StudiVZ: Stalking reloaded
Jörg-Olaf Schäfers hat die Details. Und Holtzbrinck ein kleines Problem. Ja, so ist das, wenn man schlecht gewartete Klitschen übernimmt, die nur auf’s Verticken ausgerichtet sind. Da findet man dann schnell unschöne Ãœberraschungen. Auch ein paar grössere Massenprobleme, aber dazu später mal hier an dieser Stelle. Wenn Holtzbrinck schon selbst nicht bemerkt, was da eigentlich abgeht.
Sorry, the comment form is closed at this time.
wunderbar.. immer her mit den neuigkeiten..
danke..
und erster :-P
Der Artikel ist gut, auch wenn es etwas länger dauert, bis er auf den Punkt kommt. Das Problem ist jedoch, daß kaum eine Internet-Community entsprechende User-Validierung betreibt. Bei den meisten, die vor allem Nicknames benutzen, fällt das auch weniger auf, als jetzt bei StudiVZ wo man sich mit einem Klarnamen meldet.
@jens: Genau das ist doch der Punkt, wenn man Klarnamen benutzt, muss (sollte) man auch User-Validierung machen…
Es war ja mal anscheinend geplant, dass die Campus Captains so eine Art Realitätscheck sicherstellen. Was völlig illusorisch ist.
Das ist aber für studivz ein vitales Problem. Und ein Sargnagel zum final.
DAS ist natürlich ein grundsätzliches, ein strukturelles Problem das nicht fixbar ist.
Es ist kein technisches oder administratives Problem – es hat mit der Natur der Bedürfnisse zu tun, die das VZ offensichtlich bedient.
Das VZ lebt ja von den komplementären Seiten Narzissumus und Voyeurismus. (Die durchaus in Anteilen sich in derselben Person vereinigen können). Insbesondere der Teil des Voyeurismus ist aber mit Zwang zu validierter Echt-Identität nicht mehr zu machen.
Der “Störfaktor” in diesem komplementären Wechselspiel von Narzissmus und Voyourismus ist ein drittes Bedürfnis von noch mal ganz anderen Leuten: Jemandem, über den man sich geärgert hat, ordentlich vors Schienenbein zu treten.
WENN das häufiger passiert und mehr Leute auf die Idee kommen: Hier kann ich jemanden, den ich nicht mag, in der für ihn oder sie wichtigen sozialen Öffentlichkeit schädigen – und zwar anonym (feige) …
tja, WENN das häufiger passiert, dann ist das wirklich der ultimative Sargnagel für das VZ, wie strappato meint. Nicht heute und nicht unbedingt nächsten Monat, aber mittelfristig.
Es kann aber auch sein, dass solche Dinge Einzelfälle bleiben, dann hat es vermutlich wenig Auswirkungen.
@gruschel_nix
Tippe eher auf letzteres. Klar kann man da ein gefaktes Profil anlegen von jemand, der z. B. noch nicht drin ist, aber das kostet viel Arbeit und fliegt wohl häufig rasch auf. Liegt auf dem Niveau eines Telefonscherzes (nur etwas elaborierter), und daran ist die Telekom bekanntlich auch noch nicht zu Grunde gegangen.
Ich glaube im Gegenteil eigentlich, dass das System der Validierung der Profile durch Verlinkung mit Freunden, die man als real existierend aus seiner Uni kennt, im Kern trägt und auch ohne sonstige Maßnahmen für den Alltags-Gebrauch (jetzt mal ganz ohne Paranoia) genug proof liefert, dass die Kommunikation da von den Studis als sicher empfunden wird.
Die Fake-accounts wird es immer geben, und ich schätze, da hat das VZ gar kein so großes Interesse, die unbedingt raushaben zu wollen. Nur erkennt man die Fakes halt auch gut daran, dass sie keine zuorndnungsfähigen Fotos und Freunde haben. Solange es von den Studis toleriert wird, dass sich da viele U-Boote unter ihnen bewegen, ist das für das VZ ungefährlich.
