Die Sache mit den Themenblogs
OK. Es gibt in Deutschland nicht wirklich viele Themenblogs.
Aber ich könnte jetzt nicht sagen, dass ich sie bislang vermisst hätte. Die Blogbar, die ein Themenblog ist, natürlich ausgenommen.
Eigentlich ist das Fehlen der Themenblogs ein Phänomen. Es gibt genug Blogger, die sehr viel Wissen in kleinen Teilbereichen haben, und es dann doch lieber beim üblichen, privaten Blog belassen. Meist hat das Thema mit dem Beruf zu tun. Kann gut sein, dass sie am Abend nach der Arbeit nicht schon wieder Lust auf das Gleiche haben.
Was ich aber sehr viel öfters als Grund höre, wenn ich sage: Hey, mach da doch ein Blog auf! – ist schlichtweg der Glaube, es nicht zu schaffen. Die Angst, dass man ein halbes Jahr Arbeit reinbuttert und es keiner liest. Ich denke, das geht in Ordnung: Wer schon zu Beginn derartige Befürchtungen hat, wird beim Bloggen mehr Zwang auf sich spüren, als es der Sache gut tut.
Andere Frage: Würden gute Themenblogs dem Ansehen des Bloggens insgesamt helfen? Ich meine: Nein. Wer die Qualität eines Themenblogs zu schätzen weiss, findet nicht zwingend all das andere gut, das sich so im Netz abspielt. Oft hört man von Journalisten: “Oh ja, Blog XY ist gut, aber sonst…” Positiv gesagt: Die nichtbloggenden Leser verstehen zu differenzieren. Ãœbrigens haben auch Themenblogs in anderen Ländern nicht zur Anerkennung von Stickblogs geführt.
Insofern würden Themenblogs vermutlich auch nicht dabei helfen, Blogs aus ihrer marginalisierten Rolle zu befreien, wie manche das sehen. Ich bin da anderer Meinung, für mich ist die Blogosphäre so wie sie ist, das ist wie mit dem Wetter – man kann einfach nichts machen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass werauchimmer ein grosses Interesse hätte, Blogs irgendwie hochzuloben. Sei es wegen der formalen Kriterien des Journalismus, die Blogs nicht erfüllen, sei es Ablehnung, sei es Existenzangst. Ob das schlecht ist? Keine Ahnung. Die spezifische deutsche Blogosphäre ist mit der Ablehnung der Öffentlichkeit von Medien bis Oma gross geworden, sie kann damit umgehen, und ich wage zu behaupten, dass es nicht geschadet hat. Wer will, macht es trotzdem – und ansonsten verdanken wir diesem Umstand die Anwesenheit von vergleichsweise wenig Karrieristen, die Bloggen als Business sehen – und nicht als Kultur und Spass. Ich will erste damit noch nicht mal ausgrenzen; es ist halt so.
Wie das Wetter.
Sorry, the comment form is closed at this time.
Schönes Thema.
Vielfach ist es doch einfach auch so, dass sich viele Privat ein Blog erlauben, für ihr “Thema”, sprich ihre Spezialisierung, das Wissen horten und eben nicht derart verbreitet sehen wollen wie es in Form eines Blogs passieren würde. Erlebt man ja auch gerade im Umfeld von F&E oder auf Konferenzen: Da wird von neuen Projekten erzählt, von neuen Methoden für dies und das, aber Klartext spricht keiner, es könnte ja jemand die Idee klauen. Und das ein Blog nicht unbedingt von vielen gelesen wird, auch wenn (man selber zumindest ganz stark der Meinung ist) der Inhalt von höchster Qualität ist, nun damit muss man halt rechnen, es kann sein das die anvisierte Zielgruppe niemals von selbst kommt die gewünschten Informationen in einem Blog zu suchen. Zumal viele auch denken, das ihr Thema einfach nicht interessant genug für ein Blog ist.
Ist aber halt auch wieder eine Frage was man als Themenblog versteht. Ist der Chemie-Student der brühwarm die Forschungsergebnisse seines Fachbereiches und die Erfahrungen seiner Seminararbeiten niederschreibt ein Themenblog? Oder ist Frührentner Horst K., der über die neuesten Erfolge bei der Vermehrung von Lagomorpha schreibt, der Betreiber eines Themenblogs? Ich denke mal das viele private Blogs über lang auch einen Themenschwerpunkt bekommen, auch wenn man abends nicht immer Lust auf Arbeitsthemen hat, so beschäftigen diese einen meist doch indirekt.
Zur anderen Frage:
Jain, ich würde das gar nicht so stark verbinden. Wo ein allgemeines bloggen noch Blog-zentrisch ist, dient das Blog bei einem Themenblog doch eher als Mittel zum Zweck. Sicher werden über Kommentare und Trackbacks in einem Themenblog nichtbloggende Leser noch auf das ein oder andere Blog aufmerksam werden und vielleicht öfter wieder kommen, aber das Verhältnis dürfte sich zu Kommentaren dabei auch wieder bei 1000:1 einpegeln.
