Ein Voschlag zur Güte (und zur Vergütung)
Don Dahlmann, Felix Schwenzel, Lyssa, all ihr Notebooktester und Produktmitnehmer, ihr Firmendankesager und natürlich auch das persönliche Umfeld derselben, das sich inzwischen als Schalldämpfer der Kritiker begreift oder als mobile Sondereingreiftruppe, wenn mal wieder einer mault – ein Vorschlag.
Das Problem, das ich mit Euch habe – und in fact, ich habe da wirklich ein Problem – liegt nicht unbedingt daran, dass Ihr Euch für sowas hergebt. Da draussen gibt es hunderte von sog. Business Bloggern und Blogberatrn, die mir und so ziemlich allen vollkommen egal sind. Was die verzapfen, ist grossenteils eine bewusste Propagierung von Verhaltensweisen, die Ihr eigentlich für Euch ablehnt. Keiner von Euch sagt: Ich mache jetzt Viral Marketing, ich mache word2mouth, ich bewerbe das Produkt für diese oder jene Leistung, ich erhoffe mir diesen Posten. Ihr sagt: Ich blogge, das macht mir Spass, schaut mal da rüber, ist halt so, wieso denn nicht, ist doch nett, wenn mal ein bischen was rumkommt, ist ein Experiment, ich verstehe gar nicht, was ihr habt, und bitte kritisiert konstruktiv. Sprich, Ihr wollt das beste aus beiden Welten, den freien Blogurwald, weil ihr da herkommt, und das Fressen aus dem Marketingstreichelzoo, weil es so simpel ist. Das wäre noch nicht mal ein Problem, wenn es denn im Urwald nicht so falsch und verlogen rüberkommen würde. Das Problem ist nicht, dass Ihr es tut, das Problem ist, dass Ihr eine offensichtliche Entwicklung negiert. Und dass man plötzlich aufpassen muss, wer da vor einem steht: Der Werber? Der gekaufte Schreiber? Der Consultant? Der Politikberater? Einer, der sich beim aufkommenden Buzz etwas erhofft? Jemand, der sich aus anderen Gründen wiederum für diese Gruppe ins Zeug wirft? Oder doch wieder der Blogger von nebenan? Das kann man nie wissen, und Ihr schafft es ja auch, diese Rollen innerhalb von einem Satz zu verändern.
Daher kommt – meines Erachtens – diese Abstossungsreaktion auf beiden Seiten. Was für Euch ein Experiment ist, ein kleiner Weg, eine Gelegenheit, ist es draussen nicht mehr. Daher die kommen die Brüche, und es gehört, mit Verlaub, schon eine Menge Borniertheit und Verleugnung dazu, an dieser Stelle organisiertes Mobtum zu unterstellen. Die meisten von Euch kennen das ja. So sind Blogs, mal nett und mal fies, Ihr habt jahrelang mitgemacht, und jetzt wundert Ihr Euch, wenn Ihr plötzlich nicht mehr die umjubelten Stars seid, die alle toll finden, sondern eher komische Zwitterwesen, die für einen Opel und 1200 Euro Entschädigung es so weit treiben, dass jemand sein Blog vernageln muss.
Deshalb ein – schon einige Male geäusserter, jetzt auch schriftlicher – Vorschlag. Macht einen Problogger-Verband auf. Es gibt dafür gute Gründe:
1. könnt Ihr Euch über Vergütungen austauschen, ein Kartell gründen und die Preise anheben. Springer zum Beispiel wird bald ankopfen, Microsoft MSN auch und Yahoo ziemlich sicher. Da ist es gut, wenn auf der anderen Seite kein Dumping passiert.
2. seid Ihr für Interessierte aus der Wirtschaft problemlos zu lokalisieren. Man spart sich das Entdärmen, wenn man den Falschen fragt.
3. könnt Ihr Euch die Aufträge zuschubsen und müsst nicht mit Konkurrenz rechnen.
4. und wenn wir ehrlich sind, gibt es dieses Netzwerk schon heute in weiten Teilen der fraglichen Blogs. Verkettet die kleinen Netze, macht es erkennbar, und erspart Euch vielleicht die Abhängigkeiten von Blogvermarktern, die den grossen Kuchen bekommen, deren Krümel bei Euch landen.
5. könnt Ihr Eure heute noch privat organisierten Hilfstruppen konzentriert in Schlachten schicken – und sich sage Euch, das wird ein Renner, denn noch lieber als ein Lobgesang ist der Wirtschaft ein mundtoter Kritiker. Wir hatten das hier ja schon, diese Leute, die auf ihren privaten Blogs gehetzt haben und woanders dann für die kritisierte Firma warben – das ist unschön, das fällt auf, das muss nicht sein.
OK, Punkt 5 war böse, sorry, ist aber heute schon teilweise Realität. Im Ernst: Es bringt Euch nur Vorteile. Klebt ein Icon auf Euer Blog und auf die Problogger-Beiträge, wenn Ihr es unbedingt auf Euren Blogs machen müsst. Sagt klar, wo Ihr steht, vielleicht klappt es dann auch wieder mit dem Vertrauen.