Apropos Spass mit StudiVZ: http://www.pictureupload.de/pictures/080107233709_studivz.jpg
LOL!
MfG
Daniel
@5
Aus Einzelfällen kann mit der Community-Grösse und -Dynamik ein hoher Aufwand resultieren. Für mich auch ein Grund, warum studivz die Daten der verschiedenen Länder, in denen sie aktiv sind, nicht zusammenschmeisst – wie bei XING. Das wird ja von einigen usern gewünscht. Denn die Schwelle, Blödsinn zu machen sinkt mit der wachsenden sozialen Distanz.
ich glaube ja, das die Trennung der Länderversionen eher darauf beruht, das man durch Holtzbrincks Milestone-Finanzierung gezwungen war die Länderversionen zu eröffnen. Zu dem Zeitpunkt war aber die deutsche Version softwaremässig sowas von am Ende, das man lieber eine unbelastete Zweitversion aufgemacht hat, anstatt den Auslandseinstieg mit einer schon von Anfang an kaum verfügbaren Site beginnen wollte.
… und das ganze nach den mit heisser Nadel gestrickten Verbesserungen wieder zusammenzuführen … vielleicht kommt das ja noch. (wie macht parship das denn?)
@6: [Gefaktes Profil]
Wenn man ein Profil überzeugend faken will, so ist das meiner Ansicht nach kein Problem.
An den meisten Unis sind zB wissenschaftliche Mitarbeiter(innen!) mit Namen und Foto gelistet, sich da zu bedienen ist wohl kaum ein Problem. Schwieriger wirds mit den Freunden, da bräuchte man so 5-10 “echte” Accounts, die (unwissentlich) mitspielen und nen Fake als Freund annehmen. Aber bei einem netten Bild sollte auch das kein Problem sein.
Wenn ich nciht Hemmungen hätte, anderen damit zu schaden (Recht am eigenen Bild, Staling etc.) würde ichs glatt mal ausprobieren.
@Johann
eben, Du hättest Hemmungen, und ich denke, die hätten viele. Geistig gestörte und Wahnsinnige gibt es zwar immer und überall, aber selbst das Strafgesetz setzt nur als Reaktion ein, und so kann und SOLL auch nicht alles von vornhinein verhindern können, weil Prävention einiger weniger Straftaten nicht unbedingt mehr Sicherheit bringt (weil sie einfach selten gelingt und “effektiv” ist), wohl aber ein Stück Freiheitsverlust für alle bedeuten würde.
und übrigens: “Stalking” bedeutet nicht etwa mit jemandem im Clinch zu stehen und dieser Person dann einen Internet-Streich zu spielen (was allenfalls Datenmissbrauch und evtl. Verleumdung oder Rufmord sein könnte – im Ãœbrigen: undifferenzierte Berichterstattung und böse Unterstellungen fallen da auch mit rein). Stalking bedeutet andauerndes Nachstellen und Belästigen/Terrorisieren, hauptsächlich mit Telefonanrufen und Besuchen, Briefen in den physisch am Haus hängenden Briefkasten! und ist dieser Tatbestand gegeben, steht jedem Betroffenen in unserem freiheitlichen Rechtsstaat die Möglichkeit offen zur Anzeige beim Staatsnwalt.
Einfach mal Real Life sich das ansehen.
Bei der Kodex-Gruppe wird das diskutiert. user werden ohne Vorwarnung komplett gelöscht, oder aus Gruppen verbannt (ein link zur blogbar scheint ein schweres Verbrechen zu sein). Auf Pinnwänden werden unschöne Sachen gepostet – ohne dass die “Täter” zur Verantwortung gezogen werden. Gruppengründer benehmen sich wie absolutistische Herrscher und kicken nach Bedarf. Was auch ein Grundproblem ist. Grosse Gruppen werden ja zu einer Community in der Community. So eine Gruppe mit 1000 Usern sieht sehr öffentlich aus, ist aber von Daumen des Gruppengründers abhängig. usw.
