Edelman goes Ekelman: Bloggertäuschen mit heisser Nadel
English Synopsis: This Article exposes two more fake blogs of PR-Firm Edelman for “Working Families for Walmart”. It features four screenshots that show clearly how Edelman changed and built in the names of authors from Edelman after the PR-crisis that followed this article about the fakeblog “Walmarting across America”. There have been questions about Edelman running the blogs Forwalmart.com and Paidcritics.com without visible connection to the company on the blogs of Steve Rubel and Richard Edelman, but both failed to respond. In the meantime, both blogs were pimped with author names: Compare this screenshot of the Google cache October 14 from forwalmart with the screenshot of the same article today. See this screenshot where you can still see the old “author” WFWM above Miranda Grill from Edelman. A screenshot of paidcritics in month overview shows clearly that the Edelman authors now visible on the frontpage are not visible in other views. Edelman changed both sites without telling anywhere – they not only created those fakeblogs, they also tampered with these new authors for more “transparency”. LetŽs see how long the silence of Rubel, Edelman & Co. will prevail this time.
[Disclaimer: Das hier ist keine Edelman-Deutschland-Geschichte, sondern Edelman-USA. Soweit ich weiss, ist die deutsche Tochter nicht gut und umfassend informiert, das hier Aktuelle kennen sie nicht – und Edelman-USA bekommt das alles hier durchaus mit, ohne sich bislang aber an der Debatte zu beteiligen. Das Ganze kommt jetzt auch nicht hinterrücks – dass dieser Artikel hier kommen würde, hätte einem guten Blogüberwacher spätestens seit meinem Kommentar bei Rober Basics “abschliessender” Betrachtung zu diesem Fall klar sein müssen. Johannsen und Kretschmer lassen grüssen. :-) ]
Einer der vielen in diesem Beitrag angesprochenen Aspekte über die Blog-PR der grossen PR-Firma Edelman für den Einzelhandelsriesen Wal-Mart waren einige Blogs, die im Umfeld der Initiative “Working Families for Walmart” entstanden sind. Neben den aufgeflogenen Walmarting across America Blog, für das Edelman gestern nochmal eine böse Abreibung der Business Week bekommt, gibt es auch noch andere Blogs: Paidcritics und For Walmart, beide aus dem Umfeld der Organisation “Working Families for Walmart”, über die Walmart im obigen Business Week Artikel sagte:
We wont comment on the RV tour, since it was a Working Families for Wal-Mart initiative and we didnt have anything to do with it.
Nun ist es so, dass die Edelman-Blogger Steve Rubel und sein Chef Richard Edelman bei ihren Eingeständnissen der Pleite rund um das Fakeblog mehrfach vehement nach den anderen beiden Blogs gefragt wurden. Die Antwort, wie schon beim ersten Fakeblog: Schweigen.
Statt dessen wird heftig an besagten Blogs gestrickt. Und zwar von Edelman. Gestern noch tappte man bei der Suche nach den Autoren der Seiten im Dunkeln. Bei Paidcritic gab es nichts, bei Forwalmart immer nur das Kürzel WFWM. Das hat sich jetzt grundlegend geändert. Heinlich, still und leise wurden die meisten Blogeinträge rückwirkend zurechtgefälscht. An keiner Stelle findet sich ein Hinweis, dass hier früher keinerlei Transparenz und Offenheit war. Statt dessen findet man jetzt Autoren wie Brian (dessen Leben bei Edelman ein Liedchen wie Always look on the bright side of Life vertragen könnte), Kate und Miranda, deren Beschreibung stets gleich lautet:
works for Edelman. One of her clients is Working Families for Wal-Mart.
Der Googlecache verrät aber die Wahrheit: Hier ist die Version vom 14. Oktober als Screenshot, und hier der gleiche Artikel nochmal in der Version von heute. Aus WFWM wurde Miranda. Aber wie es nun mal so ist, wenn man in der Krise zu schnell fälscht: Dann bleibt eben mal bei einem Artikel der Beweis für die Fälscherei stehen. Aber auch bei Paidcritics hat sich ein Fehler eingeschlichen: Die Namen der Autoren tauchen jetzt nur auf der Frontseite auf, schaltet man zu den Einzelartikeln oder zur Monatsansicht, sind sie wieder verschwunden.
