker? rechtshänder? oder was habe ich mir in ihrem fall unter einem kollegen vorzustellen?
re: skandal
um präzise zu bleiben, war das thema des abends “freie infomation”. daher ist nicht der skandal das interessante, sondern der umstand dass die alternativen zu den gängigen medien nicht in den sinn kam, obwohl dirk und ich zu dem zeitpunkt bereits eine halbe stunde über publikationsmöglichkeiten im internet geplaudert hatten.
für skandal-geschichten sind diejenigen verantwortlich, die es recherchiert haben und essentielles sagen können und nicht ich, der eine zusammenfassung in drei sätzen mitbekommen habe.
und ob es jemanden obliegt sich anonym und unbekannterweise in den kommentaren zu melden und nach der vollen wahrheit zu verlangen, na ja…
wenn diese Diskussion nun die gaaanz oben erwähnten Herren vom Stammtisch lesen (vielleicht lassen sie es sich ausdrucken) sind wieder alle mit und in ihren Schubladen zufrieden :-)
Ne, ne, ich hab dogfood nicht mit Don Alphonso verwexelt – ich bin ja alter DCT- und neuer rebellmarkt-Leser, das krieg ich schon auseinander. Und NATßRLICH habe ich das Blog von Matthias Schindler entdeckt – binjanichtblöd. Ich wollte bloß wissen, wer er ist, dass ich eine Form der Wahrnehmung mit ihm teile. Das weiß ich jetzt.
Den Sesel hab ich eben erst gesehen in meinem Kommentar. Und: Meckern ist nur eine Facette meiner virtuell-multiplen Persönlichkeit.
Zum eigentlichen Thema: Diskussionen über Journalismus vs Bloggerismus scheinen mir zunehmend von gegenseitiger Arroganz geprägt. Das ist unsinnig, denn die beiden Gruppen überschneiden sich ja nicht wenig. Wer Journalist ist und noch nicht bloggt, der hat Schiss; wer schon bloggt, aber sich nicht als bloggender Journalist versteht, dem geht das alles einigermaßen am Heck vorbei. So mir.
@rainer: “Zum eigentlichen Thema: Diskussionen über Journalismus vs Bloggerismus scheinen mir zunehmend von gegenseitiger Arroganz geprägt.”
Ich behaupte das Gegenteil: abnehmend von gegenseitiger Arroganz. Und zwar genau mit deiner Argumentation: da immer mehr Journalisten zu Blogger werden und (einige) Blogs sich zunehmend als eine Form des Journalismus verstehen, vermischen sich die Gruppen immer mehr.
Was ist gar so seltsam dran, wenn Leute für einen Vortrag ihre Notizblöcke auspacken? Kannst ja nochmal ohne Vortragsandrohung auf ein Bier hingehen, vielleicht ist es dann lockerer ;-)
Diese Frage nach der Konkurrenz zwischen Wikipedia und Journalismus kann ich nicht ganz nachvollziehen, denn fundierte Beiträge für Enzyklopädien werden doch eher von Fachleuten verfasst und von Lektoren betreut. Aber vielleicht brauchen ja die oberen Wikipedianer den Clash mit dem Journalismus für irgendwas.
Mir kommt die Mitarbeit bei Wikipedia bei den kontroversen Themen vor wie das Fegen des Waldes im Herbst. Vielleicht sollte man Wikipedia eher mit Zen-Praxis vergleichen…
Es war kein Vortrag und Dirk und ich hatten nichts vorbereitet. Es war ein Stammtisch und daher eher eine “Plauderei”.
Das Thema ist nicht von uns gekommen, sondern von der DJU die uns wg. dem Thema angesprochen hatte. Von daher kann nicht den Wikipedianer nachgesagt werden, dass sie Clash brauchen oder suchen.
Das mit den “fundierten Beiträgen” und Lektoren versus Wikipedia ist inzwischen mehrfach in vergleichenden Tests, z.B. bei der c’t und der ZEIT widerlegt. Exzellente Wikipedia-Autoren gibt es genügend. Dirk Franke arbeitet z.B. gerade an seiner Promotion im Fach Politikwissenschaft, ist also auch nicht irgendein Dahergelaufener.
Die Formulierung “fundierte Beiträge” sollte ausdrücken, dass ich keine Angebote auf dem Niveau von Wissen.de meinte, sondern richtige Enzyklopädien. Das ist kein Job für Journalisten, außer vielleicht im studierten Fachgebiet oder dergleichen, falls man noch tief genug drin ist (und auch dann wird es nicht gut bezahlt, habe ich gehört).
Lektoren versus Wikipedia ist auch ein Gegensatz, der so gar nicht existiert, es gibt ja auch Leute, die Wikipedia-Einträge stilistisch überarbeiten.
Nachtrag: Ich ging anfangs von den Enzyklopädien aus, die möglicherweise Jobs und Aufträge für Journalisten bieten (und wo man vielleicht Wikipedia beargwöhnt).
Also ich sehe die Konkurrenzsituation zu Journalisten eher nicht. Ich seh ja nicht mal zum Brockhaus, auch wenn mir das von den Anwesenden dann endgültig niemand mehr glauben wollte.
Was ich ehrlich gesagt nicht verstanden habe, war der mehrmals stattfindende Diskussionskreisel, der bei “freien Inhalten” anfing, über “das Internet” weiterging und dann bei “Schimpfen über Corbis” endete. Wir haben beide versucht, den Unterschied klar zu machen, aber ich bin mir nicht sicher, ob das so angekommen ist.
Vielleicht ist mein Argument “nach den Corbis-Spielregeln mit geschütztem Eigentum können auch Journalisten und Kleinagenturen nur verlieren, also ist es zumindest den Versuch wert, die Spielregeln zu ändern” ja irgendwo angekommen. Oder vielleicht beim nächsten mal. Um auf den Punkt von oben zurückzukommen, ich würde es eher als angenehm, interessant und durchaus aufschlußreich einschätzen-
Ich hätte noch was für die kleinen Bildarchive:
Der eigentliche Pfropf ist ja immer der Vertriebsweg. Besser eine gemeinsame Vertriebsplattform, statt gemeinsamer Katzenjammer. Gegen die Großen wird man es immer schwer haben, aber ein Bildarchiv im Web aufzubauen ist aus technischer Sicht nicht so schrecklich schwierig. De facto schießen sich aber viele Leute aus Paranoia vor Bilderklau selbst ins Knie und wagen den Schritt ins Internet nicht.
Wem 3000 Bilder im Jahr zu wenig sind, sollte es beim Digitalisieren mit einer Kamera versuchen. Wenn wirklich ein digitales Bild mit sehr hohen Qualitätsanforderungen gefragt ist, kann man immer noch mal ins Archiv gehen und das Bild nachscannen.
Danke für den Artikel!
Und dafür auch:
“Es gibt im technischen Sinne Blogs auf die mehr verlinkt wird und die mehr Besucher haben, aber damit hat sich das auch. Der Rest ist das was Leser daraus machen.”
Wikipedia contra Blogs