Grossartiges Zitate
Ein Unternehmen das sich in das Abenteuer Web2.0 stürzt, wäre wie ein Bauernhof 2.0. Eine schöne Illusion. Denn kein Bauer diskutiert mit seinen Schweinen wann Schlachttermin ist und was gefüttert wird.
Von hier.
Und genau das wünsche ich allen Beteiligten: Einen möglichst harten Aufprall in der Realität. Lehnt euch mal richtig weit raus aus euren Elfenbeinturmfensterchen. So weit, bis ihr raus fallt und unten aufknallt.
Von hier.
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Wat hasse dir da für Leute an Bord geholt. Watâ??n Kruppzeuchs.
Deutliche Worte.
aber irgendwie hat er auch Recht! ;)
Nur, damit man mal sieht, dass auch andere im Pott hinlangen können, wo sonst imma da Baya neibettoniad.
So wat besondars wars aber auch nich, woll?!
De Jung hat sich ordentlich ausgekoddert, aber nur anbölkn bringt ooch nix. Dat is mir vielleicht ‘nen Experte, wenn er woannas sacht, dat jenet Perlken, wat am bloggn bei da WAZ is, aussem Rheinland kommt. Als Bochuma krichse Plack, wennse sowat lesen tust.
Iss ja auch nich so, dat dat Käseblatt (dat rote tu ich meinen!) jetzt sonen Mono..Monop…halt alleene wat zu melden hat, denn da gibbet noch dat blaue und den Buern sein Verlach.
Dat einzige wat ich nich schnalle bei den Strategen vom Ruhrschleichweg und da hatter recht der Jung und da isser wirklich nich meschugge im Kopp, dat mit den Kiosken:
Wennse dat Blatt nich mehr inner Trinkhalle oder bei Jupp an der Bude krichs, wie soll dat denn dann funktionuckeln?
Da krichse doch einen am Appel, wennse nur noch mitte Klimperkasten weißt, wie die Luschen von Schalke beim Fussek abgeschruppt wurden oder dat dem Hempel seine Kröppers mal wieda nen Preis abgestaubt ham.
Wennse von dem Verlach nämlich dat nur noch inne Klimperkasten am tun sind, dann isset großen Kokolores! Oder globse wirklich, dat die Ollen von nebenan sich dafür sonen Kasten hinstellen? Da sindse viel zu kniepich für. Da isset eher picobello bei Hempels untam Sofa, als dat die sich sowat inne Kemenate holen.
Dann is Essich mit dat Käseblatt, und dat könnens doch nich wollen, woll?
Das hängt von der Denke der Leute ab. Um mal zwei Zitate aus der Web2.0-Ecke ungefähr zu bringen: Der eine sagte, dass Journalisten nur die Rückseite von Werbung beschreiben, und der andere, dass Print eine nette Offline-Extension sei. Sprich, manche gehen davon aus, dass Journalismus nur Werbebeiwerk ist, das im Netz besser und zielgenauer vermarktet werden kann. Da wird die Auflagensteigerung zur verzichtbaren Grösse, statt dessen Vollgas ins Netz und dort höhere Profite einfahren, wo sich die anderen Lokalzeitungen zurückhalten. So ganz blöd sind die Ansätze nicht, aber halt eine Bankrotterklärung des Journalismus. Was den Einsatz von Bloggern gewissermassen logisch nach sich zieht, denn denen ist Unabhängigkeit von Werbung, wenn man sie gezielt raussucht, eher egal, und die sind billiger als Journalisten. Und wenn die lokal das Monopol haben, nehmen sie eben die Jungen im Internet mit, und die Alten sterben sowieso. Nur das Abo kündigen, das tun sie so gut wie nie. Sie sterben einfach weg.
Fragt sich nur, ob das alles gut gehen kann. Für mich ist das die Neuauflage der überzogenen new Ecomomy Erwartungen. Das geht nicht, das kann nicht gehen, allein schon, weil Content Wartung braucht, und die ist teuer.