Das ist sympthomatisch für die Arbeit von Edelman. Irgendwie gibt Edelman jetzt zu, dass sie inhaltlich hinter den beiden Fakeblogs stehen. Aber nicht direkt. Und nicht immer. Und kein Wort darüber, dass sie diese halbe Offenheit später und unter Druck hineingefälscht haben. Offenheit und Ehrlichkeit heissen die Potemkinschen Dörfer bei Edelman.
Schämt Euch.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Public relations as usual: lies, fakes, pony-tricks.
Der Typ, der “so plump” gefälscht hat, der fliegt wohl raus. Vermutlich wegen “imageschädigenden Verhaltens” …
Edelman retuschiert Blogs
Oh, die PR-Profis retuschieren ihre Blogs… zu schade, dass es den Google-Cache gibt. Mehr dazu an der Blogbar, wo Don die Edelmännlein ordentlich auf dem Kieker hat. Wie tief wollen die eigentlich noch sinken?
Edelmann, I see black for you!
Don, während es zu dem nicht offen gelegten Hintergrund vom across america-Blog keine zwei Meinungen gibt bei allen, die sich schon mal mit Online beschäftigt haben, ist das, was du hier ansprichst nicht so schwarzweiß. Denn auch vor der ßnderung kann man bei bei den Blogs nicht von Fakes oder einem Undercoverdingens sprechen, da immer klar war, dass Wal Mart hinter den Blogs stand. Ob die ßnderungen jetzt sinnvoll und notwendig waren, kann man sicher diskutieren – ich denke aber, dass sie sich nicht zur Skandalisierung eignen. Aber das habt ihr ja auch bei Robert schon letzte Nacht diskutiert.
Anders als beim across america Projekt sind die anderen Aktionen – so ungewöhnlich sie uns in Europa erscheinen mögen – immer transparent gewesen, indem klar war, dass Wal Mart oder die WFWM dahinter stecken. Dass Agenturen im Namen ihres Kunden agieren und nicht bei jeder Pressemitteilung, bei jeder Anfrage und so weiter in eigenem Namen, ist Teil ihres Selbstverständnisses und des Geschäftsmodells Agentur.
So lange klar gesagt wird, wer die Rechnung bezahlt und die Spesen und die Gehälter – also hier die WFWM – sehe ich deinen Punkt nicht.
Um es klar zu sagen: Die hier angesprochenen “Blogs” waren und sind kein Fake, sondern immer offen als von WFWM dargestellt gewesen.
Wolfgang, eine dringende Bitte: Das hier ist nicht Edelman-Deutschland, Walmart ist nicht Euer Kunde. Insofern ist der Versuch deutscher Mitarbeiter, hier einen Spin reinzukriegen, nicht hilfreich. Zumal Du hier in einer Mischform aus privat und beruflich agierst, die ich nicht hinnehmen kann und werde. Was bist Du? Der häufige Kommentator oder Chief Bloggung Officer von Edelman Deutschland? Das müssen wir erst mal klären.
Doch, Wolfgang, es ist schwarzweiss. Nur weil Ihr davon ausgeht, dass es ja jeder wissen konnte: Nirgends stand auf den von Euch betriebenen Webseiten, dass Walmart diese Gruppen finanziert und sie von Edelman betrieben wurden. Die Behauptung auf der von Walmart finanzierten und von Edelman betriebenen Seite ist bis heute, dass es eine Gruppe von freiwillig und unabhängig agierenden Bürgern ist, die sich für Walmart engagieren:
ABOUT US
Working Families for Wal-Mart is a group of leaders from a variety of backgrounds and communities all across America.
Working Families for Wal-Mart are customers, business leaders, activists, civic leaders, educators and many others with first-hand knowledge of Wal-Martâ??s positive contributions to communities.
