Googlespam, Schleichwerbung & PR abschreiben
oder: Ein hochspannender Feldversuch in Frage “Medienkompetenz und Blogger”.
Wenn es mal wieder um die Frage von Vermischung von Werbung, PR und echten Inhalten in Blogs geht, und um die Ziele der Firmen, die so etwas bezahlen, kommt sehr oft das Argument: Es sei nicht weiter schlimm, das würde die Medienkompetenz der Nutzer schon regeln. Egal, was ein Blogger letztlich zu tun bereit ist, am Ende steht immer noch der Konsument, der die freie Entscheidung habe, ob er das lesen will oder nicht.
Nun müsste man demzufolge davon ausgehen, dass der Leser wirklich ein Interesse hat, sich zu überlegen, was und warum er an Information, PR und Lügen vorgesetzt bekommt. Würde das idealistische Weltbild stimmen – nun, dann wäre die Nigeria-Connection längst verhungert, Viagraversender müssten sich von ihren gefälschten Pillen ernähren, das Springer-Hochhaus wäre eine Ruine und manch Blogger müsste sich fragen lassen, ob sein Engagenent in mancher Sache nicht ein klein wenig mit erfickten Umfeldern zu tun hat. Ich persönlich gestehe es jedem Leser zu, ein struktureller Analphabet zu sein, das hat sich stets als wirksamer Schutz gegen Enttäuschungen erwiesen.
Darüber könnte man jetzt trefflich streiten, aber um des lieben Friedens willen hat ein freundliches Geschick unsere Debatte mit der Existenz von Ecato gesegnet, einer Marketingfirma aus Berlin mit Ideen, die hier normalerweise nicht mit freundlichen Worten begleitet werden.
Ecato unterbreitet uns Bloggern ein Angebot: Es gibt da die Firma Medion, und die baut ein Navigationsgerät. Zu diesem Navigationsgerät gibt es eine Website. Die soll man sich anschauen, und dann durch die dabei gewonnenen Erkenntnisse einen Beitrag über das Navigationsgerät schreiben. Man muss das nicht als gesponsorten Beitrag kennzeichnen, aber: Man muss in dem Beitrag ein anderes Blog zum gleichen Thema Medion und die Werbeseite des Projekts verlinken und (wenn nötig manuell) trackbacken. Dann schaltet man einen nicht ganz kleinen Werbebanner, und bekommt für jeden getätigten Click 15 Cent. Und am Ende gibt es auch ein Gewinnspiel. Ecato schreibt (von ein paar kleinen Änderungen abgesehen) unter der aussagekräftigen URL http://www.ecato.com/de/64/bloggen-verdienen-gewinnen/):
Informieren Sie sich unter [Link zur Seite] über die Vorzüge der neuen MEDION G*Pal-Serie. Schreiben Sie darüber (!, Anm. d. Red.) einen ehrlichen Beitrag in Ihrem Weblog, der im Titel möglichst Medion GoPal enthält. Dabei sind Sie selbstverständlich in Ihrer Meinung frei. Es ist also auch Kritik erwünscht, solange diese nicht rufschädigend oder nicht den Tatsachen entsprechend ist. Der Beitrag kann, aber muss nicht als Sponsored gekennzeichnet werden, da wir Sie nicht für das Posting bezahlen. Verweisen Sie dabei auf ein anderes Weblog, das über das gleiche Thema schreibt, und setzen dort einen Trackback. Außerdem verlinken Sie bitte auch Bloggen, Verdienen, Gewinnen, womit auch hier bis einschließlich spätestens 30.04.07 ein Trackback gesetzt wird (ggf. auch manuell als Kommentar).
Wenn auch nur ansatzweise was dran ist an der sog. Medienkompetenz, dann dürfte eigentlich völlig klar sein, was das ist: Das Abschreiben von PR ist kein Test oder eine Rezension, es ist lediglich PR. Keiner hat die Möglichkeit, sich in der Realität mit dem Gerät auseinanderzusetzen. Die Verlinkungen dürften lediglich der Googleoptimierung und dem Viral Marketing dienen. Und dass man das Gerät kaum runtermachen wird, wenn man das Geld nur durch Clicks auf das dazugehörende Werbebanner erhält, sollte auch klar sein. Aber nicht lange überlegen, wer zuerst Clicks bringt, bekommt 30 statt 15 Cent. Die aber bei einem Minimum an Medienkompetenz der Leser niemals bezahlt werden dürften. Weil da keiner clickt.