Alles ziemlich ohne Sinn und Konzept. Da allen Beschwerden nachzugehen und eine Verhaltenspolicy nachvollziehbar zu etablieren und durchzusetzen… Wie war das mit dem Sack Flöhen? Denn dazu braucht es auf der Seite von studivz Mitarbeiterm die ein neutral entscheiden und ethisch gefestigt sind. Fast schon Richter. Mit Praktikanten ist das micht zu leisten.
Noch was: Studivz ist ja recht neu. Ich denke, dass viele erst langsam mitbekommen, welchen Unsinn bis zu strafbaren Handlungen man dort veranstalten kann.
Da wiederholt sich die Geschichte des alten User generated Contents: Wollte man den 2000 haben, bekam man den günstig – aber um ihn zu verwerten, musste man ihn erst mal säubern. Das Risiko ist bei StudiVZ nicht mehr die Qualität, sondern dass es ihnen buchstäblich in die Fresse explodieren wird. Stichwort extremistische Gruppen, die nicht kontrolliert werden, und Mitglieder, die trotz grober Verstösse (Ausnahme Blogbar verlinken) nicht rausfliegen.
Hm, ich würde aber auch nicht überschätzen, wie ernst die Studis solchen Pöbelkram (wie Doppelanmeldungen, Sauereien auf der Pinnwand etc.) nehmen.
Diese Generation ist den Umgang mit dem Internet gewohnt. Sie weiß daher, dass in jeder community automatisch auch ein paar Spinner rumrennen. Die werden doch in der Wahrnehmung automatisch wegsubtrahiert. Klar kann man sich da als übelwollender Spaßvogel ohne Ende spektakuläre Sabotage-Akte ausdenken, aber ich schätze, die Studis nehmen sowas eher mit Achselzucken zur Kenntnis.
Und zum Punkt von strappato, dass das StudiVZ und seine Gruppen – trotz allem Kodex-Gehabe – faktisch natürlich als Diktatur organisiert sind: Das stimmt, aber ich denke, da sind die Studis, wenn man sie fragen würde, irgendwo gar nicht so ganz unfroh drüber. Weil dieser “Sack akademischer Flöhe” ja nun tatsächlich nicht anders zu hüten wäre, wenn nicht auch mal im Einzelfall jemand hart durchgreift (und sei es auch mal ungerecht oder überreagierend, wie z. B. durch eine account-Löschung).
Kritisch wäre eine solche Diktatur im VZ/in den Gruppen in meinen Augen nur, wenn es da echt um politische Meinungsbildung ginge. Ich denke aber, dass ist die Absicht der wenigsten Studis, wenn sie ins VZ gehen…
jeder hat doch eine Uni-Email-Adresse, wenn man sich mit der registrieren müsste, könnte man die Hälfte derer, die einen falschen Namen nutzen schon rausschmeißen, bevor sie drin sind.
Nein, genau das ist das Problem. Es hat gerade nicht jeder eine Uni-Adresse (dafür haben andere 5 oder gar 10).
Also mit den Uni-Mail-Adressen: Ich glaub nicht, dass das funktioniert.
Anders als in den USA bei FB ist es doch in Deutschland so, dass zwar wahrscheinlich praktisch jeder Studi Anspruch auf so eine Uni-Mail-Adresse hat, sie aber entweder nicht kennt, weil er schon seit Ewigkeiten bei gmx oder web ist, oder aber die erst bei der Uni-Verwaltung kompliziert beantragt und freigeschaltet werden muss, und dann wahrscheinlich nur 2 KB Space hat (weil Fotos versenden, wer macht denn sowas).
Damit baust Du genau jene Hürde auf, wo viele dann sagen würden: OK, dann halt nicht.
Außerdem: Das VZ kann doch eigentlich gar kein Interesse haben, die Fakes rauszubekommen.