Aber versucht nicht, den Urwald marktkompatibel zu machen, indem ihr drüben fresst und hier alles zuscheisst. Aus zwei Gründen: Erstens wird da immer jemand sein, der Euch dafür mal so rund macht, dass es Euch an Transparency International erinnern wird. Von Opel über Notebooks, den Cokecontainer bishin zu Politiker-PR merkt man, wenn man etwas feinfühlig ist, die nachlassende Toleranz des Urwalds. Mit “Argumenten” wie Neid kommt Ihr da nicht weiter. Zweitens solltet Ihr bedenken, dass es ganz schnell vorbei sein kann mit dem Bloghype. Blogs sind zu klein, Blogs haben allein stehend keien Breitenwirkung, Blogs sind wie Treibsand, aber nicht der Stein der Weisen im Mediengeschäft. Es kann gut sein, dass die Euch einfach durchkauen und ganz schnell wieder ausspucken. Zurück in den Urwald. Es liegt an Euch, ob Ihr dann mehr Umfeld haben wollt als die anderen Ausgespuckten. Oder ob ihr dann den Platz bekommt, an dem Ihr die Erde verbrannt habt.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Ein wahrlich salomonischer Vorschlag. Ich hatte mich neulich zwar noch gegen den Gedanken des organisierten Bloggertums ausgesprochen, aber in der letzten Konsequenz führt da wohl kein Weg dran vorbei, wenn man den Weg der Professionalisierung wirklich gehen will.
Was die Angesprochenen nur schwer verstehen: Ein Elefant, den es aus dem Blog-Urwald zum organisierten Bäumeschleppen zieht, weil er sich ein paar Rupien für leckere Erdnüsse verdienen will, der riecht anschließend so marketingmäßig streng nach Mensch, dass im Urwald die Affen tot von den Bäumen fallen.
Konsequent wäre es schon lange. Am interessantesten erscheint mir der Punkt, dass man das Vermarkten nicht mehr alleine den Teils diletantischen “blog-Vermarktungs-Agenturen” überlassen und sich per persönliche Connection gegeneinander auspielen lassen (“meine liebsten blogvermarkter”) müsste.
Aber man fängt sich damit auch eine Menge ßrger ein: Verträge müssen eingehalten werden, Ergebnisse bewertet. Ist ein wenig wie bei ebay: Als privater Händler mit 1000 verkauften Artikeln im Jahr hat man eben weniger Verpflichtungen im Vergleich zu gewerblichen Händler.
Daher erwarte ich nicht, dass viele der Angesprochenen und ein paar mehr Farbe bekennen.
Kann man eine Community kaufen?
Während sich die deutschsprachige Blogosphäre noch heftigst um die ersten zarten Kommerzialisierungsanzeichen streitet (jüngster Akt: ein Vorschlag zur Güte vom Don), geht es dort, wo die Musik spielt, längst ganz anders zur Sache. (Gut, als unbet…
Alle denken immer nur an die Verfasser der Beiträge. Kann es nicht auch ein Vergütungsmodell für die Kommentartoren geben. Lesen und kommentieren kostet auch Zeit und ist nicht immer ein Vergnügen. Schließlich wird ein Beitrag ja umso wertvoller, je mehr Leser ein Beitrag hat und je mehr dem Verfasser zustimmen. Sagen wir mal 2 Euro pro wohlgesonnenen Kommentar. Dieser Kommentar war noch umsonst.
Wo kommt eigentlich das Unwort Problogger her? Ich kenn nur bezahlte Proaccounts bei irgendwelchen Onlinediensten.
Und warum Bloggen gegen Honorar und bezahlte Schleichwerbung in einen Problogger-Topf werfen? Weil Geld böse ist?
Durch Gründung eines Verbands nachträglich niedrige Marktpreise anheben? Schön wärs. Wie hoch muss der Organisationsgrad sein, damit es klappt? Und was ist mit Leuten (diverse Berater, diverse Poser), für die Schreiben weniger eine Dienstleistung als eine Gelegenheit zum Selbstmarketing ist? Oder eine gute Gelegenheit, ein idealistisches (politisches, soziales…) Anliegen zu vermitteln oder ein Hobby auszuüben?
Aufträge kriegen, weil man Mitglied im Verband / in der Gewerkschaft ist: Wäre auch schön. Aber mit einem Bloggerverband wäre man für den ein oder anderen Einkäufer von Trendbloggern nicht mehr der wahnsinnig authentische Blogger-Underground, sondern eine uncoole Gewerkschaft oder ein Freelancer-Netzwerk unter Dutzenden. (Und politische Kunden, die freiberufliche Gewerkschaftsmitglieder besonders schätzen, können auch gleich mich einkaufen ;-))
Solidarität: Wenn man weiß, für welche Zeitungen diverse Blogger schreiben, dann weiß man zum Teil auch, welchen Knebelvertrag sie dafür unterschrieben haben, der angeblich “Standard” ist. Macht nicht unbedingt Hoffnung. Dass sich der Onkel von Minga_de beim letzten Jonet-Tag als Erfolgsbeispiel präsentieren durfte, schon gar nicht.
Aber im Ruhrgebiet kennt man sich noch mit Solidarität aus, hört man. Vielleicht gibt es irgendwann einen spontanen und authentischen WAZ-Videocast vom wilden Streik in Bochum, der uns erklärt, wie es geht ;-)
Was die Medien betrifft, hätte ich schon noch paar Ideen, aber das wäre eher was für ein Offline-Panel als für einen Kommentar, der im Getöse auf Blogbar untergeht.
@ kstenqnen: Sei froh, dass Du keinen Buy-out-Vertrag unterschreiben musst, der es Blogbar erlaubt, Deine Comments auch bei den zahlreichen Medienpartnern der Blobar zu verwerten ;-)
Aber vielleicht gibt es so ein Kommentarformular schon längst irgendwo, und ich hab das Kleingedruckte nicht gelesen.
@5
Ist doch ‘n alter Hut. Einige Blogmonitorer bieten das doch schon an, Zitat:
“NetVocates then recruits activists and consumers who share the clientâ??s views in order to reinforce those key messages on targeted blogs â?? and rebut misinformation when appropriate.”
