Tchernobyl-Fake
Vor einigen Monaten sorgte ein im Web geposteter Reisebericht durch die verstrahlte “Todeszone” von Tchernobyl für Aufsehen:
“Ghost Town, motorcycling through the radioactive desolation of Chernobyl”
Es war ein sehr kraftvoller, intensiver Bericht, nicht zuletzt durch die zahlreichen Photos aus einem unheimlichen Gebiet, das 18 Jahre nach dem Unglück kaum noch Beachtung in den “großen” Medien findet und allenfalls als gruselige Kulisse für einen Ego-Shooter dient.
Das Web schien als Publikationsplattform all seine Stärken auszuspielen.
Das Web spielt als Publikationsplattform all seine Stärken aus. Wenn auch spät, so wird die Geschichte von Internet-Surfern in Details auseinandergenommen und als Fake bezeichnet.
Grosso Modo hat es nie eine Motorrad-Rundfahrt geben, Elena und ihr Mann haben eine “normale” Touristenrundfahrt benützt um die Photos zu schiessen, bzw. teilweise auch zu stellen.
Ein Fall von “Border-Journalismus”. Man weiß nicht wieviel von der Geschichte oder ihren Widerlegungen wahr ist. Man weiß nicht wie “wahr” die Bilder sind.
Spurensuche:
Comic-Autor und Drebuchschreiber Neil Gaiman weist auf die Widerlegungen in Foren hin.
Links by GiantMoose und BoingBoing
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Das hat doch auucgh Spiegel Online gebracht, ganz gross – nicht den Fake natürlich, sondern den Fake als reale Geschichte.
Schade, ich fand die Geschichte schön. Jetzt aber zu erfahren, dass es “normale” Touri-Tours gibt (“visit the site of the worst environmental disaster in history” — yeah, that sound’s like the perfect day out) und das für nur 193 Dollar, finde ich fast noch seltsamer als die einsame Ukrainerin auf ihrem Bike.
Bitte streichen Sie einen bösen, bösen Apostroph im obigen Posting.