Den Vergleich mit dem Wetter finde ich sehr gelungen. Du holst damit das Thema “Blogs” und “Blogosphäre” auf den Boden zurück. Ich denke, trotz der Ablehnung von Oma und Medien ist das Thema viel zu gehyped als das konstrucktiv damit umgegangen werden kann. Es wird viel zu oft über “die Blogosphäre” geschrieben und dann der ein oder andere Blog als Paradebeispiel angefügt. Blogs sind so unterschiedlich wie das Wetter und ob das Gut oder schlecht ist, spielt keine Rolle.
Man kann die Blogosphäre nicht pauschal professionalisieren oder ihr wieder “nur” Spaß verordnen, es macht jeder was er will und das ist die Stärke dessen was man als Blogosphäre bezeichnen kann.
Richtig! Denn wie heisst es doch so schön:
“Ihr seid alles Individuen!”
“Nein, ich nicht …”
;)
hm .. letztlich ist doch jedes Weblog ein Themenblog, oder etwa nicht?
Die meisten Weblogs tendieren in eine bestimmte Richtung. Beispielsweise unser Weblog (die datenreisenden / data travelers): Themenvorgabe vor einem Jahr war “Zwiegespräch bzw. Austausch zwischen Webdesigner und Hoster”. Inzwischen bin ich mit der Ausrichtung Linux + Drumherum sehr präsent, ab und an gesprenkelt mit Webentwickler-Issues, während Sebastian viel aus dem Leben eines geplagten Webhosters bringt. Themenausrichtung inzwischen also primär Linux und “die Leiden des jungen W(ebhosters)”, sekundär Webentwicklung + Co.
Andere Beispiele: Alp Uckans Weblog, Die wunderbare Welt von Isotopp, Basic Thinking – die Liste liese sich unendlich fortsetzen.
Ergo brauchts schlichtweg keine speziell ausgezeichneten Themenblogs ;)
cu, w0lf.
“Sei es wegen der formalen Kriterien des Journalismus, die Blogs nicht erfüllen … ”
Sehe ich nicht so. Sicher erfüllt die Masse der Blogs keine formalen Kriterien des Journalismus, aber das gilt doch für die Masse der Lokalzeitungen mittlerweile auch. Dem Niedergang des Anzeigenaufkommens folgt doch immer der Niedergang der Berichterstattung. Welcher Lokalredakteur hat denn heute noch journalistische Freiheit oder gar genug Zeit für eine sorgfältige Recherche? Wenn sich denn die heimische Zeitung überhaupt noch festangestellte Redakteure leistet …
Welche Blogs sind denn euerer Meinung nach Themenblogs? Und welche nicht? (erwarte jetzt Nennungen.) Ich persönlich zähle z. B. Riesenmaschine, Spreeblick und basicthinking garantiert nicht dazu.
Konkretes Beispiel, mit was sich Themenblogs rumschlagen müssen :)
Ich war mal gaudihalber auf einem Blog zum Thema Burnout-Vermeidung (nicht, dass ich ausgebrannt bin, nö, ganz entspannt). Sicher auch gedacht, um Besucherzahlen und Interessenten zu kriegen für ihre Coaching-Themen, und nicht aus reiner Nächstenliebe.
Ihr Blog war in meinen Augen ein Themenblog. Sogar recht gut besucht und viel kommentiert. Die Betreiberin (eine Coacheuse) pflegt ihn jedoch nach Ankündigung nicht weiter (die Inhalte bleiben dennoch netterweise stehen und im Web verfügbar). Es war ihr im Endergebnis zuviel Arbeit, die vielen Kommentare, Hilfeersuchen – und diese zu pfelgen und zu beantworten. Zudem gab es eine große Menge Kommentaristen (und das war ihr eigentlicher Grund), die das Thema des Blogs trotz ihrer unermüdlichen Hinweise laufend missachteten und Klinikadressen und Interventionsberatung für dringliche Fälle wollten.
(Das darf sie auch gar nicht machen.)
Das war nicht ihr Thema und nicht gewollt, dass da Leute aufschlagen, bei denen es mächtig brennt (denn sie ist kein Arzt). Ihr Thema war eben die Burnout-Ver_meidung. Das muss sie so gefrustet haben, dass die Leuts nicht lesen könne oder dass deren Bedürftigkeit ihre HIlfsmöglickeiten überstieg, dass sie aufgab.
War jetzt nur ein Beispiel. Gibt sicher auch Themenblogs, die beide Seiten befriedigen, die Besucher UND den Betreiber :)
Weil: Arbeit is’s scho a bissi…
Nein, zur Verbesserung des Anarcho-Rufs der Bloggerwelt in KLein-Spreehausen trägt ein engagiertes Themenblog nicht bei. Den Besuchern ist es nämlich wurscht, wo sie aufschlagen. Wenn sie denn Info, Hilfe oder fachliche Bereicherung und Austausch suchen, ist ihnen jede Optik recht :)
Apropos Optik und Usability:
Manchmal ist zudem die typische Blogstruktur (aktuelles liegt oben, Interne suche fehlt ohft) oft sogar Themenblogbesuchern hinderlich, weiter drin rumzusuchen. Spricht also auch einiges dagegen, sein Wissen ausgerechnet in Blogstruktur im Web abzulaichen. Es braucht da ein sauberes Archiv, das gute Stichworte und Verschlagwortung hat, sonst ist es sogar ärgerlich. Mir ist dann als Besucher wie als Betreiber eine Wikistruktur tausendmal lieber.
