Nach dem 2nd-Life-Hype
Was für ein Desaster. Jahrelang nicht beachtet, dann hiess es plötzlich, man könne in Second Live reich werden und viele Kunden finden. Kaum ein Medium, das nicht berichtet hat. Und heute sah ich eine Second Life Software – was immer das war – für zwei Euro im Ramsch. Und die gleichen Medien, die das Ding vor vier Monaten noch an die Spitze der Web2.0-Innovationen schrieben, berichten heute über Kinderpornographie, Skandale, Hacks und virtuelle Börsenberichte. Besonders lustig bei Spiegel Online, wo man inmitten der schlechten Nachrichten versucht, das hauseigene Buch zum Thema aus der Hypezeit den Lesern anzudrehen.
Ich wäre sehr für ein zweijähriges Berufsverbot für alle Journalisten und Berater, die Second Life ohne Nachdenken empfohlen als Business Modell haben. Es gibt im First Life genügend Toiletten, die sie strafputzen könnten. Danach sind sie dann hoffentlich vorsichtiger.
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Hatte mich damals sehr gewundert, als Second Life sogar in der ZEIT breitgetreten wurde.
Ich glaube, dass an sich seriöse Medien an solche Themen kommen wie die Jungfrau zum Kind – von nix ‘ne Ahnung, aber einfach mal machen lassen: Da ist dann ein Volontär oder Praktikant, der in der Redkationskonferenz mit dem Vorschlag kommt, es gäbe da jetzt was ganz Neues, ganz Wichtiges, mit Internet und Zukunft und Wird-die-Gesellschaft-verändern-und-so, und er könnte doch mal…
Sein bestes Argument für das Thema waren dann die ganzen Markenunternehmen, die auch schon in Second Life waren. Ja, wenn die…, dann musste es ja seriös…, nicht wahr?
Und dann durfte der Praktikant zum Abschluss seines sechswöchigen Praktikums mal einen schönen Artikel über Second Life schreiben. Dessen Inhalt konnte natürlich keiner kontrollieren, weil das Thema keinen interessierte und keiner aus dem Redaktionsstamm den Schimmer einer Ahnung hatte. Aber man hatte das Gefühl, die Streubreite der potenziellen Zielgruppe mit diesem In-Thema vergrößert zu haben. Man war dabei.
Und der Artikel des Praktikanten machte Second Life natürlich wichtig, denn welcher Praktikant sagt schon gerne, dass er einen Artikel über ein total unwichtiges Thema schreiben musste/durfte.
Und schon bläht sich das Ganze auf…
Aber ich habe mich damals sehr geärgert, dass auch meine Lieblingszeitung dabei war.
Jaja, wie schön einfach die Welt doch ist. Natürlich ist über Second Life viel Stuss geschrieben worden. Die Metakritik kann da aber noch entspannt drüber ,)
PS: Die Artikel in der Zeit gehörten zu den besseren während des Hypes.
Ich hab aus einigen Quellen erfahren, dass es vor allem die Redaktions-Chefs waren, die da gepuscht haben. Klar. Das sind meist die ältesten und haben am wenigsten Plan vom Internet.
Das war eine klassiche Revolution von oben. Mit den immergleichen, peinlichen Resultaten.
Wenn man das Zeug heute liest – und es sind nur wenige Monate vergangen – muss man wirklich fragen, was da eigentlich für verantwortungslose, verblödete Textabsonderer in den Redaktionen sassen. Das Ding ist ein Musterbeispiel für das Vollversagen der Medien und einiger, öh, Blogger in ihrer Funktion als Stichwortgeber.
Der Spiegel und das zweite Leben, eine wahrlich interessante Geschichte: Ich habe einen Artikel über 2nd Life aus 2006 aufgehoben, der in anderer Form fast genau ein Jahr später noch einmal recycled wurde – nur dass dort noch sehr ausgiebig das Thema einsamer Journalisten (oder Redaktionschefs?) zur Sprache kam: Sex im zweiten Leben. Gab es eigentlich sonst irgendeinen Grund, weshalb darum so viel Werbung gemacht worden ist?
