Nico Lumma macht auf ein neuen Dienst aufmerksam: Plazes, einer Art “Social Network“.

Social Networks in zwei Sätzen: User legen auf “Social Networks”-Websites Profile (welche Hobbys, Beruf, sexuelle Vorlieben) über sich an, laden Photos, Blog-Einträge, Rezepte u.ä. auf diese Websites hoch. Die einzelnen User werden nach dem Beziehungs-Dreisatz “A kennt B, B kennt C, also sollten sich A und C kennenlernen” miteinander vernetzt (siehe hierzu auch das im Juni geschriebene “Social Networks und der Hype“).

Ist dieses ergiebig? Na ja, ungefähr so ergiebig wie das Betreten eines Chat-Rooms. Wer es mag…

Plazes bietet nun einen anderen Ansatz in dem es nicht nur die üblichen User-Profile anlegt und vernetzt, sondern als zusätzliche Komponente “Plazes“, also Orte einbringt. Plazes besitzt eine kleine Software (“client”) die heruntergeladen werden muss und versucht Orte anhand des Internetverbindung, bzw. des Netzwerkes zu erkennen. Ist der Ort noch nicht in der Datenbank vorhanden, kann der User als Entdecker (“Discoverer“) den Ort in die Datenbank eingeben, eine Beschreibung hinzufügen und Photos hochladen.

Daraus leiten sich zwei Features von Plazes ab, die man so in anderen “Social Networks” nicht findet: Eingeloggte User (solche die den Plazes-Client laufen lassen) erscheinen auf der Plazes-Website nicht nur als anwesend, sondern lassen sich auch lokalisieren. Umgekehrt können Städte nach “Plazes” und interessanten Anwesenden durchsucht werden.

Es gelten die üblichen Einschränkungen: ist es gruselig mitunter soviele Daten über sich preiszugeben? Ja. Ist es gruselig eine unbekannte, fremde Software auf dem Rechner laufen zu lassen? Ja, wiewohl man mit geeigneter Software (MacOS X: Little Snitch) das Risiko minimieren kann.

Es gibt zahlreiche Social Networks die aber allesamt darunter leiden, dass sie es nicht schaffen über Basic-Funktionalität hinauszukommen und wirklichen Mehrwert zu bieten (siehe Matt Haughey “Social Software Ideas“). Googles Orkut hat sich nicht weiterentwickelt, zeigt sich mitunter auch als wackelige Softwareplattform. Flickr scheint sich immer mehr auf die Photo-Sharing-Funktion und Integration mit Blogs zu konzentrieren (demnächst mit Bezahl-Accounts).

Der große Sprung an Innovation ist trotz vorhandener Ideen seit 1-2Jahren ausgebleiben. Plazes ist zumindest mal ein frisches Lüftchen.