Abgesehen davon, dass die die formale Nutzerzahl erhöhen (und die Aufrufe der Seite, mit der sie sich ja auch gegenüber Werbekunden verkaufen werden), ist das doch durchaus auch eine interessante Uni-nahe Zielgruppe, die man bewerben kann: Abiturienten, Uni-Mittelbau, junge Berufsanfänger, Personalverantwortliche…
Abiturienten, Mittelbau und (akademische) Berufsanfänger gehören zu erklärten Zielgruppe, die brauchen nicht faken.
Ich glaube, die wenigsten Studenten kennen und nutzen ihre Uni-Mail. Und das rückwirkend darüber zu validieren, würde StudiVZ 2/3 seiner Mitglieder kosten.
In Magdeburg an der Uni funktioniert das so, die haben da eine Community speziell für die Uni und ich habe noch von keiner Uni gehört, dass sie keine uni-mail-adressen rausgibt. Ist meißtens
Vorname.Nachname@student.uni-blablabla.de
Ich könnte mir auf jeden Fall vorstellen, dass das geht.
@jo (18)
Das stimmt. Aber unterschätze nicht, dass es für die genannten Gruppen trotzdem aus bestimmten Gründen naheliegt, mit Fake-accounts da reinzugehen.
Als Abiturient habe ich noch keine Freunde an der Uni, d. h. ich laufe da im Verzeichnis dann auch als Typ ohne Freunde rum. Uncool. Außerdem haben Abiturienten in so einem Verzeichnis kein echtes Kontakt-Interesse, sondern wollen eben nur mal sehen, was das ist und ob es von der älteren Schwester vom Mitschüler X, die ja jetzt in Würzburg studiert, irgendwelche Bikini-Fotos gibt.
Und für Mittelbau-Leute und junge Berufsanfänger ist es mindestens genauso uncool, da einen offiziellen account zu haben. Da gilts Du als Mann relativ rasch als sabbernder Lustgreis, und auch als Frau ist in gewisser Weise der Flirt-Faktor weg, es sei denn, Du möchtest mit Anfang/Mitte 30, wenn die biologische Uhr eigentlich auf Versorger-Typen gerichtet ist, gern einen Studenten heiraten… ;-)
Konstantin Urban, Chef von Holtzbrinck Networks, äußert sich in einem Interview bei manager-magazin.de zum Deal mit studivz:
http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,458408,00.html
Und betont, dass das bisherige Management bleiben soll. “Wir setzen auf das derzeitige Management, dem wir zu verdanken haben, dass die Webseite sich durchgesetzt hat.”
Selbst auf die Frage nach der Imagekrise antwortet er: “Wenn das tatsächlich eine Krise ist, dann stört sie mich zumindest nicht. Die Traffic-Zahlen und die Zahl der Anmeldungen haben weiterhin rasant zugenommen.”
Diesen Satz mit der Imagekrise, den wird er noch mal bereuen. Der weiss erst, was er hat, wenn mal der Staatsanwalt vorbei kommt.
Urban sagt ja auch, dass bestimmte Gruppen gesponsert werden können, bsp. “Reisen nach Malle” von einen Reiseveranstalter. Wie oben ausgeführt sind die Gruppen jedoch von den Gruppengründern als kleine Könige abhängig. Ob da jeder Gruppengründer so einverstanden mit ist? Und wenn es dann schnell Alternativgruppen gibt? Innerhalb von wenigen Tagen sind alle Mitglieder der “TUI-Gruppe” auf einer neuen Gruppe “Malle ist cool”. Ich stelle mir es schwierig vor, in so einem Umfeld dem Sponsor/Werbekunden Leistungen/Zahlen für sein Geld zu garantieren.
so ein schwachsinn hab ich selten gelesen. mit bannerwerbung 85 Mio wieder reinholen ..da dann viel spass. das wird ein riesendesaster.
Je mehr ich hier und andereswo über StudiVZ höre desto suspekter wird mir das ganze dort.
Ich bin dort auch angemeldet und habe bisher noch keine schlechten Erfahrungen gemacht, aber wenn man das hier so ließt. Außerdem das ausspionieren der Daten usw. gefällt mir ja gar nicht.
Es gibt ja auch recht viel, die dort wirklich alles angeben (Telefon, Adresse).