Und doch glauben noch einige Firmen an PR und Pressekonferenzen in 2ndL. Vor wenigen Tagen klopfte sich der CEO von Sun in seinem Blog selbst auf die Schulter ob einer, aus seiner Sicht, gelungenen Produktvorstellung in 2ndL. http: // blogs.sun.com/jonathan/entry/cto_makeovers_in_second_life
“it was remarkably effective…”
Etwas versteckt in den Kommentaren bekommt er prompt Zunder dafür, dass es für Sun’s eigenes Nischenbetriebssystem keinen 2nd Life client gibt.
Interessant ist, dass häufig die PR-Agenturen die Zugpferde spielen und dann die VHS Goslar und den Kölner Dom in die zweite Welt bringen.
Manche scheinen das Ende des Hypes noch nicht mitbekommen zu haben, besonders nett ist auch, dass man auch schon “Zertifikate” erwerben kann:
“Das Zertifikat “Basics Certified (vhs)” bescheinigt dem Teilnehmenden die Fähigkeit, sich im Second Life zurecht zu finden und allen üblichen Aufgaben mit Hilfe der Second Life Tools in einem Arbeitsverhältnis im Bereich Verwaltung, Verkauf, Information u. ä. nachgehen zu können.” http://www.vhs-secondlife.de/slquali1.htm
Na dann wird ja alles gut ;-)
Die Berater wollen auch leben. Vor einem Jahr noch SL, nun startups und Community. Was wird im nächsten Jahr sein?
der ganze 2nd-Life-Hype kam ja kurz nach einigen grottenschlechten ÖR-Reportagen einschlägiger TV-Magazine zum Thema “Killerspiele” …
… wenn ich heute eine “Schlüsselzeit” nennen sollte, die mein Vertrauen in jegliche Berichte über Technik in den Mainstream-Medien vollkommen versaut hat, dann diese Zeit, denn bei beidem wusst nun wirklich jeder mit ein wenig Verstand und kurzer Google-Suche, das Second-Life nichts weiter als gepushter Bullshit ist, wo es bis damals keine 30.000 zahlende User gibt. Soviel dazu …
Das einzig gute an diesem Hype war der Umstand, dass ihn jeder selber sofort durchschauen konnte. Heiss gemacht durch ensprechende Berichte, schnell rübergesurft, den Client runtergeladen, installiert und angemeldet … “dohhhh, was’n das für’n öder scheiss?”.
Zudem, Berater, die Firmen SL als das neue Ding andrehen wollten, sind auch nichts weiter als das moderne Gegenstück zum Wundertinkturverkäufer aus dem Wilden Westen. Bedauerlich ist hingegen, dass die gute, alte Praxis des Teeren und Federns bei diesen “Beratern” heute nicht mehr angewendet wird. Den betrogenen Firmen bleibt nur das stille, leise Vorsichhingrummeln.
Ich habe das damals in einem großen Unternehmen selbst miterlebt. Führungskräfte scheinen irgendwie nicht in der Lage zu sein, so etwas zu durchschauen. Die sind auf Gedeih und Verderb auf die Infos und Empfehlungen ihrer Untergebenen angewiesen.
Das zeigt mal wieder, welche Macht man in großen Unternehmen als Informations-Lieferant hat.
@ka.os (11):
Das spricht ja schon fast für die Gültigkeit des Dilbert-Prinzips: Die unfähigsten Leute in einem Unternehmen werden wegbefördert, damit sie im Produktivbetrieb keinen Schaden anrichten können ;-) Aber der letzte Satz ist eine wichtige Erkenntnis:
Deshalb kann es manchmal wichtiger sein, einen guten Draht zur Sekretärin als zum Chef zu haben.
Der Tod des SL-Hypes ist übrigens maßgeblich durch die kritische Beschäftigung von Bloggern herbeigeführt worden. Ich bin stolz darauf, das mitgewirkt zu haben:
http://www.rainersacht.de/2007-02/die-second-life-luge.php
Obwohl es mich einen lukrativen Job gekostet hat. Denn das fragliche Unternehmen hatte eine “Filiale” in SL eröffnet. Als ich wenige Tage bei diesem potenziellen Kunden auflief, eröffnete ich das Gespräch mit dem Satz: “Ich hab mir heute morgen überlegt, ob ich wirklich für eine Firma arbeiten will, die noch im Mai 2007 eine Filiale in Second Life erööfnet.” Der verantwortliche Marketing-Fuzzi saß mit am Tisch und war hochrot vor Zorn. Das Meeting verlief nach einer Stunde ergebnislos, und ich hatte Mühe mein Honorar einzutreiben.