Worüber soll ich eigentlich bloggen, wenn nicht über mein Hobby, das ja glücklicherweise mit meiner beruflichen Tätigkeit einhergeht? :)
Bei mir ist es so, dass ich mein Privatleben nicht unbedingt im Internet auschütten will, sei es in einem Blog oder sonstwo. Also schreibe ich – weil ich es gerne mache – über das Thema, von dem ich am meisten verstehe. Es gibt zwar auch Leute, die am Liebsten über Themen schreiben, von denen sie wenig bis gar nichts verstehen, aber das ist im Printjournalismus ja letztlich nicht anders. ;)
Und ich stimme da fwolf zu, jedes Blog hat ein bestimmtes Thema, um das es sich dreht. Auch, wenn das Thema nicht immer das gleiche ist und periodisch wechselt. Aber letztendlich stimmt es.
Ich hatte einige male in der Vergangenheit schon das Thema “Themenblog” bir aber auch bei anderen angesprochen. Neudeutsch: “Special Interest Blog”. Allgemeine Reaktion war eher ablehnend, mit der Begründung, es sei dann zu langweilig, die Mischung aus fachlichen und persönlichem Allerlei würde unterhaltsamer sein. Mein eigenes Themenblogansätze sind im deutschsprachigen Raum nicht besonders angekommen. International aber schon, merkwürdigerweise.
Was ist daraus zu schliessen? Dass Deutsche keine Fachidioten lesen wollen?? Ich weiss es nicht, aber der Unterhaltungsaspekt scheint die wichtigere Rolle gegenüber der Fachlichkeit zu spielen. Perfekt wäre ein gutes Mischverhältnis.
Es gibt private Blogs, es gibt Themenblogs und es gibt Blogs, die sich nur um das bloggen drehen. Wobei mein subjektiver Eindruck ist, dass sich sehr viele Blogs nur mit der Blogosphäre bschäftigen, ohne die Welt außerhalb zu beachten. Themenblogs mit Infos zur Welt außerhalb der Blogosphäre sind doch gerade interessant, im Gegensatz zu Fachzeitschriften, die nur PR-Artikel veröffentlich und voller Anzeigen sind. Leider sind diese Themenblogs jedoch sehr selten oder beschäftigen sich nur mit IT-Themen.
Vor ein paar Wochen habe ich von Themenblog auf Privatblog gewechselt. Ich führte einen Blog über Hochschulpolitik … zum Beleuchten von Abläufen und Dingen, die weder auf studentischer, noch auf Professoraler Seite je angesprochen werden: Z.B. schlechte Lehre, die Regelwiedrigkeit von Seminarrauswürfen und Multiple-Choice-Tests, interessante interne Debatten, usw.
Aber: Das Interesse dafür ist gleich Null. Die vereinzelten persönlichen Einträge erhielten übermäßig mehr Aufmerksamkeit als der überwiegende Teil Hochschulpolitik. Das frustriert.
Themenblogs “lohnen” sich nur für einige wenige Nischen.
Ich führe seit über drei Jahren relativ unspektakulär ein Themenblog zum Bereich Typografie und Grafikdesign, das selbstverständlich auch ein Corporate Blog ist (und ein Vorstandsblog) … wobei letzteres den Lebensunterhalt des Fontblog sichert. Zur Zeit wird das Fontblog (an Werktagen) von täglich rund 5000 Menschen besucht, 3000 direkt und 2000 per RSS-Feed. Ob meine Arbeit der Blogosphäre dient, kann ich nicht beurteilen … als Kommunikationsmittel für mein Unternehmen (und den Kundendialog) möchte ich es nicht mehr missen.
Also ich verstehs nicht wirklich, die einen Jammern ob der fehlenden Resonanz, die anderen möchten gerne Angebote sehen die fernab des profanen IT-Geschwafels liegen. Schon mal drüber nachgedacht, das es in erster Linie – falls man nicht eine Firma vertritt – um den eigenen Spaß, dem eigenen Interesse an der Sache geht? Nun wir schreiben bei uns bzw. ich noch anderswo über die Dinge die uns interessieren, mit einigen davon tritt man geflissentlich ins Fettnäpfchen, andere interessieren nur eine Handvoll und wieder andere sind der absolute Gassenhauer – wen juckts? Uns machts Spaß, die Dinger die eine gewaltige Resonanz bekommen gehen natürlich runter wie Öl, aber manches Mal ist auch Zeugs dabei wo man eher sagt, tja war nur ein Gag nebenbei und der Schwachsinn kommt durch – andere, wichtigere Dinge gehen eher unter. C’est la vie, aber wenn man mit diesem Stock im Arsch an einen Blog rangeht, kann nichts dabei herauskommen. Weder kann ich Leute zwingen ein bestimmtes Angebot zu tätigen, noch andere bestehende Angebote gebührend zu würdigen. Machts für euch und freut euch an der Resonanz, lieber 2-3 aufmerksame tatsächliche Leser, als 5000 Klicks auf ein Posting a la oh Gott, soviel zum Lesen … schnell weg :)
Stock im A…, der war gut :) Stimmt.
Alte Weisheit: Aus einem verkniffenen A… kommt kein fröhlicher…
Schönen Montag noch.
