Der Fluch des Generalisten
These: ein Weblog wird nur dann richtig erfolgreich sein d.h. hohe Leserquoten haben, wenn es thematisch festgelegt ist. Klar muss auch die Schreibe und das Ambiente stimmen, aber nur eine halbwegs definierte Ausrichtung führt in die Riege der A-List Weblogs. Wenn man nun aber vielseitig interessiert ist und sich täglich zu mehreren Themen wie Musik, Film, Technik, Politik, Philosophie und Wissenschaft äußert, dazu noch ein Pfund Albernheiten und Tagebuch gibt? Dann hat man entweder genug Zeit und Ehrgeiz um mehrere monothematische Ablegerblogs zu führen oder man bleibt auf ewig in der Masse der Kraut- und Rübenblogs.
[Disclaimer: ich hab auch so ein Kraut- und Rübenblog, das bleibt auch so und entspricht auch meinen Ansprüchen und meinem Selbstverständnis]
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Es gibt noch eine Zusatzbedigungung: Das Weblog muss ein â??massentauglichesâ?? Thema haben. Das BildBlog tut sich sicherlich leichter, grosse Nutzergruppen anszusprechen als beispielsweise ein Weblog ueber bryzantinische Numismatik. Als Alternative zu mehreren monothematischen Weblogs bleibt dann wohl nur die technische Aufteilung der selben Datenbank unter mehrere Domains.
Ich glaube nicht an die Monothematik – zumindest nicht so ausschließlich. Auf Dauer, glaube ich, wird es zwei Arten von Blogs geben. Zum einen die Monothematischen, zum anderen die bunten Blogs mit witzigen Ideen und/oder tollem Stil.
Entscheidend wird aber wohl das Gesamtbild sein. Ist das komplette Paket für mich interessant, werde ich es lesen – und da sind Blog-Leser nicht anders als Zeitschriftenkäufer.
Obacht dass nicht â??Generalistenâ?? gegen â??Massentauglichkeitâ?? ausgespielt werden.
Schon bizarr wenn Weblogs als Propagisten des â??Long Tailsâ?? gelten, aber bei â??kommerziellenâ?? Geschichten schnell der Ruf nach â??Massentauglichkeitâ?? auftaucht.
Wenn schon Verlage in den Startblöcken sitzen, um mit Blogs rauszugehen, darf man dreimal raten was das für Themen sein werden. Herr Ober, für die Dame an Tisch 17 bitte drei Handy-Blogs.
Es kann gut sein, dass man die Verlinkung für spezielle Themen bekommt, aber die ist völlig belanglos, wenn man es nicht schafft, die Neuleser zu halten. Und Spreeblick, Wirres, Lumma und Don Dahlmann sind durchaus Krautrübenblogs.
Und um monothematisch gut und auf Dauer anregend zu schreiben, muss man schon ein sehr cleveres Kerlchen sein – ich bezweifle, dass sog. Business Blogger das einfach so aus dem handgelenk schütteln. Man muss nur mal schaun, wie öde die Blogs von VNU wie IT-Frontal oder das Handyblog von Creative-Weblogging sind. Da hat es ein thematisch flexibler Blogger leichter, neue Dinge aufzutun und seine Leser zu überraschen.
weiß nicht, plasticthinking z.b. is ja ziemlich gemischtâ?
Thematisch festgelegt funktioniert. Aber dermassen.
Blogerfolg
Ganz unten, als Zitat, steht da eine interessante ßberlegung zum Erfolg von Themenblogs und den entsprechenden Problemen von â??Kraut und Rüben-Sammlungenâ??. Gelegenheit mal über die eigenen Bemühungen nachzudenken.
Hohe Lesequoâ?
[â?] halbwegs definierte Ausrichtung führt in die Riege der A-List Weblogs. Andreas bei der Blogbar. Monokulturen so lernte man es noch in der schule wären schädlich. [â?]
@don: ohne frage gibt es ausnahmen zu dieser regel – don dahlmann ist aber auch ein begnadeter schreiber. wirres hingegen sehe ich schon fast wieder als themenblog mit schwerpunkt auf albernheiten und den bizarren dingen des lebens.
die business blogger hatte ich bei der urspruenglichen these gar nicht beruecksichtigt, die stolpern aber leicht in die falle, dass man (imo) ein weblog auch mit herz fuehren muss.
naja, wenn wir die blogstats-top100 als a-list-kriterium nehmen fällt die these flott um. ix sehe da mehr krautrübenblogs als monothematische. in den top10 sehe ix genau ein monothematisches: das bildblog,
der rest: kraut und rüben, teilweise mit ansatzweiser ausrichtung/lastung: it&w seit den mac-essentials ehemals maclastig, moe überwachungs-, blog und studententhemenlastig, spreeblick rübenlastig, lumma dönerlastig, don verzähllastig, ix fäkallastig, schocki egolastig, argh total unlastig , gröner kinolastig. monothematisch? nada.