Ach, dann haben die werten Journalisten wieder Zeit, mit voller Kraft vom First Live zu berichten…
Tja, und genau so funktioniert es nicht. Ohne intensive Auseinandersetzung mit der Steuerung und den zahlreichen Eigenheiten, wird man bei SL keinen Spaß haben, Sinn sehen oder gar Nutzen ziehen. Eine Woche sollte man schon investieren.
SL ist wie ein Holzbaukasten ohne Anleitung (und ohne Schwerkraft). Kein Vergnügungspark für gelangweilte Konsumenten.
Und genau das ist das Problem. Das, was SL ausmacht und bietet, hat verdammt wenig mit dem Hype und den Versprechen der letzten Monate zu tun. Viele Kollegen wollten das nicht verstehen. Ist ja so schön bunt, alles.
Und Sex soll es dort auch geben (Großartige Glosse in der Titanic, btw)!
Für mich persönlich ist SL auch nichts. Ich habe die Zeit einfach nicht. Um zu ahnen, welche Möglichkeiten Systeme wie SL bieten, reichen allerdings ein paar Stunden. Ohne Scheuklappen.
Prima, wenn nun die Werbefuzzis und Marktschreier abhauen. Wäre nett, wenn sie auch gleich noch ihren Pixelmüll entsorgen.
Wobei, ist ja genug Platz. Die verlassenen Areale des ersten Hypes kann man ja als konsumkritischen Themenpark zu Lehrzwecken einsetzen.
Oh. Mein. Gott. Das glaubst du wirklich? Und dann schreibst du den gleichen oberflächlichen Stuss von Sex und Chung wie die Trendhechler, nur von der anderen Seite?
Na, großartig. Es geht doch nichts über die fundierte Kritik selbstbewusster Blogger. Das ist der Flügelschlag, der ganze Imperien zum Einsturz bringt ,)
Und genau das ist das Problem. Das, was SL ausmacht und bietet, hat verdammt wenig mit dem Hype und den Versprechen der letzten Monate zu tun. Viele Kollegen wollten das nicht verstehen. Ist ja so schön bunt, alles.
Jepp, vollkommen richtig. Denn SL wurde als typisches MMO-Spiel hingestellt, in nicht wenigen Artikeln natürlich in bester Ahnungslosigkeit sogar mit “World of Warcraft” in einen Topf geworfen. All die Millionen, die, angestachelt von entsprechenden Medienberichten, in den virtuellen Filialen vorbeischauen sollten, haben es nämlich nach nur wenigen Minuten wieder vorgezogen, sich mit anderen Dingen zu beschäftigen. Und so konnte SL und die ganze Berater-Camarilla zumindest für einge Monate noch freudig von immensen Nutzerzahlen und Anmelderaten berichten.
Bis dann die ersten Firmen endlich gemerkt haben, dass man sie nach Strich und Faden veräppelt und der Kaiser doch keine Kleider anhat.
@Jo: Na ja, ich denke nicht, dass es Nachhecheln ist, wenn man einen Kollegen bittet, mal in Wuhan nachzuschauen, ob es dieses Riesenunternehmen ACS wirklich gibt und wer der Olle von der Tusse wirklich ist. Man muss ja deartiges Material nicht nur im Blog verwursten, sondern kann es auch an nahestehende und ernsthafte Journalisten weitergeben. Und – schwupps- springen diverse Medien vom SL-Zuch ab… PR ist auch Stimmungen zu erzeugen und zu beeinflussen.
Und das mit dem Stuss, das nimmste aber sowas von zurück, du Hupe!
Rainersacht: Ach komm, es ist doch nicht so, dass der Background der Gräfs unbekannt war oder es im Februar 2007(!), noch kritischer Blogger bedurfte, ihn zu “enthüllen”.
Er hat die Jubler schlicht nicht interessiert. Success stories sind viel schöner. Die kritischen Stücke zum Thema wollte kaum jemand lesen (Es gab sie, auch in deutschen Medien).
Und sorry, wer den Hype mit “viiiiiiel Geld für PR” seitens der “SL-Macher” argumentiert, führt nicht nur sein Unwissen öffentlich Gassi, sondern muss auch mit dem Begriff Stuss leben. Da hupe ich gern.