OUR MISSION
Working Families for Wal-Mart is committed to fostering open and honest dialogue with elected officials, opinion makers and community leaders that conveys the positive contributions of Wal-Mart to working families.
We believe that Wal-Mart provides value to its customers, to its associates and to the communities it serves.
In Wirklichkeit ist es eine 35 Mann starke Edelmantruppe. Dass es nicht ok ist, haben sie kapiert und mit der Fälschung indirekt zugegeben. Aber ansonsten geht das Spiel mit der Wahrheit weiter. Wenn Du da die Lüge nicht erkennst, bist Du, pardon, betriebsblind. Es kann einfach nicht sein, dass auf dem Blog gelogen wird, dass sich die Balken biegen, und anschliessend von der PR-Agentur behauptet wird, es sei keine Lüge, weil es ja allgemein bekannt ist. Keiner kann davon ausgehen, dass jemand, der das liest, anschliessend eine Googlerecherche macht, um die EWahrheit herauszufinden. Die im übrigen eine ziemliche Fitzelei ist.
Edelman hat gelogen. Und weil sie aufgeflogen sind, haben sie die Sache jetzt zurechtgefälscht. Und es ist nicht hilfreich, wenn Du, der Du in allen anderen Fällen sehr klar die Notwendigkeit von Transparanz und Authentizität gesehen hast, jetzt mit kulturellen Unterschieden argumentierst.
Zur Metadiskussion: Da ich nicht schizofren bin, bin ich eine Person. Und die bin ich online, im richtigen Leben, im Beruf und privat. Dass all diese Aspekte jeweils nur einen Ausschnitt von mir abbilden, ist klar – aber eine Trennung sehe ich nicht. Es mag dich überraschen, aber ich habe da offenbar wirklich eine andere Haltung als du. Und so wie ich auch versuche, in Blogs und in Kommentaren so zu schreiben, wie ich im richtigen Leben rede, bin ich in beiden Fällen wirklich ich.
Im ßbrigen sehe ich nicht, dass ich einen Spin reinbringe oder reinzubringen versuche. Ich spreche von meiner Position und diskutiere mit euch auch hier und nicht nur bei mir im Wohnzimmer. Und da ich ja nun auch nicht erst seit gestern im Geschäft bin, weise ich dann auch mal auf das hin, was bei PR ok ist.
Ja, mir ist Transparenz und Authentizität wichtig. Und das ist beispielsweise der Grund, warum ich kein Ghostwriting mache. Das ist auch der Grund, warum ich es richtig finde, dass die US-Kollegen die ßnderungen vorgenommen haben, die du hier anprangerst – mir geht es nur darum, dass es vorher dennoch kein Fake war. So wie jetzt ist es imho besser. Aber vorher war es kein Skandal. Und darum verstehe ich immer noch nicht, wo du den eigentlichen Punkt siehst.
(Nachgetragen)Weil es einen fundamentalen Unterschied gibt zwischen dem, was die Site und Working Families for Walmart in der Selbstbeschreibung zu sein behauptet und dem, was sie sind, und was jetzt indirekt, aber auch nicht offen eingeräumt wird. Eine Bürgerinitiative ist etwas fundamental anderes als 35 PR-Edelmäner, die bezahlt werden, Kritiker zu diffamieren. Siehst Du das nicht?(Nachtrag Ende)
ßbrigens, Wolfgang, wie Du hier lesen kannst, hat Edelman auch die Sache mit den anderen beiden Blogs eingestanden – aber nicht gegenüber den Bloggern, sondern gegenüber der Word of Mouth Marketing Association. Der Schaden wird gegenüber den eigenen Marketing Leuten eingeräumt, weil Edelman gerade dabei ist, bei denen die Kante zu bekommen – aber warum wird das nicht offen kommuniziert? Warum muss man immer erst bei Rubel kommentieren, bis sich da was bewegt? Was ist so verdammt schwer für Leute wie Euch zu sagen: Ja, das und jenes war ein Fehler, das ändern wir ab jetzt? Warum immer diese Hintenrum-Geschichten, diese Beschwichtigung, dieses heimliche Getue, das die anderen zwingt, Euch mit Screenshots festzunageln, die Ihr dann auch noch kleinreden wollt?