Kurz: Dieses Ding ist alles andere als ein Apell zur Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und publizistischer Verantwortung. Oder noch deutlicher: Nach journalistischen Kriterien wäre es ein eindeutiger Fall für den Presserat. Sowas passiert abzüglich des Googlespams zwar auch im Journalismus, aber es ist zum Glück die negative Ausnahme. Wer auch nur einen Funken Medienkompetenz hat, tut so etwas nicht. Und wer als Leser auch nur einen Funken Medienkompetenz mitbringt, sagt, dass sowas gar nicht geht. Sollte man meinen.
Und was schreibt dann der Blogbote darüber?
Wer auf seinem persönlichen Blog eine Rezension (!) über Medion G*Pal (mobile Navigationsgeräte) schreibt
Hm. Etwas verkürzt. Nicht ganz richtig. Zumindest etwas missverständlich. Vorsichtig gesagt. Und jetzt schauen wir hier einfach mal vier Wochen zu. Und reden dann über die Medienkomptenz und Ekelgrenzen in der Blogosphäre.
Edit: Offensichtlich sollte man nie jemandem trauen. Immer den Autor und die Firma googeln. Und dabei stets damit rechnen, dass der Verfasser PRler ist und das Unternehmen generell nicht gerade kritisch sieht.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Omg… Das glaube ich alles gar nicht. Das wird spassig…
Btw, die Verlinkung zum Blogboten ist nicht i. O. – da fehlt eine 5 hinten…
Soweit ich weiß, gelten journalistische Kriterien speziell in solchen Fällen auch für Blogs… warum kann das also nicht schon jetzt ein Fall für den Presserat sein?
Danke. Ist geändert.
Wenn ich jetzt noch sage, dass sich am kommenden Mittwoch bei Ecato die “Creme” der Marketeers für diesen Bereich trifft, über 100 Leute…
Da werden wir noch viel Spass bekommen.
Das ist also die Fusion aus Pyramidenspiel und Blog. Allerdings bist Du noch nicht fertig: jetzt, nachdem Du über G*Pal geschrieben hast, mußt Du noch wohin verlinken und Trackbacks setzen…
Nicht zu fassen.
Lächerliche Testballons…
Johnny, da könnte man durchaus was draus machen – aber der Presserat geht nicht gegen die Auftraggeber oder Umsetzer vor, sondern nur gegen die Medien. Oder hier eben Blogger, die angesichts der Gewinnerzielungsabsicht tatsächlich Medien sind. Wenn sie, und das ist wichtig, die entsprechende Freiwillige Selbstverpflichtungserklärung unterschrieben haben.
Folglich bleibt das Ganze also folgenlos. Abgesehen vom beschissenen Ruf, den die Blogs bekommen, wenn genug schwarze Schafe dabei mitmachen. Aber wie auch immer, an so einem Fall kann man sich darüber unterhalten, was geht und was nicht geht. Netterweise wird man uns diese Woche ein weiteres Prachtexemplar zur Verfügung stellen. Ich rate jetzt schon zur Diät.
@johnny:
Soweit ich weiß, gelten journalistische Kriterien speziell in solchen Fällen auch für Blogs warum kann das also nicht schon jetzt ein Fall für den Presserat sein?
Nach dem neuen TMG und dem neuen Rundfunkstaatsvertrag müssen Werbung und Inhalte klar getrennt sein. Wobei ich nicht weiß, wer da drüber wacht (und mit was für Konsequenzen).
Jens, genau das meinte ich.
Mal abwarten, ja. Aber ich kann die Entwicklungen nicht immer nur lustig oder böse sehen, ich glaube es hängt einfach viel mit junger Medieninkompetenz und Erfahrungslosigkeit zusammen, wenn Leute auf sowas einsteigen.
Um den Ruf “der” Blogs mache ich mir nicht so viele Sorgen. Es wird sich alles aufteilen in verschiedenste Bereiche und jeder wird seine Nische weiterhin finden, egal ob als Leser oder als Autor. Im Gegensatz zu den “alten” Medien ist die Produktionshoheit verschwunden und das bewahrt die Form “Blog” vor Monopolen. Was man jedoch nicht zum Laptop dazu geliefert bekommt, sind Stil, Gespür, Talent, interessante Geschichten und eine gute Schreibe.
für alle interessierten: das neue TMG (noch nicht wirksam) unter:
http://dip.bundestag.de/brd/2006/0556-06.pdf
Schlechte Zeiten für PR-Nebenberufe. Ohnehin wird nach Ebay Adsense und Ähnliches ein gutes Thema für die Steuerfahnder.