PR – und strategisches Management – sind Bereiche, die Linden Labs lange geradezu sträflich vernachlässigt hat (Einer der Hauptkritikpunkte der Analysten letzten Herbst).
Ich fand es schon während des Hypes peinlich, wieviele Leute dort versuchten, Geschäfte zu machen.
Ich war sogar selbst mal bei einem Workshop zu dem Theme. Dort haben zwei Studenten das Ganze präsentiert. Die Stimmung war echt selbstsam, teilweise hatte ich sogar das Gefühl, die beiden haben selbst nicht dran geglaubt.
Ich habe den Eindruck, dass hier der handgetippte Spam langsam Überhand nimmt. Rechnung gefällig?
@Jo: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil. Ich habe nicht von viiiiiiel Geld für PR gesprochen, du Ballhupe, sondern davon, dass auch das Füttern von Journalisten mit Gegenmeinungen PR ist. Reiß dich einfach mal zusammen oder fordere bei mir mal einen Kurs in strukturierter Kommunikation an.
Du liegst auch falsch damit, dass im Februar 2007(!) keine kritische Berichterstattung mehr nötig war, denn das war genau in der Zeit, als die dummfaulen Journalisten(praktikanten) einen Jubelartikel pro SL nach dem anderen verzapft haben. Sicher hat Valleywag schon sehr viel früher über die Gräf’schen Verwicklungen berichtet; das blieb hierzulande aber wirkungslos.
So, jetzt strick dir einen Avatar und geh virtuell vögeln.
Stimm ich vollkommen zu. Hatte selbst genug mit Journalisten zu tun Ende 2006 bis März 2007 die mich wegen SL angesprochen haben.
Typische Fragen waren:
1. Wo find ich hier Sex?
2. Kannst Du mir mal Bilder aus SL schicken (der Client hat eine sehr Komfortable Snapshotfunktion …).
Es ist gut für SL und die Leute die es ernsthaft nutzen, dass der Medienhype nachgelassen hat. Jetzt wird am wahren Nutzen gearbeitet und auch ohne medialen Hype wächst SL trotzt Sommer- und Urlaubszeit auf der nördlichen Erdhalbkugel täglich um 20000 bis 30000 Nutzer. Die Nutzer die gleichzeitig online sind, tendieren auch wieder zum Mai Niveau.
SL hat einen wahren Nutzen? Klär mich mal bitte auf, ernsthaft. Danke :)
Sicher hat SL einen Nutzen in Sachen Kommunikation und Entertainment im Moment. Wenn das Ganze mal mehr Usability bekommt und somit auch für eine breitere Masse von Usern zugänglich wird, ist so eine Virtual World wie SL auch als Marketing- und Vertriebskanal attraktiv. Oder als Plattform für Markt- und Produktforschung. Ein gutes Beispiel ist hier dsa Aloft Hotelkonzept von Starwood Hotels. In SL gebaut, Eventkonzept durchgezogen und nebenbei beobachtet und geforscht wie das Konzept bei den Usern ankommt. Nun wird das Aloft Konzept im Real Life umgesetzt. Ist doch eindeutig vorteilhafter als eine Webseite zur Marktforschung, oder einen Prototypen des Hotels im Vorfeld bauen.
Auch Kommunikation in einer Virtual World wie SL hat Vorteile gegenüber einem Chat oder einem 2D SN. Man kann mehr durch Animationen und Interaktion seines Avatars ausdrücken und dank Voice Funktionalität die es z.B. in SL gibt, ergibt sich gepaart mit einer 3D Umgebung eine eindeutig vorteilhaftere Art der Kommunikation. Auch sehr sinnvoll im Education-Bereich, oder für Unternehmenskommunikation (IBM hält z.B. Mitarbeiterkonferenzen in SL ab).
Wie schon anfangs erwähnt wurde, wurde SL durch die Medien hochgehyped, nicht durch den Betreiber selbst und es steht noch am Anfang als Massenprodukt. Natürlich wird es auch jede Menge weitere VW`s geben und es wird Schnittstellen zwischen diesen geben (ich kenne mind. 3 Hersteller die daran arbeiten). Das sollte aber genügen, mehr artet dann eher in Richtung Consulting aus und dazu fehlt mir hier die Zeit. Kontaktdaten findest Du aber auf meiner Website Katjetan.