Und warum sollte man Euch nach dieser weiteren Geschichte noch irgendwas glauben? Denn diesmal ist es nicht irgendwo in einer Konzernecke passiert, diesmal wusste es die ganze Kette. Und sie haben es wieder gemacht.
Erklärs mir. Als Privatperson, als Edelman-Officer, whatsoever, sag klar, wer und was Du bist. Aber bitte kein weiterer Spin.
Um hier mal küchenpsychologisch mit zu argumentieren, ich glaube WLR, dass er stets als eine Person agiert. Aber der Punkt ist doch der, ob man als so unmittelbar Betroffener das Ganze noch aus einer neutral-realistischen Perspektive sehen kann. Für mich als komplett Unbeteiligter und nicht total PR-Gegner (Für Nutella wird ich töten) wirkt es aber so, als ob das Ganze für Edelmann doch sehr peinlich ist. Wenn die alle von Edelmann waren, dann waren es für mich keine WalMart-Arbeiter im klassischen Sinn und wie es das/der Blog vermuten ließ. Deshalb sehe ich darin eine Täuschung der Leser. Andererseits wird jeder Kritische Leser bei einem “Hurra-Walmart-Blog” ohnehin die Stirn runzeln. Ich würde es unter peinlich, aber nicht gesundheitsgefährdend abhaken.
gesundheitsgefährdend – nicht für Leser, klar. Aber für mich würde das den Sarg zunageln, was die Edelman-Reputation angeht. Blöderweise ist das hier noch immer nicht alles.
Eine Frage, lieber Haltungsturner. Denkst du, dass solche Seiten wie WFMW und paidcritics hier in DE so überhaupt zulässig wären? Astroturfing ohne Anbieterkennung und Schmutzkampagnen gegen Wallmartkritiker? Und jetzt bitte nicht auf die kulturellen Unterschiede verweisen.
Ich halte es, wie oben gesagt, für richtiger, gleich mit richtigen Namen und nicht anonym ein Blog zu starten. Ich halte es auch für besser, es so zu machen, wie es jetzt ist. Ich halte aber die ursprüngliche Form nicht für ein Fakeblog, sondern für einen falschen Weg.
Ich denke schon, dass es einen Unterschied macht, ob ich anonym etwas mache und sage, wer dahinter steht (WFWM) – oder ob ich genau das nicht sage. Ich würde es allerdings nicht anonym machen. Und wenn die Maßnahmen, die die Kollegen in den USA ergriffen haben, dazu führen, dass sie das auch so sehen, freut mich das wirklich. Und so habe ich es auch verstanden, als ich am Dienstag lange mit dem “Chef” unserer web2.0-Gruppe dort telefoniert habe.
Das ist es aber, was ich mit nicht schwarzweiß meine: Es ist weit besser und sehr viel hilfreicher, von Anfang an mit richtigen Namen und richtigen individuellen Personen zu arbeiten, wenn ich blogge – aber meines Erachtens trägt deine Skandalisierung nicht. Das hat nichts mit “Spin” zu tun, sondern das ist meine Meinung. Und ich erwarte wenigestens so viel Respekt, mir das abzunehmen.
Da ich unterwegs bin und gleich nicht mehr online, bitte ich zu entschuldigen, dass ich nicht sofort antworten kann, wenn die Diskussion weitergeht.
Humor bewiesen.
Nun wird es für WM leichter, sich auf Miranda
(5. Zusatzartikel zur Verfassung der Vereinigten Staaten)
zu berufen. ;-)
Wolfgang, nochmal: Es geht nicht darum, dass WFWM dahintersteckt, sondern darum, was WFWM IST. Keine Bürgerinitiative, sondern eine hochbezahlte Edelman-Unit in Washington, DC, die zu diesem Zweck von Walmart eingekauft wurde und die von Dezember 2005 bis gestern Abend auf den Websites Null, Nada, Nichts über ihre wahre Identität gesagt haben.