@9 Das gilt glaube ich schon.
Gesetz: http://www.bgblportal.de/BGBL/bgbl1f/bgbl107s0179.pdf
Inkrafttreten: http://www.bgblportal.de/BGBL/bgbl1f/bgbl107s0251.pdf
Ja mei, das bot sich vielleicht einfach an, wo Blogbote Peter Schwierz letztens erst beim Turi einen “Lexikoneintrag” zu Ecato verfasst hat und man sich Mittwoch ohnehin wieder in der von Ecato verstalteten “Online Marketing Lounge in Berlin” trifft ,)
Schließlich ist Schwierz seiner Idee vom Netzwerk verpflichtet, wenn ich seine PR-Webseite richtig verstanden habe.
@Sebastian:
Wie Dom schon schrieb – das gilt seit dem 01.03.2007.
Das, lieber jo, nennt man einen Blattschuss. Man sollte vielleicht daauf hinweisen – nachdem ich selbst aber nicht so weit gedacht hatte, gebührt die Ehre eigentlich dem Entdecker.
Und ich war wieder mal zu vertrauensseelig. Was ist das eigentlich für eine abgefuckte Welt?
Der Presserat ist leider ein zahnloser Tiger, eien Rüge hat keine Relevanz. Man kann sie sammeln wie Panini-Bildchen, es passiert nix. Zudem hat de rPresserat noch vor kurzem erklärt, fürs Internet (ihr wisst schon, dieser böse geheime Ort) nicht zuständig zu sein.
vielleicht schreibe ich etwas über da sMedion-Navigationsgerät. Wenn ich es nicht testen kann, aber man mir sagt es ist toll, kann ich ihm doch noch ein paar andere Attribute verleihen. Ich denke es eignet sich zur Teufelsaustreibung und zeigt den kürzesten Weg zum nächsten Erotikshop dank einer Kooperation mit Beate Use an. Unter den Artikel schreibt man dann: Garantiert nicht getestet.
Da hat jetzt aber einer kalte Füsse gekriegt. In diesem komischen lexikon-zwo steht jetzt plötzlich, dass die Aktion im Endeffekt auf verbotene Schleichwerbung hinausläuft. Stand das vorher auch so da?
Hihi. Nein, natürlich nicht:
http://209.85.135.104/search?q=cache:R9LfeNkIW30J:lexikon2.blog.de/+http://lexikon2.blog.de+ecato&hl=de&ct=clnk&cd=1&gl=de
Das der Don da mit Realname genannt wird, deutet eigentlich drauf hin, dass Turi den Eintrag gemacht hat. Vielleicht werden wir gerade Zeuge vom Ende einer jungen Freundschaft.
Ich werde in solchen Momenten immer sentimental.
Bin ja nicht immer deiner Meinung, aber als selbst-PRler hab ich dem nichts hinzuzufügen. PR sieht irgendwie anders aus, ob klasisch oder 2.0.
Vielleicht sollte man jetzt noch den Auftraggeber der Aktion bei der Boocompany hoch und gut sichtbar an den Gonaden aufhängen.
An ihren Obsessionen könnt ihr sie erkennen.
Der Presserat fühlt sich grundsätzlich nur für Fälle zuständig, die in gedruckten Publikationen erschienen sind. Online-Beiträge können nur beanstandet werden, wenn diese vorher gedruckt wurden. Für reine Online-Beiträge, z.B. Blogs, ist der Presserat daher kein Ansprechpartner.
Zitat Presserat in seinen FAQs:
Ist der Presserat auch für das Fernsehen/Radio/Internet zuständig?
Für Fernsehen und Rundfunk ist der Presserat gar nicht zuständig. Beim Internet jedoch ist er für die redaktionellen Inhalte von Online-Diensten zuständig, sofern diese zeitungs- oder zeitschriftenidentisch sind.
http://www.presserat.de/faq.html
“Es ist also auch Kritik erwünscht, solange diese […] nicht den Tatsachen entsprechend ist.”
Also, dann mal los! Wer sich die besten Verrisse einfallen lässt, hat gewonnen. Und denkt dran: umso mehr falsche Sachen ihr euch ausdenkt, desto eher seid ihr auf der sicheren Seite!