Ich bin aber etwas enttäuscht dass gerade die deutsche Bloggerszene das ganze Phänomen 3D Web so tot schreibt. In den USA schaut das ganz anders aus. Aber das sind wir ja gewohnt. Warten wir mal 3-5 Jahre ab ;-) .
P.S. Tschuldigung für das Interflug. Avatarname in SL, war im Verlauf ;-) .
Sorry, aber das glaubt doch kein Mensch, dass sich Leute freiwillig irgendwelche Werbescheisse bei SL antun … wo liegt denn da der Unterhaltungswert bitteschön.
Wenn ich das schon lese: “Marketing- und Vertriebskanal” – ist doch quatsch. Es ist doch um längen schneller, übersichtlicher und vor allem verständlicher, im RL zu shoppen … von mir aus noch auf Shoppingplattformen. Aber wie zum Henker soll eine virtuelle Realität, in welcher der User tun und lassen was, und auch gucken und hingehen wohin er will … sogar herumschweben, eine effektive Werbeplattform hergeben. Schwachsinn! Die Leute betreten doch keine VR, um sich dort Werbung reinzuziehen. Die gibt es doch im RL schon …
Ich habe eigentlich eine ernsthafte, normale (!) Antwort erwartet. Nicht das übliche Marketing-Gewäsch und den üblichen Dummschwall-Hype, der ja angeblich jetzt vorbei sei. Doch nicht, oder?
Übrigens, was sagst Du denn zu den “Terrorgruppen” in SL, die sich sehr aktiv gegen diese von Dir so dolle propagierte kommerzielle Umarmung wehren und sabotierend über die Betreffenden herfallen? Die müsste man doch unbedingt in SL und anderen “Welten” dieser Art loswerden, bevor hier das “Big Business” starten kann, oder?
Und “3D Web” ist übrigens nichts weiter als eine hübsche Seifenblase. Auch und selbst in den USA rennt man nicht jedem Unfug hinterher. Da es dort aber etwas mehr Menschen als hierzulande gibt, gibt es folgerichtig auch mehr Idioten, die glauben hier eine neue Goldgrube gefunden zu haben.
@ Peter: “Werbescheisse”, wie Du das nennst, finde ich in Deinem Blog on Top im Header (auch wenn es nicht vom Markeninhaber platzierte Werbung ist) ;-) . Aber eigentlich ist doch Werbung im Web garnich soo selten oder seh ich das falsch?
So aufdringlich sollte Werbung in einer Virtual World natürlich nicht sein. Standartkonzepte lassen sich dort natürlich nicht umsetzen. Wenn das Unternehmen in einer VW einen Mehrwert bietet, also nicht nur ein Plakat oder hübsche 3D Produkte, interessiert es die Leute auch. Natürlich aber auch nicht für sämtliche Produkte möglich.
Deine Aussage erinnert mich an geläufige Meinungen Anfang/Mitte der 90er: “Haha wer wird denn seinen Partner übers Internet suchen und finden”, oder “Kein Mensch kauft Bücher im Web oder bucht eine Reise online”.
Um es nochmal zu verdeutlichen. Es geht bei Virtual Worlds nicht um einen Real Life Ersatz, zumindest nicht für die Masse.
@Kajetan
Ich habe keinen Grund Marketinggewäsch zu publizieren, da ich weder für Linden Lab (SL Betreiber) arbeite, noch meinen Lebensunterhalt mit meiner Webseite verdiene! Ich wage aber mal zu behaupten, dass ich einen gewissen Überblick über das Medium habe, da ich mich Tag für Tag aus Sicht von Usern und Professionals damit auseinandersetze und auch mit denen in aktiven Kontakt stehe.
Terrorismus: Sicher eine Erfindung aus SL, Störenfriede und Möchtegernterroristen Kajetan. Hacker im Web, Verbrecher und Terroristen im realen Leben sind da natürlich harmlos dagegen und es wehrt sich dort natürlich auch niemand gegen Konzerne, Kommerzialisierung und Kapitalismus …
Silvio, wenn Du keinen Grund dazu hast Marketinggewäsch zu produzieren, warum tust Du es dann?