@ Irene: Da gibt es einen kleinen Unterschied. Es gibt sicher zigtausende Möchtegernjournalisten in Deutschland, die Dumpng machen – aber vielleicht 50 Blogger, die genug Leser mitbringen, Erfahrung haben und für sowas zu haben sind. Es hat ja seinen Grund, warum Lyssa im Cokecontainer an der Spitze sass, und nicht jeder beliebige Oliver Gassner. Ohne die geht es nicht, wenn es anders aussehen soll als Myblog oder Freundin. Und da halte ich ein Kartell durchaus für möglich.
@ Don Alphons: Sicher hätte Lyssa für den Container ein Honorar verlangen können oder sollen (Journalisten-Tagessatz nach den Empfehlungen auf Mediafon.net? Semipromi-Tagessatz nach den Empfehlungen einer Künstleragentur?)
Aber jetzt hat Lyssa ihren Job bei der WAZ, und damit sieht es (bei naiver Betrachtung) so aus, als ob es gar nicht nötig ist, Geld für Arbeit zu verlangen, weil man nur so lange herumtingeln und überall dabei sein muss, bis man ein Star ist und dann von den Großen eingekauft wird (vom Eventblogger zum Chefredakteur).
Aber meinetwegen kannst Du gerne recht behalten. ßber Konditionen und Honorare reden ist wichtig.
Ob es 50 sind? Die hardcore-Werber fallen ja auch dadurch auf, dass sie eine gewisse Zeitsouveränität haben. Mal ein paar tage Coke-WG, Autocorso zum Kongress, meetings mit Sponsoren und Vermarkter und networken, usw. Kostet alles Zeit. Unter den angesprochenen 50 sind ja eine Menge, die Profis sind, aber in ihrem Job und bei denen das blog nur nebenher läuft (aber erfolgreich).
Das spricht für einen Erfolg eines “Kartells”.
Auf der anderen Seite: Wenn man sich die blogs inhaltlich ansieht, dann ist das eher seichte Unterhaltung. Zielgruppe unklar, gut geschrieben, aber Inhalte austauschbar.
Was fehlt sind die echten Fachblogs oder Zielgruppenblogs (nicht nur Werbung/Medien/IT). Was da beispielsweise bei Germanblogs läuft, ist ja hauptsächlich nur Amateurgeschreibsel und Pressemitteilungen und Meldungen abpinnen. Wennsich da was wirklich gutes etabbliert, dann werden die oben genannten Allzweck-Werbewaffen aus dem Geschäft sein. Denn: Viel gelesen sind sie, aber die visits sind doch nicht in Höhen, die unerreichbar wären.
[…] â?hat Don Alphonso einen tollen Artikel geschrieben. Bissig, witzig, wahr. Und ich bin ganz seiner Meinung. […]
“Das Problem ist nicht, dass Ihr es tut, das Problem ist, dass Ihr eine offensichtliche Entwicklung negiert. Und dass man plötzlich aufpassen muss, wer da vor einem steht: Der Werber? Der gekaufte Schreiber? Der Consultant? Der Politikberater? Einer, der sich beim aufkommenden Buzz etwas erhofft? Jemand, der sich aus anderen Gründen wiederum für diese Gruppe ins Zeug wirft? Oder doch wieder der Blogger von nebenan? Das kann man nie wissen, und Ihr schafft es ja auch, diese Rollen innerhalb von einem Satz zu verändern.”
Sehr richtig. Danke dafür. Und danke, dass Du Deine imho richtigen Argumente endlich mal nicht im eigenen Hassgeifer erstickst (Wie so oft auf dem Rebellmarkt). Hast Du nämlich gar nicht nötig.
[…] Blogbar […]
Ein Fehler taucht bei der ganzen Sache auf. Ich glaube, Blogs zu vermarkten ist noch weitaus schwieriger als z.B. das undankbare Communitygeschäft. Frage einen Vermarkter, ob er eine Community haben will und er wird erstmal Abstand nehmen, denn es wird kaum geklickt und die Community beschwert sich auch noch regelmäßig über diese Werbung (selbst wenn sie klar vom Inhalt abgegrenzt ist, was die Blogger ja irgendwie noch lernen muessen). Nur Communities, die eine nicht so starke Bindung haben, sind noch einermaßen rentabel, weil die Leute eben schneller weggehen auf die angeschlossenen Werbeseiten. Bei einem Blogger wird das Geschäft noch härter – es kommen immerimmerimmerimmerwieder dieselben Leute und lesen den aktuellen Beitrag und ignorieren die Werbung ;).
Insofern logisch, dass Blogger die Werbung in die Beiträge integrieren. Für den Leser bedeutet das aber üblere Folter als Interstitials, Sticky Ads oder Pop-Unders.
Oder wie Dendemann es kürzlich ausgedrückt hat:
“Guck mal hier: – *Pling* – Kopp oder Zahl?
Du willst Liebe und die Miete?
Das ist Doppelmoral!“
Ist es aber nicht trotzdem so, dass du anderen vorschreiben willst, wie der Blog-Urwald auszusehen hat? Nämlich so, wie du ihn irgendwann vor gefunden hast und den du lieben gelernt hast. Und so soll er am Besten für immer bleiben.
Nicht in allen Fällen geht es gleich um neue Geschäftsideen. Da sucht nicht jeder den Fraß vom â??Marketingstreichelzooâ??. Du schreibst: â??Was für Euch ein Experiment ist, ein kleiner Weg, eine Gelegenheit, ist es draussen nicht mehr.â??