Das ist Schwarz-Weiss. Den Respekt für Deine abweichende Meinung kannst Du gerne haben, aber es wäre an der Stelle nichts, worauf ich Wert legen würde.
@logog: Nein, schon allein, dass sie kein eigentliches Impressum haben, wäre hier nicht denkbar. Allerdings halte ich es nicht wirklich für Astroturfing. Ich denke auch, dass – so wie bei uns Wahlkämpfe nach US-Muster nicht denkbar und wohl auch hart an der Zulässigkeitsgrenze wären – die Kampagne an sich hier nicht denkbar wäre. Und auch wenn du das nicht hören willst: Das hat dennoch mit kulturellen Unterschieden zu tun.
Die Idee, eine PR-Kampagne wie eine Präsidentschaftswahl aufzuziehen, ist neu gewesen und war gemessen an den Zielen, die sie hatte, sehr erfolgreich. Dass sie uns schräg vorkommt, würde ich nie bezweifeln. Und dass ich manche Methoden so sympathisch finde wie Ronald Reagan, wird dich nicht überraschen.
Ganz so gross sind die kultuerellen Unterschiede doch nicht. Sonst würde Edelman-USA nicht so wild rudern. Vertrauen ist halt ein grenzenloses Konzept.
Ich habe in den letzten Tagen 200+ Beiträge gelesen, die komplette Glaubwürdigkeit eingefordert haben. In den USA. Ich hatte diesmal nach 4 Stunden eine Reaktion von Steve Rubel, dass er der Sache nachgeht. Ich habe den Beweis, dass Edelman nicht wirklich umfassend und mit heisser Nadel versucht, die Sache umzustricken.
Ich glaube nicht an unterschiedliche Konzepte zur Wahrheit, Wolfgang. Vor allem nicht in den USA. Dass Gestalten wie Krempasky sowas politisch tun, kann schon sein – aber dafüt haben sie auch den entsprechenden Ruf.
Erfolg? Naja. Kommt wohl auf den Standpunkt an. Gestern in den Medien war das durchaus ein Thema, und Edelman sa sehr schlecht aus. Und Walmart verliert weiter Prozesse.
Für meinen Geschmack versucht die Skandalfirma Edelmann Schein, Sein, Wahrnehmung und so Zeug zu formen. Und “kreative” Köpfe in am pekuniären Gewinn orientierten Firmen des “sozialen” Internets werden hier meine persönliche Grenze des aufgeklärten Geschmacks immer überschreiten.
Deshalb vielen Dank für die investigative Arbeit auf diesem Blog.
“â?leadersâ? business leaders â? civic leaders â? community leadersâ?”: da schlägt man ja schon beim Lesen die Hacken zusammen.
Führergeilheit oder der platte Versuch, nichts weiter als Frontalkommunikation 0.9 in schicker zweinulliger Verpackung zu betreiben?
Oho – Ansätze zur Selbstkritik im Kommunikations-Core der hier in Rede stehenden Berufsgruppe: Frau Ketchum wirft das Ruder herum und versucht dem Unglaubwürdigkeits-Strudel zu entkommen: “Ich hoffe, Herr Kocks wechselt den Beruf – oder besser noch, er erfindet sich einen. Und nennt sich zukünftig nie wieder ßffentlichkeitsarbeiter oder Public Relations Manager.
Plus ca change plus la meme chose?
Die Ratten verlassen das sinkende Schiff?
Aus Saula wird Paula?
Jeder Schritt der Blogosphäre voran wird ein Schritt auf dem Kadaver der PR sein.