Ich habe übrigens kein Problem mit Second Life per se. Ich habe selber Leute im Bekanntenkreis, die sich dort ab und an einloggen und ihren Spass haben. Die übrigens ob Deiner Definition des “Wahren Nutzens” von SL ebenfalls in schallendes Gelächter ausbrechen würden.
Und zu den “Störenfrieden” in SL hast Du ausser wirren Gemeinplätzen auch nicht wirklich viel gesagt. Also bitte nochmal, ich habe Zeit und Geduld :)
Na los her mit den Terrorakten in SL. Liste mal auf. Ich wette Du zitierst aus Medien wie dem Standart und Co. , aber dürfte ja auch nich zu überlesen sein, wie fein die Medien Falschmeldungen fast 1:1 voneinander kopieren und veröffentlichen. Such mal in den Google News. Du wirst erstaunt sein wieviel Gleicheit zwischen den Berichten über SL zwischen den sonst so in Konkurenz stehenden Onlinemedien besteht^^.
Aber interessant zu erfahren dass was ich schreibe lachhaft ist. Dann können die tausenden Leser auf meiner Seite das aber gut für sich behalten ;-) . Is vielleicht deshalb so beliebt? Belustigung?
Wenn Du mit “Fresst Scheisse! Milliarden Fliegen können nicht irren!” argumentieren willst, können wir das Ganze auch sein lassen, danke!
Zudem, wenn über ein bestimmtes Ereignis berichtet wird, wie den “Bombenanschlägen” auf Firmenfilialen oder dem “Flying Penis Attack” und dies auch noch mit Videos dokumentiert wird, dann gleichen sich seriöse Medien in ihrer Berichterstattung durchaus. Da wird, zumindest in der Regel, nichts hinzuerfunden oder weggelassen.
Und nein, was Du schreibst, ist nicht lachhaft. Es ist nur bez. der achso tollen Marketing- und Vertriebsmöglichkeiten, die angeblich in SL stecken sollen, nur ein klitzekleinwenig, sagen wir mal, hmmm, “übertrieben” :)
Schrieb ich dass es jetzt so ist? War das Web anfangs ein erfolgreicher Marketing-Channel? Ich glaub ich hab mit einem einfachen Beispiel weiter oben schon argumentiert, dass das mit SL jetzt schon klappen kann wenn man als Agentur oder Brand sich den dortigen Gegebenheiten anpasst. Jetzt argumentier Du doch einmal, warum SL als Marketing- und Vertriebsmedium total daneben ist? Beispiel Dell die ausgestiegen sind, weil sich niemand in einer Virtual World für PC`s interessiert?
Möglich ist vieles, unbestritten. Aber nur, weil etwas jetzt unwahrscheinlich ist, heisst das noch lange nicht, dass es morgen automatisch funktionieren wird, wenn man nur lange genug wartet :)
Und nein, es wird mit SL und ähnlichen Projekten schon rein strukturell nicht so klappen, wie Du Dir das so vorstellst. SL ist kein Push-Medium, wie eine Webseite, wo man einfach oben Banner reinkippt und hofft, das unten genügend Klicks oder gar gestiegene Umsätze wieder rausfallen.
Das wird allerhöchstens nur dann klappen, wenn der Zugang zu Welten wie SL so allgemein üblich, gewohnt und so pipifax einfach wird, wie heutzutage der Zugang zum WWW. Erst wenn es genügend Masse hat, sollte man sich ernsthaft Gedanken darüber machen. Vorher ist das alles nichts weiter als gedankliche Masturbation, ob der Vorstellung, wie es theoretisch sein könnte.
@Silvio (24)
“Man kann mehr durch Animationen und Interaktion seines Avatars ausdrücken und dank Voice Funktionalität die es z.B. in SL gibt, ergibt sich gepaart mit einer 3D Umgebung eine eindeutig vorteilhaftere Art der Kommunikation. Auch sehr sinnvoll im Education-Bereich, oder für Unternehmenskommunikation (IBM hält z.B. Mitarbeiterkonferenzen in SL ab).”
Wenn man der deutschen Interpunktion nicht mächtig ist, leiden alle Marketing-Versuche im deutschen Markt an Desinteresse bzw. am Volldeppen-Vorurteil. Quod et demonstrantum.