Oder anders. Die Payola-Methode. Für Namensnennung oder Verlinkung zahlen. Schildert WIRED in “Fark Sells Out. France Surrenders“.

Fark.com ist ein Blog das täglich Links zu relevanten Themen veröffentlicht. Oder, wie nun Jason Calacanis/Weblogs Inc. meint: bezahlte Links veröffentlicht.

Es war oder ist nur eine Frage der Zeit bis der eine oder andere Blogger für sein Tun bezahlt wird. Einst hatte sogar eine Werbeagentur in einer Schnapslaune die Idee das hippe Produkt eines hippen Kunden von einigen deutschen Bloggern unauffällig featuren zu lassen. So schnell wie der Rausch verflogen ist, wurde die damals unausgereifte Idee wieder begraben. Sie liegt aber in der Logik der Dinge.

Der WIRED-Artikel schildert aber en-passant noch einen wesentlich perfideren Ansatz mit dem sich Medien und Websites in ihrer Geldgier endgültig aus jeder Glaubwürdigkeit bomben: IntelliTxt von VibrantMedia. Es ist, ganz harmlos klingend, ein “contextual keyword advertising product” und hört sich banal wie Googles AdSense an: Textwerbung die gemäß dem Inhalt der Webseite eingeblendet wird.

Die Perfidie von IntelliTxt liegt aber darin, dass die Werbung im Content erfolgt. Das System klinkt sich in der Ausgabe des Inhaltes ein und markiert mitten im Text bis zu fünf Schlüsselwörter. Fährt man mit der Maus drüber, erscheint ein kleines Textfenster (Tooltip) mit Werbung und Link. Noch scheint die Textmarkierung sich von normalen Hyperlinks zu unterscheiden. Noch. Aber die Barriere, Trennung von redaktionellen Inhalt und Werbung, ist damit durchbrochen.

Der Chef von Forbes.com, Jim Spanfeller, hat derlei Bedenken nicht. Die WIRED zitiert ihn:

We’re experimenting with this concept to gain more knowledge as to what works and what doesn’t work on the Web. We don’t think this does mix advertising with editorial, and our theory is our readers won’t think that way, either. However, we will walk away from this if feedback indicates that we’re wrong.

Besser hätten es die gefürchteten Suchmaschinenspammer auch nicht sagen können.