Die Besonderheit von Blogs liegt an ihrer Zwitterstellung. Einerseits nehmen sie eine “rundfunkähnliche” Stellung ein: eine Stimme spricht, alle hören gebannt zu. Andererseits besitzen sie für “Rundfunk” ungewöhnliche Feedback-Möglichkeiten.

Diese Möglichkeit der 1:n und n:1-Kommunikation machen sich große und kleine Softwareunternehmen zu nutze.

Einerseits bieten Blogs die Möglichkeit ungefiltert Meinung zu einem Produkt zu äußern. In dem Maße wie Software immer komplexer wird, werden Tests in Zeitschriften nutzloser, weil sie meistens nur von “Allround”-Redakteuren geschrieben wurden, die sich mit Hilfe eines fetten, vom Hersteller herausgebenen “Reviewers Guide” informieren, aber kaum noch wissen, wie “reele” Anforderungen an die Produkte sind.

Einer der Programmier der Mac-Version vom “Microsoft Office
erzählt dann auch, dass derzeit, kurz nach Veröffentlichung einer neuen Version, eine Reihe von Mitarbeiter das Internet durchstöbern um von Reaktionen und Problemen mit der Software zu hören:

And for all of those people blogging about Word, don?t think we don?t read what you?ve had to say. In fact, right now, there?s a team of developers , testers and users who are scouring the Internet and various newsgroups for any reports of problems with Office 2004. They?re known as the MacSWAT team.

Blogs können aber bereits im Vorfelde, während der Produktentwicklung benutzt werden. Sei es um bestimmte Entscheidungen für oder gegen Features transparent zu machen, um bestimmte Bugs nachzuvollziehen oder um die Popularität von Features anzutesten. Paradebeispiele sind z.B. das Blog eines der “Safari“-Entwickler (Apple Web-Browser), David Hyatt, oder der Entwickler eines RSS-Feereaders, Brent Simmons.