Und der Kock hat natürlich recht. PR ist eine Branche, die sich nicht gross vom Kleingewerbe der Mafia unterscheidet, Meineid, Fälschung, Drogen, Prostitution…
Oh, muß ich gleich mal die Zeit raussuchen. Schön aber auch die Analyse, die en passant noch eingestreut wird: “Aber diese nachdenkliche Bedächtigkeit ist wohl ohnehin das Problem der deutschen Bloggerszene.” Und ich hörte immer, dort würde zu eilig und viel gequatscht.
Das ist eher der übliche Konflikt zwischen einem Einzelkämpfer und der Vertreterin einer internationalen PR-Agentur. Die Aussendarstellung ist enorm wichtig. Nicht so sehr für die Kunden, als für die Mitarbeiter und potentiellen Mitarbeiter. Wer fängt schon gerne in einer “Lügen-Branche”. Und dann noch als schlecht bezahlter Praktikant. So ein Problem hat Kocks natürlich nicht.
Der Lektor von der unter 18. verlinkten Dame, ist der grade zu Tisch mit seiner Grammatick?
Ah, prima, der Sprung über die deutsche Sprachgrenze ist gerade gelungen. Was Ketchum angeht, sollte man im Auge haben, dass die mit Klaus Eck die Top 100 Business Blog Liste verbrochen haben. Insofern wäre ich an deren Stelle ganz, ganz still. Dass sie trotzdem reden, mei, so sind sie halt: Scham ist ein Fremdwort in dieser Branche.
Siehe auch oben: Lügen, Betrügen und Diffamieren geht ok, wenn der Sprachraum daran gewöhnt ist. Klasse. Wenn man das mal zuende denkt, sollte man auch gleich über eine weltweite ßchtung von PR nachdenken. In Frankreich kauft man über PR Politiker, in afrikanischen Diktaturen läuft die PR über Massenmorde, klar gibt es irgendwo Grenzen, aber von einer globalen PR-Firma, die Ethik und Moral für ein verhandelbares Asset zum jeweiligen lokalen Kurs betrachtet, will ich eigentlich nur, dass sie wie die internationale Atomlobby, Waffenhändler und Genpfalzenhersteller pleite geht.
Egal, was wir hier schreiben, egal, was bei Wal-Mart passiert: Lügen haben einen goldenen Boden: http://www_virtualbites.com/edelman_vista_global
Da kommt was auf uns zu. Ich glaube, dass die halbe Blogwelt nach dem Debakel scharf wie Schiesshunde hinter Edelman her sein werden, allein wegen dem Fame. Edelman ist angeknackst. Wenn Vista so gut ist wie XP, dann gibt es genug Arbeit auch für Edelmans Blogfälscher und Kommentarbeschwichtiger.
Sie werden Fehler machen. Wir kriegen sie. Sicher. Aber jetzt erst mal noch ein wenig Walmart.
ßbrigens, den Preis für Ehrlichkeit für gleichzeitig widerliches Verhalten bekommt nicht Kock, sonder den Edelman-Europa-Boss David Brain für diesen Eintrag wie aus dem Bilderbuch “Sitten und Amoral einer Weisspulverbranche”:
The Edelman Wal-Mart brohaha has reached my sunlounger and so I thought I had better put up a link to Richard Edelmanâ??s post for those of you who missed it. Apologies for the delay, now whereâ??s my rum punch?
So stellt man sie sich vor, die Herrschaften. Immer lässig auch im schwersten Sturm, immer ne Hand an der Flasche, denn das braucht man, wenn man so ne richtig coole PR-Kapazität eines global Players sein will.
Und irgendwann als armes Würstchen in der Trinkerheilanstalt.
;-)
Jeder Schritt der Blogosphäre voran wird ein Schritt auf dem Kadaver der PR sein.
Nicht schlecht, kommt in mein Poesiealbum, zu den anderen (Wer zweimal mit derselben pennt…, Unter den Talaren…, Petting statt Pershing, usw. :)
“Wer zweimal mit derselben penntâ?” – Ein Spruch, den man angesichts der Praktikantinnenschwemme in der PR als veraltet und überflüssig abtun kann.