In meiner, zugegeben recht oberflächlichen, Betrachtung des Ganzen bei den oben Angesprochenen, kam ich eher zu dem Eindruck, dass sich hier ein paar Leute mit der Kommerzialisierung von Blogs einen Spaß erlauben. Wieso nicht? Und gekennzeichnet haben sie es ja wohl.
Der Spaß (z.B. Opel fahren) interessiert mich zwar nicht besonders, aber daraus gleich drauf zu schließen, dass hier jemand den Urwald marktkompatibel machen will und denen gleich Verlogenheit anzudichten, finde ich arg übertrieben.
Man muss nicht gleich hinter jedem Baum das Gespenst der New Economy erblicken. Die Entwicklung im Großen (Kommerzialisierung) vollzieht nicht bei jedem gleich. Auf Spreeblick hackst du ja auch nicht rum, Don.
Jeder der in diesem Land Blogs liest, ist in einer kommerzialisierten Welt aufgewachsen. Jeder kann doch selbst entscheiden, wann es für ihn verlogen ist, wann nicht. Und bei Marken wie Springer, MSN oder Yahoo weiß auch jeder, dass da Geld im Spiel ist. Man muss doch die Leser nicht für so naiv halten.
Dass es welche geben wird, die da ihr Brot verdienen, stört mich überhaupt nicht. Und die Gefahr, dass der Urwald abgeholzt wird, sehe noch lange nicht, jedenfalls nicht dort, wo ich mich rumtreibe.
Lieber Alphonso.
Gut
gebrüllt Löwegeschrieben. Der Umkehrschluss mag aber vielleicht interessanter sein. Zumal er sich nicht in das bestehende Gefüge der “Wiederholung des ewig Gleichen” einpasst.Louis ist sehr gespannt ob da evtl. irgendwann mal ein “Kick da Class Ass” draus werden könnte.
q1fanty: “Und bei Marken wie Springer, MSN oder Yahoo weiß auch jeder, dass da Geld im Spiel ist. Man muss doch die Leser nicht für so naiv halten.”
Vor einigen Monaten habe ich einer 28-jährigen, in durchschnittlichem Beruf festangestellten, popmusikinteressierten, und mit durchschnittlicher Internet- und Medeinkompetenz ausgestatteten Mutter von zwei Kindern (also einer Vertreterin der sogenannten Leser, in diesem Fall Zuschauer) erklären müssen, dass der Auftritt ihrer Lieblingsband Coldplay bei Stefan Raab – worüber sie sich furchtbar aufgeregt hatte, weil sie Raab so übel findet – keine Künstlerentscheidung für eine bestimmte Fernsehsendung, sondern eine Kaufmannsentscheidung für eine bestimmte Zielgruppe ist.
ßber diese, für sie neue, Erkenntnis war sie mindestens so fassungslos wie ich über die, für mich neue, Erkenntnis, dass mindestens der Zuschauer durchaus sehr naiv ist. Und so vermutlich auch der Leser.
Don, schöne Idee. Zwei Fragen:
Willst du diesen Verband, damit du auf den ersten Blick weist, welche Blogs du nicht mehr lesen musst? Wird’s dann FF-Extensions geben, die diese Blogs automatisch blocken?
Zweitens: Man kann sich über Schleichwerbung bei Stefan Raab oder in der Bild aufregen. Allerdings wird keiner gezwungen, sich den Kram anzugucken. Und dass bei den privaten die Sendungen gekauft sind, weiß doch eh jeder. Und doch wurde darüber viel beglogged, Namen gerufen. Kümmert keinen. So langsam wird auch auf Blogs geworben, und da hier 99% privat sind, muss auch keiner “Werbung” einblenden, man darf das. Es mag manchmal stören, aber auch hier hast du die Möglichkeit abzuschalten. Unsubscribe und fertig. Was doch viel interessanter ist, ist die Tatsache, dass in Klein-Bloggersdorf vielerorts noch Fahnen hochgehalten werden, “Achtung, jetzt kommt Werbung”, obwohl man nicht gezwungen ist. Stört dich vielleicht eher, dass dieser inoffizielle Knigge nicht immer eingehalten wird?
Grüße
Dass es welche geben wird, die da ihr Brot verdienen, stört mich überhaupt nicht.
Ich glaube nicht, dass es so einfach ist, mit Blogs sein Brot zu verdienen, in dem Sinne, dass die Bloggerei etwas mehr einbringt als Hartz IV. Im Moment finden es halt manche sehr cool, fürs Bloggen ein paar Euro zusätzlich mitzunehmen, vor allem wenn der Brotjob eher uncool ist. Aber sobald die bezahlten Trendblogger Online-Redakteure oder ganze Tageszeitungen ersetzen sollen ist das nicht mehr so lustig.
Ich bin eindeutig für Interessen-Gruppierungen wie Don sie vorschlägt. Ob das nun eine Interessen-Vertretung ist oder ein Blog- oder Werbe-Netzwerk spielt generell gar nicht die große Rolle. Schon allein aus Gründen der Organisation und der persönlichen Spezialisierung machen Gruppierungen Sinn.
Von Ende Februar: Tribal trends in professional Blogging (Amerikanisch :)
ich hoffe, dass man mir nachsieht, wenn ich diesen Exodus aus dem Urwald in die Savanne vorschlage und für sinnvoll halte, aber die Blogbar weiterhin im tiefsten Dschungel betreibe und mich nicht weiter an der Ausgestaltung beteilige.
Was ich mir davon erwarte? Die Ehrlichkeit, die mir fehlt, wenn ich einem Werber sage, dass ich Schleichwerung und schlechte PR nicht mag, und er mir dann als Blogger eine beleidigte Antwort gibt, die dann aber gleich wieder die Klowand des Werbers im Blogdesign ist.
