Darf ich aus gegebenem Anlass
nochmal an diesen Beitrag hier erinnern, der am 16. November 2005 ziemlich genau das vorhergesagt hat, was wir heute mit den StudiVZs und den Corporate Blogpleiten erleben?
Das Schönste an Blogs ist eigentlich ihre Nutzlosigkeit, die Lust, mit der sie geschrieben werden, und ihr Desinteresse an der Welt da draussen former kown as Leck-mich-Haltung. Und weil sie damit funktionieren, geht alles andere eher zäh bis überhaupt nicht.
So. Business Blogger bitte weiterziehen zum nächsten Hype, die SinnerSchraders, Holtzbrincks und VCs setzen sich längst ab, viel Spass noch an den Fleischersatztöpfen, ich helfe auch gern noch mit ein paar Tritten nach. Texte sind den Buzzhanseln viel zu schwer zu lesen, Video wird ganz gross, Massenveranstaltungen bringen Hoffnung auf Millionen, und die Medien schreiben das alles ab. Ein paar Leute werde einen Nischenmarkt finden, der weitaus kleiner, aber vielleicht eben so fein ist wie Seidenstickereien, das warŽs dann aber, und das ist dann auch gut. Die Karawane zieht weiter, man muss nur nuch den Müll vergraben, und dann wird es wieder angenehm hier, und wir können darüber reden, ob Antville inzwischen weiter ausgeblutet ist und ob Trackbacks nicht neumodisches Glump sind ;-).
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erster!
“Holtzbrincks und VCs setzen sich längst ab”
oder sind sie doch noch am lernen? Holtzbrinck hat sich ja gerade bei Helpster.de eingekauft… und das u.a. wegen Holtzbrincks “Erfahrung bei Web-2.0-Diensten” laut einem Helpster-Mitgründer (und heise.de).
Noch eine Seite die kostenlos ist….
p.s. deeper=depper??
Heise und die anderen, die sowas abschreiben, sind da offen gesagt scheisse. Man schaue mal zu helpster ins Impressum:
Joachim Schmaltz, Geschäftsführer von Economy.One, dem Online-Bereich der Verlagsgruppe Handelsblatt, und auch die anderen beiden sind langgediente Holtzbrinck-Leute.
Das ist momentan das Holtzbrinck-Spiel – da werden Firmen von Holtzbrinckern gegründet, hochgezogen und von Holtzbrincktöchtern erworben, und die Dummbratzen der Medien glauben dem Dreck, der in den Pressemitteilungen steht. Faktisch sind es eher konzerninterne Nullsummenspiele. Siehe auch Dating-Vergleich.de etc.
Sie suchen weiter ihre Massenmärkte. Was anderes frisst der massig gebaute Marketing-Mensch nun mal nicht. “Communities” und Märkte in WG-Größe bleiben ihnen fremd …
Nach den Informationen in XING hat sich Schmaltz nach Hongkong abgesetzt und ist nicht mehr Geschäftsführer von helpster. Vielleicht hinkt die das Impressum noch hinterher.
Die Seite wird immer kostenlos bleiben, weil sie keinen Mehrwert bietet. Hier geht es um Gesundheitsinformationen. Das ist high-Quality-Content, den helpster nicht liefern kann, weil es wie qype angelegt ist. Die Empfehlungen der user haben das Niveau: “Der Arzt war nett”. Das geht bei Gastro-Empfehlungen, aber nicht wenn es um einen Arztbesuch oder ganz bestimmten Erkrankungen geht. Oder wer würde einen Arzt anhand seiner von Internet-Usern vergebenen Sterne auswählen? Das ist eher eine virtuelle Selbsthilfegruppe und davon gibt es für fast alle Erkrankungen mindestens eine gute Adresse im Internet.
helpster selber hat keine Aussicht auf Gewinnerwartung. Denn das Heilmittelwerbegesetz schränkt die Werbung stark ein – ohne das eine Änderung in Sicht ist.
Studivz kann man ja noch zu gute halten, dass es eine Studentencommunity in Deutschland relativ neu war. Aber mit Gesundheitscommunities und Medizininformationen ist das Internet randvoll.
Es gibt übrigens für Medizininformationen im Internet auch einen Code of Conduct für medizoinische websites, die von sehr vielen Internetangeboten beachtet wird:
http://www.hon.ch/HONcode/German/
helpster kann kaum eine Forderung einlösen.
Der “Das Schönste an Blogs…”-Absqatz fasst genau das zusammen, was es m. E dazu zu sagen gibt.
“Das Schönste an Blogs ist eigentlich ihre Nutzlosigkeit, die Lust, mit der sie geschrieben werden, und ihr Desinteresse an der Welt da draussen former kown as Leck-mich-Haltung. Und weil sie damit funktionieren, geht alles andere eher zäh bis überhaupt nicht.”
Diese Argumentation verstehe ich nun garnicht. Weder ist doch gerade dieser Blog nutzlos, noch desinteressiert. Gerade die ganze Diskussion und Recherche und moralische Bewertung in der StudiVZ-Geschichte beweist doch das Gegenteil!
Jaaaaaa, die Blogbar ist da ein wenig anders, ich weiss. Aber auch nur durch Zufall.
Aber der Elitesse-Stuck-Reise-Dirtpic-Cocktail der “Rebellen ohne Markt”? Reines vor mich hinfaseln.
Medienkonzerne wie Holtzbrink suchen eben nach Möglichkeiten in den “neuen” Medien zu verdienen. Die reinen Print-Annahmen sind ja wohl weltweit eher rückläufig -> Internet als Konkurrenz für Werbung und Konsumenten-Aufmerksamkeit.