@ KPFrahm: Gerade gelesen in “Wir nennen es Arbeit”: Rund 4.000 englische Hedgefonds-Manager treffen sich alljährlich in Schlabber-Batik gewandet auf einer Wiese bei Knebworth bei lauter Hippiemusik zum absolut dopigen Hedgestock-Festival.
Es scheint mir unter diesen Umständen doch klar zu sein, unter welchen sinnorientierenden Motti der attraktivere Lebensentwurf und die größere Sehnsucht der business-clerks zu suchen ist: Statt bloß Eigenheim und Rente, wo man frühestens mit 65 endlich selbstbestimmt tun darf, was man will …
;-)
[…] Der Edelman-Walmart-Fakeblog-Skandal zieht weitere Kreise. “Schönheitskorrekturen” nennt man das wohl. Tags: Branding, browser, chancengleichheit, edelman, fonts, GEZ, html, Marken, Marketing, plakat, typografie, walmart, Web2.0, werbung […]
Neues Lesefutter – schlechte Presse: ZDNET und AdAge.
«Edelmanâ??s non-transparent apology for non-transparency» macht das Manko der PR ziemlich transparent …
Learning truth the hard way.
Und noch eine Kerbe in den Schaft meiner BlogAK-47.
[…] Und Don wird gerade warm und stellt sich schon mal in die Mitte der Straße mit ner Kugel im Lauf. Und nicht nur einer: Peng Peng Peng. […]
Wenn Edelman die Seite “paidcritics.com” erfunden hat, dann wäre es jetzt auf der anderen Seite vielleicht Zeit für “paidhypocrites.com” — ein Watchblog über die Aktivität dieser Heuchler. Ich frage mich aber auch, warum man nichts über die Reaktionen der bisherigen Leser hört: die müssten doch von einer komplett gefälschten Bürgerinitiative ziemlich schockiert sein. Kann man davon ausgehen, dass solche Seiten ohnehin kaum echten Traffic haben?
[…] Es werden andere Erwartungen an die Kommunikation gestellt: Den Autoren wie den Lesern geht es weniger um Objektivität oder Texte im Stil â??glattgebügelterâ?? Pressemitteilungen, sondern um Authentizität und Subjektivität â?? man will die persönliche Meinung aus den Texten heraushören können. Ausserdem wird großer Wert auf Dialog und Kritikfähigkeit gelegt, das heißt man muß bereit sein, Meinungen der anderen anzuerkennen und gegebenfalls auch die eigenen Positionen zu überdenken. Schließlich stehen viele dieser Nutzer Kommerzialisierungs- und ßberwachungstendenzen sehr kritisch gegenüber, reagieren also allergisch auf allzu plumpe Versuche von Unternehmen, herkömmliche Werbe- und PR-Strategien in diese neuen ßffentlichkeiten zu übertragen [siehe aktuell die Diskussion um “Flogs”/”Fake Blogs”]. Es kann also nicht schaden, sich zunächst einmal mit den Gepflogenheiten und Erwartungen der Nutzer vertraut zu machen. […]
Tips für Unternehmer zum Web 2.0 und PR-Agenturen
Unternehmer wird in letzter Zeit des öfteren von PR-Agenturen empfohlen, sie mit der Kommunikation im Web 2.0, also beispielsweise dem Betreiben eines absatzfördernden Blogs, zu beauftragen. Bereits der Ansatz ist unehrlich und zum Scheitern verurte…
[…] Wer als Unternehmer anständig handelt, ein gutes Produkt hat und das zu anständigen Preisen vertreibt, der wird sicher auch in der Blogosphäre gut ankommen, weil das Unternehmen dann auch einer gründlichen Diskussion standhalten wird. Der Shopblogger, der Hostblogger und viele andere Newcomer zeigen, wie es geht. Unternehmenskommunikation via PR-Agentur ist im Web 2.0 jedoch schon im Ansatz zum Scheitern verurteilt, denn gefragt ist im Web 2.0 der direkte Kundenkontakt und die Authentizität des Unternehmers, die eine PR-Agentur niemals bieten können wird. […]