Jürgen Siebert, sehr gelungenes Beispiel.
Ich habe bei Bör (#6) eine hübsche Faust gefunde, die aufs themenblogorientierte Auge passt:
Die Argumentation ließe sich ausbauen. Warum sollte eine Journalform für themenzentrierte Arbeit besonders ideal sein? Bloggen ist i.d.R. autorenbezogen und subjektiv, insofern durchaus reizvoll, aber nicht unbedingt die ideale Weise, Themen zu präsentieren.
Typische Themenblog-Themen sind immer auch Themen für Internet-Foren. Und die haben einfach ein paar Jahre Vorsprung. Außerdem funktionieren Foren bei speziellen Themen besser als Blogs. Angenommen, ich interessiere mich für ein spezielles Thema, meinetwegen Rennräder, dann hilft mir das gemeinsame Wissen vieler (also ein Forum für Rennräder) doch viel besser als das Wissen eines einzelnen Bloggers. Es sei denn, der Blogger ist ungewöhnlich kompetent und berichtet zum Beispiel als Zweirad-Mechaniker regelmäßig aus seiner Werkstatt. Fazit: Je Thema desto Forum.
Blogs sind per se eher für Nabelschau oder Meinung, wobei (@7 – volle Zustimmung!) auch ich bloggend mein Privatleben (nahezu komplett) draußen lasse.
Also, ich sehe das eher so, dass es reichlich “Themenblogs” gibt. Es steht bloß nicht immer unbedingt so ganz genau drüber, welche Themen in dem Blog behandelt werden. Das wird auch oft nicht so direkt am Reißbrett geplant. Blogs starten oft irgendwie und entwickeln dann nach und nach Themenschwerpunkte. Dadurch ergibt sich dann auch verhältnismäßig transparent, welchen Zugang der Autor zum Thema hat und erhöht so die Glaubwürdigkeit. Warte mal noch ein paar Jahre ab, dann wird sich so zu fast jedem Thema ein Themenblog entwickelt haben.
Über berufliche Themen zu bloggen, ist vielen im Beruf befindlichen Menschen verständlicherweise zu gefährlich, denn sie fürchten berufliche Nachteile, wenn ihre wirkliche Meinung zu den beruflichen Themen, die sie bearbeiten, bekannt würde. Das geht oft fließend über ins Whistleblowing, und das bruacht sehr viel Mut ud Kraft. Wer dann noch eine Familie zu versorgen hat und Kredite abzahlen muss, der lässt sowas lieber sein.
Die These von Nr. 16 kann man noch zuspitzen: Im Grunde ist ein Themen-blog doch ein Forum, mit der Einschränkung, dass nur einer die Themen vorgeben darf.
Da kann es sein, dass Foren in der Hinsicht für Interessenten eines Themas dankbarer sind, weil sie selbst einen Thread starten können zu dem Problem, das sie gerade haben.
Umgekehrt: Gibt es nicht diese Foren, die mit viel Enthusiasmus eröffnet wurden, in denen dann aber fast nur der Gründer schreibt. Das sieht dann enorm bescheuert aus.
Bei einem blog dagegen fällt genau das nicht so auf. Ein blog wäre dann sozusagen ein Forum, bei dem (fast) nur der Gründer schreibt. ;-)
Ich stimme meinen Vorschreibern zu, dass eigentlich jeder Blog eine bestimmte Richtung hat, bzw. diese einschlägt. Ich denke, dass es auch nicht unbedingt sinnvoll ist sich eine bestimmte Richtung vorzugeben und die dann zwanghaft fortführen zu wollen.
Ich habe jetzt aber auch nicht wirklich verstanden was das Problem an Themenblogs ist. Wenn ich mich in eine bestimmte Richtung interessiere, ein Hobby habe, dann finde ich es ganz gut einen Blog eines Profis zu lesen um mich selbst weiter zu bilden. Außerdem gilt finde ich wie überall im Netz: Wieso über Themenblogs schimpfen wenn man sie einfach nicht lesen kann, oder ignorieren kann?
Wäre nicht http://www.allesaussersport.de ein Themenblog? (und ein sehr gutes dazu; ohne jetzt hier schleimen zu wollen)
Meine Erfahrung: Es liegt sehr am Autor. Reines Interesse am Thema langt oft nicht. Denn draussen in der Internetwelt findet man immer Leser, die mehr Ahnung haben. Sowas kann nur klappen, wenn das blog ein von den Lesern anerkanntes Niveau hat. Das Fontblog ist da ein gutes Beispiel.
Lassen wir doch die Diskussion, ob es dann eher ein Fachforum oder Fachnewsletter ist. Es ist ein blog.
Was ich auch sehe: In Deutschland ist die Angst, Wissen zu verschleudern, besonders gross. Das merken auch die Unternehmen, die an internen wikis und anderen knowledge-Management Lösungen arbeiten.
Ich finde auch, dass es eigentlich ne Menge Themenblogs gibt. Dass sie nur ein bestimmtes Publikum bedienen, und nur unter ganz besonderen Umständen bekommen sie mehr Aufmerksamkeit. Konkret: Ein Themenblog zu Frankreich würde halt jetze, zur Wahl, deutlich mehr Aufmerksamkeit bekommen als sonst. Ein Fussballblog kriegt während der WM viel Aufmerksamkeit, später dann nicht mehr so viel. Da verteilen dann die sog. A-Lister immer wieder die Aufmerksamkeiten, je nach Anlass. Funktionieren quasi als Wegweiser.