Sebastian: “Was doch viel interessanter ist, ist die Tatsache, dass in Klein-Bloggersdorf vielerorts noch Fahnen hochgehalten werden, â??Achtung, jetzt kommt Werbungâ??, obwohl man nicht gezwungen ist.”
Sollten Blogger diese schöne Sitte einstellen und Werbung nicht mehr kennzeichnen, werden sie ihre (Achtung, jetzt kommt das Wort) Glaubwürdigkeit verlieren. Was ist daran so schlimm? Na, alles. Stell dir vor, ein Geschäftsmann, dem man nicht vertraut. Was macht der wohl für Geschäfte? Richtig, gar keine – weder mit Lesern noch mit PR- Agenturen.
@Reni: Dessen bin ich mir wohl bewusst. Und das werden auch die meisten der angesprochenen wissen, ergo die Fahnen hängen lassen.
DonA: ich hoffe, dass man mir nachsieht, wenn ich diesen Exodus aus dem Urwald in die Savanne vorschlage und für sinnvoll halte, aber die Blogbar weiterhin im tiefsten Dschungel betreibe und mich nicht weiter an der Ausgestaltung beteilige.
so lange, bis sich dann doch ein sponsor für italien-reisen findet? aber auch abseits dieses apercus, über das das halbe dorf schon lachte, st as doch bigott. lyssa hat ordentlich geld von coca cola bekommen und ihr eigenes blog frei davon gehalten. die opel-blogger hatten buttons für die kenntlichmachung. und das war trotzdem alles schlecht. hand aufs herz – hier geht es nicht um vernunft und zukunftsgestaltung. hier geht es ums pöbeln.
immer diese Vorwürfe a la: “Ihr wollt nur pöbeln! Und zwar weil ihr neidisch seid! Ha!”
Für mich geht es um Selbstdarstellung/-definition und Außenwahnehmung, wenn das nicht mehr deckungsgleich ist…
Vielleicht ist es moralisch “pro-blogging” oder “semi-pro-blogging” abzulehnen, vielleicht ist es aber nur eine weitere Schere im Kopf, die sagt:”Lese ich.” oder “Lese ich nicht.”. Ich habe keinen Bock auf Werbung, die hab ich jeden Tag im Briefkasten und der Glotze.
Und wenn jemand sein Blog damit zumüllen will, hergott dann soll er es tun, aber ich werde ihn eben nicht mehr lesen. Wenn er das dann noch für einen lächerlichen Lohn macht ist er selber schuld.
@Ben
Sehe ich genauso. Wenn jemand sein Blog mit zuckenden Bannern verschandelt – sein Problem. Wenn jemand ‘nen gelben Opelbutton auf sein Blog pappt und sich damit selbst das Opel-Image anheftet – seine Sache. Wenn jemand sein Blog mit permanent langweiligen Aibobeiträgen verhunzt – sein Bier. Wenn dieselben Leute sich mit Ask.com einlassen, das sich bei der Aktion die Finger verbrennt, wenn A-Blogger spontan Merkelwerbung machen wollen – bitte sehr. Nur zu. Mehr davon! Ich bin sehr gespannt, wie dieser Tanz um die “Glaubwürdigkeit” ausgeht. Ob sie ganz verspielt wird, ob sie nur die Opelaibos betrifft, oder ob sich dahingehend gar nichts rührt. Das durch solche Aktionen schwer am Vertrauen gerüttelt wird, zeigt ja das Ask.com-Beispiel. Ich glaube, dass genau das der Punkt ist, wieso so ein Netzwerk sich nicht halten könnte.
Ich habe manchmal das Gefühl, dass die Werbeschaffenden sich da verschätzen: Wenn ich etwas bei A-Blogger XYZ über Produkt ABC lese, hat das eben *nicht* den gleichen Stellenwert, wie wenn mein echter Kumpel von nebenan mir das sagt/zeigt. Schon gar nicht, wenn ich weiß, dass Geld im Spiel ist und die Geldgeber über den Content mitbestimmen wollen.
Wie auch immer: Wer sowas lesen will, solls lesen. Meine persönliche Antwort darauf ist der “Löschen”-Button.
nee nee. nicht ihr. don. ma richtig lesen vielleicht? es geht um don der keinen sponsor fand und es geht um don der komische vorschläge unterbreitet zur güte unterbreitet, den aber deren einhaltung auch nicht vom pöbeln abhält.
Grüße vom Podcastverband. Können wir helfen?
Wenn das der einzige Kommentar des podcast-Verbandes zum Thema ist, dann kann der wohl eher nicht helfen, sondern man sollte ihm helfen.
Der Verband könnte es ja, wenn ihm das Schreiben nicht so liegt, gern auch mit einem Kasten Pot versuchen.
Ich wollte mich übrigens nicht an Spekulationen über Lyssas Honorar beteiligen, sie wird schon wissen, was sie tut. Nächstes mal denk ich mir mein Fallbeispiel komplett selbst aus – und beschäftige mich mehr mit Klatsch, damit ich lerne, angemessen damit umzugehen ;-)
Ein vollkommen unnötiger beitrag zu dem thema.
ich würde mal sagen thema verfehlt.
niemand braucht diese ratschläge, weil niemand so was will.
jeder nutzt das neue medium nach seinem gusto, da ist nicht mal ne echte schnittmenge zu sehen
die gleichen sich überhaupt nicht diese blogs, die hier angeklagt werden, nur eine sache die ist gleich, sie dienen weniger der information als der unterhaltung und sind das HOBBY der betreiber. das ist ja das schöne.