Naja – um die Panik, die in den Beiträgen dort durchklingt, richtig zu werten, darf man nicht den WAZ-Stand vor der angekündigten großen Internet-Offensive glorifizieren: Ein De-Facto-Monopolist, der zuvor auf regionaler Ebene seinen “Gefälligkeits-Journalismus” betrieb und stets die treue Stimme seiner jeweils wechselnden Herren war, der betreibt jetzt einen Internet-Kiosk, wo der Erfolg dieses Gefälligkeits-Journalismus zusätzlich durch Klickraten “bewertet” werden soll. Dass das einigen Journalisten nicht passt, ist schon klar: Journalist war auf dieser regionalpolitischen Ebene kein Synonym für “Gut-Schreiben-können” sondern eher eins für “Gut-Schnittchen-essen-können”.
Edelfedern verdingen sich doch nicht beim Oberhausener Tagesblatt! Und das Barmen um das “Herunterkommen der journalistischen Standards” mag zwar auf DJV-Tagungen für Beifallsstürme sorgen, der Rest der Welt lacht sich schlapp. In den meisten regionalen Tageszeitungen darf man nämlich eins mit Sicherheit bestimmt nicht: Gut schreiben. Schnell schreiben ist in diesen ausgedünnten Instant-Redaktionen viel wichtiger.
Was ich mich frage, ist, ob überhaupt die Leser den Wechsel nachvollziehen werden? Wie macht man dem verehrten Publikum klar, dass sie jetzt bloggen sollen? “Wat schall ik? So’n Kappes!” Das Bloggen ist ganz klar (noch?) eine Minderheitenbeschäftigung, und es bietet stets weit offene Türen für die Leserflucht, die Konkurrenz ist immer nur einen Mausklick weit entfernt – und so werden die Zahlen wohl auch aussehen. Und wo kommt das Geld her? Gerade mal ein Freund von mir hat ein Internet-Abo der taz – das ist aber auch der einzige, den ich kenne, der für Content bezahlt. Und es gibt im Netz mit Sicherheit Interessanteres als ausgerechnet Zeitungsangebote.
Aber ganz Deutschland guckt jetzt interessiert zu – und die große graugesichtige WAZ & Co. schüttelt ihre medialen Tarnnetze ab unter denen sie wuchs und wuchs und wuchs – und jetzt macht sie uns den Vorturner. Na denn! Ich seh’ das sportlich …
Chat Atkins: Zwischen Selbstbloggen und bloßem Konsumieren von lieblos zweitverwerteten Print-Artikeln gibt es ja noch eine Menge möglicher Abstufungen.
Richtig. Aber Zeitungen brauchen, egal wo, zwei Dinge: Reichweite und Zielgruppen. Sonst wird das nichts mit der Werbung, die zwischen 50 und 80% des Umsatzes ausmacht. Schaut man sich jetzt aber mal an, was einzelne Blogger bisher zu leisten in der Lage sind, bleibt das erheblich hinter Journalismus zurück, wenn man beide direkt gegeneinanderstellt. Das Verhältnis wird erst dann besser, wenn Du den Journalisten die riesige Menge Internettexte von Bloggern gegenüberstellst. Blogger ziehen nicht durch die Spitzen oder die A-Lister, sondern durch ihre schiere Menge. Vermutlich ist das der Grund, warum die WAZ auch über ein Myspace-Projekt nachdenkt, um da auch mitspielen zu können.
Und wenn bei der WAZ Leute abgestellt werden für so ein Blogprojekt, kann ich mir in etwa vorstellen, wie das wird. Schaut man sich aber an, welches ahnungslose, unkritische Hyperpack Lyssa da angeschleift hat, kann man sich gut vorstellen, was das für eine Gaudi wird.
das Problem, das der Bauer aus erstgenannter Metapher irgendwann hat, ist halt, dass die Schweine zunehmend Schweine 2.0 sind und ihre Party dann woanders feiern.
Niels: Nun ja – das Kommentieren ohne selbst zu bloggen, das fiele mir als Abstufung noch ein. Welche sonst noch?