Deswegen frage ich mich übrigens auch, was die Selbstreferenzialitätsdebatte soll. Das ist ja eben Sinn der wichtigsten Blog: Orientierung zu geben. Seis in Form von Hinweisen, seis in Form von Reflektionen darüber.
Themenblog über was berufliches machen? Nach einem Arbeitstag kann ich das Zeug nicht mehr sehen. Dazu in Blick in meinen Arbeitsvertrag und mir vergeht die Lust endgültig. Auch anonym geht nichts. Das Thema und die Details wären zu speziell um nicht erkannt zu werden.
@strappato
“(…) Denn draussen in der Internetwelt findet man immer Leser, die mehr Ahnung haben. (…)”
Ist glaube ich ein generelles Problem der offenen Kommunikation im Internet (d. h. sobald Du Kommentare, Forum oder ähnliches zulässt). Die destrkutiven Kräfte sind praktisch immer strukturell stärker, da es immer einfacher ist, ein Haar in der Suppe zu finden, als überhaupt erstmal eine Suppe zu kochen. So ein bißchen die Situation im 1. Weltkrieg, wo das MG-Sperrfeuer schon erfunden war, aber noch nicht der Panzer. Was dann dazu führt, das die beste Taktik ist erstmal im Schützengraben zu bleiben.
(insoweit bewundere ich auch durchaus den Don, der ist doch mit allem was er macht quasi automatisch sofort in der Abwehrschlacht)
OK, sind jetzt etwas abgespacete Metaphern, aber machen glaube ich klar, warum viele davor zurückschrecken, einen Fach-blog zu machen, aber damit eben auch ihr berufliches Renommée automatisch aufs Spiel zu setzen.
“Lassen wir doch die Diskussion, ob es dann eher ein Fachforum oder Fachnewsletter ist. Es ist ein blog.”
Bin auch nicht dafür, um Worte zu klauben, aber die dahinter stehenden unterschiedlichen Kommunikationsformen wollen doch schon unterschieden werden, oder? Zwischen dem Forum, wo jeder alles posten, also auch die Themen setzen kann (“Funktioniert bei Euch auch das Programm XY der Firma, bei der ich hier gerade schreibe, so schlecht?”), und dem Newsletter, den nur die Besteller zu lesen kriegen, liegt der blog doch ziemlich in der Mitte: Ich kann die Themen selbst setzen, übe damit ein Mindestmaß an Kontrolle der Kommunikation aus, mache diese Kommunikation aber zugleich für jedermann sichtbar, der die Seite ansurft.
“Was ich auch sehe: In Deutschland ist die Angst, Wissen zu verschleudern, besonders gross. Das merken auch die Unternehmen, die an internen wikis und anderen knowledge-Management Lösungen arbeiten.”
Ist in meinem Bereich auch ein RIESEN-Problem. Habe auch schon mit Foren experimentiert, die nicht in Gang zu bringen waren, weil die Leute Angst hatten ihr Wissen preiszugeben, trotz an sich gegebener win-win-Situation. Ein blog könnte aber auch da meines Erachtens – je nach Zielgruppe – sogar besser ansetzen als ein Forum insoweit, als genau diese mangelnde Dynamik der Zielgruppe erstmal durch den Focus auf die vom Inhaber geschriebenen Beiträge (wenn die denn gut gemacht sind) unterlaufen werden kann. Ein blog funktioniert eben erstmal auch dann, wenn die Leser alle in der Deckung bleiben (so wie Du es neulich auch für Deinen blog beschrieben hast, fand ich sehr interessant).
Kann meines Erachtens ein Vorteil sein bei dem Versuch, sich in einem bestimmten Themenfeld online zu positionieren.
Es gibt hervorragende Themenblogs. Sport, Kochen, Fashion, Gossip. Da wird sogar Geld damit verdient. Es sind allerdings keine deutschsprachigen Blogs.
Deutschland ist einfach kein Internet-Land.
@Erwin: “Das Thema und die Details wären zu speziell um nicht erkannt zu werden.”
Genau vor diesem Problem stehe ich, nur nicht als Angestellter sondern als Praktikant/Diplomand. Die offensichtlichen Internas etc. sind kein Problem, die kann ich raushalten. Aber was sonst sind Firmeninterna und was nicht? Ich beschäftige mich mit Messungen. Die Geräte kann sich jeder kaufen und deren Einsatz ist teilweise aufgrund von Normen u.ä. vorgeschrieben, teilweise aber auch nicht. Da ist das erste Hindernis, wo ist die Grenze zwischen allgemein Bekanntem, im Prinzip Bekanntem, Unwichtigem und Firmeninterna? Wie ist es mit der Messmethodik, wieviel ist davon bekannt (dokumentiert ist wenig), wieviel kann ich problemlos erzählen?
@Martin
“Aber was sonst sind Firmeninterna und was nicht?”