Ich seh das eher als Versuchsballons.
Selbst einige Internet-Consultants haben den blog-hype nicht einfach kritiklos übernommen. Meine kleine Schwester ist z.B. von der ihrer Agentur so beraten worden, dass blogs auch als alter Wein in neuen Schläuchen angesehen werden kann.
Das Problem wird sein: Wenn jetzt alle wieder einsteigen, und seien es nur die grösseren Medienkonzerne, ist das wieder ein zu kleiner Markt. Und ob die Werbung im Internet wirklich Leute anzieht, wage ich zu bezweifeln. Stichworte Ad-Blocker, Wegschauen, Zappverhalten mit der Maus.
Bei Blogs geht Werbug so lala, weil die Bindung zwischen Leser und Blogger zwar nicht gut, aber besser als bei anderen Konzepten ist – siehe Mac-Essentials und Spreeblick. Das Problem bei einem Blog ist nur, dass es verdammt schwer aufzubauen ist. Dazu kommt noch, dass das “Oben bleiben” auch nicht so leicht ist, wie es ausschaut, ganz im Gegenteil. Und die Lektionen des Spreeblick-Stars “Toni Mahoni” bei Focus haben auch gezeigt, dass es mit Rüberschieben alleine auch nicht getan ist.
Insofern – ein extrem steiniges Geschäft. Sage ich hier an der Blogbar, die im Kern eigentlich ein PR-Blog für ein Buch war. Womit auch geklärt ist, dass ich icht kategorisch was gegen PR-Blogs habe – nur sind die meisten grottenschlecht, weil sie von herzlosen Scharlatanen geschrieben werden.
“Aber der Elitesse-Stuck-Reise-Dirtpic-Cocktail der Rebellen ohne Markt? Reines vor mich hinfaseln.”
Trotzdem immer wieder interessant und kurzweilig, wenn man mal 2 Minuten den blockierten Geist von der Arbeit befreien und auf völlig andere Gedanken kommen möchte! Ein herzliches Dankeschön dafür! :0)
Siehe: http://blog.studivz.net/?p=114
Liebe StudiVZler.
Der neue offizielle Eigentümer euer persönlichen Daten, Konstantin Urban von Holzbrinck Networks, scheint genauso wenig vom Thema Sicherheit zu verstehen, wie die Simulanten denen ihr bisher schon zu viele Details über euch anvertraut habt: gar nichts. So behauptet er dummdreist, der Chaos Computer Club hätte vergeblich versucht das System zu hacken und deswegen sei nun alles total sicher. Wörtlich behauptet Konstantin Urban im manager magazin:
Selbstverständlich musste man nachrüsten, und das hat StudiVZ getan. Die Datensicherheit ist jetzt gegeben. Unlängst hat der Chaos Computer Club vergebens versucht, sich ins System zu hacken. Auch die Seite ist jetzt stabil.
[http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,druck-458408,00.html]
Das ist leider komplett falsch.
Der Chaos Computer Club beteiligt sich nicht an solchen Hackt uns doch-Mätzchen wie den von studiVZ ausgerufenen Wettbewerb. Es kommt leider vor, dass einzelne Spinner von sich behaupten im Namen des CCC zu handeln, wie wohl auch hier geschehen. Mit dem Chaos Computer Club hat das jedoch nichts zu tun.
Der Chaos Computer Club beschäftigt sich gerade mit wichtigeren Dingen, z.B. dem Vertrauensverlust durch Wahlcomputer, den Gefahren von biometrische Reisepässen und dem Kampf gegen die Totalüberwachung durch die sogenannte Vorratsdatenspeicherung. Vielleicht habt ihr ja auch besseres zu tun, als eure Daten freiwillig in den Rachen einer gewinnorientierten Verwertungsgesellschaft zu kippen und kümmert Euch mal um Euer Leben, die Welt da draußen und die wirklichen Probleme der Menschheit.
Vielen Dank
Dies ist eine maschinengenerierte Meldung im Interesse der öffentlichen Sicherheit. Sie ist ohne Unterschrift gültig.
:))))
Tjaja. So ist das.
Das ist mit Abstand die beste Aktion, die zum Thema studivz bis jetzt veranstaltet wurde. Ganz hervorragend, ich bin beeindruckt.
:)
Schon gesehen? Die inoffizielle Statistik ist im Netz:
http://img471.imageshack.us/my.php?image=20070112022642vx8.png
http://studivz.irgendwo.org/
[…] Das Stalker-Thema ist aber eigentlich schon Geschichte. Mit dem Verkauf des studiVZs an die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck, der man sicherlich ein bisschen Medienerfahrung unterstellen kann, hören Johnny und DonAlphonso und andere trotzdem nicht auf, für miese Stimmung zu sorgen. Auch wenn ich zu gerne an ihre aufklärerischen Absichten glauben möchte, fällt es mir sehr schwer, ihnen nicht einfach nur Neid zu unterstellen. Vielleicht wird es auch mal Zeit, dass ein deutsches Unternehmen mit einer Online-Community Geld verdient? Ich persönlich kann daran nichts verwerfliches finden, sofern rechtlich alles in Ordnung ist. […]
[…] Der Chaos Computer Club sei nicht Urheber von Hack-Attacken auf die Studentenseiten, und so unverwundbar sind die auch jetzt nicht, lassen sich die zwei Aussagen des Eindringlings in das Blog zusammenfassen. Insgesamt ließ sich das etwas lustiger. Da auch dem VZ-Team auffiel, dass im eigenen Blog ein neuer ungebetener Eintrag steht, gibt es diesen nur noch als Konserve, zum Beispiel hier. Im Original sah das Posting so aus. […]