Zu der Validierung der Daten: Ich denke, dass das ein echtes Problem ist. Entweder macht man es unständlich, wobei sich dann nicht mehr alle anmelden, was ja dann durchaus Zweck ist. Oder man macht es so wie jetzt und jeder kann sich anmelden.
Aber mal ehrlich wie würdet ihr das denn machen? Ist doch sichelich eine schwere Sache so ein Projekt am laufen zu halten.
Bezüglich Urbans “Gruppen-Fantasien”:
Vielleicht fehlt mir da auch einfach etwas die Fantasie, aber ich kann mir beim besten Willen auch nicht vorstellen, wie man daraus ein schneidiges Geschäftskonzept basteln will.
Ich meine eins, das über die wenig originelle Schaltung gezielter Banner-Werbung (“wolfskin in der Klettergruppe”) hinausgeht.
Es fängt mal damit an, dass in 98% der VZ-Gruppen doch gar kein Austausch im Sinne einer “community” stattfindet. Die meisten “Gruppen” sind bloß Partysprüche, mit denen man sich durch seine “Mitgliedschaft” assoziiert (“Scheine kann man wiederholen, Parties nicht”). Eine reale Gruppe steht gar nicht dahinter.
Dann gibt es da die ehemaligen Abi-Klassen und Vereine, da geht man einmal rein um zu gucken wer drin ist und das wars. Wirklich diskutiert wird nur in einem zu vernachlässigenden Teil der Gruppen. Die Studis gehen eben nicht ins VZ, um zu diskutieren, sondern eher, um sich auf den Profilen zu bewegen.
Dann: Was wäre denn für den User der Mehrwert einer “TUI-Gruppe”? Wenn ich eine Reise buchen will, dann geh ich im Netz auf die Seiten, wo das möglich ist. Wenn ich mich über Malle austauschen möchte, dann tue ich das, wo meine Kommunikation nicht durch Wirtschaftsinteressen beeinflusst werden. Eine “Gruppe”, wo ich dann z. B. nicht schreiben darf, dass TUI scheisse und die Konkurrenz viel besser, da geh ich doch gar nicht hin.
Ich glaube, die von Holtzbrinck verstehen einfach nicht, dass sich der community-Gedanke des freien Gedankenaustauschs nicht mit wirtschaftlichen Interessen verträgt (oder versuchen insoweit gegenüber der Werbewirtschaft die Lage schön zu reden).
Ist meiner Meinung nach im Prinzip das selbe Problem wie bei den WirtschaftsBlogs, nämlich wie kriege ich die Leute dazu, sich für eine Seite zu interessieren, die erkennbar wirtschaftliche Interessen verfolgt. Die meisten Menschen haben da mit Sicherheit, wenn sie sich einfach nur locker und frei austauschen wollen, eine Abneigung gegen.
Aber vielleicht haben die Holtzis da auch noch eine supertolle Idee, von der wir alle nix ahnen… :-)
Ich finde Urbans Stil in dem Interview übrigens ziemlich arrogant und herablassend. Man spürt eigentlich nichts von irgendwie geartetem Respekt gegenüber der studentischen Kundschaft. Ich glaube, wenn das VZ dieses Interview auf ihrer Home verlinken würde, wären sie tatsächlich ganz rasch ein paar Studis los…
Viel liegt auch an der Schrott-Software. Die zwar so einfach ist, dass auch Anabolika-geschädigte Sportstudenten dies kapieren. Die aber keine richtige Kommunikation zulässt.
Also, die einzige “Applikation”, die ich mir über die Gruppen vorstellen kann – und darin liegt angesichts der “Stalking-group” durchaus eine ironische Note – ist tatsächlich so ein Format wie Miss-Studi-Wahlen, “Deutschland sucht den Superstar” oder ähnliches. Auch viele Studentinnen träumen von sowas, und damit könnte man eine Gruppe richtig attraktiv machen, wenn man da dann mitstimmen kann.