Will Dich nicht entmutigen, aber ich denke, auf so eine feinsinnige Grenzziehung wird es Dein Arbeitgeber gar nicht anlegen. Wenn Du blogst, ohne zu fragen, bist Du angezählt, und zwar auch ohne dass Du irgendwelche Interna ausplauderst. Es reicht, dass Du in dem fachlichen Bereich, in dem Du angestellt bist, selbst was aufmachst. Und wenn Du Deinen Arbeitgeber vorher fragst, ob Du in Deinem Bereich bloggen darfst: Wird der wahrscheinlich eher die Stirn runzeln und Nein sagen. Kannst es ja mal versuchen. Oder Du bietest an, einen Firmen-blog zu gestalten. Im Ergebnis denke ich aber, einen blog mit wirklich interessanten “news” in einem bestimmten Fachbereich aufzumachen, kommt dann doch faktisch nur für Leute in Frage, die eben nicht irgendwo angestellt sind.
loreley meinte, Deutschland sei kein Internet-Land.
Das ist auch meine Erfahrung. Wir haben historische unveröffentlichte Photos von der Ostfront im 1. Weltkrieg gepostet. Wie bekannt, sind Deutsche an diesem Krieg sehr beteiligt. Aber wer kommentiert? Durch die Bank alle. Von den USA bis Osteuropa. Deutsche Kommentare sind eine Seltenheit. Alles ist mit einer Creative Common licence versehen. Entweder finden sie [die deutschen Internet-User] es nicht oder sie interresiert es nicht.
Oh Nr.28 wieder mal ein Contentdieb, der auch noch einen Trackback setzt?!
[…] Vielleicht auch eine Erklärung warum deutschsprachige Themenblogs nur bedingt funktionieren, mal abgesehen von spezifisch deutschen Sachen wie Bild; deutsches Recht; bundesdeutsche Politik. und die andere Gruppe sind Webfundsachen für Leute die boingboing und Konsorten nicht kennen oder verstehen, all things meta, grob gesagt. Ãhnlichkeiten zur aktuellen Bloglandschaft sind beabsichtigt und stellen meine Meinung dar. […]
[…] Die Sache mit den Themenblogs OK. Es gibt in Deutschland nicht wirklich viele Themenblogs. […]
Ja, lustige Kommentare. In 22 der dpetereit. Hat der hier nicht Hausverbot? In 28 ein dreister Kontentdieb, made in the Netherlands. In 33 ein Linksamler. Ich glaube der Hausherr bezeichnet sowas gelegentlich als Linkhure.
Muss am Wetter liegen.
@26,30
Ich würde nicht sagen, dass Deutschland “kein Internet-Land” ist. Bestimmte Formate – wie z. B. das StudiVZ – , die anderswo nicht gehen, funktionieren doch hier sehr gut. Nur blogs funktionieren in Deutschland halt nicht besonders.
Bezüglich des Anschlusses an die “internationale Diskussion” kommt denke ich halt schon noch das Englisch als Hürde dazu. Anders als in den kleineren europäischen Staaten, wo eigentlich (fast) jeder Englisch spricht und die Bereitschaft sehr groß ist, hier den Anschluss an das “internationale” Internet zu suchen, wirkt sich hier in D da halt das fragmentierende Bildungssystem aus. Gutes Englisch sprechen in der Regel nur die, die auf der Abi-Studiums-Schiene sind, und die hängen dann relativ rasch in Zeitfresser-Jobs fest. Es besteht auch keine Gewohnheit darin, sich im Alltag mit Englisch auseinanderzusetzen, da die Filme alle synchronisiert werden.
Die Deutschen dürften somit auch nur unterdurchschnittlich in den internationalen Themen-blogs unterwegs sein.
Trackback ist gelöscht. Niederländische Adresse, zu aufwändig dieses nachzuverfolgen.
Und ob Freund Schiefauge, dessen Haarwuchs sich dummerweise auf die Augenbrauen statt dem Schädel konzentriert, die nötige ästhetische Fallhöhe besitzt um sich über anderer Leute Äußerlichkeiten zu mokieren, stelle ich mal dahin. Ich halte es eher für Selbstdemontage. Soll Don ihn rausschmeißen…
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/0,1518,476504,00.html
Cisco
Wenn ich zu bestimmten Themen Infos suchte, wurde ich bisher meist in Foren fündig, ab und zu auch auf spezialisierten websites (oft cms, manchmal statisch), seltener ist mal ein blog darunter.
Es kommt auch drauf an, wie eng ich den Begriff “Themen-Blog” fasse. Werte ich großzügig, gibt es eine recht stattliche Anzahl, werte ich es eng umrissen, gibts in D nur sehr, sehr wenige.
In einem der Kommentare wurde zu recht sinngemäß gesagt: …es gibt immer irgendwo im net einer, der noch mehr weiß… – dem stimme ich zu.
Rober Musil hat mal gesagt: “Ich bin vielseitig ungebildet.”
Für mich gilt das gleiche. Da würde ein Themen-Blog keinen Sinn machen, sollte ich einen betreiben wollen. Andererseits betreibe ich ja einen. Ich schreibe nämlich zu Themen, die mich interessieren. Ist das nicht auch schon ein Themen-Blog?
Das würde ich nicht als Themenblog bezeichnen, eher als Miscellaneous-Blog :-) Bösartig gesagt, in zynischer Marketersprak “Bauchladen”. Obwohl Bauchläden auch recht interessant sein können und ihren Reiz haben.