Na dann wollen wir mal sehen, wie sehr Ecato “Ehrlichkeit” der Blogger auf der eigenen Seite schätzt…
Was ich schade finde: Medion hätte das nicht unbedingt nötig. Sie haben “recht” oft für einen anfänglichen Nobody durch gute Tests von ihren Elektrogeräten geglänzt. Warum besorgen die sich nun PR-Schleimbolzen, die nie über eine Karriere in der Unterwelt nachdenken sollten, weil sie viel zu viele Spuren hinterlassen?! Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wenn dieses Ding hier, größere Ausmaße annimmt, dann könnte evtl. der Ruf von Medion sogar noch in Mitleidenschaft gezogen werden. Aber man muss sich halt seine Partner gut aussuchen. *kopfschüttel*
Ähnliches habe ich vor Stunden – freundlich formuliert – in den Kommentaren von Ecato geposted.
Ich würde mir kein Produkt kaufen, das Google mit – offensichtlich bezahlten – “positiven” Blogeinträgen zuspammt. Eher würde ich dann überhaupt keiner positiven Aussage bezüglich dieses Produkts trauen.
Der zweite Kommentar wurde dann allerdings nicht mehr “freigeschaltet”.
Das lässt ja doch einige Rückschlüsse darüber zu, wie “kritisch” es dann im Verständnis von Ecato in den Blogs bei der “Produktbesprechung” zugehen darf.
Das war der zweite Kommentar bei Ecato, der dann offensichtlich nicht mehr unter “erwünschte Kritik” fällt:
“Tut mir leid, das sehe ich nicht so. Was ihr wollt ist höchst preiswerte vernetzte Werbung, die sich als glaubwürdiger Blogeintrag tarnt: eine Vermischung von Inhalt und Werbung, für die gewisse Boulevardblätter regelmäßig vom Presserat abgemahnt werden(ohne Konsequenzen natürlich).
Es ist nichts anderes als Schleichwerbung und gar nicht so avantgardistisch. In den klassischen Medien ist sowas mit gutem Grund nicht zulässig. Wenn das bei Blogs um sich greift, führt das zur schleichenden Zerstörung jedweder Glaubwürdigkeit von Bloggern, wenn sich eine gewisse Anzahl von ihnen für diesen Briefmarkenlohn verkauft. Auch wenn die Mehrzahl das nicht tut.
Außerdem fällt schnell und peinlich auf, was gespielt wird, und schlägt letztlich auf den Produktanbieter zurück.
Nehmen wir mal an, ich will wirklich wissen, wie gut dieses Gerät ist, und fange an, Erfahrungsberichte zu googlen. Aufgrund eurer Aktion sind nehmen die vernetzten Jubelperser die ersten 50 Einträge mit Beschlag.
Spätestens dann ist dieses Gerät für mich gestorben, denn was rüberkommt ist: Der Hersteller hat andere für ihre Meinung bezahlt. Welcher positiven Meinung könnte ich noch trauen? Also lese ich dankbar jeden Verriss, weil bei dem zumindest die Vermutung besteht, dass der nicht bezahlt wird.
Mit Verlaub, da möchte ich die Endform der Blogvermarktung lieber nicht kennenlernen.”
#12:”Ja mei, das bot sich vielleicht einfach an, wo Blogbote Peter Schwierz letztens erst beim Turi einen Lexikoneintrag zu Ecato verfasst hat und man sich Mittwoch ohnehin wieder in der von Ecato verstalteten Online Marketing Lounge in Berlin trifft ,)”
Meine Güte, es wird ja immer schwerer, zu wissen, wem man noch über den Weg trauen kann und wem nicht. Mehr Misstrauen scheint langsam angebracht. Muss ich jetzt bei jeden Blog, das ich neu entdecke, den Autor googletechnisch durchforsten? Scheinbar. :/
Ah, nun offenbar doch…
Schätze, Ecato liest mit hier :-)
“Sowas passiert abzüglich des Googlespams zwar auch im Journalismus, aber es ist zum Glück die negative Ausnahme. ”
Geschätzter Don,
Deine Aussage mag noch so grade für einige bekannte Titel stimmen, aber zumindest 90% aller Fachblätter überleben nur nach dem Prinzip “Schaltest Du Werbung, schreibe was schönes über Dich.” Hoffnungslos unterbesetzte und -bezahlte Redaktionen machens möglich.
Tröste Dich! Beim nächsten Medium wird bestimmt alles anders! Obwohl … wenn ich genau drüber nachdenke… warum sollte es eigentlich?