don bleib einfach in deiner protzhütte, da unten im dorf wo es nur dich und die elite gibt.
verstehe einfach die neuen sachen nicht.. und schere alles über einen kamm.
je einfacher man sich die welt erklärt, desto mehr hat man das gefühl sie zu beherrschen.
du haust auf die falsche seite ein. und dass vor allem aus verletzter eitelkeit.
aber jeder soll ja machen was er will
Vor einigen Monaten habe ich einer 28-jährigen, in durchschnittlichem Beruf festangestellten, popmusikinteressierten, und mit durchschnittlicher Internet- und Medeinkompetenz ausgestatteten Mutter von zwei Kindern (also einer Vertreterin der sogenannten Leser, in diesem Fall Zuschauer) erklären müssen, dass der Auftritt ihrer Lieblingsband Coldplay […]
Das ist aber negative Auslese: Coldplayfans sind per Definition Vollidioten.
Journalisten (wie ich, ein Neu-Blogger,) könnten ihre Blogs ja auch einfach Kolumne nennen, wie früher auch. Tun das aber nicht. Weil: 1. uncool; 2. Differenzierung von der “Zeitungsspalte”; 3. “zu hoch aufgehängt”.
Ich glaube ja, dass es Dir mit der Sache wie den meisten Bloggern mit sich selbst geht: Ihr nehmt Euch und die Bloggerei viel zu ernst. Wer sich tatsächlich über gesponserte Blogeinträge Gedanken macht, für wen gar eine Welt zusammenbricht, der sollte zur Abwechslung vielleicht einfach mal wieder was Gebundenes statt den Laptop mit aufs Klo nehmen.
right!
ernst wird es erst wenn es ernst wird.
siehe lyssa borchert
jetzt kann sie ja zeigen was sie kann.. das ist dann sozusagen Profi Bloggen.
@ Frank: Dass es für Blogberatungs-Scharlatane kein lustiger Vorschlag ist, ist mir schon klar. Ich will da keine Namen gewisser Vollpfeifen nennen, aber irgendwelche Freaks, die ihre Klitsche als engliche Ltd. anmelden müssen, sind meines Erachtens jetzt nicht zwingend kompetent.
@ majol: Wenn der beitrag so unnötig ist, warum wird er dann diskutiert und auch noch vom letzten 3-Wort-Satz-Stümper kommentiert? Wenn was überflüssig ist, dann solche Kommentare.
[…] Blogsklaven und Contenthuren [ Blog-Politik ] Heute biegen wir mal direkt links ab an die Blogbar: “Deren Konkurrent Jason Calancanis vom Blognetzwerk Weblogs, Inc. hat sich ja schon vor einem Jahr für 25 Millionen Dollar mitsamt Bloggern an AOL verkauft. In einem Nebensatz lässt er jetzt mal durchsickern, was so arme Blogschreibsklaven bei seinem Blog Downloadsquad verdienen: 10 Dollar pro Beitrag auf einem Blog, das Hunderttausende von Besuchern bekommen soll. Bei AOL, einem gigantischen Konzern. In der Krise, ok, aber 10 Dollar? Hallo? Mal schaun, ob die Welt und die WAZ für Bloggerhäute mehr rüberschieben.” In diesem Zusammenhang ebenfalls interessant: Don Alphonsons Plädoyer für die Gründung eines Problogger-Verbandes – eine Art Blogwerkschaft. [Such! Blogsklaven / Tags: Blogs, Blogsklaven, Blogger, Blogging, Blogologie, Problogger, Blogwerkschaft] […]
Die SZ greift das weitläufige Thema der bezahlten Beiträge heute auf: “Die Blogosphäre selbst, die sich gern als Avantgarde eines neuen Bürgerjournalismus feiert, könnte am Ende als Verlierer dastehen.”
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/263/81182/
Verkaufsgenossenschaft deutscher Blogs e.G.
Ein guter Vorschlag. Ohne Frage und diesmal auch ohne kritische Anmerkungen Polemik meinerseits. Das Vernünftigste, was ich seit langer Zeit dort drüben gelesen habe. Macht einen Problogger-Verband auf. Es gibt dafür gute Gründe: 1-5 hier lesen, so…
Also, ich täte dem Ingo Salmen doch echt noch ein “d” abnehmen, dann passt es auch mit dem “Anreißer”… *ggggggggg*
Ein Probloggerverband? Wo soll da der Unterschied zu einem ordentlichen Onlinevermarkter sein? Der Verband würde als Interessensvertreter seiner Mitglieder auftreten und dafür Geld bekommen, so wie es ein Onlinevermarkter für seine Tätigkieten auch bekommt.
Ich wundere mich auf welchem Niveau teilweise über die Arbeitsweise von Agenturen, Vermarktern, Webseiten und weiteren Marktbeteilgten geschrieben wird. Oft klingt das nach solidem Halbwissen und nicht mehr.
Folgender Satz offenbart dies ziemlich deutlich : “….., macht es erkennbar, und erspart Euch vielleicht die Abhängigkeiten von Blogvermarktern, die den grossen Kuchen bekommen, deren Krümel bei Euch landen.”
Der große Kuchen bei den Vermarktern und die Krümel bei den Bloggern?
Wenn ich Blogger mit Webseitenbetreibern gleichsetze, dann merke ich wie wenig Du vom Vermarktungsgeschäft verstehst. Wer einmal mit einem Webseitenbetreiber, zugegeben nicht gerade frutzelputzel.com, gesprochen hat, der kennt die Konditionen, und schreibt nicht einfach eine Behauptung, die nichts mit den Marktgegebenheiten zu tun haben.