ich warne davor blogstats zum maß aller dinge zu machen. zum einen tauchen zahlreiche blogs wie z.B. livejournal-blogs kaum dort auf.
zum anderen wird das ranking mitunter auch â??gepflegtâ??. so gab es eine myblog-site die binnen weniger wochen in die top10 geklettert ist, aber eigentlich nichts anderes gemacht hat, als stilvorlagen für myblogs feilzubieten. für umsonst, gegen die bedingung verlinkt zu werden.
monothematisch? ja. blog? nach ansicht von blogg.de nein und ich kann es nachvollziehen. denn die verlinkung ist nicht aufrgund interessanter einträge, sondern einer dienstleistung entstanden.
wer erfolg von blogs oder blogsparten (generalist/monothematisch) an besucherzahlen oder blogstats-ranking mißt, der nimmt den alten maßstab der â??einschaltquoteâ?? oder der â??auflageâ?? zur hand, der zu dieser wunderbaren medienlandschaft führt, die wir derzeit haben.
(ironie-tags sind nach eigener wahl einzusetzen)
es wundert mich ja, dass nicht schon in einem frueheren kommentar jemand das kriterium â??quoteâ?? angegriffen hat. natürlich sind rankings nicht das maß aller dinge, im gegenteil lässt sich qualität nicht am mehrheitsgeschmack festmachen. letztlich werden wir die quotenordnung aber nicht kippen können, speziell wenn es darum geht mit einem weblog auch noch ein paar euro nebenbei zu verdienen.
man stelle sich vor, neben den bisherigen ansätzen von business blogs (gescheitert), adword fixierten einzelusern (aufwand:nutzen=verschwindend gering) und gawker ablegern (so spannend wie das saturn hansa magazin) würde jemand versuchen mit mehreren etablierten weblogs ein business zu starten. wie würde derjenige wohl vorgehen?
wir werden es sehen, heute abend 21h, was man mit mehreren etablierten weblogs so machen kann.
Wobei die Art der Blogstats-Pflege auch so ein Ding ist: Myblog wird gekillt, wenn sich jemand mit solchen Methoden nach oben bringt, der zur Firma hinter Blogstats und Blogg gehörende Herr hinter dem Couchblog wird im Moment auch fast nur durch Vorlagen gross, nur sind die für Blogg.de. Gleiches Spiel, gleicher Trick, ungleiche Behandlung, aber letztlich wieder gleiche Bedeutungslosigkeit.
naja, wie üblich wird erstmal was kommentiert, ohne vorher mal zu fragen â??ey, habt ihr das gemerkt?â?? – nee, ich habe es nicht bemerkt, da wird natürlich ein filter draufgesetzt. es soll jeder gleich schlecht behandelt werden. :)
zum thema blogstats-pflege im allgemeinen: niemand hat was davon, wenn sinnlose links aus templates oder headerleisten zu irgendwelchen massen-verlinkungen und damit dominanz bei blogstats führen. daher filtern wir, wenn uns etwas auffällt.
Ach ne, es war nur eine kurze Bemerkung zum Thema, ob Blogstats eine Rolle bei der Beurteilung von Beduetung eines Blogs spielt, mehr nicht.
Wer das Blog als Werkzeug für sich entdeckt, wird sich bald nicht mehr ausschließlich für hohe Leserquoten interessieren. Die Frage ist nur, was möchte ich mit meinem Werkzeug tun? Die Menschen, deren einzige Absicht darin besteht, Ihr “Werkzeug” bewundern zu lassen, sind selbstverständlich an hohen Besucherströmen interessiert. Diejenigen aber, die mit diesem Werkzeug etwas erreichen möchten, wollen die Leser, die für Ihre Absicht relevant sind.
Ein Hobbytaucher sucht andere Hobbytaucher, ein Single sucht einen Partner, ein Generalist, der sich als solcher begreift, schreibt für andere Generalisten, und das nicht unbedingt monothematisch!
[…] Der Fluch des Generalisten: These: ein Weblog wird nur dann richtig erfolgreich sein d.h. hohe Leserquoten haben, wenn es thematisch festgelegt ist. Klar muss auch die Schreibe und das Ambiente stimmen, aber nur eine halbwegs definierte Ausrichtung führt in die Riege der A-List Weblogs. Wenn man nun aber vielseitig interessiert ist und sich täglich zu mehreren Themen wie Musik, Film, Technik, Politik, Philosophie und Wissenschaft äußert, dazu noch ein Pfund Albernheiten und Tagebuch gibt? Dann hat man entweder genug Zeit und Ehrgeiz um mehrere monothematische Ablegerblogs zu führen oder man bleibt auf ewig in der Masse der Kraut- und Rübenblogs. [Disclaimer: ich hab auch so ein Kraut- und Rübenblog, das bleibt auch so und entspricht auch meinen Ansprüchen und meinem Selbstverständnis] […]