Im Übrigen: Was für eine Panne-Aktion!
Mindestens 95% der Aussagen, die mit 90% argimentieren, sind 85%ig nicht belegt.
Spass beiseite, ich weiss auch, dass der Journalismus kein Leuchtturm der Ehrlichkeit ist. Aber so ein öffentliches Angebot einfach so ins Internet stellen, das ist extrem ungewöhnlich. Sogar im ziemlich verrufenen Bereich Buch, mit dem ich ja Erfahrungen habe. Da gibt es zwar Deals wie Anzeige gegen Rezension, aber nicht so. Das kann ich Dir sowohl als Schriftsteller als auch als Journalist bestätigen.
Dass Journalisten Spitzen rausnehmen, wenn der Werbekunde gross ist, stimmt. Aber das hat nochmal eine sehr viel kleinere Dimension. Zwei Branchen sind wirklich problematisch, und zwar Auto und Computer, und hier besonders Spiele.
Wenn “Horst Schlamm,” äh Lämmer – nein das waren ja die Leser, Schlämmer das Navigerät in seinen Golf einbaut haben wir übrigens ein wundervolles Beispiel für Crossmarketing.
Wieviele Leser hat denn ein durchschnittliches Blog? Tausend wären doch schon gut, oder?
Mehr als zehn Prozent klicken doch nie nicht auf ein Werbebanner. Eher weniger, wenn überhaupt.
Macht 15 Euro.
Geiz ist geil und wir sind doch nicht blöd.
Zwei Branchen sind wirklich problematisch, und zwar Auto und Computer
Da würde mir schon noch eine weitere einfallen.
Reisen und Immobilien nicht zu vergessen. Neben weiteren …
Schnürsenkel und Babyschnuller sind halbwegs sauber.
Oh ja Reisen, da könnt ich Geschichten erzählen…
Babyschnuller sind halbwegs sauber.
Solange, bis deinem Kind auf der Entbindungsstation der erste NUK-Beruhigungssauger zwischen die Zahnleisten geschoben wird, dazu ein Gratisexemplar “Eltern” für dieselben im Starterkit.
Als Erfinder des Wortes JoHurnaille muss ich mir sicher keine Sentimentalitäten nachsagen lassen. Vielleicht sollte man eher über eine Subkategorie für die Kaufecken der Blogosphäre nachdenken, die Gerechtigkeit walten lässt.
PRlogstituierte vielleicht?
Man könnte vielleicht Blogs und Blügs unterscheiden?
@Avantgarde: “Es” führt nicht zur schleichenden Zerstörung von Glaubwürdigkeit. Warum glaubst du, schreibt der Alphons solche Texte? Warum tut er es so regelmäßig, warum gibt es dafür soviel Energie auf? Nun, weil er die Leute beim Bewusstsein packen will. Wir sind alle “ach so toll” und jeder von uns hat eine Verantwortung, gegenüber sich selbst und gegenüber anderen. Wenn du mich fragst: Würden die Blogger sich dafür nicht hergeben, dann gibt es eben auch keinen Verlust an Glaubwürdigkeit. Da können noch so eitle Figuren herkommen, irgendwelche Angebote unterbreiten, wenn man sie nicht annimmt, dann können sie sich eben von ihrem Viagra ernähren. ;) So einfach ist das.
Und wenn manche das verstehen lernen, dass und wie sie mit solchen Dingen ihre Glaubwürdigkeit verspielen, wie sie aber auch kleine Stellschrauben bewegen und das große Ganze beeinflussen, dann ist doch schon geholfen. Finde ich.
Blogstituierte/Blogstitution spricht sich einfacher.
Ich wiederhole mich nur ungern, aber wie Don Alphonso oben richtig zitiert hat, steht in den Geschäftsbedingungen von Ecato, dass Kritik nur erwünscht ist, “wenn sie nicht den Tatsachen entsprechend ist.”
Man sollte sich also nicht wundern, dass berechtigte Kritik bei denen gelöscht wird. Ausdrücklich erwünscht ist hingegen unberechtigte Kritik!
PS: Ich will aber auch nicht ausschließen, dass es daran liegen könnte, dass ein Satzgebilde mit einem Relativsatz bereits zu komplex für diese Marketing-Jungs ist.