Ich denke übrigens, dass viele Artikel (heißen die dann überhaupt noch Artikel?) direkt für die Online-Ausgabe geschrieben werden. Allein schon deshalb, weil man sehr viel besser auf sich selbst verlinken kann. Ein Langeweile erzeugender Nachteil bei Print liegt nämlich bisher darin, dass man täglich die gesamte fortlaufende Geschichte noch einmal wiederkäuen muss, für all die Leser, die am Tag zuvor die Zeitung nicht gelesen haben.
Mit anderen Worten: Ein Online-Medium hat eben nicht nur Nachteile. Für mich liegt der wohl größte Minuspunkt darin, dass man den Computer nur schwer zwischen Kaffee, Mettwurst und Frühstückei platzieren kann. Das Printmedium war ziemlich verschnarcht, das Online-Medium wird ihm nacheifern.
Man geht heute ja eher davon aus, dass Leute, die normal frühstücken, arbeitslos sind und kein Geld für Zeitung haben. Die Arbeitenden hingegen, besonders die jung-dynamische Zielgruppe, hat für sowas keine Zeit und frisst was im Büro nebenbei, wo der Rechner steht. Wurde mir letzthin auf einem Kongress erklärt.
Man geht heute ja eher davon aus, dass Leute, die normal frühstücken, arbeitslos sind und kein Geld für Zeitung haben. Die Arbeitenden hingegen, besonders die jung-dynamische Zielgruppe, hat für sowas keine Zeit und frisst was im Büro nebenbei, wo der Rechner steht. Wurde mir letzthin auf einem Kongress erklärt.
Ich bin also arbeitslos? Aha… also ich kenne in meinem Bekannten-, Freundes- und Kollegenkreis (Altersdurchschnitt: ca. 30) sehr sehr viele, die morgen beim Frühstück die Zeitung sich anschauen. Und oftmals den Lokalteil als erstes, denn “den Rest erfährst Du eh den Tag über viel aktueller im Radio”.
Wat man auf solchen Kongressen nicht alles erläutert bekommt! Irgendso’n adrenalinbetriebenes Syphon-Brain verklärt seinen eigenen Lebensstil ins Allgemeingültige – fertig ist die illustrative Overhead-Folie.
Für mich als Freiberufler läuft ohne Frühstück nüscht. So viel Zeit muss sein. Vermutlich stehe ich einfach früher auf und bin dabei noch ausgeschlafener als so’n “Gesellschaftsexperte” auf ‘nem “Kongress für Irgendwas und das ganz plötzlich”.
Um das mal klarzustellen – es ist auch nicht meine Sicht. Aber solche Theorien werden nun mal gerne gerade bei Beratern verbreitet, die in einer Blase leben und nur solche Typen kennen. Solche Szenarien gehören auch zum Erpressungspotenzial der Medien gegen ihre Mitarbeiter, es ist eine Welt jenseits geregelter Arbeitszeiten und aufgelöster Privatstrukturen, die tatsächlich für manche den Idealzustand darstellt. Dass solche Leute dann ihr aufgelöstes privatleben via Blogs dann auch ins Netz pusten zu anderen virtuellen Freunden, ist dann mitunter die logische Folge in den Augen derer, die sowas prima finden.
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Chat Atkins: Genau, Kurzkommentare oder (so unerquicklich ich das selbst finde) Foren sind eine Möglichkeit, Feedback zu transportieren ohne zu bloggen.
Eine Art Artikelrating wäre eine weitere Möglichkeit.
Auch gut:
“Ich glaube euer Long-Tail drückt etwas arg auf die Hirnrinde, kann das sein?”
So ist das. Vor lauter Selbstverliebtheit bekommt man gar nicht mit, wer sonst noch anwesend war. “Irgendjemand von indahouse…”.
Ist fast ein wenig Realsatire.
@Don (#8 + #14) Robert Murdoch hat es bereits vorgemacht und weitere werden folgen: http://www.martina-kausch.de/?p=1175
Da ist man mal eine Woche ausser Landes und schon reitet Knecht Robrecht durch dieses Blog. Skandalös das.