Ein Themenblog befasst sich nach meinem Dafürhalten konsequent mit einem Thema, nicht mit mehreren Themen nebeneinander.
Nunja, der Dieter. Eigentlich wollte dieser Dieter ja nur sagen, dass er auch ein Themenblogger ist. Was man wiederum als gutes Argument gelten lassen kann,- nämlich für den Unterschied zwischen der herausragenden Leistung von Herrn Siebert und denen, die in ihren Themen bestenfalls dritte Wahl sind.
Ein klassisches persönliches Blog lebt im Unterschied dazu bereits aus der Person, ihrem schriftstellerischen Ausdrucksvermögen und Charme, ein gutes politisches Meinungsblog von Beobachtergabe und Meinung – ein Themenblog, das wäre meine These, benötigt zusätzlich herausragende Expertise.
@bör – Bauchladen trifft es sehr gut. Ich bitte darum, meine letzten Sätze auch nicht gar zu ernst zu nehmen, mir ging hauptsächlich darum, klarzumachen, daß es m.E. keine allgemeingültige Definition des Begriffs “Themenblog” geben kann, weil dieses Blog hier (Blogbar) z.B. zwar eindeutig einen bestimmten Themenbereich behandelt, aber andererseits dabei so weit gefächert ist, daß man auch hier sagen könnte: Themenblog würde ich es nicht direkt nennen. Wo fängt ein Thema an, wo hört es auf? Ist Internet schon ein Thema, oder fängt es erst in den eingeteilten Ressorcen an, eines zu werden…, da gibt es dann ja auch noch verschiedene Arten/Formalia der Einteilung: politisch-soziologisch, technisch, ökonomisch, nach Zielsetzungen usw.. Ein bestimmter Browser könnte ein Thema sein. Die Spezialisierung muß bereits eine Art Leitfaden für Detailliertheit und Tiefe der Betrachtung/Berichterstattung darstellen.
Wo würde ich das Wort Thema benutzen bspw. beim evolutionären Stammbaum? Ab welcher Unterordnung/Unterart? Nur so als Gedankenanregung…, und würde derartiges überhaupt Sinn machen?
Oder Beispiel Literatur: ist eine Gattung ein Thema? Ein Genre? Oder gibt es Themen losgelöst von Gattung und Genre? Wäre das Thema einer Short-Story anders zu bewerten als das Thema eines Romans? Kurz gesagt, der Begriff “Thema” als solcher stört mich schon ganz gewaltig, weil er mir einfach zu schwammig und zu unausgegoren erscheint.
ein Themenblog, … benötigt zusätzlich herausragende Expertise.
So sehe ich das auch. Und dann erübrigen sich auch die Gedanken von Frank. Denn wer diese Expertise hat, der macht sich auch keien Gedanken um Abgrenzung, Gattung oder Genre.
@ Frank
Lösungsversuch zum Wort Thema:
Als alte Designer- udn Marketingnase weiß ich, jeder Auftritt braucht ein Profil. Das haben viele Einzelpersinen und firmen nicht, daher gehen sie in der Masse unter. Ein Profil kann sein: die PersönlicHkeit selber. Ein Profil kann sein: unverwechselbare Merkmale, ein besonderer Zuschnitt (Und das dann aber auch kommunizieren, man kann ein noch so tolles profil HAben, wenn es keiNER weiß, ist es ein… unsichtbares Profil. Und somit keines.
Ein Blog braucht mit Zunahme der vielen vielen Blogs, an die sich keiner erinnert, auch ein Profil. Kann sein, eines der Persönlichkeit. Dann si gut, wenn in ersten Leben gut bekannt. Helft sehr, sonst mühsam. Kann sein, sich auf wenige Themen oder nur auf eines zu beschränken. Dabei würde ich nicht so philosophisch verzweigt rangehen, sondern eher schlicht und einfach, scherenschnittmäßig. Das haben Profile so an sich,: sie haben klare Konturen, wie man von Autorreifen und Scherenschnitten weiß.
Wenn ich über Bienen schreibe und wie man Honig gewinnt und über deren Hochzeitsflüge, ist das ganz klar ein Themenblog eines Imkers oder Hobby-Imkers, eher sogar ein Fachblog. Schreibe ich über Bienen und über Hummeln und über Gartenbau und Tulpenzwiebeln und über Obstbäume, mache ich halt einen Gärtnerblog.
Schreibe ich dazu noch alles aus der Sicht eines ökologisch Versierten, dann ist das eben ein komplexer Blog für den ökologisch interessierten Gärtner. (Muss ich aber dazu noch definieren: für den Kleingärtner, den Ökobauern oder für den Öko-interessierten Verbraucher, sonst wird das wirr.)
Das ist ebenfalls… ein Themenblog.
Schreibe ich jedoch heute über die Band 17 Hippies, morgen über die Schuhe, die ich mir gekauft habe, übermorgen schimpfe ich über das Referat, dass ich aufgekriegt ahben, dann ist das kein Themenblog.