Wer sich bei Affiliates verdingt, bei pay4click oder bei PopUp-Netzwerken mitmacht der wird sicherlich keine Konditionen bekommen wie es bei einem ordentlichen Vertragsverhältnis zwischen zwei Vertragsparteien mit längerfristigen Absichten der Fall ist.
Aber noch einmal zurück zum Verband! Was soll dieser jetzt genau für die Blogger machen? Kontakt zu Agenturen aufbauen? Zu Kunden? Wenn ja, dann braucht dieser Verband Mitarbeiter. Wenn er ordentlich über die erbrachte Leistung Reportings erstellen soll, dann braucht er einen AdServer. Wenn der Verband die Interessen der Blogger gegenüber anderen Werbeträgern vertreten soll, dann braucht der Verband mindestens zwei Außendienstmitarbeiter. Es müssen Rechnungen geschrieben werden, die Buchhaltung erledigt, lauter solche netten Dinge. da wird es mit einer netten kleinen Spende der Blogger nicht getan sein. Da muss schon richtig Geld fließen.
Deine Idee ist nett, aber die Werbegelder die auf Blogs landen werden für eine professionelle Unternehmung nicht ausreichen.
Blogger profitieren vom Wissen der Onlinevermarkter und können so bereits heute vernünftige Konditionen für Werbung erhalten. Das Problem liegt hier wohl eher anders: Wer seine Aktivitäten in Blogs als klassische Journalistenarbeit sieht, der wird die Konditionen sicherlich anders einschätzen und bewerten, aber dies ist dann eine Fehleinschätzung der Personen, die sich diese Meinung gebildet haben. Obwohl mit dem mageren Zeilenhonorar, welches Zeitungsverlage an freie Journalisten zahlen, wäre mancher Blogger nicht besser bedient als mit einem ordentlich gekennzeichneten redaktionellen PR-Beitrag oder einer Werbeeinblendung in seinem Weblog.
[Discliamer: Ich arbeite als Key-Account-Manager bei orangemedia.de GmbH, habe und hatte u.a. etwas mit der Opelaktion zu tun und mit anderen Blogprojekten.]
Ich meinte ganz konkret die in Deinem Umfeld völlig vergeigte Ask.com-Geschichte. Und ich denke wirklich, dass Twoday und Orangemedia bei Coke und Opel ziemlich auf die Schnauze gefallen sind, und ja, ich hoffe, es geht ohne dieses ganze inkompetente Drumherum, die Lügen, die Nachträge, die scheibchenweisen Wahrheiten, die Unfgähigkeit in der Event-PR. Schlechter als Ihr kann das auch kein Blogger hinbekommen. Das, was Ihr vergeigt habt, das kann es nicht sein.
[Disclaimer: ich habe führend dazu beigetragen, dass diverse Schleichwerbloggereien zur PR-Katastrophe wurden und mache es gerne wieder]
damit hast Du ja mal Deine echten Intentionen offen und ehrlich ausgesprochen.
On die Aktionen gut oder schlecht gelaufen sind bewertest zum Glück nicht Du alleine, sorry!
ich meine natürlich: Ob die Aktionen gut oder schlecht gelaufen sind bewertest zum Glück nicht Du alleine, sorry!
Nö, aber die Corsa-Präsi von Opel ging an die Firma Trnd. Was jetztr nicht wirklich ein Folgeauftrag für Mainbube ist. Und aus meiner Haltung habe ich noch nie einen Hehl gemacht.
Nun muss ich ja doch nochmal was sagen: Da es verschiedene Marktteilnehmer gibt die verschiedene Produkte und Konzepte anbieten kann es auch vorkommen, dass ein Auftrag mal an einen Mitbewerber geht, ohne das dies eine Bewertung einer anderen Aktion gleichkommt.
Du interpretierst zuviel in Dinge hineien die Du beobachtest, von Dritten hörst, und versuchst dann daraus etwas abzuleiten. Das ist nicht verboten, aber Deine Schlüsse daraus sindt leider auch nicht immer ganz richtig.
Leider muss ich es nochmal wiederholen, dass Dein Wissen von Abläufen in Agenturen, bei Vermarktern und anderen Marktteilnehmern nicht ganz komplett ist und damit auch keine wirklich fundierten Aussagen zu dieser Branche von Dir veröffentlicht werden. Wie ich oben geschreiebn habe: Halbwissen.
Du schreibst eher unter den Gegebenheiten einer bestimmten politischen Meinung über bestimmte Abläufe und bedienst Dich sehr oft irgendwelchen Aussagen die Du von Dritten bekommen hast.
Interessant finde ich außerdem, dass Du in Deiner Antwort, schon fast reflexartig, erst einmal wieder auf Opel & Cola zu sprechen kommst, anstatt einmal Stellung zu meinen Fragen zu beziehen. Würde mich schon einmal interessieren wie Du das mit dem Problogerverband und seinen Aufgaben siehst. Hier einfach nur mal irgendwas mit fünf Punkten einwerfen und dann dazu keine Stellungnahme abgeben wenn dazu fundierte Fragen kommen ist schon schwach für einen Blogger der sich als vorderster Frontblogger in Sachen Gerechtigkeit, Wahrheit und transparentem Marktgeschehen sieht.