Zudem sind schon so viele Musikgruppen über MySpace oder YouTube bekannt geworden, dass die Idee für 2.0-Plattformen gewissermaßen in der Luft liegt. Haben die vom VZ sowas in der Art nicht sogar schonmal versucht, irgend so einen Song-Kontest? Oder erinner ich mich da falsch? Naja, letztlich halte ich die Idee für so verrückt, dass man sie hier ruhig mal posten kann… :-))
Nun, das ist in der Luft, seitdem es das Internet gibt, einfach, weil es die Glotze erfolgreich vorgemacht hat. Das Problem ist aber auch hier: So einfach ist das nicht. Group Tekkan und Schnappi, die beiden Vorzeigeerfolge, waren 1.000.000 : 1 Geschichten und gleichzeitig one hit wonders. Die Arcit Monkeys, bei denen da etwas zu viel hineininterpretiert wurden, kommen so halb aus dem Netz. Ob man da was drehen kann, wage ich doch zu bezweifeln – zumindest bei den Mitteln und der Auswahl, die StudiVZ hat. Die Idee, solche Communities als grosse Marktplätze zu sehen, haben viele, Ich kenne aber auch viele Fehlschläge. Die SZ/Jetzt.de hat das zum Beispiel bei einem Buch einer Autorin mal probiert. War weniger gut. Funktioniert hat es bei der SZ-Bibliothek – aber nur über den Preis und den guten Vertrieb.
Auf mich wirken die Einlassungen von Urban wie eine Flucht nach vorne, raus aus der Krise, rein in die tolle Zukunft. Dafür erzählt er alles, was auch Typen wie Lukasz oder die Samwers so verbreiten. Allgemeines Schulterklopfen. Und ahnungslose Johurnaille ohne Charakter.
@tach: Natürlich gibt jede Uni so etwas heraus. Aber es ist nicht “sooo” einfach. An der RWTH in Aachen beispielsweise ist die Kombination zwar bekannt, aber für die Einlogdaten muss man sich mit dem Rechenzentrum in Verbindung setzen. Die Funktion dazu wird über die Uni-Seiten angeboten, muss sich aber erst mehr oder weniger “finden” lassen. Da wird niemand mit der Nase drauf gestoßen. Vor allem Studierende mit technischem Hintergrund verfügen sehr oft über die Uni Emailadresse, aber Geisteswissenschaftler tun meist so, als hätten sie davon noch nichts gehört. War zumindest meine subjektive Erfahrung in Seminaren, als wir von den Dozenten angehalten wurden, doch vermehrt oder lieber die RWTH eigenen Emailadressen einzutragen, damit bei denen nicht versehentlich was im Spamfilter stecken bleibt und die Kommunikation dadurch erschwert wird. Viele Studenten reden sich gerne raus, sie hätten Email xy nicht bekommen.
Zum Einrichten der Email an der Uni muss man entweder eine Weboberfläche benutzen, die in den meisten Fällen überhaupt keinen Komfort bietet, anders als bei Web.de, GMX usf. oder aber man müsste sich im Emailprogramm seiner Wahl das POP oder IMAP Konto selbst einrichten. Da fängt es aber doch schon an? Wer weiß denn dann noch was diese Akronyme überhaupt bedeuten? Selbst unter der “Jugend von Heute” gibt es viele, die nicht gar so viel Ahnung davon haben, oder sich eben um viele Dinge einfach lange genug herumgewurschtelt haben, weil es anders “einfacher” geht. Wenn die Studentennetzwerke jetzt solche Validierungen einführen würden, wäre das zwar toll, aber für die Studierenden mit einem Aufwand verbunden, den manche schon nicht mehr bereit sind zu leisten.
Also wenn sogar ich es schaffe meinen Email-Account der Uni abzurufen, kann das so schwer nicht sein. Und außerdem glaube ich dass das einige auf sich nehmen würden, um Mitglied beim StudiVZ zu werden, wenn es anders nicht geht.
Die Frage ist doch nur, ob das StudiVZ überhaupt Interesse daran hat. Das glaube ich nämlich eigentlich eher nicht.