Also ich weiß nicht, was ihr habt: meine Vorstellungen von einem Themenblog und was ein Thema ist, sind klar ´`´`
Da ich mich ja schon mal geoutet habe, den Don Alphonsoschen Blogger-Charakterklassen »kleiner Schreihals« und »Trittbrettfahrer« anzugehören, hier mein Senf.
Ich stimme den Meinungen hier zu, daß »ICH«-Blogs per se erstmal keine richtigen Themenblogs sind. Eine gewisser bescheuklappter Fachidotismus (oder nett gesagt eben: eine gewisse Expertise) macht ein Themenblog erst zu einem solchen. Eine Richtung ist eben kein Thema. Die momentan prägenden Umstände, aus denen heraus gebloggt wird, sind keine noch keine thematische Mission.
Kurz: Blogs, die der Mission »Guck mal wie lustig« oder so folgen, sind für mich keine Themenblogs. Unter dem Gesichtspunkt der Themenbloghaftigkeit wird gemeinerweise dieses Charme & Charakterding zu einer nebensächlichen Angelegenheit, denn von einem Themenblog erwarte ich erstmal, daß ich dort eben vornehmlich ein bestimmtes Gebiet behandelt wird (wobei Charme und Charakter dann sehr schöne Sekundärtugenden sind). Und da gibts dann weitere oder engere Felder.
das sehe ich auch so – vermissen tu ich es auch nicht
Sehe ich auch so – schließlich betreibe ich auch einen Gemischtwarenladen im persönlichen Blog und im NGC blogge ich – außer Sonntags ;-) – über SF-Themen. Die reichen dann vielleicht von Briefkästen im Star-Wars-Outfit über Convention-Ankündigungen bis zu Gedanken über das Nachwuchsproblem, aber alles hat mit SF zu tun. Außer Sonntags halt. :-)
Insofern ist die Definition doch recht klar und eindeutig, oder?
Und mein persönliches Blog ist kein Themenblog in dem Sinne – es gibt mehrere Facetten, die regelmäßig beleuchtet werden, sicherlich, aber ansonsten ist es so bunt wie mein Leben selbst.
Ach ja – und wer glaubt, dass SF-Fans wirklich technikfortschrittlich sind oder dass das NGC jetzt DIE Riesenzugriffe hat oder toll kommentiert wird – na ja, mittlerweile gehts ja mit den Kommentaren – nein. Das ist alles neues, seltsames Körnerbrot obwohl der RSS-Feed schnell in einem größeren Portal – Sf-Fan.de – eingebunden war und insofern nochmal mehr Leser erreicht als sonst. Ist mir aber egal wie die Zugriffe sind, weils mir Spaß macht. Ja, da ist Werbung geschaltet, aber ich machs nicht des Geldes wegen. War auch damals nicht der ausschlaggebende Grund fürs Medienrauschen-Netzwerk, nein. Würde ich mich aufs “Nur-Geld-scheffeln-wollen” beschränken wollen wäre das Blog mit belanglosen Stargate, Starwars oder Battlestar-Galactica-News zugemüllt. ;-)
Zudem ist das NGC auch erst knapp anderthalb Jahre alt.
Ad Astra
Also gibts doch mehr deutsche Themenblogs im Netz, als Alphonso annimmt?
Bin neulich auf ein Blog gestoßen, der Mann zerlegt dort seinen Jeep, (montiert die Kabelbäume mit Klebeband auf eine Rigipswand zum Merken der Verbindungen…) und baut ihn wieder zusammen. Schrullig, aber ein Themenblog. Dann war ich noch auf ungesundleben.de oder so ähnlich, das war aber ein Wiki, sah nur fast aus wie ein Blog.
Was manche aber für ein Themenblog halten: dieses Ich-und Befindlickeits-Geschreibe, ist wirklich… keins. Außer er definierte sein Ich, ich zum… Thema´`´` . Das Thema ist “Ich”.
Dann isses entweder ein Teenieblog, ein Hypochonderblog (“…heut gings mir richtig mies, der Kopf tuckerte, der Magen speibte…, ich glaube ich bin tot…”) oder ein Narzisstenblog. Auch ein Ein-Thema, aber eher ein psychiatrisches.
Meine Herren… man kann die Latte im Kopf auch so hoch legen, dass niemand mehr drüberkommt. Dann hat man einen gepflegten Grund, es gar nicht erst zu versuchen – sicher ist sicher.
Expertise kommt mit der Recherche, wenn man sich in ein Thema vertieft. Und dass da draußen ein paar Leute sind, die das ein oder andere besser wissen: So what. Hoffentlich schreiben sie einen kompetenten Kommentar – bescheuklappter Fachidiotismus (danke, Molosowsky) macht zu mehreren einfach mehr Spaß :-)
[…] Nachtrag: Harald Staun hat sich in der FAZ(S) zu dem Thema auch so seine Gedanken gemacht. Nachtrag 2: Auch der Blogbar-Zirkel diskutierte vor kurzem – auf seine eigenene Art – Die Sache mit den Themenblogs. Noch einmal: Mir ging es nicht um Themen- oder Nischenblogs an sich – sondern um solche, die aufgrund ihrer Inhalte und/oder Verbreitung bereits eine gewisse Relevanz besitzen. Ein Beispiel wäre ein Aquaristen-Äquivalent zur Bedeutung des Bildblogs für (Medien-)Journalisten. […]