Das kannst Du schon so sehen, allein, in meinen Augen ist orangemedia mitsamt Universal in dem Fall eine ziemlich komplette Versagertruppe, was auch kein Wunder ist, weil Du und andere beteiligte von Event-PR nicht die so die grosse Ahnung habt, und massig aus dem Ruder gelaufen ist, wenn ich das mal so sagen darf. Bishin zum Rausschmeissen von beiträgen aus Astra.Blogg durch Euch. Dass sich Agenturfritzen für wichtig und unverzichtbar halten und jedem, der sie für ein stinkendes Kadaver hält, Unkenntnis vorwerden, ist nichts Neues, aber da sind wir am Punkt:
1. bist Du meines Erachtens Teil des ßbels, das auf keinen Fall Teil der Lösung sein sollte. Ich halte Eure Thesen von Nähe und Zielgruppenrelevanz für Bullshit, Humbug und Scharlatanerie. Desto weniger von Euch mitmischen, desto weniger rumgefuhrwerkt wird, desto besser.
2. weil Du ein Teil des ßbels bist, sehe ich keinen Grund, ausgerechnet Dir gegenüber was zu erklären. Du erzählst mir ja auch nicht, welchen Lohn Ihr für das Bloggerhautverkaufen eingestrichen habt.
hmm, Don, ich hätte ehrlich gesagt gehofft, dass dein diskussionsstil etwas fairer ist. jemanden einfach als teil eines übels abzustempeln und dann die diskussion zu verweigern, halte ich für ziemlich armselig. aber gut, ich bin eh teil des übels, aber das nur am rande.
als mit einem ordentlich gekennzeichneten redaktionellen PR-Beitrag oder einer Werbeeinblendung in seinem Weblog.
Genau da wäre beispielsweise eine Aufgabe eines Verbandes. Die Mitglieder könnten Standards formulieren, was denn “ordentlich gekennzeicnhet” bedeutet. Der Artikel in der Süddeutschen ist zwar schwach bis schlecht, aber das Problem wird angesprochen. Es geht um Transparenz. Bei allen Schwächen von Verbänden haben diese sich aber bewährt, wenn es um Qualitätskriterien geht.
@strappato: Dafür ist aber keiner eigener Bloggerverband notwenig, wenn sich Blogger für eine einheitliche Kennzeichnung einigen, dann kann dies auch vom Bundesverband der digitalen Wirtschaft (http://www.bvdw.org) getragen werden. Eine gute Idee dieses Thema einmal an den Verband heranzutragen.
@ nico: Wer hier mit solchen Sprüchen die Tür aufmacht:
Ich wundere mich auf welchem Niveau teilweise über die Arbeitsweise von Agenturen, Vermarktern, Webseiten und weiteren Marktbeteilgten geschrieben wird. Oft klingt das nach solidem Halbwissen und nicht mehr.
kann auch gleich draussen bleiben. Ein bischen weniger Grossmaul bei den orangemedialeuten, und die Sache wäre vielleicht anders. Und wir wissen doch alle, dass da enormes Verbesserungspotential war, also warum soll ich mir von so einem Knaben was erzählen lassen? Mir ist da zu viel schielen nach draussen im Spiel, kein Vertrauen in das, was gewachsen ist. Wo ich eine Kultur sehe, seht Ihr einen Markt. Das geht nicht zusammen, weil die meisten einfach keinen Markt wollen, die haben dvon genug 24/7.
Bundesverband digitale Wirtschaft?
Genau deswegen wird das wohl nie was werden. Ich glaube, die wenigsten blogger wollen mit Agenturen, online-Vermarktern, SEOs, Software-Unternehmen, Mobilfunkindustrie, usw. sich in ein Boot setzen.
Kein blogger, der unter der CC-Lizenz seine Texte ins Internet stellt, wird sich nach einem Verband orientieren, der sich für DRM stark macht, umfassende Auskunftspflichten bei Verstössen haben will, aber beim der Frage des elektronischen Pressespiegels sich dafür einsetzt, dass es erlaubt sein soll: “sie selbst betreffende Veröffentlichungen in Schriften, Rundfunk und anderen elektronischen Medien, bspw. dem Internet, zu sammeln, aufzubereiten und einem begrenzten Personenkreis zugänglich zu machen. [Einschub: auch über Dienstleister] Der Begriff â??betreffendâ?? muss dabei weit gefasst sein und darf sich nicht auf die explizite Nennung von Namen oder Produkten beschränken. Von Bedeutung können bspw. ebenso Veröffentlichungen über Wettbewerber und Märkte sein. Der relevante â??begrenzte Personenkreisâ?? umfasst zunächst die Mitarbeiter der Körperschaft, weiterhin Kunden, Lieferanten und Investoren”. Und die Frage der Vergütung dafür vom “Informationsgehalt” abhängig machen will. Also eine Art Freibrief.
Bei dem Vorschlag mit dem BVDW ist mir eines klar geworden: Wer sich als einzelner blogger mit Blogvermarktern und Agenturen einlässt, wird bis aufs Hemd ausgezogen. Was da so als “wir kennen die Szene, sind selber blogger” rüberkommt, ist im Grunde eine faustische Aufforderung.
[…] > Und überhaupt, ich bin zwar erst 40, aber ich habe seit 15 Jahren > keiner dieser Datenträger mehr erworbem. Nein, nicht weil ich ein > böser “Raub”kopierer bin. Es gibt einfach seit dieser zeit keine > *Musik* mehr, die mit Hand und Fuß und Verstand gemacht wurde. Nur > dieses künstlich aufgepeppte, auf Kommerz getrimmte Lalala. Pfui. > Meine Plattensammlung umfasst einen Zeitraum von 1965 bis ca. 1987. > Erstaunlich, wie breit das Spektrum der Musik bisweilen war. > Und heute: künstliche Sparten, künstliche Gruppen, künstliche Charts. > Alles nur gemessen am Umsatz, nicht am Geschmack, den Klang, der > Vielfalt. gibt es alles, läuft aber nicht auf rtl Posted in Allgemein on März 23rd, 2008 | […]