@Phil: Die Leute haben keine Geduld und keine Phantasie. Erstere, wenn es darum geht, zu zeigen: Okay… dann gibt es uns Fachblätter eben nicht mehr. Dann würden die Leute sich wundern, warum die Verkaufsregale immer leerer würden. Tja… nur jeder denkt, weil er zu wenig Phantasie hat… das kann er ja nicht tun, weil es geht um Job, Ehre, und weiß der Kuckuck was noch. In dem Spiel kommt es darauf an, die Fäden in der Hand zu haben, und nicht, sich lenken zu lassen.
Wie wär’s mit Blogsteinschwalbe?
Blogstitution ist geschlechtsneutral. Und bei manchen Bloggern sollte man eher von Blogsteinkrähe (die der anderen kein Auge aushackt, solang alle ihren Sponsor haben) sprchen. Wie auch immer, Google meint:
“Es gab keine Ergebnisse für die ausgewählte(n) Sprache(n). Zeige die weltweiten Web-Ergebnisse für blogstitution an.”
Muss mit gleich mal blogstitution2.de sichern, bevor Turi kommt.
Oder eher bloganschaffe?
Chat: Länger kein Kind bekommen, was? Frag mal strappato, was da bereits im Krankenhaus geht ,)
Rotlichtblogzirk.
Generell: Nur weil die Welt voller Korruptis ist, heisst es nicht, dass man es hinnehmen muss und a la CSU mit dem allgemein menschlichen Amigosystem begründen muss.
Blorruptis?
Dieses PR-Gesülz von ecato ist tatsächlich ein Witz, ich mußte gestern abend echt los-prusten, als ich obigen Artikel las (mit den dahinterstehenden Infolinks). – Wer ist denn so blöd da mitzumachen?
Ich finde auch immer wieder Dons Warnung vor der Vermischung von Werbung und Ehrlichkeit sehr wichtig! – Wer Spielekonsolenbloggen will, soll das imho gerne tun, weil sowas ist ausschließlich Fun und somit irrelevant.
Aber gestern bin ich auf ein spannendes MobLog-Projekt gestoßen, bei dem das Sponsoring sehr natürlich daherkommt und keinerelei Geruch von Zerstörung der Originalität mit sich bringt. – Vielleicht kann das Beispiel helfen, worum es beim Bloggern geht und die Unterstützung sinnvoll sein kann, ohne das Projekt zu zerstören oder PR-Hure zu werden.
Reise nach Teheran: http://rebell.tv/ Sponsorliste: http://blog.rebell.tv/p2104.html (es gibt Blog, Vlog, Podcast) – Ok, es ist ein Kunst-Projekt, in dem Bereich hat man vielleicht mehr Erfahrung. – Aber ist doch die Frage, ob man sich zur Hure macht, oder ein Projekt zum Ziel hat und das einfach nur finanziell durchbringen will. – Hoffe der Hinweis hilft ein bisschen in der Diskussion.
ihr seid schon ein lustiges völkchen – über ethische grundsätze des journalismus’ debattieren und selbst in den kommentaren ausgewachsene schmähkritiken schreiben!!! zum einen verlasst ihr damit den weg der tugend, den ihr von anderen einfordert und zum anderen blamiert ihr euch als kommentatoren.
schade eigentlich ….
Ich wäre mit Begriffen wie “Schmähkritik” sehr vorsichtig, das kann aus juristischen Gründen schon mal böse ins Auge gehen.
Womit wir hier auch schon bei der letzten Warnung sind.
So, ich hab es mal gemacht ;-) Schaun wir mal!
Ich halte euch auf dem Laufenden!
“blogger beim austesten von vermarktungsmöglichkeiten”, fällt mir da als passender claim ein..
jeder, der da mitmacht ist erstens ne nutte und zweitens ein depp, der nicht rechnen kann. stichworte: traffic, earnings per click, clickthrough rate. “ihr” müsst noch viiiiiel lernen..
Manueller Trackback:
http://www.thilo-baum.de/lounge/die-wunderbare-welt-der-medien/duennsinn-pr/
Das “Schmier mich” Schwein
Immer diese Diskussionen um die Werbung, oder PR in Blogs. Wer trifft sich mit wem in öden, schmuddeligen Ecken im Trenchcoat mit hochgestellter Kragen, Sonnenbrille und Hut. Wer hält bei wem die klebrigen Hände auf und schreibt dann …
Und damit es nicht immer heißt “typisch deutsch”, hier ein Artikel zum Thema Blogs und bezahlte PR aus der L.A. Times.
Josh Friedman.
Sicher auch so ein pedantischer Abkömmling urdeutscher Hebräer wie der Verfasser des obigen Beitrags.